Pirlo – Doppeltes Spiel

Ingo Bott
Kriminalroman
452 Seiten
erschienen im Fischer Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den S.Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar


Tod im Fußballmilieu

Klappentext:
Die Kanzlei von Anton Pirlo und Sophie Mahler steckt in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Um das Geschäft wieder in Schwung zu bringen, lassen sich die beiden Strafverteidiger auf einen Vorschlag von Pirlos Bruder Ahmid ein: Sie setzen zusätzlich auf Sportrecht und versuchen sich in der Fußballbranche als Spielerberater. Als allerdings der Vereinsmanager ihres Toptalents nach einer Auseinandersetzung mit Pirlo tot aufgefunden wird, steht dieser auf einmal unter Mordverdacht. Pirlo und Sophie verteidigen plötzlich in eigener Sache. Dabei geraten sie immer tiefer in den Strudel des Geschäfts mit Fußballtalenten, ihren Hoffnungen, Träumen und ihrem Leben.

„Pirlo – Doppeltes Spiel“ ist der 4. Band der Reihe „Strafverteidiger Pirlo“ von Ingo Bott.

Anton Pirlo und Sophie Mahler führen zusammen eine Kanzlei für Strafrecht.
Pirlo lag länger im Krankenhaus, er wurde bei seinem letzten Fall, bei dem er zusammen mit den Detektiven Max Bischof gearbeitet hatte, angeschossen. Jetzt erfährt er, dass die Kanzlei in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Da erinnert er sich an den Vorschlag seines Bruders Ahmid der gerne Fußballspieler betreuen möchte, er soll sich zusätzlich auf Sportrecht spezialisieren und Spieler unter Vertrag nehmen, alles andere erledigt Ahmid.
Der weiß von einem vielversprechenden jungen Talent, das im heimischen Verein spielt. Pirlo hätte es besser wissen müssen, wenn sein Bruder Geldverdienen will ist es entweder illegal oder es gibt anderweitig Schwierigkeiten. So auch hier, kaum hat Pirlo Kontakt zum Vater des jungen Spielers und zum Verein aufgenommen, gibt den ersten Toten. Verdächtiger Nr. 1 ist Pirlo. Als es den zweiten Toten gibt, muss Pirlo schleunigst sehen, dass er den Kopf wieder aus der Schlinge bekommt.

Dieser Band ist etwas anders angelegt als seine Vorgänger. Hier spielt sich viel im Fußballmilieu ab. Man spürt allerdings auch hier, dass Ingo Bott weiß, über was er schreibt. Er ist nicht nur Strafverteidiger, sondern auch auf Sportrecht spezialisiert und berät den einen und anderen Verein. Allerdings nicht so kleine Stadtteilvereine wie Eintracht Düsseldorf.

Ich finde, Pirlo ist ein sympathischen und interessanten Charakter, auch wenn er manchmal ein bisschen chaotisch ist. Auch Sophie Mahler ist mir vom ersten Band an sympathisch. Wie es um sie und Pirlo privat steht, das würde sie gerne einmal wissen.

Ingo Bott baut schnell Spannung auf und hält sie auch bis zum Ende aufrecht. Immer wieder baut der Autor Wendungen in seine Geschichte ein, so das es für die Leser*innen nicht einfach ist den Täter zu entlarven.

Ingo Bott hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Seine Sprache passt er immer sehr gut an das jeweilige Milieu an.

„Pirlo – Doppeltes Spiel“ ist wieder ein spannender Band der erfolgreichen Reihe. Ich freue mich schon jetzt auf weitere Bände und denke, Ingo Bott wird der Stoff so schnell nicht ausgehen.

Begierde in Bardolino

Claire Stern
Roman
erschienen bei Claire Stern
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an Claire Stern für das Rezensionsexemplar


Eine Geschichte volle Gefühle

Als Ella eine Weinreise an den Gardasee antritt, ahnt sie nicht, dass ihr dort das Abenteuer ihres Lebens begegnet, die Liebe! In Bardolino verführt Flavio, der charmante Besitzer eines Weinguts, nicht nur ihre Geschmackssinne. Zuerst scheint alles perfekt: Das Paar genießt in der idyllischen Landschaft Tage voller Romantik. Doch als die Familie von der Beziehung erfährt, stellen Vorurteile und Konflikte die beiden auf eine harte Probe. Das frische Glück wird von einem mysteriösen Unfall in Flavios Vergangenheit überschattet. Plötzlich steht nicht nur ihre Liebe, sondern auch sein Ruf auf dem Spiel. Zerbrechen die zwei an den Erwartungen ihrer Familien oder schaffen sie es, gegen allen Widerstand anzukämpfen?

„Begierde in Bardolino“ ist der 3. Band der Reihe „Liebe am Lago di Garda“ von Claire Stern.

Claire Stern entführt ihre Leser*innen an den schönen Gardasee. Wir lernen den romantischen Weinort Bardolino kennen.
Ella ist auf einer Weinreise und kommt in den schönen Ort Bardolino. Hier lernt sie nicht nur den guten Wein kennen, sondern auch Flavio, den Besitzer eines Weinguts. Ella verliebt sich in Flavio und die Romantik hält Einzug in die Geschichte.
Allerdings ist Falvios Familie nicht gerade begeistert von der Beziehung. Und auch ein Unfall auf der Vergangenheit wirft Probleme auf.

Ella und Flavio sind tolle Charakter. Ich habe sie gleich gemocht. Auch die anderen Charaktere sind gut gezeichnet und facettenreich. Sie vermitteln den italienischen Lebensstil und die Tradition sehr gut

Claire Stern hat einen angenehmen Schreibstil. Die Beschreibung des schönen Bardolino und des Gardasees sind sehr anschaulich. Die Autorin bringt das schöne Italien direkt zu uns nach Hause. Trotzdem habe plötzlich richtig Fernweh bekommen. Nach wenigen Seiten war ich von der Geschichte richtig gefangen und habe das Buch fast und einem Rutsch ausgelesen.

„Begierde in Bardolino“ ist eine wunderschöne Geschichte mit einem tollen Setting.

Stumme Zypressen

Paolo Riva
Kriminalroman
237 Seiten
erschienen im Hoffmann und Campe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Stern

Vielen Dank an Hoffmann und Campe für das Rezensionsexemplar


Unterhaltsamer Krimi mit viel italienischem Lebensgefühl

Normalerweise ist im idyllischen Montegiardino an jeder Ecke fröhliches Geplauder zu hören. Als aber in tiefer Nacht ein Fremder in das kleine Städtchen kommt, verstummt der sonst so lebhafte Klatsch. Commissario Lucas Mitbürger fragen sich: Was will dieser unheimliche Mann hier? Und warum spricht er mit niemandem? Bald geben seltsame Geschehnisse ihren bösen Ahnungen Recht: Erst werden auf einem Bauernhof am Stadtrand eines Nachts die Gänse umgebracht, dann wird in den sonst so malerischen Hügeln ein Wanderer angeschossen. Er sieht dem Fremden zum Verwechseln ähnlich. Wird Commissario Luca das dunkle Geheimnis des schweigenden Fremden lüften können, ehe noch Schlimmeres geschieht?

„Stumme Zypressen“ ist der 4.Fall für Commissario Luca aus der Bella-Italia- Reihe von Paolo Riva.

Der Dorfpolizist Commissario Luca lebt als alleinerziehender Vater mit seiner Tochter Emma auf dem Hof seiner Eltern.
Mit ihnen leben noch einige Hühner und die 3 Esel Sergio, Matteo, Silvio auf dem Hof.
Die Esel sind ihrem Charakter entsprechend nach italienischen Politikern benannt.

Luca war mir schon im ersten Band gleich sympathisch gewesen. Er ist glücklich in Montegiardino, er ist in dem kleinen Ort aufgewachsen und möchte seiner Tochter auch ein sicheres Leben bieten.
Er war allerdings nicht immer „Dorfpolizist“. Früher war er in Rom und später in Venedig tätig.
In den vorherigen Bänden erfährt man, dass in Venedig, wo auch Emma geboren wurde etwas vorgefallen ist was auch den Tod von Lucas Frau verursacht hatte.
Der Commissario ist gutaussehend und der beliebteste Jungesselle im Dorf.
Seine Beziehung zu der Dottoressa Chiara Chigi hat sich mittlerweile verfestigt.

Der Handlungsort ist die kleine Stadt Montegiardino in der Toskana. Hier versteht man zu leben und zu genießen. Doch die Idylle wird gestört, als nachts ein Fremder anreist. Die Bewohner von Montegiardino sind zwar Touristen gewohnt, aber dieser Fremde macht nicht den Eindruck ein Tourist zu sein. Und bald geschehen auch seltsame Dinge, Gänse werden erstochen und ein Tourist angeschossen. Commissario Luca versucht herauszufinden, wer der Fremde ist und was er in Montegiardino will. Auf seine Personenanfrage hin kommt die Vice-Questura Aurora Mair nach Montegiardino.

„Stumme Zspressen“ ist ein spannender und unterhaltsamer Toskana-Krimi.
Paolo Riva hat einen angenehmen Schreibstil. Er kann Orte und Menschen so gut beschreiben, dass man sie bildlich vor sich sieht. Der Autor bringt die italienische Lebenskultur, die schöne Toskana und das gute Essen direkt zu den Leser*innen nach Hause.

„Stumme Zypressen“ ist ein spannender und unterhaltsamer Krimi mit einem schönen Setting den ich sehr gerne gelesen habe.

Jetzt hoffe ich, dass es auch noch weitere Bände mit dem sympathischen Commissario geben wird.

Middletide – Was die Gezeiten verbergen

Sarah Crouch
Roman
378 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Übersetzt aus dem amerikanischen Englisch von Lena Kraus
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Der Roman hat mich total gefesselt

Klappentext:

Die Rückkehr in die kleine Küstenstadt Point Orchards im malerischen Puget Sound ist der bisherige Tiefpunkt in Elijah Leiths Leben. Vor vielen Jahren kehrte er seiner Heimat und auch seiner Jugendliebe Nakita den Rücken, um seinen großen Traum zu verwirklichen: ein erfolgreicher Schriftsteller zu werden. Doch nun steht er vor einem Scherbenhaufen. Sein verfallenes Elternhaus, umgeben von moosbewachsenen Tannen und glitzernden Wasserläufen, wird zu seinem Rückzugsort. Und zu dem Platz, an dem er sich an der wilden Küste des Pazifik ein neues Leben aufbauen muss. Als auch Nakitas Weg eine schicksalhafte Wendung nimmt, nähern sich die beiden wieder an. Elijah schöpft Hoffnung, aber schon bald droht eine grausame Entdeckung alles zu zerstören. Und er muss nicht nur für seine große Liebe, sondern auch für seine Unschuld kämpfen.

„Middletide – Was die Gezeiten verbergen“ ist das Romandebüt von Sarah Crouch.

Im Mittelpunkt steht Elijah Leith, er ist im malerischen Puget Sound aufgewachsen. Um ein berühmter Schriftsteller zu werden, kehrte Elijah seiner Heimat den Rücken. Dabei ließ er auch seinen alkoholabhängigen Vater und seine Jugendliebe Nakita zurück. Jetzt ist er am Ende seines Traums angelangt, sein Buch war erfolglos und sein Geld reicht nicht mehr für das teure Leben in San Francisco. Er kehrt zurück in seine Heimat und zieht in sein Elternhaus, dass mehr eine alte Hütte inmitten der schönen Natur ist. Hier will Elijah wieder Kraft sammeln. Auch seine Jugendliebe Nakita trifft Elijah wieder. Doch die Idylle hält nicht lange an, den auf seinem Grundstücke, wird eine Ärztin erhängt aufgefunden. Genau diese Situation hatte Elijah in seinem Roman geschildert. Jetzt gehört er zum Verdächtigen Nummer 1.

Was für ein toller Roman, man kann kaum glauben, dass es ein Debütroman ist. Die Geschichte besticht durch ihr schönes Setting. Sarah Crouch erschafft eine tolle Atmosphäre und beschreibt die idyllische Landschaft sehr einprägsam.
Sie beschreibt das Leben mitten in der Natur sehr anschaulich. Ich war begeistert von der schönen und gewaltigen Naturbeschreibung und habe mich beim Lesen in den pazifischen Nordwesten geträumt.

Auch die Charaktere sind gut gezeichnet und wirken sehr lebendig. Mir war Elijah sehr schnell sympathisch. Trotz seines Misserfolgs und der geplatzten Träume versucht er sich ein eigenständiges Leben in seinem Elternhaus aufzubauen.
Auch Nakita gefällt mir sehr gut, ich hätte gerne noch etwas mehr aus ihrem Leben erfahren.

Sarah Crouch kombiniert diesen atmosphärischen Roman mit einer Liebesgeschichte und mit einem Kriminalfall. Die Gefühle wechseln beim Lesen zwischen hoffen mit den Charakteren, dem genießen der Natur und der Spannung des Kriminalfalls, der aufgelöst werden will.

Sarah Crouch hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. In den Zeiten springt sie immer wieder mal zurück und auch wieder nach vorn. Ich hatte beim Lesen aber nie das Gefühl, nicht zu wissen, wo ich mich gerade befinde.

„Middletide – Was die Gezeiten verbergen“ ist für mich rundum ein gelungener Roman, den ich mit großer Freude gelesen habe.

Sacrow – Paradies mit dunklen Schatten

Ines Thorn
Historischer Roman
400 Seiten
erschienen im Piper Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an NetGalley und an den Piper Verlag für das Rezensionsexemplar

Die Schattenseiten vom Paradies

Klappentext:
Sacrow, 1938: Die Tischler-Familie um Vater Eugen ist in dem kleinen Dorf unweit des Wannsees bestens bekannt. Sohn Hanno ist sechzehn und schwer verliebt in Stefanie. Doch diese ist Jüdin. Das junge Glück sieht sich den Vorurteilen und dem Hass der Zeit ausgesetzt. In dem paradiesischen Dorf, eingebettet zwischen Buchen- und Kiefernwäldern, dem Sacrower See und der Havel, werden Hanno und seine Familie in den folgenden Jahren die dunkelsten Stunden der deutschen Geschichte erleben und darum kämpfen müssen, nicht zu deren Spielball zu werden.

„Sacrow – Paradies mit dunklen Schatten“ von Ines Thorn ist ein Roman über die dunklen Seiten der deutschen Geschichte.

Im Mittelpunkt steht die Tischlerfamilie Richter. Sie lebt in Sacrow, einem kleinen Ort in der Nähe des Wannsees. Es könnte das Paradies sein, wäre da nicht der Nationalsozialismus, der Deutschland die dunkelsten Jahre der Geschichte beschert. In diesem idyllischen Ort haben sich einige wohlhabende jüdische Familien angesiedelt. So ist es nicht verwunderlich, dass Hanno, der Sohn der Familie Richter sich in ein jüdisches Mädchen verliebt. Stefanie und Hanno sind dem Hass und den Vorurteilen der Einwohner ausgeliefert. Doch die Familie hält zusammen und möchte die dunklen Jahre einfach nur überstehen.

Ines Thorn erzählt die Geschichte sehr authentisch. Es ist zwar eine fiktionale Geschichte, aber die Leser*innen treffen auf reale, historisch überlieferte Personen. Das macht die Geschichte noch authentischer.
Die Charaktere werden von Ines Thorn sehr gut in Szene gesetzt. Mir ist die Familie Richter sehr sympathisch. Das Denken und Handeln anderer Personen kann ich, wie so oft, wenn es um den Nationalsozialismus geht nicht nachvollziehen. Ich habe die Zeit zum Glück nicht miterleben müssen. Die Autorin vermittelt diese Jahre ihren Leser*innen sehr realistisch. Auch die Handlungsorte werden gut beschrieben. Der kleine Ort Sacrow mutet an wie das Paradies und die Menschen machen sich ihr Leben so schwer.

Der Schreibstil der Autorin ist wie immer flüssig und gut verständlich. Ich bin tief in die Geschichte eingesunken und habe das Buch an zwei Abenden gelesen.

„Sacrow – Paradies mit dunklen Schatten“ ist ein interessanter Roman über die Jahre 1937-1944, also die dunklen Jahre der deutschen Geschichte. Ich habe das Buch mit großem Interesse gelesen.

Ritter Sport – Ein Traum von Schokolade

Romy Herold
Historischer Roman
508 Seiten
erschienen im Blanvalet Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Der Traum von Schokolade

Klappentext:
Verführerisches Aroma und zart-schmelzender, vollmundiger Geschmack. Als die junge Clara zum ersten Mal ein Stück Schokolade probiert, weiß sie sofort, dass sie die süße Köstlichkeit zu ihrem Beruf machen will. 1912 legt sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Alfred Ritter den Grundstein für eine Schokoladen- und Zuckerwarenfabrik. Clara erfindet schließlich eine quadratische Tafel, deren zahlreiche Sorten das Zeug haben, die Welt zu erobern. Doch der Weg bis dahin ist steinig und nicht nur ein Mal muss sich das Paar gegen Widerstände zur Wehr setzen, um das Familienunternehmen in eine glänzende Zukunft zu führen

„Ritter Sport – Ein Traum von Schokolade“ ist eine Geschichte über die Entstehung der berühmten Quadrate von Romy Herold. Hinter dem Pseudonym verbergen sich die Autorin Eva-Maria Bast und Jørn Precht.
Von Jørn Precht habe ich leider noch nichts gelesen aber Eva-Maria Bast ist mit gut bekannt. Von ihr habe ich schon die Romane „Queen Mum“ und „Der Traum des Louis Vuitton“ gelesen. Auf die Geschichte über Ritter Sport war ich sehr gespannt.

Wer kennt sie nicht, die berühmten bunten Quadrate. Über die Familie Ritter war mir persönlich nichts bekannt.

Die Geschichte ist in 3 Teile aufgeteilt und behandeln die Jahre 1897 bis 1903, 1908 bis 1919 und 1929 bis 1954.

Im Mittelpunkt steht Clara Göttle aus der nach der Heirat Clara Ritter wird. Im Prolog (1888) lernen die Leser*innen Clara als 10-jähriges Mädchen kennen, die schon damals vor verzücken die Augen schloss, als sie ein Stückchen Schokolade bekam.

Dann macht die Geschichte einen kleinen Sprung und wir sind im Jahre 1897. Clara hilft ihren Eltern im Gasthaus „Zum Lamm“. Schon da, stellt sie ihre ersten Versuche mit Kakao und Milch an. Für Clara ist schnell klar, ihre Liebe zur Schokolade will sie zum Beruf machen. So eröffnet sie 1909 ihre erste Schokoladen- und Zuckerwarenhandlung. Später folgt noch ein zweites Geschäft. In der Schokoladen- und Zuckerwarenhandlung lernt sie ihren späteren Ehemann Alfred Ritter kennen. Die beiden heiraten und gründen die Schokoladenfabrik Ritter.
Das Familienunternehmen muss mit vielen Höhen und Tiefen kämpfen. Es gibt immer wieder Widrigkeiten und auch der 1. Weltkrieg verlangt Clara einiges ab. Doch der Erfolg ist vorprogrammiert. Clara erfindet 1932 die quadratische Tafel, diese startet in vielen verschiedenen Sorten ihren Siegeszug rund um die Welt.

Das Autorenduo erzählt mit „Ritter Sport – Ein Traum von Schokolade“ eine so schöne Geschichte. Ich bin nach wenigen Seiten ganz tief in die Geschichte versunken. Die Protagonisten sind sehr gut gezeichnet und richtig lebendig. Natürlich war mir Clara am nächsten, sie ist eine so faszinierende Frau und hat es mit ihrer Liebe zur Schokolade bis ganz nach oben geschafft. Heute ist die quadratische Tafel auf der ganzen Welt bekannt.
Aber auch Sofie Mannheimer, die beste Freundin von Clara hat mir gut gefallen. Sie musste, wegen ihres jüdischen Glaubens in die USA auswandern.

Nicht nur die Charaktere, sondern auch die Handlungsorte werden anschaulich beschrieben, genauso wie die Eröffnung des 1. Schokoladen- und Zuckerwarenhandlung und später die Gründung der Schokoladenfabrik.

Jørn Precht und Eva-Maria Bast erzählen die Geschichte in einem flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Ich bin ihnen dankbar dafür, dass sie mir Clara Ritter nähergebracht haben.

Im Anhang befindet sich noch eine ausführliche Figurenübersicht und einige Informationen zu den Recherchearbeiten. In diese Geschichte sind viele authentische Informationen eingegossen, die Jørn Precht und Eva-Maria Bast zusammen mit ihrer Fiktion zu einer wunderschönen Geschichte verwebt haben.

„Ritter Sport – Ein Traum von Schokolade“ habe ich mit großer Freude gelesen und habe dabei so einige Stückchen Schokolade genossen.

Die erste Tochter – Frevlersbrut

Katharina Maier
Fantasy Roman
erschienen bei epubli
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Katharina Maier für das Rezensionsexemplar

Ein spannender 2. Band

Klappentext:

Eine junge Frau stößt an die Grenzen ihrer Welt, „Lys Neoly hat einen Heiligen Baum verbrannt!“ Mit diesen Worten stürzt Myns Welt in sich zusammen. Der schöne Priester Sna hat sie ausgesprochen und damit ihre Mutter als Widernatürliche gebrandmarkt. Und Myn und ihre Brüder gelten jetzt als die Brut einer Frevlerin. Doch der brennende Heilige Baum war erst der Anfang. Auf dem Planeten Singis fürchtet man sich jetzt vor dem Weltenbrand. Gerüchte über Drachenfrauen im Weltraum machen die Runde, und der Demagoge Asnuor steigt zu immer größerer Macht auf. Myn jedoch hat andere Probleme: Wie zum Nichtsein kann sie eine singisische Frau und trotzdem sie selbst sein? Und dann scheint auch noch ihr großer Bruder unter dem Druck der gesellschaftlichen Ächtung zu zerbrechen. Oder steckt etwas ganz Anderes, Größeres dahinter? I

„Die erste Tochter – Frevlersbrut“ ist der zweite Band eines Fantasy-Epos, dass über 7 Bände erzählt werden soll von Katharina Maier. Ich habe mich, nach dem 1. Band gefreut, gleich mit Band 2 weiterlesen zu können.

Im ersten Band hat man die Welt, die Katharina Maier erschaffen hat gut kennengelernt und auch die Charaktere sind mir gut vertraut.
Myns gut behütete Welt gerät aus den Fugen. Ihre Mutter Lys Neoly wurde vom Priester zum Tode verurteilt. Sie wird beschuldigt, den heiligen Baum verbrannt zu haben. Myn und ihr Bruder Vairrynn müssen, als die Brut der Frevlerin die Hinrichtung mit ansehen. Für Myn und ihrem Bruder ist eine Welt zusammen gebrochen und sie erholen sich nur schwer von diesem Schicksalsschlag. Ihr Vater entschließt sich Myn zu verheiraten. Vairrynn wandelt seine Wut in Hass um.
Der Demagoge Asnuor erreicht ungeahnte Macht. Da tauchen Gerüchte auf, dass Drachenfrauen im Weltall unterwegs sind

Da die Leser*innen die fremde Welt mittlerweile gut kennengelernt haben, beschäftigt der 2. Band sich jetzt mehr mit den einzelnen Charakteren. Auch die hat man im 1. Band ja schon kennengelernt, aber jetzt geht es mehr um deren Gefühle und Denkweisen. Man kann praktisch ins Innere der Wesen sehen.
Ich habe mit Myn und ihrem Bruder gelitten. Welch einen heftigen Schicksalsschlag sie durchleben müssen.
Auch die Strukturen der Welt verändern sich. Asnuo wird immer mächtiger und das Volk muss nach seine Vorgaben leben.

Katharina Maier erzählt die Geschichte aus der Sicht von Myn, aber auch anderen Charakteren kommen zu Wort.
Wie schon im ersten Band, so überzeugt mich auch im 2. Band die gewaltige Sprache. Ich bin ja ein Fan davon, wenn Autoren/Autorinnen mit der Sprache spielen. In dieser Geschichte hat mich die Sprache oftmals überwältigt.

Die Autorin beschreibt die fremde Welt sehr gut. Man spürt die Atmosphäre die sich seit dem 1. Band verändert hat sehr gut. Ich konnte mich sehr gut in die Charaktere hineinversetzten und habe oft mit ihnen gelitten.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, gut verständlich und spannend. Bei mir sind die Seiten nur so dahingeflogen.
„Die erste Tochter – Frevlersbrut“ habe ich mit Freude gelesen und freue mich auf den 3. Band „Die erste Tochter – Narrenbraut“

Die erste Tochter – Adelsspross

Katharina Maier
Fantasy Roman
erschienen bei epubli
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Katharina Maier für das Rezensionsexemplar

Spannender Auftakt eines großen Fantasy-Epos

Klappentext:

Myn wächst auf einem Planeten auf, über dem Raumschiffe fliegen und auf dem Väter das letzte Wort haben. Sie kann immer nur das, was Mädchen nicht können sollen. Trotzdem verlebt die Adelstochter eine unbeschwerte Kindheit mit einer eigenwilligen Mutter, einem schöngeistigen Vater und einem großen Bruder, der sie anspornt, ihren eigenen Verstand zu gebrauchen.

Ihre scheinbar heile Welt erhält Risse, als der aufwieglerische Asnuor zum Obersten Priester ernannt wird. Weshalb fällt das ganze Volk vor einem solchen Ehrgeizling auf die Knie? Warum schmiedet Myns Mutter Pläne hinter verschlossenen Türen? Und was hat das alles mit Myn und ihrem Bruder Vairrynn zu tun?

„Die erste Tochter – Adelsspross“ ist der erste Band eines Fantasy-Epos, dass über 7 Bände erzählt werden soll von Katharina Maier.
Im ersten Band können sich die Leser*innen erst einmal mit der Welt, die Katharina Maier erschaffen hat, vertraut machen. Es ist eine komplexe, fremdartige Welt, in der die Bewohner nach strengen Strukturen leben und in der die Religion vorherrscht.
Wir lernen Myn, die uns die Geschichte erzählt, mit 9 Jahren kennen. Myn wächst in festgelegten Strukturen einer Adelsfamilie auf. Eigentlich hat sie eine gut behütete Kindheit, wenn da nicht die vielen Verbote wären. Denn Myn entdeckt Fähigkeiten, die sie nicht ausüben darf.

Ich muss zugeben, ich habe ein bisschen gebraucht, um in die Geschichte einzutauchen. Die fremden Namen haben mich manchmal etwas stocken lassen. Als ich das verinnerlicht hatte, bin ich dann aber doch tief in die Geschichte eingetaucht.

Katharina Maier erzählt die Geschichte aus der Sicht von Myn, aber auch anderen Charakteren kommen zu Wort. Auch hier musste ich mich erst daran gewönne, mit den Perspektivwechseln klarzukommen. Aber das waren wirklich nur Anfangsschwierigkeiten.

Katharina Maier erzählt die Geschichte in einer gewaltigen Sprache. Ich bin ja ein Fan davon, wenn Autoren/Autorinnen mit der Sprache spielen. In dieser Geschichte hat mich die Sprache oftmals überwältigt.

Die Autorin beschreibt die fremde Welt sehr gut. Man fühlt sich recht schnell in die Ferne des Weltalls, auf den fremden Planeten versetzt. Die Charaktere sind facettenreich und interessant. Besonders gefällt mir natürlich Myn, aber auch ihr Bruder Vairrynn gefällt mir gut.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, gut verständlich und spannend. Zum Ende hin sind die Seiten dann nur noch so dahingeflogen.

„Die erste Tochter – Adelsspross“ habe ich mit Freude gelesen und haben gleich mit dem 2. Band „Die erste Tochter – Frevlersbrut“ weiter gelesen.

Gib mir das. Ich kann das. So, jetzt ist es kaputt

Alexander Krützfeldt
Ratgeber
241 Seiten
erschienen im Maximum Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Maximum Verlag für das Rezensionsexemplar

Hinfallen, aufstehen Krone richten und weiter

„Gib mir das. Ich kann das. So, jetzt ist es kaputt.“ von Alexander Krützfeldt ist ein Ratgeber über das Scheitern und das Weitermachen.
Schon alleine der Titel macht neugierig.

Alexander Krützfeldt erzählt in 32 Kapiteln, auf humorvolle Art von Ereignissen die zum Scheitern verurteilt waren.
Alexander Krützfeldt ist Journalist und Kolumnist und schreibt für namhaften Zeitungen wie das ZeitMagazin, die Süddeutschen Zeitung und die Frankfurter Allgemeine Zeitung.
Doch privat hat er nicht immer so ein glückliches Händchen. So renoviert er ein Haus alleine mit dem Wissen eines YouTube-Tutorials und die Kosten steigen ins Unermessliche.
Oder er macht seinen Motorradführerschein ausgerechnet bei dem Fahrlehrer, bei dem er, vor 20 Jahren 3x durch die Fahrprüfung gefallen ist.
Der Autor erzählt auch von seiner Arachnophobie. Er hat nicht nur Angst vor Spinnen, sondern vor allem was da kreucht und fleucht. So hat er auch mit der Natur nicht viel am Hut. Aber auch der Gang in den Keller verlangt ihm einiges ab. Seine Söhne bringen ihn dazu, dass er sich seiner Angst stellt.

Diese und viele andere kurze Geschichten sollen Mut machen sich von einem Scheitern nicht unterkriegen zu lassen. Vielmehr soll man nach dem Hinfallen, Wiederaufstehen und Weitermachen.

Alexander Krützfeldt erzählt die kurzen Geschichten in einem flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Dabei versieht er die Geschichten mit Humor und Selbstironie. Ich finde es beachtlich, wenn jemand so über seine Misserfolge erzählen kann, ohne etwas schönzureden. Vielmehr nimmt Alexander Krützfeldt sich selbst auf die Schippe.
„Gib mir das. Ich kann das. So, jetzt ist es kaputt.“ ist ein Ratgeber für alle die schon einmal gescheitert sind oder es noch werden. Ich habe das Buch mit einem Schmunzeln gelesen.

FördeGrauen

Andreas Schmidt
Kriminalroman
345 Seiten
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar.

Spannender Krimi mit schönem Setting

Klappentext:
Eine rätselhafte Mordserie an der Flensburger Förde hält die Kripo in Atem. Alle Opfer werden am Ostseestrand gefunden und tragen ein geheimnisvolles Brandmal am Rücken. Kommissarin Kristin Voss und ihr Kollege Lars Reimers aus Eckernförde ermitteln mit Hochdruck, denn der Mörder tötet im Stundentakt. So beginnt für die Kripo an der Förde ein atemberaubender Wettlauf gegen die Zeit, der sie schließlich bis an die Westküste führt. Haben sie es mit einem „Cold Case“ zu tun und kommen sie rechtzeitig, um einen weiteren Mord zu verhindern?

„FördeGrauen“ ist der 2. Band der neuen Krimireihe „Kommissarin Kristin Voss„ von Andreas Schmidt. Schon den 1. Band habe ich mir großer Freude gelesen und war auf den 2. Band schon sehr gespannt.

„FördeGrauen“ ist ein intelligent konstruierter Krimi mit schönem Setting.
Andreas Schmidt hat sympathische Charaktere zum Leben erweckt.
Kommissarin Kristin Voss war mir gleich sympathisch. Sie hat sich mittlerweile in Flensburg gut eingelebt. Ihr Job bei der Kripo Flensburg gefällt ihr. Mit den Kollegen kommt sie gut zurecht. Ihr Chef, Jens Beck hält große Stücke auf sie. Nur der vorlaute Kollege Max Paulsen macht ihr und den Kollegen das Leben manchmal schwer.
Auffallend sind seine T-Shirts mit „lustigen“ auch mal frauenfeindlichen Sprüchen.
Auch Lars Reimers, ein Kollege aus Eckernförde ist ein liebenswerter Charakter. Er leistet wieder Amtshilfe und Kristin ist nicht abgeneigt, mit ihm zusammenzuarbeiten.

Der Fall ist kompliziert, die Leiche einer Frau wird am Ostseestrand gefunden. Besonderes Merkmal, ihr wurde ein Brandmal auf dem Rücken eingebrannt. Es gibt Verdächtige, doch da taucht schon das nächste Opfer auf. Jetzt heißt es, den Täter zu finden, bevor er weiter mordet.
Dazwischen können die Leser*innen auch den Täter beobachten, wie er weitere Opfer ausspäht und sie brandmarkt.

Andreas Schmidt hat einen angenehmen und spannenden Schreibstil.
Das Lesen des Krimis, den Ermittlungen zu folgen und zu rätseln, wer der Täter ist,
hat mir großen Spaß gemacht. Das schöne Setting beschreibt Andreas Schmidt eindringlich so, dass man sich die Umgebung gut vorstellen kann und auch ein bisschen Lust auf Urlaub verspürt.

Andreas Schmidt spannt den Spannungsbogen über die gesamte Geschichte. Die Auflösung und das Motiv sind am Ende überraschend und schlüssig.

Mit „FördeGrauen“ ist Andreas Schmidt wieder ein spannender und unterhaltsamer Krimi gelungen.

Ich freue mich jetzt schon auf den 3. Band.