Mord im Wattenmeer

Daniela Gesing
Kriminalroman
272 Seiten
erschienen im Maximum Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Maximum Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein toller Urlaubskrimi

Femke Janssen, die pfiffige Reinigungskraft für Ferienhäuser in Dangast, dem beschaulichen Küstenort an der Nordsee, hat ein Faible für englische Krimis. Als sie an einem schönen Samstagmorgen beim Putzen im Ferienhaus „Wattenmeer“ am Fuß der Treppe eine Frauenleiche findet, ist ihr detektivischer Spürsinn geweckt.
Da der oft drömelige Chefermittler Fiete Pannkok den Fall trotz diverser Ungereimtheiten zu den Akten legen will, tut sich Femke mit ihrem Exfreund Lasse zusammen, der ebenfalls bei der Vareler Kripo arbeitet. Gemeinsam mit ihm und ihrer schrulligen alten Nachbarin Grete sowie der neuen Gerichtsmedizinerin Ebba Dierksen beginnt sie zu ermitteln.

„Mord im Wattenmeer“ von Daniela Gesing ist der ideale Urlaubskrimi.
Die Autorin ist mir von ihrer Luca Brassoni-Reihe, die in Venedig angesiedelt ist, gut bekannt.

Femke Janssen wollte eigentlich zur Polizei, nur hat das nicht geklappt. Jetzt studiert sie und finanziert sich und ihr Studium mit einem Job als Reinigungskraft von Ferienhäusern.
Als sie das Ferienhaus „Wattenmeer“ für die nächsten Gäste vorbereiten will, macht sie eine schreckliche Entdeckung. Femke findet eine Frauenleiche. Chefermittler Fiete Pannkok und sein Team, darunter lasse mit dem Femke in einer on-off-Beziehung steht übernehmen den Fall.
Chefermittler Fiete Pannkok ist nicht gerade ein engagierter Polizist und würde den Fall am liebsten zu den Akten legen. Das weckt Femkes Spürsinn, die schon länger überlegt hat eine Detektei zu gründen. Zusammen mit Lasse und der neuen Gerichtsmedizinerin Ebba Dierksen stellt Femke Nachforschungen an. Auch Femkes Vermieterin, die Witwe Grete Flottbeck steckt ihre Nase in die Ermittlungen.

Daniela Gesing hat großartige Charaktere zum Leben erweckt. Femke war mir schnell ans Herz gewachsen. Auch die anderen Charaktere sind mir sympathisch, sogar der grummelige Chefermittler Fiete Pannkok ist eigentlich sympathisch. Bei ihm sind es die Lebensumstände, die ihn so verschroben haben werden, lassen.

Der Handlungsort, dass beschaulich Dangast an der Nordsee wird gut beschrieben u d weckt Urlaubsgefühle.

Die Geschichte wird spannend erzählt. Bei der einen Leiche wird es nicht bleiben, aber das müsst ihr selbst lesen.
Daniela Gesing schickt verschiedene Verdächtige ins Rennen, die alle ein Motiv haben könnten.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut verständlich. Manchmal war mir das Ganze ein wenig zu konstruiert. So viele Zufälle die Femke weiterhelfen, kann es nicht geben. Aber davon abgesehen, ist „Mord im Wattenmeer“ ein spannender und unterhaltsamer Krimi.
Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Band.

Zeit der Glühwürmchen

Abubakar Adam Ibrahim
Roman
389 Seiten
Übersetzt aus dem Englischen von Susanne Urban
erschienen im Residenz Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Residenz Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein großer und kraftvoller Roman aus Nigeria

Klappentext:
Der Maler Yarima Lalo wird plötzlich von lebhaften, schmerzhaften Erinnerungen an gewaltsame Tode in seinen eigenen früheren Leben verfolgt. Doch woher kommen diese verstörenden Bilder? Zweimal, so scheint es, wurde er bereits um der Liebe willen ermordet, aber seine Geliebte Aziza will er nicht verlieren. Mit ihr gemeinsam begibt sich Lalo auf eine Reise quer durch Nigeria und dessen gewaltvolle Geschichte, um die Spuren seiner früheren Leben zu suchen. Er findet Rat bei einem geheimnisvollen Kind, das sich als Verbindung zur Geisterwelt herausstellt, zu den „Glühwürmchen“, den Geistern der im Krieg getöteten Kinder. Und Lalo versteht, was vielleicht auch für sein Land gilt: Wer Rache sucht, wird stets nur den Tod finden, doch wer vergibt, wird leben.

„Zeit der Glühwürmchen“ ist ein Roman aus Nigeria von Abubakar Adam Ibrahim. Es ist mein erster Roman eines afrikanischen Autors und ich bin dankbar für die Erfahrung die ich machen durfte.

Yarima Lalo wird von Träumen und schmerzhaften Gedanken gequält. Er erlebt seine eigenen Tode, zweimal ist er schon wegen seiner Liebe gestorben. Selbst tagsüber verschwinden die Bilder nicht mehr. Yarima Lalo ist Maler und versucht seine Träume und Gedanken durch das Malen zu kompensieren, nur gelingt das nicht immer. Seine Geliebte Aziza will er nicht verlieren und er nimmt Aziza und die Leser*innen mit auf eine Reise durch Nigeria.

Abubakar Adam Ibrahim hat so starke und kraftvolle Charaktere erschaffen, wie ich sie selten in einer Geschichte erlebt habe. Gerne bin ich mit Yarima und Aziza durch Nigeria gereist. Die Handlungsorte werden sehr gut beschrieben. Die Atmosphäre hat etwas Magisches an sich. Neben der realen Welt entsteht eine Parallelwelt. Manchmal kann man kaum unterscheiden, wo man sich gerade befindet. Die „Glühwürmchen“, die Geister spielen eine immer größere Rolle.

Abubakar Adam Ibrahim erzählt die Geschichte sehr fesselnd. Ich konnte nach wenigen Seiten das Buch nicht mehr aus der Hand legen, mich hatte die Magie voll im Griff.
„Zeit der Glühwürmchen“ ist ein Roman, der in einer realen und einer übernatürlichen Welt spielt. E ist eine Geschichte von Liebe und von Tod. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen.

Alles muss man selber falsch machen

Alena Schröder
Kurzgeschichten
219 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Kurze und humorvolle Geschichten

Klappentext:
Komplizierte Muttergefühle, skurrile Lieblingstiere, Angst vor der Brotschneidemaschine und die heilende Kraft des Popsongs: All diesen Themen (und natürlich vielen mehr) widmet sich Alena Schröder in dieser Sammlung ihrer besten Kolumnen.

Der Alltag ist oft erstaunlich kompliziert, auch für Bestsellerautorinnen: Die schönsten Texte von Alena Schröder.

„Alles muss man selber falsch machen“ ist eine Sammlung von schönen Kolumnen von Alena Schröder.
Die Autorin ist mir schon durch ihre beiden Romane „Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid“ und „Bei euch ist es immer so unheimlich still“ bekannt. Beides waren für mich wahre Lesehighlights.

Die Kurzgeschichten sind in diese vier Kategorien sortiert: „Die tut nichts, will nur mitessen“, „Ich, immer noch verbesserlich“, Kann das mal jemand aufräumen? und „ Der Stoff, aus dem der Trost ist“.

Es sind zum Teil humorvolle Alltagsgeschichten, das Familienleben oder auch das Berufsleben betreffend. Dabei macht Alena Schröder auch nicht halt davor, eigene Unzulänglichkeiten zu verbergen.

Der auf den Punkt gebrachte und humorvolle Schreibstil von Alena Schröder hat mir hier sehr gut gefallen. Die kurzen Geschichten lesen sich schnell und man kann nicht Halt vor der nächsten Geschichte machen. So habe ich das Buch auch in zwei Tagen ausgelesen.

Jetzt freue ich mich schon sehr, wenn ein neuer Roman von Alena Schröder erscheint.

Die verschwundene Tochter

Soraya Lane
Roman
364 Seiten
Übersetzt aus dem Englischen von Sigrun Zühlke
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Wieder ein bewegendes Schicksal


Klappentext:
Paris, 1939. Mit zitternden Händen hält Evelina den Brief ihres Geliebten, während ihr Blick über die glitzernde Skyline schweift. Ich weiß, dass ich dich nicht verdiene, mein Schatz, aber ich bete, dass du deine Meinung änderst. Dir gehört mein Herz, und ich hoffe, dass uns nichts mehr trennen wird …
London, heute. Blake ist noch immer in Trauer über den Tod ihrer geliebten Großmutter, als sie ein geheimnisvolles Erbstück aus einem ehemaligen Londoner Frauenhaus erhält: An der kleinen Schachtel ist der Name ihrer Oma befestigt, darin befindet sich die Modeskizze eines Kleides, an die ein Stück silbrig schimmernder Samt geheftet ist.
Ihre Recherchen führen Blake nach Paris, wo sie dem charismatischen Mode-Kurator Henri begegnet. Blake taucht ein in die Geschichte der Pariser Mode, und während Henri ihr die zauberhaftesten Ecken der Stadt der Liebe zeigt, kommen sie sich immer näher. Doch als Blake endlich herausfindet, warum ihre Urgroßmutter 1939 aus Paris geflohen ist, muss auch sie eine Entscheidung treffen: Hat sie den Mut, für die Liebe und ihren großen Traum alles aufzugeben?

„Die verlorene Tochter“ ist der 5. Band der Reihe „Die verlorenen Töchter“ von der neuseeländische Autorin Soraya Lane.

Die Geschichte ist ähnlich aufgebaut wie die der vorherigen Bände und doch wieder so ganz anders.
Wie schon die Frauen in den vorherigen Bänden, so bekommt auch in diesem Band eine junge Frau ein geheimnisvolles Holzkästchen.
Blake wird eines dieser Holzkästchen übergeben.
Die Schachtel enthält die Modeskizze eines Kleides, an die ein Stück silbrig schimmernder Samt geheftet ist.

Mit Blake reisen die Leser*innen nach Paris und tauchen in die Pariser Mode-Welt ein. Blake wandelt auf den Spuren ihrer Urgroßmutter und erfährt aus welchem Grund sie einst aus Paris geflohen ist.

Die Geschichte hat auch wieder zwei Zeitebenen, einmal die Gegenwart in der die Leserinnen Blake nach Paris begleiten. Und dann die Vergangenheit, in der die Leserinnen mehr von Evelina, der Urgroßmutter von Blake.

Soraya Lane erzählt ihre Geschichte mit sehr viel Gefühl und sehr atmosphärisch.
Die Beschreibung der Handlungsorte war für mich wie eine virtuelle Reise.
Ihre Charaktere sind mit viel Liebe zum Leben erweckt.
Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd, flüssig und gut verständlich, hat aber auch etwas Geheimnisvolles.
Ich wurde beim Lesen schnell wie durch einen Sog in die Geschichte hineingezogen.
Ich liebe es einfach, wenn in einer Geschichte Geheimnisse aus der Vergangenheit in der Gegenwart auf geblättert werden.
In der Gegenwart bin ich Blake gerne gefolgt und habe ihre Suche und die Gefühle, die sie dabei überkamen mit Freude begleitet. Die Vergangenheit und die Geschichte von Evelina haben mich sehr berührt.

Ein Geheimnis ist, es gibt nicht nur eine Schachtel, sondern sieben.
Also gibt es außer Lily, Claudia, Ella, Georgia und Blake noch weitere Empfängerinnen.
Jeder von ihnen soll ein Band gewidmet werden und dabei werden die Leser*innen an die schönsten und geheimnisvollsten Orte geführt.

Jetzt freue ich mich schon auf den 6. Band „Die verlassene Tochter“ der im Dezember erscheinen soll und die Leser*innen nach Argentinien führen wird.

Danzig – Jahre der Freiheit

Heike Sellnick
Historischer Roman
558 Seiten
erschienen im Penguin Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar

Historischer Roman mit viel Spannung

Klappentext:
Nach dem Tod ihres Mannes muss die junge Johanna ihren Platz in der Werft behaupten. Pawel hat als rechtmäßiger Erbe die Leitung übernommen und insgeheim sehnt er sich mehr denn je danach, sie nicht nur geschäftlich als Frau an seiner Seite zu wissen. Doch das Schicksal der Werft steht unter keinem guten Stern und sorgt immer wieder für neue Zerwürfnisse zwischen ihnen. Auch ihre Freundin Auguste versucht, eine Verbindung zwischen den beiden zu verhindern, und bringt einen weitaus standesgemäßeren Heiratskandidaten ins Spiel.
Als ein dramatischer Skandal die Danziger Gesellschaft erschüttert und ein weiteres Unglück die Zukunft der Werft endgültig in Frage stellt, stehen Johanna und Pawel vor den Trümmern ihrer zarten Bande. Werden sie ihren Stolz ablegen können, um endlich zueinander zu finden? Doch Johanna hat nicht mit einem unverhofften Verbündeten gerechnet.

„Danzig – Jahre der Freiheit“ ist der dritte Band der interessanten Danzig-Trilogie von Hilke Sellnick.
Die Autorin ist mir unter verschiedenen Pseudonymen schon lange bekannt.
Auf die Fortsetzung der Trilogie war ich schon sehr gespannt.

Die Autorin entführt ihre Leser*innen nach Danzig in die 1860er Jahre.
Die Geschichte mit Johanna geht weiter.
Auch wenn es nicht die große Liebe war, so war Johanna glücklich in ihrer Ehe mit Berthold. Doch jetzt ist Berthold tot. Die Werft wird jetzt von seinem Sohn Pawel geleitet. Pawel wünscht sich, dass Johanna nicht nur in der Werft die starke Frau an seiner Seite ist. Doch die Schwierigkeiten, die zurzeit in der Werft herrschen treibt einen Keil zwischen Johanna und Pawel.

Die Protagonisten hat man zum Teil schon in den vorherigen Bänden kennengelernt.
Johanna war mir schon im ersten Band sympathisch. Sie bringt sich gut in die Werft ein und ist sich für keine Arbeit zu schade.
Doch ihre Meinung wird nicht immer ernst genommen. Leider war dies das Los der Frau in dieser Zeit.
Auch Pawel habe ich schnell in mein Herz geschlossen. Manchmal gehen zwar die Pferde mit ihm durch, aber Pawel ist ein sympathischer Charakter.

Hilke Sellnick bringt mir mit ihrer Geschichte das frühere Danzig näher.
Mit seiner direkten Lage an der Ostsee ist die Stadt ideal für den Schiffsbau.
Auch über die Werft und den Schiffsbau hat man jetzt schon einiges interessantes erfahren.
Die Zeit hat die Autorin gut eingefangen. Hilke Sellnick erzählt einiges über das Leben und Denken der Menschen in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts und auch von der politischen Lage im Land

Die Charaktere werden sehr lebendig beschrieben und gefallen mir gut.
Die Autorin erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, was die Geschichte sehr facettenreich macht.
Der Schreibstil von Hilke Sellnick ist flüssig und gut verständlich.
Die Handlungsorte werden sehr anschaulich beschrieben, man bekommt schnell Bilder in den Kopf. Hilke Sellnick schafft es eine Spannung aufzubauen, die mich über die ganze Geschichte begleitet hat.

Mit „Danzig – Jahre der Freiheit“ endet jetzt die Danzig-Trilogie. Hilke Sellnich hat mir viele schöne Lesestunden geschenkt, „Dank“ dafür.

Nur du in meinen Armen

Francee Wiedemann
Roman
405 Seiten
erschienen bei Francee Wiedemann
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Mainwunder für das Rezensionsexemplar

Eine Achterbahnfahrt der Gefühle

Klappentext:
Mit dem aufstrebenden Politiker Baron glaubt Ana endlich, das fehlende Puzzelstück in ihrem Leben und damit ihre große Liebe gefunden zu haben. Doch warum misstraut er ihrer besten Freundin Mary, bevor sie die beiden einander vorgestellt hat? Und welche Rolle spielt sie bei der Gegendemonstration zu seinem Wahlkampf? Nichts ahnend, dass Ana ihre traumatische Vergangenheit nie wirklich verarbeitet hat, droht sie in einem Strudel aus Politik, Korruption, Drogen und Verrat zu zerbrechen.

„Nur du in meinen Armen“ ist der 1. Band der New Heaven Reihe von Francee Wiedemann. Es ist ein Roman über oder Freundschaft, Selbstrettung oder Selbstzerstörung.

„Nur du in meinen Armen“ ist so ein Buch, dass man, wenn man es sieht, unbedingt in die Hand nehmen muss. Das Cover ist sehr gelungen und der schöne Farbschnitt ist das Tüpfelchen auf dem i.

Im Mittelpunkt steht Ana. Ihr Job verlangt Ana viel ab, Privatleben hat sie so gut wie nicht mehr. Darüber spricht Ana auch mit Mary und Reagan, zwei Frauen, mit denen sie sich anfreundet.
Doch als Ana den Politiker Baron kennenlernt und sich in ihn verliebt, muss sie sich bald zwischen ihren Freundinnen und Baron entscheiden.

Die Geschichte ist die reinste Achterbahnfahrt der Gefühle. Mir war Ana vom ersten Moment an sympathisch. Ich habe während der Geschichte immer mit ihr gefühlt und so sehr auf ein gutes Ende gehofft. Auf einer Seite sind die Freundinnen von Ana, Mary und Reagan, auf der anderen Seite ist Baron, Anas Liebe.
Baron steckt mitten im Wahlkampf und schirmt sich und zum Teil auch Ana von der Außenwelt ab. Da sind seine Gegner und auch das Drogenkartell möchte dem smarten Politiker gerne etwas anhängen. Doch eine Gegenwehr ist Baron zu gefährlich, macht er sich doch Sorgen um Ana.

Francee Wiedemann erzählt die Geschichte spannend und sehr emotional. Ich habe mit den Charakteren sehr gelitten.
Der Schreibstil der Autorin ist herrlich erfrischend, flüssig, leicht verständlich und vor allem fesselnd. Ich habe das Buch zeitweise nicht aus der Hand legen können.

„Nur du in meinen Armen“ ist eine emotionale Liebesgeschichte und so viel mehr. Ich habe das Buch mit großer Freude gelesen. Jetzt bin ich schon auf den 2. Band „Nur ein Herzschlag bis zu dir“ gespannt der im November erscheinen soll.

Bretonische Versuchungen

Jean-Luc Bannalec
Kriminalroman
389 Seiten
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Wieder ein gelungener Krimi

Klappentext:
Noch nie war Kommissar Dupin so froh, einen neuen Fall zu haben, wie an diesem Frühsommertag. Mit einem Bein steht er bereits auf einem bedrohlich schwankenden Boot, um unter der Anleitung eines Coaches seine Angst vor dem Meer zu überwinden, als ihn der Anruf erreicht: Eine Frau ist ertrunken. Allerdings nicht im Atlantik, sondern in einem Bottich aus Schokolade.
Was kurios anmutet, entpuppt sich als kaltblütiger Mord an der Inhaberin einer alteingesessenen Confiserie in Concarneau. Wer hatte es auf die mutige Unternehmerin abgesehen? Sind weitere Menschen in Gefahr?
Um den dunklen Geheimnissen der Schokoladenwelt auf den Grund zu gehen, begeben sich Kommissar Dupin und Nolwenn, seine unersetzliche Mitarbeiterin, auf einen rasanten Roadtrip quer durch die Bretagne und bis ins Baskenland.

„Bretonische Versuchungen“ ist bereits der 14. Band der erfolgreichen Krimireihe mit Kommissar Dupin von Jean-Luc Bannalec.
Für mich ist die Reihe die Mutter aller französischen Krimis. Mit Kommissar Dupin hat meine Leidenschaft, für die mittlerweile vielen Krimis, die ihren Handlungsort in französischen Regionen beheimatet haben, angefangen.

Kommissar Dupin soll seine Angst vor dem Meer überwinden. Gerade ist er dabei, zusammen mit seinem Coach ein Boot zu besteigen, als sein Telefon klingelt. Die Worte „Wir haben eine Tote, Chef“, retten ihn und sofort macht Dupin sich auf den Weg zum Tatort. In einer bekannten Schokoladenfabrik ist eine der Inhaberinnen in einem Bottich mit Schokolade ertrunken. Was sich so kurios anhört wird zu einem brisanten Fall und es bleibt auch nicht bei einem Opfer.
Dupin muss zusammen mit seinem Team Tag und Nacht ermitteln. Dabei führt der Weg Dupin und Nolwenn bis ins Baskenland. Es ist für Dupin nicht immer leicht an den geliebten Kaffee zu kommen, dass auch schon mal ein Stück dunkle Schokolade herhalten muss. Wie Dupin vom Chocolatier erfahren hat, kann die Schokolade schon einmal einen Kaffee ersetzten. Man muss nur genug davon essen. Trotzdem wird Dupin immer wieder von einer Müdigkeitsattacke überfallen.

Kommissar Dupin ist mir vom 1. Band an sympathisch.
Er liebt gutes Essen und gute Getränke.
Er braucht seinen Kaffee wie die Luft zum Atmen.
Wenn er an einem Fall arbeitet, ist er wie besessen.
Er muss den Täter finden, und zwar schnell.

Auch im 14. Band kommt die Kulinarik nicht zu kurz. Was wäre Dupin ohne gutes Essen und einen guten Wein.
Allerdings geht es in diesem Band mehr um die Schokolade. Die Leser*innen erfahren viel von der Herstellung der Köstlichkeit.

Jean-Luc Bannalec überzeugt mich immer wieder mit seinem lockeren Schreibstil.
Land und Leute beschreibt er ausführlich, seine Liebe zur Bretagne kann man auf jeder Seite spüren.
Die Genüsse der Bretagne bringt er seinen Leser*innen immer wieder gekonnt näher.
Auch der 14. Band der Dupin Reihe hat mich wieder einmal begeistert und ich hoffe, dass es noch viele weitere Bände mit dem sympathischen Kommissar geben wird.

Als im Hotel Messmer der Tee ausging

Kristina Hortenbach
Historischer Roman
328 Seiten
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch;
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Emons Verlag für das Rezensionsexemplar

Baden-Baden, die Stadt der Reichen und Schönen

Klappentext:
Adel, Abenteuer und Intrigen: Ein turbulenter Sommer in Baden-Baden. Als im Hotel Messmer der Tee ausging, entführt uns ins mondäne Baden-Baden des Jahres 1883, die Sommerhauptstadt Europas, in der sich alles trifft, was Rang und Namen hat. Kaiserin Elisabeth von Österreich, der Kronprinz von Wales und das Kaiserpaar flanieren durch den Kurort und sorgen für reichlich Gesprächsstoff. Mittendrin: die junge Klara, die eine Stelle als Dienstmädchen im renommierten Hotel Messmer ergattert. Doch die schillernde Welt der Schönen und Reichen hat auch ihre Schattenseiten. Als Klara durch Zufall von einem geplanten Attentat auf den Kaiser erfährt, setzt sie alles daran, den Anschlag zu verhindern. Unterstützung erhält sie von einem charmanten jungen Reporter, der schon bald mehr als nur ein guter Freund.

„Als im Hotel Messmer der Tee ausging“ von Kristina Hortenbacher entführt die Leser*innen nach Baden-Baden, in das Jahr 1883. In diesem Kurort trafen sich zu dieser Zeit, im Sommer die Reichen und Schönen. Ein beliebtes Hotel für den Adel war das Hotel Messmer.
Die junge Klara kommt aus dem Schwarzwald und hat eine Stelle als Dienstmädchen im angesehenen Hotel Messmer bekommen. Hier bewundert sie die illustren Gäste. Sisi die schöne Kaiserin aus Österreich weilt genauso im Hotel wie der Kronprinz von Wales und das Kaiserpaar.
Als Klara von einem Attentat auf den Kaiser erfährt, will sie das mit aller Macht verhindern.

Kristina Hortenbacher erzählt die Geschichte sehr unterhaltsam. Dabei gelinkt es ihr vorzüglich, den Leserinnen die harte Arbeit und die langen Tage eines Dienstmädchens zu vermitteln. Gleichzeitig tauchen die Leserinnen auch in die Welt des Adels ein. Man ist hautnah dabei, wenn Kaiserin Sisi sich ihre Haare pflegen lässt, was täglich einen großen Raum einnahm. Auch der Prinz von Wales und das Kaiserpaar lernen die Leser*innen kennen. Man taucht ein in die Welt der Reichen und Schönen.

Kristina Hortenbacher lässt das Jahr 1883 wieder lebendig werden. Sehr realistisch werden die Zeit und auch die Protagonisten beschrieben. Die Atmosphäre in der Geschichte ist durchweg stimmungsvoll und entspannt.
Die Charaktere gefallen mir gut. Vor allem Klara ist mir schnell ans Herz gewachsen. Die historischen Persönlichkeiten werden authentisch dargestellt.
Das Hotel Messmer wird in all seiner Pracht beschrieben und ist ein eindrucksvoller Handlungsort.

Der Schreibstil von Kristina Hortenbach ist flüssig, gut verständlich und vor allem fesselnd. Ich konnte das Buch nach wenigen Seiten nicht mehr aus der Hand legen.
„Als im Hotel Messmer der Tee ausgingen ist ein historischer Roman, genauso wie ich ihn liebe.

Der Klang meiner Erde

Nicole Nau und Luis Pereyra
Sachbuch
301 Seiten
erschienen bei PalmArtPress
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Nicole Nau und Luis Pereyra für das Rezensionsexemplar

Ein Buch für alle Tango-Interessierten und Argentinien Liebhaber

„Der Klang meiner Erde“ von Nicole Nau und Luis Pereyra erzählt die Geschichte des Tango Argentino. Beide sind begnadete Tänzer.
Nicole Nau hat nach vielen Engagements als Tänzerin mit ihrem Mann den Schritt nach Argentinien gewagt. Dort übernahm das Paar für einige Jahre die künstlerische Leitung in den Tangohäusern Café de los Angelitos, Viejo Almaćen und im Aqui Folklore.
Luis Feryra begann sein Tanzstudium mit 4 Jahren und hat sich seither dem Tango verschrieben. Er wirkte weltweit bei zahlreichen Tango-Produktionen als Solotänzer und als Choreograf mit. 1996 gründete Luis Feryra seine eigene Kompanie. 2012 und 2015 wurde er mit dem argentinischen Kulturpreis ausgezeichnet.
Wer könnt also de Tango-Interessierten die Geschichte des Tanzes näherbringen als Nicole Nau und Luis Pereyra.

Auf eine gut verständliche Art erzählen die Autorin/der Autor die Geschichte des Tangos. Angefangen bei der Erstehung
Gleich am Anfang stellen die beiden Autoren klar, dass der Tang nicht wie Mythen behaupten ein Ritual am Hafen zwischen Matrosen und leichten Mädchen war.
Mitte des 19. Jahrhunderts leiteten die Ureinwohner Argentiniens unter Armut und unter der Einwanderung westlicher Europäer. Für die Ureinwohner wurde der Platz immer enger. Sie bekriegten sich selbst und dabei spielte der Tango eine Rolle. Es war ein Tanz ohne Musik in dem sich 2 Männer gegenüberstanden und endete meist mit dem Tod.

Nach und nach erfahren die Leser*innen die Entwicklung des Tangos bis in die heutige Zeit. Die Geschichte des Tangos ist wie bei keinem anderen Tanz sehr interessant und liegt weit zurück.
Der Tango war ein wilder Tanz der Wut und Verzweiflung ausdrückt. Noch heute ist es ein wilder aber durchaus eleganter Tanz.

Nicole Nau und Luis Pereyra Haben großartige Recherchearbeit geleistet und für ihre Leser*innen die lange zurückliegende Entstehung des Tangos ausgegraben.
Viele Fotos und Illustrationen untermauern das Erzählte.

Die Schreibweise von Nicole Nau und Luis Pereyra drückt sehr viel Liebe und Leidenschaft für den Tanz aus. Die Worte sind poetisch zu nennen.

„Der Klang meiner Erde“ hat mir viel über den Tango vermittelt, was ich vorher nicht gewusst habe. Es ist ein interessantes Buch, dass die Geschichte eines der wohl berühmtesten Tänze der Welt erzählt. Ich habe das Lesen sehr genossen.

Smiley

Nick Harkaway
Roman
363 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sterne

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Spitzenagenten George Smiley erwacht zu neuem Leben

Klappentext:
Als im Frühling 1963 ein russischer Spion zu den Briten überläuft, holt der Secret Service den Spitzenagenten George Smiley aus dem „Ruhestand“ zurück. Der russische Spion hätte in London einen Exil-Ungarn töten sollen. Doch der ist plötzlich unauffindbar. Smiley nimmt die Verfolgung auf, und die Spur führt ihn nach Berlin, zu seinem ärgsten Widersacher: dem Mann, der für Smileys Niederlage an der Berliner Mauer verantwortlich war. Doch der ist ihm, wie es scheint, immer einen Schritt voraus.

„Smiley“ ist ein Roman von Nick Harkaway, auf den ich sehr gespannt war.

Liebhabern von Spionageromanen ist George Smiley natürlich ein Begriff. Er ist eine der besten Romanfiguren von dem 2020 verstorbenen John Le Carré. Bei mir kam de Frage auf, wie kommt es dazu, dass George Smiley zu neuem Leben erweckt wird. Der Autor des Romans Nick Harkaway, ist der Sohn von John Le Carré und setzt seinem Vater hiermit ein Denkmal.

Die Geschichte versetzt die Leser*innen zurück in die Zeit des kalten Kriegs. Die Geschichte ist in den 1960er Jahren angesiedelt.
Smiley hat den „Circus“ verlassen und genießt eine glückliche he. Doch es gibt Vorkommnisse, die seine Rückkehr fordern. Es Verschwinden ein ungarischer Literaturagenten und Smiley ist wieder im Einsatz.

Nick Harkaway versteht es meisterhaft Verschleierung, falsche Identitäten und Legenden glaubhaft zu vermitteln. Die Zeit des kalten Kriegs, die der Autor nicht selbst erlebt hat, da er noch zu jung ist bringt Nick Harkaway glaubhaft in seinen Roman ein.

Die Charaktere werden gut beschrieben. Smiley ist nicht anzumerken, dass er von einer neuen Hand geführt wird.
Die Handlungsorte sind unter anderem Wien und Berlin.

Nick Harkaway schreibt sehr spannend und fesselnd.
Mit „Smiley“ hat er seinem Vater, dem berühmten John Le Carré alle Ehre gemacht.

Ob es weitere Abenteuer mit dem Agenten Smiley gibt? Ich würde mich darüber freuen.