Tödlicher Duft

Rene Anour
Kriminalroman
394 Seiten
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein spannender Krimi mit wunderschönem Setting

Klappentext:
Das sonst so verschlafene Grasse ist in Aufruhr: Eric Sentir, Erfinder betörender Düfte für den renommierten Parfümeur Fragonard, wird tot aufgefunden. Seine Leiche schwimmt in einem Bottich seiner eigenen Kreation, inmitten blutroter Kamelienblüten. Und das ausgerechnet sonntags, wenn Louis Campanard sich in Ruhe seinem Lavendelgarten widmen möchte. Der erfahrene Commissaire beschließt, die Polizeipsychologin Linda Delacours aus Paris zu holen und undercover in die geheimnisvolle Welt der Duftkreation einzuschleusen. Um den Fall aufzuklären, müssen die beiden ihr ganzes Können aufwenden und geraten dabei selbst ins Visier des Täters.

„Tödlicher Duft“ ist der erste Band der neuen Krimireihe „Campanard ermittelt in der Provence“ von Rene Anour.

Der Autor entführt seine Leser*innen nach Südfrankreich, genauer nach Grasse in die Stadt der Düfte.

Eric Sentir, eine bekannte Nase, der für Fragonard Düfte entwickelt wird in einem Bottich mit roten Kamelienblüten tot aufgefunden.
Commissaire Louis Campanard übernimmt den Fall. Zusammen mit Inspektor Pierre Olivier ermittelt der Commissaire im näheren Umfeld des Opfers. Außerdem holt Campanard die Polizeipsychologin Linda Delacours aus Paris mit ins Boot.
Campanard plant Linda undercover bei Fragonard als Studentin einzuschleusen um sich vor Ort ein Bild zu machen und mehr über das Opfer und die Mitarbeiter in Erfahrung zu bringen.

Linda Delacours hat in Paris an einem KI gesteuerten Programm gearbeitet, dass die Polizei bei Befragungen helfen soll. Aus nicht genannten Gründen hat sie die Zusammenarbeit mit dem forensischen Institut beendet.

Rene Anour hat für die Geschichte tolle Charaktere zum Leben erweckt.
Besonders das Ermittlerteam hat mich beeindruckt. Die drei sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen.
Alle drei haben ein Geheimnis das sie mit sich herumtragen. Bei Linda Delacours wird es im Laufe der Geschichte ein Stück gelüftet.

Commissaire Louis Campanard ist ein Bär von einem Mann mit einer sehr freundlichen Art. Sein Markenzeichen sind seine bunt bedruckten Hemden. Auch Inspektor Olivier ist ein netter Zeitgenosse. Ich denke, er hegt große Bewunderung für seinen Vorgesetzten und eine ziemlich große Sympathie für Linda.
Linda reist von Paris nach Grasse um ihren Teil für die Ermittlungen zu tun. Sie gibt vor sich bei Fragonard als Nase ausbilden zu lassen, findet letztendlich aber auch Spaß daran.
Sie macht während der Geschichte eine große Entwicklung durch, die mich überaus gefreut hat.
In diesen drei Charakteren steckt sehr viel Potenzial und ich hoffe Rene Anour lässt sie noch viele Fälle lösen.

Der Autor hat ein sehr großes Talent die Handlungsorte zu beschreiben. Das schöne Grasse und die Umgebung, die Gärten und die Düfte. Ich konnte die Blüten beim lesen förmlich riechen. Dazu fließen viele interessante Informationen zur Herstellung von Düften in die Geschichte ein.

Rene Anour baut in seinem Krimi recht schnell Spannung auf und spannt den Spannungsbogen auch über die gesamte Geschichte.
Ich konnte das Buch oft gar nicht aus der Hand legen so rasant ging es voran. Zum Ende hin hat der Autor noch einmal alles an Spannung und Dramatik in die Geschichte hineingelegt was möglich war.
Der Schreibstil von Rene Anour ist flüssig, fesselnd und leicht verständlich.

„Tödlicher Duft“ ist ein spannender Kriminalroman mit einem wunderschönen Setting. Ich freue mich auf weitere Fälle mit dem Ermittlerteam.

Tod Aussee

Katja Reiland
Kriminalroman
242 Seiten
erschienen im Selfpublishing
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Katja Reiland für das Rezensionsexemplar

Tod in der Reha-Klinik

Klappentext:
Eigentlich will sich die Illustratorin Marie Haslinger in der Reha-Klinik nur auskurieren. Aber als plötzlich eine Leiche im Schwimmbecken treibt, ist es vorbei mit der Ruhe.

Und dann ist da auch noch dieser charmante Bezirksinspektor, der Marie mehr den Kopf verdreht, als ihr lieb ist.

Mit Hilfe ihrer kartenlegenden Nachbarin macht sich Marie auf die Suche nach dem Mörder und bringt sich dabei selbst in höchste Gefahr.

„Tod Aussee“ ist der 1. Band der Marie Haslinger Reihe von Katja Reiland.

Marie Haslinger trifft in der Reha Klinik in Bad Aussee ein. Nach einem Autounfall bei dem ihr Schienbein mehrmals gebrochen ist soll sie sich hier erholen. In der Reha Klinik geht es locker zu, man ist sich schnell per du. Nicht alle Mitpatienten sind Marie sympathisch aber sie nimmt es wie es kommt. Zwischen all den Anwendungen bleibt ihr manchmal auch noch etwas Zeit zu einem Spaziergang in Bad Aussee und einen Besuch im Café. Dort trifft sie den Bezirksinspektor Andi Berner der ihr sofort sympathisch ist. Das nächste Treffen zwischen Andi Berner und Marie findet im Schwingbad der Reha statt wo es einen Toten gibt.

Katja Reiland entführt ihre Leser*innen in das schöne Salzkammergut. Die Beschreibung der Handlungsorte ist gelungen, man kann sich alles gut vorstellen.
Die Autorin erzählt ihre Geschichte spannend und unterhaltsam. Sie würzt das ganze noch mit einer feinen Prise Humor.

Die Charaktere sind gut gezeichnet und die meisten sehr sympathisch. Besonders natürlich Marie, die der Männerwelt abgeschworen hat und dann den sympathischen Andi Berner kennenlernt. Marie die einen guten Kontakt zu den Therapeuten und den Mitpatienten hat hört sich ein bisschen um dem Bezirksinspektor Hinweise zu verdächtigen zu geben. Natürlich muss da das eine oder andere Treffen auf neutralem Boden sein.

Katja Reiland hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Sie versteht es ihre Leser*innen von beginn an zu fesseln. Der leichte österreichische Dialekt macht die Geschichte authentisch und versetzt die Leser*innen auch gedanklich in die Region Salzkammergut.

Mir hat es große Freude gemacht an der Seite von Marie nach dem Täter zu suchen.
Ich würde mich auf ein Wiedersehen mit Marie sehr freuen.

Aller Rache

Bettina Reimann
Kriminalroman
284 Seiten
erschienen im Selfpublishing
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Bettina Reimann für das Rezensionsexemplar

Spannender und unterhaltsamer Regionalkrimi

Klappentext:
Jemand tötet Menschen und versieht die Leichen mit einer makaberen Botschaft: Arnold Hager, ein Richter im Ruhestand, soll Selbstmord begehen, damit die Mordserie endet. An auffälligen Plätzen im Aller-Leine-Tal werden die Getöteten durch Passanten entdeckt. Wer will sich an Hager rächen? Flora Kamphusen und ihr familiäres Ermittlungsteam finden sich im Kampf gegen die Zeit wieder, denn der Täter kündigt an, jede Woche einen Menschen umzubringen, so lange, bis Arnold Hager sich selbst richtet.

„Aller Rache“ ist ein intelligent gestrickter Regionalkrimi von Bettina Reimann.

Auf dem Düshorner Kirchfriedhof wird die Leiche von dem Steuerberater Lothar Herrenfeld gefunden. An den Handgelenken hat er offene Wunden. Um den Hals hat er ein Plakat hängen mit der Warnung, dass es weitere Tote geben wird wenn der ehemalige Richter Arnold Hager sich nicht selbst richtet. Wie es so mit dem Mangel an Fachkräften ist, so ist auch das Kriminalkommissariat unterbesetzt. So bittet die Hauptkommissarin Heinecke den im Ruhestand befindlichen Kommissar Carsten Blume um Mithilfe. Hauptkommissarin Heinecke weiß allerdings genau, dass es den ehemaligen Kommissar nur inklusive seiner Familie gibt. Zu gerne ermitteln seine Tochter Anna und seine Enkelin Flora mit.
Es stellt sich die Frage, wem ist Arnold Hager so auf den Schlips getreten, dass man ihn
Tod sehen möchte. Als Richter war Hager eigentlich für seine milden Urteile bekannt. Seit er in Pension ist hat er allerdings so einigen Menschen mit Anzeigen wegen kleiner Delikte wie falsch Parken übel mitgespielt.

Bettina Reimann hat den Kriminalfall intelligent gestrickt. Es macht Spaß die Ermittler im schönen Aller-Leine Tal zu begleiten. Die Charaktere sind gut gezeichnet und lebendig. Carsten Blume und seine Familie sind sehr sympathisch. Die Tochter Anna betreibt mit ihrem Mann auf dem Gutshof ein Restaurant, so gibt es in diesem Krimi immer etwas feines zu Essen. Man sollte also nicht mit leerem Magen lesen. Die Ermittlungen, in die sich Enkelin Flora mehr einmischt als sie sollte sind spannend. S gibt verschiedene Personen die man verdächtigen könnte. Seit seiner Pensionierung hat sich der ehemalige Richter keine Freunde gemacht. Die Nachbarschaft ist nicht gut auf ihn zu sprechen.
Arnold Hager ist um seine Sicherheit besorgt und denkt über sein Leben nach. Die Veränderung in in ihm vorgeht hat mit sehr gut gefallen.

Bettina Reimann hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Sie baut gleich am Anfang Spannung auf die sie mit einer feinen Priese Humor würzt.
Zwischendurch lässt sie auch immer einmal den Täter zu Wort kommen ohne das sich die Person dabei zu erkennen gibt..
Am Ende baut die Autorin eine unerwartete Wende ein und überrascht ihre Leser*innen.

„Aller Rache“ ist ein Regionalkrimi der mir außerordentlich gut gefallen hat. Ich würde die Ermittler gerne wieder einmal bei einem neuen Fall begleiten.

Mordsmann

Ernst Geiger
Thriller
464 Seiten
erschienen bei edition a
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an edition a für das Rezensionsexemplar

Ein spannender Fall der auf Wahrheit beruht

Ein Serienmörder, der Medien und Publikum bis heute fesselt. Ein  Ein True-Crime-Thriller, der die Seelen eines Killers und seines Jägers ausleuchtet. Ein Autor, der selbst Chefermittler in diesem spektakulärsten österreichischen Kriminalfall war. Ernst Geiger verarbeitete 30 Jahre nach Jack Unterwegers Tod dessen Geschichte literarisch. Sein Roman lässt mit dramatischen Wendungen und faszinierenden Charakteren fast vergessen, dass er auf wahren Begebenheiten basiert. Er erzählt die Geschichte eines Menschen, der sich nicht ändern konnte. Und von jenen, deren Leben durch ihn für immer verändert worden sind.

„Mordsmann“ ist ein Thrillern der auf einer wahren Begebenheit beruht von Ernst Geiger.

Jack Unterweger ist ein Serienmörder und wird von der Polizei gejagt. Er wird gefasst und verurteilt. In der Haft fängt er an zu schreiben. Sein biografischer Roman „Fegefeuer oder die Reise ins Zuchthaus“ erscheint. Das veranlasst viele bekannte Persönlichkeiten dazu eine Petitionen einzureichen. Darunter bekannte Namen wie Günter Grass, Ernest Borneman, Milo Dor und Erika Pluhar.
Kurz nach der Freilassung von Jack Unterweger beginnen die Morde an Prostituierten erneut. Jack Unterweger wird nach einiger Zeit wieder gefasst und verurteilt. Am Abend der Urteilsverkündung begeht er Suizid.

Ernst Geiger selbst war Chefermittler. In seinem Roman verarbeitet er schonungslos und ehrlich die Taten und die Fahndung nach Jack Unterweger.
Der Autor erzählt sehr spannende und spart auch nicht mit unschönen Details der Morde. Man darf also beim lesen nicht zu zart besaitet sein.
Einiges was Ernst Geiger erzählt kann man auch im Buch des Täters selbst nachlesen und im Internet gibt es auch einige was den Wahrheitsgehalt des Romans bestätigt.

Ernst Geiger hat mit „Mordsmann“ eine spannenden True-Crime-Thriller veröffentlicht den ich allen Spannungsliebenden empfehlen kann.

Mord mit Meerblick

Valerie Nordmann
Kriminalroman
erschienen im Selfpublishing
Meine Bewertung:
4von 5 Sternen

Vielen Dank an Valerie Nordmann für das Rezensionsexemplar

Ein unterhaltsamer Cosy Krimi

Klappentext:
Im norddeutschen Küstendorf Tjadesiel, wo die Wellen sanft die Geheimnisse des Meeres flüstern, wird aus einem romantischen Valentinstagsdinner eine Mordssache, buchstäblich. Laura von Steiner hat auf rote Rosen ihres Dates gehofft, stattdessen liegt der Liebhaber erstochen auf ihrem Esstisch. Sie beauftragt ihre alte Freundin, die unkonventionelle Café-Besitzerin Kea Klaasen, ihre Unschuld zu beweisen. Doch immer, wenn Kea einem Hinweis zum wahren Mörder folgt, löst sich die Spur im Küstennebel der Lügen auf. Wird sie den Fall lösen können, um ihre Freundin zu retten?

„Mord mit Meerblick“ ist der Debüt-Krimi von Valerie Nordmann.

Im Mittelpunkt steht Kea Klaasen. Sie ist Besitzerin des Café Criminale. Ihre Tochter Beke ist 17 Jahre, gerade so alt war Kea als ihre Tochter geboren wurde. Kea und Beke erinnern stark an Lorelai Victoria und ihre Tochter Lorelai „Rory“ Leigh aus der Serie Gilmore Girls.
Kea scheint auch so etwas wie eine Hobbyermittlerin zu sein.

Alles steht im Zeichen des Valentinstag. Kea hat ein Date mit Alexander der allerdings seiner Schwester zur Hilfe eilen muss den deren Date sitzt tot am Esstisch.

Kea fährt Alexander zu seiner Schwester und als die sie um Hilfe bittet, schnuppert Kea Ermitlerluft. Sie fängt an Fragen zu stellen und die Ermittler mit Anrufen und Hinweisen zu nerven. Doch irgendwann muss auch der Kommissar zugeben, dass Kea ein kriminalistisches Talent hat.

Valerie Nordmann hat tolle Charaktere zum Leben erweckt. Sie erzählt die Geschichte in einem ordentlichen Tempo. Der Krimi hat ca. 160 Seiten und es passiert einiges.
Der Valentinstag zieht sich durch die ganze Geschichte, es ist überall kitschig geschmückt wie man es sich in Amerika vorstellen würde. In einem Nebenstrang geht es noch um den längsten Liebesbrief zwischen zwei Ortschaften. Da Kea nicht Nein sagen kann muss sie auch noch dafür die Werbetrommel rühren. Ihre Tochter Beke ist ihr in allem eine große Hilfe.

Der Schreibstil von Valerie Nordmann ist flüssig und gut verständlich. Sie lässt einige Verdächtige auftauchen aber das Ende ist dann doch überraschend und von Kea gut kombiniert.

Ich würde gerne weitere Fälle mit der Hobbyermittlerin Kea lesen.



Das Dunkel aller Tage

Alexander Oetker/Thi Linh Nguyen
Kriminalroman
284 Seiten
erschienen im Piper Verlag
Meine Bewertung:
4von 5 Sternen

Vielen Dank an den Piper Verlag für das Rezensionsexemplar

Linh Schmidt kämpft an allen Fronten

Klappentext:
Eine Explosion hüllt den Berliner Osten in Rauchschwaden: Im hinteren Teil des Ho-Chi-Centers fliegt eine Baracke in die Luft, zwei Menschen sterben. Schnell wird klar, dass dort Drogen gekocht wurden und ausgerechnet der Bruder von Linh Schmidt wird als Drahtzieher festgenommen. Überzeugt von seiner Unschuld, mischt sich Linh in die Ermittlung ein. Doch niemand anders als der größte Feind ihres Mannes ist auf den Fall angesetzt. Kommissar Adam Schmidt muss sich seinen Dämonen stellen, um Linh zu beschützen und ganz nebenbei eine Frau retten, die im Nachbarhaus von ihrem Mann terrorisiert wird.

„Das Dunkel aller Tage“ ist der 2. Band der Reihe Schmidt & Schmidt von Alexander Oetker und Thi Linh Nguyen. Von Alexander Oetker habe ich schon einiges gelesen, Thi Linh Nguyen ist mir bisher unbekannt. Auch den 1. Band kenne ich nicht was zum besseren Verständnis nicht unbedingt notwendig ist. Es gibt aber immer wieder einmal Hinweise auf den letzten Fall. Ich denke den 1. Band werde ich nachträglich noch lesen.

Im Mittelpunkt stehen das Ehepaar Adam und Linh Schmidt.
Adam leidet an einer schweren Depression. Er schafft es so gut wie gar nicht aus dem Bett. Als er Streiterei im Nachbarhaus hört macht er sich ungewaschen wie er ist auf den Weg. Er ist fest davon überzeugt, dass es sich hier um häusliche Gewalt handelt. Fast zur gleichen Zeit gibt es eine Explosion im Ho-Chi-Centers und eine Garage fliegt in die Luft. Es gibt Verletzte und Tode. In der Garage wurden Drogen gekocht. Da die Garagen dem Bruder von Linh gehören wird er als Hauptverdächtiger festgenommen. In diesem Fall ermittelt Rabenstein, der des SEK und Erzfeind von Adam Schmidt.

Alexander Oetker und Thi Linh Nguyen bauen schnell Spannung auf. Sie lassen ihre Polizistin Linh an allen Fronten kämpfen. Linh versucht die Unschuld ihres Bruder zu beweisen und Rabenstein von ihrem Mann fernzuhalten was als im Nachbarhaus der Mann Tod aufgefunden wurde dessen Frau Adam retten wollte immer schwieriger wird. Adam kämpft gegen seine Depression, die er nur mit Alkohol und illegal erworbenen Medikamenten soweit dämpfen kann, damit er Linh bei dem Kampf um ihren Bruder unterstützen kann. Was ich nicht verstehen kann, wenn Adam nicht in der Lage ist alleine durch Berlin zu gehen um einen Arzt aufzusuchen, warum begleitet Linh ihn nicht? Warum sorgt sie nicht dafür, dass Adam Hilfe erhält? Das ist aber der einzige Aspekt der mir unklar gewesen ist.

Man bekommt Einblicke in das Drogenmilieu. Ich weiß nicht ob Vietnamesen so weit verzweigt sind und eine Art Drogenmafia bilden. Ich denke das war der Part von Thi Linh Nguyen. Dass die Nagelstudios in Vietnamesischer Hand sind kann ich bestätigen.

Alexander Oetker und Thi Linh Nguyen erzählen die Geschichte spannend und gut verständlich. Ihre Charaktere sind interessant und auch die Polizisten handeln nicht immer nach dem Gesetz. Besonders Adam hat einige Widersacher unter den Kollegen.

Das Ende ist dann plausibel aber auch nicht gesetzeskonform. Ich bin jetzt auf Band 3 gespannt und hoffe, dass Adam seine Dämonen bis dahin besiegen kann.

Blutrot

Lilja Sigurdardóttir
Kriminalroman
319 Seiten
Übersetzt aus dem Isländischen von Tina Flecken
erschienen im Dumont Verlag
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Dumont Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Island-Krimi

Klappentext:
»Wir haben deine Frau. Der Preis für ihre Freiheit beträgt zwei Millionen Euro. Ihr Leben liegt in deinen Händen.«
Als der vermögende Unternehmer Flosi nach einem langen Arbeitstag nach Hause kommt, muss er feststellen, dass sein Haus durchwühlt wurde. Glas ist geborsten, das Abendessen auf dem Fußboden verteilt, und von seiner Frau Guðrún fehlt jede Spur. Eine auf dem Küchentisch hinterlassene Nachricht bestätigt Flosis Befürchtung: Guðrún wurde entführt. Wenn er nicht das geforderte hohe Lösegeld zahlt, wird seine Frau sterben. Da er sich nicht an die Polizei wenden darf, kontaktiert er Áróra, die sich eigentlich auf das Aufspüren versteckter Vermögenswerte spezialisiert hat. Gemeinsam mit ihrem Freund, dem Polizisten Daníel, versucht sie fieberhaft, den Fall zu lösen und die Entführte zu finden, bevor es zu spät ist. Gleichzeitig setzen die beiden die rätselhafte Suche nach Áróras Schwester Ísafold fort, die vermutlich ermordet wurde. Und während sich in diesem kalten, regnerischen Herbst der Nebel über Reykjavík senkt, entwickelt sich die Suche zu einem Wettlauf gegen die Zeit.

„Blutrot ist der zweite Band der Áróra-Reihe von Lilja Sigurdardóttir.

Im ersten Band „Höllenkalt“ hat man Áróra ja schon kennengelernt. Sie sucht immer noch nach der Leiche ihrer ermordeten Schwester. Áróra fährt abgelegene Vulkansteinwege ab und filmt die Umgebung mit einer Drohne. Doch viel Zeit zum Suchen bleibt ihr in diesem Band nicht. Áróra wird von Michael, einem Freund in Großbritannien kontaktiert. Er ist Steuerberater und soll für einen Kunden, dessen Frau entführt wurde 2 Millionen Euro nach Island bringen. Da sein Kunde Flosi keine Polizei einschalten möchte bittet Michael Áróra einmal nach Flosi zu sehen. Áróra kann Flosi davon überzeugen den Polizisten Daníel mit einzuschalten. Die Polizei beginnt die Ermittlungen ganz unauffällig damit die Entführer, sollten sie das Haus beobachten nicht merken, dass die Polizei eingeweiht ist.

Áróra ist selbstständige Ermittlerin im Bereich Wirtschaftskriminalität. Sie ist eigenbrötlerisch und ich habe im ersten Band etwas gebraucht um mit ihr warm zu werden, mittlerweile ist sie mir sympathisch.

Der Polizist Daniel war mir im ersten Band gleich sympathisch. Er hegt Gefühle für Áróra, die sie bisher nicht erwidert.

Der Entführungsfall ist recht kompliziert. Es soll keine Polizei eingeschaltet werden.
Lilja Sigurdardóttir löst das sehr intelligent. Die Polizisten kommen immer als „Freunde“ zu Flosi, die ihn in der schweren Zeit unterstützen wollen.
Wer hat Flosis Frau entführt? Es werden verschiedene Szenarien durchgespielt aber am Ende gibt es eine Wendung die ich so nicht vorausgesehen habe.

Lilja Sigurdardóttir hat einen flüssigen und angenehm zu lesenden Schreibstil. Die Autorin baut Spannung auf und hält sie auch bis zum Ende aufrecht.

„Blutrot“ ist ein spannender Island-Krimi den ich gerne gelesen habe.

Ich bin schon auf „Schneeweiß“, den 3. Band der schon im Juni erscheinen wird gespannt.

Prost, auf die Künstler

Friedrich Kalpenstein
Kriminalroman
349 Seiten
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an Friedrich Kalpenstein für das Rezensionsexemplar

In Brunngries wird wieder gemordet

Klappentext:
Karl Hinternleiter wird tot in seiner Garage neben einem alten Traktor aufgefunden. Alles deutet darauf hin, dass er ermordet wurde. Hauptkommissar Tischler nimmt die Ermittlungen auf.
Laut Zeugenaussagen war der Ermordete ein paar Tage zuvor auf einem Oldtimertreffen in eine Auseinandersetzung verwickelt. Erste Recherchen ergeben, dass der alte Traktor in Hinterleitners Garage, für den er allem Anschein nach mehrere Interessenten hatte, einen beträchtlichen Wert darstellt. Doch wenig später kommt heraus, dass Hinterleitner noch ein paar Schätze mehr besaß, die ihm niemand zugetraut hätte. Musste er deshalb sterben?

„Prost, auf die Künstler“ ist mittlerweile der 9. Band der erfolgreichen Kommissar Tischler Reihe von Friedrich Kalpenstein.

Ich liebe diese Krimireihe von Friedrich Kalpenstein und fiebere jedem neuen Band entgegen,
Die Protagonisten sind sehr sympathisch und mit ihrem bayrischen Humor sind sie mir richtig ans Herz gewachsen.

Hauptkommissar Tischler und Polizeiobermeister Fink sind zu einem großartigen Team geworden. Mit ihrer bekannten T-U-F Methode haben sie schon so manchen brenzligen Fall gelöst.

Karl Hinternleiter wurde ermordet. Karl war ein mürrischer Eigenbrötler. Kontakt hatte er nur zu wenigen Menschen. Nur am Stammtisch im KRAUS war er regelmäßig zu finden. Auch Kommissar Tischler hat sich manchmal dazugesellt. Aber auch die Stammtischbrüder wissen nicht viel von Karl.
Besitz hat er nicht viel. Sein Hof ist alt und ziemlich runtergekommen. Das einzige von Wert was Karl besitzt ist ein alter Traktor.
Mit dem alten Lanz war er gerade noch bei einem Oldtimertreffen und da war es zu einem Streit gekommen. Doch bei nähern hinschauen kann man noch den einen oder anderen Schatz entdecken.

Der Fall wird wieder spannend erzählt.
Es macht Freude die Ermittler durch Brunngries und Umgebung zu begleiten.
Nach der Durchsuchung des Hofs von Karl Hinterleitner und dem analysieren seiner letzten Lebenstage kommt der eine oder andere Verdächtige in Frage. Doch so einfach macht es Friedrich Kalpenstein seinen Leser*innen nicht. Das Ende war dann doch noch einmal überraschend.

Friedrich Kalpenstein hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil.
Spielend lässt er den Bezug zur Region Oberbayern in die Handlung mit einfließe und bringt sie so seinen Leser*innen näher.
Natürlich begegnen die Leser*innen auch wieder Resi die dem Kommissar und auch mir schon sehr ans Herz gewachsen ist.
Aufgelockert wird der Kriminalroman durch den intelligent eingesetzten Humor. Beim lesen muss ich oft schmunzeln.

In Brunngries ist immer etwas los. Der Automechaniker Franz Steiner beobachtet de Metzger John Parker. Er ist eifersüchtig da ihm Tereza wieder einmal schöne Augen gemacht hat. Ich hoffe, ich muss mir keine Sorgen um den Metzger machen.
Es bleibt also spannend in Brunngries.



Wer zuerst lügt

Ashley Elston
Thriller
395 Seiten
Übersetzt aus dem Amerikanischen Englisch von Anke Kreutzer
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Wer zuerst lügt gewinnt

Klappentext:
Evie Porter lebt scheinbar das perfekte Leben mit ihrem attraktiven, liebevollen Freund Ryan, in dessen säulengeschmückte Südstaaten-Villa sie bald einziehen wird. Die Sache hat nur einen Haken: Evie Porter existiert gar nicht!
Alles, was sie dem schwer verliebten Ryan bislang über sich erzählt hat, war eine Lüge. In Wahrheit ist er ihr neuer Auftrag. Und Trickbetrügerin Evie weiß, dass sie sich diesmal keinen Fehler mehr erlauben darf, wenn ihr ihr Leben lieb ist. Deshalb rechnet sie mit praktisch allem nur nicht mit der Frau, die sich auf einer von Ryans Partys als Lucca Marino vorstellt. Denn Lucca Marino ist Evies richtiger Name, den sie seit Jahren nicht mehr benutzt hat. Eine Warnung?
Einen Tag später ist die falsche Lucca tot, und für Evie stellt sich nur eine Frage: Wer wird die nächste sein?

„Wer zuerst lügt“ von Ashley Elston ist die erste Empfehlung des Jahres 2024 aus dem Reese Witherspoon Book Club.

Im Mittelpunkt steht Evie Porter. Im Laufe der Story werden die Leser*innen sie noch unter verschiedenen Namen kennenlernen.
In Wahrheit heißt sie Lucca Marino, nur den Namen hat sie lange nicht mehr verwendet.
Sie arbeitet für Mr. Smith den sie noch nie gesehen hat als Trickbetrügerin.
Ryan, bei dem sie einzieht ist ihr aktueller Job.

Mir ist Evie schnell sehr sympathisch gewesen. Auch wenn sie eine Betrügerin ist, mochte ich sie gleich. Man spürt beim lesen, dass die Gefühle für Ryan nicht vorgespielt sind sondern das sie ihn wirklich mag.

Auch bei Ryan ist nicht alles wie es aussieht. Ein Teil seiner Geschäfte ist wohl nicht ganz legal. Auch er ist ein sehr sympathischer Charakter und Evie und Ryan passen gut zusammen.

Als eine Frau mit dem Namen Lucca Marino auftaucht, also mit Evies echtem Namen, sieht Evie das als Warnung ihres Chefs. Als Lucca dann stirbt wird es auch für Evie gefährlich.

„Wer zuerst lügt“ ist ein spannender Thriller der ohne Blutvergießen auskommt.
Ashley Elston spielt mit der Psyche des Menschen und als Leser*in entdeckt man auch vieles zwischen den Zeilen.
Die Story hat zwei Zeitebenen.
Einmal die Gegenwart in der Evie ihren aktuellen Job bei Ryan erledigen soll und dann gibt es Rückblenden die Evie unter verschiedenen Namen, bei verschiedenen Jobs zeigen.
Am Anfang weiß man noch nicht, dass die Rückblenden einen tieferen Sinn haben.

Ashley Elston hat tolle Charaktere zum Leben erweckt. Der Schreibstil der Autorin ist flüchtig, leicht verständlich und richtig packend.
Einmal angefangen konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.
Die Autorin hat einige Überraschungsmomente in ihre Geschichte gepackt. Am Ende nimmt die Geschichte dann noch einmal eine Wende ein und lässt die Leser*innen staunten zurück.

„Wer zuerst lügt“ ist ein spannender Thriller den ich mit großer Freude gelesen habe.

Mörderfinder – Stimme der Angst

Arno Strobel
Thriller
350 Seiten
erschienen im Fischer Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den S.Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar

Pageturner

Klappentext:
Auf einer Beerdigung steht Fallanalytiker Max Bischoff plötzlich einer Frau gegenüber, die seiner großen Liebe Jennifer Sommer zum Verwechseln ähnlich sieht. Aber Jennifer ist seit fünf Jahren tot. Und Max gibt sich noch immer die Schuld daran.
Die Begegnung lässt ihm keine Ruhe, und er spricht die Unbekannte an. Sie ist ebenso erstaunt wie er, es gibt keine Verbindung zu Jennifer.
Obwohl Max mit aller Macht versucht, das Vergangene ruhen zu lassen, gelingt es ihm nicht. Es ist alles wieder da, das alte Trauma, die inneren Dämonen.
Nie wieder wird ein Mensch seinetwegen sterben. Das hat er sich geschworen. Und doch scheint sich genau das zu wiederholen. Denn nur kurze Zeit später verschwindet jemand aus seinem Umfeld. Und Max wird zurück katapultiert in den Keller, in dem er einst Jennifer fand, und jede Hilfe zu spät kam.

Der Band ist spannend und undurchsichtig. Erst taucht eine Frau auf die Jennifer Sommer, die seit 5 Jahren tot ist sehr ähnlich ist und das nicht nur äußerlich sondern auch wie sie sich kleidet und wie sie sich bewegt. Dann wird sein Freund und ehemaliger Kollege Horst Böhmer verletzt und aus seinem engeren Bekanntenkreis verschwindet jemand.
Diese Geschehnisse wecken alle Dämonen in Max. Zusammen mit dem Psychologen Dr. Marvin Wagner versucht Max Licht ins Dunkle zu bringen.

Seit der Trilogie „Im Kopf des Mörders“ ist Max Bischoff mein Lieblings-Charakter aus den Büchern.
Eigentlich habe ich gedacht, dass Arno Strobel seine Charaktere mit der Zeit auch ans Herz gewachsen sind. In diesem Band kommt es mir allerdings so vor, als hätte Arno Strobel eine Voodoo Puppe mit dem Gesicht von Max Bischoff und Nadeln auf seinem Schreibstich liegen. Jeder Stich ist ein Treffer in das Herz von Max.

Besonders gut gefällt mir auch Dr. Marvin Wagner. Er ist so ganz anders als man sich einen Psychologen und Wissenschaftler vorsteht. Ein sehr gelungener Charakter.
Er macht sich einen Spaß daraus die Menschen durch sein Aussehen zu schocken. Max Bischoff und Marvin Wagner wachsen immer mehr zu einem guten Team zusammen.

Kriminalrätin Eslem Keskin läuft in diesem Band zu Hochtouren auf. Jeden Stein den sie findet legt sie Max in den Weg.

Arno Strobel hat es auch mit diesem Band wieder geschafft mich zu begeistern.
Er versteht es einfach Spannung aufzubauen und den Spannungsbogen bis zum Ende aufrecht zu halten. Dazu kommt sein flüssiger und gut verständlicher Schreibstil.
Nach kurzer Zeit kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Die Kapitel haben eine angenehme Länge und enden oft mit einem Cliffhanger. Auch das führt dazu, dass man immer weiter liest. Es gibt solche Bücher, da braucht man kein Essen und kein Trinken sondern will einfach weiterlesen.

Jetzt sind die Buchdeckel zugeklappt und ich hoffe auf viele weiter Fälle mit Max Bischoff.