Pechstein sieht schwarz

Judith Bergmann
Kriminalroman
erschienen bei tolino media
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an NetGalley Deutschland für das Rezensionsexemplar

Spannender Krimi mit außergewöhnlichen Ermittlern

Klappentext:
Pechstein, ehemals »sexiest KHK alive« und kürzlich erblindet, ist zurück im Dienst, jetzt allerdings in der neu gegründeten Einheit Cold Cases im LKA. Einzige Kollegin ist Natalia Becks, frühere Vorzeige-Polizistin im Karrieretief.In ihrem ersten Fall nehmen sie die Spur zweier Mädchen auf, die fünfzehn Jahre zuvor spurlos verschwanden. Während Pechstein sich hoch motiviert dem Fall widmet, wird Becks mit einem dunklen Geheimnis aus ihrer Vergangenheit erpresst. Die Suche nach dem Erpresser lässt ihr kaum Zeit für die Ermittlung. Allein kann Pechstein den Fall aber nicht lösen. Und so schwankt das Team zwischen Erfolgswillen, Chaos und Kooperation.

„Pechstein sieht schwarz“ ist ein spannender Krimi mit außergewöhnlichen Ermittlern von Judith Bergmann.

Im ersten Moment hat es den Anschein, als würden„ ausgediente Ermittler in die neu gegründete Cold-Case-Abteilung auf das Abstellgleis gesetzt werden. Um so spannender ist es zu lesen, wie die Ermittler die Fälle angehen und wie sie sich beweisen wollen.
Pechstein ist bekannt als gutaussehender KHK. Bei seinem letzten Einsatz hat er sein Augenlicht verloren. Jetzt 8 Monate später ist er zurück und wird in der Abteilung für Cold Case eingesetzt. Zusammen mit Natalia Becks bildet er das Team.
Natalie Becks ist als engagierte Kommissarin bekannt. Doch nach dem sie von einem Clan entführt wurde, leidet sie unter einer posttraumatischen Belastungsstörung. Auch Natalie wurde in die neue Cold Case Abteilung versetzt.
Im erste Fall den die beiden Bearbeiten, geht es um ein verschwundenes Mädchen.
Die Ermittler stecken viel Energie in den Fall doch die Hinweise gehen in verschiedene Richtungen. Natalie, die von Vergangenheit eingeholt wird, kann sich kaum auf ihre Arbeit konzentrieren. Pechstein fühlt sich alleingelassen auf weiter Flur. Er ist auf eine Zusammenarbeit angewiesen.

Es hat mir beim Lesen großen Spaß gemacht, zu erfahren, wie die beiden Ermittler sich zusammenraufen.
Beide fühlen sich aufs Abstellgleis gestellt, dabei unterschätzen sie die Arbeit an einem Cold Case. Zwar sind die Ermittler nicht so unter Zeitdruck wie bei aktuellen Ermittlungen. Aber auch hier werden Fortschritte erwartet.

Judith Bergmann macht den Leser*innen auch gut verständlich, was es bedeutet als Blinder seine Arbeit wieder aufzunehmen. Eine Arbeit, die nicht nur einen scharfen Verstand fordert, sondern auch ein scharfes Auge.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, gut verständlich und fesselnd.
Die Charaktere eigenwillig und interessant.
Die Handlung und die Handlungsorte werden gut und spannend beschrieben.

Mir hat es Spaß gemacht Pechstein und Becks bei ihren Ermittlungen über die Schulter zu sehen.
Ich würde mich freuen die beiden Ermittler wiederzutreffen.

Die Schlottermoos Gespensterschule

L. T. Hoffmann
Illustriert von Sameena Jehanzeb
Kinderbuch
Altersempfehlung ab 8 Jahre
175 Seiten
erschienen bei BoD 
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an L. T. Hoffmann für das Rezensionsexemplar

Eine lustige Gespenstergeschichte

Klappentext:
In der Schlottermoos-Gespensterschule steht die Abschlussprüfung bevor. Für die clevere Schülerin Zimbi bedeutet dies, ihren Traum endlich erfüllen zu können: sie will das gespenstischste Gespenst aller Zeiten werden! Dafür muss sie nur die Prüfung als Jahrgangsbeste abschließen.

Wäre da nicht ein Problem: Zimbi kann nicht gespenstern.

Gemeinsam mit dem weniger talentierten Gespensterschüler Dunggel und dem einsamen Rentner Pawel trainiert sie deshalb in der Menschenwelt, um ihre Fähigkeiten zu verbessern.

Doch während sie ihrem Ziel langsam immer näher kommt, hat sie das Gefühl, beobachtet zu werden. Sind sie etwa nicht die einzigen Gespenster in der Menschenwelt

„Die Schlottermoos Gespensterschule – Zimbis Prüfung“ von L. T. Hoffmann ist ein Buch empfohlen für Kinder ab 8 Jahren.
Ich finde, es ist das ideale Buch für die ganze Familie, denn ich habe das Buch auch mit großem Spaß gelesen.
Es macht Freude das Buch mit denn Kindern zusammenzulesen oder auch vorzulesen. Den welches Kind mag keine Gespenstergeschichten?

Wir begeben uns in die Welt der Fantasy und Gespenstergeschichten.
In der Schlottermoos Gespensterschule steht die Prüfung an. Nur was macht so ein Gespenst wie Zimbi, wenn es gar nicht Gespenstern kann?
Es geht zusammen mit dem Gespenst Dunggel in die Menschenwelt und versucht die tollsten Dinge. Dunggel ist aber auch kein besonders begabtes Gespenst. Was da alles passiert müsst ihr unbedingt lesen.

L. T. Hoffmann erzählt die Geschichte so, dass Kinder sie gut verstehen. Keine Angst, die Kinder werden sich nicht sehr gruseln aber oft laut und amüsiert Lachen.
Das kleine Gespenst Zimbi ist richtig liebenswert. Man fiebert richtig mit und wünscht dem Gespenst, dass es endlich richtig Gespenstern lernt.

Die Geschichte ist mit schönen Illustrationen versehen, die den Kindern die Geschichte noch näher bringen.
Der Schreibstil von L. T. Hoffmann ist kindgerecht und ihre Geschichte für Kinder spannend und humorvoll erzählt.

„Die Schlottermoos Gespensterschule – Zimbis Prüfung“ hat mir und meinen Enkeln große Freude bereitet. Ich würde mir mehr solche Gespenstergeschichten wünschen.


Salute – Die letzte Fahrt

Friedrich Kalpenstein
Kriminalroman
315 Seiten
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an Friedrich Kalpenstein für das Rezensionsexemplar

Mörderischer Gardasee

Klappentext:
Als der ehemalige Kommissar und Neu-Barista Paul Zeitler frühmorgens an der Uferpromenade entlangspaziert, wird er auf einen Hundebesitzer aufmerksam, der in voller Montur ins Wasser springt. Grund dafür ist ein Körper, der leblos im See treibt. Doch für den Bootsbauer Vincenzo Morelli kommt jede Hilfe zu spät. Der charismatische Commissario Lanza aus Bardolino ist sich sicher, dass es kein Unfall war.

Da Morelli eine größere Menge Geld bei sich trug, ist die Verwunderung groß. Denn erste Ermittlungen ergeben, dass er hoch verschuldet war. Hat jemand dafür gesorgt, dass er seine Schulden nicht begleichen konnte?

„Salute – Die letzte Fahrt“ ist der 2. Band der Krimireihe „Ein Fall für Lanza & Zeitler“ von Friedrich Kalpenstein.

Friedrich Kalpenstein habe ich durch seine Krimireihe mit Kommissar Tischler kennen- und seine Bücher lieben gelernt.
Die neue Krimireihe, mit Handlungsort Gardasee gefällt mir auch sehr gut. Wer jetzt denkt, dass es am Gardasee ruhiger zugeht, der irrt. Auch hier hat wieder ein Mörder zugeschlagen.

Im Mittelpunkt steht Paul Zeitler. Er ist ehemaliger Kommissar, hat seinen Dienst bei der Polizei in Deutschland quittiert und ein Café in Bardolino am Gardasee eröffnet.
Dass er jetzt schon zum 2. Mal in einen Mordfall verwickelt ist, damit hätte er nicht gerechnet. Eigentlich hat Paul Zeitler nur geholfen die Leiche aus dem See zu ziehen.
Doch, die Katze lässt das Mausen nicht und genauso wenig kann Zeitler das Ermitteln lassen.

Paul Zeitler der ehemalige Kommissar aus Deutschland führt ein bei den Touristen beliebtes Café. Er wird von Leone immer mit den köstlichsten Backwaren beliefert. Mir ist beim Lesen das Wasser im Munde zusammengelaufen.
Paul Zeitler spricht nur ein paar Brocken Italienisch und kommt mit er deutschen Sprache erstaunlich gut zurecht. Klar, die meisten Touristen kommen aus Deutschland und seine Kollegen ringsum verstehen die Sprache auch.

Commissario Lanza mag es gar nicht, wenn Paul Zeitler sich in seinen Fall einmischt. Ich denke aber, er schätzt den Spürsinn von Paul Zeitler mittlerweile. Zumindest hört er den Theorien von Zeitler zu und nimmt sie in seine Ermittlungen auf.

Auch auf die Reporterin Antonia Romana treffen die Leser*innen wieder. Sie besucht Paul gerne in seinem Café und versucht etwas über den Fall zu erfahren.

Das ist das Personal, dass die Leser*innen hoffentlich über viele weitere Bände begleiten dürfen.

Der Handlungsort in dieser Reihe ist der Gardasee. Bei den Beschreibungen bekommt man richtig Fernweh.

Friedrich Kalpenstein baut in seinem Krimi schnell Spannung auf und es ist auch bis zum Ende ein Rätsel wer der Täter ist.
Mit seinem flüssigen und gut verständlichen Schreibstil, den er gerne mit einer Prise Humor würzt, fliegen die Seiten nur so dahin. Ich habe das Buch an zwei Abenden ausgelesen.

Jetzt freue ich mich schon auf den 3. Band „Salute – Das letzte Gebet“ der im Oktober erscheinen soll.

Lebensträume – Ärztin einer neuen Zeit

Svea Lenz
Historischer Roman
601 Seiten
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar.

Die Zeit nach dem 2. Weltkrieg

Klappentext:
Sommer 1961. Vicky und ihr Freund Achim leben in Ostberlin und studieren im Westen Medizin. Als mit dem Mauerbau all ihre Träume über Nacht zu platzen drohen, ergreifen sie die Flucht. Kurz darauf wird Achim verhaftet. Vickys großes Ziel ist die Chirurgie, doch der Berufseinstieg gestaltet sich schwieriger als gedacht. Die Flughafenambulanz in Frankfurt ist eine Notlösung und eine Männerwelt, in der sie sich durchbeißen muss. Zwischen aufregenden Einsätzen und Not-OPs kämpft sie für eine moderne Klinik und wird zur Hausärztin der Frankfurter Halbwelt. Und auch eine neue Liebe scheint auf sie zu warten. Doch Vicky hofft noch immer auf ein Wiedersehen mit Achim.

„Lebensträume“ von Svea Lenz zeigt auf wie der Bau der Mauer Leben verändert hat.

Vicky und ihr Freund Achim haben Lebensträume. Sie leben in Ostberlin und studieren in Westberlin. Doch durch den Bau der Mauer ist das über Nacht nicht mehr möglich. Vicky gelingt die Flucht in den Westen, sie gelangt nach Frankfurt, wo sie an der Flughafenambulanz arbeitet kann. Ihr Traum Chirurgin zu werden ist in weite Ferne gerückt.
Achim hatte nicht so viel Glück, er wurde bei der Flucht verhaftet.

Svea Lenz erzählt die Geschichte sehr authentisch. Handlungsort ist zum großen Teil Frankfurt am Main, meine Heimatstadt. Die Zeit der Handlung wird von der Autorin sehr gut widergespiegelt. Es ist die Zeit des Aufbruchs und der Veränderung. Die Menschen haben den Krieg hinter sich gelassen. Sie wollen wieder leben und was erleben. Die Frauen kämpfen für mehr Freiheit und mehr Rechte.

Die Charaktere, die Svea Lenz ins Leben gerufen hat, sind sympathisch. Vicky ist ein ganz bezaubernder Charakter. Sie ist eine mitfühlende Ärztin und ich habe sie gerne durch die Geschichte begleitet. Ich habe richtig mit Vicky mitgefühlt. Ihr privates Glück habe ich ihr so sehr gewünscht, doch Vicky muss einige Hürden überwinden. Auch ihren Freund Achim kann Vicky nicht vergessen.

Die Autorin hat sich intensiv mit dem Thema Operationen auseinandergesetzt. So sind die Leser*innen bei manchem Notfall hautnah dabei und erleben auch eine OP am Herzen.
Auch die politische Situation im Land bleibt nicht außen vor. In der Geschichte werden die Auschwitzprozesse und auch der Vietnamkrieg, der die Menschen in dieser Zeit beschäftigt hat, erwähnt.

Der Schreibstil von Svea Lenz ist flüssig und gut verständlich. Nach wenigen Seiten bin ich ganz tief in die Geschichte eingetaucht und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

„Lebensträume“ ist ein wahres Lesevergnügen und hat mich tief in der Vergangenheit meiner Heimatstadt blicken lassen.

Lake – Das Haus am dunklen See

Riley Sager
Thriller
403 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Übersetzt von Christine Blum
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

See des Grauens

Im Mittelpunkt steht Casey Fletcher. Sie ist Schauspielerin und stand bei ihrem letzten Auftritt im Theater alkoholisiert auf der Bühne. Das musst schief gehen. Jetzt hat sie sich im Haus ihrer Mutter am Lake Greene in Vermont vor den Journalisten versteckt. Rundum nur Stille, Natur und der dunkle See. Auch dort spricht Cassey dem Alkohol zu und sie beobachtet ein Paar auf der anderen Seite des Sees.
Das Paar scheint eine harmonische Beziehung zu haben, doch die wendet sich abgrubt in Streitigkeiten und eines Tages ist die Frau verschwunden. Cassey ist davon überzeugt, dass Tom seine Frau beseitigt hat.

„Lake-Das Haus am dunklen Ufer“ ist ein spannender Thriller von Riley Sager.

Die Geschichte beginnt ruhig. Man kann sich erst einmal gut mit Cassey vertraut machen. Die Lage des Hauses, die Stille und die Natur ergeben eine schöne Atmosphäre. Doch durch die Einsamkeit die Cassey erfasst und ihren Zuspruch zum Alkohol lauert im Untergrund etwas, dass man nicht fassen kann.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Cassey erzählt. Das Buch ist eingeteilt mit Kapiteln die mit „Jetzt“ und mit „Davor“ überschrieben sind. „Jetzt“, erzählt die Gegenwart und die Leser*innen sind hautnah beim Geschehen dabei. „Davor“, erzählt natürlich, wie es zu dieser Situation kam. Ganz langsam nähern sich die beiden Erzählstränge an und geben eine große Geschichte.

Die Spannung steigert sich langsam aber stetig. Die Charaktere sind gut beschrieben und ihnen hängt zum Teil etwas Geheimnisvolles an.
Die Handlungsorte werden auch gut beschrieben. Vor allem der See ist immer gegenwärtig.
Die Geschichte nimmt immer wieder ungeahnte Wendungen an, was die Spannung natürlich steigert.

„Lake-Das Haus am dunklen Ufer“ war mein erster Thriller von Riley Sager doch bestimmt nicht der Letzte.

Gefährliches Spiel mit Homer

Faruk Međedović
Kurzgeschichte
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Faruk Međedović für das Rezensionsexemplar

Ein Zusammentreffen und so viel mehr

Ein Zusammentreffen und so viel mehr

„Gefährliches Spiel mit Homer“ von Faruk Međedović erzählt von einem ungewöhnlichen Treffen zwischen Millman Perry, ein Forscher der Harvard Universität und dem Metzger Avdo Međedović.

Der Handlungsort der Geschichte ist Bijelo Polje in Monenegro.
Montenegro ist ein Land von dem ich wenig weiß und das in den vielen Büchern, die ich gelesen habe, nie zur Sprache kam. Ein Grund warum ich Interesse an diesem Büchlein hatte.

Faruk Međedović hat nicht zufällig den gleichen Nachnamen wie sein Protagonist. Der Autor erzählt hier die Geschichte seines Vorfahren.
Es ist das Jahr 1935, Millman Perry sucht eine Person, die, die Gedichte von Homer gesanglich vortragen kann. Da stößt er auf den eher ungebildeten Metzger und Dichter Avdo Međedović, der ihn durch seine Gesangskunst begeistert.
Die Geschichte ist eine Unterhaltung zwischen Millman Perry und Avdo Međedović.
Dabei zeichnet Faruk Međedović ein realistisches Bild von den Menschen und den Traditionen in Montenegro.
Das Treffen zwischen den zwei Protagonisten hat es wirklich gegeben. Der einzelne Wortlaut ist natürlich nicht überliefert. Hier war die Fantasie des Autors gefragt.
Faruk Međedović hat in seiner Geschichte Realität und Fiktion sehr eng verwoben so, dass man es nicht mehr zu trenne vermag.
Besonders gefällt mir die Sprache des Autors, die man als poetisch bezeichnen kann.

„Gefährliches Spiel mit Homer“ ist eine kurze Geschichte über ein Zusammentreffen, über Kunst und über alte Traditionen, die ich gerne gelesen habe.

Wenn die Vergeltung später kommt

Anna-Maria Aurel
Thriller
erschienen bei Anna-Maria Aurel
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Anna-Maria Aurel für das Rezensionsexemplar

Späte Rache

Klappentext:
Der junge Architekt Greg Viguier fährt in einer Vorstadt von Marseille einen Fahrradfahrer nieder und begeht in Panik Fahrerflucht. Das Unfallopfer stirbt.
Greg weiß nichts davon, er versucht sich zu überzeugen, dass nichts passiert ist.
Doch dort draußen ist jemand, der Rache will und nicht aufgibt, bis er den Schuldigen findet.

Vier Jahre später arbeitet Greg in einem anderen Ort, er ist inzwischen verheiratet und hat einen zweijährigen Sohn.
Er genießt sein ruhiges Familienleben, den Unfall hat er längst verdrängt.
Bis der Drohbrief kommt. Und dabei bleibt es nicht.
Greg reagiert nicht, die Drohungen werden ernster. Und bald geschieht etwas sehr Dramatisches.

„Wenn die Vergeltung später kommt“ ist ein spannender Südfrankreich-Thriller von Anna-Maria Aurel.
Die Autorin ist mir durch ihre Reihe Mörderisches Südfrankreich und ihre Provence Krimis gut bekannt.

Im Mittelpunkt steht Greg Viguier. Greg hat einen Fahrradfahrer angefahren und Fahrerflucht begannen. Natürlich plagt ihn sein schlechtes Gewissen und er versucht sich mit vielen Ausreden zu beruhigen. Was Greg nicht weiß, der Fahrradfahrer stirbt. Nach einiger Zeit hat Greg den Unfall in das Hinterstübchen seines Gehirns gesperrt.
Mittlerweile lebt Greg auch an einem anderen Ort, er verheiratet und hat einen 2-jährigen Sohn. So sehr er sich auch in Sicherheit wiegt, ist da doch jemand der Rache üben will. Es fängt mit einem Drohbrief an, doch dabei bleibt es nicht.

Anna-Maria Aurel baut schnell Spannung auf. Nach dem Unfall und dem Tod des Fahrradfahrers Benjamin lässt sie die Geschichte gleich 4 Jahre nach vorne springen. Die Leser*innen lernen Greg, seine Frau und sein Sohn neu kennen. Aber sie lernen auch Benjamins Familie und seine Freunde kennen.
Dann bekommt Greg den ersten Drohbrief und es liegt etwas Düsteres in der Luft.
Die Leser*innen begleiten in verschiedenen Erzählsträngen Greg und seine Familie und die Mutter sowie die Freundin von Benjamin.
Wer will 4 Jahre nach dem Unfall Rache üben?

Anna-Maria Aurel erzählt die Geschichte atmosphärisch. Sie beschreibt die Handlungsorte anschaulich. Ihre Charaktere sind gut gezeichnet und lebendig.
Die Story wird sehr realistisch erzählt. Aus dem Täter wird ein Opfer. Greg wird bedroht und hat Angst um seine Familie.

Anna-Maria Aurel erzählt die Geschichte so, dass ich niemanden wirklich verurteilen kann. Greg hat einen bösen Fehler gemacht. Er gehört für seine Fahrerflucht bestraft das steht außer Frage. Doch konnte ich mir nicht verkneifen Mitleid für ihn zu empfinden.
Genauso geht es mir mit der anderen Seite. Die Familie, die Freunde sind wütend, auf den Menschen der Fahrerflucht begangen hat, und das mit Recht. Vielleicht könnte Benjamin noch leben, wenn früher Hilfe gekommen wäre.

Anna-Maria Aurel hat einen flüssigen, gut verständlichen und vor allem fesselnden Schreibstil.
Mit Spannung habe ich die Geschichte verfolgt und konnte wieder einmal das Buch kaum aus der Hand legen.

„Wenn die Vergeltung später kommt“ ist ein spannender Thriller, den ich mit Freude gelesen habe.

Verlassen

Eva Björg Ægisdóttir
Kriminalroman
351 Seiten
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
Übersetzt aus dem Isländischen von Freyja Melsted
5 von 5 Sternen

Spannende Krimireihe aus Island

Klappentext:
Der reiche und mächtige Snæberg-Clan trifft sich zu einem Familienfest in einem futuristischen Hotel inmitten der Lavafelder Westislands. Petra Snæberg, eine erfolgreiche Innenarchitektin, macht sich Sorgen um ihre Tochter Lea, deren Social-Media-Präsenz die falschen Follower angesprochen hat. Tryggvi, der Außenseiter der Familie, gibt sich große Mühe, dem Alkohol aus dem Weg zu gehen, weil er genau weiß, was sonst passieren kann.

Die Hotelangestellte Irma ist aufgeregt, dass sie diese berühmte Familie im Hotel betreuen kann. Doch im Verlauf des Wochenendes verschlechtert sich das Wetter immer mehr, ein Schneesturm zieht auf, und der Alkohol fließt in Strömen. Plötzlich verschwindet einer der Gäste, und es verdichten sich die Anzeichen, dass sich draußen auf dem Hotelgelände jemand herumtreibt.

„Verlassen“ ist der 4. Band der Reihe Mörderisches Island von Eva Björg Ægisdóttir.
Der Band spielt vor Band 1-3. Die Ermittlerin Elma ist noch nicht Teil des Teams. Deshalb kann das Buch gut ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

Aus einem Luxushotel inmitten Lavafelder in Westisland wird eine vermisste Person gemeldet. Als der Suchtrupp eine tote Person findet werden die Polizisten Hörður und Sævar von der Kriminalpolizei in Arkranes gerufen.

Die Familie Snæberg ist eine der bekanntesten und reichsten Familien Islands. Für ihr Familienfest haben sie das ganze Hotel gemietet. Die Leser*innen begleiten die Familie zum Teil vom Aufbruch zu Hause, der Fahrt und über das Familienfest das von Freitag bis Sonntag andauert. Je besser man die einzelnen Familienmitglieder kennenlernt, so mehr spürt man, dass nicht jeder sich von seiner echten Seite zeigt. Jeder scheint ein Problem zu haben, über das nicht gesprochen wird. Und auch in der Vergangenheit scheint es den eine oder anderen Vorfall gegeben zu haben. Der Alkohol fliest in Strömen, die Stimmung wird ausgelassen. Für einige wäre es besser gewesen, dem Alkohol nicht so zugesprochen zu haben.

Die Geschichte wird aus der Perspektive verschiedener Familienmitglieder erzählt.

Aber auch die Hotelangestellte Irma kommt als stille Beobachterin zu Wort. Dazwischen gibt es kurze Kapitel mit den beiden Ermittler Hörður und Sævar. Die Leser*innen begleiten die Ermittler am Fundort der Leiche bis zur Befragung der einzelnen Familienmitglieder.

Die beiden Ermittler Hörður und Sævar gefallen mir sehr gut, sie sind ja aus den vorherigen Bänden gut bekannt.
Elma, die im ersten Band zum Team dazugestoßen ist habe ich vermisst, bis ich gemerkt habe, dass dieser Band vor den anderen 3 Bänden angesiedelt ist.
Dieser Band ist auch anders aufgebaut als die vorherigen. Hier steht die Ermittlungsarbeit nicht im Vordergrund. Die Leser*innen sind viel mehr hautnah bei dem Familientreffen dabei, erleben kleine Streitigkeiten und Vorwürfe bis es am Ende passiert.

Eva Björg Ægisdóttir erzählt die Geschichte recht atmosphärisch und spannend.
Die Charaktere sind gut beschrieben und sind recht facettenreich.
Ich habe mich immer wieder gefragt, wer die tote Person ist und ob es ein Unfall oder ein Mord war. Und natürlich wer es war.

Es gibt mehrere Personen, die für einen Mord infrage kommen.
Einer aus der Familie oder ein Außenstehender? Lea, die Tochter von Petra Snæberg bekommt Nachrichten von einem Fremden, der ihren Sozial-Media-Account folgt geschickt. Er schreibt, er sei ganz in der Nähe und möchte sie reffen.

Die Autorin hat am Ende ganz geschickt eine Wendung eingeführt und das Ende war dann schon überraschend aber stimmig.

„Verlassen“ ist anders aufgebaut als die anderen Bände aber nicht minder spannend. Ich würde mich über weiter Bände freuen.

Unsere Oma wird 100

Anna Maria Kuppe
Kinderbuch
erschienen bei BoD – Books on Demand
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Anna Maria Kuppe für das Rezensionsexemplar

Eine Geschichte über Liebe und Geborgenheit für die ganze Familie

„Unsere Oma wird 100“ ist der 10. Band mit den lustigen Katzenbrüdern Rabauke und Biene von Anna Maria Kuppe.
Alle sind sehr aufgeregt, der 100. Geburtstag der Katzenoma steht bevor. Alles soll schön sein für diesen großen Tag. Während die Katzenbrüder die Oma beobachten und erzählen wie fit sie für ihr Alter ist, denkt die Katzenmutter über die Vorbereitungen zum Ehrentag der Oma nach. Die Geschenke werden ausgesucht und der Kuchen wird gebacken. Natürlich dürfen auch die Blumen nicht fehlen. Bis es dann am Ende heißt „Alles Gute zum Geburtstag“

Anna Maria Kuppe erzählt die Geschichte wieder mit viel Herz.
Ich begleite Rabauke und Biene jetzt schon eine ganze Weile und sie sind mit ans Herz gewachsen.
Mir hat bei diesem Band gut gefallen, wie liebevoll der 100. Geburtstag der Oma vorbereitet wird. Wie die Katzenbrüder registrieren wie fit die Oma mit 100 Jahren noch ist. Und wie glücklich die Oma dann an ihrem Geburtstag ist.

Wie immer ist die Geschichte schön illustriert.
Es macht Spaß das Buch Kindern vorzulesen oder es gemeinsam zu lesen.

„Unsere Oma wird 100“ ist eine schöne Geschichte die der ganzen Familie Freude macht.

Allein gegen die Lüge

Alex Finlay
Thriller
491 Seiten
erschienen im Goldmann Verlag
Übersetzt aus dem Englischen von Leo Strohm
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar

Pageturner

Klappentext:
Ein junger Mann auf der Suche nach der Wahrheit: Musste seine Familie sterben, um ein Verbrechen zu vertuschen?

Die Nachricht trifft Matt Pine wie ein Schock: Bei einem Urlaub in Mexiko kam fast seine gesamte Familie ums Leben. Die örtliche Polizei behauptet, es sei ein Unfall gewesen, doch das FBI bezweifelt das. Allerdings wollen sie Matt den Grund für ihre Skepsis nicht verraten. Das Drama rückt Matts Familie erneut ins Rampenlicht der Medien. Vor sieben Jahren war sein älterer Bruder Danny wegen Mordes an seiner Highschool-Freundin zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Danny hatte stets seine Unschuld beteuert, und eine große True-Crime-Doku nährte den Verdacht, er könnte zu Unrecht im Gefängnis sitzen. Nun scheint es eine Verbindung zwischen dem rätselhaften Tod seiner Familie und Dannys Fall zu geben, und Matt ist entschlossen, die Wahrheit herauszufinden. Selbst wenn er dafür sein eigenes Leben aufs Spiel setzen muss.

„Allein gegen die Lüge“ von Alex Finlay ist ein sehr spannender Thriller.

Matt Pine kann es kaum glauben, als er die Nachricht vom FBI übermittelt bekommt.
Seine Eltern und seine beiden Geschwister wurden in ihrem Ferienhaus in Mexiko tot aufgefunden. Die Polizei in Mexiko will den Fall als Unfall deklarieren, doch das FBI bezweifelt die Unfalltheorie. Warum sie nicht an einen Unfall glauben, darüber äußert das FBI sich nicht.
Matt hat jetzt nur noch seinen älteren Bruder. Aber der sitzt wegen Mordes lebenslang im Gefängnis. Bis heute behauptet er unschuldig zu sein. Sollte das wirklich stimmen und ein Netz voller Lügen hat sich über die Familie ausgebreitet?
Matt begibt sich selbst auf Spurensuche.

Alex Finlay beginnt seine Geschichte direkt damit, dass erzählt wird, wann und wie die Leichen der Familie gefunden wurde. Der Autor baut damit direkt auf der ersten Seite Spannung auf die er im Laufe der Geschichte immer weiter steigert.
Außer dem Mord an Matts Familie in Mexiko wirft der Autor auch die Frage in den Raum, ob Matts Bruder Danny vielleicht doch seit 7 Jahren unschuldig im Gefängnis sitzt.
Die Medien werden wieder aufmerksam auf die Familie und eine Doku auf Netflix wirft noch Holz ins Feuer.

Die Charaktere werden gut beschrieben und wirken lebendig.
Besonders Matt gefällt mir gut. Er hat immer an die Schuld seines Bruders geglaubt, doch jetzt erfasst ihn Zweifel.
Die Leser*innen lernen die Charaktere im Laufe der Geschichte gut kennen. Auch die ermordete Familie wird in Rückblicken den Leser*innen vertraut.

Genau wie Matt, sah auch ich mich beim Lesen in ein Netz voller Lügen verstrickt. Was ist wahr und was ist Lüge? Sitzt Danny unschuldig im Gefängnis? Ist seine Verurteilung ein Justizirrtum? Fragen über Fragen die eine ehrliche Antwort suchen. Doch darauf muss man warten und versuchen die kleinen Stückchen Wahrheit aus dem Konstrukt von Lügen herauszupicken. Wenn man sie denn erkennt.

Alex Finlay erzählt die Geschichte aus der Perspektive verschiedener Charaktere, was die Spannung nochmals steigert. Die vielen Wendungen, die der Autor in seine Geschichte einbaut, haben mich oft atemlos zurückgelassen.

Der Autor hat so einen fesselnden Schreibstil, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und an zwei Abenden gelesen habe.

„Allein gegen die Lüge“ ist einfach ein MUSS, für alle Liebhaber von spannenden Thrillern.