Der Liebende

Martin Ehrenhauser
Roman
206 Seiten
erschienen im List Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Eine Geschichte die mich tief berührt hat

Monsieur Haslinger ist als Seelsorger in der pittoresken Altstadt von Brüssel tätig, ansonsten lebt er sehr zurückgezogen. Bis Madame Janssen ins Nachbarhaus zieht und ihn mit ihrer Lebensfreude ansteckt. Beide verbindet die Liebe zu allem, was grünt, sie treffen sich zu anregenden Gesprächen und zu gutem Essen. Madame Janssen spricht schließlich aus, wie sehr sie den attraktiven Geistlichen mag, und bittet ihn, mit ihr an die Nordsee zu reisen. Dort geschieht, was der zölibatär lebende Monsieur Haslinger nie erwartet hat: Sie lieben sich. Für ihn ist es das erste Mal, für Madame Janssen jedoch das letzte Mal.

„Der Liebende“ von Martin Ehrenhauser ist ein sehr einfühlsamer Roman.


Monsieur Haslinger ist ein Seelsorger im Ruhestand. Er lebt in einer kleinen Wohnung in der Altstadt von Brüssel.
Er trifft hin und wieder einen Freund zum Schach und besucht alte Gemeindemitglieder.
Doch er spürt immer mehr die Einsamkeit die ihn umgibt.
Eines Tages zieht Madame Janssen in die Nachbarschaft. Monsieur Haslinger lernt die ältere Dame kennen und spürt eine Verbindung zu ihr.
Sie verabreden sich zum gemeinsamen Essen.
Monsieur Haslinge spürt Gefühle, eine innige Zuneigung in sich die er noch nie gespürt hat.
Ganz zaghaft nähern sich die beiden an.

Martin Ehrenhauser erzählt die Geschichte von Monsieur Haslinger und Madame Janssen in einem ganz leisen Ton.
Die einzelnen Kapitel sind recht kurz und angenehm zu lesen.
Man hat Zeit die Geschichte auf sich wirken zu lassen. Und die Zeit sollte man sich auch nehmen.
Obwohl die Geschichte mit ihren 206 Seiten in einem Rutsch zu lesen ist habe ich mir bewusst Zeit genommen und das Buch immer mal wieder zur Seite gelegt um über das Gelesen nachzudenken.

Martin Ehrenhauser hat liebenswerte Charaktere ins Leben gerufen.
Die einzelnen Protagonisten werden immer nur mit dem Nachnamen genannt. Trotz der Distanz habe ich sie recht liebgewonnen.
Der Schreibstil ist gut verständlich und die Sprache fast schon poetisch.
Die Handlungsorte sind sehr gut beschrieben.

„Der Liebende“ ist ein sehr berührender Roman der mich zum Nachdenken angeregt hat.

Verliebt auf Fehmarn

Rebecca Schulz
Roman
erschienen im Piper Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Rebecca Schulz und Piper Verlag für das Rezensionsexemplar

Roman mit Urlaubsfeeling

Covertext:

Friderike Hansen ist 39 Jahre alt, ein klassischer Workaholic, Single und kinderlos. Nach Jahren in der Großstadt wagt sie als Buchhändlerin einen Neuanfang auf ihrer Heimatinsel Fehmarn, um endlich die große Liebe zu finden. Sowohl ihr Jugendfreund Jasper als auch ihr störrischer Nachbar Thies schleichen sich dabei in ihr Herz. Doch die Suche nach Mister Right stürzt sie in ein ungeahntes Gefühlschaos und der Neustart droht gänzlich in einem Desaster zu enden. Schließlich muss Rike eine Entscheidung treffen und dabei zu sich selbst stehen.

„Verliebt auf Fehmarn“ von Rebecca Schulz ist genau das richtige Buch für den Urlaub.
Schon alleine das Cover macht Lust auf Sonne, Wind und Meer.

So verschlägt es auch Frederike zurück auf ihre Heimatinsel Fehmarn.
Frederike ist Buchhändlerin und wagt einen Neuanfang auf ihrer Insel.
Sie trifft neue und alte Freunde auf der Insel
Und dabei hofft sie vielleicht auch die Liebe zu finden.

Rebecca Schulz erzählt die Geschichte mit viel Gefühl.
Die Protagonisten gefallen mir sehr gut. Ich habe so für Frederike gehofft, dass sie ihr Glück findet.
Die Insel und vor allem das Städtchen Burg werden so schön beschrieben. Ich könnte gerade meine Koffer packen und dorthin reisen.
Der leichte und lockere Schreibstil der Autorin, die Beschreibung der Insel und der Leute machen die Geschichte zum absoluten Urlaubsroman.


Rot. Blut. Tot.

Anne Nørdby
Thriller
503 Seiten
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar.

Spannender Thriller aus Dänemark

Ein grausamer Mord.
Eine entstellte Leiche.
Ein aus der Haft entlassener Mörder.
Nach 31 Jahren wird der Mörder Hans Erik Rask aus der Haft entlassen.
Er wurde einst „Wolf von Møn“ genannt.
Seit der Mörder wieder auf freiem Fuß ist tauchen Leichen mit einem brutal auseinandergerissenen Kiefer auf.

Die Bewohner der Insel Møn geraden in Panik und setzten die Ermittler unter Druck.
Kirsten Vinther, Jesper Bæk und die Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen sind die Ermittler in diesem Fall.
Dabei müssen sie den alten Mordfall noch einmal unter die Lupe nehmen um Gemeinsamkeiten der Opfer zu finden.

Rot. Blut. Tot. Ist der 2. Band der Thriller-Reihe um die Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen von Anne Nørdby.
Ein Buch das es wirklich verdient im Genre Thriller angesiedelt zu sein.
Mir hat mehr als einmal der Atem gestockt und Gänsehaut war ein Dauerzustand.

Die Protagonisten gefallen mir sehr gut.

Die Super- Recognizerin Marit Rauch Iversen ist interessant.
Ich habe schon von Super- Recognizerin gehört und gelesen, Marit aber hier bei ihrer Vorgehensweise über die Schultern zu schauen war schon interessant.

Kirsten Vinther ist die Leiterin des Ermittlerteams. Sie ist mit Leib und Seele Polizistin.
Sie führt ihr Team mit harter Hand. Ich hatte das Gefühl, sie befürchtet immer mehr machen zu müssen als ihre Kollegen, hat immer die Befürchtung nicht zu genügen.
Sie ist die Chefin im Team und lässt das auch jeden Spüren.

Jesper Bæk ist noch nicht so lange im Team. Er kommt aus eine kleineren Stadt und hat sich nach der Trennung von seiner Frau nach Kopenhagen versetzen lassen.
Seit kurzer Zeit wohnt seine Tochter bei ihm, sie möchte in seine Fußstapfen treten.
Jasper ist ein sehr kluger und engagierter Kriminalkommissar.
Er hat eine gute Auffassungsgabe und kann gut kombinieren.

Auch die anderen Kollegen gefallen mir durchaus gut und bereichern das Buch ungemein.

Der Fall ist sehr bizarr und spannend.
Es gibt mehrere Leichen bei denen der Kiefer auseinandergerissen wurde.
Die Ermittler sind sich sicher, dass die Morde zusammenhängen und wahrscheinlich auch mit dem Mord an einem Mädchen vor 31 Jahren zu tun haben.
Damals wurde der Täter verurteilt und ist jetzt aus der Haft entlassen.
Interessant sind auch die nordischen Mythen die in die Geschichte eingebunden werden.

Es gibt immer wieder Rückblenden in das Jahr 1990 in dem der Mord an der kleinen Line geschah.
Auch ist man manchmal in den Gedanken des entlassenen Mörders der sich nur Nummer 25 nennt und der das Gefühl hat, dass ein Wolf in ihm steckt.

Anne Nørdby hat bei ihrem neuen Thriller was Spannung angeht alle Register gezogen. Ich denke das kann man kaum überbieten.
Immer wenn die Ermittler dem Täter ganz nah waren gab es eine neue Wendung und sie mussten ihre Ermittlungsergebnisse neu sortieren.
So blieb die Spannung wirklich bis zum Ende erhalten.

„Rot. Blut. Tot“. ist eine klare Leseempfehlung.
Wer Spannung liebt muss das Buch unbedingt lesen.
Es ist aber nichts für schwache Nerven.

Die unglaubliche Grace Adams

Fran Littlewood
Roman
367 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
Übersetzt aus dem Englischen von Katharina Neumann
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Tragisch, gefühlvoll und humorvoll zugleich

Covertext:

An einem heißen Sommertag, auf dem Weg zu ihrer Tochter, steht Grace Adams im Stau. Und auf einmal ist alles zu viel. Sie lässt das Auto mitten auf der Straße stehen und stürmt los: Grace ist entschlossen, ihr Leben umzukrempeln. Sie läuft zu ihrer Tochter, die sie nicht auf ihrer Geburtstagsparty sehen will. Sie geht auf ihren Ehemann zu, der sich von ihr getrennt hat. Sie nähert sich dem schrecklichen Ereignis an, das ihre Familie zerstören kann. Sie wird ihrer Tochter beweisen, dass man jederzeit wieder aufstehen kann, egal wie tief man fällt. Denn Grace Adams ist unglaublich. Ihr Ehemann und ihre Tochter wussten das mal. Jetzt wird Grace sie daran erinnern.

„Die unglaubliche Grace Adams“ von Fran Littlewood ist eine Geschichte über eine Frau die ihre Familie zurückerobern will.

Im Mittelpunkt steht Grace Adams.
Ihr Leben ist im Umbruch. Ihr Mann Ben ist ausgezogen und hat die Scheidung eingereicht. Ihre 15-jährige Tochter Lotte rebelliert. Sie entfernt sich immer mehr von ihrer Mutter und zieht kurzerhand zum Vater.
Noch nicht einmal an ihrem 16. Geburtstag will sie ihre Mutter sehen.
Grace versteht die Welt nicht mehr.
Jetzt hat sie eine Geburtstagstorte gekauft um sie ihrer Tochter zu bringen. Doch es hat sich alles gegen Grace verschworen. Sie steckt samt Torte im Stau.
Und der Stau wird nicht das einzige Hindernis an diesem Tag sein.

Die Geschichte hat verschiedene Zeitebenen. Einmal das Heute wo man Grace erlebt wie sie um ihre Familie kämpfen will. Dann geht es 4 Monate zurück zu der Zeit als Ben und Lotte Grace verlassen und dann gibt es einen Zeitsprung in das Jahr 2002 und man lernt Grace in ihrer Jugend kennen, begleitet sie auf wichtige Abschnitte ihres Lebens.

Grace ist ein außergewöhnlicher und facettenreicher Charakter.
Sie ist intelligent und tough. Einst wollte sie im Fernsehen Karriere machen, hat das aber für das Muttersein aufgegeben. Jetzt arbeitet sie als Übersetzerin, sie spricht sieben Sprachen und als Lehrerin für Französisch.
Sie hat ihr Ecken und Kanten, kann für ihre Ziele kämpfen. Nur bei ihrer Tochter scheint sie machtlos zu sein.
Grace ist kein einfacher Mensch. Doch ich habe sie schnell ins Herz geschlossen.

Fran Littlewood hat einen leicht verständlichen und flüssigen Schreibstil.
Ihre Sprache ist manchmal etwas gewöhnungsbedürftig, passt aber genau zu dem Charakter von Grace.
Durch die verschiedenen Zeitebenen der Geschichte lernt man Grace sehr gut kennen und versteht so auch die Ereignisse der Gegenwart.
Die Protagonisten sind gut in Szene gesetzt und lebendig.
Die Geschichte ist ein Wechselbad der Gefühle. Manchmal etwas traurig, ja fast tragisch.
Dann wieder überschwänglich. Auf jeden Fall ist sie warmherzig und mit einigem Humor gewürzt.

„Die unglaubliche Grace Adams“ ist eine Geschichte die ich gerne gelesen habe.

In Schweden stirbt es sich am schönsten

Anders De La Motte / Måns Nilsson
Kriminalroman
383 Seiten
Übersetzt aus dem Schwedischen von Marie-Sophie Kasten
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannung und Humor gut kombiniert

Covertext:
Mitten im geruhsamen Hochsommer gerät das süd-schwedische Österlen in helle Aufregung. Auf dem bekannten Antiquitäten-Markt von Degeberga sitzt ein Händler tot in seinem Zelt, einen antiken Dolch im Rücken. Nur zu gern lässt sich der beurlaubte Mord-Ermittler Peter Vinston aus Stockholm auch in diesen Fall hineinziehen – sehr zum Ärger der jungen Kommissarin Tove Esping, die sich endlich beweisen will.
Bald muss das ungleiche Ermittler-Duo feststellen, dass die Welt der Antiquitäten so einige schräge Typen und dunkle Geheimnisse birgt. Aber wer würde für den Fund seines Lebens einen Mord begehen?

„In Schweden stirbt es sich am schönsten“ ist der zweite Band der Cosy Crime Reihe „Die Österlen-Morde“ von Anders de la Motte und Måns Nilsson.

Anders de la Motte ist mir durch seine Kriminalromane schon länger bekannt.
Måns Nilsson hingegen habe ich erst mit dem ersten Band „Der Tod macht Urlaub in Schweden“ kennengelernt.
Zusammen haben sie jetzt den zweiten Band eine Cosy Krimi Reihe veröffentlicht in der Humor eine große Rolle spielt.

Die zwei Ermittler sind so schräg und grundverschieden, man muss sie einfach lieben.


Kriminalkommissar Peter Vinston aus Stockholm ist nur auf Urlaub in Österlen.
Er kommt aus der Stadt und das sieht man ihm auch an. Er erscheint immer im dreiteiligen Anzug und mit blankgeputzten Schuhen.
Er passt so gar nicht in die Provinz.

Die junge Kriminalassistentin Tove Esping von der Polizei in Österlen ist da genau das Gegenteil.
Sie ist aus der Provinz, trägt gerne Gummistiefel und steht dem Schnösel aus der Stadt skeptisch gegenüber.

Der Fall fängt spannend an. Auf dem Antiquitäten-Markt von Degeberga wird ein Händler mit einem antiken Dolch im Rücken tot aufgefunden.
Kriminalkommissar Peter Vinston der in der Region Urlaub macht ermittelt mit der jungen Kommissarin Tove Esping.
Tove ist nicht sonderlich begeistert über die Mithilfe von Peter Vinston. Möchte sie sich doch endlich einmal beweisen und einen Fall eigenverantwortlich abschließen.

Die Charaktere gefallen mir gut.
Beide sind mir schon im ersten Band sympathisch gewesen.

Der Einblick in die Welt der Antiquitäten ist interessant. Man liest von Kunstgegenstände und lernt Sammler kennen.

Der Schreibstil der Autoren ist flüssig und gut verständlich.
Der Fall wird spannend erzählt und bleibt auch bis zum Ende spannend.
Es gibt einige Verdächtige doch den wahren Täter zu überführen gestaltet sich schwierig.
Getragen wird die Geschichte durch ihren köstlichen Humor.
Ich habe immer wieder laut lachen müssen.

„In Schweden stirbt es sich am schönsten“ ist ein leichter und unterhaltsamer Urlaubskrimi der Lust auf mehr macht.

Autonomy

Petra Felsner
Jugendthriller
280 Seiten
erschienen im Maximum Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Maximum Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Jugendthriller

Covertext:
München, 2037: Die 16-jährige Nora kann ihr Glück kaum fassen. Sie hat es geschafft, einen Praktikumsplatz beim Milliardenunternehmen AutoDat zu erlangen. AutoDat kümmert sich um die selbstlernenden Algorithmen für das autonome Fahren des Sub-Unternehmens FlexDrive, das inzwischen die Straßen beherrscht.
Als begabte Hackerin arbeitet sich Nora schnell ein. Zusammen mit Cole, dem smarten und arroganten Sohn des Londoner Chefs von FlexDrive, gerät Nora in ein Komplott, das weit größere Ausmaße hat, als sie sich zu Beginn ihrer heimlichen Ermittlungen ausmalen können. Gemeinsam stoßen sie auf einen Algorithmus, den es so nicht geben dürfte. Ist er der Grund für die mysteriösen Unfälle?

„Autonomy“ ist ein spannender Jugendthriller von Petra Felsner.

Die Autorin schickt ihre Leser*innen in die nahe Zukunft. Wir schreiben das Jahr 2037.
Die Technologie hat große Fortschritte gemacht. Auf den Straßen fahren die Autos autonom.
Aber was ist wenn jemand die Algorithmen für das autonome Fahren manipuliert?

Im Mittelpunkt steht die 16-jährige Nora.
Sie ist eine begabte Hackerin und macht in den Sommerferien ein Praktikum bei AutoDat.
Die Geschichte wird aus der Perspektive von Nora erzählt.
Mit ihr zusammen lernen die Leser*innen Cole den Sohn des Chefs von FlexDrivekennen. Genauso wie Eric, Cindy und den Italiener Luca.

Am Anfang gestaltet sich die Geschichte etwas zäh und ich habe etwas Zeit gebraucht bis mich die Story gefesselt hat. Nach und nach bekommt die Geschichte aber immer mehr Thrillercharakter.

Die Charaktere sind gut gezeichnet. Manchmal kamen sie mir zwar ein bisschen bis naiv vor.
Aber bei aller Intelligenz, gerade für die Technologie darf man nicht vergessen, dass es sich um Jugendliche handelt.

Petra Felsner hat, was die Technologie angeht gut recherchiert und vermittelt ihren Leser*innen gut verständlich ihre Vorstellungen.
Die Geschichte ist noch gespickt mit einer kleinen, mir etwas zu süßen Liebesgeschichte.
Der Zielgruppe wird das mit Sicherheit aber gefallen.

Autonomy“ ist ein spannender Jugendthriller, ich würde ihn ab 15/16 Jahren empfehlen.

Die Unverbesserlichen- Die Revanche des Monsieur Lipaire

Volker Klüpfel / Michael Kobr
Gaunerkomödie
384 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Gelungene Fortsetzung

„Die Unverbesserlichen – Die Revanche des Monsieur Lipaire“ ist der zweite Band der humorvollen Gaunerkomödie von Volker Klüpfel und Michael Kobr.
Das Autorenduo hat mit Kommissar Kluftinger große Erfolge gefeiert.
Jetzt verlassen sie das Allgäu und gehen an die Côte d’Azur, genauer gesagt in das idyllische Städtchen Port Grimaud.

Eine Gruppe sympathischer und dilettantischer Gauner haben sich, wie man im ersten Band lesen kann für den großen Coup zusammengefunden.
Doch leider waren sie nicht so erfolgreich wie erhofft.
Das Geld was sie erbeutet hatten ist schon wieder ausgegeben.
Die Vicomtes sind Dank der Unverbesserlichen an die lange vermisste Urkunde gekommen, die sie zu den Herrschern von Port Grimaud macht.
Jetzt wollen sie ihr Fürstentum ausrufen und Port Grimaud zu einem Platz der Reichen und Schönen machen.
Für unsere Unverbesserlichen ist dann kein Platz mehr. Dagegen müssen die sie etwas unternehme.

Die Unverbesserlichen bestehen aus Guillaume Lipaire.
Er kümmert sich um die Ferienhäuser seiner Kunden.
Da die meisten Besitzer sich nur selten dort aufhalten stehen die Objekte oft leer.
Guillaume Lipaire vermietet die Unterkünfte dann schon mal auf eigene Faust.
Schließlich muss er ja seinen Lebensunterhalt sichern.

Der Wassertaxifahrer Karim Petitbon ist der harmloseste von der Clique.
Er sieht in Guillaume einen väterlichen Freund und ist immer dazu bereit ihn zu unterstützen. Jetzt sollen die Wassertaxis abgeschafft werden und Karim steht ohne Arbeit da.

Delphine Berté ist Besitzerin eines Handyladens.
Es gibt kaum ein Handy das sie nicht reparieren kann.
Jetzt muss sie, Dank der Familie Vicomte ihren Laden räumen.

Paul Quenot Ex-Fremdenlegionär ist immer immer bis an die Zähe bewaffnet.
Heute ist er Gärtner und wohl der einzige von der Clique der von dem Vorhaben der Vicomtes profitiert.

Jacqueline Venturino möchte Schauspielerin werden. Sie weilt zur Zeit in Amerika.
Doch wenn die Freunde rufen ist sie zur Stelle.

Lizzy Schindler ist eine 84-jährige Lebedame.
Früher ist sie in den Kreisen der High Society verkehrt.
Sie liebt ihren etwas altersschwachen schwarzen Pudel Louise Quatorze.
Doch irgendetwas stimmt mit Louis nicht. Seit kurzer Zeit bekommt sein Fell helle Flecken und das Schwarz färbt ab.

Zusammen sind sie „Die Unverbesserlichen“.
Sie wollen gegen das Vorhaben der Adelsfamilie vorgehen.
Dazu müssen sie aber erst einmal einen Plan austüfteln. Das Phantom ermutigt sie wie schon im ersten Band per SMS.

Volker Klüpfel und Michael Kobr verweben in ihrer Geschichte Spannung mit einem feinen Humor.
Ihre Charaktere sind so unterschiedlich und so dilettantisch und schräg, dass es eine wahre Freude ist sie zu begleiten.
Die französischsprachigen Worte die eingestreut werden geben der Geschichte den richtigen Flair.
Am Ende gibt es ein Glossar in dem die französischen Begriffe übersetzt werden. Manchmal auch mit einem Augenzwinkern.

Das Hafenstädtchen Port Grimaud wird so authentisch beschrieben. Ich könnte gerade meine Koffer packen und hinreisen.
Naja, wer weiß, vielleicht vermietet Guillaume Lipaire mir einmal ein Apartment.

„Die Unverbesserlichen – Die Rache des Monsieur Lipaire“ ist eine gelungene Fortsetzung.
Den 1. Band „Die Unverbesserlichen – Der große Coup des Monsieur Lipaire“ sollte man vorher gelesen haben.

Jetzt wünsche ich mir nur noch, dass die Reihe der Unverbesserlichen weitergeht.

°C – Celsius

Marc Elsberg
Thriller
606 Seiten
erschienen im Blanvalet Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein Klima-Thriller der es in sich hat

Covertext:

Als mehrere schwarze Flugobjekte über dem chinesischen Luftraum auftauchen, hält die Welt den Atem an. Hat die chinesische Regierung ihre Drohungen wahr gemacht? Werden sie Taiwan angreifen? Das Weiße Haus ist in Aufruhr, und der amerikanische Präsident kurz davor, die Flotte zu alarmieren. Erst in letzter Sekunde kann eine Klimawissenschaftlerin einen Angriff abwenden. Denn sie erkennt sofort, dass da keine Kampfdrohnen am Himmel aufsteigen. China will kein Land angreifen, es will die Macht über das Weltklima an sich reißen. Noch ahnt niemand, dass dies erst der Beginn einer noch viel dramatischeren Entwicklung ist …

„°C – Celsius“ ist ein spannender Klima-Thriller von Marc Elsberg.
Bei diesem Buch gehen die Meinungen stark ausweinender wie man bei den Rezensionen lesen kann.

Der Autor hat ein sehr aktuelles und pulsierendes Thema für seinen Thriller aufgriffen.
Er erzählt hier eine fiktive Geschichte über alles was geschehen kann.
Wenn man die Geschichte so liest kann es einem schon Angst und Bange werden.
Gut, es ist eine fiktive Geschichte, doch kann man sich das eine oder andere recht gut vorstellen.

Der Klimawandel ist allseits bekannt.
Doch es gibt Großkonzerne die an der Sache gar nichts ändern wollen.
Und was geschieht wenn wie in der Geschichte ein Staat das Weltklima an sich reißen möchte.
Dieses Szenario beleuchtet Marc Elsberg in seinem Thriller einmal.


Die Geschichte hat recht viel Personal. Da ist das Personenverzeichnis am Anfang sehr nützlich.
Die Charaktere sind recht unterschiedlich. Nicht alle sind sympathisch.

Man spürt, dass der Autor gut über die Klimaerwärmung und ihre Folgen recherchiert hat.
Marc Elsberg vermittelt das Wissen auf eine gut verständliche Art. Auch als Laie versteht man was der Autor sagen will.

Das Buch ist angenehm zu lesen. Die verschiedenen Perspektiven aus denen die Geschichte erzählt werden sind interessant.
Längere und kürzere Kapitel wechseln sich ab.
Der Schreibstil von Marc Elsberg ist wie bei seinen anderen Thriller flüssig und richtig fesselnd.

„°C – Celsius“ ist ein Thriller der mir einige spannende Lesestunden verschafft hat.

Ausgewildert

Hans Weber und Armin Ruhland
Kriminalroman
264 Seiten
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar.

Spannender Regionalkrimi

Covertext:

In den Wäldern des Rottals treiben Wilderer ihr Unwesen. Die Situation spitzt sich dramatisch zu, als ein Jäger erschlagen aufgefunden wird. Alles deutet darauf hin, dass der Mörder unter den Wilderern zu suchen ist. Doch das Opfer hat sich in der Vergangenheit sowohl bei der Jägerschaft als auch in seinem Beruf als Rechtsanwalt eine Menge Feinde gemacht. Die beiden Pfarrkirchner Kripobeamten Thomas Huber und Mandy Hanke müssen sich nicht nur um den komplizierten Fall kümmern, sondern auch um ihre Gefühle füreinander.

„Ausgewildert“ ist der 3. Band der Reihe Kripobeamte Thomas Huber und Mandy Hanke von den Autoren Hans Weber und Armin Ruhland.
Für mich ist es das erste Buch der beiden Autoren.
Aber auch ohne Vorkenntnisse bin ich sehr gut in die Geschichte eingestiegen.

Die Ermittler sind mir gleich sympathisch gewesen.
Thomas Huber ist aus Niederbayern und Mandy Hanke ist aus den neuen Bundesländern.
Da sie schon einige Fälle zusammen gelöst haben sind sie ein eingespieltes Team.
Auch privat verstehen sich die beiden sehr gut.
Wie gut darüber sind sie sich selbst noch nicht ganz klar.

Der Fall ist kompliziert.
Ein Jäger wird tot aufgefunden.
Es stellt sich die Frage ob der Täter bei den Wilderern, die zur Zeit vermehrt auftreten zu suchen ist oder ob die Tat mit dem Beruf des Jägers, er ist nämlich Rechtsanwalt zu suchen ist.

Die Autoren Hans Weber und Armin Ruhland erzählen die Geschichte recht spannend.
Dabei packen sie einiges an Lokalkolorit in ihre Geschichte was mir bei einem Regionalkrimi immer gut gefällt.
Auch der Dialekt passt gut und macht die Geschichte authentisch.
Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich.
Es macht Freude die Ermittler zu begleiten.

„Ausgewildert“ ist ein unterhaltsamer und spannender Krimi mit viel Bezug zur Region.

Maingrab

Franziska Franz
Kriminalroman
342 Seiten
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar.

Spannender Frankfurt-Krimi

Covertext:

Ein Notarzt wird nachts zu einem Einsatz im Frankfurter Diplomatenviertel gerufen. Ein Fahrradfahrer soll verunglückt sein. Am nächsten Morgen ist der Arzt tot, eine Joggerin entdeckt seine blutüberströmte Leiche. Von den ebenfalls an den Unfallort bestellten Sanitätern fehlt jede Spur. Wurden auch sie umgebracht? Privatermittlerin Karla Senkrecht greift zu äußerst ungewöhnlichen Ermittlungsmethoden und sieht sich plötzlich mit der Planung ihrer eigenen Bestattung konfrontiert

„Maingrab“ von Franziska Franz ist der zweite Band der Reihe Privatermittlerin Karla Senkrecht.
Für mich ist es das erste Buch der Autorin. Da ich Frankfurterin bin war ich umso mehr gespannt auf das Buch.

Ein Notarzt wird ermordet und Rettungssanitäter verschwinden spurlos.
Das lässt bei mir gleich die Nachrichten von Angriffen auf Sanitäter, die man so oft hört hochkommen.

Die Charaktere sind gut gezeichnet und recht unterschiedlich.
Die beiden Ermittler Herbracht und Dragovic tun sich mit ihren Ermittlungen schwer.
Da kommt die Privatermittlerin Karla Senkrecht ins Spiel.
Ihre Methoden sind recht eigenwillig.
Sie ist ein richtiger Wirbelwind. Ich finde Karla sehr sympathisch.

Die Handlungsorte sind genau beschrieben. Da ich in Frankfurt lebe ist das wiedererkennen der Schauplätze ein besonderes Schmankerl.

Der Fall wird spannend geschildert.
Franziska Franz lässt ihre Leser*innen in die dunkelsten menschlichen Abgründe blicken.
Ich hatte einige Verdächtige und habe sie immer wieder verworfen.
Die Autorin baut immer wieder Wendungen in ihre Geschichte ein so, dass es bis zum Ende spannend ist.

Franziska Franz hat eine gut verständlichen und unterhaltsamen Schreibstil.
Die Autorin hat für ihren Krimi gut recherchiert, vor allem was die Rechtsmedizin angeht.
Trotz aller Spannung musste ich bei den Dialogen der Charaktere immer wieder schmunzeln.

„Maingrab“ ist ein spannender Regionalkrimi bei dem ich mehr als einmal Gänsehaut bekommen habe.