Die Bibliothek der Hoffnung

Kate Thompson
Historischer Roman
478 Seiten
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Übersetzt aus Englischen von Anja Schünemann
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

An dieser Geschichte kommt kein Buchliebhaber vorbei

Covertext:

London, 1944: In der stillgelegten U-Bahn-Station Bethnal Green suchen die Londoner Schutz vor den Fliegerbomben. Hier haben sie sich eine Art neues Leben aufgebaut, es gibt sogar ein Theater, einen Kindergarten und eine kleine Bibliothek.
Die hilfsbereite Clara Button und die rebellische Ruby Munroe haben unzählige Bücher vor den Bomben gerettet, jetzt schenken sie vor allem Frauen und Kindern Ablenkung, Wissen und Hoffnung. Doch je länger der Krieg dauert, desto härter wird die Entschlossenheit der Frauen, stark zu bleiben, auf die Probe gestellt denn es könnte die Leben derer kosten, die ihnen am nächsten stehen.

„Die Bibliothek der Hoffnung“ von Kate Thompson beruht auf einer wahren Geschichte.
Bücher spenden Trost, geben Hoffnung und Kraft, die Erfahrung hat bestimmt schon jede(r) Buchliebhaber.in einmal gemacht.
„Die Bibliothek der Hoffnung“ ist die Geschichte über eine kleine Bibliothek unter den Straßen Londons.

Im Mittelpunkt stehen die Protagonistinnen Clara und Ruby.
Beides sind Buchmenschen und retten, nach dem eine Bombe die öffentliche Leihbibliothek zerstört hat unzählige Bücher aus den Trümmern.
Clara ist verwitwet, ihr liegen Kinder besonders am Herzen.
Sie möchte mit den Geschichten die Kinder vom Kriegsgeschehen ablenken und ihnen Hoffnung geben.

Ruby ist ein aromatischer Type. Sie macht sich gerne hübsch und hat die Hoffnung auf die Liebe noch nicht aufgegeben.
Sie will vor allem den Frauen helfen sich mit den Geschichten in eine friedlicherer Welt zu träumen.

Die Bibliothek der Hoffnung hat ihren Platz in der stillgelegten U-Bahn-Station Bethnal Green gefunden.
Hier im U-Bahn Tunnel finden viele Menschen Schutz.
Sie haben sich ihre eigene Welt aufgebaut.
Außer der Bibliothek gibt es auch ein Café und sogar eine Tanzschule.
Der U-Bahn Tunnel wird zu einem Platz der Hoffnung, des Zusammenhalts und der Liebe.

Mit ihrem historischen Roman „Die Bibliothek der Hoffnung“ hat Kate Thompson eine sehr berührende Geschichte zu Papier gebracht.
Der Gedanke das die Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruht, berührt mich sehr.
Die Autorin spiegelt die Kriegsjahre sehr realistisch wieder.
Ihre Protagonisten sind gut gezeichnet und richtig lebendig.
Man spürt mit wie viel Liebe und Begeisterung die Autorin für die Geschichte um die Bibliothek und der Parallelwelt im U-Bahn Tunnel recherchiert hat.
Kate Thompson erzählt die Geschichte in einem gut verständlichen und unterhaltsamen Schreibstil und gibt ihren Leser.innen dabei so viele Informationen mit auf den Weg.

Für mich ist „Die Bibliothek der Hoffnung“ eine Hommage auf die Bücher.
Eine Geschichte an der kein(e) Buchliebhaber.in vorbeikommt.

Glückstöchter – Einfach leben

Stephanie Schuster
Roman
524 Seiten
erschienen im S. Fischer Verlag
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den S.Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar

Wie viel braucht man zum Glück

“Glückstöchter-Einfach Leben“ ist der Auftakt einer neuen Trilogie von Stephanie Schuster.

Die Geschichte hat zwei Erzählstränge.
Im Mittelpunkt stehen die zwei Frauen Anna und Eva.
Zwei Frauen die auf dem ersten Blick ganz unterschiedlich sind, auch die Handlungszeit liegt 60 Jahre auseinander.
Doch die beiden Frauen haben mehr Gemeinsamkeiten als sich auf dem ersten Blick erahnen lässt.

Mit Anna beginnen wir im Jahre 1910 auf Gut Dreisonnenquel.
Sie lebt mit ihrem Vater, einem bekannten Botaniker auf dem Gut.
Auch Anna liebt die Pflanzen,. Sie hilft ihrem Vater bei seiner Arbeit und möchte einmal seine Pflanzenzucht weiterführen.
Doch es kommt anders als Anna denkt. So lebt sie einige Zeit in München.
Doch als ihre Gesundheit angegriffen ist verschlägt es Anna in die Schweiz zum Monte Veritá. Anna genießt ihre Freiheit, lebt als Künstlerin am Monte Veritá und schließt sich der Reformbewegung an.

Mit Eva beginnen wir im Jahre 1976.
Sie verbindet alles mit Gerüchen. Ihre feine Nase kann noch so schwache Düfte erkennen und zuordnen.
Eva wird das Leben zu Hause zu eng.
So beschließt sie nach München zu gehen.
Da sie sich für Pflanzen und ihre heilende Wirkung interessiert liegt ein Pharmazie-Studium nahe.
Sie zieht in eine Studenten WG und genießt das freie Leben.
Hier trifft sie auf Gleichgesinde. Zusammen wollen sie für eine bessere Welt kämpfen.
Es liegt ein Umbruch in der Luft.
Es gibt Demonstrationen gegen Atomkraft aber auch der Rauschgift Konsum steigt stetig.
Eva entdeckt die ersten biologisch angebauten Nahrungsmittel. Hier eröffnen sich ihr viele neue Möglichkeiten.

Stephanie Schuster erzählt die Geschichte der beiden Frauen sehr realistisch. Ich kann das Geschehen gut nachvollziehen. Bei Eva noch etwas besser als bei Anna da ich diese Zeit selbst miterlebt habe.
Die Protagonistinnen sind mir schnell sympathisch gewesen.
Es macht mir Freude sie durch ihr Leben zu begleiten und ihre Entwicklung zu verfolgen.

Stephanie Schuster hat einen leichten und flüssigen Schreibstil.
Die Zeit der Handlung wird sehr gut widergespiegelt, man erfährt vieles aus den 1910er und 1970er Jahren.
Auch aus der Botanik kann man das eine oder andere mitnehmen.
Am Ende des Buches findet man auch noch ein Rezept für ein vegetarisches Menü.

Mit “Glückstöchter-Einfach Leben“ habe ich mich gut unterhalten gefühlt auch wenn ich hin und wieder Stellen als etwas langatmig empfunden habe.
Viele Fragen sind noch offen. Jetzt heißt es auf Band 2 warten der im Januar 2024 erscheinen soll.

Zeiten des Umbruchs

Carmen Bellmonte
Historischer Roman / Familiensaga
542 Seiten
erschienen im Heyne Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein Buch in das man ganz tief eintauchen kann

Covertext:
Mallorca 1945: Nach Jahren der Trennung kehrt Antonia Delgado endlich auf ihre geliebte Insel zurück. Unermüdlich hat sie sich auf Kuba eine Existenz aufgebaut, nachdem der Zusammenbruch des mallorquinischen Weinanbaus die Familie damals fast in den Ruin getrieben hat. Während ihre von zahlreichen Schicksalsschlägen gebeutelte Schwester Carla nicht glücklicher sein könnte, Antonia wiederzusehen, ist ihr Bruder Leo gar nicht begeistert. Stur stehen sich beide Seiten der Delgados gegenüber, privat und geschäftlich. Eine Versöhnung scheint immer unwahrscheinlicher, Intrigen und Geheimnisse knüpfen eine Schlinge, die sich immer enger um die traditionsreiche Familie legt.

„Zeiten des Umbruchs“ ist der dritte Band der Mallorca-Saga von Carmen Bellmonte.
Hinter dem Namen Carmen Bellmonte verbergen sich die zwei Autorinnen Elke Becker und Ute Köhler.

In dieser Familiensaga geht es um die Delgados, einer Weinbaufamilie auf Mallorca.
Im Laufe der geplanten 4 Bände begleitet man die Familie über mehrere Jahrzehnte, man erlebt den Wandel in der Familie, und den Wandel der Zeit mit.

Der dritte Band schließt direkt an den zweiten Band an und beginnt 1945.
Die Familie ist seit dem ersten Band gewachsen.
Die Familienkonstellation und die Verhältnisse zueinander sind ziemlich komplex.

Carla und ihr Mann Francisco leben weiterhin auf Mallorca.
Während Carla auf ihrem Weingut arbeitet unterhält Francisco eine Steinmetzwerkstatt.
Zwischen Carla und ihrem Bruder Leo herrschen weiterhin Unstimmigkeiten.
Ihre Schwester Antonia lebt mit Federico auf Kuba.
Der Kontakt zu Carla besteht weiterhin. Antonia versucht Carla immer mit Ratschlägen zur Seite zu stehen.

Da die Kinder mittlerweile in Kalifornien und Chicago leben entschließen sich
Antonia und Federico Anfang der 1950er Jahre nach Mallorca zurückzukehren.
Carla ist glücklich ihre Schwester wieder bei sich zu haben. Ihr Bruder Leo hingegen überträgt seine Feindschaft mit Carla auch auf seine andere Schwester.

Die Protagonisten sind mir ja aus den vorherigen Bände schon gut bekannt.
Ich habe mich gefreut sie wieder zutreffen.
Sind sie mir doch schon seit dem ersten Band sehr ans Herz gewachsen.

Die Geschichte ist sehr facettenreich und wird abwechselnd aus dem Blickwinkel der Familienmitgliedern erzählt.
Dabei wechseln auch die Handlungsorte zwischen Mallorca, Kuba und Amerika.
Es gibt immer wider Wendungen und Schicksalsschläge die, die Leser.innen sich mitfreuen aber auch mitleiden lassen.
Die einzelnen Familienmitglieder haben sich seit dem ersten Band weiterentwickelt und es macht Freude ihnen zu folgen.

Die Handlungsorte werden sehr schön von den Autorinnen beschrieben.
Auch die Zeit der Handlung wird realistisch widergespiegelt.

Die Autorinnen haben einen leichten und lockeren Schreibstil.
Sie erzählen ihre Geschichte so fesselnd, dass man ganz tief in das Buch eintaucht und erst wieder aufschaut wenn es beendet ist.

Ich freue mich jetzt schon auf Band 4 „Zeiten der Versöhnung“ der im August 2023 erscheinen soll.

Mord auf Hartigan House

Lee Strauss
Cosy-Krimi
erschienen bei La Plume Press
Übersetzt von Stephanie von der Mark
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Lee Strauss für das Rezensionsexemplar

Bezaubernder Cosy-Krimi

Klappentext:

Als Ginger Gold in ihrem ehemaligen Elternhaus Hartigan House in London eintrifft, macht sie einen grausigen Fund: Auf dem Dachboden entdeckt sie die jahrzehntealten sterblichen Überreste einer Frau.
Ein ungelöster Fall, der Ginger wieder an die Seite des gut aussehenden Chief Inspectors Basil Reed bringt. Wer mag das Opfer sein? Und wie um alles in der Welt ist diese Frau im Hartigan House gelandet?
Um das Rätsel zu lösen, wollen Ginger und ihre Freundin Haley Higgins eine Soiree inszenieren, wie sie Gingers Vater George Hartigan im Jahr 1913 veranstaltet hat. Ein dunkler Verdacht liegt wie ein Schatten auf dem Andenken ihres Vaters, doch vielleicht will Ginger die Wahrheit über den Mann, den sie so geliebt hat, gar nicht so genau wissen.

„Mord auf Hartigan House“ ist der 2. Band einer bezaubernden Cosy-Krimireihe von Lee Strauss.

Ginger Gold ist nach der turbulenten Überfahrt mit der SS Rosa endlich in Hartigan House angekommen.
Mit dabei ihre amerikanische Freundin Haley Higgins
Doch der Butler Pippins erzählt ihr von einem grausigen Fund in einem der Bedienstetenzimmer auf dem Dachboden.
Ein Skelett von einer Frau liegt auf dem Boden. Den Anschein nach liegt die Leiche dort schon seit das Haus von über 10 Jahren geschlossen wurde.
Der gutaussehende Chief Inspector Basil Reed kommt wieder ins Spiel und untersucht den Fall.

Die Protagonisten sind gut in Szene gesetzt.
Ginger mit ihrer quirligen Art gefällt mir besonders gut.
Sie ist eine intelligente und selbstbewusste Frau.
Haley Higgins, die Freundin von Ginger ist im Charakter so ganz anders, sie war mir auch gleich sympathisch.
Auch Chief Inspector Basil Reed, der schon an Bord der SS Rosa ermittelt hat ist recht sympathisch. Auch wenn er manchmal über die Einmischung von Ginger bei seinen Ermittlungen genervt ist.

Die Fahndung nach dem Täter wird mit Spannung und einer Prise Humor erzählt.
Lee Strauss erzählt die Geschichte auf eine Art, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag.
Die 1920er Jahre werden wieder richtig lebendig.
Wie ein Film läuft die Geschichte vor dem inneren Auge ab.

„Mord auf Hartigan House“ ist ein unterhaltsamer Cosy-Krimi den ich sehr gerne gelesen habe.
Ich freue mich auf viele weitere Fälle mit Ginger Gold.

Strandes – Die Insel

Sarah Goodwin
Thriller
400 Seiten
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Übersetzt aus dem Englischen von Dr. Holger Hanowell
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Bastei Lübbe für das Rezensionsexemplar

Nichts für schwache Nerven

Schon lange träumt Mandy davon einmal bei einer Reality-Show mitzumachen.
Jetzt bekommt sie die Möglichkeit.
Acht Personen die sich vorher noch nie begegnet sind werden auf eine einsame schottische Insel gebracht.
Die Teilnehmer stehen ständig im Fokus der Kameras.
Ein Jahr sollen sie zusammen auf der Insel mit einer recht minimalistischen Ausrüstung überleben.
Nach Beendigung werden sie mit einem Boot abgeholt.
Doch nach einem Jahr ist kein Boot in Sicht.
In den darauffolgenden Wochen dezimiert sich die Zahl der Teilnehmer.
Einer nach dem anderen stirbt, allerdings keinen natürlichen Tod.
Nach 18 Monaten wir Mandy in einem Fischerdorf aufgegriffen.
Sie erzählt welchem Alptraum sie entkommen ist.

„Stranded – Die Insel“ ist der Debütroman von Sarah Goodwin.

Die Geschichte wird aus Sicht von Mandy erzählt.
Die Leser.innen begleiten sie das Jahr über bei einem TV Experiment.
Zu Beginn war es nicht immer leicht Mandy zu folgen, da man das ganze Geschehen nur aus einer Sicht mitbekommt.
Nach und nach und mit zunehmender Spannung war mir Mandy dann sehr vertraut.
Was wie ein Abenteuer anmutete wird zum Alptraum.

Sarah Goodwin bringt ihren Leser.innen die Atmosphäre gekonnt näher.
Man spürt die Kälte und die Nässe beim lesen, zieht manchmal automatisch die Schultern hoch.
Auch die, ja fast schon klaustrophobische Atmosphäre wird gut vermittelt.
Die unterschiedlichen Personen werden eingehend und gut beschrieben.
Acht völlig Fremde Personen werden zu einem bunten Haufen zusammengewürfelt und auf die Insel geschickt.
Die Vorräte werden Knapp. Jeder scheint sich selbst der Nächste zu sein. Ein Zusammenhalt der Gruppe ist bald nicht mehr zu erkennen.
Ein Abenteuer das zu einem Horrortrip wird.

Sarah Goodwin beginnt die Geschichte erst in ruhigem Tempo doch nach und nach steigern sich Tempo und Spannung gewaltig.
Ich konnte irgendwann das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

„Stranded – Die Insel“ ist ein spannender Thriller. Ich bin mir sicher, dass man von Sarah Goodwin noch einiges lesen wird.

Venezianische Finsternis

Daniela Gesing
Kriminalroman
281 Seiten
erschienen im Maximum Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Maximum Verlag für das Rezensionsexemplar

Die dunkle Seite von Venedig

Ein Stromausfall hüllt Venedig in vollkommener Dunkelheit.
Am Morgen nach dem Stromausfall wird Commissario Luca Brassoni zu einem Tatort gerufen.
Der Antiquitätenhändler Edoardo Bianchi wurde ermordet aufgefunden.
Ein Schuss mitten ins Herz hat ihn getötet, davor wurde er über längere Zeit gefoltert.
Alles sieht danach aus, als wollte der Täter den Code für den Safe der im Antiquitätengeschäft steht herauspressen.
Das Geschäft von Edoardo Bianchi liegt direkt neben dem Café Capello Rosso, dass Caruso, der Cousin von Commissario Luca Brassoni gemeinsam mit seinem Lebensgefährten Francesco führt.
Francesco, der in der Nacht Geräusche aus dem Antiquitätengeschäft gehört hatte und nach dem Rechten sehen wollte wurde brutal niedergeschlagen.
Jetzt befindet er sich im Hospital und liegt im Koma.
Commissario Luca Brassoni und sein Team finden den Tresor im Antiquitätengeschäft leer vor.
Was war so wertvolles im Safe, dass der Täter einen Menschen umbringt und einen zweiten lebensgefährlich verletzt?

„Venezianische Finsternis“ ist der 8. Band aus der Reihe mit den sympathischen Commissario Luca Brassoni von Daniela Gesing.

Das Buch ist mit seinen ca. 281 Seiten schnell gelesen. Der Schreibstil ist flüssig, leicht verständlich und fesselnd.

Der Fall ist spannend und komplex aufgebaut.
Commissario Luca Brassoni und sein Team ermitteln auf Hochtouren.
Doch Luca vermisst seinen Kollege Maurizio Goldini der sich in Vaterschaftsurlaub befindet.
Es stellt sich die Frage, was hatte der Antiquitätenhändler und Hobby Archäologe so wertvolles in seinem Safe.
Es gibt einige Verdächtige, es bleibt aber bis zum Ende offen wer der wahre Täter ist.

Die Protagonisten sind sympathisch.
Es macht Spaß die Entwicklung der Charaktere im Laufe der Bände mitzuerleben und auch immer wieder Einblicke in ihr Privatleben zu bekommen.

Die bildhafte Beschreibung sorgt dafür, dass man sich recht schnell an den Canale Grande versetzt fühlt.
Die eingestreuten italienischen Wörter machen das Ganze um so authentischer.
„Venezianische Finsternis“ ist ein unterhaltsamer und gleichzeitig spannender Krimi mit Urlaubsfeeling.


Das Goldblütenhaus – Das Geheimnis des Glücks

Gabriela Gross
Roman
411 Seiten
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Bastei Lübbe für das Rezensionsexemplar

Abschluss einer grandiosen Familiensaga

Die Ghostwriterin Nicole Marquart hat für die Familie Glanz die Familienchronik verfasst.
Durch ihre Arbeit hat Nicole das Vertrauen der Familie gewonnen.
Jetzt wird Nicole von Hedi und der Familie beauftragt die Person zu finden um die Hedi so lange ein Geheimnis gemacht hatte. Es handelt sich um Hedis Tochter Wilma von der sie sich nach der Geburt trennen musste.

Das ganze Leben über hat Hedi darunter gelitten.
Nicole möchte Hedis Wunsch gerne erfüllen. Doch wo soll sie suchen. Es gibt so gut wie keinen Ansatz dafür.
Durch Zufall gelang Hedi an ein Foto von Wilma. Als sie es Nicole gezeigt hat weiß sie gleich wo sie weitersuchen muss.

„Das Goldblütenhaus – Das Geheimnis des Glücks“ ist der Abschluss der grandiosen Familiensaga von Gabriela Gross.

Die Charaktere sind absolut liebenswert.
Die Mitglieder der Familie Glanz werden sehr lebensnah und in vielen Facetten beschrieben, man muss sie einfach mögen.
Die Familie besticht durch ihre Zuneigung zueinander und ihren Zusammenhalt.
Ich habe mich gefreut sie im dritten Band wieder zutreffen.

Neben der Familie Glanz ist mir auch Nicole ans Herz gewachsen.
Durch ihre Arbeit hat sie das Vertrauen der Familie gewonnen.
Privat machen ihre Gefühle eine Berg- und Talfahrt.

Jetzt geht es darum das Familiengeheimnis vollständig zu lüften und Wilma, die verschwiegene Tochter von Hedi zu finden.
Die Suche nach Wilma bring einiges an Spannung mit in die Geschichte.
Und der Verbleib von Wilma ist nicht das einzige Geheimnis das es zu lüften gilt.

Gabriela Gross hat einen wunderbaren Schreibstil. Ich war nach ein paar Seiten wieder so gefangen von der Geschichte.
Das Buch ist voller Gefühle und Emotionen, trieftet aber nie ins kitschige ab.
Die Charaktere tragen einen förmlich durch die Geschichte. Ja, man glaubt jede einzelne Gefühlsregung der Protagonisten zu spüren.
Jeder einzelne ist eine Persönlichkeit doch zusammen sind sie ein wahres Ganzes.

Mit einem weinenden und einem lachenden Auge schließe ich nun den letzten Band der wunderschönen Familiensaga.
Ich habe schon etwas Wehmut die Familie jetzt verlassen zu müssen.

Mademoiselle Eiffel und der Turm der Liebe

Sophie Villard
Historischer Roman
397 Seiten
erschienen im Penguin Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an LovelyBooks für die Leserunde

Wunderschön erzählt mit vielen Fakten zum Bau des Eiffelturms

Paris 1887: Gustave Eiffels Vorschlag den Eiffelturm zur Eröffnung der Weltausstellung zu bauen gewinnt die Ausschreibung gegen seine Mitbewerber.
Jetzt heißt es anfangen, den die Zeit ist knapp. Es sind nur etwas über 2 Jahre bis zur Eröffnung der Weltausstellung.
Das Projekt hat viele Gegner, vor allem in der Künstlerszene. Darunter Guy de Maupassant und Alexandre Dumas.
Gustave Eiffel ernennt seine Tochter Claire zu seiner Privatsekretärin und zur Botschafterin des Turms.
Claire versucht den Spagat zwischen Beruf und Familie.
Sie lernt den Journalisten Gordon Bennett kennen der ein Befürworter des Turms ist und Claire mit seiner Zeitung tatkräftige Unterstützung anbietet. Allerdings ist er nicht nur am Turm sondern auch an Claire interessiert.
Claire hat Angst, dass der Turm ihre Ehe zerstört. Ihr Ehemann Adolphe arbeitet etwas zu eng mit einer jungen amerikanischen Ingenieurin zusammen.

„Mademoiselle Eiffel und der Turm der Liebe“ von Sophie Villard ist eine bewegende Liebesgeschichte an deren Horizont dunkle Wolken aufziehen gespickt mit vielen interessanten Informationen zum Bau des Eiffeltums.

Der Eiffelturm ist das Symbole für Paris geworden.
Als Gustave Eiffel 1887 mit dem Bau des Eiffelturms begann gab es viele Gegner.
Darunter auch namhafte Künstler. Sie waren der Meinung, der monströse Turm aus Eisen hat keinen Nutzen und verschandele die Stadt.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Claire, der ältesten Tochter von Gustave Eiffel erzählt.
Claire stand ihrem Vater besonders nahe.
Nach dem Tod der Mutter hat Claire sich um ihren Vater und um die Geschwister gekümmert.
Jetzt vor dem riesigen Bauprojekt macht Gustave Eiffel seine Tochter zu seiner Privatsekretärin.
Unermüdlich verfasst Claire Schreiben, organisiert die Lieferungen von der Fertigung zur Baustelle und versucht den Turm bei den Parisern in ein positives Licht zu setzten.
Dank ihrem Kontakt zu Francesca, der Frau des italienischen Vorarbeiters können Unzufriedenheiten der Arbeiter meist schnell bereinigt werden.
Auch wenn die Baustelle ein Todesopfer gefordert war, galt sie doch für diese Zeit sehr sicher.

Sophie Villard erzählt die Geschichte von Claire und dem Bau des Eiffelturms sehr anschaulich.
Ich konnte mir alles gut vorstellen. Dazu habe ich mir noch Bilder im Internet über die verschiedenen Bauphasen angesehen.
Die Autorin streut viele interessante Informationen zum Bau des damals höchsten Turm der Welt in die Geschichte ein.
Es ist spannend zu lesen wie viele Gegner der Turm zu damaliger Zeit hatte und wie die Kosten des Baus aufgeteilt wurden.
Auch andere Projekte an denen Gustave Eiffel mitgearbeitet hat finden Erwähnung.
Einiges war für mich neu.

Mit „Mademoiselle Eiffel und der Turm der Liebe“ hat Sophie Villard wieder einmal begeistert.
Durch erstklassige Recherche ist es der Autorin gelungen die Geschichte realistisch und authentisch ihren Leser.innen zu vermitteln.
Realität und Fiktion sind so fein miteinander verflochten, dass man sie nicht zu trennen vermag.
Für mich zählt die Geschichte wieder zu meinen Highlights des Jahres.

Schwarze Tage

Andrea Tozzio
Kriminalroman
365 Seiten
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Krimi mit Toskana Flair

Es ist der erste Tag für Laura Gabbiano als Commissaria bei der Kriminalpolizei in Florenz.
Doch als sie zur angegebenen Zeit auf dem Polizeirevier erscheint ist niemand da der sie empfängt.
Ihr Vorgesetzter Commissario Vito Carlucci ist schon seit frühmorgens an einem Tatort.
In einem Waldstück wurde die Leiche von Stefano Simonetti aufgefunden.
Stefano Simonetti ist Sternekoch im bekannten Restaurant Tartufo.
Commissario Vito Carlucci ermittelt zusammen mit Commissaria Laura Gabbiano.
Der einzige Zeuge am Tatort, der Trüffelhund Gonzo und der verrät nicht viel.
Die Tatwaffe eine Vanghetta mit der das Opfer auf Trüffelsuche ging.
Jetzt heißt es herauszufinden wer den Sternekoch ermordet hat. Ein Tatmotiv habe einige aus dem näheren Umkreis des Opfers.

„Schwarze Tage“ ist der erste Band der neuen Krimireihe aus der Toskana von Andrea Tozzio.

Ich liebe Italien und vor allem die Toskana, also die besten Voraussetzungen für diese neue Krimireihe.
Andrea Tozzio lässt seine Leser.innen auch ganz tief in das italienische Flair eintauchen.
Vor allem die Stadt Florenz, (die ich vor ein paar Jahren besucht habe) mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten wird eingehend beschrieben. Die italienischen Worte und Halbsätze die eingestreut werden machen das Ganze sehr authentisch.
Am Ende gibt es ein Glossar in dem man die italienischen Ausdrücke nachschlagen kann.
Da das Opfer ein Sternekoch war kommt auch die Kulinarik nicht zu kurz. Über das Thema Trüffel gibt es auch interessante Informationen.

Die Ermittlungen werden recht spannend beschrieben.
Die beiden Ermittler gefallen mir gut.
Für Laura Gabbiano ist es der erste Fall bei der Kriminalpolizei in Florenz.
Als Täter kommen verschiedene Personen in Frage.
War es sein größter Konkurrent mit dem der Sternekoch streit hatte?
Oder war es die Isabella die Frau des Sternekoch die sich wegen seiner Affäre rächen wollte.
Oder war es gar ein Angestellter der die Boshaftigkeit des Sternekochs nicht mehr ertragen konnte.
Oder war alles doch ganz anders?
Es ist spannend und bleibt auch Spannend bis zum Ende.

Andrea Tozzio hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil.
Bei seiner Beschreibung der Handlungsorte hatte ich schnell Bilder vor Augen.
Die italienische Atmosphäre wird den Leser.innen gut vermittelt.
Die kurzen Kapitel verleiten dazu immer weiter zu lesen.
So war das Buch auch in zwei Tagen gelesen.

Jetzt freue ich mich schon wenn es heißt „Der zweite Fall für Laura Gabbiano und Vito Carlucci.

Mord macht Schule

Dieter Kaufmann
Kriminalroman
356 Seiten
erschienen im Selfpublishing
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Dieter Kaufmann für das Rezensionsexemplar

Spannende Ermittlungen in Frankfurt

Klappentext:

Regine Schwarz, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte beim Staatlichen Schulamt in Frankfurt, wird in ihrer luxuriösen Eigentumswohnung auf der noblen Frankfurter Westhafenmole brutal ermordet. Yunus Abbas, der junge und ambitionierte neue Leiter der Mordkommission, übernimmt mit seinem engagierten Ermittlungsteam den ersten großen Mordfall und steht vor der größten Herausforderung seiner bisherigen Karriere. Denn es gibt scheinbar kein plausibles Motiv für die Tat. Längere Zeit tappt die Kriminalpolizei im Dunkeln, ermittelt im privaten und beruflichen Umfeld der Ermordeten. Eine Zeugin bringt Abbas unerwartet auf eine erste heiße Spur. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse, ein weiterer Mord im schulischen Umfeld passiert. Handelt es sich gar um die Taten eines Serienkillers oder etwa um einen Racheakt? Erst die genaue Beobachtung und Aussage eines gehörlosen Zeugen liefert einen wichtigen und entscheidenden Hinweis. Kann Abbas den Täter überführen, ehe ein weiterer Mord geschieht?

„Mord macht Schule“ ist der 1. Band der Krimireihe Yunus Abbas ermittelt in Frankfurt und damit auch das Debüt von Dieter Kaufmann.
Da ich vor ein paar Wochen den 8. Band der Reihe „Doppelmord“ begeistert gelesen habe wollte ich jetzt wissen wie alles angefangen hat.

Das Ermittlungsteam besteht aus einer bunten Reihe interessanter Charaktere die sich unter der Leitung von Yunus Abbas zu einem guten Team zusammenschweißen.

Yunus Abbas ist für einen Leiter der Mordkommission noch recht jung. Gleich sein erster Fall stellt ihn vor große Herausforderungen.
Sein Team bestehend aus Martin Seidel, Bernhard Schulze, Birgit Holzapfel und Sabine Riedel unterstützen ihn dabei tatkräftig. Mit Sabine Riedel verbindet Abbas ein ganz besonderes Verhältnis..

Der Handlungsort ist Frankfurt am Main, was mir als Frankfurterin besonders gut gefällt.
So kann ich die Charaktere durch die Stadt und zu den einzelnen Handlungsorten begleiten, die mir fast alle gut bekannt sind.
Dieter Kaufmann hat sich für diesen Fall spektakuläre Handlungsorte wie die noble Westhafenmole ausgesucht.

Der Fall ist interessant und spannend.
Die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte beim Staatlichen Schulamt in Frankfurt wird ermordet aufgefunden.
Die Kriminalpolizei ermittelt im privaten wie im beruflichen Umfeld des Opfers.
Dabei lässt Dieter Kaufmann als pensionierter Lehrer so einiges aus seiner 30 Jahre langen Berufserfahrung einfließen.
Lange tappen die Beamten im Dunklen und suchen nach einem Motiv.
Als ein 2. Mord passiert findet sich ein Nachbar des 2. Opfers als Zeuge. Da der Zeuge gehörlos ist, ist die Befragung nicht ganz einfach. Auch hier gibt der Autor seinen LeserInnen wieder einige Informationen mit auf den Weg. Man kann sich das so gar nicht vorstellen, wie es ist wenn keinerlei Geräusche aus der Außenwelt einen erreichen.

Am Ende wird es noch einmal richtig turbulent.
Die Aufklärung des Falles ist schlüssig und lässt mich zufrieden zurück.

Dieter Kaufmann hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Der Autor kann hervorragend Spannung aufbauen und die Schauplätze beschreiben.
Auch seine Charaktere sind gut in Szene gesetzt.
Dazu lässt der Autor, wie schon erwähnt interessante Informationen in die Geschichte einfließen.
Die einzelnen Bände sind in sich abgeschlossen und können einzeln gelesen werden.
Das Privatleben und die Entwicklung der Ermittler zieht sich allerdings wie ein roter Faden durch alle Bände.
Wenn man erst einmal einen Band gelesen hat und Blut geleckt hat wird man neugierig auf die weiteren Bände.
Ich wünsche mir noch viele Fälle mit den sympathischen Ermittlerteam in Frankfurt.
Wer weiß, vielleicht geschieht die nächste Tat ganz in meiner Nähe.