Die Welt kippt

Heiko von Tschischwitz
Roman
erschienen bei List (Ullstein Verlag)
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein spannendes Buch das Wachrüttelt

Covertext:

Tessa Hansen hat ihr Leben dem Kampf gegen die Klimakatastrophe verschrieben. Als sie die Silicon Valley Ivestorin Shannon O’Reilly kennenlernt, findet sie in dieser wider Erwarten eine Gleichgesinnte. Doch Tessa erkennt bald, dass Shannon keine Skrupel hat, wenn es darum geht, das Klima zu schützen … Unterdessen treibt China ein eigenes Vorhaben gigantischen Ausmaßes voran, das die handlungsunfähigen westlichen Demokratien vor Rätsel stellt. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, und bald muss sich Tessa die Frage stellen, was sie bereit ist, für ihre Überzeugungen zu opfern.

„Die Welt kippt“ ist ein fiktiver Roman der sehr realistisch anmutet von Heiko von Tschischwitz.
Der Autor ist der Gründer des größten deutschen Ökostromanbieters LichtBlick und arbeitet seit 25 Jahren im Bereich Umweltschutz und erneuerbare Energien.
Den Erlös aus dem Verkauf des Buches spendet Heiko von Tschischwitz an Klimaschutzprojekte.

Die Geschichte spielt in der nahen Zukunft. Sie beginnt 2024 und endet 2028.
Heiko von Tschischwitz zeigt aus verschiedenen Perspektiven die Klimakatastrophe auf.
Die Geschichte führt in verschiedene Länder auf unterschiedlichen Kontinenten.
Sie befasst sich mit den jeweiligen politischen Systemen und deren Sicht auf den Klimawandel.

Dabei ist es eigentlich schon 5 nach 12.
Die beiden Protagonistinnen Tessa Hansen und Shannon O’Reilly haben das schon lange erkannt.
Sie finden auch Unterstützung durch viele Klimaaktivisten.

Es stellt sich auch immer wieder die Frage wie weit kann man gehen. Was ist jeder einzelne bereit für ein besseres Klima aufzugeben.
Ich selbst habe mir beim Lesen auch immer wieder die Frage gestellt.
Hier hätte ich mit mehr Information, mehr Beispiele gewünscht.

Die Geschichte liest sich schnell und spannend wie ein Thriller.
Sie enthält aber gleichzeitig viel Informationen über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Erde und damit auf unser tägliches Leben.
Heiko von Tschischwitz erzählt eine fiktive Geschichte sehr realistisch.
Gerade das ist beängstigend und soll wachrütteln.
Mich hat die Geschichte auf jeden Fall zum Denken angeregt.

Monsieur Jammet und der Traum vom Grand Hotel

Ines Thorn
Historischer Roman
erschienen im Blanvalet Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Die Geschichte eines außergewöhnlichen Mannes

Monsieur Hippolyte Jammet führt das Grand Hotel Le Bristol mit großer Leidenschaft.
Es ist eins der luxuriösesten Hotels in Paris.
Auch während des 2. Weltkriegs kümmert sich Monsieur Jammet unermüdlich um sein Hotel.
Als Paris von den Deutschen besetzt wird ist es seinem diplomatischen Geschick zu verdanken, dass seine Gäste weiterhin im Hotel unbehelligt bleiben.
Monsieur Jammet sorgt dafür, dass die Nazis sein Hotel nicht betreten.
Im Hotel wurden einige Kunstwerke aus dem Louvre vor dem Zugriff der Deutschen versteckt.
Als ein kostbares Gemälde verschwindet überlegt Monsieur Jammet wie er Paris retten kann.

Mit ihrem neuen Roman „Monsieur Jammet und der Traum vom Grand Hotel“ hat Ines Thorn Hippolyte Jammet ein Denkmal gesetzt.

Es ist ein interessanter Roman über ein großes Luxushotel, über einen mutigen Mann und über die deutsche Besatzung in Paris.

Ines Thorn hat mich schon mit vielen Historische Romanen begeistert.
So ist auch dieses Buch wieder ein echtes Highlight für mich.

Moniseur Jammet war mir gleich sympathisch.
Ein netter und engagierter Mensch der sein Hotel mit viel Umsicht führt.
Ich hatte immer das Gefühl, dass sich auch sein Personal im Hotel wohlfühlt.
Aber auch der Hoteldirektor kann sich auf seine Angestellten verlassen.
Es ist eine schwere Zeit. Die Deutschen haben Paris besetzt.
So hat Moniseur Jammet zusammen mit dem Direktor des Louvre einige Kunstwerke im Hotel Le Bristol versteckt.
Nur sehr vertrauenswürdige Mitarbeiter wissen darüber Bescheid.
Trotzdem verschwindet ein kostbares Gemälde von Fragonard.
Es ist bewundernswert wie sich Moniseur Jammet sich nicht nur für sein Hotel sondern für ganz Paris einsetzt.

Ines Thorn hat einen so mitreißenden Schreibstil, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
Die Autorin beschreibt die Zeit der Deutschen Besatzung in Paris sehr realitätsnah.
Anhand des Zimmermädchen Coralie, die trotzdem sie keine Jüdin ist in ein Ghetto transportiert wird erfährt man hautnah von der Verschleppung der Juden.
Es ist sehr tröstlich zu lesen, dass es Menschen wie Moniseur Jammet gab.
Er hat den Kampf für sein Hotel und für ganz Paris aufgenommen.

Ines Thorn ist für ihre genaue Recherchearbeit bekannt.
So spürt man auch bei „Monsieur Jammet und der Traum vom Grand Hotel“, dass die Autorin hinter die Kulissen des Luxushotel geblickt hat.

Carrie Soto is Back

Taylor Jenkins Reid
Roman
erschienen im Ullstein Verlag
Übersetzt aus dem amerikanischen Englisch von Babette Schröder
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

So viel mehr als nur Tenni

Carrie Soto war einst die größte Tennisspielerin der Welt.
Sie hatte 20 Grand Slam Titel gewonnen und viele Rekorde aufgestellt.
Vor 6 Jahren hat sie dem Profisport den Rücken gekehrt.
Jetzt werden ihre Rekorde von einer jungen britischen Lautenspielerin eingestellt.
Carrie Soto will weiterhin die erfolgreichste Tennisspielerin der Welt bleiben.
Ihrs Ehrgeiz ist geweckt.
So kommt sie mit 37 Jahren zurück auf den Tennisplatz.
Ein finales Jahr als Tennisspielerin soll sie unbesiegbar machen.
Dafür ist sie sogar bereit mit Bowe Huntley zu trainieren, dem Tennisstar, der ihr einst das Herz gebrochen hat.


„Carrie Soto is Back“ von Taylor Jenkins Reid ist so viel mehr als ein Roman über eine Tennisspielerin.

Das Buch beginnt mit eine Prolog. Hier werden wir Zeuge wie Carrie Soto 1994 bei der US Open mitansehen muss wie Nicki Chan ihren Titel als Tennisspielerin mit den meisten Grand Slam Siegen einstellt.
Danach gibt es einen Rückblick in die Kindheit und Jugend von Carrie.
Von ihrem Vater trainiert hatte sie immer nur den Sieg vor Augen.
Ihr Ziel war es wohl schon sehr früh einmal die beste Tennisspielerin der Welt zu werden.
Nach dem Rückblick begleiten wir Carrie dabei wie sie an ihrem Comeback arbeitet.

Ich habe einige Zeit gebraucht um mit Carrie Soto warm zu werden.
Am Anfang mochte ich sie nicht besonders. Je tiefer ich in die Geschichte eingetaucht bin, je besser konnte ich sie verstehen.
Ihr Ehrgeiz, ihre Disziplin und ihr starker Wille ist bewundernswert.
Dabei hat sie stets nur ein Ziel vor Augen ohne Rücksicht auf andere zu nehmen.

Taylor Jenkins Reid hat es geschafft eine mir anfangs unsympathische Protagonistin zu einer Person zu machen die mir ans Herz gewachsen ist.
Die Autorin beschreibt auf sehr spannende Art wie Carrie immer wieder über sich hinauswächst. Wie sie sich mit einem eisernen Willen zurück auf den Platz kämpft.
Auch Carries enge Beziehung zu ihrem Vater hat mich sehr beeindruckt.
Natürlich geht es in der Geschichte hauptsächlich um Tennis. So werden auch immer bestimmte Techniken beschrieben.
Taylor Jenkins Reid macht das auf eine interessante Art und Weise so, dass man nicht unbedingt Tennisfan sein muss um das zu verstehen.

Der Schreibstil der Autorin ist leicht verständlich und flüssig.
Die eingestreuten spanischen Wörter, die Carrie mit ihrem Vater wechselt machen die Geschichte noch authentischer.

„Carrie Soto is Back“ ist eine interessante Geschichte über eine Frau die immer wieder über sich hinauswächst.
Einmal angefangen kann man das Buch kaum aus der Hand legen.

Unsere verschwundenen Herzen

Celeste Ng
Roman
erschienen im dtv Verlag
Übersetzt aus dem amerikanischen Englisch von Brigitte Jakobeit
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Eine Dystopie die zur Realität werden könnte

Bird ist 12 Jahre und lebt bei seinem Vater.
Seine Mutter hat die Familie verlassen und sein Vater verbietet alle Erinnerungen an sie.
Auch darf Bird seinen Kosenamen, den ihm seine Mutter gegeben hat nicht mehr benutzen, er heißt ab jetzt Noah was sein richtigen Namen ist.
Die politische Lage im Land ist instabil.
Es gibt Gesetzte die, die amerikanische Kultur bewahren sollen. Vor allem wird alles asiatisch aussehende diskriminiert.
Kinder asiatischer Familien werden nicht selten zur Adoption gegeben.
Als Bird einen Brief seiner Mutter erhält kommen vereinzelte Erinnerungen hoch.
Er will verstehen warum sie die Familie verlassen hat.
Bird macht sich auf die Suche, die ihn zu den Geschichten seiner Kindheit führt und zu seiner Mutter.

„Unsere Verschwundenen Herzen“ ist der neue Roman von Celeste Ng.
In der Geschichte begeben wir uns nach Amerika.
Die Autorin hat hier eine fiktive Welt erschaffen.
Die Welt ist bedrückend und beängstigend.
Der 12-jährige Bird vermisst seine Mutter schmerzlich.
Sie hat die Familie vor Jahren verlassen.
Jetzt lebt er mit seinem Vater in einer kleinen Wohnung.
Es gibt keine Erinnerungsstücke mehr an seine Mutter.
Sein Vater lässt keine Fragen und Gedanken über seine Mutter zu.
Bird ist nicht klar, dass sein Vater ihn nur schützen möchte.

In Amerika gibt es Gesetzte die, die amerikanische Kultur schützen sollen. Gleichzeitig wird alles asiatische hinterfragt und bekämpft. Bücher werden verboten.
Es herrscht ein alles übergreifender Rassismus.

Celeste Ng erzählt eine Geschichte die mir sehr an Herz gegangen ist.
Der kleine Bird ist mir schnell ans Herz gewachsen.
Ich habe ihn für seinen Mut und seine Liebe bewundert.

Die Geschichte ist düster und beängstigend.
Celeste Ng findet gewaltige Worte für ihre Geschichte.
Sie erzählt in einer unglaublichen Sprachgewandtheit.
Wie ein Sog wurde ich nach wenigen Seiten in das Buch hineingezogen.

„Unsere verschwundenen Herzen“ ist einen Dystopie.
Das Beängstigende ist, dass man sich vorstellen kann, dass diese Dystopie zur Realität werden könnte.

Ein Buch das lange in mir nachklingen wird.

Kinderklinik Weißensee-Tage des Lichts

Antonia Blum
Historischer Roman
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an www.vorablesen.de für das Rezensionsexemplar

Auch Band 3 ist ein Highlight

Berlin 1929:
Marlene von Weilert hat sich als Kinderärztin einen Namen gemacht.
Privat leidet sie darunter, dass die Ehe mit Maximilian bisher kinderlos geblieben ist.
Nachdem sie von der vielen Arbeit in der Kinderklinik an Überlastung leidet gibt sie Maximilian das Versprechen ihren Beruf hintanzustellen und sich auf ihre Familienplanung zu konzentrieren.
Von Professor Czerny hört sie von der Entdeckung des Antibiotikum Penicillin.
Es weckt in ihr den Wunsch das Wundermittel zu erforschen und vielleicht vielen Kindern das Leben zu retten.
Dafür müsste sie aber das Versprechen, dass sie Maximilian gegeben hatte brechen.
Emma wird zur Oberschwester der Kinderlink.
Die neue Aufgabe fordert ihre ganze Kraft.
Dabei entgehen ihr die Probleme die Theodor an der neuen Schule hat.
Um dazuzugehören verbringt Theodor immer mehr Zeit mit seinen neuen Freunden.
So kommt es, dass er sich der neuen politischen Bewegung anschließt.
Als Emma das erfährt ist sie fest entschlossen Theodor da raus zu holen.

„Kinderklinik Weißensee-Tage des Lichts“ ist der 3. Band der Buchreihe „Die Kinderärztin“ von Antonia Blum.
Nach ein paar Seiten war ich wieder in der Kinderklinik angekommen.
Die Hauptpersonen sind die Schwestern Marlene und Emma die ich schon seit dem ersten Band ins Herz geschlossen habe.
Marlene ist inzwischen mit Maximilian von Weilert verheiratet.
Als Kinderärztin ist sie erfolgreich und beliebt.
Doch der Wunsch nach einer Familie blieb ihr bisher versagt.

Emma ist inzwischen mit dem Journalisten Kurt verheiratet.
Mit ihrem Sohn Theodor und ihrer Tochter Elisabeth scheint das Familienglück perfekt zu sein.
Auch beruflich läuft es für Emma gut.
Sie wird zur Oberschwester der Kinderklinik ernannt.
Doch als sie bei der Ernennung die neue Oberin kennenlernt, eine alte Bekannt von Marlene und Emma, da weiß sie das ihre neue Aufgabe alles andere als einfach werden wird.

Interessant sind die Einblicke die man in die Kinderheilkunde bekommt.
Die damaligen Hygienebestimmungen und die Aufgaben einer Krankenschwester.
Auch die Erforschung des Penicillin wird sehr interessant erläutert.

Antonia Blum hat diese Geschichte wunderschön geschrieben.
Von Marlene und Emma, ihrem Werken in der Kinderklinik, ihre Liebe und ihre Sorgen hat man sehr schnell Bilder im Kopf.
In dieser Geschichte steckt viel Emotion, viel Liebe und einiges an historischen Informationen.

Die Kinderklinik Weißensee wurde tatsächlich 1911 eröffnet, heute befindet sich dort nur noch eine Ruine.
Die Geschichte der beiden Schwestern geht einen beim lesen richtig ans Herz.
„Kinderklinik Weißensee-Tage des Lichts“ war, wie schon die beiden vorherigen Bände ein echtes Highlight.
Nach der aufregenden Geschichte war der ruhige Epilog ein schönes Ende.
Man darf sich aber auf einen weiteren Teil freuen.
Im Februar 2024 erscheint der 4. Band Kinderklinik Weißensee–Geteilte Träume.
Hier wird es einen Zeitsprung geben und die kleine Elisabeth wird in die Fußstapfen ihrer Tante Marlene treten.
Ich bin schon sehr gespannt.

Verwirrt

Nika Michaelis
Kriminalroman
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Edition M Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Krimi mit Gänsehautcharakter

Die Leiche einer Frau wird am Stadtrand von Hamburg in einer Bauernhofruine gefunden.
Die Tote wurde in einer alten Badewanne aufgebahrt, verkleidet und übermäßig geschminkt.
Sie war Patientin in einer Nervenheilanstalt.
Hier gibt es einige Motive und einige Verdächtige.
Doch die Klinikchefin und auch der Oberarzt wollen mit der Kriminalpolizei nicht kooperierten.
Kommissarin Carmen Kollinger und ihr Team müssen hier mit einem feinen Händchen vorgehen.

„Verwirrt“ ist der Auftakt der Carmen – Kollinger – Reihe von Nika Michaelis.

Ich mag Ermittler mit Ecken und Kanten.
Aber zur Zeit gibt es kaum noch bodenständige und ehrliche Emitter.
Um so mehr hat es mich gefreut Carmen Kollinger und Matthias Zastrow kennenzulernen.
Die zwei Kommissare sind bodenständig und ehrlich.
Sie haben kein Alkoholproblem und auch kein dunkles Geheimnis in ihrer Vergangenheit.
Es sind einfach zwei ganz normale Kriminalkommissare mit den üblichen Alltagsproblemen.

Das Buch fängt recht gemächlich an. Man hat Zeit sich mit den Hauptfiguren vertraut zu machen. Die neuen Protagonisten kennenzulernen.
Nach einer längeren ruhigen Phase nimmt die Story dann aber Fahrt auf und man muss einfach immer weiterlesen.
Es gibt ein weiteres Opfer, dass auch aus der Nervenheilanstalt stammt.
Die Ermittler müssen sich mit der Klinikchefin und dem Oberarzt auseinandersetzten, den die sind nicht bereit die Kriminalpolizei zu unterstützen.

Nika Michaelis lässt ihre LeserInnen in die Gedanken psychisch kranker Personen blicken.
Die Perspektive wechselt von Kapitel zu Kapitel. Mal ist es das Opfer, mal ein Psychopath in dessen Gedanken man einstacht.
Das verursacht manchmal regelrecht Gänsehaut.
Auch die Einblicke in das Leben in der Nervenheilanstalt sind interessant.

Man erfährt auch einiges über das Privatleben der Ermittler.
Ich mag es wenn man die Protagonisten auch nach ihrem Arbeitsalltag noch begleitet.
Das Privatleben zieht sich dann meist wie ein rotes Band durch die Bände einer Reihe und man lernt die Personen immer besser kennen.
Darauf freue ich mich jetzt schon.

„Verwirrt“ ist ein gelungener Kriminalroman, ich würde ihn eigentlich als Psychothriller bezeichnen.

Ich freue mich schon auf weitere Bände dieser Reihe.

Der gute Hirte

Cornelius Hartz
Kriminalroman
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Vielversprechender Auftakt einer neuen Krimireihe

Der Deutschtürke Taifun Çoban arbeitet beim LKA Kiel.
Sein Spezialgebiet, die Identifizierung von Toten.
In Harmsbüttel soll er mit dem Dorfpolizisten Polizeihauptmeister Raimund Wernersen und der Kriminalkommissarin Fanta Braun von der Kripo Ratzeburg zusammen ermitteln.
Taifun Çoban kann die Identität des Toten herausfinden und ihn mit einem Cold Case in Zusammenhang bringen.
Zusammen mit dem Dorfpolizisten und der Kriminalkommissarin nimmt Taifun es mit der eingeschworenen Dorfgemeinschaft auf.

„Der gute Hirte“ ist der Auftakt einer neuen Krimireihe von Cornelius Hartz.

Die Hauptfigur der Krimireihe ist Kommissar Taifun Çoban vom LKA Kiel.
Er ist auf die Identifizierung von Toten spezialisiert.
Taifun hat einen Migrationshintergrund was immer mal wieder zu Konflikten führt.
Ich finde in Taifun Çoban steckt sehr viel Potential und man kann sich auf viele Fälle mit ihm freuen.

In seinem ersten Fall ermittelt er mit dem Dorfpolizisten Polizeihauptmeister Raimund Wernersen.
Die Beiden verstehen sich nicht besonders. Wernersen setzt Türken mit Arabern gleich.
Taifun fühlt sich schnell genervt muss aber gute Mine zum bösen Spiel machen den schließlich ist in auf Wernersen Territorium und auf seine Hilfe im Umgang mit den Dorfbewohnern angewiesen.
Um so lieber arbeitet er mit Kriminalkommissarin Fanta Braun zusammen.
Sie besticht durch ihren Humor.

Der Fall ist kompliziert. Nachdem der Tote identifiziert ist wird er mit einem alten Fall in Verbindung gebracht:
Es gibt immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit.
So wissen die LeserInnen bald mehr als die Ermittler.

Cornelius Hartz hat mit „Der gute Hirte“ einen spannenden Krimi veröffentlicht der Lust auf die neue Reihe macht.
Durch die drei Handlungsstränge die in der Zeit springen ist es besonders interessant.
Als LeserIn meint man den Ermittlern voraus zu sein. Man stellt schnell eigene Vermutungen an.
Doch so einfach macht es uns der Autor nicht.
Am Ende nimmt das Ganze noch einmal eine ungeahnte Wendung an.
Somit hält der Autor die Spannung bis zum Ende aufrecht.

„Der gute Hirte“ hat mir sehr gut gefallen und ich freue mich auf mehr Fälle mit Taifun Çoban.

Eine Familie in Berlin – Ulla und die Wege der Liebe

Ulrike Renk
Historischer Roman
erschienen im Aufbau Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar

Ursulas Geschichte geht weiter

Heinrich Dehmel, die große Liebe von Ursula kehrt nach Kriegsende nach Hause zurück.
Die Beiden planen eine gemeinsame Zukunft.
Doch Ursula, die mittlerweile Ulla genannt wird befürchtet, dass sie als Ehefrau ihre Eigenständigkeit verliert und sich künstlerisch nicht mehr so frei entfalten kann.
Die Liebe ist so groß, dass Ulla den Schritt wagt.
Gleichzeitig genießt Ulla zusammen mit Vera und ihrer Künstlerclique die schillernden 1920er Jahre.
Als ihre Tochter Fine geboren wird kann ihr Glück kaum größer sein.
Doch es ziehen Wolken über dem Familiehimmel auf.

„Eine Familie in Berlin: Ulla und die Wege der Liebe “ ist der 3. Band der Familiensaga „Eine Familie in Berlin“ von Ulrike Renk.
Die Künstlerfamilie Dehmel ist eine so interessante Familie, die durch Ursula Stolte, die Heinrich Dehmel heiratet bereichert wird.

In diesem Band begleiten wir die Familie durch die Jahre 1919 – 1924.
Ulla hat ihr Kunststudium erfolgreich beendet und möchte sich jetzt künstlerisch entfalten.
Heinrich Dehmel der nach dem Krieg nach Hause zurückgekehrt ist gibt ihr die Möglichkeit einen Sonderband vom „Grünen Haus“, den er nach dem Tod seiner Mutter veröffentlichen möchte zu illustrieren.
Die Beiden verbindet eine große Liebe und bald schon werden sie ein Ehepaar und sie gründen eine Familie.

Heinrich, bei dem der Krieg schwere Spuren hinterlassen hat entscheidet sich nach seinem Medizinstudium noch Psychologie zu studieren.
Das bedeutet aber auch finanzielle Auswirkungen auf die Familie.
Heinrich kann während seines Studiums die Familie nicht ernähren.
Dass führt oft zu Streitigkeiten zwischen Ulla und Heinrich.

Mit Vera verbindet Ulla eine innige Freundschaft.
Zusammen mir ihnen und der Künstlerclique erleben wir die aufregenden 1920er Jahre.

Die Protagonisten sind sehr lebensnah beschrieben.
Ulla ist ein toller und liebenswerter Charakter.
Um so mehr habe ich mich gefreut als ich gesehen habe, dass Ulrike Renk Ulla mehrere Bände widmet.

Ich habe mich sehr gefreut die Familie Dehmel wieder zutreffen. Der Tod von Paula hat mich sehr berührt.
Paula habe ich seit dem ersten Band verehrt.
Und wie die Familie so vermisse auch ich sie schmerzlich.

Ulrike Renk erzählt die Geschichte wunderschön und authentisch.
Ihre Erzählung ist bunt und facettenreich.
Die Zeit der Handlung wird exzellent widergespiegelt.
Einmal mit dem Buch angefangen wird man wie durch einen Sog in die Geschichte hineingezogen und erwacht erst wieder wenn die Geschichte zu Ende ist.

Am Ende gibt die Autorin ihren LeserInnen einen Überblick über die Dinge, die der Realität entspringen oder sich ähnlich zugetragen haben.
Natürlich hat Ulrike Renk sich auch die eine oder andere künstlerische Freiheit erlaubt.
Doch ihre Fiktionen hat sie so fein mit der Realität verwebt, dass man sie nicht zu trennen vermag.

„Eine Familie in Berlin: Ulla und die Wege der Liebe“ ist ein wunderschöne Fortsetzung der Geschichte über die Familie Dehmel.
Ich freue mich schon auf den 4. Band „Eine Familie in Berlin: -Fine und die Zeit der Veränderung der im Februar 2023 erscheinen soll.

Cornwall-Küsse im kleinen Cottage

Cara Lindon
Roman
erschienen by AIKA Consulting GmbH
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Cara Lindon für das Rezensionsexemplar

Sehnsuchtsort Cornwall

Melissa wird von ihrem Chef in der Londoner Werbeagentur nur ausgenutzt.
Auch in ihrem Umfeld kriselt es. Ihr Freund meckert nur und ihre Freundinnen machen Kariere.
Ihre Patentante führt in Cornwall einen Tierschutzhof und braucht nach einem Unfall dringend Hilfe.
Hier sieht Melissa eine Chance zur Ruhe zu kommen.
In einem kleinen Cottage denkt Melissa über ihr Leben nach.
Sie vergleicht die Kleinstadt Porthlynn mit London.
Kann sie die Großstadt hinter sich lassen und in Cornwall glücklich werden?
Je länger sie mit Jake zusammenarbeitet je mehr kann sie sich ein Leben in Cornwall vorstellen.
Da ist aber auch noch der Journalist Brandon für den sie Gefühle hegt.
Als Tiere vom Hof ausbrechen ist plötzlich alles in Gefahr.

„Cornwall-Küsse im kleinen Cottage “ ist der zweite Band der
Sehnsucht nach Cornwall Reihe von Cara Lindon.
Cara Lindon ist das Pseudonym der Autorin Christiane Lind die mich schon mit vielen tollen Büchern begeistert hat.
Auch dieses Buch wieder ein Kleinod für mich.

Das Setting ist mit Cornwall einer meiner Sehnsuchtsort, ich möchte schon lange einmal dorthin Reisen.
Cara Lindon beschreibt die schöne Landschaft so richtig idyllisch:
Man fühlt sich schon fast richtig nach Cornwall versetzt.
Die schöne Landschaft, das Cottage und der Tierschutzhof geben der Geschichte ein wunderschönes Fundament

Melissa hat mir gleich gut gefallen.
Sie wird von der Großstadt London in das kleine und idyllische Porthlynn versetzt.
Hier kommt sie endlich etwas zur Ruhe.
Sie findet sich selbst und macht eine sehr positive Entwicklung durch.

Aber auch aktuelle Themen wie Tierschutz und das Achten aufeinander werden in die Geschichte eingewebt.

Cara Lindon hat einen klaren und leicht verständlichen Schreibstil.
Sie packt viele Emotionen in ihre Geschichte.
„Cornwall-Küsse im kleinen Cottage“ ist die perfekte Lektüre für die kalte Jahreszeit.
Mit einer heißen Tasse Tee kann man richtig Abtauchen und alles um sich herum vergessen.
Ein Buch zum Wohlfühlen.

Todesrache

Andreas Gruber
Thriller
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar.

Maarten S. Sneijder trifft Walter Pulaski

Das Team von BKA-Profiler Maarten S. Sneijder ist bei seinem letzten Einsatz fast vollständig ums Leben gekommen.
Auch Sneijder ist nur knapp dem Tod entronnen.
Am meisten leidet er unter dem Verlust seiner Kollegin Sabine Nemez.
Sneijder hat schon seine Stelle beim BKA gekündigt, da ergibt sich plötzlich ein Hinweis, dass Sabine noch am Leben sein könnte.
Es gibt allerdings keinerlei Hinweise wo sie festgehalten wird.
Unter Hochdruck stellt Sneijder ein kleines Team zusammen und will Sabine aufspüren.
Bei der Suche gerät Sneijder in die Wirren eines Falls mit ungeahnten Ausmaßen.
Dabei kreuzt er den Weg mit dem exzentrischen Leipziger Kripoermittlers Walter Pulaski.

„Todesrache“ ist schon der 7. Band der Thriller-Reihe mit Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez.

Nachdem der 6. Band „Todesschmerz“ mit dem wohl fiesesten Cliffhanger der Thrillergeschichte geendet hatte konnte ich das erscheinen dieses Buches kaum erwarten.

Der 7. Band schließt nahtlos an den 6. Band an.
Sneijder ist noch immer im Badezimmer, die Pistole liegt noch bereit. Er hat gerade ein Telefongespräch beendet.
Er ist sich ziemlich sicher, dass der Anruf, der nur kurz gedauert hatte von Sabine kam.
Er weiß nicht wo Sabine ist, er ahnt nur, dass sie schon wieder in Lebensgefahr steckt.

Da er sein Team beim letzten Einsatz fast vollständig verloren hat muss er in aller Eile ein neues Team zusammenstellen.
Der IT-Spezialist Marc Krüger ist der einzige der aus seinem Team noch übrig ist.
Dazu holt er Miyu Nakahara, eine Kriminalkommissaranwärterin die von Sabine ausgebildet wird mit in sein Team.

Dann beginnt die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
Die ersten Spuren führen in den Osten Deutschlands. Hier kreuzt Sneijder den Weg mit dem Leipziger Kripoermittler Walter Pulaski. Von nun an ermitteln sie gemeinsam in diesem Fall.
Treue Andreas Gruber Leser kennen Pulaski aus der Walter Pulaski-Reihe.

Die Charaktere sind einfach genial.

Maarten S. Sneijder ist, milde ausgedrückt ein recht schwieriger Charakter.
Er sticht aus der Vielzahl der Ermittler, die es in all den Krimis und Thrillern gibt deutlich heraus und ist irgendwie einzigartig.
Er hat immer seine Akupunkturnadeln dabei und ein Joint darf auch nicht fehlen.

Auch die neu hinzugekommene Miyu ist ein interessanter Charakter.
Als Autistin zeigt sie keine Gefühlsregungen und nimmt alles gesagte wörtlich.

Walter Pulaski vom Kriminaldauerdienst in Leipzig stößt bei den Ermittlungen dazu.
Pulaski hat mir schon in seiner eigenen Reihe gut gefallen.
Ihn hier in den Fall miteinzubeziehen ist genial.
Sneijder und Pulaski sind eigentlich recht verschieden und doch ähneln sie sich in ihrer Art.
Ich musste schon schmunzeln wenn der eine Sturkopf den anderen Sturkopf einen „Kotzbrocken“ nennt.

Der Fall nimmt dann doch ungeahnte Ausmaße an und die Ermittlungen führen bis nach Polen.
Dabei gibt es immer kurze Rückblicke die schildern, was mit Sabine passiert ist.

Somit sind die LeserInnen Sneijder im Wissen etwas Voraus.

Andreas Gruber ist ein Meister darin Spannung aufzubauen.
Er versteht es auch die Spannung über das gesamte Buch aufrecht zu halten.
Wie durch einen Sog wird man in die Story hineingezogen.
Mir war es kaum möglich das Buch zur Seite zu legen.
Somit war der langersehnte Band in zwei Tagen ausgelesen.
Jetzt heißt es wieder warten bis Maarten S. Sneijder wieder ermittelt.
Ich freue mich schon.