Little Germany-Der Geschmack von Freiheit

Maria Nikolai
Historischer Roman
471 Seiten
erschienen im Penguin Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar

Eine wunderschöne Geschichte

Klappentext:
Little Germany, Manhattan, 1904: Eine verheerende Katastrophe hat das deutsche Viertel in Schockstarre versetzt. Trotz des schweren Schicksalsschlags, der auch sie getroffen hat, kämpfen Lissi und Julia weiter für ihre Bäckerei und ihr persönliches Glück. Doch bald schon zeichnet sich ab, dass Little Germany nie mehr die Heimat sein wird, zu der es für sie geworden war. Noch einmal müssen die beiden jungen Frauen von vorn beginnen und eröffnen »Lissi’s Kleine Konditorei« auf der 86th Street in Yorkville. Wie ein aufstrebender Stern am German Broadway erobert die schwäbische Confiserie schnell die Herzen aller. Währenddessen müssen sich Julia und Lissi ihrer Vergangenheit stellen, denn zwei Männer aus ihrem alten Leben treiben sie nicht nur in ein Gefühlschaos, sondern stellen auch ihre Zukunft infrage. Zur selben Zeit beginnt der Prozess gegen die Verantwortlichen der Tragödie auf dem East River.

„Little Germany-Der Geschmack von Freiheit“ ist der 2. Band der „Bäckerinnen von Manhattan“ Dilogie von Maria Nikolai. Die Autorin hat mich schon mit einigen Büchern begeistert. Auch der erste Band „Little Germany – Der Duft der Neuen Welt“ hat mich völlig begeistert. Das Thema, deutsche Auswanderer in den USA finde ich interessant.
Der zweite Band schließt auch direkt an den ersten Band an.

Im Mittelpunkt stehen Lissi und Julia. Die beiden Frauen haben den Schritt gewagt, einen Neuanfang in der neuen Welt zu suchen.
Ihr Erfolg in Little Germany spricht für sich. Doch nach einer Katastrophe ist Little Germany nicht mehr das, was es war. Die Trauer um viele Tote steckt tief in den Menschen. Einige wandern aus Little Germany aus. So auch Lissi und Julia. Noch einmal wagen sie den Neuanfang in Yorkville. Hier eröffnen sie Lissi’s Kleine Konditorei. Und wieder spricht der Erfolg für sich. Bald ist die kleine Konditorei nicht mehr wegzudenken. Doch Ruhe kehrt bei Lissi und Julia nicht ein, die Vergangenheit beginnt sie einzuholen.

Maria Nikolai kann einfach toll Geschichten erzählen. Schon „Die Schokoladenvilla“ und die „Bodensee-Saga“ haben mich total begeistert. Für die neue Geschichte braucht es nur ein paar Seiten und ich war wieder von der Geschichte gefangen.
Die Charaktere sind facettenreich und lebendig. Ich mag es die beiden Frauen zu begleiten und ihre Entwicklung zu erleben. Beides sind mutige Frauen und auch wenn sie aus verschiedenen Schichten der Gesellschaft kommen, stellt das kein Problem für sie dar.

Maria Nikolai beschreibt die Handlungsorte sehr anschaulich. Ich habe noch nie von „Little Germany“ in New York gehört und finde es sehr interessant darüber zu lesen. Das deutsche Backwaren in Amerika gut ankommen ist bekannt. In dieser Geschichte nach Amerika versetzt zu werden und das Entstehen mitzuerleben ist wunderbar. Die Beschreibung der duftenden Backwaren hat mich in der Nase gekitzelt.
Die Atmosphäre von Little Germany und dann in Yorkville wird von der Autorin sehr gut vermittelt. Auch das Entsetzen nach der Katastrophe, die historische belegt und die Trauer die, die Menschen überfällt ist wird gut vermittelt.

Die Zeit der Handlung wird, auch wieder an realen Ereignissen, wie z. B. die Bandenkriege gut beschrieben.
Maria Nikolai hat einen flüssigen, gut verständlichen und fesselnden Schreibstil. Einmal in die Geschichte eingetaucht konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

„Little Germany-Der Geschmack von Freiheit“ ist eine wunderschöne Geschichte, die ich mit großer Freude gelesen habe.

Der Tote im Kamin

Denzil Meyrick
Kriminalroman
380 Seiten
Übersetzt aus dem Englischen von Sibylle Schmidt
erschienen im Dumont Verlag
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an den Dumont Verlag für das Rezensionsexemplar

Guter Reihenauftakt

Klappentext:
Dezember 1952: Inspector Frank Grasbys Erfolgsquote lässt zu wünschen übrig. Als er im Rahmen eines Einsatzes versehentlich zwanzig der wertvollsten Pferde Englands in die Freiheit entlässt, ist seine Versetzung in das beschauliche Elderby in den North York Moors besiegelt.
Das Dorf liegt abseits jeglicher Zivilisation, und der Leiter der Polizeistation schläft tief und fest, als Grasby dort eintrifft. Doch so ereignislos es hier auch zuzugehen scheint, der erste Fall lässt nicht lang auf sich warten: Im nahe gelegenen Holly House, Sitz des örtlichen Adels, gab es einen Einbruchsversuch. Vor Ort stört allerdings eine ungewöhnlich starke Rauchentwicklung die Ermittlungen von Grasby und Polizeipraktikantin Deedee und beim Griff in den Kaminschacht fällt dem Inspector prompt eine Leiche vor die Füße. Spätestens als kurz darauf auch der Mann der Dorfärztin tot aufgefunden wird und Grasby einen ungewöhnlichen Auftrag erhält, wird immer unklarer, wem man in diesem Dorf vertrauen kann. Inspector Grasby steckt in gehörigen Schwierigkeiten.

„Der Tote im Kamin“ ist der erste Band der Reihe „Ein Fall für Inspector Frank Grasby“ von Denzil Meyrick.

Der Autor entführt seine Leser*innen in den beschaulichen Ort Elderby in den North York Moors in England. Dorthin wird Inspector Frank Grasbys versetzt, nachdem er sich einen großen Schnitzer erlaubt hat. Doch so beschaulich ist der Ort dann doch nicht, denn Inspector Grasby bekommt es schnell mit seinem ersten Fall zu tun.
Jetzt ermittelt Inspector Grasby als Fremder in einem Ort, in dem jeder, jeden kennt und das ausgerechnet im Kreise Adels, denn hier ist dem Inspektor eine Leiche sprichwörtlich vor die Füße gefallen.

Denzil Meyrick hat mit Inspector Frank Grasby einen Ermittler ins Leben gerufen, der oft einen etwas schwerfälligen Eindruck macht und auch so wirkt, als überblicke er das Ganze nicht. Grasby gefällt mir aber gut, in ihm steckt viel Potenzial, so, dass es hoffentlich noch einige Bände mit ihm gegeben wird.
Der Autor erzählt die Geschichte auch aus der Perspektive von Inspector Grasby.

Die Geschichte spielt in den 1950er Jahren, die von Denzil Meyrick gut vermittelt werden.

„Der Tote im Kamin“ ist ein Krimi ohne viel Blutvergießen, fast ein Cosy Crime aber auch ein spannender Krimi. Aufgelockert wird die Geschichte immer wieder mit dem schwarzen Humor von Denzil Meyrick.

Mir hat der Krimi gut gefallen und ich wünsche mir weitere Bände mit dem Inspector.

Protokoll eines Verschwindens

Alexander Rupflin
Roman
283 Seiten
erschienen bei Harper Collins
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an Harper Collins für das Rezensionsexemplar

Ein True Crime

Klappentext:
Gabriel verlässt Rio, um zu seiner Schwester Isabella nach Deutschland zu ziehen. In Hamburg läuft für ihn zunächst alles nach Plan: Er findet Arbeit in einer IT-Firma und verliebt sich. Doch dann verschwindet er spurlos. Für Isabella beginnt eine verzweifelte Suche in einem Land, das ihr immer fremder wird.
Zur gleichen Zeit versucht der Pfleger Fabio, sein unauffälliges Leben weiterzuführen, bis er nicht mehr ignorieren kann, was in seinem Gästezimmer liegt: eine seit Monaten verwesende Leiche.

„Protokoll eines Verschwindens“ ist der Debütroman von Alexander Rupflin.
Der Roman basierend auf einem wahren Kriminalfall.

Gabriel ist aus Brasilien nach Deutschlang gekommen, wo auch seine Schwester lebt. Für Gabriel scheint alles gut zu laufen. Er kann als Informatiker arbeiten und hat auch eine Freundin gefunden.
Doch plötzlich verschwindet Gabriel spurlos. Die Polizei will nichts unternehmen, weil Gabriel ein Erwachsener ist und seinen Aufenthaltsort selbst bestimmen kann. Isabell glaubt nicht daran, dass ihr Bruder so einfach verschwindet.

Eine weitere Person ist Fabio. Er arbeitet als Pfleger und ist ein unauffälliger Charakter. Bis eines Tages die Polizei bei ihn steht und erinnern beißenden Geruch wahrnehme. Unter seinem Sofa liegt eine Leiche.

Als Kriminalreporter hat Alexander Rupflin (zu diesem Fall recherchierte.
Die Geschichte liest sich wie ein Protokoll. Der Fall wird rekonstruiert. Als Leser*in kommt man dem Täter sehr nahe. Aber auch den Angehörigen ist man beim Lesen nahe.
Man schaut zum einen in die Psyche eines Menschen und auf der anderen Seite ist die Trauer und das Entsetzen der Angehörigen.

Alexander Rupflin erzählt die Geschichte ehrlich und spannend. Durch seine Recherche als Kriminalreporter war er nahe an diesem Fall dran. Er jetzt in einem Roman zu lesen und zu wissen, dass es ein wahrer Kriminalfall ist, ist schon bedrückend.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig und gut verständlich.

„Protokoll eines Verschwindens“ ist das richtige Buch für alle True Crime Liebhaber.

Es bleibt doch in der Familie

Christiane Wünsche
Roman
376 Seiten
erschienen im S. Fischer Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den S.Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar

Eine gefühlvolle Familiengeschichte

Klappentext:
Die Schwestern Marlene, Esther und Nicole erleben, wie die Aussicht auf eine Erbschaft auch höchst Unliebsames zu Tage fördert: Neid, Misstrauen, längst vergessen geglaubte Erinnerungen und das gut gehütete Lebensgeheimnis der Erblasserin und ihres vor Jahrzehnten verstorbenen Ehemanns. Ihre Tante Klara hat ihren sechs Nichten und Neffen ihr altes Haus auf der Insel Hohenwerth und ihren gesamten Besitz vermacht, zu gleichen Teilen allerdings auch einem völlig Unbekannten, ihrer großen Liebe. Marlene und ihre Schwestern müssen sich fragen, was sie hier eigentlich erben und wie hoch der Preis ist, den sie alle zu zahlen haben.

„Es bleibt doch in der Familie“ ist eine Familiengeschichte von Christiane Wünsche. Die Autorin ist mir schon von einigen Romanen bekannt und konnte mich immer begeistern.

In ihrem neuen Roman geht es um eine Erbschaft. Tante Klara hat ihren sechs Nichten ihr Haus auf der Insel Hohenwerth und ihren gesamten Nachlass vermacht. Doch zu der Erbengemeinschaft gesellt sich noch ein Unbekannter. Vier Wochen haben die Erben Zeit, zu entscheiden, was mit dem Nachlass geschehen soll. Eine Bedingung im Testament, die Entscheidung muss einstimmig getroffen werden. Doch wer ist der Fremde, der plötzlich zur Erbengemeinschaft gehören soll?

Christiane Wünsche hat wieder einmal interessante und liebenswerte Charaktere erschaffen.
Die Schwestern Marlene, Esther und Nicky haben mir am besten gefallen. Aus ihrer Perspektive und aus der Sicht von Jochen wird die Geschichte auch erzählt. Dabei erfährt man auch einiges aus dem Leben von Tante Klara, die seit ihrer Heirat auf der Rheininsel Hohenwerth gelebt hat. Doch ihr Mann ist früh verstorben und Klara lebte allein in ihrem Haus. Früher hat sie ihre Schwestern und deren Kinder im Sommer immer eingeladen. Doch das ist schon lange vorbei. Jetzt hinterlässt sie ihren Nachlass den Kindern ihrer Schwestern. Doch der unbekannte Erbe sorgt für Aufruhr.

Christiane Wünsche erzählt die Geschichte sehr anschaulich, man kann sich alles gut vorstellen. Ein Blick zurück. Lässt die Leser*innen auch an dem Leben der Verstorbenen Klara teilhaben und nach und nach erfahren sie dann auch mehr über den weiteren Erben.
Die Autorin hat einen flüssigen, gut verständlichen und fesselnden Schreibstil. Ich bin schnell in die Geschichte eingetaucht und hatte bald viele Fragezeichen über meinem Kopf schweben. Die Fragen wurden dann im Laufe der Geschichte auch beantwortet.
„Es bleibt doch in der Familie“ ist ein gefühlvoller Familienroman, den ich mit Freude gelesen habe.

Die SEALs des Captains

Leslie North und Katie Knight
Romance
1679 Seiten
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Komplettausgabe der Navy-SEAL-Romane

„Die SEALs des Captains“ ist ein Sammelband mit allen 6 Bänden Navy-SEAL-Romane von Katie Knight und Leslie North.

Die Sammlung enthält folgende Bände:

Eingeschneit mit dem SEAL
Die Zufallsschwangerschaft des SEALs
Der Verteidiger seiner Scheinfamilie
Die unerwarteten Drillinge des SEALs
Der beschützende SEAL
Zu ihrer Rettung

Als Leser*in taucht man ein, in die Welt der Seal’s. Stolze und heldenhafte Männer, denen die Kameradschaft über alles geht, sogar über den Tod hinaus. Klar, im Ernstfall muss man sich auf seinen Kammeraden verlassen können.
Die Seal’s haben aber auch ein weiches Herz. So viel Romantik, wie in dieser Romance-Reihe hätte ich ihnen nicht zugetraut.

Als Leser*in lernt man nicht nur die Seal’s kennen, sondern auch deren Partnerinnen und bei manchen auch die Familie.
Es ist schön mitzuerleben welch weiches Herz so mancher harte Mann hat.

Katie Knight und Leslie North erzählen di8e Geschichten in einem fesselnden und flüssigen Schreibstil. Man taucht richtig tief in die Geschichte ein. Die Seiten fliegen schnell dahin und man merkt kaum, dass man schon beim nächsten Band angekommen ist.

Dieser Sammelband ist ideal für die kommenden langen Winterabende.



Die Einladung – Mord nur für geladene Gäste

Kelly Mullen
Kriminalroman
396 Seiten
erschienen im Rowohlt Verlag
Übersetzt aus dem Englischen von Katharina Naumann
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Kriminalroman nach Art von Agatha Christie

Zum Inhalt
Eigentlich möchte es die 76-jährige Rosemary McLane ruhig angehen lassen. Die Zeiten der Partys und der Hektik sind vorbei. Doch da flattert eine Einladung von ihrer reichen Nachbarin Jane, zu einer Cocktailparty auf Mackinac Island ins Haus. Absagen ist nicht möglich, da die Einladung mit einer Drohung versehen ist. Wenn Rosemary nicht erschein, kommt ihr Geheimnis ans Tageslicht. Also erscheint Rosemary mit ihrer Enkelin Addie auf der Party. Mit Rosemary haben sieben weitere Menschen eine Einladung erhalten und alle hüten ein Geheimnis. Als Rosemary und Addie in Janes Herrenhaus ankommen, wütet draußen ein Schneesturm. In Schrei klingt durchs Haus und die Gastgeberin wurde ermordet. Klar ist, der Mörder ist unter den Gästen.

„Die Einladung – Mord nur für geladene Gäste“ ist ein spannender Kriminalroman von Kelly Mullen.
Das Buch ist schön gestaltet, auf der Innenseite sind die Charaktere, mit einer kurzen Charakterisierung abgebildet.

Jane Ireland hat zur Cocktailparty geladen und lässt ein Nichterscheinen nicht gelten. Sie ist das Opfer.

Rosemary „Mimi“ MacLaine ist eine der Gäste. Dabei möchte sie doch nur ihre Ruhe. Hier muss sie allerdings zu einer Miss Marple mutieren.

Addie Paget ist den Enkeln von Rosemary. Sie hat das Online-Detektivspiels Murderscape entwickelt. Auf der Party ist sie genau am richtigen Ort, um Ermittlungen anzustellen.

Auch die anderen Gäste sind gut gezeichnet und bereichern die Geschichte.

Da der Tatort auf einer Insel liegt, kann die Polizei, wegen des anhaltenden Schneesturms nicht zum Tatort kommen. Jetzt heißt es Ruhe bewahren und abwarten. Doch das ist leicht gesagt.

Als Leser*in erfährt man einiges über die illustre Gästerunde. Auch das die Gastgeberin Jane ihre Tochter, mit deren Ehemann betrogen hat.
Mimi und Addi, die ungefähr im gleichen Alter sind, werden zu Hobbydetektivinnen á la Agatha Christies. Die Suche nach dem Täter und die Kombinationen, die sie anstellen, laufen wie in einem Film ab. Man hat schnell Bilder vor Augen.

Die Gäste haben alle ihr Geheimnis, das nicht ans Licht kommen soll. Aber haben auch der Koch oder das Zimmermädchen etwas zu verbergen?

Kelly Mullen erzählt die Geschichte spannend, aber auch mit etwas Humor. Der Krimi liest sich sehr angenehm und ist nicht so blutrünstig. Also auch gut für schwache Nerven.
Die Atmosphäre ist geheimnisvoll und durch den wütenden Schneesturm auch etwas düster.
Kelly Mullen hat einen angenehmen Schreibstil. Ich wurde richtig in die Geschichte reingezogen und habe das Buch an zwei Abenden gelesen.

„Die Einladung“ ist ein spannender und humorvoller Krimi nach guter alter Agatha Christie Zeit.

Salute – Das letzte Gebet

Friedrich Kalpenstein
Kriminalroman
311 Seiten
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an Friedrich Kalpenstein für das Rezensionsexemplar

Mörderischer Gardasee

Klappentext:
Als Immacolata morgens in Bardolino die Kirche aufschließen möchte, bemerkt sie, dass die Tür aufgebrochen wurde. Im Inneren des Gotteshauses entdeckt sie einen jungen Mann tot am Weihwasserbecken. In seinem Mund findet die Spurensicherung ein paar Seiten aus dem Gesangbuch. Etwa ein Zeichen?

Commissario Lanza nimmt die Ermittlungen auf. Wie sich herausstellt, handelt es sich bei dem jungen Mann um Marcello Ferretti, der aus gutem Grund an den Lago di Garda gereist war, denn seine Erfindung könnte sich positiv auf die Wasserqualität des Sees auswirken. Lanza erkennt schnell, dass er mit seiner Innovation polarisiert.

Ferretti war kein gläubiger Mensch. Was also hatte er in der Kirche zu suchen? War es Zufall oder warum musste er dort sein Ende finden?

„Salute – Das letzte Gebet“ ist der 3. Band der Krimireihe „Ein Fall für Lanza & Zeitler“ von Friedrich Kalpenstein.

Friedrich Kalpenstein habe ich durch seine Krimireihe mit Kommissar Tischler kennen- und seine Bücher lieben gelernt.
Die neue Krimireihe, mit Handlungsort Gardasee gefällt mir auch sehr gut. Wer jetzt denkt, dass es am Gardasee ruhiger zugeht, der irrt. Auch hier hat wieder ein Mörder zugeschlagen.

Im Mittelpunkt steht Paul Zeitler. Er ist ehemaliger Kommissar, hat seinen Dienst bei der Polizei in Deutschland quittiert und ein Café in Bardolino am Gardasee eröffnet.
Dass er jetzt schon zum 3. Mal in einen Mordfall verwickelt ist, damit hätte er nicht gerechnet. Aber immer wieder kreuzten Leichen seinen Weg.

Paul Zeitlers Vermieterin Sofia Barone ist verstorben und Paul ist auf dem Weg zur Beerdigung. Vorher möchte er in der Kirche noch eine Kerze für Sofia anzünden. Doch vor der Kirche stößt Paul Zeitler auf eine wehklagende Kirchenhelferin. Sie hat am Taufbecken einen toten Mann gefunden. Und wieder einmal hat eine Leiche Paul Zeitler gefunden.

Commissario Lanza mag es gar nicht, wenn Paul Zeitler sich in seinen Fall einmischt. Ich denke aber, er schätzt den Spürsinn von Paul Zeitler mittlerweile. Zumindest hört er den Theorien von Zeitler zu und nimmt sie in seine Ermittlungen auf.

Auch auf die Reporterin Antonia Romana treffen die Leser*innen wieder. Sie besucht Paul gerne in seinem Café und versucht etwas über den aktuellen Fall zu erfahren.

Das ist das Personal, dass die Leser*innen hoffentlich über viele weitere Bände begleiten dürfen.

Das Opfer, Marcello Ferretti besitzt zusammen mit 2 Freunden eine Firma, die ein Patent haben, um die Wasserqualität im Gardasee oder auch in anderen Gewässern zu verbessern. Es stellt sich die Frage, ob andere Firmen die Konkurrenz fürchten.

Der Handlungsort in dieser Reihe ist der Gardasee. Bei den Beschreibungen bekommt man richtig Fernweh, nach Sonne und Wasser.

Friedrich Kalpenstein baut in seinem Krimi schnell Spannung auf und es ist auch bis zum Ende ein Rätsel, wer der Täter ist.
Mit seinem flüssigen und gut verständlichen Schreibstil, den er gerne mit einer Prise Humor würzt, fliegen die Seiten nur so dahin. Ich habe das Buch an zwei Abenden ausgelesen.

Jetzt freue ich mich schon auf den 4. Band „Salute – Das letzte Foto“ der im Juni 2026 erscheinen soll.

Weich fällt der Schnee

Ragnar Jónasson
Kurzgeschichten
182 Seiten
erschienen im btb Verlag
Übersetzt aus dem Isländischen von Andreas Jäger und Anika Wolff
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den btb Verlag für das Rezensionsexemplar

Weihnachtliche Kriminalgeschichten

„Weich fällt der Schnee“ ist eine Sammlung von Kurzgeschichten von Ragnar Jónasson.

Das Buch beinhaltet 17 Kurzgeschichten, die alle ihre Handlung in Island verankert haben.
Unter anderem hegt es um ein Weihnachtsrätsel, verschneite Berghütten und mörderische Geständnisse an Heiligabend.
Fleißige Leserinnen, der Kriminalromane von Ragnar Jónasson werden auch auf bekannte Charaktere treffen. Hulda und auch der junge Polizist Ari sind zwei Charaktere die den Leserinnen in den Geschichten begegnen.

Die Geschichten sind recht unterschiedlich. Die Nähe zu Weihnachten haben sie gemeinsam, wie auch die dunkle und kalte Atmosphäre.

Ragnar Jónasson erzählt die Kurzgeschichten unterhaltsam. Man kann das Buch in einem Rutsch auslesen oder sich täglich eine Geschichte vornehmen.

„Weich fällt der Schnee“ ist die passende Lektüre für lange Herbst- oder Winterabende.

Das Flüstern der Marsch

Katja Keweritsch
Roman
378 Seiten
erschienen bei Hoffmann & Campe
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Hoffmann und Campe für das Rezensionsexemplar

Familiengeschichte über drei Generationen

Klappentext:
Als Mona in der Marsch eintrifft, um den 80. Geburtstag ihres Opas Karl zu feiern, ist Oma Annemie spurlos verschwunden. Karl macht sich wenig Sorgen, Mona dafür umso mehr. Sie zieht zu ihrem Opa in das reetgedeckte Haus am Rand des kleinen Dorfs in den Weiten der Marsch, wo Monas Mutter Sabine gemeinsam mit den Zwillingsbrüdern Stefan und Sven aufgewachsen ist. Dass Annemie ein schmerzvolles Geheimnis birgt, das das Leben der ganzen Familie schon lange beeinflusst, ahnt niemand. Gemeinsam mit einem alten Freund aus Kindheitstagen macht Mona sich auf die Suche nach ihrer Oma. Im Laufe eines langen Sommers taucht sie tief ein in die Familiengeschichte und stößt auf falsche Erinnerungen und erschreckende Geschehnisse, von denen kaum jemand weiß. Denn Annemie hat alles dafür gegeben, das Schweigen aufrechtzuerhalten, damit niemand redet, in diesem kleinen Dorf, in dem jeder jeden kennt.

„Das Flüstern der Marsch“ von Katja Keweritsch ist eine Familiengeschichte, die ein Geheimnis birgt.

Mona kommt zum 80. Geburtstag ihres Opas in die Marsch. Ihre Oma Annemie scheint verschwunden zu sein, was bei Monas Opa nicht unbedingt für Aufregung sorgt. Auch der Rest der Familie scheint sich nicht sonderlich für Annemies Verschwinden zu interessieren. Es wird eine Vermisstenanzeige gemacht aber auch die Polizei engagiert sich nicht sonderlich. So bleibt Mona nichts anderes übrig als selbst nach ihrer Oma zu suchen.
So kommt es das Mona tiefer als es ihrem Opa lieb ist in die Familiengeschichte auftaucht. Sie stößt auf das Bild eines Babys, dass weder ihre Mutter noch deren Brüder zeigt. Welches Geheimnis versucht die Familie zu verschleiern?

Katja Keweritsch spiegelt in ihrer Geschichte die ruhige Atmosphäre der Marsch wider. Doch es passiert trotzdem so viel in der Geschichte. Im Mittelpunkt stehen die Frauen aus verschiedenen Generationen der Familie. Aus ihren Perspektiven wird die Geschichte auch erzählt.
Jeder wird ein extra Erzählstrang gewidmet. Die Autorin vermittelt in ihrer Geschichte wie schwer es für eine Frau ist, wenn sie ungewollt schwanger wird. So am Beispiel der Oma Annemie. Sie wurde als junges und unverheiratetes Mädchen schwanger. Viel Rechte, um über ihr Kind zu bestimmen hatte sie nicht.
Genauso ging es Tante Janne, auch sie wurde schwanger, hat den Vater des Kinds aber geheiratet und blieb in einer unglücklichen Ehe gefangen. Auch Mona ist schwanger. Mittlerweile hat sich die Zeit aber geändert und sie bekommt keinen Druck und keine Vorschriften.

Katja Keweritsch erzählt eine Familiengeschichte, in der sich die Familienmitglieder oft sehr kaltherzig begegnen. Irgendwie ist keine Liebe und keine Geborgenheit zu finden. Man kann nur hoffen, dass Mona, die ja etwas freier aufgewachsen ist es besser macht.

Die Charaktere sind gut gezeichnet und lebendig. Besonders die Frauen haben in der Familie zu leiden. Sie werden in der Geschichte eingehend beschrieben und man sieht die Entwicklung, die den Frauen etwas mehr Rechte zusteht. Annemies Geheimnis kommt langsam ans Tageslicht.

Katja Keweritsch hat eine flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Die Geschichte hat mich schnell gefesselt und ich bin tief eingetaucht.

„Das Flüstern der Marsch“ ist eine Familiengeschichte, ich nur empfehlen kann.

Mit Unverträglichkeiten Leben

Gabriele Kuppe
Gesundheitsratgeber
176 Seiten
erschienen bei BoD – Books on Demand
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Gabrielle Kuppe für das Rezensionsexemplar

Wertvoller Ratgeber für die Gesundheit

„Mit Unverträglichkeiten Leben: Alltag mit Glutensensitivität, Histaminintoleranz und Darmgesundheit“ von Gabriele Kuppe ist ein Ratgeber, der für viele Betroffene sehr nützlich sein kann.

Ich selbst leide unter einem Reizdarm und einer Laktoseintoleranz. Dazu kommen noch Kreuzallergien der Pollenallergie. Ich weiß also, was es heißt, darauf zu achten, dass es dem Darm gutgeht.

Heute gibt es viele Betroffene, sei es Glutensensitivität, Histaminintoleranz oder andere Unverträglichkeiten.

Gabriele Kuppe stellt den Leser*innen mit diesem Buch einen nützlichen Ratgeber zur Seite.
Das Buch ist in folgende Kapitel unterteilt wie Bluttest, Glutensensitivität, Histaminintoleranz, Darmgesundheit, Rezeptvorschläge, Ernährungsplan, Lebensmittelliste, Entspannungsvorschläge, Bezugsquellen, Buchtipps, Rezepte. So kann jeder die für sich in Frage kommenden Abschnitte auswählen. Die einzelnen Unverträglichkeiten werden kurz erklärt, das Thema Darmgesundheit wird angesprochen und es gibt ansprechende und gut umsetzbare Rezepte.

Gabriele Kuppe spricht in diesem Ratgeber aus eigenen Erfahrungen und Recherchen. Sie zeigt Zusammenhänge auf, um es anderen Menschen leichter zu machen.

„Mit Unverträglichkeiten Leben: Alltag mit Glutensensitivität, Histaminintoleranz und Darmgesundheit“ ist ein nützlicher Ratgeber für alle die mit Unverträglichkeiten belastet sind aber auch für Menschen, die einfach auf ihre Darmgesundheit achten möchten.