Der Wolf von Hamburg

Jürgen Ehlers
Thriller
314 Seiten
erschienen bei BoD
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Jürgen Ehlers für das Rezensionsexemplar


Spannender und atmosphärischer Thriller

Klappentext:
MORD! Das erste Opfer ist eine Frau mit durchgebissener Kehle, angeblich getötet von einem Wolf. Hauptkommissar Bernd Kastrup kennt die Tote nicht. Aber warum liegt sie vor seiner Haustür? Gesa, eine Frau, mit der er vor langer Zeit ein Verhältnis hatte, bittet ihn um Hilfe. Ihr Mann ist aus dem Gefängnis entlassen, und er bedroht sie und ihre Tochter. Kastrup bringt Gesa kurzerhand bei sich unter. Aber er weiß: Es gibt einen Zusammenhang mit dem ‚Wolf‘. Da verschwindet Gesas Tochter.

„Der Wolf von Hamburg“ ist ein fesselnder und atmosphärischer Thriller von Jürgen Ehlers.

Vor der Haustür von Hauptkommissar Bernd Kastrup liegt eine ihm unbekannte tote Frau. Sie weist etliche Bisswunden auf und hat einen Zettel in der Hand auf dem steht „WOLF“. Auch ein Anrufer behauptet in Hamburg einen Wolf gesehen zu haben. Ist der Wolf wirklich in Hamburg unterwegs? Oder soll hier ein Mord vertuscht werden, indem er so aussieht als wäre die Frau von einem Wolf angefallen worden.
Hauptkommissar Bernd Kastrup und seine Kollegen Alexander Nachtweyh und Vincent Weber vom LKA Hamburg nehmen sich dem Fall an.
Gleichzeitig wird Kastrup von Gesa, mit der er einmal ein Verhältnis hatte um Hilfe gebeten. Gesa und ihre Tochter werden von Gesas Mann bedroht. Auch hier will Kastrup helfen und nimmt die Tochter erst einmal bei sich auf. Doch dann verschwindet das Mädchen.

Jürgen Ehlers hat mich mit „Der Wolf von Hamburg“ begeistert. Seine Charaktere sind facettenreich und lebendig. Sie werden auch gut beschrieben, man kann sie sich sehr gut vorstellen. Auch die Handlungsorte werden gut beschrieben

Der Autor baut sehr schnell Spannung auf, die er im Laufe der Geschichte immer mehr steigert. Sein Schreibstil ist atmosphärisch, locker und leicht verständlich. Die Seiten fliegen beim Lesen nur so dahin.

Jürgen Ehlers erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven. Hier kommen die Ermittler, genauso wie die Opfer oder der Täter zu Wort. Das führt dazu, dass man den Charakteren sehr nahekommt. Beim Lesen hatte ich schon den einen oder anderen Gänsehautmoment.

Immer wieder habe ich mich gefragt, was es mit dem Wolf auf sich hat. Habe mit gerätselt und mich gefragt, wie alles zusammenhängt.
Am Ende wird alles zur vollsten Zufriedenheit aufgeklärt. Bis dahin ist es aber ein sehr spannendes Lesevergnügen.

Montmartre – Licht uns Schatten

Marie Lacrosse
Historischer Roman
585 Seiten
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Marie Lacrosse und an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar


Die Anfänge von Montmartre

Klappentext:
Paris im Sommer 1866: Elise Lambert und Valérie Dumas werden am selben Tag geboren. Sonst haben die beiden Mädchen nicht viel gemeinsam. Elise, Tochter einer einfachen Wäscherin, wächst in Armut auf dem Hügel von Montmartre auf. Valérie hingegen ist die Tochter eines wohlhabenden Kunsthändlers vom Boulevard de Clichy. In einer Zeit, in der Frauen kaum Möglichkeiten haben, hegen die beiden große Träume. Valérie ist eine begnadete Malerin, die es an die Kunstakademie schaffen möchte, wo auch Toulouse-Lautrec und van Gogh studieren. Elise dagegen möchte als Tänzerin in den schillernden Varietés von Montmartre berühmt werden. Schicksalsschläge und die Liebe stellen beide vor ungeahnte Herausforderungen, doch die jungen Frauen kämpfen für ihr Glück.

„Montmartre – Licht uns Schatten“ ist der 1. Band der Montmartre-Saga von Marie Lacrosse.
Die Autorin hat mich schon mit einer ganzen Reihe von Büchern gegeistert. Auf das neue Werk habe ich mich schon lange gefreut.

Schon wenn man das Buch in der Hand hält, ahnt man, dass einen großes erwartet.

Marie Lacrosse entführt ihre Leser*innen nach Paris, genauer gesagt nach Montmartre. Dieser Teil von Paris, entfaltet sich gerade zu dem Montmartre, von dem heute oft gesprochen wird. Immer mehr Maler lassen sich dort nieder, eröffnen ihr Atelier. So gibt es auch immer mehr junge Frauen, die sich als Model zur Verfügung stellen und hoffen, damit ein paar Franc verdienen zu können.

Im Mittelpunkt stehen Elise Lambert und Valérie Dumas. Zwei ganz unterschiedliche junge Mädchen, die aus verschiedenen sozialen Schichten kommen. Eins haben sie gemeinsam, sie sind am gleichen Tag geboren und von derselben Hebamme ans Licht der Welt geholt worden.

Elise Lambert ist als Tochter einer Wäscherin aufgewachsen. Schon früh musste sie mitarbeiten, damit das Geld für sie, ihre Schwester und ihre Mutter reicht. Elise ist fasziniert vom Tanz. Besonders der Can Can hat es ihr angetan. Als sie die Bekanntschaft mit Louise Weber macht, die später als La Goulue eine bekannte Tänzerin in den Varietés wird, möchte Elise auch Tänzerin werden. Doch bis dahin ist es ein steiniger Weg.

Valérie Dumas kommt aus gutem Haus. Ihr Vater ist ein bekannter Kunsthändler. Auch Valérie ist sehr begabt und wünscht sich nichts mehr eine bekannte Malerin zu werden. Doch als Frau ist das so gut wie unmöglich. Aber ihr Vater schafft es, dass Valérie an einer Kunstakademie angenommen wird. Zwar unter bestimmten Voraussetzungen, aber immerhin darf sie dort lernen. Auch Toulouse-Lautrec studiert an der Kunstakademie, die beiden freunden sich an und Toulouse-Lautrec ist Valérie behilflich, wenn sie sich etwas mehr Freiheit bei ihrer sehr strengen Mutter erkämpfen möchte.

Marie Lacrosse beschreibt die Handlungsorte wieder einmal sehr anschaulich. In meinem Kopf sind schnell Bilder entstanden. Auch die Protagonisten sind sehr facettenreich und lebendig. Als Leser*in begegnet man vielen historischen Persönlichkeiten aus der Welt der Malerei und des Can Cans.

Es ist erstaunlich, dass so berühmte Maler wie z. B. van Gogh es nicht geschafft haben mit ihren Bildern erfolgreich zu werden.
Die Geschichte birgt aber noch viel mehr. Als Leser*in erfährt man auch etwas vom Bau des Eiffelturms und lernt Gustave Eiffel kennen. Auch der bis dahin nicht erfolgreiche Bau des Sueskanal, bei dem Gustave Eiffel die letzte Rettung zum Erfolg sein sollte, wird angerissen.

Marie Lacrosse hat einen flüssigen, gut verständlichen und fesselnden Schreibstil. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Im Anhang gibt die Autorin den Leser*innen noch einige interessante Details mit auf den Weg.

Ich habe zu Beginn gesagt, man ahnt, dass einen großes erwartet. Und so ist es auch. Die Geschichte ist so vielseitig und voller interessanten Informationen, dass die 600 Seiten wie im Flug vorbeirauschen.

„Montmartre – Licht uns Schatten“ ist ein großartiger historischer Roman, den ich mit großer Freude gelesen habe. Ich bin jetzt schon sehr auf die Fortsetzung „Montmartre – Traum und Schicksal“ gespannt, der am 12.11. erscheinen soll.

Verlorene Provence

Pierre Lagrange
Kriminalroman
316 Seiten
erschienen im S. Fischer Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den S. Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar


Wie immer spannende Unterhaltung der Extraklasse

Klappentext:
Frühling in Südfrankreich: Während in Cannes die glamourösen Filmfestspiele stattfinden, finden einige internationale Stars auch ins Hinterland der Provence, um ein Remake des französischen Thriller-Klassikers »Die Mörderischen« zu drehen. Als einer der Hauptdarsteller vor laufender Kamera erschossen wird, mogelt sich der pensionierte Commissaire Albin Leclerc mitsamt seinem Mops Tyson in die Ermittlungen. Die Zahl der Verdächtigen ist groß, denn scheinbar jeder hat ein Motiv, vom eifersüchtigen Schauspieler über den rivalisierenden Regisseur bis zum undurchsichtigen Produzenten. Als ein weiterer Mord geschieht, ist klar: Ein Killer ist am Set – und er ist noch nicht fertig.

„Verlorene Provence“ ist bereit der 12. Band der Reihe mit Commissaire Leclerc
von Pierre Lagrange.

Der Autor lässt seine Leser*innen wieder in die Provence reisen.
Er beschreibt die Orte und die Liebe der Menschen zu ihrer Heimat sehr stimmungsvoll.

Commissaire Leclerc ist mittlerweile im Ruhestand, kann aber das Jagen nicht lassen. So drängt er sich seinen ehemaligen Kollegen mehr oder weniger als Berater auf.
Seine Kollegen, vor allem Castel und Theroux wissen aber, was sie an Leclerc haben.
Seine Erfahrung, seine Hartnäckigkeit und seine Kombinationsgabe lassen ihn auch oft seinen Kollegen einen Schritt voraus sein. Dabei riskiert er nicht selten sein Leben.

Ich finde Albin Leclerc einen tollen Charakter. Er ist etwas kauzig aber durchaus sympathisch und liebenswert, auch wenn er Gefühle nicht offen zeigen kann. Er beißt sich immer richtig fest, wenn er ermittelt. Vergisst sogar manchmal die Einkäufe, die ihm seine Frau Veronique aufträgt.
Wenn er Zwiegespräche mit seinem Mops Tyson hält, muss ich immer schmunzeln.

Auch die eigentlichen Ermittler gefallen mir gut. Die Polizisten Theroux und Castel, bei Theroux kommt es einem immer so vor als stehe er auf der Leitung.
Es ist zum Schmunzeln, wenn die beiden genervt die Anrufe von Leclerc ignorieren und dieser immer wieder einen Weg findet, um an Informationen aus erster Hand zu kommen.

Der Fall ist äußerst spannend. Während der Dreharbeiten des Thriller-Klassikers „Die Mörderischen“ wird bei der Probe einer Szene ein Schauspieler erschossen. Wie kam die scharfe Munition in das Gewehr? Die Ermittlungen werden aufgenommen. Albin Leclerc gelingt es als Mittelsmann zwischen Tatort und Polizei zu agieren. Zusätzlich soll er noch einen bekannten Schauspieler, der einen Ex-Kommissaren spielen soll beraten.

Pierre Lagrange erzählt sehr lebendig, sein Schreibstil ist flüssig und gut verständlich. Der Spannungsbogen zieht sich über das gesamte Buch. Seine Charaktere, die man ja schon gut kennt, sind sympathisch und lebendig. Ich freue mich bei jedem Band aufs neue sie wieder zutreffen. In diesem Band lässt der Autor seine Leser*innen hinter die Kulissen der Dreharbeiten schauen.

Das Ende ist wie so oft auch in diesem Band noch einmal sehr aufregend und überraschend.
Ich freue mich jetzt schon auf den 13. Fall.
„Schweigende Provence“ soll im September erscheinen.

Schwesternschwur

Lisa Wingabe
Roman
468 Seiten
Übersetzt aus dem amerikanischen Englisch von Andreas Brandl
erschienen im Limes Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Limes Verlag für das Rezensionsexemplar.


Sehr interessanter Roman

Klappentext:
Oklahoma 1909. Die elfjährige Olive weiß, dass ihr Stiefvater es nicht gut mit den beiden Choctaw-Mädchen meint, die als Mündel in seinem Haus untergebracht sind. Als das ältere Mädchen verschwindet, flieht Ollie mit der sechsjährigen Choctaw-Mädchen in die Winding Stair Mountains, das berüchtigte Revier der Geächteten und Schatzsucher, wo sie auf Gleichgesinnte treffen. Erst Jahrzehnte später wird Licht auf das Schicksal der Mädchen fallen, die verzweifelt um ihr Überleben kämpften in einer Welt, in der Frauen und Kinder nichts wert sind und die geprägt ist von politischen Konflikten, Korruption und Gier.

„Schwesternschwur“ ist der neue Roman von Lisa Wingate. Wie schon in „Libellenschwestern“ und „Die Glasperlenmädchen“ befasst sich die Autorin mit den schwächsten in der Gesellschaft, den Kindern.

In „Schwesternschwur“ geht es wieder um das Schicksal von Kindern, unter anderem auch um Kinder der indigenen Völker.

Lisa Wingate entführt ihre Leser*innen nach Oklahoma. Sie beschreibt die schöne Landschaft und die Natur sehr anschaulich.

Die Geschichte hat zwei Zeitebenen. Zum einen das Jahr 1990, hier werden die menschlichen Überreste von drei Kindern gefunden und die Recherche, was wohl mit den Kindern passiert ist beginnt.


Die zweite Zeitebene ist das Jahr 1909, hier lernen die Leser*innen die Kinder Olive, Nessa und Hazel kennen. Wobei Nessa und Hazel zwei Choctaw-Mädchen sind. Ihnen gelingt es aus ihrem Zuhause zu fliehen. Sie flüchten sich in die Winding Stair Mountains. Ein Gebiet in dem vor allem Geächtete und Schatzsucher leben.
Wie ich die Mädchen durchschlagen, das müsst ihr selber lesen.
Als Leser*in lernt man noch eine sehr interessante Frau kennen, die mir bisher völlig unbekannt war. Kate Barnhard, Bevollmächtigte für Soziales und Erziehung des Staates Oklahoma von 1907 bis 1915.
Kate Barnhard, ist meine Heldin, sie hat sich aufopferungsvoll für Kinder eingesetzt. Ich bin der Autorin dankbar, dass ich diese Frau kennenlernen durfte.

Lisa Wingate hat wieder einmal facettenreichen Protagonisten das Leben geschenkt. Sie beschreibt das Lebe der Menschen und vor allem der Kinder im Jahr 1909 sehr authentisch. Es sind die indigenen Völker die erst ausgerottet und später die letzten überlebenden geächtet werden. Gerade die Kinder hätten Schutz gebraucht.

Lisa Wingates Schreibstil ist flüssig und gut verständlich. Die Autorin vermittelt viel historisches Wissen, das sehr interessant ist.

„Schwesternschwur“ ist ein fesselnder und interessanter Roman, den ich mit Freude gelesen habe.

Das Phantom

Mathias Mormul
Thriller
erschienen bei Mathias Mormul
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Mathias Mormul für das Rezensionsexemplar


Noch spannender als Band 1

Zum Inhalt
Lio Schneiders Ermittlungen zum Fall von Frederick Adler sind beendet. Doch die Organisation, die für den Mord verantwortlich war, ist nicht verschwunden, sie wurde nicht besiegt. Nun führen interne Machtkämpfe zu einer Welle gnadenloser Brutalität und jeder, der sich ihnen in den Weg stellt, muss beseitigt werden. Auch Lio landet auf der Abschussliste und befindet sich in Lebensgefahr. Doch bevor sie ihm das Leben nehmen, wollen sie es zuerst vernichten.

„Das Phantom“ ist der 2. Band der Reihe „Lio Schneider“ von Mathias Mormul.
Den 1. Band der „Lio Schneider“ Reihe habe ich mit Spannung gelesen. Beim 2. Band hat der Autor noch einmal zugelegt und herausgekommen ist ein handfester Thriller.

Der erste Fall ist abgeschlossen doch die Organisation ist nicht zerschlagen. Jetzt liegt deren Augenmerk auf Lio Schneider. Sie wollen erst sein Leben zerstören und dann ihn selbst.

Der 2. Band knüpft direkt an den 1. Band an. Es ist von Vorteil, wenn man den 1. Band gelesen hat.

Die Organisation geht weiterhin mit gnadenloser Brutalität vor. Wer auf ihrer Liste steht, wird den Tod finden. Auch Lio Schneider steht auf ihrer Liste und muss sich einem Kampf stellen, den er nur führen kann, wenn er Recht und Ordnung außer Acht lässt.

Die Charaktere sind wieder interessant und werden gut beschrieben. Als Leser*in ist man hautnah dabei, wie Lio Schneider den Kampf gegen die Organisation weiterführt.

Erzählt wird die Geschichte wieder aus verschiedenen Perspektiven. Mathias Mormul baut schnell Spannung auf, die er im Laufe der Geschichte immer weiter steigert.
Sein Schreibstil ist flüssig, gut verständlich und vor allem fesselnd.
Es hat eine Weile gedauert, bis alle Zusammenhänge der Geschichte klar wurden. Immer wieder baut der Autor Wendungen ein und die Auflösung bleibt bis zum Ende spannend.

„Das Phantom“ ist ein spannender Thriller, den ich gerne gelesen habe. Ich würde mich über weitere Bände freuen.

Die Weisheitsformel

Michael Heilmann
Ratgeber
186 Seiten
erschienen bei Michael Heilmann
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Michael Heilmann für das Rezensionsexemplar


Für ein besseres Miteinander

Klappentext:
Fühlst Du Dich oft von äußeren Einflüssen gesteuert, anstatt bewusst Deinen eigenen Weg zu gehen? Fehlt Dir manchmal die innere Klarheit, um Situationen mit Ruhe und Weitsicht zu begegnen? Wünschst Du Dir eine tiefere Orientierung für Deine Entscheidungen und Dein tägliches Handeln?

Dieses Buch ist mehr als nur eine theoretische Abhandlung über Weisheit, es ist ein praktischer Leitfaden, der Dir hilft, klüger zu denken, weiser zu handeln und bewusster zu leben. Michael Heilmann zeigt, wie Du Deine Wahrnehmung schärfst, Deine Denkmuster hinterfragst und weise Entscheidungen triffst, die Dich langfristig voranbringen.

„Die Weisheitsformel“ von Michael Heilmann ist ein praktischer Ratgeber, wie man bessere und klügere Entscheidungen treffen kann.

In verschiedenen Kapiteln vermittelt der Autor, wie man mehr Weisheit erlangt, reflektierter denkt und somit besser durchs Leben kommt.

Wichtig ist, dass man verinnerlicht, dass Weisheit keine Frage des Alters ist. Auch als älterer Mensch kann man noch mehr Weisheit erlangen.
Der Autor vermittelt auch, wie man Entscheidungen durch reflektiertes Denken besser trifft

Ich selbst habe für mich die Schlüsse aus dem Buch gezogen, bei wichtigen Dinge keine impulsiven Entscheidungen zu treffen, sondern abzuwägen und zu bedenken, welche Folgen meine Entscheidung hat und was das Beste für alle Beteiligten ist.
Wichtig ist auch anderen zuzuhören und andere Meinungen zu akzeptieren.

Michael Heilmann hat sehr übersichtlich Tabellen erstellt, die 16 Grundhaltungen vermitteln, die das Denken beeinflussen, wie man die Realität abwägt und besser versteht.

Der Autor vermittelt seine Denkanstöße auf gut verständliche Art und Weise:

„Die Weisheitsformel“ ist ein Buch, dass auch einigen Menschen die im öffentlichen Leben stehen, gut zu Gesicht stehen würde. Für mich ist es ein Buch, dass ich bestimmt immer wieder in die Hand nehmen werde.

Tochterliebe


Kimberly McCreight
Thriller
399 Seiten
Übersetzt aus dem amerikanischen Englisch von Kristina Lake-Zapp
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar


Pageturner

Klappentext:
Studentin Cleo hat nicht das beste Verhältnis zu ihrer Helikopter-Mutter Kat. Während Cleo sich von ihren Gefühlen leiten lässt und dabei auch mal an den falschen Mann gerät, führt Kat das perfekt durchgeplante Leben einer glücklich verheirateten, extrem erfolgreichen New Yorker Anwältin. Jedenfalls ist es das, was Cleo denkt, bis Kat eines Abends spurlos verschwindet. Ausgerechnet an jenem Abend, an dem es eine Aussprache zwischen Mutter und Tochter geben sollte. Als Cleo zum Abendessen im perfekt durchgestylten Haus ihrer Kindheit eintrifft, herrscht Chaos im Wohnzimmer, im Ofen brennt das Essen und von Kat fehlt jede Spur. Schließlich entdeckt Cleo einen blutigen Schuh ihrer Mutter unter dem Sofa und weiß: Etwas Schreckliches muss passiert sein. Cleo hat nicht die leiseste Ahnung, wie dunkel die Abgründe sind, in die sie blicken wird.

Mit „Tochterliebe“ hat Kimberly McCreight einen echten Pageturner veröffentlicht.

Die Studentin Cleo hat eine sehr dringliche Nachricht ihrer Mutter Kat bekommen. Obwohl Kat dafür bekannt ist solche Nachrichten zu schicken, spürt Cleo im Unterbewusstsein, dass sie sich am besten gleich auf den Weg zu ihrer Mutter macht. Doch Kat öffnet auf ihr Klingeln nicht. Als Cleo bemerkt, dass die Haustür nur angelehnt ist, geht sie hinein und sieht das Chaos was herrscht. Der Rauchmelder schlägt Alarm und im Herd verkohlt das Essen. Von der Mutter keine Spur bis auf einen blutigen Schuh unter dem Sofa.
Klar ist, hier ist etwas Schreckliches passiert. Als Cleo dem nachgeht, muss sie erfahren, dass ihr so perfekte und durchgetakteten Mutter früher einen ganz andere war.

Nach dem Einstieg gibt es Rückblenden die 8 Tage vor dem Verschwinden beginnen und immer näher zu diesem Ereignis kommen.
Zum einen erfahren die Leser*innen einiges über das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter und zum anderen erfahren sie wie es zum Verschwinden von Kat gekommen ist. Diese Rückblenden werden aber nicht immer chronologisch weitergeführt und es geht auch in das Jahr 1992.
Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, dazukommen die verschiedenen Handlungszeiten, was die Leser*innen etwas verwirren soll. Aber keine Sorge, dank der Kapitelüberschriften weiß man immer bei wem und wann man sich befindet.

Kimberly McCreight hat unterschiedliche Charaktere ins Leben gerufen. Nicht jeder ist das für was man ihn am Anfang hält.
Die Autorin lässt schnell Spannung entstehen, die sich im Laufe der Geschichte immer weiter steigert. Die gesamte Geschichte wird in einem ordentlichen Tempo erzählt, man kann das Buch kaum aus der Hand legen.
Der Schreibstil von Kimberly McCreight ist flüssig, gut verständlich und vor allem fesselnd.


„Tochterliebe“ ist ein Thriller, der es in sich hat, das reinste Katz-und-Maus-Spiel das einem in Atem hält.

Sommer ohne Plan

Johanna Swanberg
Roman
413 Seiten
erschienen bei Hoffmann & Campe
Übersetzt aus dem Schwedischen von Nina Hoyer
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Hoffmann und Campe für das Rezensionsexemplar


Der ideale Sommer-Roman

Klappentext:
Die perfektionistische Cassi führt in Stockholm ein Restaurant, aber dann ist plötzlich Schluss: Burnout. Cassi erkennt, dass sie so nicht weitermachen kann und fasst einen spontanen Entschluss: Sie kauft eine Waldhütte und verlässt die Stadt. Doch dummerweise geht im nahegelegenen Dorf bald das Gerücht um, sie wäre eine erfahrene Selbsthilfe-Guru. Immer mehr ihrer neuen Nachbarn stehen vor ihrer Tür. Doch statt das kuriose Missverständnis aufzuklären, beschließt Cassi, einfach mitzuspielen und tritt ungewollt eine Lawine aberwitziger Ereignisse los.

„Sommer ohne Plan“ ist ein idealer Sommer-Roman von Johanna Swanberg.

Im Mittelpunkt steht eine perfektionistische junge Frau namens Cassi. Die Restaurantmanagerin ist völlig ausgebrannt, ihr wird klar, das ist ein Burnout. Kurzentschlossen kauft sie ein Häuschen und zieht von der Stadt praktisch in den Wald. Hier möchte Cassi zur Ruhe kommen. Doch in dem nahegelegenen Dorf kommen Gerüchte über Cassi auf. Die Einwohner betiteln sie als Selbsthilfe-Guru und immer öfter klopft jemand an ihre Tür. Von der Idee fasziniert klärt Cassi den Irrtum nicht auf.
Vielmehr gibt sie sich unter anderem als Kennerin von Yoga und einige Gesprächstherapien aus und findet Spaß daran.

Johanna Swanberg ist der Spagat gelungen einen locker und leichten Sommer-Roman zu verfassen der aber doch einigen Tiefgang hat.
Die Leser*innen lernen Cassi gut kennen. Mir ist sie schnell sympathisch geworden. Aber auch die Dorfbewohner mit all ihren Sorgen lernt man zusammen mit Cassi kennen. Die Entwicklung der Geschichte mitzuerleben macht große Freude. Cassi ist nicht nur für die Dorfbewohner ein Segen, sondern die Dorfbewohner auch für Cassi. Eigentlich brauchen alle nur jemanden der wirtlich zuhört und erkennt, welche Sorgen und Nöte der einzelne hat, dafür braucht man keine psychologische Ausbildung. Es braucht einfach nur ein bisschen Menschlichkeit, das kann sehr viel bewirken.

So zeigt Johanna Swanberg gut auf, dass nicht jeder nur sich der nächsten sein soll, sondern auch einmal schauen, ob es dem Nachbarn gut geht.

Mich hat diese leichte aber doch tiefgründige Geschichte sehr berührt. Die Charaktere sind sehr lebendig und sympathisch. Der Schreibstil von Johanna Swanberg ist flüssig und gut verständlich. Immer wieder lockert die Autorin die Geschichte mit Humor auf.

„Sommer ohne Plan“ ist ein Roman für schöne Sommertage, einfach lesen und genießen.

Die Erbin

Claire Winter
Historischer Roman
580 Seiten
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar


Dunkle Vergangenheit drängt ans Licht

Klappentext
Köln, 50er Jahre: Cosima ist Erbin der einflussreichen Industriellenfamilie Liefenstein. Doch mit der Gründung einer Stiftung für bedürftige Frauen und Mütter geht sie ihren eigenen Weg. Da tritt der Journalist Leo Marktgraf in ihr Leben, der Nachforschungen über den Tod eines Freundes anstellt. Die Leiche des Anwalts wurde am Ufer des Rheins gefunden, nur kurz nachdem er öffentlich schwere Anschuldigungen gegen die Liefensteins erhoben hatte. Cosima will Licht in die dunkle Vergangenheit ihrer Familie bringen und muss schon bald erkennen, dass nichts so ist wie es scheint. Aber in der jungen Bundesrepublik, in der niemand mehr an die Zeit des Dritten Reiches erinnert werden will, gibt es ein Netzwerk von Menschen, die noch immer mächtig sind. Sie sind bereit, alles dafür zu tun, dass Cosima und Leo der Wahrheit nicht auf die Spur kommen.

„Die Erbin“ ist der neue Roman von Claire Winter. Die Autorin hat mir schon mit einigen Romanen schöne Lesestunden beschert. Auf ihr neues Werk war ich sehr gespannt.

Im Mittelpunkt steht Cosima, sie ist die Erbin der einflussreichen Industriellenfamilie Liefenstein. Jetzt will sie aus dem Schatten heraustreten und hat eine Stiftung für bedürftige Frauen und Mütter gegründet. Als ihr Leo Marktgraf begegnet, ändert sich ihr Leben. Marktgraf untersucht den Tod eines Freundes, der schwere Beschuldigungen über die Familie Liefenstein geäußert hatte. Cosima nimmt sich vor, Licht in die dunklen Seiten der Familie zu bringen.

Claire Winter hat auch für ihren neuen Roman bemerkenswerte Protagonisten ins Leben gerufen. Allen voran natürlich Cosima Liefenstein. Sie will aus dem Schatten ihrer Familie treten und mit ihrer Stiftung etwas Gutes bewirken. Doch sie wird von der Vergangenheit der Familie eingeholt und muss sich mit der Nazivergangenheit ihrer Vorfahren auseinandersetzten.

Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen und aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Zum einen spielt die Geschichte Ende der 1950er Jahre, hier begleiten die Leser*innen Cosima bei ihren Nachforschungen. Die zweite Zeitebene sind die 1920er und 1930er Jahre. Hier erleben die Leser*innen die Geschichte von Cosimas Vorfahren hautnah.

Claire Winter fängt die Geschichte mit einer leisen und ruhigen Stimme an. Die Leser*innen machen sich erst einmal mit Cosima und ihrem Vorhaben vertraut. Als Leo Marktgraf in Cosimas Leben tritt, zieht das Tempo an und eine Spannung setzt ein, die uns Leser*innen dann bis zum Ende begleitet.

Auch die Zeit der Handlung wird, Dank der guten Recherche von Claire Winter sehr authentisch beschrieben. Das Thema ist wie leider so oft zu dieser Zeit Judenverfolgung und Enteignung. Die Industriellenfamilie Liefenstein, ist eine fiktive Familie, man findet aber schnell parallelen zu realen Industriellenfamilien.

Der Schreibstil von Claire Winter ist wie schon aus anderen Romanen gewohnt fesselnd, flüssig und gut verständlich. Ich bin sehr schnell wieder ganz tief in die Geschichte eingetaucht und konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

„Die Erbin“ ist eine fesselnde Familiengeschichte, die ich mit Spannung gelesen habe.

Elbnächte – Die Lichter über St. Pauli

Henrike Engel
Historischer Roman
399 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar


Die dunklen Gassen Hamburgs

Klappentext:
Hamburg, 1913. Von einem Tag auf den anderen wird Louise bettelarm: Ihr Mann verschwindet spurlos und mit ihm das letzte Geld. Zusammen mit Ella, einer ehemaligen Prostituierten, wagt sie einen Neuanfang und eröffnet auf Sankt Pauli eine Bar.

Schnell geraten sie in Konflikt mit den Autoritäten:

Ein Juwelier wird in der Nachbarschaft ermordet, Louise und Ella retten den vermeintlichen Mörder vor der Polizei, weil sie ihn für unschuldig halten. Da taucht Paul in der Bar auf, ein ehemaliger Polizist, der auf eigene Faust eine Bande gewalttätiger Straßenkinder jagt. Aber haben die verwahrlosten Seelen wirklich etwas mit dem Mord zu tun?

„Elbnächte – Die Lichter über St. Pauli“ ist der 1. Band einer neuen Saga von Henrike Engel.
Nachdem ich die Hafenärztin von Henrike Engel gelesen habe, war ich auf ihr neues Werk schon sehr gespannt.

Die Autorin führt ihre Leser*innen in die dunkelsten Ecken Hamburgs. Im Mittelpunkt stehen Louise, die eine Bar in St. Pauli betreibt und die Prostituierte Ella. Auch der Ex-Polizist Paul gesellt sich dazu. Er hat seinen Arm verloren und ist seither perspektivlos.
Drei sehr unterschiedliche Charaktere, die alle auf ihre Art liebenswert sind.

Eigentlich ist Louise ein luxuriöseres Leben gewohnt. Doch als sie von ihrem Mann verlassen wird, hat sie kein Geld mehr für das tägliche Leben. Kurz entschlossen eröffnet sie eine Bar in St. Pauli. Dort trifft sie auf Elle, eine ehemalige Prostituierte und freundet sich mit ihr an.
Als in der Nachbarschaft ein Juwelier ermordet wird, versteckt Louise den Verdächtigen, denn sie ist von seiner Unschuld überzeugt.
Louise, Ella und Paul tauchen ein in die Untiefen Hamburgs.

Henrike Engel hat tolle Protagonisten ins Leben gerufen. Die drei Hautcharaktere sind mir schnell ans Herz gewachsen. Auch der Mops Principessa von Ella hat mir viele Freude bereitet.

Das historische Hamburg mit all seinen dunklen Gassen wird anschaulich beschrieben. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Dazu kommt noch ein ordentliches Tempo, was dazu führt, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
Der Schreibstil von Henrike Engel ist wie gewohnt flüssig und gut verständlich.

„Elbnächte – Die Lichter über St. Pauli“ ist eine Mischung aus Historischer Roman und Kriminalroman. Meine zwei liebsten Genre vereint in einem Buch. Ich habe das Buch mit großer Freude gelesen und freue mich schon auf den 2. Band „Elbnächte – Schatten über St. Pauli“ der im November 2025 erscheinen soll.