Der Totengräber und die Pratermorde

Oliver Pötzsch
Historischer Kriminalroman
535 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Historik und Spannung kunstvoll miteinander verflochten

Klappentext:
Wien, 1896: Ausgerechnet bei dem Zaubertrick „Die zersägte Jungfrau“ stirbt die junge Bühnendarstellerin vor dem schockierten Publikum. Inspektor Leopold von Herzfeldt ermittelt, ihm dicht auf den Fersen ist die Reporterin Julia Wolf, seine unglückliche große Liebe. Rund um den Prater werden weitere Frauen getötet. Junge Dirnen und Dienstmädchen, die keiner groß vermisst. Jede der Toten ist anders verkleidet. Ist es ein und derselbe Mörder? Leo braucht Unterstützung und wendet sich an seinen Freund Augustin Rothmayer. Der Totengräber des Wiener Zentralfriedhofs schreibt an einem neuen Buch, „Was uns die Toten erzählen“, und ist in Experimente vertieft. Doch nur gemeinsam können Leo, Julia und Augustin das grausame Spiel des Mörders aufhalten.

„Der Totengräber und die Pratermorde“ ist der 4. Band der Totengräber-Reihe von Oliver Pötzsch.

Der Autor hat ein Händchen für interessante Protagonisten.
So hat er auch für diese Reihe wieder großartige Charaktere geschaffen.
Der Totengräber, ein kauziger Wiener gefällt mir besonders gut. Seine Gehilfin und Ziehtochter Anna, die im zurzeit viele Sorgen bereitet ist auch sehr gut getroffen.
Und natürlich der Ermittler Leopold von Herzfeldt und die Reporterin Julia Wolf waren mir schnell sympathisch. Ich verfolge die Charaktere schon seit dem 1. Band und immer wieder entdeckt man neue Seiten an ihnen.

Die Assistentin des großen Charles Banton wird vor Publikum in einem Sarg zersägt. Sprichwörtlich, „Die zersägte Jungfrau“. Leopold von Herzfeldt wird zum Tatort gerufen und wird den Fall übernehmen. War es ein Unfall, wurde die Frau vorsätzlich getötet oder sollte es ein Anschlag auf den Zauberer selbst sein? Reporterin Julia Wolf saß im Publikum und ist somit die erste am Tatort. Julia und Leopold von Herzfeldt haben eine On-Off Beziehung und Leopold lässt nichts unversucht Julia wieder etwas näher zu kommen. Julia ist es auch, die Leopold darauf aufmerksam macht, dass im Prater junge Frauen verschwinden und nie mehr auftauchen. Hängen die verschwundenen Frauen und der Tod der Assistentin des Zauberers zusammen? Wie schon oft, sucht Leopold von Herzfeldt Rat bei Augustin Rothmayer, dem Totengräber des Wiener Zentralfriedhofs.

Oliver Pötzsch erzählt die Geschichte unterhaltsam und sehr interessant. Al Leser*in wird man das Jahr 1896 versetzt. Die Beschreibung von Wien im späten 19.Jahrhundert ist sehr gelungen. Auch der bekannte Wiener Prater wird gut beschrieben. Ich habe es genossen im Prater zu wandeln und klein Venedig zu besuchen. Auch auf Verbrecherjagd durch Wien und den Prater zu gehen war sehr spannend.

Der Schreibstil von Oliver Pötzsch gefällt mir schon immer sehr gut.
Der Autor versteht es Spannung aufzubauen und auch seine Leser*innen immer wieder in die Irre zu führen.
Oliver Pötzsch vermittelt viel interessantes Wissen auf eine unterhaltsame Art und es macht immer wieder Spaß seine Bücher zu lesen.
Besonders seine Historischen Romane wie die Faustus Reihe haben mich gefesselt.
In der Totengräber Reihe verknüpft Oliver Pötzsch gekonnt Historie und Krimi miteinander.
Ich habe auch den 4. Band genauso wie die vorherigen verschlungen.
Jetzt hoffe ich, dass die Reihe weitergeht.

Das Geschenk des Meeres

Julia R. Kelly
Historischer Roman
345 Seiten
erschienen im Atlantik Verlag
Übersetzt aus dem Englischen von Claudia Feldmann
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Mare Verlag für das Rezensionsexemplar

Eine Geschichte mit viel Gefühl

Klappentext:
Schottland, Winter 1900. Am Strand von Skerry wird ein lebloser Junge angeschwemmt. Als der Fischer Joseph ihn ins Dorf trägt, erntet er ungläubige Blicke, denn das Kind ähnelt auf unheimliche Weise dem Sohn der Lehrerin Dorothy, der in einer längst vergangenen Nacht ans Meer ging und nie mehr gesehen wurde. Ausgerechnet Dorothy erklärt sich bereit, das rätselhafte Kind aufzunehmen, bis seine Herkunft geklärt ist. Doch die Anwesenheit des Jungen wühlt nicht nur Dorothy auf, sondern stellt die gesamte Dorfgemeinschaft vor Fragen. Weshalb war Joseph sowohl an dem Tag am Strand als der fremde Junge angespült wurde, als auch in der Nacht, als Dorothys Kind verschwand? Worüber haben Dorothy und Joseph damals so erbittert gestritten? Und warum wurden sie nie ein Paar, obwohl sie sich für jedermann offensichtlich liebten?

„Das Geschenk des Meeres“ ist ein Roman voller Gefühle von Julia R. Kelly.

Die Zeit der Handlung ist im Jahre 1900 angesiedelt. An einem Wintertag wird ein kleiner Junge an den Strand von Skerry gespült. Fischer Joseph bringt den Jungen zum Pfarrer. Doch dessen Frau ist schwanger und steht kurz vor der Geburt, kann sich somit schlecht um das Kind kümmern. Die Lehrerin Dorothy ist nur allzu gerne bereit sich dem Jungen anzunehmen. Dorothy hatte einst ihren eigenen Sohn ans Meer verloren.

Dann gibt es Rückblenden und man erfährt, wie Dorothy den Fischer Joseph kennenlernt, wie sie heiratet, schwanger wird und ihr Kind gebärt. Ihr Sohn Moses wurde mit einer Glückshaube geboren und ist demnach etwas Besonderes.

Julia R. Kelly hat mit „Das Geschenk des Meeres“ einen wunderschönen Roman, voller wechselnder Gefühle veröffentlicht.

Mir haben beide Handlungsstränge gut gefallen. Sie nähern sich Stück für Stück an und langsam beginnt man zu ahnen, was damals geschehen ist.

Die Geschichte ist voller Gefühl, Traurigkeit und Melancholie. Julia R. Kelly versteht es die Gefühle ihrer Protagonisten zu vermitteln.
Die Charaktere gefallen mir gut und sie sind richtig lebendig. Manchmal habe ich mich gefragt, ob da zwischen Dorothy und den Fischer Joseph ist.

Der Schreibstil von Julia R. Kelly ist flüssig und gut verständlich. Die Atmosphäre ist zum Teil traurig und düster aber stellenweise auch voller Liebe.

„Das Geschenk des Meeres“ ist eine Familiengeschichte, die unter die Haut geht. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen.

Das Lied der Rose

Julia Kröhn
Historischer Roman
721 Seiten
erschienen bei Bastei Lübbe
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank a NetGalley für das Rezensionsexemplar

Ein beeindruckender Mittelalterroman

Klappentext:
Regensburg, 1096: Der junge Novize Marian träumt davon, mit gregorianischen Chorälen Gott zu preisen. Doch als er einen Juden vor der Zwangstaufe rettet, nutzt dies ein Rivale, um ihm ein schweres Verbrechen vorzuwerfen. Reinwaschen kann Marian sich davon nur, wenn er sich auf eine Pilgerfahrt begibt. Auf der abenteuerlichen Reise verschlägt es ihn an den Hof von Herzog Guillaume IX. von Aquitanien und dessen Frau Philippa. Hier lernt er die maurische Sängerin Sahar kennen. Marian verfällt ihrer Art der Musik sofort, ebenso wie der jungen Frau selbst. Doch bis die beiden die Liebe, von der sie singen, auch leben können, gilt es Kreuzzüge und Kirchenbann, Intrigen und Machtkämpfe zu überwinden

„Das Lied der Rose“ von Julia Kröhn, nimmt uns mit ins Mittelalter.

Im Mittelpunkt steht der junge Novize Marian er träumt davon gregorianischen Choräle zu singen. Marian muss sich auf eine Pilgerreise begeben und er landet in Aquitanien, wo er die Sängerin Sahar kennenlernt.
Die Leser*innen finden sich in einer Welt der Musik und der Intrigen wieder.

Wie schon so oft bemerkt, ist Julia Kröhn für mich eine ausgezeichnete Geschichtenerzählerin. Auch mit diesem Roman hat sie mich schnell auf eine Reise in eine andere Welt geschickt.
Ihre Protagonisten sind immer sehr facettenreich und kommen auch realistisch und vor allem sehr lebendig bei mir an. Viele der Personen, auf die, die Leser*innen in dieser Geschichte treffen, sind historisch überlieferte Personen.

Die Zeit der Handlung wird von Julia Kröhn sehr anschaulich beschrieben. E ist die Zeit der Kreuzzüge und auch eine Zeit, in der die Juden nicht gerade beliebt waren. So muss sich auch der Novize Marian auf die Reise begeben, da er einen Juden vor der Zwangstaufe gerettet hatte. Die Autorin, bringt ihren Leser*innen die Zeit sehr realistisch näher.

Wie immer ist der Schreibstil der Autorin flüssig und gut verständlich. Ich bin wieder tief in die Geschichte eingetaucht und habe das Buch an 3 Abenden gelesen.

„Das Lied der Rose“ ist ein interessanter Historischer Roman, den ich mit Freude gelesen habe.

Danzig – Jahre der Freiheit

Heike Sellnick
Historischer Roman
558 Seiten
erschienen im Penguin Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar

Historischer Roman mit viel Spannung

Klappentext:
Nach dem Tod ihres Mannes muss die junge Johanna ihren Platz in der Werft behaupten. Pawel hat als rechtmäßiger Erbe die Leitung übernommen und insgeheim sehnt er sich mehr denn je danach, sie nicht nur geschäftlich als Frau an seiner Seite zu wissen. Doch das Schicksal der Werft steht unter keinem guten Stern und sorgt immer wieder für neue Zerwürfnisse zwischen ihnen. Auch ihre Freundin Auguste versucht, eine Verbindung zwischen den beiden zu verhindern, und bringt einen weitaus standesgemäßeren Heiratskandidaten ins Spiel.
Als ein dramatischer Skandal die Danziger Gesellschaft erschüttert und ein weiteres Unglück die Zukunft der Werft endgültig in Frage stellt, stehen Johanna und Pawel vor den Trümmern ihrer zarten Bande. Werden sie ihren Stolz ablegen können, um endlich zueinander zu finden? Doch Johanna hat nicht mit einem unverhofften Verbündeten gerechnet.

„Danzig – Jahre der Freiheit“ ist der dritte Band der interessanten Danzig-Trilogie von Hilke Sellnick.
Die Autorin ist mir unter verschiedenen Pseudonymen schon lange bekannt.
Auf die Fortsetzung der Trilogie war ich schon sehr gespannt.

Die Autorin entführt ihre Leser*innen nach Danzig in die 1860er Jahre.
Die Geschichte mit Johanna geht weiter.
Auch wenn es nicht die große Liebe war, so war Johanna glücklich in ihrer Ehe mit Berthold. Doch jetzt ist Berthold tot. Die Werft wird jetzt von seinem Sohn Pawel geleitet. Pawel wünscht sich, dass Johanna nicht nur in der Werft die starke Frau an seiner Seite ist. Doch die Schwierigkeiten, die zurzeit in der Werft herrschen treibt einen Keil zwischen Johanna und Pawel.

Die Protagonisten hat man zum Teil schon in den vorherigen Bänden kennengelernt.
Johanna war mir schon im ersten Band sympathisch. Sie bringt sich gut in die Werft ein und ist sich für keine Arbeit zu schade.
Doch ihre Meinung wird nicht immer ernst genommen. Leider war dies das Los der Frau in dieser Zeit.
Auch Pawel habe ich schnell in mein Herz geschlossen. Manchmal gehen zwar die Pferde mit ihm durch, aber Pawel ist ein sympathischer Charakter.

Hilke Sellnick bringt mir mit ihrer Geschichte das frühere Danzig näher.
Mit seiner direkten Lage an der Ostsee ist die Stadt ideal für den Schiffsbau.
Auch über die Werft und den Schiffsbau hat man jetzt schon einiges interessantes erfahren.
Die Zeit hat die Autorin gut eingefangen. Hilke Sellnick erzählt einiges über das Leben und Denken der Menschen in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts und auch von der politischen Lage im Land

Die Charaktere werden sehr lebendig beschrieben und gefallen mir gut.
Die Autorin erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, was die Geschichte sehr facettenreich macht.
Der Schreibstil von Hilke Sellnick ist flüssig und gut verständlich.
Die Handlungsorte werden sehr anschaulich beschrieben, man bekommt schnell Bilder in den Kopf. Hilke Sellnick schafft es eine Spannung aufzubauen, die mich über die ganze Geschichte begleitet hat.

Mit „Danzig – Jahre der Freiheit“ endet jetzt die Danzig-Trilogie. Hilke Sellnich hat mir viele schöne Lesestunden geschenkt, „Dank“ dafür.

Als im Hotel Messmer der Tee ausging

Kristina Hortenbach
Historischer Roman
328 Seiten
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch;
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Emons Verlag für das Rezensionsexemplar

Baden-Baden, die Stadt der Reichen und Schönen

Klappentext:
Adel, Abenteuer und Intrigen: Ein turbulenter Sommer in Baden-Baden. Als im Hotel Messmer der Tee ausging, entführt uns ins mondäne Baden-Baden des Jahres 1883, die Sommerhauptstadt Europas, in der sich alles trifft, was Rang und Namen hat. Kaiserin Elisabeth von Österreich, der Kronprinz von Wales und das Kaiserpaar flanieren durch den Kurort und sorgen für reichlich Gesprächsstoff. Mittendrin: die junge Klara, die eine Stelle als Dienstmädchen im renommierten Hotel Messmer ergattert. Doch die schillernde Welt der Schönen und Reichen hat auch ihre Schattenseiten. Als Klara durch Zufall von einem geplanten Attentat auf den Kaiser erfährt, setzt sie alles daran, den Anschlag zu verhindern. Unterstützung erhält sie von einem charmanten jungen Reporter, der schon bald mehr als nur ein guter Freund.

„Als im Hotel Messmer der Tee ausging“ von Kristina Hortenbacher entführt die Leser*innen nach Baden-Baden, in das Jahr 1883. In diesem Kurort trafen sich zu dieser Zeit, im Sommer die Reichen und Schönen. Ein beliebtes Hotel für den Adel war das Hotel Messmer.
Die junge Klara kommt aus dem Schwarzwald und hat eine Stelle als Dienstmädchen im angesehenen Hotel Messmer bekommen. Hier bewundert sie die illustren Gäste. Sisi die schöne Kaiserin aus Österreich weilt genauso im Hotel wie der Kronprinz von Wales und das Kaiserpaar.
Als Klara von einem Attentat auf den Kaiser erfährt, will sie das mit aller Macht verhindern.

Kristina Hortenbacher erzählt die Geschichte sehr unterhaltsam. Dabei gelinkt es ihr vorzüglich, den Leserinnen die harte Arbeit und die langen Tage eines Dienstmädchens zu vermitteln. Gleichzeitig tauchen die Leserinnen auch in die Welt des Adels ein. Man ist hautnah dabei, wenn Kaiserin Sisi sich ihre Haare pflegen lässt, was täglich einen großen Raum einnahm. Auch der Prinz von Wales und das Kaiserpaar lernen die Leser*innen kennen. Man taucht ein in die Welt der Reichen und Schönen.

Kristina Hortenbacher lässt das Jahr 1883 wieder lebendig werden. Sehr realistisch werden die Zeit und auch die Protagonisten beschrieben. Die Atmosphäre in der Geschichte ist durchweg stimmungsvoll und entspannt.
Die Charaktere gefallen mir gut. Vor allem Klara ist mir schnell ans Herz gewachsen. Die historischen Persönlichkeiten werden authentisch dargestellt.
Das Hotel Messmer wird in all seiner Pracht beschrieben und ist ein eindrucksvoller Handlungsort.

Der Schreibstil von Kristina Hortenbach ist flüssig, gut verständlich und vor allem fesselnd. Ich konnte das Buch nach wenigen Seiten nicht mehr aus der Hand legen.
„Als im Hotel Messmer der Tee ausgingen ist ein historischer Roman, genauso wie ich ihn liebe.

Der Weg der Frauen

Marie Pierre
Historischer Roman
521 Seiten
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Fesselnder und geschichtsträchtiger Roman

Klappentext:
1912: Pauline Martin ist schockiert, als sie erfährt, dass ihre Schülerin Sophie in Metz bei einer Kundgebung für Frauenrechte verhaftet wurde. Obwohl sie bald darauf wieder entlassen wird, hat das Ganze Konsequenzen für Pauline, denn der Ruf ihres Pensionats hat erheblichen Schaden genommen. Als Sophie kurze Zeit später aus Luxemburg zurückkehrt, ist sie vollkommen verändert. Das einst selbstbewusste Mädchen ist nun blass, still, bisweilen geradezu apathisch. Pauline forscht nach und stößt in Sophies Elternhaus auf Ungeheuerliches. Gleichzeitig taucht Paulines ehemaliger Verlobter Roland in Diedenhofen auf und wirbt erneut um sie. Als Erich von Pliesnitz davon erfährt, zieht er sich enttäuscht zurück. Pauline muss sich entscheiden – und könnte dadurch alles verlieren.

„Der Weg der Frauen“ ist der 3. Band der Trilogie „Das Pensionat an der Mosel“ von Marie Pierre.
Die Autorin ist mir unter dem Namen Maria W. Peter gut bekannt, ich habe schon einige ihre Werke gelesen.

Marie Pierre entführt ihre Leserinnen in die Stadt Diedenhofen/Thionville in das Jahr 1912. Das Städtchen liegt an der lothringischen Mosel und ist mit „Elsass-Lothringen“ nach der französischen Niederlage 1871 an das Deutsche Kaiserreich gefallen. In diesem Städtchen ist das Mädchenpensionat ansässig. Die Leiterin des Instituts, Pauline Martin, hat für diese Zeit moderne Ansichten. Sie möchte die Mädchen zum selbstständigen Denken erziehen. Die Mädchen kommen aus verschiedenen Regionen, Deutschland, Frankreich und Luxemburg. Gelehrt wird nicht nur Konversation, Handarbeit und wie man später den Haushalt führt. Es stehen Sprachen, Mathematik und Naturwissenschaften auf dem Plan. Wir Leserinnen dürfen die Charaktere durch das 3. Schuljahr begleiten.

Die Protagonisten sind liebenswert und werden sehr lebendig durch die Geschichte geführt.

Pauline Martin leitet das Pensionat mit viel Liebe und achtet immer darauf, in der Gesellschaft nicht anzuecken, auch wenn das für sie einige Entbehrung bedeutet.
Schon im 1. Band hat sie es tief in mein Herz geschafft

Auch die Schülerinnen in ihrer unterschiedlichen Art sind sehr gut gezeichnet. Im 3. Band kommen wieder neue Schülerinnen dazu, andere sind von der Schule abgegangen.

Ein weiterer, sehr sympathischer Charakter ist Erich von Pliesnitz, auch genannt Hauptmann Gnadenlos. Er ist ein Eigenbrötler und hat Frauen gegenüber keine hohe Meinung. Doch von Pauline lässt sich sein Herz erweichen.

Auch Vincent Lehmann, der Gärtner im Pensionat, hat man im 1. und 2. Band schon gut kennengelernt. Und auch er ist aus der Geschichte nicht mehr wegzudenken.

Mit Dr. Marquardt hält ein neuer Lehrer Einzug in das Pensionat. Am Anfang kam er mir etwas altmodisch vor. Auch hatte er ein veraltetes Frauenbild und war überrascht, dass das Pensionat nur von Frauen geführt wird. Er hielt es für seine Pflicht, als Mann den Frauen Beistand zu leisten. Doch so wie Dr. Marquardt im Lauf der Geschichte überzeugt wird, dass Frauen durchaus fähig sind, das Pensionat allein zu leiten, so wurde ich auch stückchenweise von dem Lehrer überzeugt.

Auch im 3. Band herrscht wieder große Aufregung. Eine Schülerin landet im Gefängnis. Sie hat sich unter falschen Tatsachen aus dem Pensionat beurlauben lassen und will für die Frauenrechte kämpfen. Das gibt einige Aufregung und auch das Pensionat leidet unter dem schlechten Ruf.

Marie Pierre führt ihre Charaktere mit einer Leichtigkeit durch die Geschichte, deren Hintergrund voller Historik ist.
Ich habe selten ein Buch mit so großer Freude gelesen, was so geschichtsträchtig ist.
Die Region Elsass-Lothringen war zu dieser Zeit dem deutschen Kaiser unterstellt, was in diesem Buch immer wieder eine Rolle spielt.
In einem Nachwort erklärt die Autorin noch einmal ausführlich die politische Lage der Region.

Marie Pierre hat einen flüssigen, unterhaltsamen und gut verständlichen Schreibstil.
Die französischen Worte, die sie einfließen lässt, machen die Geschichte authentisch genauso wie die Worte im Dialekt, die sie ihren Charakteren in den Mund legt.
Zum besseren Verständnis gibt es im Anhang noch ein Glossar für die Fremdsprachen.
Das Nachschauen ist aber kaum nötig, da sich die Worte eigentlich selbst erklären.

Ich bewundere die Autorin für ihre sehr umfassende Recherchearbeit, die dieser Geschichte zu Grunde liegen muss.

„Schwestern im Geiste“ habe ich wie die beiden vorherigen Bände mit großer Begeisterung gelesen.

Das Haus der süssen Träume

Giacinta Cavagna di Gualdana
Historischer Roman
393 Seiten
erschienen im Atlantik Verlag
Übersetzt aus dem Italienischen von Mirjam Bitter
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an Hoffmann und Campe für das Rezensionsexemplar

Ein süßer Traum

Klappentext:
Mailand um 1910: »In der Liebe gibt es keine Opfer.« Diese Worte prägen das Leben von Olga, der Frau von Luigi Zaini. Der sanftmütige Luigi verzaubert Olga mit seiner Güte und verfolgt zugleich einen ehrgeizigen Traum: Er will eine Schokoladenfabrik errichten. Wie die Familie wächst auch die Fabrik und wird zum Zuhause für die unermüdlichen Arbeiter, die ihr Herzblut in die Kreation der Zaini-Schokolade fließen lassen. Als Luigi 1938 eines frühen Todes stirbt, tritt Olga in seine Fußstapfen. Unerschrocken führt sie die Familie Zaini durch Italiens dunkelste Stunden. Dieser berührende, auf wahren Begebenheiten basierende Roman ist ein Fest der Liebe und der Familie und zugleich ein einzigartiges sinnliches Erlebnis.

„Das Haus der süßen Träume“ ist der Debütroman von Giacinta Cavagna di Gualdana und eine schöne Familiengeschichte.

Die Autorin entführt ihre Leser*innen nach Mailand in die Jahre 1910-1946.
Luigi Zaini lebt seinen Traum eine Schokoladenfabrik zu errichten. Seine Frau Olga hat sich nicht nur in Luigi verliebt sondern auch in den Duft nach zarter Schokolade. Die Schokoladenfabrik wird schnell zu ihrem Zuhause. Die Arbeiter gehören zur Familie. Doch Luigi stirbt sehr früh im Jahr 1938. Olga führt den Traum ihres Mannes weiter auch durch die dunkelsten Jahre Italiens.

Giacinta Cavagna di Gualdana erzählt diese Familiengeschichte auf einen interessante und warmherzige Art. Die Charaktere sind alle sehr lebendig und sympathisch. Ich mochte Luigi und Olga von Beginn an und als Luigi dann starb war ich traurig berührt. Olga habe ich für ihre Stärkt die Schokoladenfabrik weiterzuführen bewundert.
Der Handlungsort Mailand wird sehr anschaulich beschrieben. Die Zeit der Handlung wird den Leser*innen gut vermittelt.
Auch die politische Situation im Land unter dem Machthaber Mussolini sind gut verständlich in die Geschichte eingeflossen. Auch die Veränderungen z. B. in Politik oder in der Mode, die die Zeit bringt, fließen in die Geschichte ein.
Besonders gefallen hat mir die Beschreibung der Schokoladenherstellung. Viele verschiedene Sorten, die ich am liebsten alle probiert hätte. Der Duft von Schokolade umwehte mich während der gesamten Geschichte.

Giacinta Cavagna di Gualdana erzählt die Geschichte einer real existierenden Familie. Noch heut gibt es Schokolade von Zaini. Dabei verwebt die Autorin Realität und Fiktion so fein, dass es nicht mehr zu trennen ist und ein schönes Ganzes ergibt.

„Das Haus der süßen Träume“ ist eine Familiengeschichte, die ich mit Freude gelesen habe.

Unheimliche Gesellschaft – Die Affäre Thomas Mann

Tilo Eckardt
Historischer Kriminalroman
283 Seiten
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Thomas Mann als Detektiv

Klappentext:
Oktober 1933. Thomas Mann sucht mit seiner Familie Zuflucht in Zürich, weil er in seiner Heimat Repressalien oder gar eine Verhaftung fürchten muss. Doch auch in der Schweiz ist die Lage alles andere als sicher. Der Dichter wird von Ängsten geplagt, die sich noch steigern, als die forsche Autofahrerin Katia Mann vor ihrem Haus in Küsnacht einen Mann anfährt, der anschließend spurlos verschwindet. Dem eilig herbeigerufenen Getreuen Žydrūnas Miuleris alias Müller gelingt es nicht, die Identität des Unfallbeteiligten festzustellen. Dieser scheint auf rätselhafte Weise sein Äußeres zu verändern und den Spieß umzudrehen: Mit einem Mal fühlen sich Mann & Müller beschattet.
Als Gerüchte laut werden, dass die Gestapo nicht davor zurückschreckt, Regimegegner bis in die neutrale Schweiz zu verfolgen, überschlagen sich die Ereignisse. Zunächst versucht jemand Ludwik, Müllers vierbeinigen Gefährten, zu ermorden, dann entgeht er selbst nur knapp einem Anschlag. Doch war er das eigentliche Ziel? In einer Stadt voller Spitzel sind Mann & Müller auf Katia Manns zweifelhafte Fahrkünste und die Pünktlichkeit der Schweizer Bahn angewiesen, um einen Fall zu lösen, der – wie ihnen klar wird – einst im fernen Nida seinen Anfang nahm.

„Unheimliche Gesellschaft – Die Affäre Thomas Mann“ ist ein spannender Historischer Kriminalroman von Tilo Eckardt. Es ist der 2. Band der Reihe Thomas-Mann-Romane mit dem Ermittlerduo Mann und Müller.
Über Thomas Mann gibt es viele biografische Erzählungen. Dieser Historische Kriminalroman ist eine nette Abwechslung, zumal er humorvoll geschrieben ist.

Das Thomas Mann mit seiner Familie in die Schweiz integriert ist, ist den meisten Buchinteressierten bekannt.
So spielt auch diese Geschichte in der Schweiz, wo Thomas und Katia Mann mit ihren Kindern am Zürichsee leben.
Jetzt schlittert Thomas Mann zusammen mit seinem Übersetzter, den er wegen seinem schwierigen Namen Müller nennt in ihren 2. Fall. Die Beiden begeben sich auf die Suche nach einem Spion. Es gehen immer wieder Gerüchte von Entführungen von Exilanten um und Thomas Mann fühlt sich selbst in der Schweiz nicht sicher.

Tilo Eckardt erzählt die Geschichte gleichzeitig spannend und humorvoll. Die Geschichte wird aus der Sicht des Übersetzter Žydrūnas Miuleris, von Mann gerne Müller genannt, erzählt. Der Übersetzter ist mittlerweile über 100 Jahre alt und erzählt die Geschichte quasi seinem Urenkel und somit auch uns Leser*innen.
Die Geschichte besteht aus vielen historischen Fakten, für die Tilo Eckhardt einiges an Informationsmaterial zur Verfügung stand und aus Fiktion. Egal ob Realität oder Fiktion, es passt alles genial zusammen und ergibt ein gutes Ganzes.

Der Schreibstil von Tilo Eckhardt ist angenehm zu lesen. Die Geschichte ist interessant und spannend. Durch seinen Humor lockert Tilo Eckhardt die Geschichte amüsant auf.

„Unheimliche Gesellschaft – Die Affäre Thomas Mann“ ist eine nette Geschichte über den Nobelpreisträger Thomas Mann die ich gerne gelesen habe.

Die Akte Schneeweiß

Felicitas Fuchs
Historischer Roman
410 Seiten
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Der Kampf, für die Rechte der Frauen

Klappentext:
Bielefeld, 1963. Katja Schilling wächst im Wirtschaftswunder in einfachen Verhältnissen auf, in denen für ihren Traum, Ärztin zu werden, kein Platz ist. Nur ihr Großvater glaubt an sie, bis er eines Tages spurlos verschwindet. Sein Name wird in der Familie zum Tabu, und Katja bleibt mit ihren unbeantworteten Fragen allein. Jahre später stößt sie auf eine Wahrheit, die alles, was sie über ihre Familie zu wissen glaubte, erschüttert.
Bielefeld, 1936. Mathilde Schneeweiß beginnt ihre Arbeit als Sprechstundenhilfe bei Dr. Bönisch. Sie verliebt sich in den engagierten Arzt und wird in ein gefährliches Unterfangen hineingezogen. Gemeinsam helfen sie heimlich Frauen in Not, aber ihr Mut bleibt nicht unbemerkt. Als sie ins Visier der Gestapo geraten, muss Mathilde eine Entscheidung treffen, auch wenn diese sie das Leben kosten könnte. Der Kampf für die Rechte der Frauen muss schließlich weitergehen.

„Die Akte Schneeweiß“ ist ein sehr bewegender Roman von Felicitas Fuchs.

Katja Schilling ist eine junge Frau mit dem Traum Ärztin zu werden, was in den 1960er Jahren leider immer noch nicht so einfach war. Ihre Familie steht dem auch skeptisch gegenüber. Nur ihr Großvater glaubt an Katja und ermutigt sie. Doch als der Großvater eines Tages verschwindet und sein Name in der Familie quasi ausgemerzt wird fängt Katja an in der Vergangenheit zu suchen.

Felicitas Fuchs schickt ihre Leserinnen auf eine Reise durch vier Jahrzehnte. Die Geschichte teilt sich in zwei Zeitebenen. Einmal begleiten die Leserinnen Katja auf ihrer Forschung nach der Vergangenheit. In der zweiten Zeitebener lernen die Leser*innen Mathilde, die Schwester von Großvater Rudolf kennen. Sie arbeitet als Sprechstundenhilfe bei dem Gynäkologen Dr. Wigald Bönisch und verliebt sich in ihn. Zusammen haben sie während der NS-Zeit Frauen in der Not geholfen, so lange bis sie aufgeflogen sind.

Felicitas Fuchs erzählt die Geschichte sehr realistisch und schonungslos. Gerade die Zeitebene der Vergangenheit ging manchmal unter die Haut.
Die Charaktere sind sehr lebendig und man hat schnell den Eindruck, sie persönlich zu kennen. Besonders Mathilde und Katja bin ich sehr nahegekommen. Dabei war es schön die Entwicklung der Charaktere mitzuerleben. Besonders Katja hat sich von einem jungen Mädchen in eine selbstbewusste und starke Frau verwandelt.

In beiden Zeitebenen und bei beiden Frauen steht das Recht der Frauen und der Kampf hierfür im Vordergrund.

Felicitas Fuchs erzählt die Geschichte sehr fesselnd, ich bin schnell ganz tief in die Geschichte versunken und konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Dabei ist der Schreibstil der Autorin flüssig. gut verständlich und wortgewandt.

„Die Akte Schneeweiß“ ist ein Buch, das ich sehr beeindruckt hat.

Wir fangen das Glück

Juliane Michel
Historischer Roman
484 Seiten
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar


Authentische erzählte Geschichte

Klappentext:
Frankfurt 1946. Beim Fotografieren der Frankfurter Trümmer wird Helga von einem Kommissar gefragt, ob sie Polizeifotografin werden will. Unversehens gerät die junge Frau in eine abenteuerliche Mordermittlung, in der sie den verschwundenen Peter aus dem Odeon-Club wiedersieht – und seine jüdische Mutter, die den Holocaust überlebt hat. Aus dem Frauenheld ist ein ernster junger Mann geworden. Sie hilft Peter, seine Unschuld zu beweisen, und kommt ihm dabei immer näher. Als Helgas Freund Walther endlich aus der russischen Gefangenschaft zurückkehrt und einen neuen Jazzclub gründet, ist Helga hin- und her gerissen. Doch dann deckt sie ein Geheimnis auf, das alles verändert.

„Wir fangen das Glück“ ist der 2. Band der „Palmengarten-Saga“ von Juliane Michel.

Stand im ersten Band „Wir tanzen in die Freiheit“ Elfie im Mittelpunkt, so ist es im zweiten Band Helga.

Helga möchte gerne Rechtswissenschaft studieren, doch wird sie aufgrund, dass sie eine Frau ist abgelehnt. Da kommt ihr das Angebot Polizeifotografin zu werden gerade recht. Ihr erster Einsatz ist ein Mord, bei dem ausgerechnet Peter, ein ehemaliges Mitglied des Odeon-Clubs unter Mordverdacht gerät. Helga, die an seine Unschuld glaubt, will ihm helfen und gerät dabei in Gewissenskonflikte mit ihrer Arbeit. Auch genießt Helga die Zeit, die sie mit Peter verbringt. Als ihr Freund Walther aus der Gefangenschaft nach Hause kommt, ist er verändert und Helga zweifelt an seinen Gefühlen für sie.

Juliane Michel erzählt die Geschichte aus der Sicht von Helga, Peter und Walther. Dabei gibt es auch immer wieder Rückblenden in Peters Vergangenheit. . So bekommen die Leser*innen ein Bild davon, wie es Peter und seiner jüdischen Mutter im Krieg ergangen ist.
Der Odeon-Club ist eine Gruppe von Jugendlichen, die sich vor dem Krieg zusammengefunden haben und die Liebe zum Swing teilten. Auch heute, wo der Swing nicht mehr verboten ist, erkennen sich die ehemaligen Mitglieder noch am Pfeifton.
Beim Lesen der Musiktitel hatte ich gleich Musik im Ohr. Die Autorin hat die Titel am Beginn des Buches aufgeführt und einen QR Code darunter gesetzt, mit dem man sofort auf Spotify kommt und hören kann.

Frankfurt dient als Kulisse für die Geschichte. Das war für mich etwas Besonderes, da ich Frankfurterin bin. Die Beschreibung des zerbombten Frankfurt war sehr authentisch. Auch wenn ich zu dieser Zeit noch nicht gelebt habe, weiß ich viel aus der Erzählung meiner Mutter. Meine Mutter war einige Jahre älter als Helga und Elfie und hat den Krieg in Frankfurt miterlebt. Ich wusste, dass das Westend besetzt war, das die Amerikaner dort wohnten. Meine Mutter hat bei einem amerikanischen Ehepaar namens Campbell (ob gleiche Schreibweise wie im Buch weiß ich nicht) im Haushalt gearbeitet. Sie hat immer erzählt, dass das Ehepaar oft zum Tennisspielen in den Palmengarten gegangen sind. Dass der ganze Palmengarten besetzt war, das wusste ich noch nicht.
Der Handlungsort wird auch für nicht Frankfurter sehr gut beschrieben.
Man kann sich die zerbombten Straßen, den Schwarzmarkt am Hauptbahnhof und den Palmengarten mit seinen Gemüsewiesen gut vorstellen.

Juliane Michel hat tolle Protagonisten kreiert. Helga, Peter, Walther, Elfie und Klaus haben mir gleich gefallen. Auch die Rückkehr von Walther aus der Gefangenschaft wird sehr glaubwürdig vermittelt. Ich denke, dass die meisten Heimkehrer unter einem Trauma litten. Was natürlich auch für die meisten Soldaten gilt.

Juliane Michel erzählt die Geschichte mit einem lockeren und gut verständlichen Schreibstil. Nach wenigen Seiten war ich in die Geschichte eingetaucht.
Die Zeit der Handlung erzählt die Autorin sehr authentisch.

Wie schon den 1. Band „Wir tanzen in die Freiheit“, habe ich auch den 2. Band „Wir fangen das Glück“ mit großer Freude gelesen.