Goldene Zeiten im Inselsalon

Sylvia Lott
Historischer Roman
446 Seiten
erschienen bei Blanvalet
5 von 5 Sternen

ielen Dank an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Auch der 3. Band begeistert

Zum Inhalt:
Norderney 1920:
Der erste Weltkrieg ist vorüber doch auch im Inselsalon sind die Folgen noch gut zu spüren.

Friedas Mann Hilrich ist nicht aus dem Krieg zurückgekehrt.
Um den Friseursalon aufrecht zuhalten und damit das Einkommen für die Familie zu sichern heiratet Frieda einen Friseurmeister. Denn ohne Friseurmeister darf Frieda den Salon nicht weiterführen.
Lissy die Tochter von Frieda beginnt im Inselsalon eine Lehre als Friseurin.
Doch ihr wird es auf der Insel langsam zu eng.
Sie träumt von Freiheit und einem aufregenden Leben in Berlin.
Nach ihrer Lehre darf Lissy sich in einem Salon in Berlin weiterbilden.‘
Sie genießt ihre Freiheit und lernt den charismatischen Ivo Sartorius kennen.

„Goldene Zeiten im Inselsalon“ ist der dritte Band der Norderney-Saga von Sylvia Lott.
Die Autorin entführt die LeserInnen nach Norderney in die 1920er Jahre.
Die goldenen 20er Jahre sind zu Beginn gar nicht so golden. Doch nach und nach kommen gut betuchte Urlauber nach Norderney.

Es ist schön die bekannten Protagonisten wieder zutreffen.
Frieda ist gezwungen einen Friseurmeister zu heiraten.
Ohne Friseurmeister muss sie den Inselsalon schließen und Geld um einen Friseurmeister einzustellen ist nicht da.

Greta ist glücklich mit ihrem Mann Dr. Max Lubinus. Endlich ist sie auch schwanger und freut sich auf ihr Kind.
Doch Max Lubinus findet nach dem Krieg keinen Anstellung auf Norderney.
Müssen sie jetzt die Insel verlassen und aufs Festlandziehen wo die Chancen einer Anstellung besser sind?

Lissy, die Tochter von Frieda ist mittlerweile eine junge Frau und beginnt mit ihrer Ausbildung im Inselsalon.
Nach ihrer Ausbildung geht sie wie damals ihr Vater nach Berlin um sich den letzten Schliff anzueignen.
In Berlin genießt sie ihre Freiheit und das Leben.

Sylvia Lott verknüpft ihre Geschichte mit realen politischen und kulturellen Ereignisse.
So fließen die Inflation und die Währungsreform in die Geschichte mit ein. Genauso wie die Mode, der Bubikopf, der eine Spezialität von Frieda wird wie auch das freie Leben in Berlin Erwähnung findet.

Sylvia Lott hat einen unterhaltsamen und schnörkellosen Schreibstil.
Schon nach wenigen Seite war ich wieder mitten in der Geschichte drin.
Auch in diesem Band erzählt die Autorin die Geschichte wieder aus verschiedenen Perspektiven.
Man fühlt mit Frieda, Greta und Lissy mit, man teilt Freud und Leid mit den sympathischen Charakteren.
Es macht auch wieder große Freude die Entwicklung und die Stärken der Charaktere mitzuerleben.

Schon die ersten beiden Bände habe ich verschlungen und mit dem dritten Band ging es mir genauso.

Jetzt freue ich mich auf den letzten Band der Norderney-Saga.
„Neue Träume im Inselsalon“ soll im März 2024 erscheinen.
Ich bin schon sehr gespannt wie es weitergeht.

Eine Familie in Berlin – Fine und die Zeit der Veränderung

Ulrike Renk
Historischer Roman
509 Seiten
erschienen im Aufbau Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar

Der letzte Teil einer großen Familiengeschichte

Zum Inhalt:
Ulla und Heinrich Dehmel sind mit ihren drei Töchtern wieder nach Berlin zurückgekehrt.
Ulla engagiert sich politisch. Heinrich dagegen ist ganz für seine Patienten da. Die Ehe leidet sehr darunter.
Die Weltwirtschaftskies kommt und dazu gewinnen die Nazis immer mehr an Macht.
Ulla hat Angst, dass ihre Kinder in Berlin nicht mehr sicher sind.
So schickt sie Fine und ihre Schwester aufs Land.
Hier wachsen die Kinder behütet auf. Fine kann Abitur machen und träumt davon Ärztin zu werden.

„Eine Familie in Berlin: Fine und die Zeit der Veränderung“ ist der vierte Band der großen Familiensaga von Ulrike Renk.

Die Künstlerfamilie Dehmel ist eine so interessante Familie, die ich über die vier Bände gerne begleitet habe.

In diesem Band begleiten wir die Familie durch die Jahre 1926 – 1935.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Fine erzählt. Trotzen steht zu Beginn Ulla im Vordergrund.
Man erfährt einiges von ihrem politischen Engagement.
Mit 14 Jahren kommt Fine mit ihrer Schwester dann auf Land zu einer Pflegefamilie.
Ulla ist es nicht mehr möglich ausreichend für die Kinder zu sorgen.
Ihre Ehe ist gescheitert und Heinrich unterstützt die Familie nicht.
Die Mädchen haben Heimweh, sehnen sich nach ihrer Mutter.
Sie erfahren aber auch zum ersten Mal was ein geregeltes Familienleben bedeutet. Sie haben genug zu essen und sind in Sicherheit.

Die Protagonisten sind sehr lebensnah beschrieben.
Fine ist ein toller und liebenswerter Charakter.
Sie ist schon sehr früh selbstständig geworden. Hat sich immer verantwortlich für ihre Schwestern gefühlt.

Ulrike Renk erzählt die Geschichte wunderschön und authentisch.
Ihre Erzählung ist bunt und facettenreich.
Die Zeit der Handlung wird exzellent widergespiegelt.
Einmal mit dem Buch angefangen wird man wie durch einen Sog in die Geschichte hineingezogen und erwacht erst wieder wenn die Geschichte zu Ende ist.

Die Erzählung der Geschichte über die Familie Dehmel lässt Ulrike Renk hier enden.
Im Nachwort schreibt die Autorin noch kurz wie es mit den Mitgliedern der Familie weitergegangen ist.

„Eine Familie in Berlin: Fine und die Zeit der Veränderung“ ist ein wunderschöne Fortsetzung der Geschichte über die Familie Dehmel.
Jetzt muss ich die Familie Dehmel verlassen und bedanke mich bei Ulrike Renk für die schönen Lesestunden die ich mit der Familie Dehmel verbringen durfte.

Allsberg 1871 – Der Glanz der alten Zeit

Hans von Rotenhan
Historischer Roman
383 Seiten
erschienen im Maximum Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Maximum Verlag für das Rezensionsexemplar

Auftakt einer wunderbaren und interessanten Trilogie

Klappentext:

1871: Schloss Allsberg, das ehemals glanzvolle Anwesen der Familie Tröger in Unterfranken, ist in die Jahre gekommen und die Schönheit früherer Tage kaum mehr zu erkennen. Thea, die 26-jährige Tochter von Baron Tröger, erhält den Auftrag, auf einen Schlag alles Vieh zu verkaufen, um künftig Pferde für das Militär zu züchten und den Trögers damit wieder zu Wohlstand zu verhelfen.
Als Baron Tröger bei einem Reitunfall stirbt, erfüllt Thea den letzten Wunsch ihres Vaters. Um die Nachkommenschaft der Trögers zu sichern, sucht sie ihren eigenwilligen Bruder Cord und bringt ihn dazu, ihre Freundin Vicky zu heiraten. Doch die Ehe scheitert und Thea kümmert sich zusammen mit Vicky um die zwei aus der Verbindung stammenden Söhne. Trotz etlicher Widerstände gelingt es Thea, sich mit dem Gestüt durchzusetzen und auch die anderen Geschäfte des Familiensitzes Schloss Allsberg erfolgreich zu führen.
Und in dem Förster Hubert findet sie sogar ihre große Liebe, die sie jedoch geheim halten muss, um der gesellschaftlichen Ächtung zu entgehen, während Vicky sich in die Tochter des Dorfpfarrers verliebt.

„Allsberg 1871 – Der Glanz der alten Zeit“ ist der gelungene Auftakt einer Trilogie von Hans von Rotenhan.

Die Handlung umfasst die Jahre 1871-1892.
Im Mittelpunkt steht das Schloss Allsberg und seine Bewohner.
Thea die Tochter des Baron, die nach seinem Tod versucht das Anwesen für die Nachkommen zu erhalten.
Und ihre Freundin Vicky, die eine Ehe mit Theas Bruder eingeht.
Vickys Ehe scheitert. Mit ihren zwei Söhnen lebt sie weiterhin mit Thea auf Schloss Allberg.
Die beiden Charaktere werden sehr lebendig dargestellt.
Es sind zwei starke Frauen die gegen die Konventionen kämpfen und die sich in der Männerwelt behaupten müssen.
Mir waren beide Frauen gleich sehr sympathisch.
Ich habe viel mit ihnen gelitten aber mich auch mit ihnen gefreut.

Hans von Rotenhan hat einen gut verständlichen und flüssigen Schreibstil.
Der Autor vermag es die Geschichte so zu erzählen, dass man als LeserIn das Gefühl hat mittendrin zu sein.
Hans von Rotenhan beschreibt die Zeit der Handlung sehr authentisch und lässt somit die Jahre des 19. Jahrhundert wieder aufleben.

„Allsberg 1871 – Der Glanz der alten Zeit“ war ein toller Einstieg in die Trilogie.
Ich freue mich schon sehr auf den 2. Band „Allsberg 1980 – Der Klang der Vergangenheit“ der am 1. August 2023 erscheinen soll.

Das Erbe der Teehändlerin

Susanne Popp
Historischer Roman
362 Seiten
erschienen im S. Fischer Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den S. Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein schöner Abschluss der Ronnefeldt Saga

Klappentext:
Frankfurt, 1889: Friederike Ronnefeldt ist stolz, dass der Teehandel, den einst ihr Mann Tobias gegründet hat, auch in der dritten Generation fortgeführt werden soll. Sie ist ein Vorbild für ihren Enkel Rolf, der die Geschäfte übernehmen möchte. Um Erfahrungen rund um den Teeanbau und -handel zu sammeln, geht er auf eine Weltreise, die ihn unter anderem nach Indien, Ceylon und China führt. Und Rolf ist sich sicher: Er möchte seine innovativen Ideen wieder mit nach Frankfurt nehmen. Zu Hause wartet nicht nur das Familienunternehmen auf ihn, sondern auch die Unternehmerstochter Anna Reither, die ihm seit ihrer ersten Begegnung mit ihrer klugen und engagierten Art nicht mehr aus dem Kopf gehen will.

„Das Erbe der Teehändlerin“ ist der 3. und letzte Band der Ronnefeldt-Saga von Susanne Popp.

Das Buch ist wunderschön gestaltet. Auf der Innenseite ist ein Bild mit Blick auf Frankfurt um 1900.

Der Handlungsort ist Frankfurt in den Jahren 1889 -1893:
Für mich als eingefleischte Frankfurterin ist das natürlich ein Highlight.
Die Plätze der Handlung sind mir alle bekannt.
Noch heute gibt es ein Geschäft der Firma Ronnefeldt in der Frankfurter Innenstadt und immer wenn ich zu einem Einkaufsbummel auf die Zeil gehe mache ich dort einen Halt um mich bei einer Tasse Tee auszuruhen.

Susanne Popp hat tolle Charaktere zum Leben erweckt.
In diesem Band steht Rolf Ronnefeldt im Mittelpunkt
Rolf ist der Sohn von Carl Ronnefeldt und der Enkel von Friederike.
Er wird das Geschäft übernehmen, doch noch kann sein Vater Carl nicht loslassen.
Genau wie einst sein Großvater Tobias unternimmt auch Rolf eine Weltreise.

Auch Friederike Ronnefeldt treffen wir in der Geschichte wieder . Sie ist mittlerweile über 80 Jahre und eine von allen geliebte Großmutter geworden.

Nicht vergessen möchte ich Anna Reither. Eine gut behütete Unternehmerstechtor die sich nach und nach Freiheiten erkämpft.
Sie steht für die moderne Frau die für ihre Selbstbestimmung kämpft.

Die Schauplätze sind abwechslungsreich.
Da ist natürlich Frankfurt. Wir treffen aber auch Elise die einst mit ihrem Mann nach Amerika ausgewandert ist wieder.
Und wir dürfen Rolf auf seiner Weltreise an interessante und entlegene Ort begleiten.

Susanne Popp erzählt ihre Geschichte wunderschön und authentisch.
Es macht einfach nur Freude zu lesen wie die Protagonisten ihr Leben und die vielen schwierigen Gegebenheiten meistern.
Die Autorin lässt auch einiges an Zeit- und Lokalkolorit in das Buch mit einfließen.
Susanne Popp lagen für ihre Recherche einige Aufzeichnungen aus dem Familienarchiv der Familie Ronnefeldt sowie ein Reisetagebuch von Rolf Ronnefeldt zu Grunde.
Trotz einem realen Hintergrund ist es doch eine fiktive Geschichte, die Susanne Popp so authentisch erzählt, dass man Realität und Fiktion nicht mehr zu trennen vermag.

Drei Bände lang habe ich die Familie Ronnefeldt begleiten dürfen.
Susanne Popp hat mir mit ihrer Ronnefeldt Saga viele schöne Lesestunden bereitet.
Dafür vielen Dank.

Altes Leid

Lea Stein
Historischer Kriminalroman
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Historischer Kriminalroman

Klappentext:
Hamburg, 1947. Nach nur wenigen Wochen Ausbildung tritt Ida Rabe ihre erste Stelle als Polizistin an. Mitten auf St. Pauli, in der Davidwache, soll sie die neu gegründete Weibliche Polizei verstärken. Und schon bald bekommt sie viel zu tun. Im nachkriegszerbombten Hamburg trifft man das Elend an jeder Ecke in Form von Bettlern, Prostituierten und stehlenden Kindern. Als eine Frau im Umland tot aufgefunden wird, grausam verstümmelt und mit aufgeschnittenem Unterleib, scheint sich niemand besonders für den Fall zu interessieren. Doch Ida, deren eigene dunkle Vergangenheit mit der Unterwelt Hamburgs verschlungen ist, macht sich auf die Suche nach dem Täter. Bald ist klar: In Hamburg geht ein Monster um. Und um es zu fassen, muss Ida ihm gefährlich nahe kommen.

„Altes Leid“ ist der erste Band der Ida-Rabe-Reihe von Lea Stein.

Die Autorin entführt ihre LeserInnen nach Hamburg in das Jahr 1947.
Die Nachwehen des Krieges sind noch allzu deutlich zu spüren.
Die englischen Besatzer ermöglichen Frauen, die männliche Polizei zu verstärken.
Ida Rabe bekommt nach kurzer Ausbildung eine Stelle auf der Davidswache.
Schon der Beginn der Geschichte legt offen was die Männer von der weiblichen Unterstützung halten.
Das Büro von Ida ist im Keller, da wo auch die Arrestzellen sind.
Ida bekommt deutlich zu spüren, dass die Polizistinnen ihre Stelle nur den Besatzern zu verdanken haben. Wenn erst einmal die Männer wieder aus der Kriegsgefangenschaft zurück sind, wird es keine weiblichen Polizistinnen mehr geben, so ihr Vorgesetzter. Schließlich nehmen sie den Männern den Arbeitsplatz weg.
So wie Ida ist es wohl schon vielen Frauen ergangen die sich in eine Männerdomäne vorgewagt haben.
Ida soll erst einmal Schreibarbeiten übernehmen und sich um das Dienstbuch kümmern.
Im Dienstbuch entdeckt Ida, dass ein Vergewaltige im Umkreis sein Unwesen treibt.
Ida möchte gerne in diesem Fall ermitteln bekommt jedoch keine Erlaubnis.
Kurzerhand fängt sie an auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen.

Lea Stein zeigt ihren LeserInnen sehr deutlich das damalige Bild der Frau und deren Rechte auf.
Ihre Protagonistin Ida Rabe, die sich von den männlichen Kollegen nicht einschüchtern lässt war mir gleich sympathisch.
Sie handelt zwar bei ihren Ermittlungen nicht immer wie man es von einer Polizistin erwartet.
Dass liegt aber an der mangelnden Erfahrung die Ida hat und an der fehlenden Unterstützung. Und natürlich auch an ihrem großen Herz.
Ihre Kollegin Heide Brasch ist das genaue Gegenteil von Ida.
Sie will bei den männlichen Kollegen lieb Kind machen und schwärzt Ida noch an.
Dafür ist der Rechtsmediziner Ares Konstantinos sehr sympathisch.
Ich glaube er ist der einzige Mann der sich nicht an den weiblichen Polizistinnen stört.
Ich denke und hoffe, dass auch die Polizisten sich im Laufe der nächsten Bände immer mehr an ihre weiblichen Kolleginnen gewöhnen werden.
Das ist eine Entwicklung die etwas Zeit braucht.

Lea Stein vermittelt die Nachkriegszeit sehr authentisch was auf eine sehr gute Recherche schließen lässt.
Ihre Charaktere sind richtig lebendig.
Das Bild der Frau wird so dargestellt wie es damals wohl war.
Manchmal hat es mich schon erschreckt wie die Männer über die Frauen gedacht heben.
Besonders bei Übergriffen auf weibliche Personen wurde erst einmal die Schuld bei der Frau gesucht. Wurde die Tat erst einmal heruntergespielt.
Das hat mich schon manchmal wütend gemacht.
Wenn man vergisst, dass es ja „nur“ eine Geschichte ist und wütend den Kopf schüttelt, dann hat die Autorin einen mit ihrer Geschichte doch richtig gepackt.
Ja, dass hat Lea Stein geschafft.

„Altes Leid“ ist ein spannender Historischer Kriminalroman.
Ich hoffe, dass es noch viele weitere Fälle mit Ida Rabe gibt.

Blankenese – Licht und Schatten

Michaela Grünig
Historischer Roman
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Bastei Lübbe für das Rezensionsexemplar.

Gelungener Auftakt einer neuen Familiensaga

Covertext:
Hamburg, 1919. John Casparius glaubt nicht mehr an das Gute im Menschen. Die grausamen Erfahrungen des Krieges verfolgen ihn, die einst so florierende Reederei, seit Jahrzehnten in Familienbesitz, ist durch die politischen Turbulenzen angeschlagen. Von Schuldgefühlen geplagt kreisen seine Gedanken darum, ins Wasser zu gehen. Nach einer durchgrübelten Nacht trifft er im Morgengrauen am Elbufer auf die junge Leni Hansen. Zwei Fremde, die der Zufall für einen kurzen, aber schicksalshaften Moment zusammenführt und die nicht ahnen, dass von nun an ihr Leben und das ihrer Familien über Generationen miteinander verwoben sein wird.

„Blankenese – Licht und Schatten“ ist der erste Band der Blankenese-Saga von Michaela Grünig.
Nachdem ich die Heiligendamm-Saga verschlungen habe, war ich schon sehr gespannt auf das neue Werk der Autorin.

Im Mittelpunkt stehen zwei Familien aus Blankenese, dass zu dieser Zeit noch nicht zu Hamburg gehörte.
Die zwei Familien sind sehr unterschiedlich, kommen aus verschiedenen sozialen Schichten.
Da ist einmal die Familie Casparius. Die Familie besitzt eine Reederei und ist recht Wohlhabend.

Die Familie Hansen hingegen lebt in einem kleinen Haus mit allen Familienangehörigen auf engem Raum zusammen.
Die Mutter Irma ist die Witwe eines Kapitäns. Ihr Mann hat für die Reederei Casparius gearbeitet und sein Schiff ist samt Besatzung untergegangen.

Leni Hansen und John Casparius treffen sich und verlieben sich ineinander.
Anhand von Leni und John werden die Unterschiede der sozialen Schichten sehr gut aufgezeigt.
Leni wird von Johns Familie natürlich nicht akzeptiert.

Michaela Grünig erzählt die Geschichte im ersten Band von 1919 – 1939.
Eine große Rolle spielt die politische Situation in Deutschland.
Die Inflation, die Entwertung des Geldes und der damit verbundenen Notstand und die Arbeitslosigkeit.
Die immer wieder wechselnde Regierung bis dann die NSDAP an die Macht kommt.
Auch hier ist die Bevölkerung zweigeteilt. Die einen, die Verblendenden feiern Hitler wie den neuen „Messias“ die anderen bekommen Angst vor dem was ihnen bevorsteht.
John Casparius verstorbenen Mutter war Jüdin. Somit ist John Halbjude.
Auch er ist ein gutes Beispiel für die schwarzen Jahre der deutschen Geschichte.

Michaela Grünig hat wieder wunderbare Charaktere erschaffen und zum leben erweckt.
Die meisten sind mir sympathisch aber, wie es sein muss gibt es natürlich auch ein paar Charaktere die nicht so sympathisch sind.

Die Autorin lässt viel Zeitkolorit in ihre Geschichte einfließen und vermittelt somit ein Stück deutsche Geschichte auf sehr unterhaltsame Art.
Ihr Schreibstil ist so fesselnd, nach ein paar Seiten war ich auch von der neuen Saga gefangen.
Ich konnte das Buch wieder einmal kaum aus der Hand legen. Einmal mit der Geschichte angefangen wird man wie durch einen Sog hineingezogen.

Nach dem Ende des ersten Bands habe ich viele Fragezeichen im Kopf. Wie wird es mit den beiden Familien weitergehen.
Die Zeiten werden ja nicht besser.
Ich bin schon sehr gespannt auf den 2. Band.

Die Welt gehört uns – Eine unmögliche Freiheit

Julia Kröhn
Historischer Roman
erschienen im Blanvalet Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Eine spannende Zeitreise

Klappentext:
Frankfurt, 1965: Zwanzig Jahre hat Ella erfolgreich das »Bücherreich« geführt, doch nun herrscht Zwist: Ihre deutlich jüngere Schwester Luise hat die schnulzigen Bücher satt. Ihr Kopf ist voller neuer, unerhörter Ideen, zu denen sie der charismatische und politisch aktive Student Thilo anstiftet. Zunächst steht Ella diesen ablehnend gegenüber. Doch dann bringt Luise sie dazu, ein dunkles Kapitel ihrer Vergangenheit aufzuschlagen. Ella erinnert sich wieder, was sie einst als Verlegerin angetrieben hat: der Glaube, dass Bücher Menschen aufrütteln und die Welt verändern können. Werden sie ihr nun auch helfen, endlich ihr Glück zu finden?


„Die Welt gehört uns – Eine unmögliche Freiheit“ ist der zweite Band der Dilogie „Die Buchhändlerinnen von Frankfurt“ von Julia Kröhn.
Der erste Band „Die Gedanken sind frei“ hat mich sehr begeistert und ich habe dem zweiten Band entgegengefiebert.

Die Protagonisten sind sehr gut gezeichnet und sympathisch.
Ella war mir im ersten Band richtig ans Herz gewachsen.
Sie ist eine Frau voller Elan.
Die Verlagsbuchhandlung der Eltern hat Ella nach dem Krieg aus dem Nichts wieder aufgebaut.
Ihr „Bücherreich“ führt sie mit ihrer Schwester Luise recht erfolgreich.
Dann lernt Luise den Student Thilo kennen.
Es ist die 2. Hälfte der 1960er Jahre und ich kann mich noch sehr gut an die Studentenrevolten in Frankfurt erinnern.
Der Student Thilo inspiriert Luise zu völlig neuen Ideen.
Sie will die Macht der Bücher nutzen.
Doch kann man damit die Welt verändern?
Ella ist skeptisch und vom Vorhaben ihrer Schwester, die leichte Unterhaltungsliteratur aus dem „Bücherreich“ zu verbannen nicht angetan.
Doch dann erinnert sie sich, dass sie selbst die Menschen nach dem Krieg mit ihren Büchern auf neue Gedanken bringen wollte.

Julia Kröhn bring ihren LeserInnen mit ihrer Geschichte die Welt der Bücher nach Hause.
Im ersten Band ging es um den Wiederaufbau der Buchhandlug „Bücherreich“ mit allen Schwierigkeiten der Nachkriegszeit.
Im zweiten Band, der Mitte der 1960er Jahre spielt gibt es in Frankfurt große Studentenunruhen.
Ich kann mich noch sehr gut erinnern. Es verging kaum ein Samstag wo in der Innenstadt nicht demonstriert wurde. Wo Schaufenster eingeworfen wurden und Wasserwerfer zum Einsatz kamen.
Julia Kröhn schildert die Zeit sehr authentisch und ihre Protagonistin Luise fragt sich ob man mit Büchern nicht mehr erreichen kann.

Der Schreibstil von Julia Kröhn ist fesselnd und gut verständlich.
Nach einigen Seiten war ich wieder richtig in der Geschichte drin.
Ich habe mich gefreut Ella und Luise wiederzutreffen.
Die Geschichte ist so authentisch und realistisch beschrieben, dass man glauben könnte die Autorin war selbst bei den Ereignissen dabei gewesen.
Mit beiden Bänden hat die Autorin mich begeistert und mir viele schöne Lesestunden geschenkt.

Die Hofgärtnerin – Blütenzauber

Rena Rosenthal
Historischer Roman
erschienen im Penguin Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar

Krönender Abschluss einer wunderschönen Trilogie

Oldenburg, 1897. Als erste Frau überhaupt hat sich Marleene den Titel der Hofgärtnerin erkämpft. Nun möchte sie ihren Erfolg dazu nutzen, auch anderen Frauen den Weg zu einer Lehre zu ebnen. Doch der Aufbau einer eigenen Gärtnerinnenschule birgt viele Hindernisse, denn noch immer herrscht die weitverbreitete Überzeugung, dass Frauen nicht für einen Beruf geeignet sind. Als sich Marleene dann auch noch ihr größter Widersacher in den Weg stellt, steht ihr bisher größter Kampf bevor, für ihre Schülerinnen, ihren Lebenstraum und ihre Liebe!

„Die Hofgärtnerin – Blütenzauber“ ist der dritte Band der Hofgärtnerinnen Saga von Rena Rosenthal.
Die Autorin hat als Kind viel Zeit in der Baumschule ihrer Eltern verbraucht. All ihr Wissen und ihre Liebe zu Pflanzen sind in dieses Buch mit eingeflossen.

Die Protagonisten wurden mit viel Liebe zum Leben erweckt.
Besonders ist mir Marleene seit dem ersten Band ans Herz gewachsen und ich freue mich sie wiederzutreffen.

Nach ein paar Seiten war ich wieder richtig in der Geschichte drin.
Es ist wie ein nach Hause kommen wo liebgewonnene Menschen schon auf dich warten.

Natürlich steht Marleene wieder im Mittelpunkt der Geschichte.
Sie ist eine kluge und liebenswerte junge Frau. Wenn sie sich etwas vorgenommen hat kann sie auch sehr hartnäckig sein.
Marleene musste viele Hürden überwinden um Gärtnerin werden zu können.
Jetzt hat sie sogar den Titel „Hofgärtnerin“.
Marleene ruht sich keineswegs auf ihren Lorbeeren aus. Sie nutzt ihren Erfolg und kämpft dafür, dass auch andere Frauen ihren geliebten Beruf ergreifen dürfen.

Julius ist wie immer an Marleenes Seite. Er unterstützt sie auch wieder bei ihrem Vorhaben eine Gärtnerinnenschule zu gründen.

Konstantin, der Bruder von Julius versucht weiterhin Marleene und Julius das Leben schwer zu machen.
Es ist schon erstaunlich wie wenig sich der Charakter beiden Brüder ähnelt.

Die Geschichte wird aus der Sicht verschiedener Charaktere erzählt.
Der Schreibstil von Rena Rosenthal ist flüssig und leicht verständlich. Die Geschichte ist fesselnd und sehr facettenreich erzählt.
Auch die Zeit der Handlung wird authentisch widergespiegelt.
Das Buch mit über 600 Seiten hat sich sehr schnell gelesen.
Besonders gefallen haben mir die eingeworfenen lateinischen begriffe der Pflanzen und das Plattdeutsch, was immer mal wieder eingestreut wurde. Es macht die Geschichte besonders authentisch.

Am Ende der Geschichte gibt es noch einiges interessantes zu entdecken.
Auch werden Plattdeutschen Begriffe erklärt.
Dann folgen noch die Leckereien aus der Welt der Hofgärtnerin.

Mit „Die Hofgärtnerin – Blütenzauber“ endet die Hofgärtnerinnen Trilogie.
Es hat mir viel Freude gemacht die Hofhärterinnen Saga zu lesen.
Jetzt verabschiede ich mich von den liebgewonnenen Charakteren die ich über drei Bände begleiten durfte.

Sturmtage – Die Schwestern vom Waldfriede

Corina Bomann
Historischer Roman
erschienen im Penguin Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar

Schwere Zeiten

Berlin-Zehlendorf, 1939. Mit Kriegsbeginn müssen die Schwestern und Ärzte im Krankenhaus Waldfriede geschlossen zusammenstehen. Doch der jungen selbstbewussten Assistenzärztin Helene fällt es schwer, den Frieden im Haus zu wahren. Immer wieder gerät sie mit dem Chefchirurgen, einem überzeugten NSDAP-Mitglied, aneinander. Trost findet sie auf Spaziergängen in den Parkanlagen der Klinik und bei dem sympathischen Gärtner Timo. Aus ihrer anfänglichen Freundschaft entwickelt sich schnell ein inniges Verhältnis, bis Timo überraschend zum Wehrdienst eingezogen wird. Als Helene bemerkt, dass auch ein anderer Mann Gefühle für sie entwickelt, muss sie ihr Herz ergründen, doch dieses ist erfüllt von Sorge denn es ist nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Bomben über Berlin und dem Waldfriede fallen werden.

„Sturmtage – Die Schwestern vom Waldfriede“ ist der dritte Band der Saga rund um das Krankenhaus Waldfriede und dessen Mitarbeiter von Corina Bomann.
Inspiriert zu dieser Saga wurde die Autorin, als sie 2019 selbst in diesem Krankenhaus behandelt wurde und dabei auf die lange und aufregende Geschichte des Krankenhauses aufmerksam wurde.
Noch heute ist der Träger der Klinik die evangelische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten.
Diese Abspaltung der evangelischen Kirche war mir bisher unbekannt und ich fand es schon im ersten Band sehr interessant darüber zu lesen. Gegründet wurde die Glaubensgemeinschaft in Amerika.
Die Siebenten-Tags-Adventisten feiern nicht den Sonntag sondern den Sabbat.

Die Geschichte im dritten Band beginnt 1939 und endet im Epilog 1946
Erzählt wird es abwechselnd aus der Sicht der wichtigsten Charaktere.
Einige Protagonisten kennt man ja schon aus dem ersten und zweiten Band und es ist schön sie wiederzutreffen.

Hanna mochte ich vom ersten Augenblick an und es ist schön, dass sie dem Waldfriede erhalten geblieben ist.
Sie geht völlig auf in ihrem Beruf.
Hannah ist Dr. Conradi’s Sprechstundenhilfe und und seine engste Vertraute.
Außerdem ist sie die Röntgenschwester im Waldfriede. Und für mich der gute Geist des Waldfriede.
Ihrem realen Vorbild sind die Überlieferungen zu dieser Geschichte zu verdanken. Hanna war auch die Chronistin des Krankenhauses und Corina Bomann konnte auf viele Informationen zurückgreifen.

Auch Dr. Conradi ist mir sympathisch. Er lebt für seine Arbeit und für sein Krankenhaus.
Zwischen Hanna und Dr. Conradi besteht eine ganz besondere Beziehung.
Ihm und dem Waldfriede stehen nicht nur durch den Krieg schwere Zeiten bevor. Er erleidet auch einen schweren Schicksalsschlag.

Helene und Timo sind auch zwei tolle Charaktere.
Ich habe beide sehr gerne gemocht.
Timo erobert das Herz von Helene .
Doch die Kriegszeiten nehmen auf Liebe keine Rücksicht.
Timo wird eingezogen und Helene bangt darum ob er unversehrt aus dem Krieg zurückkommt.

Die Zeiten des Kriegs, des Hungers und der Angst werden wird von Corina Bomann sehr deutlich aufgezeigt.
Sie Beschreibt das Leben der Krankenschwestern und das Leben in einer religiösen Gemeinschaft die streng nach ihren Regeln lebt sehr authentisch.
Auch die Schwierigkeiten die, die christliche Gemeinschaft wegen ihres Glaubens hat kommt deutlich zum Ausdruck.
Da die Siebenten-Tags-Adventisten den Sabbat feiern werden sie oft mit dem jüdischen Glauben verglichen. Was in dieser Zeit gefährlich sein kann.

Ich habe schon recht viele Bücher von Corina Bomann gelesen und immer wieder passiert es mir, dass ich nach den ersten Seiten das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.
Der Schreibstil der Autorin ist einfach mitreisend. Sie ist eine geniale Geschichtenerzählerin.
Bei dieser Geschichte spürt man förmlich mit welchem Eifer und welcher Freude die Autorin die Geschichte von Waldfriede recherchiert hat.
Dieses Buch war, wie viele andere von Corina Bomann wieder ein Highlight für mich und ich denke der nächste Bande der Reihe wird genauso aufregend werden.

Jetzt freue ich mich schon auf den 4. Band „Wunderzeit – Die Schwestern vom Waldfriede“ der im Juli 2023 erscheinen soll.

Ginsterhöhe

Anna-Maria Caspari
Historischer Roman
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Ergreifende Familiengeschichte

Covertext:
1919: Körperlich und psychisch schwer versehrt kehrt der junge Bauer Albert Lintermann in sein Heimatdorf Wollseifen zurück. Seine Frau Bertha begegnet ihm mit Abscheu und Entsetzen. Doch Albert lässt sich nicht unterkriegen, und es gelingt ihm, seinen Platz in der Familie und der Dorfgemeinschaft wiederzufinden, nicht zuletzt, weil ihm Leni, die Verlobte seines im Krieg gefallenen Freundes, dabei hilft. Eine Zeitlang sieht es so aus, als könne das Leben wieder in geordneten Bahnen verlaufen, die Familie wächst, der Hof wird größer und trotz der zunehmenden Inflation hält der Fortschritt Einzug in Wollseifen. Bis die Nationalsozialisten in die karge ländliche Idylle einfallen und das Schicksal der kleinen Eifelgemeinde und ihrer Bewohner für immer besiegeln.

„Ginsterhöhe“ ist eine ergreifende Familiengeschichte fesselnd erzählt von Anna-Maria Caspari.

Im Mittelpunkt stehen Albert Lintermann und seine Frau Bertha.
Nach dem 1. Weltkrieg kehrt Albert zurück in sein Heimatdorf Wollseifen.
Der Krieg hat Albert körperlich und seelisch verändert.
Seine Frau Bertha wendet sich von ihm ab. Sie erkennt in Albert nicht mehr den Mann, den sie geheiratet hatte. Von seinen entstellenden Verletzungen im Gesicht ist sie zu tiefst erschrocken.
Doch Albert gibt nicht auf, er kämpft sich zurück ins Leben.
Unterstützt wird er dabei durch Leni. Sie war die Verlobte seines Freundes der im Krieg geblieben ist.

Das Buch ist in 3 Teile aufgeteilt. Der erste Teil umfasst die Jahre 1919-1928.
Die Nachwehen des Krieges sind deutlich zu spüren.
Viele Menschen haben das Trauma des erlebten noch nicht hinter sich gelassen.
Die Bewohner von Wollseifen bauen ihr zerstörtes Dorf nach und nach wieder auf.
Hunger und Geldnot beherrscht das Leben der Menschen.

Der 2. Teil umfasst die Jahre 1930-1939.
In diesem Teil nimmt das politische Geschehen einen großen Raum ein.
Hitler wird zum Reichskanzler ernannt.
Ein Reichsschulungszentrum wird in Wollseifen gebaut, wodurch das Dorf einen Aufschwung erlebt.
Die Stimmung im Lang ist zweigeteilt.Viele Menschen treten in die NSDAP ein, so auch einige Dorfbewohner von Wollseifen.

Der 3. Teil umfasst dann die Jahre 1939-1949.
Es sind die Kriegsjahre und die Jahre nach dem 2. Weltkrieg.
Wieder wird viel zerstört. Wieder erleben die Menschen schreckliches.
Doch der Wille das Dorf Wollseifen wieder aufzubauen ist bei seinen Bewohner ungebrochen.
Doch das Schicksal sieht es anders.

Der Roman „Ginsterhöhe“ hat einen realen geschichtlichen Hintergrund.
Das Dorf Wollseifen hat es wirklich gegeben und Anna-Maria Caspari erzählt seine Geschichte.
Die Charaktere hingegen sind frei erfunden.
Doch sie sind so gut in die Geschichte eingefügt, dass man meinen könnte auch sie hätte es wirklich gegeben.
Für mich wurden die Protagonisten recht schnell lebendig.
Anna-Maria Caspari erzählt die Geschichte fesselnd und berührend.
Ihr Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen.
Nach ein paar Seiten wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
So hat mich das Schicksal der Familie Lintermann und der anderen Dorfbewohner berührt.

„Ginsterhöhe“ ist ein Lesehighlight das ich sehr gerne empfehlen möchte.