Tartarus

Lucas Fassnacht
Thriller
erschienen im Blanvalet Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Thriller

Covertext:

Geschafft! Leon Gärtner hat den Masterabschluss in der Tasche, und als ihm die berühmte Genetikerin Nicole Stierli eine Promotionsstelle an ihrem Institut anbietet, erfüllt sich ein Kindheitstraum. Auf seiner ersten Konferenz lernt er eine Journalistin kennen, die geheimnisvolle Valérie. Doch dann wird Valérie vor seinen Augen ermordet, der Traum gerät zum Albtraum. Leon hat eine einzige Spur: den Namen Tartarus. Als die offiziellen Ermittlungen stocken, beginnt er, auf eigene Faust zu recherchieren und gelangt in eine Welt, in der jedes falsche Wort den Tod bedeuten kann. Bald steht mehr als nur sein eigenes Leben auf dem Spiel. Leon muss sich entscheiden: Wie weit will er gehen, um seinen Glauben an die Wissenschaft zu retten?

Vor ein paar Jahren habe ich „Die Mächtigen“ von Lucas Fassnacht gelesen und war von seinem spannenden Schreibstil gefesselt.
Jetzt habe ich mir das neue Buch „Tartarus“ vorgenommen.
Auch das ist ein Thriller vom Feinsten.

Es dauert ein bisschen, bis man die Charaktere richtig einschätzen kann.
Sie haben zum Teil zwei Seiten, es ist nicht immer alles so wie man im ersten Moment denkt.
Leon war mir gleich sympathisch.
Nach seinem Masterabschluss bekommt er einen Promotionsstelle von der Genetikerin Nicole Stierli angeboten.
Für Leon ist das wie ein Ritterschlag.
Er darf auch gleich an einer Konferenz teilnehmen und trifft da auf die Journalistin Valérie.
Sie verbringen eine Nacht zusammen. Danach wird Valérie in ihrem Zimmer ermordet.
Leon bekommt den Mord auf dem Balkon wo er sich versteckt mit.
Völlig außer sich ruft er den Notruf und verschwindet in seinem Zimmer.
Doch die Leiche ist mittlerweile verschwunden. Valérie gilt als vermisst.
Leon versucht selbst mehr über den Mord herauszufinden und stößt auf einige Geheimnisse.

Lucas Fassnacht nimmt seine LeserInnen mit zu verschiedenen Handlungsorten.
Die Geschichte dreht sich um das aktuelle und wichtige Thema Gentechnik und auch um die Macht des Geldes und die damit verbundenen Skrupellosigkeit.
Die Geschichte ist sehr spannend geschrieben.
Beim Lesen haben sich mir viele Fragen gestellt.
Was ist wahr und was nicht? Wem kann man vertrauen und wem nicht?
Es war ein bisschen wie ein Katz und Maus Spiel.
Die Spannung hat sich bis zum Ende der Geschichte aufrecht gehalten.
Die wissenschaftlichen Schilderungen kann man gut nachverfolgen auch wenn man nicht in der Materie drin ist.

„Tartarus“ hat mich gut unterhalten und mir ein spannendes Lesevergnügen bereitet.

Das tiefschwarze Herz

Robert Galbraith
Kriminalroman
erschienen im Blanvalet Verlag
Übersetzt aus den Englischen von Wulf Bergner / Christoph Göhler / Kristof Kurz
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannend und authentisch

Spannend und authentisch

Covertext:
Als Edie Ledwell, verwirrt und völlig außer sich, in Robin Ellacotts Büro erscheint und mit ihr sprechen möchte, weiß die Privatermittlerin zunächst nichts mit deren Problem anzufangen. Die Co-Entwicklerin der Kult-Animationsserie „Das tiefschwarze Herz“ wird von einem mysteriösen Fan mit dem Pseudonym Anomie terrorisiert. Edie ist verzweifelt und will endlich herausfinden, wer dahintersteckt.
Robin glaubt nicht, dass die Detektei Edie dabei helfen kann und schickt sie weg. Erst als sie ein paar Tage später in der Zeitung die schockierende Nachricht liest, dass Edie ermordet auf dem Highgate Cemetery aufgefunden wurde, dem Schauplatz von „Das tiefschwarze Herz“, wird sie hellhörig und nimmt sich des Falls an.
Robin und ihr Geschäftspartner Cormoran Strike versuchen Anomies wahre Identität zu enthüllen. Mit einem komplexen Netz aus Online-Pseudonymen, Geschäftsinteressen und Familienkonflikten konfrontiert, finden sich Strike und Robin in einer Ermittlung wieder, die sie auf ungeahnte Weise herausfordert und einer unvermuteten Bedrohung aussetzt …

„Das tiefschwarze Herz“ ist der 6. Band der Cormoran-Strike-Reihe von Robert Galbraith.
Wie mittlerweile die meisten wissen steckt hinter Robert Galbraith J.K. Rowling.
Für mich ist es das erste Buch dieser Reihe. Auch wenn ich die vorherigen Bände nicht kenne habe ich gut in das Buch reingefunden.
Die Geschichte braucht schon etwas Aufmerksamkeit und lässt sich nicht immer so schnell lesen. Auf die Komplexität der Geschichte werde ich noch eingehen.

Cormoran Strike ist Privatdetektiv.
Er macht dem Klischee eines Privatdetektiven alle Ehren.
Dabei ist er nicht unbedingt ein Sympathieträger.
Einer Affäre ist er nie abgeneigt.
Dabei hat man immer das Gefühlt, dass er eigentlich an Robin Ellacott interessiert ist.

Robin Ellacott ist die zweite Hälfte der Detektei.
Sie ist eine ziemlich taffe Frau.
Ihre Leidenschaft für Psychologie hilft ihr bei der Arbeit ungemein.

Der Fall den die Beiden bearbeiten ist echt tricky.
Edie Ledwell bittet um Hilfe.
Sie ist Co-Entwicklerin der Kult-Animationsserie „Das tiefschwarze Herz“.
Sie wird von einem Fan mit dem Pseudonym Anomie terrorisiert.
Die Detektive lehnen den Fall ab.
Doch dann muss Robin vom Tod Edie Ledwells in der Zeitung lesen.
Edie wurde am Schauplatz von „Das tiefschwarze Herz“ tot aufgefunden.
Jetzt versuchen Cormoran Strike und Robin Ellacott den mysteriösen Anomie ausfindig zu machen.

Die Ermittlungen werden sehr komplex beschrieben.
Ein Onlinegame zu der Animationsserie „Das tiefschwarze Herz“ kursiert im Netz.
Stecken Fans hinter der Verbreitung des Onlinegames und dem Tod von Edie Ledwell?
Cormoran und Robin finden sich bei ihren Ermittlungsarbeiten in einer unübersichtlichen virtuellen Welt wieder.
Die LeserInnen verfolgen zusammen mit den Ermittlern die Chatverläufe der User.
Neben den eigentlichen Chats zwischen den Usern gibt es immer noch „Nebenchats“.
Das ist nicht immer ganz einfach und man muss sich hier sehr konzentrieren.
Die Chatverläufe gehen manchmal über mehrere Seiten und die Schrift ist recht klein.
Authentisch ist wiederum, dass Abkürzungen und Tippfehler in den Textnachrichten zu finden sind so wie es in der Realität auch sein würde.

J.K. Rowling oder Robert Galbraith wie sie sich bei dieser Reihe nennt versteht es die LeserInnen über mehr als 1300 Seiten in Atem zu halten.
Ihre Charaktere sind recht facettenreich und werden eingehend beschrieben.
Auch das Privatleben nimmt immer wieder einige Seiten in Anspruch.
Hier ist es bestimmt gut wenn man auch die vorherigen Bände gelesen hat.
Man kann sich ein detaillierteres Bild der Protagonisten machen.

Auch die Ermittlungen sind spannend und komplex..
Ich finde es sehr realistisch, dass die Detektei nicht nur den einen Fall zu bearbeiten hat.
So landet man immer wieder an Nebenschauplätze die zu hier eigentlich nicht relevanten Fällen gehören.
Das gibt ein rundes Gesamtbild.

„Das tiefschwarze Herz“ ist ein Kriminalroman der die LeserInnen fordert.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen.
Ich denke ich werde die Vorgänger auch noch lesen.

Wiedersehen in der Tuchvilla

Anne Jacobs
Historischer Roman
erschienen im Blanvalet Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Die Zeiten werden immer dunkler

Covertext:
Augsburg, 1939: Auf die Familie Melzer und ihre Angestellten warten schwere Zeiten. Der Zweite Weltkrieg steht unmittelbar bevor, und es ist klar, dass sich das Leben aller Bewohner verändern wird. Die Tuchfabrik steht kurz vor dem Aus, und Paul muss ein weiteres Mal unbequeme Entscheidungen treffen und das ohne seine Frau Marie. Denn diese lebt nun bereits seit 1935 mit ihrem Sohn Leo in New York, und die Zeit der Abwesenheit hat ihre Spuren hinterlassen, auch wenn Maries Liebe zu Paul ungebrochen ist. Als sie aber erfährt, dass eine andere Frau in Pauls Leben getreten ist, trifft sie das hart. Wird es Marie gelingen, ihren geliebten Ehemann zurückzugewinnen?

„Wiedersehen in der Tuchvilla“ ist nun der 6. Band der Tuchvilla-Saga von Anne Jacobs.
Was haben Marie und Paul nicht alles schon für Krisen bewältigt.
Immer wieder haben sie zusammengefunden. In diesem 6. Band nun gehen sie getrennte Wege.

Wir sind in der Tuchvilla-Saga mittlerweile im Jahr 1939 angekommen und begleiten die Protagonisten währender der gesamten Kriegsjahre.
Marie lebt mit Leo in New York um der Judenverfolgung zu entgehen.
Mit ihrer Familie in Augsburg steht sie immer in brieflichem Kontakt.
So kommt ihr auch zu Ohren, dass es in Pauls Leben eine andere Frau gibt.

Um die Tuchfabrik steht es schlecht. Paul muss einige schwerwiegende Entscheidungen treffen und das ganz ohne Marie, die ihm bei Krisen immer zur Seite stand.
Auf Familie Melzer und ihre Angestellten im Haus und in der Tuchfabrik kommen schwere Zeiten zu.

Die Charaktere sind mir im Laufe der 6 Bände sehr ans Herz gewachsen.
Es war einfach nur schön sie ein so großes Stück in ihrem Leben zu begleiten.
Die einzelnen Charaktere haben alle eine große Entwicklung durchlebt,.
Die Kinder sind erwachsen geworden und gehen zum Teil ihren eigenen Weg.
So hat mich die Trennung von Paul und Marie auch getroffen.
Ich habe immer wieder gehofft, dass sie wieder zueinander finden.

Nach ein paar Seiten war ich wieder so richtig in der Geschichte drin.
Anne Jacobs beschreibt diese dunkle Zeit in Deutschland sehr ehrlich.
Man spürt wie der Krieg das Leben der Menschen verändert.
Man spürt die Angst und Not der Menschen.
Der gut verständliche und fesselnde Schreibstil der Autorin ,acht das Lesen zu einer echten Freude.
Ich denke dieser 6. Band ist nun das Ende der Tuchvilla Saga.
Ich habe die Familie Melzer über die vielen Jahre gerne begleitet.

Die Gedanken sind frei

Julia Kröhn
Historischer Roman
erschienen im Blanvalet Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Eine spannende Zeitreise

Klappentext:
Frankfurt, 1945: Ella Reichenbach hat zwar die Bombennächte überlebt, aber von der Verlagsbuchhandlung ihrer Eltern ist kaum etwas geblieben. Die Regale sind verheizt, die Schaufenster ohne Glas, die Bücher fort. Doch dann entdeckt sie den geheimen Papiervorrat ihrer verstorbenen Mutter, und plötzlich wendet sich das Blatt. Ella kann fortan Hunger und Not ein Ende setzen, indem sie selbst Bücher veröffentlicht. Doch die junge Verlegerin will nicht nur neue Bücher unter die Menschen bringen, sie will die Gedanken in den Köpfen der Menschen befreien.

„Die Gedanken sind frei“ ist der erste Band einer Dilogie von Julia Kröhn.
Die Autorin hat mich schon mit einigen Historischen Romanen begeistert, so auch mit ihrem neusten Werk.

Am Anfang der Geschichte sind wir bei der Beerdigung von Ella Reichenbachs Mutter Klara.
Klara Reichenbach war Inhaberin einer Verlagsbuchhandlung.
Jetzt nach dem Krieg ist die Verlagsbuchhandlung zerstört. Doch Ella hegt den Traum die Buchhandlung und den elterlichen Verlag wieder zum Leben zu erwecken.

Die Protagonisten sind sehr gut gezeichnet.
Ella ist mir sofort sympathisch gewesen.
Die junge Frau ist voller Elan.
Trotz der harten Zeiten lässt sie sich von ihrem Gedanken Bücher zu verlegen nicht abbringen.
Als sie in der Verlagsbuchhandlung einen geheimen Papiervorrat entdeckt ist die Sache besiegelt.
Ich habe Ella für ihren Mut bewundert. Viele Menschen stehen vor dem Nichts. Das Essen ist knapp und der Winter einer der kältesten den die Menschen je erlebt haben.
Aber Ella weiß, die Menschen hungern und dursten auch nach geistiger Nahrung.

Auch Ari ist ein interessanter Charakter. Ihn umgibt ein Geheimnis das langsam gelüftet wird.
Sein Vater ist in Frankfurt Zeilsheim in einem Lager untergebracht und einer der Überlebenden des Holocaust.

Viktor habe ich vom ersten Augenblick in mein Herz geschlossen.
Auch ihm ist sehr viel Unrecht geschehen.
Das Erlebte kostet auch ihn viel Kraft, er lässt sich aber nicht unterkriegen sondern steig wie Phönix aus der Asche mit neuem Lebensmut empor.
Ein bemerkenswerter Charakter.

Julia Kröhn bring ihren LeserInnen das Frankfurt der Nachkriegsjahre näher.
Es blutet mir manchmal das Herz wenn ich mit Ella durch Frankfurt wandle und von der Zerstörung meiner Stadt lese.
Als LeserIn erfährt man sehr viel Interessantes aus der Welt der Bücher.
Wie schwer es war die ersten Bücher wieder zu verlegen. Es fehlte ja überall an Material.
Auch die Zeitgeschichte der Stadt Frankfurt wird sehr authentisch geschildert.
Meine Mutter hatte den Krieg in Frankfurt erlebt. Sie hat mir oft von der Zerstörung erzählt.
Wenn ich ihre Schilderungen in einem Buch wiederfinde ist es für mich um so authentischer.
Der Schreibstil von Julia Kröhn ist fesselnd und gut verständlich.
Nach einigen Seiten wurde ich wie durch einen Sog in die Geschichte hineingezogen. Ich habe das Buch immer nur recht unfreiwillig zur Seite gelegt.
Die Geschichte ist so authentisch und realistisch beschrieben, dass man glauben könnte die Autorin war selbst bei den Ereignissen dabei gewesen.

„Die Gedanken sind frei“ ist ein Buch das jeden Bücherfreund begeistern wird.
Jetzt freue ich mich schon sehr auf den zweiten Band „Die Welt gehört uns“ der im Januar 2023 erscheinen wird.

Monsieur Jammet und der Traum vom Grand Hotel

Ines Thorn
Historischer Roman
erschienen im Blanvalet Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Die Geschichte eines außergewöhnlichen Mannes

Monsieur Hippolyte Jammet führt das Grand Hotel Le Bristol mit großer Leidenschaft.
Es ist eins der luxuriösesten Hotels in Paris.
Auch während des 2. Weltkriegs kümmert sich Monsieur Jammet unermüdlich um sein Hotel.
Als Paris von den Deutschen besetzt wird ist es seinem diplomatischen Geschick zu verdanken, dass seine Gäste weiterhin im Hotel unbehelligt bleiben.
Monsieur Jammet sorgt dafür, dass die Nazis sein Hotel nicht betreten.
Im Hotel wurden einige Kunstwerke aus dem Louvre vor dem Zugriff der Deutschen versteckt.
Als ein kostbares Gemälde verschwindet überlegt Monsieur Jammet wie er Paris retten kann.

Mit ihrem neuen Roman „Monsieur Jammet und der Traum vom Grand Hotel“ hat Ines Thorn Hippolyte Jammet ein Denkmal gesetzt.

Es ist ein interessanter Roman über ein großes Luxushotel, über einen mutigen Mann und über die deutsche Besatzung in Paris.

Ines Thorn hat mich schon mit vielen Historische Romanen begeistert.
So ist auch dieses Buch wieder ein echtes Highlight für mich.

Moniseur Jammet war mir gleich sympathisch.
Ein netter und engagierter Mensch der sein Hotel mit viel Umsicht führt.
Ich hatte immer das Gefühl, dass sich auch sein Personal im Hotel wohlfühlt.
Aber auch der Hoteldirektor kann sich auf seine Angestellten verlassen.
Es ist eine schwere Zeit. Die Deutschen haben Paris besetzt.
So hat Moniseur Jammet zusammen mit dem Direktor des Louvre einige Kunstwerke im Hotel Le Bristol versteckt.
Nur sehr vertrauenswürdige Mitarbeiter wissen darüber Bescheid.
Trotzdem verschwindet ein kostbares Gemälde von Fragonard.
Es ist bewundernswert wie sich Moniseur Jammet sich nicht nur für sein Hotel sondern für ganz Paris einsetzt.

Ines Thorn hat einen so mitreißenden Schreibstil, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
Die Autorin beschreibt die Zeit der Deutschen Besatzung in Paris sehr realitätsnah.
Anhand des Zimmermädchen Coralie, die trotzdem sie keine Jüdin ist in ein Ghetto transportiert wird erfährt man hautnah von der Verschleppung der Juden.
Es ist sehr tröstlich zu lesen, dass es Menschen wie Moniseur Jammet gab.
Er hat den Kampf für sein Hotel und für ganz Paris aufgenommen.

Ines Thorn ist für ihre genaue Recherchearbeit bekannt.
So spürt man auch bei „Monsieur Jammet und der Traum vom Grand Hotel“, dass die Autorin hinter die Kulissen des Luxushotel geblickt hat.

Einsame Nacht

Charlotte Link
Kriminalroman
erschienen im Blanvalet Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Neues von der Queen of Crime

Covertext:

Mitten in den einsamen North York Moors fährt eine junge Frau allein in ihrem Wagen durch eine kalte Dezembernacht. Am nächsten Morgen findet man sie ermordet auf, in ihrem Auto, das fast zugeschneit auf einem Feldweg steht. Es gibt eine Zeugin, die beobachtet hat, dass ein Mann unterwegs bei ihr einstieg.

Ihr Freund? Ein Fremder? Ihr Mörder?

Kate Linville beginnt mit ihren Ermittlungen und ist schnell auf einer Spur, die in die Vergangenheit führt, zu einem Cold Case, in dem Caleb Hale damals ermittelt hat und der nie gelöst werden konnte.

„Einsame Nacht“ ist der 4. Band der Kate-Linville-Reihe von Charlotte Link.
Auch diesmal hat sich das lange Warten auf den neuen Band wieder gelohnt.

Kate-Linville habe ich in den vorherigen Bänden ja schon kennen und lieben gelernt.
Sie ist hochbegabt und hat eine einzigartige Kombinationsgabe.
Sie bei ihren Ermittlungen zu begleiten ist eine Freude und wie immer mit viel Spannung verbunden.

Der Fall führt uns LeserInnen in die North York Moors.
Charlotte Link hat die tolle Begabung ihre Handlungsorte sehr atmosphärisch zu Beschreiben.
Man fühlt sich schnell in den Norden Englands versetzt.
Die düstere und winterliche Atmosphäre alleine rufen schon Nervenkitzel hervor.
Dazu kommt noch, dass Kate-Linville in echte Gefahr gerät.

Charlotte Link versteht es wie nur wenige AutorInnen die Spannung über das ganze Buch zu verteilen.
Dabei stellt sie ihren LeserInnen immer sehr gekonnt Fallen, erfindet Irrwege und führt sie auf die falsche Fährte.
So bleibt die Frage nach dem Täter und natürlich auch die Spannung bis zum Ende erhalten.

Für mich ist Charlotte Link eine der besten Autorinnen für Kriminalromane Made in Germany und ich freue mich auf jedes neue Buch von der Autorin.

Die Herrin der Päpste

Eric Berg als Eric Walz
Historischer Roman
erschienen im Blanvalet Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Eine interessante historische Erzählung

Rom, Anno Domini 963:
Marocia, Senatrix von Rom steht wegen Hochverrats vor Gericht.
Ihr droht der Tod und so schaut sie auf ihr Leben zurück.
Als junges Mädchen mit gerade einmal 16 Jahren wurde sie an Papstes Sergius III. verschachert.
Doch Marocia will ihr Leben selbst bestimmen.
Sie erkämpft sich mit viel Raffinesse um Macht und Einfluss.
Marocia wird über 90 Jahre alt und stirbt im Kloster.
Am Ende ihres Lebens war sie Geliebte, Mutter, Großmutter und Tante je eines Papstes.

„Die Herrin der Päpste“ ist ein Buch über das außergewöhnliche Leben einer faszinierenden historischen Frauengestalt das Eric Berg als Eric Walz veröffentlicht hat.
Es war der Debütroman von Eric Walz und erschien bereits 2003 bei Weltbild.
Mittlerweile hat der Autor unter dem Namen Eric Berg einige Erfolge zu feiern.
Blanvalet hat das Buch jetzt noch einmal neu aufgelegt.

Im Mittelpunkt steht wohl eine der faszinierendsten Frauen der Geschichte.
Marocia, Senatrix von Rom war mir bisher völlig unbekannt um so gespannter war ich auf die Geschichte.
Die Erzählung beginnt mit der Kindheit von Marocia.
Sie wurde von der Außenwelt abgeschottet erzogen.
Schon als junges Mädchen wurde sie auf Geheiß ihrer Eltern zur Geliebte von Papst Sergius III.
Marocia war eine wissbegierige, intelligente und mutige Frau.
Sie wollte ihr Leben selbst in die Hand nehmen was für diese Zeit ja fast unmöglich war.

Marocia war insgesamt dreimal verheiratet.
Ihre Männer waren alle mächtig und einflussreich.
Darunter auch Hugo I. der später König von Italien wurde.
Ihr Sohn ging als Papst Johannes XI. und ihr Enkel als Papst Johannes XII.in die Geschichte ein.

Der Autor lässt Marocia mit 94 Jahren im Kloster sterben.
Genau ist ihr Todesjahr nicht übermittelt.
Man kann nachlesen, dass sie nach 932 gestorben ist.
Es gibt wohl auch Dokumentationen das sie 936 oder 945 gestorben sein soll.
Der Autor hat sich allerdings an eine Überlieferung gehalten wo Kaiserin Theophanu sie zusammen mit ihrem 3-jährigen Sohn Otto III. noch vor ihrem Tod besucht haben soll.

Am Ende der Geschichte stellt sich die Frage was ist Realität und was ist Fiktion.
Da es über Marocia ab einem bestimmten Zeitpunkt keine geschichtliche Überlieferung mehr gibt, hat der Autor seine künstlerische Freiheit spielen lassen.
Ich muss sagen daraus ist ein sehr interessanter Historischer Roman entstanden.
Mich hat Marocia fasziniert. Sie war wahrlich die Herrin der Päpste und die Geschichte wäre ohne sie eine andere gewesen.

Eric Walz versteht es mit seinem Schreibstil seine LeserInnen zu fesseln.
Viele historisch überlieferte Persönlichkeiten finden ihren Auftritt in der Geschichte.
Somit ist die Geschichte trotz einiger Fiktionen recht glaubwürdig und realistisch.

„Die Herrin der Päpste“ ist für mich ein großer Historischer Romane.

Alle die „Die Päpstin“ gelesen haben werden auch „Die Herrin der Päpste“ lieben.

Die Schwestern vom See

Lilli Beck
Roman
erschienen im Blanvalet Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Emotionale Familiengeschichte mit wunderschönem Setting

Max König ist im Alter von 86 Jahren verstorben.
Als Gründer der Pension in Auerbach am Bodensee und der angeschlossenen Konditorei Tortenhimmel hinterlässt er eine große Lücke.
Zur Beerdigung und zur Unterstützung im Betrieb reist auch die älteste Tochter Iris an, die seit ihrer Hochzeit in Köln lebt und im familieneigenen Hotel mitarbeitet.
Endlich sind die drei Schwestern Iris, Rose und Viola wieder vereint.
Im Zimmer von Max König macht die Familie eine erschreckende Entdeckung und es stellt sich die Frage welches Geheimnis der Patriarch mit ins Grab genommen hat.
Auch rund um die Pension und der Konditorei kommt es zu Problemen.
Eine anonyme Anzeige führt die Lebensmittelkontrolleure ins Haus und gleichzeitig tauchen im Netz immer wieder schlechte Bewertungen zu der Pension auf.
Wer will dem Unternehmen Schaden zufügen?

„Die Schwestern vom See“ ist der neue Roman und der Auftakt eine Trilogie von Lilli Beck.
Wie schon mit vielen Büchern hat die Autorin mich auch mit ihrem neuen Werk wieder begeistert.

Die Handlungsorte der Geschichte sind der Bodensee und Wien.
Die Geschichte hat zwei Zeitebenen, die Gegenwart die aus der Sicht von Iris erzählt wird und die Rückblicke auf die Jahre1954 -1956 in denen Max König in Wien sein Konditorhandwerk verfeinern wollte.

Die Protagonisten sind gut gezeichnet und sympathisch.
Im Miteilpunkt stehen die drei Schwestern der Familie König.
In der Nacht vor Iris Hochzeit haben die Mädels sich geschworen immer füreinander da zu sein.
Jetzt wo der Großvater und Gründer der Pension König und der Konditorei Tortenhimmel gestorben ist, ist es für Iris selbstverständlich ihren Schwestern einige Zeit unter die Arme zu greifen.
Ihre Schwester Rose leitet mittlerweile das Hotel und die jüngste Schwester Viola ist in die Fußstapfen ihres Großvaters getreten und eine preisgekrönte Konditormeisterin geworden.
Zusammen mit ihren Eltern und ihrer Tante Annemarie machen sie im Zimmer des Verstorbenen eine erschreckende Entdeckung und es stellt sich die Frage welches Geheimnis Max König mit ins Grab genommen hat.

In den Rückblenden begleitet man Max König durch seine Jahre in Wien.
Sein Traum war es nach seiner Gesellenprüfung sein Konditorhandwerk im Sacher in Wien zu verfeinern.
Doch es kommt anders als er es sich erträumt hatte.

Die Geschichte ist wunderschön und emotional erzählt.
Die Schwestern habe ich gleich ins Herz geschlossen wie auch den Rest der Familie.
Tradition wird in der Familie großgeschrieben.
So wird für jedes neue Familienmitglied das auf die Welt kommt eine Torte oder ein Gebäckstück kreiert das dann im Tortenhimmel angeboten wird.
Für die drei Schwestern waren es z. B. jeweils ein besonderes Petit Four.

Die Familie ist nicht nur vom Tod des geliebten Familienoberhaupts betroffen.
Auch kommen rund um die Pension und dem Tortenhimmel Probleme auf.
Und auch im Privatleben der Schwestern läuft nicht alles wie gewünscht.

Lilli Beck schildert den recht turbulenten Tagesablauf in der Pension und den Aufenthalt von Max König in Wien sehr realistisch.
Die Autorin beschreibt den schönen Bodensee und die Stadt Wien so, dass man gleich Bilder im Kopf hat.
Bein lesen der vielen Torten und der Beschreibung wie sie hergestellt werden ist mir immer wieder das Wasser im Mund zusammengelaufen. So eine Wiener Schnitte hätte ich schon gerne probiert.

Der Schreibstil von Lilli Beck ist wie gewohnt flüssig, leicht verständlich und fesselnd.
Am Ende gibt es noch eine lange Leseprobe die neugierig auf den 2. Band der Trilogie macht.

„Die Schwestern vom See“ ist eine klare Leseempfehlung von mir.
Bei mir wird das Buch zweifellos zu den Highlights 2022 gehören.

Sturm über dem Inselsalon

Sylvia Lott
Historischer Roman
erschienen bei Blanvalet
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Dunkle Wolken über Norderney

Der Krieg hat große Auswirkungen auf das Leben auf Norderney.
Die Urlauber bleiben aus und das Geld wird knapp.
Auch die Versorgung ist alles andere als gut.
Frieda tut alles um das Familienunternehmen, den Inselsalon über die schwere Zeit zu retten.
Friedas Freundin Grete versucht alles um als Krankenschwester den verwundeten Soldaten und den Inselbewohnern zu helfen.
Die Ehemänner von Frieda und Grete sind im Krieg und die Frauen hoffen immer wieder auf Nachricht.
Doch als der Krieg zu Ende ist kehrt nur einer der Männer nach Hause zurück.
Nach dem Krieg stehen Veränderungen im Land an. Langsam werden die Zeiten wieder besser, der Aufschwung beginnt.
Auch die Urlauber kommen wieder zurück auf die Insel.
Und Frieda weiß sie muss die Zeit nutzen um den Inselsalon in eine gute Zukunft zu führen.

„Sturm über dem Inselsalon“ ist der zweite Band der Norderney-Saga von Sylvia Lott.
Die Autorin entführt die LeserInnen nach Norderney Anfang des 20. Jahrhunderts.

Sylvia Lott verknüpft ihre Geschichte mit einem großen Stück deutscher Geschichte.
Der erste Weltkrieg mit all seinen Entbehrungen, die Revolution, der Rücktritt des Kaisers und dann der Neubeginn, der langsame Aufschwung der die Menschen hoffen lässt.

Dabei erlebt man durch die Charaktere mit was das für die Menschen bedeutet hat.
Wie die Menschen und zu Hause, besonders die Frauen dafür sorgten, das Leben aufrecht zu halten.

Sylvia Lott hat einen unterhaltsamen und schnörkellosen Schreibstil.
Schon nach wenigen Seite war ich wieder mitten in der Geschichte drin.
Auch in diesem Band erzählt die Autorin die Geschichte wieder aus verschiedenen Perspektiven.
Man fühlt mit Frieda, Greta und Lissy mit, ist hautnah an deren Schicksal beteiligt.
Es macht auch wieder große Freude die Entwicklung und die Stärken der Charaktere mitzuerleben.
Frieda und Grete sind mir im ersten Band schon ans Herz gewachsen, genauso jetzt auch Friedas Tochter Lissy.

Der erste Band „Die Frauen vom Inselsalon“ hatte mir schon sehr gut gefallen. Mit dem zweiten Band „Sturm über dem Inselsalon“ hat Sylvia Lott wirklich alle Register gezogen.
Die Autorin verknüpft das Inselleben, das Schicksal der Charaktere und die deutsche Geschichte so gekonnt miteinander, dass man gar nicht aufhören kann zu lesen.

In ihrem Nachwort bekräftigt die Autorin noch einmal, dass es sich um eine fiktive Geschichte handelt.
Doch die eingeflochtenen Namen von historischen Persönlichkeiten lassen die Geschichte sehr authentisch wirken.

Am Ende gibt es noch eine Leseprobe zum dritten Band, die mich jetzt schon sehr neugierig gemach hat.

Fräulein Stinnes und die Reise um die Welt

Lina Jansen
Romanbiografie
erschienen im Blanvalet Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannende Geschichte über eine starke Frau

Clärenore Stinnes bricht am 25. Mai 1927 auf um mit dem Auto die Welt zu umrunden.
Clärenore weiß nicht was auf sie zukommt, doch sie will der Welt beweisen, dass auch eine Frau zu einem solchen Abenteuer fähig ist.
Mit dabei sind 2 Techniker, ein Fotograf und ihr Hund.
Ihre Route ist gefährlich. Es geht durch Syrien, über den zugefrorenen Baikalsee, durch die Wüste Gobi und über die Anden.
Die Reise wird zur größten Herausforderung in Clärenores Leben werden.
Doch die Reise ist nicht nur ein großes Abenteuer für Clärenore Stinnes, sie findet auch den Mann der sie ihr restliches Leben begleiten wird.

„Fräulein Stinnes und die Reise um die Welt“ ist eine spannende Romanbiografie von Lina Jansen und erzählte von der Weltumrundung der Clärenore Stinnes.
Bei Lina Jansen hantelt es sich um die bekannte Autorin Beate Maly,
die mich schon mit einigen Historischen Romanen begeistert hat.

Clärenore Stinnes war gerade einmal 24 Jahre als sie das erste Mal an einem Autorennen teilnahm.
Schnell wurde sie zur erfolgreichsten Rennfahrerin von Europa.
1927 startete sie zu einer Weltumrundung mit dem Auto.
Zwei Techniker, ein Fotograf und ihr Hund begleiteten sie auf der abenteuerlichen Reise.
Von den meisten wurde sie nur belächelt. Hohn und Spot waren ihr sicher.
Doch Clärenore wollte sich nicht mit der zugedachten Frauenrolle abfinden.
Sie wollte der Welt beweisen, zu was eine Frau alles fähig ist.
So startete sie zu dem größten Abenteuer das eine Frau bisher erlebt hatte.

Lina Jansen hat einen recht intensiven Schreibstil.
Manchmal kam es mir fast so vor als wäre ich bei der Reise dabei.

Die Autorin lässt ihre LeserInnen an einem großen Abenteuer teilhaben.
Es geht durch unbekannte Länder und durch unwegsames Gelände.
Die Autorin beschreibt sehr authentisch wie Clärenore und ihre Begleiter sich immer wieder auf fremde Kulturen einlassen müssen.
Es wird auch deutlich, dass es gar nicht so einfach ist, wenn 4 Menschen 2 Jahre lang auf engstem Raum miteinander leben müssen. Ja sich bedingungslos aufeinander verlassen müssen.
Dabei findet Clärenore aber auch den Mann ihres Lebens.

Die Romanbiografie ist gut und authentisch erzählt.
Lina Jansen hat für ihrer Recherche auf das Reisetagebuch „Im Auto durch zwei Welten“ zurückgegriffen.
Ich glaube dieses Buch werde ich auch noch lesen.

„Fräulein Stinnes und die Reise um die Welt“ hat mir wunderschöne Lesestunden beschert.