Der Zauber der Edelsteine

Johanna von Wild
Historischer Roman
399 Seiten
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar.


Toller Historischer Roman, mit interessantem Hintergrund

Klappentext:
Emilia, die Tochter eines Edelsteinschleifers, ist verliebt in den Lehrjungen Elias. Ihr von Geldnöten geplagter Vater jedoch verspricht seine Tochter Paul Gabler. Als Elias davon erfährt, verlässt er Waldkirch und begibt sich, wie auch Paul, auf die Walz. Während seine Wege ihn bis ins ferne Antwerpen führen, wo er bei einem jüdischen Diamantschleifer lernt, dreht sich in der Heimat alles um den Zusammenschluss der Steinschleiferbruderschaft mit den Freiburger Meistern. Nach einigen Schicksalsschlägen ehelicht Emilia schließlich Pauls Bruder. Doch dann kehren Elias und Paul zurück …

„Der Zauber der Edelsteine“ von Johanna von Wild ist ein sehr interessanter Historischer Roman.

Die Autorin versetzt ihre Leser*innen in das 16. Jahrhundert. Zu dieser Zeit waren Waldkirch und Freiburg die Hochburgen der Edelsteinschleiferei. So lebt auch Emilia mit ihrem Bruder Anton und den Eltern in der kleinen Stadt im Schwarzwald. Der Vater ist Edelsteinschleifer und sein Sohn Anton sollt einmal das Gewerbe übernehmen. Doch das Schicksal hat anderes vor und so soll Emila den Sohn eines Edelsteinschleifers heiraten. Emilia ist verzweifelt, hat sie sich doch in den Lehrjungen Elias verliebt. Elias hingegen verlässt Waldkirch und begibt sich auf die Walz.

Johanna von Wild erzählt ihre Geschichte spannend und unterhaltsam zugleich. Dabei bekommen die Leser*innen ganz nebenbei interessante Informationen zur Edelsteinschleiferei und auch zu der Zeit der Handlung.

Es werden viele Charaktere nach und nach in die Geschichte eingeführt und alle sind richtig lebendig. Ein Personenregister, dass der Geschichte vorsteht ist sehr hilfreich. Dort sind auch die historisch überlieferten Personen mit einem Stern gekennzeichnet.

Emilia fühlte ich mich sehr nahe. Sie war richtig verzweifelt, als sie erfuhr, dass sie Paul heiraten soll. Aber dazu kam es nicht, den Paul ging genauso wie Elias auf die Walz. Paul war mir auch nicht richtig sympathisch gewesen. Doch da ist auch noch Rupert, der Bruder von Paul, der Emilia schließlich ehelicht.
Elias ist ein wertvoller Charakter, die Leser*innen können bis nach Antwerpen begleiten, dort lernt er bei einem jüdischen Diamantenschleifer.

Auch die Handlungsorte beschreibt Johanna von Wild sehr eindrucksvoll. So lernen die Leser*innen das kleine Ort Waldkirch im Schwarzwald kennen und auch Antwerpen spielt eine Rolle in der Geschichte.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut verständlich. Ich bin schnell in die Geschichte versunken und konnte das Buch nicht aus der Hand legen.

„Der Zauber der Edelsteine“ ist einmal mehr ein Roman von Johanna von Wild, der mich überaus begeistert hat. Ich wünsche mir noch viele so interessante Geschichten von der Autorin.

Der Wolf im dunklen Wald

Sia Pinotek
Kriminalroman
441 Seiten
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar


Spannend bis zum Schluss

Klappentext:
Nach einer großen Gesellschaftsjagd im Wendland wird einer der Teilnehmer vermisst. Wenig später wird der Mann grausam ermordet auf einer Lichtung aufgefunden. Das Opfer wurde mit sieben massiven Messerstichen getötet, wovon bereits der erste tödlich war. Die Heftigkeit, mit der die Tat ausgeführt wurde, lässt Carla Seidel ein Verbrechen aus Rache vermuten. Unterdessen hat Carlas Tochter Lana andere Sorgen: Warum hat ihr Schwarm Fabian sie in der Nacht vor dem Mord mit in den Wald genommen? Weiß er mehr, als er zugibt? Noch bevor sie ihn zur Rede stellen kann, geschieht ein weiterer Mord. Während Carla fieberhaft nach dem Täter fahndet, hat dieser bereits sein nächstes Opfer im Visier. Und Lana kommt ihm dabei gefährlich nahe …

„Der Wolf im dunklen Wald“ ist der 2. Band der Carla-Seidel-Krimireihe von Sia Piontek.

Carla Seidel war in Hamburg als Mordermittlerin tätig. Jetzt hat sie Hamburg den Rücken gekehrt und ist mit ihrer Tochter Lana ins Wendland gezogen. Nach unschönen Erlebnissen in Hamburg hat sich Carla Seidel in eine kleinere Polizeistation versetzten lassen und will zusammen mit ihrer Tochter einen Neuanfang starten. Doch auch in dem idyllischen Wendland gibt es Grausamkeiten.
Mir gefällt Carla Seidel als Ermittlerin gut. Man muss sie erst richtig kennenlernen, um nachzuvollziehen, warum sie sich an eine kleine Dienststelle hat versetzten lassen.
Carla hat ein feines Gespür, ist intelligent und kann gut kombinieren.

Carla Seidel wird zu einem neuen Tatort gerufen. Auf einer Lichtung im Wald liegt das Opfer, es wurde mit 7 Messerstichen getötet. Das Opfer hat an einer Jagdgesellschaft teilgenommen und wurde vermisst. Die Tat lässt auf eine immense Wut des Täters schließen, den der erste der 7 Stiche war schon tödlich. Carla fängt an zu ermitteln, hat aber keine richtige Spur, die sie verfolgen kann.
Carlas Tochter Lana war kurz vor der Tat noch mit einem Familienmitglied der Jagdgesellschaft im Wald. Als Carla das erfährt ist sie besorgt, doch da gibt es schon einen weiteren Mord.

Sia Piontek erzählt die spannende Geschichte mit einer Leichtigkeit, dass, das Lesen richtig Freude macht.
Sie baut schnell Spannung auf und hält sie bis zum Ende aufrecht. Ihre Charaktere setzt sie gekonnt ein. Mir ist Carla sehr sympathisch, auch ihre Tochter mag ich, auch wenn sie manchmal etwas rebellisch ist. Das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter ist nicht einfach. Ich denke da spielt aber auch viel die Vergangenheit mit und Carla hat als Alleinerziehende immer das schlechte Gewissen nicht oft genug da zu sein.
Auch die Handlungsorte werden sehr anschaulich beschrieben.

Sia Piontek erzählt die Geschichte meist aus den Perspektiven von Carla und von ihrer Tochter Lana. Da stellt sich beim Lesen schon eine gewisse Nähe zu den Charakteren ein.

„Der Wolf im dunklen Wald“, ist ein spannender Krimi, den ich gerne gelesen habe. Jetzt freue ich mich schon, wenn ein 3. Band erscheint.

Schräge Vögel – SOKO Neuntöter

Anna Täuber
Kriminalroman
355 Seiten
erschienen im Fischer-Scherz Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den S.Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar


Kriminalroman mit Humor

Klappentext:
Harald, Katja, Thilo und Sabine sind Vogelbeobachter. Oder Birder, wie es in Fachkreisen heißt. Jeden Sonntag treffen sie sich in aller Herrgottsfrühe auf dem Beobachtungsturm im Grabenstätter Moos am Chiemsee, um ihrem Hobby nachzugehen und ein seltenes gefiedertes Exemplar vors Fernglas zu bekommen.

So auch an diesem Sonntag, als sie das Nest eines brütenden Braunkehlchens entdecken. Nur dass sich unweit entfernt ein weniger schöner Anblick bietet. Dort liegt Frank, ebenfalls ein begeisterter Hobby-Ornithologe, tot im Gehölz. Ein tragischer Unfall, sagt die Polizei. Doch davon wollen die Vogelbeobachter nichts wissen. Nach dem längsten Gespräch ihrer bisherigen Bekanntschaft sind sie sich einig: Es war Mord. Und den müssen sie aufklären.

„Schräge Vögel – SOKO Neuntöter“ ist ein humorvoller Krimi von Anna Täuber.
Hinter dem Pseudonym stecken die beiden Autorinnen Dorothea Böhme und Regine Bott.

Jeden Sonntag treffen sich Frank, Harald, Katja, Thilo und Sabine zum Vögel beobachten, auf dem Beobachtungsturm im Grabenstätter Moos am Chiemsee. Sie wissen fast nichts übereinander, nur, das sie dem selben Hobby frönen. Doch heute fehlt Frank. Nach einer Wartezeit fangen die Birder an ihre Ferngläser herauszuholen und die Gegend zu erkunden. Plötzlich bemerken sie, dass Frank tot im Gehölz liegt. Die herbeigerufene Polizei stuft es als tragischen Unfall ein. Doch die Hobby-Ornithologen sind sich sicher, Frank wurde ermordet. Sie fangen selbst an zu Ermitteln, schließlich war Frank einer von ihnen.

„Schräge Vögel – SOKO Neuntöter“ ist der erste Band einer humorvollen Krimireihe.
Die Autorinnen führen die Charaktere gut ein. Man kann sich mit den einzelnen Personen und ihrem Umfeld vertraut machen. Die Charaktere sind sympathisch und etwas schräg. Ich finde sie sehr gelungen.

Die Ermittlungen sind nicht einfach, schließlich haben die Hobbyermittler keine Befugnisse. So treten sie auch in einige Fettnäpfchen.
Nach und nach können die Hobbyermittler sich aber ein Bild von Frank und seinem Umfeld machen. Es gibt auch schnell ein paar Verdächtige. Aber bis der Täter gefunden wird, wird es auch für die Birder recht gefährlich.

Anna Täuber erzählt die Geschichte mit einem trockenen Humor, ich habe oft schmunzeln müssen. Die Geschichte ist aber nicht nur humorvoll, sondern auch spannend. Ich bin den Hobbyermittlern gerne gefolgt und habe mich über ihre Besprechungen im Garten von Harald amüsiert.

Anna Täuber hat eine flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Man erfährt ganz nebenbei auch einiges aus unserer heimischen Vogelwelt.

„Schräge Vögel – SOKO Neuntöter“ ist ein Kriminalroman einfach zum wegschmökern, den ich mit Freude gelesen habe.

Stromlinien

Rebekka Frank
Roman
502 Seiten
erschienen im S. Fischer Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den S.Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar


Eine spannend erzählte Familiengeschichte

Klappentext:
Enna und Jale sind in den Elbmarschen zu Hause. Sie leben im Rhythmus von Ebbe und Flut, beobachten Kormorane und Austernfischer und zählen die Tage, bis ihre Mutter Alea aus der Haft entlassen wird. Doch als es endlich so weit ist, verschwindet nicht nur Alea spurlos, sondern auch Jale. Entschlossen durchkämmt Enna auf der Suche nach ihnen das Alte Land, ohne zu ahnen, dass dieser Weg sie für immer verändern wird.

„Stromlinien“ von Rebekka Frank ist eine spannend erzählte Familiengeschichte.
Schon alleine das Cover ist ein Hingucker, man muss das Buch unbedingt in die Hand nehmen.

Die Zwillinge Enna und Jale leben bei ihrer Großmutter Ehmi, da die Mutter Alea im Gefängnis ist. Warum, das hat man den Zwillingen nie gesagt, darüber herrscht in der Familie Schweigen. Enna und Jale zählen die Tage bis ihre Mutter endlich aus der Haft entlassen wird. Doch als der Tag endlich da ist, ist Jale plötzlich verschwunden. Enna muss alleine zum Gefängnis und vor dessen Tor auf die Mutter warten. Doch auch die Mutter verschwindet, ohne Spuren zu hinterlassen.
Enna ist verzweifelt, sie hat eine sehr enge Bindung zu ihrer Zwillingsschwester und eigentlich erzählen sie sich auch alles. Enna macht sich auf und durchkämmt das Alte Land, in der Hoffnung eine Spur von ihrer Mutter und ihrer Schwester zu finden.

Rebekka Frank entführt ihre Leser*innen in die Elbmarsch. Die Beschreibung der Handlungsorte und der Natur ist so intensiv, man kann die Schönheit der Landschaft richtig vor seinem inneren Auge sehen. Wir begleiten Enna wie sie auf einem Boot auf der Elbe und der Lühe fährt und die Ufer absucht. Wie sie durchs Alte Land streicht um ihre Mutter und ihre Zwillingsschwester zu finden.
Dabei erfährt man so einiges von der Landschaft und von den Strömungen der Flüsse und von Schiffsunglücken. Diese interessanten Informationen werden ganz nebenbei vermittelt.

Die Charaktere sind gut gezeichnet, sie sind recht unterschiedlich und wirken alle richtig lebendig. Alle sind auf eine gewisse Art sympathisch. Die Familienmitglieder über verschiedene Generationen gesehen, sind allerdings alle etwas distanziert. Es gibt keine enge Bindung zwischen den einzelnen Personen.

Die Geschichte hat verschiedene Zeitebenen. Als Gegenwart ist das Jahr 2023 festgelegt, dann und gibt es Rückblicke in die 1980er Jahre und in das Jahr 1923. Die Leser*innen lernen verschiedene Familienmitglieder kennen, erfahren mehr von Alea als junges Mädchen und von ihrer Inhaftierung. Vor allem herrscht in der Familie Schweigen. Es muss weit zurück in die Vergangenheit geschaut werden, um das Familiengeheimnis Stück für Stück zu entblättern. Dabei liest man viel von Tragik und von Schmerz. Immer wieder ist von einer Toten die Rede, die im Fluss treibt. Was es damit auf sich hat und was genau in der Familie verschwiegen wird, kommt nur langsam zu Vorschein.

Rebekka Frank erzählt die Geschichte recht spannend. Ich konnte nach einigen Seiten das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut verständlich. Die Autorin nimmt ihre Leser*innen mit auf eine Reise durch die Erbmarsch und in vergangene Zeiten.

„Stromlinien“ ist ein Roman, der mich schnell in seinen Bann gezogen hat. Ich habe die gut 500 Seiten an zwei Abenden gelesen.

Bedroht – Im Visier des Erpressers

Wilma Borghoff
Roman
242 Seiten
erschienen bei BoD – Books on Demand
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Wilma Borghoff für das Rezensionsexemplar


Spiel mit der Psyche

Klappentext:

Ein perfides Spiel um Bedrohung und Angst! Mysteriöse Fotos ihrer Kinder – ohne Botschaft, nur eine stumme Drohung. Für die Zwillinge Nora und Helene sowie ihren Halbbruder Michael beginnt ein Albtraum. Ein Unbekannter spielt mit ihren Ängsten, stellt Forderungen ohne Anleitung, gibt Rätsel auf – und dann eskaliert die Situation. Wer verfolgt ihre Familie? Wer hasst sie so sehr? Und sind wirklich nur ihre Kinder in Gefahr? Ein nervenaufreibender Kriminalroman, der bis zur letzten Seite in Atem hält.

„Bedroht“ von Wilma Borghoff ist eine spannende Geschichte die mit der Psyche und den Ängsten spielt. Die Autorin hat mich schon mit einigen Romanen begeistert und ich war auf diesen Spannungsroman gespannt.

Die Zwillinge Nora und Helene, sowie der Halbbruder Michael bekommen je einen anonymen Brief. Er enthält Bilder ihrer Kinder ohne jede Bemerkung ohne jede Begründung. Danach passieren mysteriöse Dinge. Zerstochene Fahrradreifen oder kaputte Sporttrikots. Die drei Familien fühlen sich bedroht, der Briefschreiber spielt mit den Ängsten der Eltern. Nach einigen Tagen bekommen die Familien eine Forderung nach Geld. Die Familien entschließen sich an die Detektivin Lara zu wenden. Lara hatte schon vor einige Zeit geholfen Melanie, die Tochter von Timo zu finden.

Wilma Borghoff schafft es exzellent, eine bedrohliche Atmosphäre herzustellen. Die ganze Zeit zittert man mit den Charakteren mit, und denkt, was wohl als Nächstes passieren wird. Man ist immer auf Habachtstellung. Wilma Borghoff spiegelt die gefahrvolle Situation gut wider.
Die Charaktere sind mir schon aus anderen Romanen der Autorin bekannt. Sie hat sie schon einige Schicksalsschläge überstehen lassen. Dieses Spiel mit der Angst und der Psyche ist der Höhepunkt von Wilma Borghoffs Geschichten. Ich habe mich auch gefreut die Detektivin Lara wieder zutreffen und gehofft, dass mit ihr alles zu einem guten Ende kommt.

Der Schreibstil von Wilma Borghoff ist flüssig, gut verständlich und fesselnd.

„Bedroht“ ist wieder ein sehr guter Spannungsroman, den ich mit großer Freude gelesen habe.

Die erste Tochter – Narrenbraut

Katharina Maier
Fantasy Roman
erschienen bei epubli
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Katharina Maier für das Rezensionsexemplar


Eine spannende Fantasy-Reihe

Klappentext:

Myn steckt fest. Zu spät erkennt sie, dass sie sich zu leicht und zu schnell in ein Schicksal gefügt hat, für das sie nicht gemacht ist. Warum nur kann sie sich nicht in das Leben einer Ehefrau pressen wie jede andere gute Singisin auch?

Während der Planet Singis unter der Regentschaft seines neuen Alleinherrschers scheinbar zur Ruhe kommt, sucht Myn, die Tochter einer verurteilten Ketzerin, verzweifelt nach einer Überlebenstaktik. Doch als der frischgekrönte Feldherr des Wy ihren geliebten Bruder zwangsweise für seine Weltraumarmee rekrutiert, zerbricht etwas in ihr. Die Angst vor dem Tod hat sie in eine ungewollte Ehe getrieben. Doch jetzt? Myn scheint, dass es Schlimmeres gibt als den Tod. Die Mutter ermordet, sie selbst verschachert, ihre Familie zerrüttet …

„Die erste Tochter – Narrenbraut“ ist der 3. Band eines Fantasy-Epos von Katharina Maier, dass über 7 Bände erzählt werden soll. Ich habe mich, nach dem mit der 1. und der 2. Band sehr gut gefallen haben, schon auf den 3. Band gefreut.

Im ersten Band hat man die Welt, die Katharina Maier erschaffen hat, gut kennengelernt und auch die Charaktere sind mir gut vertraut. Im 2. Band hat man die Veränderung durch die Machthaber gespürt. Myns Mutter wurde zum Tode verurteilt. Seither ist ihr behütetes Leben nicht mehr das, was es war.
Zu ihrem Schutz wurde Myn jetzt verheiratet, mit einem Mann, den sie nicht liebt. Ihr Bruder Vairrynn wird in die Weltraumarmee gesteckt. Als Myn und Vairrynn sich treffen, spüren sie, dass es da noch etwas anderes für sie geben muss. Wird sich mit dem neuen Herrscher Ktorram Asnuor etwas zum positiven ändern?

Die Leser*innen haben die fremde Welt mittlerweile gut kennengelernt und auch die wichtigsten Charaktere sind gut bekannt. Jetzt spürt man beim Lesen, dass wieder Veränderungen anstehen.
Myn und ihr Bruder Vairrynn sind ganz besondere Charaktere. Das Schicksal meint es allerdings zurzeit nicht gut mit ihnen. Beide müssen sich den Zwängen von außen fügen. Myn in eine Ehe und Vairrynn in die Weltraumarmee.
Ich habe mit Myn und ihrem Bruder Vairrynn gelitten. Aber ich glaube, es gibt einen kleinen Hoffnungsschimmer.

Katharina Maier erzählt die Geschichte aus der Sicht von Myn, aber auch anderen Charakteren kommen zu Wort.
Wie schon in der ersten Bände, so überzeugt mich auch im 3. Band wieder die gewaltige Sprache. Ich bin ja ein Fan davon, wenn Autoren/Autorinnen mit der Sprache spielen. In dieser Geschichte hat mich die Sprache oftmals überwältigt.

Die Autorin beschreibt die fremde Welt sehr gut. Man spürt die Atmosphäre, die sich seit dem 1. Band verändert hat sehr gut. Ich konnte mich gut in die Charaktere hineinversetzten und habe oft mit ihnen gelitten. Auch die Weltraumabenteuer von Vairrynn werden sehr anschaulich und spannend beschrieben.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, gut verständlich und spannend. Bei mir sind die Seiten nur so dahingeflogen.
„Die erste Tochter – Narrenbraut“ habe ich mit Freude gelesen und freue mich schon jetzt auf den 4. Band

Hier draußen

Martina Behm
Roman
496 Seiten
erschienen bei dtv
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar


Das Landleben und seine Tücken

Klappentext:
In Fehrdorf scheinen alle zu wissen, wo sie hingehören. Nur Ingo und Lara, die mit den Kindern von der Großstadt aufs holsteinische Dorf gezogen sind, haben Schwierigkeiten. Vor allem Ingo strapaziert die Pendelei zu seinem Start-Up nach Hamburg. Als er eines Abends eine weiße Hirschkuh anfährt, bringt das die gesamte Dorfgemeinschaft aus dem Gleichgewicht. Denn wer so eine tötet, heißt es, hat nur noch ein Jahr zu leben. Und plötzlich fragen sich auch der Dorfjäger, die Vorzeige-Landfrau und die Überbleibsel einer Öko-WG, ob sie das Landleben wirklich glücklich macht.

Hier draußen“ ist der Debütroman von Martina Behm.

Von der Großstadt aufs Land welche ein Abenteuer. Das erleben in dieser Geschichte Ingo und Lara mit ihren zwei Kindern. Sie ziehen von der Großstadt in ein Dorf mit ca. 200 Einwohnern. Der gekaufte Resthof bietet genügend Platz für die Familie. Für Lara, die im Homeoffice arbeite, ist es kein Problem aber Ingo muss jeden Tag nach Hamburg pendeln, was manchmal schon nervenaufreibend ist. Eines Tages läuft ihm eine weiße Hirschkuh vor das Auto. Der herbeigerufene Förster muss das Tier erschießen. Bei den Dorfbewohnern gilt Ingo ab nun als Mörder der weißen Hirschkuh und es wird, der alte Mythos laut, dass der, der eine weiße Hirschkuh tötet innerhalb eines Jahres selbst stirbt.

Martina Behm zeichnet ein authentisches Bild vom Dorfleben. dass nicht immer nur idyllisch anmutet.
Die Autorin erzählt sehr realistische von den Vorstellungen der Städter vom Dorfleben. Leben mitten in der Natur, zur Ruhe kommen, entschleunigen. Für die Kinder bedeutet ein Landleben viel mehr Freiheit. Martina Behm zeigt aber auch die negativen Seiten, auf die so ein Landleben automatisch mit sich bringt. Das Fremdsein, nicht dazuzugehören. Die weiten Wege, egal ob zur Arbeit oder zum Einkaufen. Auch die Gerüche die so ein Landleben nun einmal mit sich bringt werden beschrieben. Beim Lesen hatte ich manchmal gedacht, ich rieche die Gülle durch die Seiten.
Auch der alte Mythos der Hirschkuh zieht sich durch die ganze Geschichte.

Die Charaktere sind sympathisch und wirken lebendig. Die Leser*innen begleiten die Familie bei ihrem Eingewöhnen in das Dorfleben. Sie lernen aber auch die Einwohner kennen. Da ist der Jäger Uwe, der auf dem Hof seiner Eltern lebt. Der Schweinezüchter Enno mit seiner Frau und die Familie Söhnke, die sich auf Geflügel spezialisiert hat und noch einige mehr.

Martina Behm hat mich mit ihrem Debütroman völlig begeistert. Mit einer Leichtigkeit erzählt sie vom Landleben in allen Facetten. Dabei setzt sie ihren trockenen Humor gekonnt ein.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut verständlich. Nach wenigen Seiten hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Von Martina Behm wünsche ich mir noch mehr solcher Geschichten.

Im Wind der Freiheit

Tanja Kinkel
Historischer Roman
478 Seiten
erschienen im Hoffmann und Campe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Stern

Vielen Dank an Hoffmann und Campe für das Rezensionsexemplar


Frauen im Kampf für die Demokratie

Klappentext:
1848: Die Menschen im Deutschen Bund erheben sich gegen die Macht der Fürsten und der Zensur. Während Deutschland die Morgendämmerung der Demokratie erlebt, finden in den Wirren der Zeit zwei ungleiche Frauen zueinander: Die arbeits- und mittellose Susanne, die sich auf einen gefährlichen Auftrag eingelassen hat und die mutige Schriftstellerin und unbeirrbare Demokratin Louise Otto. Seite an Seite kämpfen sie für Freiheit und Selbstbestimmung in einer Revolution, die trotz ihres Scheiterns das Land für immer verändern wird.

„Im Wind der Freiheit“ von Tanja Kinkel ist ein mitreißender Roman, in dem mutige Frauen im Vordergrund stehen.

Die Geschichte erzählt von den Jahren 1848/1849, es sind die Jahre der Deutschen Revolution. Die Menschen fühlten sich durch die Macht des Adels unterdrückt und gegängelt. Freiheit war das Schlagwort.
In diesen Wirren lernen die Leser*innen die mittellose Susanne Grabasch und die Schriftstellerin Louise Otto kennen.

Susanne versorgt ihre lungenkranke Mutter, jetzt hat sie ihre Arbeit verloren und sucht eine Stelle in einem Haushalt. Bis dahin muss Susanne sich prostituieren.
Susanne fühlt sich zu den Revolutionären hingezogen. Auch sie will die Demokratie und vor allem bessere Bezahlung der Frauen in den Fabriken, die im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen nur ausgebeutet werden. Susanne gelangt an einen Freier, der es nicht gut mit ihr meint. Er bringt ihre kranke Mutter in seine Gewalt und erpresst Susanne. Sie muss ihm Informationen über die Revolutionäre besorgen. Ein Drahtseilakt für Susanne, den sie möchte, ihre Mitstreiterinnen nicht in Gefahr bringen.

Louise Otto ist im Gegensatz zu Susanne eine reale historische Persönlichkeit. Louise Otto wollte nie heiraten, sondern immer schon Schriftstellerin werden.
Mit ihren sozialkritischen Schriften hat sie sich einen Namen gemacht.

Tanja Kinkel beschreibt ihre Charaktere sehr gut, man kann sie sich richtig gut vorstellen, so lebendig wirken sie. Die beiden Frauen Susanne und Louise sind sehr gegensätzlich, aber beide habe ich sofort gemocht. Auch die Frauenrechtlerin Amalie Struve gefällt mir gut in der Geschichte. Amalie ist auch eine historisch überlieferte Persönlichkeit, wie viele Charaktere in dieser Geschichte wirklich gelebt haben.

Die Leser*innen erfahren viel über die Jahre der Revolution. Tanja Kinkel hat gut recherchiert, um ihren Leser*innen diese Zeit nahezubringen. Zum ersten Mal kann man aber auch Lesen, dass Frauen unmittelbar an der Revolution beteiligt waren und für eine Demokratie gekämpft haben. Die Leser*innen können sich aber auch ein gutes Bild davon machen, wie die Stellung der Frau und ihre Rechte zu dieser Zeit waren. Wie Frauen an ihren Arbeitsplätzen ausgebeutet wurden. Wie Frauen immer wieder Stolpersteine in den Weg gelegt bekommen um klein und unbedeutend zu bleiben.

Tanja Kinkel erzählt die Geschichte sehr intensiv. Dabei ist ihr Schreibstil flüssig und gut verständlich.
„Im Wind der Freiheit“ hat mir einen guten Eindruck darüber verschafft wie es zu unserer so wertvollen Demokratie gekommen ist. Ein Buch das ich mit großem Interesse und mit großer Freude gelesen habe.

Echokammer

Ingar Johnsrud
Thriller
448 Seiten
Übersetzt aus dem Norwegischen von Daniela Stilzebach
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

ielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar


Ein spannender Politthriller

Klappentext:
Während die Wahl des norwegischen Parlaments immer näher rückt, herrscht bei der Terrorabwehr höchste Alarmbereitschaft: Es gibt Hinweise auf einen bevorstehenden Anschlag. Im Verdacht steht eine Gruppe rechtsnationaler Extremisten, die im Besitz einer großen Menge Rizin sein sollen. Doch was genau haben die Terroristen damit vor?

Die Anti-Terror-Ermittler Liselott Benjamin und Martin Tong versuchen fieberhaft, den Anschlag zu vereiteln. Währenddessen geht der Wahlkampf in die heiße Phase. Die Spitzenkandidatin der Arbeiterpartei sieht sich auf der Zielgeraden zur Machtübernahme und nimmt dafür zunehmend zweifelhafte Mittel in Kauf.

Mittendrin: Jens Meidell, ihr juristischer Berater. Je tiefer er sich in die politischen Ränkespiele verstrickt, umso mehr gerät er mit dem Rücken zur Wand: Wie weit ist er bereit zu gehen: um der Partei zurück an die Macht zu verhelfen? Um die Demokratie vor rechten Umsturzplänen zu retten? Und vor allem: um seine eigenen dunklen Geheimnisse ein für alle Mal zu begraben?

„Echokammer“ von Ingar Johnsrud ist der 1. Band der Reihe „Ein Fall für Benjamin & Tong“.

Mit seinem Politthriller wagt Ingar Johnsrud an das aktuelle und brisante Thema Terrorismus.

In Norwegen stehen die Parlamentswahlen bevor. Christina Nielsen ist eine heiße Kandidatin für den Posten der Ministerpräsidentin. Als Berater hat sie Jens Meidell an ihre Seite geholt. Jens gefällt nicht, wie Christina Nielsen sich dem Rechten Rand annähert.
Zu dieser Zeit, mitten im Wahlkampf werden zwei Prepper entführt und mit Anschlägen gedroht.
Die Anti-Terror-Ermittler Liselott Benjamin und Martin Tong versuchen herauszufinden, wer hinter dieser Drohung steckt und einen Anschlag zu vereiteln. Sie wissen genau, dass ihnen die Zeit im Nacken sitzt.

Ingar Johnsrud hat mit „Echokammer“ einen überaus spannenden, ersten Band seiner Thriller-Trilogie veröffentlicht.
Das Hauptthema in diesem Thriller ist die Politik und der Wahlkampf. Dazu gesellen sich die Bedrohung eines Anschlags und die Ermittlungen.

Die Leser*innen verfolgen den Wahlkampf. Man lernt den Berater Jens Meidell kennen und erfährt übers eine dunkle Vergangenheit. Als Leser*in, spürt man den Rechtsruck, der auch in Norwegen Einzug hält. Der Einblick hinter die Kulissen des Wahlkampfs ist interessant und spannend.

Spannend ist auch der Erzählstrang über die Ermittlungen, die im Hintergrund laufen.
Die Anti-Terror-Ermittler Liselott Benjamin und Martin Tong werden sehr gut in die Geschichte eingeführt. Die Gefahr, dass die Terroristen einen Anschlag mit Rizin begehen steigt. Diese drohende Gefahr wird vom Autor sehr realistisch und eingehend beschrieben. Das kann einen beim Lesen schon Angst machen.

Ingar Johnsrud baut recht schnell Spannung auf, die er auch bis zum Ende aufrecht hält. Beim Lesen hatte ich über die ganze Geschichte hinaus eine Gänsehaut. Die Atmosphäre, die der Autor aufbaut, ist beängstigend. Ich habe mit den Ermittlern gefiebert und immer gehofft sie können einen Anschlag verhindern, obwohl die Zeit immer knapper wurde.

Ingar Johnsrud hat einen flüssigen, gut verständlichen und vor allem fesselnden Schreibstil.

„Echokammer“ habe ich kaum aus der Hand legen können und an zwei Abenden gelesen.
Jetzt bin ich schon auf den 2. Band gespannt.

Mut beginnt im Herzen

Tessa Randau
Ratgeber
268 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar


Wenn die Angst dich überfällt

Klappentext:
Eine Frau, Ende 30, führt ein ganz normales Leben, als sie ganz plötzlich eine Panikattacke im Zug erleidet. Auf einmal ist die Angst allgegenwärtig: überfällt sie im Supermarkt, auf der Autobahn, während der Arbeit und im Restaurant. Mithilfe einer Therapie erkennt sie, dass sie viel zu lange wichtige Entscheidungen vermieden hat. Nach und nach lernt sie, ihre alten Muster zu durchbrechen, für sich und ihre Überzeugungen einzustehen. Gemeinsam mit ihrem Garten, den sie ebenfalls vernachlässigt hat, blüht sie wieder auf, lernt weniger perfekt zu sein, Hilfe anzunehmen und loszulassen. Eine Geschichte über eine Zeit der Veränderung, in der die Erzählerin eine neue innere Freiheit gewinnt.

Mit „Der Mut beginnt im Herzen“ hat Tessa Randau ein Buch veröffentlicht, dass den Leser dazu veranlasst über sein Leben nachzudenken.

Es ist erschreckend zu lesen, wie die Ich-Erzählerin mit ihren Kindern im Zug sitzt und von einer Angstattacke überfallen wird. Sie möchte am liebsten aus dem Zug steigen. Mit aller Kraft, die sie schafft aufzubringen, übersteht sie die Zugfahrt. Es soll aber nicht bei der einen Angstattacke bleiben. Wenn sie auf ihr derzeitiges Leben blickt, ist klar, sie ist am Ende ihrer Kräfte. Unzufrieden im Job, viele Überstunden, der Mann arbeitet unter der Woche auswärts und ist nur am Wochenende zu Hause, eine Mutter die ihre Hilfe braucht und 2 Kinder und Haushalt. Der Garten der ihr so viel Freude gemacht hat, verwildert. Lange erträgt sie die Angstattacken und schweigt, bis sie endlich einen Therapieplatz bekommen hat und die Psychologin ihr die 5 Säulen des Lebens erklärt.

So schrecklich die Angstattacken sind, so schön ist es zu erleben, wie die Frau sich langsam aufrichtet. Natürlich gibt es Rückschläge, aber die Frau bekommt ihre Angst mehr und mehr in den Griff.

Tessa Randau beschreibt die Angstattacken sehr genau, man kann sich so etwas gut vorstellen. Im Nachwort schreibt die Autorin, dass sie auch einmal von einer Angstattacke im Zug befallen wurde und das bei ihr 3 von den 5 Säulen stark gewankt haben. Als Betroffene und als Stress- und Burnout-Beraterin weiß Tessa Randau natürlich wovon sie schreibt und das spürt man bei jeder Zeile, die man liest.

Das Buch lässt einen selbst über seine derzeitige Lebenssituation nachdenken und Betroffene können aus dem gelesenen bestimmt Kraft und Hoffnung ziehen.

„Der Mut beginnt im Herzen“ ist ein guter Lebensratgeber, den man einfach gelesen haben muss.