Zeiten der Versöhnung

Carmen Bellmonte
Historischer Roman / Familiensaga
511 Seiten
erschienen im Heyne Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Der Abschluss der großen Mallorca Saga

Covertext:
Mallorca 1953: Noch immer schwelt der alte Hass unter den Delgados, der Familienfrieden ist noch lange nicht greifbar. Die Weingüter stehen in Konkurrenz zueinander, jahrelang gehütete Geheimnisse brodeln unter der Oberfläche, und fast jeder trägt eine heimliche Schuld mit sich. Können sie sich endlich gegenseitig vergeben? Oder wird der Clan endgültig auseinandergerissen?

„Zeiten der Versöhnung“ ist der 4. Band der Mallorca-Saga von Carmen Bellmonte.
Hinter dem Namen Carmen Bellmonte verbergen sich die zwei Autorinnen Elke Becker und Ute Köhler.

In dieser Familiensaga geht es um die Delgados, einer Weinbaufamilie auf Mallorca.
Im Laufe der 4 Bände begleitet man die Familie über mehrere Jahrzehnte, man erlebt den Wandel in der Familie, und den Wandel der Zeit mit.

Der 4. Band beginnt 1953.
Es ist das große Finale der Mallorca-Saga.
Noch immer schwelt der Hass der Familien.
Die Weingüter konkurrieren miteinander anstatt sich zu befruchten.
Es gibt Geheimnisse die auf den Tisch sollten.
Wird es in diesem letzten Band endlich zu einer Versöhnung der Familien kommen?
Das verrate ich natürlich nicht.

Die Protagonisten sind mir ja aus den vorherigen Bände schon gut bekannt.
Ich habe mich gefreut sie wieder zutreffen.
Einige sind sie mir doch schon im ersten Band sehr ans Herz gewachsen.
Andere sind hinzugekommen, die Familien sind größer geworden.

Die Geschichte ist sehr facettenreich und wird abwechselnd aus dem Blickwinkel der Familienmitgliedern erzählt.
Dabei wechseln auch die Handlungsorte immer wieder.
Es gibt Wendungen und Schicksalsschläge die, die Leser*innen sich mitfreuen aber auch mitleiden lassen.
Die einzelnen Familienmitglieder haben sich seit dem ersten Band weiterentwickelt und es macht Freude ihnen zu folgen.

Die Handlungsorte werden sehr schön von den Autorinnen beschrieben.
Auch die Zeit der Handlung wird realistisch widergespiegelt.

Die Autorinnen haben einen leichten und lockeren Schreibstil.
Sie erzählen ihre Geschichte so fesselnd, dass man ganz tief in das Buch eintaucht und erst wieder aufschaut wenn es beendet ist.

„Zeiten der Versöhnung“ ist nun das Ende der Mallorca-Saga.
Ich bin der Geschichte mit Freude über 4 Bände gefolgt.
Nun heißt es Abschied nehmen von den liebgewonnenen Protagonisten.

Erkül Bwaroo bittet zum Tanz

Ruth M. Fuchs
Fantasy-Krimi
360 Seiten
erschienen im Selfpublishing
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Ruth m. Fuchs für das Rezensionsexemplar

Ein Krimi in Märchengestallt

Der exzentrische Privatdetektiv Erkül Bwaroo wird von Königin Rosamunde zu einem großen Ball geladen. Natürlich ist er mächtig stolz darauf. Aber die Sache hat einen Haken. Unter all den Gästen ist ein Mörder. Der hat es auf zickige Prinzessinnen abgesehen. Und davon gibt es auf dem Ball so einige …

„Erkül Bwaroo bittet zum Tanz“ ist berste der 8. Band der Fantasykrimi-Reihe Erkül Bwaroo ermittelt von Ruth M. Fuchs.
Für mich ist es das erste Buch der Reihe und auch ohne Vorkenntnisse bin ich schnell in die Geschichte eingestiegen.

In diesem Band hat es ein Mörder auf zickige Prinzessinnen abgesehen von denen die Leser*innen einige treffen.
Der Ermittler Erkül Bwaroo ist ein Elfendetektiv und ermittelt zusammen mit Dr. Heystings.
Die beiden sind so unterschiedlich und doch gut miteinander befreundet.
Erkül Bwaroo macht eher den affektierten Eindruck wenn er mit seinen Lackschuhen durch die Gegend schreitet. Er weiß und macht immer wieder darauf aufmerksam, dass er der Beste ist.
Heystings dagegen steht oft auf dem Schlauch und es dauert etwas bis er Bwaroo folgen kann.

Ruth M. Fuchs hat zauberhafte Märchenwesen ins Leben gerufen.
Die Märchenwesen werden schön beschrieben, man hat sie deutlich vor Augen.
Es macht Spaß sie in dieser Geschichte zu begleiten.
Es fängt alles ganz still und leise an. Die Spannung wird nach und nach aufgebaut.
Man muss schon genau hinschauen und auch zwischen den Zeilen lesen wenn man dem Täter auf die Spur kommen will.

Die Autorin hat einen flüssigen und leicht verständlichen Schreibstil.
Sie versteht es gut ihre Protagonisten in Szene zusetzen.
„Erkül Bwaroo bittet zum Tanz“ ist eine gelungen Mischung zwischen Cosy Krimi und Märchen.
Mich hat die Geschichte gut unterhalten und ich werde bestimmt noch mehr von Erkül Bwaroo lesen.

Honigland-Am Ende der Nacht

Hanni Münzer
Historischer Roman
574 Seiten
erschienen im Piper Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Piper Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender und geschichtsträchtiger Roman

Stettin 1928: Heiraten und an der Seite eines adeligen Ehemannes ein komfortables Leben führen? Für die burschikose Daisy von Tessendorf ist das ein Alptraum! Sie will ihren eigenen Weg gehen. wie der aussehen soll, ist ihr allerdings noch nicht so ganz klar. Ihre nicht standesgemäße Freundin, das selbstbewusste Küchenmädchen Mitzi, hat dagegen eine genaue Vorstellung ihrer Zukunft: Sie will nach Berlin und dort eine erfolgreiche Künstlerin werden. Doch politisch dunkle Zeiten ziehen auf, die das Leben beider Frauen in andere Bahnen lenken– voller Gefahren und mit verhängnisvollen Folgen.

Hanni Münzer hat mich schon mit einigen Romanen erfreut.
„Honigland“ ist wieder eine ganz besondere Geschichte.

Im Mittelpunkt steht die junge Daisy von Tessendorf.
Daisy ist ein sehr gelungener Charakter, ich habe sie schnell ins Herz geschlossen.
Zu Beginn der Geschichte ist das junge Mädchen noch recht naiv.
Sie handelt immer erst bevor sie denkt. Dadurch gerät sie immer wieder in Schwierigkeiten.
Von ihren Geschwistern steht ihr, ihr Bruder Louis am nächsten.
Daisy durchlebt in der Geschichte eine große Entwicklung.
Standesgemäß heiraten und ein sorglosen Leben führen das ist nichts für Daisy.
Sie begehrt auf gegen die starren Konventionen.
So ist ihre Freundin Mitzi, die nicht standesgemäß ist da nur ein Küchenmädchen oft an ihrer Seite zu finden.

Louis der Bruder von Daisy ist auch ein interessanter Charakter.
Durch eine große Liebe gerät er in dunkle Kreise und gerät in Gefahr.

Violett von Tessendorf, die Mutter ist eine rätselhafte Person.
Sie ist geheimnisvoll, weiß meist über die Schwierigkeiten der Kinder Bescheid und findet schnell Lösungen.
Woher ihre Verbindungen kommen, dass wird noch nicht ganz aufgelöst.
Hier haben die Leser*innen einen Spielraum für ihre Gedanken.
Dass es hier mit verschiedenen anderen Charakteren um Spionage geht lässt sich erahnen.

Hanni Münzer hat für ihren Roman wieder recht vielseitige und durchaus interessante Protagonisten erschaffen.
Die meisten sind mir schnell sympathisch gewesen. Natürlich nicht alle, den ein paar negative Charaktere gehören zur Geschichte.
Auch lässt die Autorin wieder viel Zeitgeschehen in die Geschichte einfließen.
So ist die negative politisch Entwicklung deutlich zu spüren.
Unruhen und Anschläge sind schon fast an der Tagesordnung.
Diese geschichtlichen Hintergründe verpackt Hanni Münzer gekonnt in einer unterhaltsamen Geschichte.
Das Buch hat mich nach wenigen Seiten so gefesselt, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte.
Die Geschichte endet mit einem Cliffhanger und jetzt heißt es warten bis der 2. Band „Honigstaat“ am 30.11.2023 erscheint.

Der Traum von einem fernen Glück

Martina Sahler
Historischer Roman
erschienen bei Tinte & Feder
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an NetGalley für das Rezensionsexemplar

Eine Reise ins Tal der Könige

Klappentext:

Ägypten 1922: Francine Tremblay berichtet jeden Tag für die renommierte Londoner Zeitung The Times über die sensationellen Funde am Grab von Tutanchamun. Eine Herausforderung für die ehrgeizige junge Journalistin, die sich in einer männerdominierten Welt behaupten muss. Als zwei Kollegen von der Times anreisen, muss Francine plötzlich um die Anerkennung ihrer Arbeit fürchten. Und um ihr Herz: Denn einer der Reporter ist der attraktive Oliver Gilmore, mit dem sie einst eine tiefe Liebe verband und den sie nach einer großen Enttäuschung nie wiedersehen wollte …

„Der Traum von einem fernen Glück“ ist der 2. Band der Reihe „Die Frauen von Luxor“ von Martina Sahler.

Die Autorin entführt ihre LeserInnen in das Ägypten des frühen 20. Jahrhundert.
Wir lernen interessante Charaktere kennen, besonders Francine Tremblay

hat mir von Anfang an gut gefallen.
Die Leser*innen treffen wieder auf Howard Carter der mit seinen Ausgrabungen großen Ruhm erlangt.
Lucas Hodgson, der zum Team gehört lässt seine Cousine Francine für die Times über die Ausgrabung und die Funde berichten.
Francine gewöhnt sich schnell in das Team ein und fühlt sich in Ägypten wohl.
Der Fund des spektakulären Grab des Tutenchamun soll kurz bevorstehen.
Gerade jetzt bekommt Francine 2 Männer an ihre Seite gestellt.
Hiller und Oliver, Francine’s Ex lassen sie kaum noch zum Zuge kommen.
Sie lassen Francine deutlich spüren, dass sie in einer Männerdomaine eingedrungen ist.

Martina Sahler erzählt die Geschichte sehr lebendig. Nach wenigen Seiten entstehen automatisch Bilder im Kopf.
Ich mag besonders ihre weiblichen Charaktere. Es handelt sich meist um recht selbstbewusste Frauen die ein eigenständiges Leben führen möchten und es schwer haben in einer Männerdomaine ihre Frau zu stehen.
Schon bei der Trilogie „Die Englische Gärtnerin“ hat mich Charlotte begeistert die als erste Frau in Kew Gardens als Botanikerin arbeiten durfte.
So wie Charlotte in „Die englische Gärtnerin“, Victoria im ersten Band „Die Hoffnung auf ein neues Morgen“ und jetzt Francine sind es immer tolle selbstbewusste Frauen die mich bei den Geschichten von Martina Sahler faszinieren.
Und natürlich auch die schönen und gut beschriebenen Handlungsorte.

„Der Traum von einem fernen Glück“ ist eine facettenreiche Geschichte.
Ein bisschen Reisebericht und ein bisschen Abenteuer.
Mit ihrem fesselnden Schreibstil vermittelt Martina Sahler ihren LeserInnen viele interessante Informationen über die Ausgrabungen und das Ägypten vor 100 Jahren.
Dabei verwebt die Autorin Realität und Fiktion so fein, dass es untrennbar zusammengehört.

„Der Traum von einem fernen Glück“ hat mich wieder richtig begeistert. Das Buch kann auch problemlos ohne Kenntnisse des 1. Band gelesen werden.

Das stürmische Leben von Meena Dave

Namrata Patel
Roman
380 Seiten
Übersetzt aus dem Amerikanischen Englisch von Katja Rudnik
erschienen bei Tinte & Feder
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an Amazon_Buch für das Rezensionsexemplar


Was bedeutet Zuhause

Die junge Fotojournalistin Meena lebt überall auf der Welt und kommt gut allein zurecht. Als sie plötzlich von einer Fremden eine Wohnung in Boston erbt, stellt das ihr Leben auf den Kopf. Einerseits ist da ihr attraktiver Nachbar Sam, andererseits ist ihr die Gemeinschaft in dem alten viktorianischen Haus zu eng; die Bewohnerinnen mischen sich in alles ein und die Türen sind nie abgeschlossen. Meena fasst den Entschluss, so schnell wie möglich weiterzuziehen.
Doch je mehr sie über die Verstorbene erfährt, desto neugieriger wird sie: Was hat all das mit ihrer Vergangenheit zu tun? Bald muss Meena sich der Frage stellen, wer sie wirklich ist und wer sie sein will.

„Das stürmische Leben von Meena Dave“ von Namrata Patel erzählt die Geschichte von Meena, einer jungen aus Indien stammenden Fotojournalistin die in den USA lebt.
Meena wurde adoptiert, ihre Adoptiveltern kamen bei einer Gasexplosion ums Leben.
Das 16jährige Mädchen steht vor dem Nichts.
Sie weiß, dass sie adoptiert war. Hat sie doch auch ein ganz anderes Aussehen als ihre Adoptiveltern.
Bei der Explosion sind aber auch alle Papiere verloren gegangen so, dass sie keine Informationen darüber hat woher sie kommt.

Später als Fotojournalistin ist sie überall auf der Welt Zuhause.
Als sie eine Wohnung von einer völlig unbekannten erbt verändert sich ihr Leben.
Zum Erbe gehört die Auflage, dass sie ein Jahr in der Wohnung leben muss bevor sie die Wohnung verkaufen kann. Aber das auch nur an einen der anderen Bewohner.
Schnell wird ihr das Leben in dem Wohnhaus mit Nachbarn zu eng. Meena ist es gewohnt nie lange an einem Ort zu verweilen, wodurch sie auch nie wahre Freundschaften schließen kann.
Doch dann stößt sie in der Wohnung auf versteckt hinweise auf ihre Identität.
Meena möchte den Hinweisen nachgehen und mehr über sich erfahren.

Namrata Patel lässt ihre Leser*innen zusammen mit Meena so einiges über die indische Kultur erfahren.
Ich fand es interessant in diese mir fremde Kultur einzutauchen.
Die Autorin stellt auch heraus, wie beschwerlich es manchmal ist als Einwanderer in den USA zu leben.
Für ihre Geschichte hat die Autorin tolle Charaktere geschaffen. Ich habe mit Meena mitgefühlt. Auch Sam, ein Bewohner des Hauses mochte ich gerne.

„Das stürmische Leben von Meena Dave“ hat mich gut unterhalten.
Ich habe Meena gerne bei der Suche nach ihrem wahren Ich begleitet.

Die Mütter

Stefan Györke
Roman
224 Seiten
erschienen im Steidl Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Steidl Verlag für das Rezensionsexemplar

Interessante Einblicke in eine fremde Kultur

Klappentext:

Im wohlsituierten Zürcher Bürgertum werden Jessy, Chloé und Clara von der chinesischen Nanny Atscho großgezogen. Atscho stammt vom Volk der Mosuo, bei dem die Mütter das Sagen haben, die Väter nicht der Rede wert sind und die Schwestern immer zusammenbleiben. Die Mutter der drei Töchter, die Ethnologin Sylvia Hofmann, hatte das kleine Matriarchat im chinesischen Himalaya erforscht und die junge Mosuo als Kindermädchen mit nach Zürich gebracht. Denn weder die häufig reisende Mutter noch der vielbeschäftigte Vater haben Zeit für die Kinder. Die Geschichten, die Atscho aus ihrer Heimat erzählt, und der unbedingte Zusammenhalt, der das Rückgrat der matriarchalen Familie der Mosuo bildet, faszinieren die Mädchen und sie beschließen, ihre eigene Schwestern-Familie zu gründen. Als aus den Töchtern Mütter werden, entspringen ihre sechs Kinder daher Gelegenheitsbekanntschaften nach dem Vorbild der Besuchsehe der Mosuo. Drei Mütter, eine Atscho, keine Väter, eine Oase der Frauen inmitten der Schweizer Bourgoisie. Als jedoch der wahre Grund für Atschos Emigration ans Licht kommt und der älteste Sohn Anton gegen die unkonventionelle Lebensform der Mütter immer stärker aufbegehrt, droht die Familie zu zerbrechen.

„Die Mütter“ von Stefan Györke gibt einen guten Einblick in die Kultur der Mosuo.

Im Mittelpunkt steht Atscho, eine Frau der Mosuo die im Südwesten Chinas beheimatet sind.
Die Ethnologin Sylvia Hofmann nimmt Atscho auf deren Wunsch mit in die Schweiz.
Dort soll sie für die Erziehung von Sylvias Kindern zuständig sein. Sylvia reist beruflich viel und ihr Mann ist auch beruflich sehr eingespannt so, dass für die Kinder eigentlich keine Zeit bleibt.
Schnell sieht Atscho die 3 Töchter der Familie als ihre eigenen Kinder an und erzieht sie nach ihrer Kultur.
Die Mädchen lauschen gerne wenn Atscho von ihrer Heimat erzählt.
Als erwachsene Leben sie so, wie Atscho es ihnen vormacht.
Sie Leben als Schwestern eng zusammen. Bekommen Kinder von verschiedenen Männern.
Und wie es bei den Mosuo üblich ist spielen die Männer keine Rolle in ihrem Leben.
Bei den Mosuo haben in familiären Dingen die Frauen das Sagen.
So kommt die und fremde Kultur in die Schweiz.

Stefan Györke bringt diese Kultur seinen Leser*innen auf eine unterhaltsam und doch sehr interessante Weise nahe.
Vor diesem Buch hatte ich nie von den Mosuo gehört. Das Buch hat mich neugierig gemacht und ich habe im Internet etwas recherchiert. Die Kultur existiert wirklich wie in der Geschichte beschrieben.
Stefan Györke hat das sehr gut eingefangen. Die Geschichte wird einmal in auktorialer Perspektive erzählt und einmal kommt Anton, ein Sohn der Mütter zu Wort.
Das macht die Geschichte facettenreich.
Der Schreibstil des Autors ist leicht verständlich.
Nach einigen Seiten war ich von der Geschichte gefangen.

„Die Mütter“ ist ein interessanter Roman der den Leser*innen eine ganz andere Kultur näher bringt.

Der Doppelte Tod

Daniel Holbe (Andreas Franz)
Kriminalroman
425 Seiten
erschienen im Droemer Knaur Verlag
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Frankfurtkrimi

Mitten in der Frankfurter Innenstadt kommt es zu einer blutigen Messerstecherei. Am Ende gibt es einen Toten, vom flüchtigen Täter fehlt jede Spur. Kommissarin Julia Durant und das K11 ermitteln in alle möglichen Richtungen, am ehesten scheint eine Beziehungstat oder ein Fall von Bandenkriminalität infrage zu kommen.
Doch dann taucht ein Handy-Video auf, auf dem zu erkennen ist, dass das vermeintliche Opfer der Bluttat in Wahrheit der Angreifer war. Ein Fall von Notwehr also?
Während Julia Durant und ihr Team erfolglos versuchen, die Identität des Geflüchteten festzustellen, gibt es einen Treffer bei der DNA-Analyse: Der Getötete hatte offenbar Kontakt zu einer Frau, deren Leiche man wenige Tage zuvor in einem Steinbruch gefunden hat.

„Der Doppelter Tod“ ist mittlerweile schon der 23. Band der Julia Durant Reihe.
Einst von Andreas Franz begonnen wird die Reihe schon seit einigen Jahren erfolgreich von Daniel Holbe weitergeführt.

Julia Durant ist eine couragierte Kommissarin. Sie jagt die Täter ohne Erbarmen. Nicht immer können ihre Kollegen/Kolleginnen ihr Handeln nachvollziehen.
Mir ist sie schon lange bekannt und sympathisch.
Ich mag es ihr durch die Straßen Frankfurts und Umgebung zu folgen.

Bei einer Messerstecherei in der Frankfurter Innenstadt gibt es einen Toten.
Der andere Beteiligte ist flüchtig.
Julia Durant und ihr Team ermitteln. Durch ein Video stellt sich heraus, dass das Opfer eigentlich der Angreifer war.
Die Fahndung nach dem 2. Beteiligten läuft erfolglos.
In einem Steinbruch werden die sterblichen Überreste einer Frau gefunden.
Offensichtlich wurde sie ermordet. Der Tod ist allerdings schon vor 30 Jahr eingetreten.
Doch an der Leiche der Frau wird DNA des Opfers der Messerstecherei gefunden.
Wie standen die zwei Opfer zueinander?
Und es gibt noch einen 20 Jahre zurückliegenden Fall.

Daniel Holbe führt die bekannte Frankfurter Krimireihe schon viele Jahre erfolgreich weiter.
Immer wieder lässt er sich spannende Fälle einfallen.
So ist auch dieser Band wieder spannend erzählt.
Lange habe ich mit gerätselt wie die einzelnen Fälle zusammenhängen.
Der Autor baut Spannung auf hält sie bis zum Ende aufrecht.
Es macht immer wieder Freude seine Charaktere durch Frankfurt zu begleiten.

Mörderland

Kim Faber / Janni Pedersen
Thriller
479 Seiten
Übersetzt von Franziska Hüther
erschienen im Blanvalet Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Pageturner

Klappentext:
Eine Explosion erschüttert ein Kohlekraftwerk in Dänemark. Der gezielte Angriff wurde von einer Kampfdrohne ausgeführt, und es soll nicht der letzte bleiben. Der nächste Angriff trifft ein Kraftwerk in Rostock. Eine Gruppe militanter Klimaaktivisten bekennt sich zu den Anschlägen.
Am selben Morgen wird in Kopenhagen der Sohn des Klimaministers ermordet aufgefunden. Martin Juncker und Nabiha Khalid ermitteln in dem Fall. Hinweise deuten auf eine Verbindung zwischen den Verbrechen. Als der Autopsiebericht die schwere Kokainabhängigkeit des Ministersohnes nachweist, stößt Signe Kristiansen zu den Ermittlungen. Diese ist inzwischen bei der Abteilung für Organisiertes Verbrechen und beschäftigt sich mit Drogengeschäften im großen Stil. Und genau darin war der Tote verwickelt.

„Mörderland“ ist nach „Winterland“, „Todland“ und „Blutland“ der 4. Band der spannenden Juncker & Kristiansen Reihe von Kim Faber und Janni Pedersen.

Das Autorenpaar Kim Faber und Janni Pedersen haben für ihr Thriller-Reihe spannende und aktuelle Themen aufgegriffen und zu einer Geschichte vereint.

Die Protagonisten hat man ja in den vorherigen Bänden schon gut kennengelernt.
Es ist schön sie wieder begleiten zu dürfen.

Es geht auf dem ersten Blick um zwei unterschiedliche Kriminalfälle.
Einmal die Angriffe militanter Klimaaktivisten auf Kohlekraftwerk in Dänemark und Deutschland.
Hier ermitteln Martin Juncker und Nabiha Khalid.
Und um die Ermordung des Sohns des Klimaministers.
Hier stößt dann Signe Kristiansen zu den Ermittlungen dazu.
Erste Hinweise, dass die beiden Fälle zusammengehören werden deutlich.

Das Autorenpaar versteht es Spannung aufzubauen.
Man ist von Anfang an mitten im Geschehen.
Die Geschichte schreitet in einem gewaltigen Tempo voran.
Die Spannung beginnt also fast auf der ersten Seite und zieht sich durch das gesamte Buch.

Der Schreibstil der Autoren ist fesselnd und rasant.
Die Autoren spannen den Spannungsbogen wieder über das gesamte Buch.
Man wird wie von einem Sog in die Geschichte hineingezogen und kann das Buch kaum aus der Hand legen.

Die Fälle sind immer in sich abgeschlossen, doch ziehen sich die privaten Aspekte wie ein roter Faden durch die Bände und ich denke, es ist schöner wenn man sie der Reihe nach liest.

Jetzt hoffe ich, dass es auch noch weitere Bände der Reihe geben wird.

Mord mit Verspätung

Dieter Kaufmann
Kriminalroman
346 Seiten
erschienen im Selfpublishing
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Dieter Kaufmann für das Rezensionsexemplar

Spannend von Anfang bis Ende

Klappentext:

Georg Becker ist auf der Heimreise von Sylt nach Frankfurt. Am Hauptbahnhof in Hamburg herrscht wegen des Winterwetters totales Chaos. Eine junge Frau spricht den Reisenden aufgeregt an, erzählt ihm eine abenteuerliche Geschichte und bittet ihn darum, wichtige Kurierpost für sie im ICE mit nach Frankfurt zu nehmen und dort jemandem zu übergeben, der ihn am Bahnsteig erwarten wird. Der hilfsbereite Mann kann ihr die Bitte nicht abschlagen.
Aber der von ihm gebuchte Zug fällt aus, der Ersatzzug kommt mit erheblicher Verspätung in Frankfurt an. Die Übergabe des dicken Briefumschlags scheitert, weil niemand mehr auf den Bahnreisenden wartet.
Kurz darauf wird Becker von einer Nachbarin tot in seiner Wohnung aufgefunden und Yunus Abbas übernimmt mit seinem Team den rätselhaften Fall. Etwa zur selben Zeit wendet sich der rechtmäßige Empfänger der Sendung an die Staatsanwaltschaft und fühlt sich plötzlich bedroht. Zeitgleich wird eine Informatikerin aus Frankfurt von ihrer Freundin bei der schwedischen Polizei als vermisst gemeldet.

„Mord mit Verspätung“ ist bereits der 9. Band der Krimireihe Yunus Abbas ermittelt in Frankfurt von Dieter Kaufmann.

Das Buch hat eine schöne Aufmachung. Die Cover, die immer in grün gehalten sind haben schon Wiedererkennungswert.
Das blütenweiße Papier mit der tiefschwarzen Schrift macht das Lesen auch für Menschen die schlechter Sehen zu einem Lesegenuss.

Das Ermittlungsteam besteht aus einer bunten Reihe interessanter Charaktere.
Der Leiter des Teams ist Yunus Abbas, er hat eine deutsche Mutter und einen türkischen Vater. Mit seiner Kollegin Sabine Riedel ist er mittlerweile verheiratet.
Beruflich wie privat sind beide ein tolles Team.
Birgit Holzapfel hat einen kleinen Sohn und all die Probleme die man als alleinerziehende Mutter so hat.
Bernhard Schulze ist der älteste im Team und besticht durch seinen innere Ruhe.
Michael Nosek ist mit einem Mann verheiratet, einem Abenteuer aber nicht abgeneigt.

Der Handlungsort ist Frankfurt am Main, was mir als Frankfurterin besonders gut gefällt.
So kann ich die Charaktere durch die Stadt und zu den einzelnen Handlungsorten begleiten, die mir alle gut bekannt sind.
Dieter Kaufmann wechselt in diesem Fall zwischen verschiedenen Stadtteilen hin und her.
Für Frankfurter*innen ist das natürlich ein Schmankerl. Die einzelnen Handlungsorte sind gut und authentisch beschrieben. Vor allem das Bahnhofsviertel, dass immer mehr verkommt.

Der Fall wird sehr spannend beschrieben.
Georg Becker ist ein hilfsbereiter Mensch und geht auf die Bitte einer jungen Frau ein. Er nimmt einen Briefumschlag mit nach Frankfurt, den er am Bahnsteig jemanden übergeben soll.
Aber wer die Bahn kennt der ahnt schon was passiert.
Der Zug fällt aus, die neue Verbindung verspätet sich. So kann der Umschlag nicht mehr übergeben werden.
Kurz darauf wird Georg Becker ermordet in seiner Wohnung aufgefunden.
Yunus Abbas und sein Team ermitteln.
Eine junge Informatikerin aus Frankfurt wird vermisst.
Bei der Ermittlung in ihrem Umfeld kommt immer mehr der Verdacht auf, dass die beiden Fälle zusammengehören.
Und der Empfänger der Sendung, die Georg Becker übergeben sollte wendet sich an die Staatsanwaltschaft. Er hat Angst das der Täter es auch auf ihn abgesehen hat.

Dieter Kaufmann hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Der Autor kann hervorragend Spannung aufbauen und die Schauplätze beschreiben.
Auch seine Charaktere sind gut in Szene gesetzt.
Sehr gut gefällt mir wie er sich in Menschen mit einem Handicap hineinversetzen kann.
In diesem Buch ist es Denise, die Schwester des Opfers. Sie sitzt im Rollstuhl, sorgt sich um ihren Bruder und kann nicht bei ihm nach den Rechten schauen da das Haus keinen Fahrstuhl hat.
Später macht sie sich Sorgen um die Wohnungsauflösung. Sie ist auf fremde Hilfe angewiesen und würde doch lieber alleine alles Regeln und nicht andere Menschen in Georgs zu Hause herumwühlen lassen.
Ich finde die Protagonistin, ihre Gedanken und ihr Handeln authentisch beschrieben.

Die einzelnen Bände sind in sich abgeschlossen und können einzeln gelesen werden.
Das Privatleben und die Entwicklung der Ermittler zieht sich wie ein roter Faden durch alle Bände.
Wenn man erst einmal einen Band gelesen hat und Blut geleckt hat wird man neugierig auf die vorherigen Bände.

„Mord mit Verspätung“ ist jetzt schon der 9. Band und Dieter Kaufmann ist schon längst ein leuchtender Stern am Frankfurter Krimihimmel.

Rabauke und Biene auf den Spuren der Natur

Anna Maria Kuppe
Kinderbuch
Altersempfehlung ab 5 Jahre
erschienen bei BoD – Books on Demand
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Anna Maria Kuppe für das Rezensionsexemplar

Die Natur kindgerecht nähergebracht

„ Rabauke und Biene auf den Spuren der Natur“ von Anna Maria Kuppe ist eine schöne Geschichte die sich mit Fragen rund um die Natur beschäftigt.

Im Mittelpunkt stehen die zwei Katzen Rabauke und Biene.
Die Katzenmama hat einen schönen Garten angelegt und Rabauke beobachtet im Salatbeet eine Schnecke.
Da ergeben sich für Rabauke natürlich viele Fragen zum Salat und zum Garten die Biene geduldig beantwortet.
Die Natur hat so viel zu bieten, dass es für die zwei Katzen immer wieder Fragen gibt.
Sei es bei einer Wattwanderung, am Fluss oder auf dem Markt. Die Katzen erkunden die Natur und sind wissbegierig.

„Die Autorin Anna Maria Kuppe erzählt mit „Rabauke und Biene auf den Spuren der Natur“ eine wunderschöne Geschichte die nicht nur Kindern gefällt.
Es ist schön ein so wichtiges Thema kindgerecht vermitteln zu können.
Die Geschichte wird mit schönen Illustrationen begleitet.
Es macht Freude sich mit den Kleinen auf die Couch zu setzten und die Geschichte gemeinsam zu erleben.

„ Rabauke und Biene auf den Spuren der Natur“ ist eins von mehreren Abenteuern das die Kater erleben und macht Lust auf weitere Geschichten.