Lady Churchill

Marie Benedict
Roman
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Großartiger Roman über eine großartige Frau

Marie Benedict hat mit ihrem Roman „Lady Churchill“ Clementine Churchill ein Denkmal gesetzt.

Die Geschichte beginnt mit der Hochzeit von Clementine Holzier und Winston Churchill im Jahre 1908.
Kurz erinnert sich Clementine zurück an das Jahr 1906 in dem sie Winston kennenlernte.
Danach begleitet der Leser Clementine Churchill durch alle Höhen und Tiefen bis in das Jahr 1945.
Ich denke Clementine hat bei ihrer Hochzeit nicht geahnt in welchen Sphären sie sich in ihrem Leben bewegen wird.

Ich habe mich gefragt, wer ist diese Frau? Warum weiß ich so wenig von ihr?
Winston Churchill ist jedem bekannt aber seine Frau stand im Hintergrund.
Und aus dem Hintergrund hat sie die Strippen gezogen.
Es heißt ja so schön, „hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau“.
Dieser Satz bewahrheitet sich bei den Churchills. Clementine war Vertraute, Beraterin und ja ich würde sagen Lehrmeisterin.
Winston hat oft und gerne Ratschläge von ihr angenommen.
Sie hat sich Winstons Politik verschrieben, ihm aber auch klar gemacht, wenn sie mit etwas nicht einverstanden war und ihn auch oft in die richtige Richtung gelenkt.
Oft war sie die einzige Frau bei Gesellschaften, bei denen es um Politik ging. Von den Männern wurde sie belächelt.
Dazu hat Clementine noch 5 Kinder geboren, von denen eins sehr früh verstorben ist.
Die Kinder hatten allerdings nicht viel von ihrer Mutter.
Clementine hat es selbst oft bedauert, dass sie so wenig Zeit für die Kinder hat.

Marie Benedict zeigt in ihrem Buch „Lady Churchill“ ein lebhaftes und authentisches Bild einer großartigen und starken Frau auf. Was könnte dies Frau in heutigen Zeiten bewirken. Ich bin mir sicher, sie würde ganz oben mitspielen.

Mörderfinder-Die Spur der Mädchen

Arno Strobel
Thriller
erschienen im Fischer Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar

Gänsehaut

Vor 6 Jahren sind 3 Mädchen verschwunden.
Die Fälle wurden nie aufgeklärt, es gab keine Lebenszeichen, keine Leichen.
Jetzt verschwinden wieder Mädchen.
Und plötzlich tauchen Gegenstände eines der Mädchen in ihrem Elternhaus auf.
Der verzweifelte Vater versucht Max Bischoff, der inzwischen als Dozent an der Polizeihochschule tätig ist davon zu überzeugen ihm zu helfen.

„Mörderfinder – Die Spur der Mädchen“ ist der erste Band einer neuen Thriller-Reihe von Arno Strobel.
Der Autor verschafft meinem Lieblingscharakter seiner Bücher hiermit ein Comeback.
Mit freudiger Erwartung habe ich angefangen das Buch zu lesen.
Ja und nicht nur Max Bischoff ist zurück, sondern auch sein früherer Kollege Hauptkommissar Horst Böhmer. Den Kontakt zu Böhmer hat Max nicht aufgegeben. Immer wenn er Rat braucht kontaktiert er ihn in gewohnter Manie auch mitten in der Nacht.

In seiner Trilogie „Im Kopf des Mörders“ hat Arno Strobel Max Bischoff so viel erleiden lassen, dass dieser seinen Polizeidienst aufgegeben hat und sein Wissen als Dozent an der Polizeihochschule weitergibt.
Doch jetzt spürt er wieder das Kribbeln in sich, was ein Fall und die Ermittlungen mit sich bringt.

Der Fall ist sehr spannend. Immer wieder gibt es Hinweise das die damals verschwundene Leni wieder aufgetaucht ist.
Zwischendurch bekommt man als Leser auch einen Einblick was dem Mädchen zugestoßen ist, was ihm alles angetan wurde und welchen Hass das Mädchen entwickelt hat. Die Identität des Mädchens bleibt allerdings bis zum Ende ein Rätsel.

Arno Strobel versteht es einfach den Spannungsbogen von Anfang bis Ende aufrecht zu halten.
Der Autor lässt ein Kapitel gerne mal mit einem Cliffhanger enden.
Bei diesem Buch brauchte ich kein Essen und kein Trinken und wie Sebastian Fitzek so schön unter dem Covertext schreibt auch kein Lesezeichen.
Man kann nicht aufhören, man muss einfach immer weiterlesen.
Jetzt hoffe ich auf viele weiter Fälle mit Max Bischoff.

Lange Schatten über der Côte d’Azur

Christine Cazon
Kriminalroman
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Tod auf dem Friedhof

Auf dem Friedhof Le Grand Jas in Cannes wird eine Leiche gefunden.
Im israelitischen Feld des Friedhofs liegt ein toter Mann auf einem Grab, dass einer jüdischen Familie gedenken soll.
Auch der Ermordete gehörte dem jüdischen Glauben an.
Kommissar Duval denkt gleich an eine antisemitisch motivierte Tat.
Doch seine Vorgesetzten wollen davon nichts wissen.
Bei den Ermittlungen enthüllt Kommissar Duval, mit Hilfe seiner Lebensgefährtin Annie einiges aus der Vergangenheit der Familie des Opfers und auch aus der Zeit des 2. Weltkriegs als Frankreich von den deutschen besetzt waren.

Lange Schatten über der Côte d’Azur ist der 8. Fall für Kommissar Duval von Christine Cazon.
Die Autorin hat ihre Krimireihe im schönen Südfrankreich angesiedelt.
Die Beschreibung der Handlungsorte und der Umgebung sind recht visuell.
Kommissar Duval ist ein sympathischer Ermittler der versucht Familie und Beruf gut unter einen Hut zu bringen.
Das ist nicht ganz einfach mit einem Baby das gerade Zähne bekommt.
So hat eine Dauermüdigkeit den Kommissar fest im Griff.
Dies hält den versierten Kommissar aber nicht davon ab sich intensiv mit dem Mordfall zu beschäftigen.
Er ermittelt unter anderem, gegen den Rat seiner Vorgesetzten in Richtung einer antisemitisch motivierten Tat.
Dabei erfährt man als LeserIn so einiges aus der Geschichte während des 2. Weltkriegs was recht interessant ist.
Die geschichtlichen Aspekt recherchiert vorwiegend Annie, die Lebensgefährtin von Kommissar Duval.
Annie ist von Beruf Journalistin und in Elternzeit. Sie stürzt sich mit Eifer in die Recherche, dankbar für ein bisschen Abwechslung zum häuslichen Alltag.

Im Verlauf des Buches hatte ich einige Verdächtige die sich dann wieder zerschlagen haben.
Die Aufklärung war dann für mich überraschend und stimmig.
Mit Lange Schatten über der Côte d’Azur habe ich mich gut unterhalten gefühlt. Jetzt freue ich mich schon auf den 9. Fall des sympathischen Kommissars.

Nordlicht-Die Tote im Küstenfeuer

Anette Hinrichs
Kriminalroman
erschienen im Blanvalet Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Wieder ein Krimi-Highlight

In Engernsund an der jütländischen Küste wird die Leiche eines 16jährigen Mädchens gefunden.
Die Leiche wurde in einem der vielen Sankt Hans Feuer verbrannt.
Bei der Toten handelt es sich um eine Gastschülerin aus Deutschland.
Elin Akman stammt aus Hamburg, ist ein deutsches Mädchen mit türkischen Wurzeln.
Das ruft die deutsch-dänische Sondereinheit auf den Plan, da in beiden Ländern ermittelt werden muss.
Die Suche nach einem Motiv für den Mord wirft viele Fragen auf. Handelt es sich um einen Ritualmord, um einen Ehrenmord, ist es eine Beziehungstat oder war Elin einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort?

„Nordlicht – Die Tote im Küstenfeuer“ ist der 3. Band der spannenden Nordlicht-Reihe von Anette Hinrichs.
Das Ermittlerteam setzt sich aus deutschen und dänischen Ermittlern zusammen.
Die zwei Kommissare gefallen mir sehr gut, ich mag Ermittler die ihre Ecken und Kanten haben.
So haben auch die Beiden eine bewegte Vergangenheit die sie mit sich herumtragen.

Vibeke Boisen, Teamleiterin bei der Mordkommission Flensburg auf der deutschen Seite.
Sie ist äußerst sympathisch, kann aber auch knallhart sein und hält sich immer strikt an die Regeln.
Sie leidet unter ihrer Vergangenheit. Ihre leibliche Mutter ist psychisch krank und Vibeke lebt immer mit der Angst die Krankheit geerbt zu haben.
Ihre Adoptiveltern liebt sie über alles. Ihr Adoptivvater ist auch bei der Kripo in Flensburg und Vibeke ist in seine Fußstapfen getreten.

Rasmus Nyborg von der Kripo Esbjerg ist der dänische Ermittler.
Er liebt die legere, unkonventionelle Art und hält sich nicht immer an die Regeln. Es darf bei ihn schon einmal der „kleine Dienstweg“ sein.
Auch er schleppt so einigen Ballast aus seiner Vergangenheit mit sich rum.
Vor allem den Tod seines Sohnes kann er nicht überwinden

Der Fall ist spannend und die Ermittlungen kommen nur schleppend voran.
Es gibt einige Verdächtige.
Im Vordergrund steht, dass Elin türkische Wurzeln hat. Von Elin sind gefakte Nacktbilder im Netz verbreitet worden, weshalb sie als Gastschülerin zu Freunden nach Dänemark geschickt wurde.
Für die Ermittler stellt sich die Frage ob ein Ehrenmord in Frage kommt und ein Familienmittglied der Täter ist.
Elin hatte aber auch eine Beziehung zu einem Jungen aus der Clique die sie kurz vor ihrem Tod beendet hat.
Eine Beziehungstat aus Eifersucht?
Die Ermittlungen sind alles andere als einfach. Bei der türkischen Familie laufen die Ermittler gegen eine Wand. Auch auf der dänischen Seite kommen sie nicht recht voran.

So zieht sich der Spannungsbogen durch das gesamte Buch. Ich hatte auch immer wieder einen Verdacht den ich dann verworfen habe um ihn kurze Zeit später wieder aufzunehmen.
Am Ende wird der Fall spektakulär aufgeklärt.
Das Ende ist stimmig und lässt mich zufrieden zurück.

Ich liebe Schreibstil von Anette Hinrichs, es ist eine wahre Freude ihre Bücher zu lesen.
Die Autorin beschreibt die Charaktere und auch die Umgebung so, dass man sich alles gut vorstellen kann, macht aber keine seitenlangen Ausschweifungen die dann eher langatmig wären.
So hatte ich den Krimi in 3 Tagen gelesen.
Ohne Zweifel wird „Nordlicht – Die Tote im Küstenfeuer“ wird zu meinen diesjährigen Krimi-Highlights gehören.

Die Liebe heiligt die Mittel

Nina Cavalli
Roman
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an Nina Cavalli für das Rezensionsexemplar

3 Frauen auf der Suche nach dem Glück

Covertext:
Vor zweiundzwanzig Jahren haben Claudia, Kathrin und Ariane gemeinsam Abitur gemacht.
Jetzt treffen sie sich wieder und stellen fest, dass das Leben nicht gerade freundlich mit ihren Träumen und Sehnsüchten umgegangen ist. Kurzerhand beschließen die Freundinnen nach Italien zu fahren, um dort einen ehemaligen Klassenkameraden zu besuchen. Zu Marco hatten alle drei Frauen eine besondere Verbindung, bei ihm laufen die Fäden zusammen, die sie zurückverfolgen müssen, um vielleicht doch noch das ganz große Glück zu finden!

„Die Liebe heiligt die Mittel“ ist der 1. Band der Freundinnen Reihe von Nina Cavalli.
Die Geschichte hat 2 Zeitebenen.
Einmal die Gegenwart wo sich Claudia, Kathrin und Ariane 22 Jahre nach ihrem Abitur wieder treffen.
Alle drei stecken zurzeit in einer Krise.
Die 3 Frauen beschließen eine Auszeit zu nehmen und fahren in die Toskana. Dort lebt Marco der frühere Mädchenschwarm der Schule. Ihn möchten die Frauen gerne besuchen.

Die 2. Zeitebene führt den Leser in die Schulzeit der Frauen. Natürlich steht auch hier Marco im Mittelpunkt.
Alle waren verliebt in ihn. Hier lernt man die Mädels in jüngeren Jahren kennen, taucht in ihre Gefühls- und Gedankenwelt ein.

Der Schreibstil von Nina Cavalli ist flüssig, locker und unkompliziert.
Die Charaktere wurden mit viel Liebe zum Leben erweckt.
Die Gefühle und Handlungen der Frauen werden sehr realistisch wiedergeben.
Auch die Beschreibung der Landschaft ist recht bildhaft, ich habe Lust bekommen wieder einmal in die Toskana zu reisen.

„Die Liebe heiligt die Mittel“ ist ein unterhaltsamer Frauenroman in dem sich einige LeserInnen ein kleines bisschen wiederfinden werden.

Dunkelkammer

Bernhard Aichner
Kriminalroman
erschienen im btb Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und an den btb Verlag für das Rezensionsexemplar

Auftakt einer spannenden Krimireihe

Es ist eisigkalt in Innsbruck.
Ein Obdachloser rettet sich vorm erfrieren in eine leerstehende Wohnung.
Doch er ist nicht alleine in der Wohnung. Eine seit 20 Jahre unentdeckte, mumifizierte Leiche liegt im Schlafzimmer.
Der Obdachlose ruft seinen früheren Kollegen, den Pressefotografen David Bronski an.
Bronski wittert gleich eine große Story. Noch ahnt Bronski nicht wie die Tote mit seinem eigenen Schicksalsschlag, den er erlitten hat in Verbindung steht.
Bronski ist immer da wo der Tod ist.
An Unglücksorten macht er seine digitalen Pressefotos, doch danach macht er seine ganz persönlichen Fotos. Analog, mit einer alten Kamera und zu Hause in seiner Dunkelkammer lässt er seine Kunstwerke entstehen.

„Dunkelkammer“ ist der Auftakt zu einer Krimireihe von Bernhard Aichner.
Im Mittelpunkt steht der Pressefotograf David Bronski.
Bronski ist ein ungewöhnlicher und sehr interessanter Charakter.
Seit einem Schicksalsschlag lässt er keine Nähe mehr zu. Die Einzige, die Zugang zu Bronski findet ist seine Schwester Anna Dragic. Sie ist Detektivin und nimmt einen größeren Platz in dieser Story ein. Sie ist ein Fels in der Brandung, auf sie kann Bronski sich zu 100 Prozent verlassen.
So hat es auch die Reporterin Svenja Spielmann, die eine Reportage zu Bronskis Bildern schreiben soll schwer das Vertrauen von Bronski zu gewinnen.

Die Gliederung des Buches ist außergewöhnlich und gut.
Bei jedem 2. Kapitel wohnt der Leser einem Gespräch zweier Personen bei.
Der Fall wird immer undurchsichtiger und verzwickter.
Der Spannungsbogen ist genial gespannt.
Nach 2/3 des Buchs war mir klar wo die Reise hingeht und wie Bronskis Vergangenheit im Zusammenhang steht.
Doch wie es so bei Bernhard Aichner ist, kann man nicht in die Köpfe seiner Protagonisten sehen.
Was gut ist kann böse sein, was böse ist kann gut sein.

Von mir gibt es für diesen außergewöhnlichen Krimi 5 Sterne und ich freue mich jetzt schon auf den 2. Band „Gegenlicht“ der am 26.07. erscheinen wird.

Die Stärke der Töchter

Ellin Carsta
Historischer Roman
erschienen bei Tinte & Feder
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an Amazon_Buch für das Rezensionsexemplar

Es geht aufregend weiter

„Die Stärke der Töchter“ ist der 2. Band der Falkenbach Saga von Ellin Carsta die schon mit ihrer Hansa Saga große Erfolge gefeiert hat.
Auch die Falkenbach Saga scheint mir für viele Bände angelegt zu sein und ist genauso interessant.

Der 2. Band beginnt recht langsam. Der Leser bekommt genügend Zeit sich wieder mit Gut Falkenbach und seinen Bewohnern vertraut zu machen.
Nach den ersten 100 Seiten nimmt die Geschichte dann aber ziemlich an Fahrt auf.
Das Geheimnis, dass Paul Friedrich von Falkenbach, Heinrich und Wilhelm Lehmann aus dem Krieg mitgebracht haben wird vollständig gelüftet. Auch über das Geheimnis um Clara von Falkenbach, dass sich im 1. Band angedeutet hat erfährt der Leser mehr.

Auch die Zeit wird von Ellin Carsta gut eingefangen. Der Antisemitismus ist in vollem Gange. Immer mehr jüdische Mitbürger sehen sich gezwungen das Land zu verlassen.

Besonders gut gefällt mir in diesem Band, dass den Frauen der jüngeren Generation, also Clara, Wilhelmine, Irma und Elisabeth mehr Platz eingeräumt wird. Sie werden, wie der Titel schon verspricht stärker.
Lassen sich nicht mehr in eine vorgefertigte Rolle drängen, entwickeln ihre eigene und starke Persönlichkeit.

Die Geschichte ist in einem flüssigen Schreibstil verfasst und vermittelt die Atmosphäre die zu dieser Zeit in Deutschland herrscht sehr gut.
Wir Leser wissen ja welchen Weg das Land einschlägt. Die Charaktere glauben zu dieser Zeit noch nicht an einen Krieg.
Es gibt einige Handlungsstränge, jede Familie hat ihre Probleme, ihre Sorgen.
Das Ende lässt schon auf einen aufregenden 3. Band schließen.
Ich freue mich auf alle Fälle schon jetzt darauf.

Klaras Schweigen

Bettina Storks
Roman
erschienen im Diana Verlag
5 von 5 Sternen

Eine wunderschöne Geschichte mit vielen Emotionen und Tiefgang

Nach einem Schlaganfall spricht Klara, die Großmutter von Miriam plötzlich Französisch.
Miriam ist das unbegreiflich, denn sie wusste nicht, dass ihre Großmutter dies Sprache beherrscht.
Sie spürt, auch wenn sich ihre Großmutter nach dem Schlaganfall noch nicht ausdrücken kann, dass sie ihr etwas aus ihrer Vergangenheit erzählen möchte.
Miriam versucht dem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Das führt zurück bis ins Jahr 1949 als Klara Freiburg verlassen hat und nach Konstanz zu ihrer Patenfamilie gegangen ist und weiter bis in die Bretagne.

Mit ihrem Buch „Klaras Schweigen“ hat Bettina Storks mich wieder einmal begeistert.
Der Schreibstil der Autorin ist beeindruckend. Sie schreibt unkompliziert, gefühlvoll, spannend und versteht es ihren Charakteren Leben einzuhauchen.
Ich war von der 1. Seite an von der Geschichte gefangen und konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Beim Lesen ist in meinem Kopf ein richtiges Kopfkino entstanden.

Die Geschichte hat 2 Handlungsstränge.
Einmal die Gegenwart, das Jahr 2018.
Das ist die Geschichte von Miriam.
Miriams Eltern sind bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen da war sie gerade einmal 2 Jahre alt.
Ihre Großeltern Klara und Eduard haben alles getan um ihr eine sorglose Kindheit zu geben.
Jetzt kümmert sich Miriam um ihre hochbetagte Großmutter, ihr Großvater den sie sehr geleibt hat ist schon vor einigen Jahren verstorben.

Dann die Vergangenheit die bis in das Jahr 1948 zurückführt.
Hier hat Klara in einem Supermarkt der französischen Besatzung gearbeitet und Pascal kennengelernt. 1949 hat Klara Freiburg verlassen und ist nach Konstanz zu ihrer Patenfamilie gezogen.

Die Protagonisten waren mir auf Anhieb sympathisch.
Ich habe mit ihnen gefreut und habe mit ihnen geweint.
Manchmal war es eine richtige Achterbahn der Gefühle.

Ich liebe Geschichten in denen ein Geheimnis aus der Vergangenheit in der Gegenwart langsam entblättert wird. Wenn die Ereignisse der Vergangenheit langsam mit der Gegenwart verflochten werden.
„Klaras Schweigen“ ist genauso eine wunderschöne und emotionale Geschichte.

„Klaras Schweigen“ bekommt von mir 5 Sterne, wenn ich mehr Sterne vergeben könnte hätte ich es getan.
Das Buch hat es mehr als verdient.

Totentanz im Pulverschnee

Joe Fischler
Kriminalroman
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Cosy Krimi mit viel Wortwitz

Arno Bussi verschlägt es wieder einmal nach Tirol.
Dieses Mal macht er Urlaub mit seiner Mama die von Lorenzo, ihrem Freund versetzt wurde.
Es geht nach Maria Schnee zum Eisfestival.
Dann verschwindet auf mysteriöse Weise die Eisprinzessin und ein Jahrhundertschneesturm legt ganz Maria Schnee unter eine dicke Schneedecke.
Als dann auch noch eine Leiche auftaucht ruft das Erna Katz vom LKA Tirol auf den Plan.

„Totentanz im Pulverschnee“ ist der 3. Fall mit Arno Bussi von Joe Fischler.
Das Buch spielt wieder in Tirol, genauer gesagt in dem kleinen Ort Maria Schnee.
Anhand eines Plans auf der Cover-Innenseite und der wunderbaren Beschreibung im Buch kann man sich den Handlungsort gut vorstellen.

Der Hauptcharakter ist natürlich Arno Bussi.
Er arbeitet in der Statistik-Abteilung des Bundeskriminalamts in Wien.
Dies findet er sehr langweilig, doch seine Chancen für einen Aufstieg stehen schlecht.
Schuld daran ist ein Verhältnis mit der Frau des Innenministers, dass er vor einiger Zeit hatte.

Arno macht mit seiner Mama ein paar Tage Urlaub in Maria Schnee.
Dabei wird er in eine Mordermittlung hineingezogen.

Auch Erna Katz ist wieder mit von der Partie. Sie ist Ermittlerin beim LKA Tirol.
Unverkennbar ist ihre Berliner Schnauze.

Der Fall ist spannend gemacht, es gibt viele Wendungen und man ahnt die Ausmaße lange nicht.
Die Charaktere sind toll und irgendwie besonders. Jeder hat seine Eigenart.
„Totentanz im Pulverschnee“ hat mich gut unterhalten.
Der Fall ist spannend und mit viel Humor und Wortwitz gewürzt.

Geiger

Gustaf Skördeman
Thriller
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an die Bloggerjury für das Rezensionsexemplar.

Spannender Spionage-Thriller

Agneta, die ihre Enkelkinder eine Woche betreut hatte schaut ihnen noch am Fenster hinterher als sie mit ihren Eltern davonfahren.
Da klingelt das Festnetztelefon.
Der Anrufer sagt nur ein Wort „Geiger“
Agneta legt auf, holt aus einem Versteck eine Pistole mit Schalldämpfer und schießt ihrem Mann in den Kopf.
Dann verschwindet Agneta.
Kommissarin Sara Nowak, schaltet sich in die Ermittlungen ein.
Sie kennt die Familie seit ihrer Kindheit.

„Geiger“ ist der 1. Band einer geplanten Trilogie und das Romandebüt des Autoren Gustaf Skördeman.
Das Buch ist spannend geschrieben.
Das Szenario erschreckend.
Von einem Fulda Gap und von vergrabenem Sprengstoff an der deutschen Autobahn während des Kalten Krieges hatte ich zuvor noch nie gehört. Aber ja, bei Google findet man es.
Das ist eins der Themen in diesem Thriller.
Spionage von DDR und von russischer Seite ein anderes.

Der Leser ist den Ermittlern voraus da er weiß, dass Agneta ihren Mann erschossen hat. Die Polizei geht davon aus, dass Agneta entweder flüchten konnte oder entführt wurde.

Die Kommissarin Sara Nowak schaltet sich inoffiziell in die Ermittlungen ein.
Sie ist auf dem Grundstück der Familie aufgewachsen, ihre Mutter hatte bei der Familie geputzt und Sara mit den Töchtern gespielt.
Bei den Ermittlungen muss Sara feststellen, dass das Opfer, Onkel Stellan wie die Fernsehikone von allen genannt wird nicht der war für den sie in immer hielt.

Man ahnt zwar die Zusammenhänge, wird aber immer wieder von plötzlichen Wendungen überrascht.
So ist das Buch spannend bis zum Ende.

Die Protagonisten sind gut in Szene gesetzt und der Leser ahnt oft nicht was hinter ihrer Fassade steckt.
Sara ist mir in ihren Handlungen manchmal etwas zu brutal und zu unüberlegt. Klar sie hat in ihrem Beruf schon viele schlimme Dinge gesehen. Und jetzt wird sie auch noch von ihrer Kindheit eingeholt.

„Geiger“ ist ein spannender Thriller und ich freue mich schon auf die Fortsetzung.