Nach dem Leben

Anna Johannsen
Kriminalroman
285 Seiten
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Spannender Plot, tolle Protagonisten

Klappentext:
Kriminalpsychologe Jan de Bruyn und Hauptkommissarin Hanna Will werden zu einem mysteriösen Fall in Damme hinzugezogen: Helmut Gepken, 75 Jahre alt, wurde mit einer Überdosis Insulin getötet. Der Mann lebte nach der Scheidung vereinsamt auf dem Land, und es gibt zunächst keinerlei Ermittlungsansätze für die Polizei. Erst nach und nach melden sich Bekannte und Freunde des Mannes, die der SoKo Einsicht in die letzten Jahre des alten Herrn gewähren.
Eine Spur führt Hanna weit zurück in die Vergangenheit der Familie Gepken, in das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte. Währenddessen versucht Jan, sich auf der Suche nach möglichen Motiven tief in die Vater-Sohn-Beziehung des Opfers hineinzuversetzen.
Privat müssen Hanna und Jan lernen, mit ihrer neuen Beziehung auch im beruflichen Umfeld umzugehen. Dabei sind sie nicht immer einer Meinung.

„Nach dem Leben“ ist der 4. Fall der Krimireihe „Ein Fall für Hanna Will & Jan de Bruyn“ von Anna Johannsen. Je mehr Bände ich von dieser Reihe lese, desto spannender finde ich sie.
Die Autorin ist mir schon seit vielen Jahren gut bekannt. Ich liebe ihre Krimireihen „Die Inselkommissarin“, „Enna Andersen“ und „Ein Fall für Hanna Will & Jan de Bruyn“.

Vom LKA wurde ein kleines Special-Team zusammengestellt zur Unterstützung bei besonders kniffeligen Fällen.
Das Team besteht aus der Hauptkommissarin Hanna Will.
Sie setzt auf die unkonventionelle Art bei ihren Ermittlungen. Für sie heißt es ans Ziel kommen, den Täter finden egal auf welchem Weg.
Vor ihrer Polizeikarriere war sie bei der Bundeswehr und da im Auslandseinsatz.

Der Zweite im Bunde ist Jan de Bruyn.
Er ist Kriminalpsychologe und sehr engagiert in seinem Beruf.
Er kann sich gut in die Täter hineinversetzen. Bei diesem Fall fällt es ihm schwer, ein Täterprofil zu erstellen.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten haben sich Hanna und Jan aneinander gewöhnt, sind mittlerweile sogar eine Beziehung eingegangen.

Die Polizei in Vechta hat Hilfe angefordert. Helmut Gepken ein Mitte 70jähriger Mann, wurde in seiner Wohnung tot aufgefunden. Erst ging man von einem natürlichen Tod aus, doch die Obduktion sagt, dass der Tod durch Fremdverschulden eingetreten ist.
Hanna und Jan unterstützen die örtlichen Beamten mit voller Kraft und tauchen tief in das Leben des Opfers ein. Dabei stoßen die Ermittler auf Vorfälle in der Zeit der dunkeln Geschichte Deutschlands, in die der Vater des Opfers verwickelt war.
Schon als Kind wurde Helmut Gepken deswegen gemobbt.

Anna Johannsen schafft es auch mit ihrem 4. Band der Krimireihe mich beim Lesen in Atem zu halten.
Eins haben alle drei Krimireihen der Autorin gemeinsam, sie führen die Leser*innen immer zu verschiedenen schönen Orten.

Die Charaktere sind wieder sehr gut gezeichnet. Es macht Freude sie bei den Ermittlungen zu begleiten.
Auch was das Privatleben der Charaktere betrifft, hat man schon einiges erfahren. Jetzt sind Hanna und Jan ein Paar und vor allem Hanna weiß noch nicht recht wie sie damit umgehen soll.
Das Setting ist wieder im Norden Deutschlands angesiedelt und wird von Anna Johannsen den Leser*innen auf schöne Art nähergebracht.
Der Schreibstil der Autorin ist gut verständlich und fesselnd.
Mir gefällt immer wieder das sie schnell zur Sache kommt, nicht lange unnütze Worte um die Dinge macht.

„Nach dem Leben“ ist ein unterhaltsamer und spannender Krimi.
Ich freue mich schon auf den nächsten Fall mit Hanna Will und Jan de Bruyn.

Im Kopf des Bösen – Der Happy Face Killer

Axel Petermann / Petra Mattfeld
Kriminalroman
280 Seiten
erschienen im Maximum Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Maximum Verlag für das Rezensionsexemplar

True Crime Spannung

Klappentext:
Bremen, Juli 2024: In der Hansestadt geht ein Serienmörder um. Insgesamt vier Frauen wurden bereits furchtbar zugerichtet aufgefunden. Als eine weitere Frauenleiche entdeckt wird, werden Sophie Kaiser und ihr Team hinzugezogen. Die ambitionierte Profilerin des BKA, die durch ihren Autismus Zusammenhänge anders bewertet als andere, ist gerade erst ein paar Tage in der Stadt, da gibt es bereits das nächste Opfer.
Dieses Mal wendet der Mörder selbst sich zeitgleich an die Medien und beschreibt detailliert seine grausamen Taten. Schon bald erhält er den Namen „Happy Face Killer“, weil er seine Briefe stets mit einem Smiley unterschreibt.
Der Druck auf Sophie Kaiser wächst. Auf jeden Schritt folgen ihr Journalisten und belagern sie mit Fragen. Dann taucht ein weiteres Opfer auf. Kann sie den Fall aufklären und den Mörder stoppen, bevor er ein weiteres Mal zuschlägt?

„Im Kopf des Bösen – Der Happy Face Killer“ ist der 3. Band der Reihe „Im Kopf des Bösen“ von Axel Petermann und Petra Mattfeldt.

Axel Petermann ist ein erfahrener und bekannter Profiler, der die Leser*innen hier in die Arbeit, der der Fallanalyse schauen lässt.
Petra Mattfeld veröffentlicht Roman unter verschiedenen Pseudonymen und gehört schon lange zu meinen liebsten Autorinnen.

Im Kreis Bremen geht ein Serienmörder um. Seine Opfer sind Frauen, die auf das übelste zugerichtet werden. Die örtliche Kripo fordert Hilfe an. Die Fallanalytikerin Sophie Kaiser und Leonhard Michels kommen zur Unterstützung. Sophie Kaiser, ist durch ihren Autismus in der Lage, die Dinge anders zu sehen und ihre logischen Schlüsse zu ziehen. Das hat schon in einigen Fällen zur Überführung eines Täters geführt.
Doch dieser Fall ist verzwickt und die Journalisten folgen Sophie Kaiser auf dem Fuß und hintern sie oft daran ihre Arbeit zu machen.

Die Leserinnen verfolgen in diesem Kriminalroman einmal die Arbeit der Kriminalpolizei und der Profiler. Man hofft mit ihnen dem Täter näher zu kommen. Zum anderen verfolgt man beim Lesen aber auch den Mörder und weiß Dinge, von denen die Fallanalytiker noch keine Ahnung haben.

Axel Petermann und Petra Mattfeld erzählen die Story sehr spannend. Der Einblick in die Fallanalytik war für mich sehr interessant. Die Arbeit von Sophie Kaiser und Leonhard Michels zu verfolgen ist interessant und spannend. Besonders die Denkweise und die Auffassungsgabe von Sophie Kaiser hat mich fasziniert.

„Im Kopf des Bösen – Der Happy Face Killer“ ist viel mehr als ein Kriminalroman. Das Buch liefert tiefe Einblicke in die Ermittlungen. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Es liefert Spannung vom Feinsten.

Krieg um Sizilien

Rafael Kühn
Kriminalroman
330 Seiten
erschienen im Notschriften Verlag
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an Rafael Kühn und den Notschriften Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannend von Anfang bis Ende

Klappentext:
Aus dem Polizeidienst entlassen und von Killern verfolgt, bleibt der ehemaligen Kommissarin Diana Brandt nur die Flucht nach Sizilien, zu ihrem verhassten leiblichen Vater, dem mächtigen Mafiapaten Orsino Licata. Vor Ort wird Diana in den blutigsten Mafiakrieg aller Zeiten hineingezogen. Um den Tod weiterer Unschuldiger zu verhindern, steht sie schon bald vor der ultimativen Gewissensfrage: Kann sie dem Terror mit den Mitteln des Gesetzes Einhalt gebieten, oder muss sie ihre letzten Skrupel beiseiteschieben und sich der Macht der Mafia bedienen? Nun hat auch der Kampf um Dianas Seele begonnen.

„Krieg um Sizilien“ ist der 3. Band der Diana Brandt Reihe von Rafael Kühn.
Ich habe die ersten beiden Bände nicht gelesen, bin aber trotzdem gut in die Geschichte reingekommen.

Diana Brandt war Kommissarin bei der Berliner Polizei. Wegen ihrer italienischen Wurzeln wurde sie schon zu Ermittlungen nach Rom geschickt und auch gegen die ‚Ndranghetah hat sie schon in Kalabrien ermittelt.
Jetzt wurde sie allerdings aus dem Polizeidienst entlassen und wird von Killern verfolgt. Sie flüchtet zu ihrem Vater nach Sizilien. Orsino Licata ist kein liebenswürdiger Vater, der seine Tochter beschützt, nein er ist Mitglied der Mafia und in einen der mächtigsten Mafiakriege verwickelt. Wem gilt Dianas Loyalität, ihrem Vater oder dem Gesetzt?

Rafael Kühn beginnt die Geschichte in einem ruhigen Tempo. Im Verlauf steigert sich das Tempo genau wie die Spannung.

Die Charaktere sind gut gezeichnet. Besonders Diana Brandt hat mir gut gefallen.

Der Schreibstil von Rafael Kühn ist flüssig, gut verständlich und fesselnd. Ich bin schnell, tief in die Geschichte eingetaucht. Am Ende nimmt die Geschichte noch einmal richtig Fahrt auf und endet in einem spektakulären Finale.

„Krieg um Sizilien“ ist der perfekte Krimi für die länger werdenden Abende.

Schwüre, die wir brechen

Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson
Kriminalroman
440 Seiten
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Spannendes Malmö

Klappentext:
In Malmö wird eine Leiche mit einem Krokodilkopf gefunden. Der frisch verwitwete Kommissar Jon Nordh und seine strafversetzte Kollegin Svea Karhuu stehen vor einem Rätsel. Als es weitere Tote gibt, wird klar, dass sie es mit einem Serientäter zu tun haben, der seine Opfer als altägyptische Gottheiten inszeniert und verschlüsselte Nachrichten hinterlässt. Die Öffentlichkeit gerät in Panik. Eine undurchsichtige True-Crime-Podcasterin steigert den Druck und weiß plötzlich mehr als die Ermittler. Dann verschwindet ein junges Mädchen und die Ereignisse überschlagen sich.

„Schwüre, die wir brechen“ ist der 2. Band der Reihe Tatort Malmö von Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson.
Die beiden Autoren haben schon die Reihe mit den Kommissarinnen Nyström und Forss veröffentlicht.
Jetzt ist der 2. Band der neuen Reihe da.

Der Handlungsort der neuen Reihe ist Malmö.

Kommissar Jon Nordh ist Mitte 40 und hat als Kommissar schon einige Erfahrungen gesammelt. Erst vor kurzem ist seine Frau bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen und er steht mit seinen beiden Kindern allein da. Außer seiner Frau saß noch sein Kollege, Partner und bester Freund im Wagen. Daraus zieht Jon Nordh die Erkenntnis, dass seine Frau und sein bester Freund eine Affäre hatten.

Svea Karhuu ist Mitte zwanzig und sehr ehrgeizig. Sie hat einen schiefgelaufenen Einsatz als Undercover-Ermittlerin hinter sich und wird nach Malmö versetzt. Bei diesem Einsatz musste sie einen Polizisten erschießen, was noch immer sehr auf ihr lastet.

Die beiden Ermittler sind recht unterschiedlich und hatten auch erst einmal ihre Schwierigkeiten miteinander klarzukommen.

Die zwei Ermittler bekommen es mit einem bizarren Fall zu tun.
Es wird eine Leiche mit einem Krokodilkopf gefunden, was an den ägyptischen Gott Sobek erinnert. Es bleibt nicht bei dem einen Opfer und schnell ist klar, ein Serienmörder geht um und präsentiert seine Opfer als alte ägyptische Gottheiten. Svea ist an dem Fall interessiert und will sich in die Ermittlungen stürzen, Jon hat ein ungutes Gefühl und möchte den Fall lieber abgeben.
Doch Jons Vorgesetzte weiß, wie sie ihn überzeugen kann den Fall zu übernehmen.

Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson interessante Charaktere entwickelt.
Mir haben die Ermittler schon im 1. Band gut gefallen. Sie reiben sich aneinander auf, jeder hat aus der Vergangenheit sein Päckchen zu tragen.

Der Fall wird spannend und mit einigen Wendungen erzählt. Die Spannung setzt schnell ein und hält auch bis zum Ende des Krimis an.
Der Schreibstil der Autoren ist flüssig und gut verständlich.
Die Handlungsorte werden gut beschrieben. Auch die aufgefundenen und arrangierten Opfer werden bildhaft beschrieben. Hier braucht man manchmal starke Nerven.

„Schwüre, die wir brechen“ hat mich sehr gut unterhalten. Ich freue mich jetzt schon auf den 3. Band „Opfer, die wir bringen“, der im August 2026 erscheinen soll.

Hildur – Die Toten am Meer

Satu Rämö
Kriminalroman
365 Seiten
erschienen im Heyne Verlag
Übersetzt aus dem Finnischen von Gabriele Schrey-Vasara
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Hildur ermittelt weiter

Klappentext:
Hildur Rúnarsdóttir dachte, in ihr Leben als Kriminalpolizistin in den Westfjorden von Island wäre endlich Ruhe eingekehrt. Da werden auf dem elterlichen Anwesen am Meer vier Menschenskelette entdeckt. Hildur forscht nach, obwohl sie gerade eigentlich in einem Misshandlungsfall auf einem Kreuzfahrtschiff ermittelt. Im Sommer strömen Scharen von Touristen auf die Insel im hohen Norden. Und je mehr Hildur herausfindet, desto mehr muss sie feststellen, dass die Gier mancher Menschen tödlich sein kann. Ein engmaschiges Netz aus skandalträchtigen Machenschaften, die tief in die Vergangenheit reichen, tut sich auf.

„Hildur – Die Toten am Meer“ ist der 4. Band der Hildur-Reihe von Satu Rämö.

Im Mittelpunkt steht die Kriminalbeamtin Hildur Rúnarsdóttir.
Hildur ist Kriminalbeamtin in den Westfjorden und leidet die Abteilung für vermisste Kinder in schwach besiedelten Gebieten. Da die Westfjorde recht dünn besiedelt sind und wenig Verbrechen geschehen hilft Hildur auch bei allen anfallenden Polizeiarbeiten.
Hildur surft gerne, auch im Winter liebt sie es in der kalten See die Wellen zu beherrschen.
Außerdem macht sie noch viel Fitnesstraining und joggt.

Leiterin der Polizeistation in Isafjördur ist wieder Elisabet Baldursdóttir, kurz Beta genannt. Beta, die bei aus privaten Gründen nach Reykjavik gezogen ist, hat sich bereit erklärt, die Stelle der Leiterin noch einmal für ein Jahr zu übernehmen. Bis dahin ist der finnischen Polizisten Jakob soweit um sich auf die Stelle zu bewerben.

Jakob hat mit einem Auslandspraktikum bei der Polizei in Isafjördur angefangen und ist mittlerweile heimisch geworden. Bekannt ist Jakob dafür, dass er immer und überall sein Strickzeug auspackt und wunderschöne Islandpulover strickt.

Mir sind die Charaktere seit dem 1. Band sympathisch und ich freue mich immer wieder, wenn ich sie begleiten darf.

Der Fall ist wieder recht spannend. Hildur, die dachte jetzt kehr etwas Ruhe in ihrem Leben ein wird, wird mit 4 Skeletten konfrontiert, die auf dem elterlichen Anwesen gefunden werden.
Gerade jetzt ermittelt Hildur schon in einem Fall von Misshandlung auf einem der Kreuzfahrtschiffe, die Island im Sommer umfahren und viele Touristen an Land spülen.

Der Fall wird wieder sehr spannend erzählt. Als Leser*in wechselt man zwischen dem verletzten Arbeiter des Kreuzfahrtschiffs und der Leichenfunde hin und her. Dabei erfährt man auch wieder etwas über Hildurs Mutter.

Satu Rämö hat einen sehr fesselnden und flüssigen Schreibstil. Ihre Charaktere sind sympathisch und richtig lebendig.
Die Charaktere begleite ich jetzt schon im 4. Band und sie sind mir durchweg sympathisch.
Das Buch ist aber noch so viel mehr als ein Krimi.
Die Autorin beschreibt Island mit großer Hingabe. Die raue Natur, die Naturgewalten, die dünne Besiedlung der Westfjorde. All das kann man sich anhand der Beschreibung sehr gut vorstellen.

„Hildur – Die Toten am Meer“ hat alles, was ein guter Krimi braucht. Einen spannenden Fall, tolle Charaktere und ein interessantes Setting.

Ich freue mich sehr, dass die Reihe weitergeht und hoffe auf einen 5. Band.

Aylas Lachen

Lenz Koppelstätter
Roman
367 Seiten
erschienen im Rowohlt Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Eine schöne Familiengeschichte

Zum Inhalt:
Ayla kennt Anatolien, die Heimat ihrer Mutter nur aus Sommerurlauben. Mit ihrem Großvater Mesut verbindet sie schöne Stunden unter dem Feigenbaum im Garten.
Ihre Mutter Hava ist als junge Frau nach Deutschland gekommen, wurde hier aber nie glücklich. Mittlerweile ist Hava geschieden, den Mann, den sie immer heiraten wollte, aber nicht durfte hat sie nie vergessen. Hava, Ayla und ihr Bruder Yasmin reisen mit dem Auto nach Anatolien, damit Hava ihre große Liebe noch einmal sehen kann.

„Aylas Lachen“ ist eine deutsch-türkische Familiengeschichte von Bestsellerautor Lenz Koppelstätter. Der Autor ist mir von seiner Commissario Grauner Reihe und seiner Gardasee Reihe bekannt. Auf „Aylas Lachen“ war ich sehr gespannt und fragte mich, ob der Autor mich auch in diesem Genre begeistern kann.

Lenz Koppelstätter zeichnet ein klares Bild von türkischem Familienleben, von Traditionen und Zusammenhalt.
Hava, die als junge Frau nach Deutschland kam ist nie glücklich geworden, zumal sie auch ihre große Liebe in der Heimat zurücklassen musste. Ihre Kinder kennen Anatolien nur aus Sommerurlauben. Auch sie Verbinden die Heimat ihrer Mutter mit einem schönen Gefühl.

Der Autor erzählt nicht nur von der Reise nach Anatolien, sondern auch von einer Reise in die Vergangenheit von Hava. Einst hat sie von Freiheit geträumt, hat sich aber den Zwängen ihres Vaters beugen müssen.

Anhand von Hava vermittelt Lenz Koppelstätter sehr realistisch das Gefühl sich in einem fremden Land, mit anderen Kulturen einfinden zu müssen.
Die Leser*innen lernen in der Geschichte einiges der türkischen Kultur kennen.

Der Autor erzählt die Geschichte sehr bewegend. Seine Charaktere sind gut gezeichnet und lebendig. Mir haben Ayla und ihre Familie sehr gut gefallen. Havas Vergangenheit hat mich berührt.

Mit „Aylas Lachen“ konnte mich Lenz Koppelstätter wieder einmal begeistern.

Das Stinktier von Hamburg

Jürgen Ehlers
Thriller
367 Seiten
erschienen bei BoD
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Jürgen Ehlers für das Rezensionsexemplar

Spannender und atmosphärischer Thriller

Klappentext:
Sylvia Schröder, 23 Jahre alt, Diebin und Lügnerin, fühlt sich verfolgt. Sie sucht Schutz in einer Beerdigungsgesellschaft und bittet den Wissenschaftler Patrick Pauli (35) um Hilfe. Pauli ahnt nicht, dass diese Hilfe nicht nur darin besteht, die ihm unbekannte junge Frau sicher nach Hause zu bringen. Sie hat gerade kein Zuhause. Sie zieht bei ihm ein. Für Patricks Freundin Michelle ist sie ein Stinktier. Entgegen ihren Behauptungen weiß Sylvia sehr wohl, wer der Mann ist, der sie verfolgt: Alexander Stubbe, erfolgreicher Geschäftsmann, Immobilienhändler, Serienmörder. Stubbe hatte vor drei Monaten auch Sylvia kurzfristig in seiner Gewalt. Was sie erlebt hat, verfolgt sie in ihre Träume. Sie ist die einzige Frau, der es gelungen ist, ihnen zu entfliehen. Allerdings zögert sie, sich an die Polizei zu wenden. Sylvia will kein Gerichtsverfahren mit unsicherem Ausgang. Sie will Rache. Aber Sylvia ist längst nicht mehr die Jägerin, sondern die Gejagte. Sylvias vermeintliche Freunde versuchen auf eigene Faust, Stubbe unter Druck zu setzen. Wenig später sind sie beide tot. Sylvia und Patrick ist klar, dass auch sie in höchster Lebensgefahr sind. Patrick und Sylvia geraten selbst unter Mordverdacht geraten. Ihnen bleibt nur die Flucht.

„Das Stinktier von Hamburg“ ist ein weiterer Hamburg-Thriller von Jürgen Ehlers.
Jürgen Ehlers hat mich mit seinen drei vorherigen Hamburg-Thrillern schon begeistert.
Kommissar Kastrup aus den vorherigen Geschichten ist nicht mehr dabei. Aber Sylvia treffen wir in diesem Thriller wieder.

So stehen auch Sylvia und Patrick im Mittelpunkt. Patrick ist etwas naiv und nimmt alles, was Sylvia erzählt als gegeben hin. Sylvia hingegen tischt Patrick glaubhaft Lügen auf. Alexander Stubbe ist ein Geschäftsmann und Serienmörder. Er ist hinter Sylvia her und macht somit auch Patrick, der Sylvia bei sich wohnen lässt das Leben schwer. Irgendwann wird die Lage so brenzlich, dass ihnen nur noch die Flucht bleibt.

Seine Charaktere sind facettenreich und lebendig.
Die Handlungsorte werden sehr anschaulich beschrieben. Wer schon einmal in Hamburg war, findet bestimmt bekannte Plätze.

Jürgen Ehlers baut sehr schnell Spannung auf, die er im Laufe der Geschichte immer mehr steigert. Sein Schreibstil ist atmosphärisch, locker und leicht verständlich.

Die Geschichte wird vorwiegend aus der Sicht von Patrick und Sylvia erzählt aber auch die Gegenseite kommt zwischendurch zu Wort. Die Perspektivwechsel erzeugen zusätzliche Spannung.

Ich bin wieder ganz tief in die Geschichte eingetaucht. Die Seiten fliegen beim Lesen nur so dahin. Ich konnte das Buch nach wenigen Seiten, nicht mehr aus der Hand legen.

„Das Stinktier von Hamburg“ ist ein Thriller, der mich wieder begeistert hat.

Henriette räumt auf

Meike Paulsen
Roman
352 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an NetGalley für das Rezensionsexemplar

Frauenpower

Klappentext:
Henriette Nielsen führt auf ihrem Hof im nordfriesischen Örtchen Wieversum ein glückliches Leben. Mittlerweile ohne Mann, dafür mit einigen Hühnern. Bis ihr nichtsnutziger Bruder, der Bürgermeister von Wieversum, bei einer Fehlinvestition Geld verliert und seinen Anteil an Henriettes Zuhause verpfändet. Ausgerechnet Henriettes Ex, Sparkassenleiter und »Sofagemüse« Sönke, wird sich also am Quartalsende die Hälfte ihres geliebten Hofs unter den Nagel reißen und gleich wieder bei ihr einziehen. Aber so weit wollen es Henriette und ihre Freundinnen nicht kommen lassen! Die »Wieversumer Goldstücke« werden einen Weg finden, die nötigen 80.000 Euro aufzutreiben und wenn es das Letzte ist, was sie gemeinsam tun.

„Henriette räumt auf“ ist ein unterhaltsamer Roman von Meike Paulsen.

Die Autorin entführt ihre Leser*innen nach Nordfriesland. Hier führt Henriette Nielsen einen Hof. Ihren Mann hat sie durch Hühner ausgetauscht und sie führt ein zufriedenes Leben.
Doch als ihr nichtsnutziger Bruder, der Bürgermeister von Wieversum Geld braucht, verändert er seinen Anteil am elterlichen Hof. Der Sparkassenleiter, ist ausgerechnet der Ex von Henriette. Jetzt heißt es Geld auftreiben bevor der Anteil des Hofs ihrem Ex gehört. Zusammen mit ihren Freundinnen setzt Henriette alles dran an Geld zu kommen. Ihr Motto: „Nett können wir auch, bringt aber nix!“

Meike Paulsen erzählt die Geschichte spannend und humorvoll. Die Charaktere sind gut getroffen. Henriette und Freundinnen stellen ihre Frauenpower unter Beweis. Als Leser*in fiebert man mit, ob die „Wieversumer Goldstücke“ das Geld rechtzeitig auftreiben.

Meike Paulsen hat einen angenehmen Schreibstil. Mir hat es viel Freude gemacht, Henriette durch die Geschichte zu begleiten.

Tatort Kettenhofweg

Franziska Franz
True Crime
339 Seiten
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar

True Crime

Klappentext:
Am 15. August 1994 machen Ermittler der Frankfurter Mordkommission eine grausame Entdeckung. In einer Villa im Westend werden sechs Leichen gefunden – ein Mann und fünf Frauen, alle erdrosselt. Die Witwe Helga Lindemeyer wohnt gegenüber und beobachtet, wie die Leichen abtransportiert werden. Schon lange vor den Morden saß sie oft am Fenster und hatte die Villa im Blick. Dabei ahnte sie zunächst nicht, dass die beiden Hausbesitzer, Ingrid und Gabor Bartos, die auch unter den Toten waren, ein privates Bordell betrieben. Helga ist geschockt und möchte unbedingt mehr über die Hintergründe der Morde erfahren.

„Tatort Kettenhofweg“ ist ein True Crime Kriminalroman von Franziska Franz.

Die Geschichte ist intelligent aufgebaut. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht Witwe Helga Lindemeyer, die gegenüber der Villa Bartos wohnt. Frau Lindemeyer ist über 70 Jahre alt und manchmal etwas naiv. Ihr war nicht bekannt, was alle anderen anscheint, wussten. Ingrid und Gabor Bartos betreiben im Kettenhofweg ein Bordell. Frau Lindemeyer sind zwar die leichtbekleideten Mädchen aufgefallen, sie meinte allerdings erst es sind vielleicht die Töchter der Bartos oder sie putzen dort. Für Frau Lindemeyer war es ein Schock, als sie hörte, was in der Villa vor sich geht. Als dann am 15. August 1994 die Leichen in der Villa entdeckt wurden, bekam es Frau Lindemeyer mit der Angst zu tun, wollte aber auch mehr über die Hintergründe erfahren.

Die Protagonisten gefallen mir gut. Frau Lindemeyer ist eine sympathische ältere Frau. Sie trifft sich gerne mit ihrer Freundin im Café Mövenpick und ist einem kleinen Eierlikör nicht abgeneigt.

Die Leserinnen begleiten Frau Lindemeyer durch die Geschichte. Somit beginnt die Geschichte auch recht ruhig. Da man als Leserin mehr wissen als Frau Lindemeyer, wartet man schon darauf, was in der Villa vor sich geht.

Die Beobachtungen von Frau Lindemeyer werden gut beschrieben. Ich habe sie gerne durch die Geschichte begleitet. Ich selbst habe bis vor ein paar Monaten in Frankfurt gelebt, kann mich aber nicht an den Fall Kettenhofweg erinnern. Um so spannender war es für mich das Buch zu lesen.

„Tatort Kettenhofweg“ erzählt einen spektakulären Mordfall, der sich so in Frankfurt im Jahr 1994 zugetragen hat.

Unter der Erde

Sara Strömberg
Kriminalroman
462 Seiten
erschienen im Blanvalet Verlag
Übersetzt von Leena Flegler
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Krimi aus Schweden

Klappentext:
Heftige Regenfälle läuten das Ende des Sommers in Åre ein. Das führt schließlich zu einem Erdrutsch mit tragischen Folgen. Zeitgleich wird in Stockholm das Armband des vor Jahren in den Bergen verschwundenen Schafzüchters Jonte Andersson gefunden. Neugierig geworden, beginnt Vera zu recherchieren. Doch die Suche nach der Wahrheit reißt alte Wunden auf und bringt eine schreckliche Vergangenheit ans Licht, die alle Beteiligten ins Unglück stürzen wird …

„Unter der Erde“ ist der 2. Band der Reihe „Ein Fall für Vera Bergström“ von Sara Strömberg. Schon der 1. Band „Im Unterholz“ hat mir gut gefallen.

Es gibt gleich zwei Ereignisse, die Journalistin Vera Bergström interessieren.
In Åre gab es nach heftigen Regenfällen einen Erdrutsch und in Stockholm ist der Armreif des seit Jahren vermissten Schafzüchters Jonte Andersson aufgetaucht. Jetzt heißt es die Hintergründe und Wahrheiten herauszufinden. Die Suche nach der Wahrheit führt in die Vergangenheit und deckt Ungeahntes auf.

Sara Strömberg erzeugt sehr schnell Spannung und eine dunkel und geheimnisvoll Atmosphäre.

Die Protagonisten sind gut gezeichnet und interessant. Vera Bergström ist mir aus dem 1. Band schon gut bekannt und ich habe mich gefreut, sie wieder bei einem Fall begleiten zu dürfen.

Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, was sie besonders spannend macht. Es kommen die Journalistin Vera und Stina, die Schwester des Vermissten Schafzüchters Jonte zu Wort zwischendurch begleitet man auch Claes, bei dem ich zu Anfang nicht wusste welche Rolle er spielt.
Die wechselnden Perspektiven machen die Geschichte interessant und spannend.

Die Nachforschungen bringen ungeahntes zu Tage, was vielleicht besser in der Versenkung geblieben wäre.

Der Schreibstil von Sara Strömberg ist flüssig und gut verständlich. Es hat etwas gedauert bis ich die komplexe Handlung ganz erfasst habe, doch dann konnte ich das Buch kaum zur Seite legen.

„Unter der Erde“ ist ein guter und spannender Schwedenkrimi den ich gerne gelesen habe.