Dunkle Schatten über der Camargue

Anna-Maria Aurel
Kriminalroman
erschienen im Piper Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Anna-Maria Aurel und an den Piper Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein spannender Provence-Krimi

Klappentext:
Die Stadt erwachte, das Licht eines hellen Sommertages lag über den Türmen von Arles. Die Tränen flossen über Felicitas’ Wangen. Neben ihr der Platz war leer. Nur Klaras Handtasche stand da. Klara existierte nicht mehr.

Zwei junge Frauen wurden vergewaltigt und erwürgt, ihre Leichen in abgelegene Tümpel mitten im Naturschutzgebiet geworfen. Die Gendarmen verdächtigen eine Gitano-Bande, die Einbrüche und zuweilen auch Raubüberfälle verübt, doch sie finden keine konkreten Beweise für die Schuld dieser Männer. Der junge Capitaine Mathieu Dubois der Kriminalpolizei Marseille kommt im Hochsommer in die Camargue, um bezüglich dieser beiden Morde zu ermitteln. Als eine junge deutsche Touristin verschwindet und ihre Leiche einige Tage später in der Rhône entdeckt wird, herrscht allgemeines Entsetzen. Dubois hegt sehr bald den Verdacht, dass der Täter alle seine Opfer persönlich kannte.

„Dunkle Schatten über der Camargue“ ist der zweite Band der Reihe „Capitaine Mathieu Dubois ermittelt“ von Anna-Maria Aurel.

Die Autorin entführt ihre Leser*innen wieder in die schöne und idyllische Provence.
Nur so idyllisch wird es in diesem Krimi natürlich nicht.
Capitaine Mathieu Dubois aus Marseille kommt in die Camargue um im Fall von zwei toten Frauen, die vergewaltigt und erwürgt wurden, zu ermitteln.
Es gibt zwar eine verdächtige Bande, doch Beweise gibt es keine.
Bis eine dritte Frauenleiche gefunden wird, sie treibt in der Rhône.

Mit ihrem neuen Krimi hält Anna-Maria Aurel ihre Leser*innen ganz schön in Atem.
Die Charaktere werden wie immer bei der Autorin richtig lebendig beschrieben. Besonders der junge Capitaine Mathieu Dubois gefällt mir gut als Ermittler.
Die Handlungsorte werden detailliert beschrieben und man kann sie sich gut vorstellen.
Der Schreibstil von Anna-Maria Aurel ist fesselnd und gut verständlich.
Die Spannung setzt in diesem Krimi recht schnell ein und hält sich bis zum Ende.
Es macht Freude, die Ermittlungen zu verfolgen und zu rätseln, wer der Täter sein könnte. Durch die eingebauten Wendungen macht die Autorin es ihren Leser*innen nicht einfach auf die Lösung zu kommen.

„Dunkle Schatten über der Camargue“ ist ein spannender Provence-Krimi.
Man kann die Bände auch gut einzeln lesen, da die Fälle ineinander abgeschlossen sind.
Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Fall mit dem sympathischen Capitaine Mathieu Dubois.


Der Traum des Louis Vuitton

Eva-Maria Bast
Biografische Erzählung
411 Seiten
erschienen im Piper Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Piper Verlag für das Rezensionsexemplar

Vom Kofferpacker zum Millionär

Klappentext:
Louis Vuitton war ein einfacher Junge aus einem französischen Bergdorf, als er mit 14 Jahren aufbrach, um die glitzernde Metropole Paris zu erobern.

Paris, 1837: Der junge Louis Vuitton hat es aus seinem Heimatdorf ins aufregende Paris geschafft! Er beginnt eine Lehre als Kistenhersteller und Kofferpacker und stellt sich dabei derart geschickt an, dass er sogar an den Kaiserhof gerufen wird. Nur dass die Gepäckstücke so unpraktisch sind, macht ihm das Leben schwer. Louis tüftelt unermüdlich an einer besseren Form. Und just in dem Jahr, in dem ihm seine große Liebe begegnet, revolutioniert er den Koffer und gründet sein eigenes Geschäft. Der Erfolg ist riesig, doch als Louis Opfer eines großen Verrats wird, muss er für sein Unternehmen kämpfen

„Der Traum des Louis Vuitton“ von Eva-Maria Bast ist ein historischer Roman über eine berühmte Persönlichkeit so, wie ich sie liebe.

Die Leser*innen lernen den jungen Louis kennen, der aus seinem Heimatdorf nach Paris gekommen ist. Bei seiner Lehre als Kistenhersteller und Kofferpacker stellt er sich so geschickt an, dass er bald schon die Koffer für die hohe Gesellschaft packen darf. Louis regt sich immer über die unpraktische Form der Gepäckstücke auf und will das ändern.
Louis sucht lange nach dem perfekten Gepäckstück und da er das nicht finden kann, tüftelt er so lange, bis er das perfekte Gepäckstück fertiggestellt hat.
Zwischenzeitlich lernt er seine große Liebe kennen und heiratet.
Mit 33 Jahren eröffnet Louis Vuitton sein erstes Geschäft.
Seine Frau steht im Geschäft und verkauft die Ware, Louis steht in der Werkstatt und stellt seine Gepäckstücke her. Seine Koffer sind sehr gefragt, sogar am Kaiserhof ordert man seine Koffer.
Für die Flut von Nachfragen braucht er natürlich mehr Kapazität. So baut Louis Vuitton schon bald eine Fabrik und hat mehrere Angestellte.
Louis Vuitton ist erfolgreich und könnte ein glücklicher Mann sein. Doch Louis Vuitton wird Opfer eines Verrats und muss um seinen Besitz kämpfen.

Eva-Maria Bast malt ein sehr realistisches Bild von Louis Vuitton. Natürlich sind mir seinen Taschen und Gepäckstücke bekannt, mit der Person Louis Vuitton habe ich mich allerdings noch nicht beschäftigt.
Ich fand die Erzählung von Eva-Maria Bast sehr interessant. Sie beschreibt wunderbar wie sich der junge Louis zu einem großen Geschäftsmann entwickelt hat, dem einige große Steine in den Weg gelegt wurden.
Die Charaktere in der Geschichte wirken sehr realistisch. Auch die Zeit der Handlung wird sehr realistisch widergespiegelt.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut verständlich.
Auch wenn über die Person Louis Vuitton nicht all so viel bekannt ist, hat Eva-Maria Bast ein interessantes und realistisches Porträt von Louis Vuitton gezeichnet.

„Der Traum des Louis Vuitton“ ist ein Historischer Roman, der mich wieder einmal begeistert hat.

Gebt mir etwas Zeit

Hape Kerkeling
Biografie
290 Seiten
erschienen im Piper Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Piper Verlag für das Rezensionsexemplar

Mit Witz und Selbstironie

Klappentext:

Hape Kerkeling in Bestform: In seinem neuen Buch setzt er nicht nur entscheidende Etappen seines Lebens fort, sondern taucht tief in die bewegte Geschichte seiner Vorfahren ein. Berührend und mit unvergleichlichem Sinn für Komik erzählt er von seiner Kindheit in den Siebzigern und den Glanzzeiten der TV-Unterhaltung, von Liebe, Vorsehung und dem Goldenen Zeitalter der Niederlande. Er führt in die Anfänge seiner Fernsehkarriere und bis in die Frühzeit der Kerckrings, ins blühende Amsterdam des 17. Jahrhunderts. Verwebt dabei lustvoll Erinnerungen mit Recherchen, eigenes Erleben mit Historie und Ahnenforschung. Und kommt schließlich auch hinter ein unglaubliches Geheimnis, das seine geliebte Großmutter Bertha zeit ihres Lebens umgab.

„Gebt mir etwas Zeit“ der neue Roman von Hape Kerkeling, in dem er nicht nur seine Geschichte erzählt, sondern sich auch auf die Spuren seiner Vorfahnen begibt.
Hape Kerkeling hat mich nicht nur zu seinen Zeiten im TV gut unterhalten, auch seine Bücher sind immer wieder ein Genuss zum Lesen und zum Schmunzeln.
So auch das neue Buch, hier erzählt Hape Anekdoten von sich, von seiner Großmutter die an Demenz erkrankt war und von seiner Zeit in London. Hape erzählt von seiner Laufbahn als Künstler und von den prominenten Persönlichkeiten die er getroffen hat.
Er wird aber auch ganz privat und erzählt welche Probleme ihm seine Homosexualität gemacht hat.
Hape Kerkeling begibt sich auf Ahnenforschung.
So erzählt er mit seinem bekannten Humor von seiner Urgroßmutter Agnes und seiner Großmutter Bertha.
Er geht aber auch weit zurück ins 17. Jahrhundert, da hat er in Amsterdam die Kerckrings gefunden. Mit viel Witz erzählt Hape über eine ganze Reih Vorfahren.

Hape Kerkeling konnte mich auch mit seinem neuen Buch überzeugen. Mit Witz und Ironie erzählt er seine Geschichte und stellt seine Ahnen vor. Es ist immer wieder schön zu lesen, wie Hape Kerkeling auch über sich selbst lachen kann. Sein Schreibstil ist flüssig und gut verständlich.

„Gebt mir etwas Zeit“ ist wieder eine lesenswerte und humorvolle Geschichte.

Honigstaat

Hanni Münzer
Historischer Roman
588 Seiten
erschienen im Piper Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Piper Verlag für das Rezensionsexemplar

spannender und geschichtsträchtiger Roman

Klappentext:
Berlin, 1933: Die politischen Ereignisse führen in der Familie von Tessendorf zu schweren Zerwürfnissen. Daisy muss sich ein unabhängiges Leben aufbauen und arbeitet als Assistentin für Albert Speer im innersten Kreis der Macht. Als ihre Freundin Mitzi in eine tödliche Intrige gerät, nutzt Daisy ihre Position, um sie zu retten. Unterstützung erhält sie von ihrer französischen Mutter Yvette, die selbst ein Geheimnis hütet. Erst als Daisy dem Mann ihres Lebens begegnet kultiviert, brillant und ein englischer Spion –, erkennt sie ihre wahre Bestimmung

„Honigstaat“ ist die Fortsetzung des Bestellromans „Honigland“ von Hanni Münzer.
Hanni Münzer hat mich schon mit einigen Romanen erfreut und auf diese Fortsetzung habe ich mit Vorfreude gewartet.

Im Mittelpunkt steht die Daisy von Tessendorf.
Daisy ist ein sehr gelungener Charakter, ich habe sie schon im 1. Band ins Herz geschlossen.
Daisy durchlebt auch in diesem Band eine große Entwicklung. Sie wird älter und reifer und muss einige Schicksalsschläge einstecken.
Oft handelt sie recht emotional, dadurch gerät sie immer wieder in Schwierigkeiten.
Standesgemäß heiraten und ein sorgloses Leben führen das ist nichts für Daisy.
Sie begehrt auf gegen die starren Konventionen.
So ist Mitzi, die einmal Küchenmädchen auf dem Gut war auch ihre beste Freundin.

Yvette von Tessendorf, die Mutter ist eine Frau mit vielen Verbindungen.
Sie ist geheimnisvoll, weiß meist über die Schwierigkeiten der Kinder Bescheid und findet schnell Lösungen.
Woher ihre Verbindungen kommen, das wird nicht ganz aufgelöst.
Hier haben die Leser*innen einen Spielraum für ihre Gedanken.

Hanni Münzer hat für ihren Roman wieder recht vielseitige und durchaus interessante Protagonisten erschaffen.
Die meisten sind aus dem 1. Band bekannt und mir da schon sympathisch gewesen.
Die Autorin lässt wieder viel Zeitgeschehen in die Geschichte einfließen.
So ist die negative politische Entwicklung deutlich zu spüren.
Auch die Kriegsjahre erleben die Leser*innen mit den Protagonisten.
Daisy bekommt eine Anstellung bei Albert Speer, der im Laufe der Geschichte zu Hitlers Architekten und Rüstungsminister wird.
So rückt auch Daisy ins Zentrum der Macht vor und hat immer wieder Kontakt zu Hitler. Oft genug überlegt Daisy wie man diesen Mann stoppen kann.
Diese geschichtlichen Hintergründe verpackt Hanni Münzer gekonnt in einer unterhaltsamen Geschichte.
Ich war nach wenigen Seiten wieder von der Geschichte so gefesselt, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

„Honigstaat“ ist eine gelungene Fortsetzung von „Honigland“ und ich habe das Buch mit großer Freude gelesen.

In den Farben des Dunkels

Chris Whitaker
Roman / Hörbuchversion
Hörbuchsprecher: Richard Barenberg
Übersetzt aus dem Englischen von Conny Lösch
erschienen im Piper Verlag / Hörbuch bei OSTERWOLDaudio
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an NetGalley Deutschland für das Rezensionsexemplar

Einfach ein tolles Hörerlebnis

Klappentext:

Patch ist dreizehn, und weil er nur ein Auge hat, trägt er eine Augenklappe wie ein Pirat. Als er eines Tages aus seiner Heimatstadt Monta Clare entführt wird, bricht für seine beste Freundin Saint die Welt zusammen. 307 Tage wird Patch in einem stockdunklen Raum gefangen gehalten, gemeinsam mit der geheimnisvollen Grace. Seine Befreiung gelingt, doch als niemand seiner Erzählung von Grace glaubt, gibt es für ihn nur noch ein Ziel: Er muss sie finden und retten. Während Patch sein Leben dieser Obsession widmet, kämpft Saint unerbittlich um die Wahrheit und um ihren Freund, den sie an eine düstere Erinnerung verloren glaubt.

„In den Farben des Dunkels“ ist ein überwältigender Roman von Chris Whitaker. Es ist eine Mischung aus Roman und Kriminalroman und ich kann nicht sagen, welcher Teil mir besser gefallen hat. Das Hörbuch wird sehr gut gelesen von Richard Barenberg.

Patch ist 13 Jahre und wird entführt. 307 Tage wird er in einem dunklen Raum gefangengehalten. Das einzige Licht ist Grace, die mit ihm seine Gefangenschaft teilt.
Grace macht die Welt um Patch durch ihre Geschichten bunt.
Zu Hause wird verzweifelt nach Patch gesucht. Seine beste Freundin Saint ist schier verzweifelt.
Nach 307 Tagen Gefangenschaft wird Patch gerettet.
Doch für Patch ist das Mysterium noch nicht vorbei. Er erzählt von seiner Gefangenschaft und das Grace der einzige Anker für ihn war. Er erzählt von den Geschichten die Grace ihm erzählt hat.
Doch es gibt keine Grace. Sie wurde nicht zusammen mit Patch befreit. Niemand will ihm Glauben schenken.
Patch, in seiner Verzweiflung schwört sich Grace zu finden. Für Patch beginnt eine Suche die niemals zu Enden scheint.

„In den Farben des Dunkels“ hat in mir so viele Gefühle wachgerufen wie selten ein Buch zuvor.
Chris Whitaker lässt seine Leser*innen in ein Gefühlschaos stürzen. Der Autor stellt den Leser*innen die Frage, existiert Grace wirklich oder war es nur eine Erscheinung in Patch Kopf, um die Einsamkeit besser zu ertragen.

Ich habe sehr mit den Protagonisten gelitten. Auf der einen Seite ist Patch der denkt, er hat sein zu Hause für immer verloren. Man spürt wie verloren Patch ist. Er wurde seiner Persönlichkeit, seiner Kindheit beraubt.
Zu Hause ist Saint, die beste Freundin von Patch völlig verzweifelt. Sie gibt Patch nicht auf und sucht heldenhaft nach ihrem Freund.
Dann beginnt das Mysterium um Grace. Patch verbringt Jahrzehnte mit der Suche nach ihr.
Beim Lesen der Geschichte wird so viel Emotion, so viele Gefühle freigesetzt. Ich hatte ständig ein Taschentuch in den Händen.

Richard Barenberg liest das Hörbuch sehr schön. Er haucht den Charakteren Leben ein. Er lässt die Hörenden die Emotionen deutlich spüren. Der Funke ist bei mir sehr schnell übergesprungen.


„In den Farben des Dunkels“ ist ein Gesellschaftsroman, eine Liebesgeschichte und ein Kriminalroman in einer Geschichte verpackt.
Egal ob Buch oder Hörbuch, es ist auf jeden Fall ein Highlight.

Queen Mum

Eva.Maria Bast
Biografischer Roman
432 Seiten
erschienen im Piper Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Piper Verlag für das Rezensionsexemplar

Plötzlich Queen

Klappentext:
Damit hatte Elizabeth Bowes-Lyon nicht gerechnet, als sie den jüngeren Bruder des britischen Thronfolgers heiratete: 1936 dankt ihr Schwager Edward VIII. der Liebe wegen ab, und ihr Mann wird unverhofft zum König. Eine Rolle, auf die sie beide nicht vorbereitet sind. Plötzlich bricht eine unbekannte Welt über die bisher so behütete Familie hinein, und George VI. ist von seiner neuen Rolle maßlos überfordert. Am Horizont bahnt sich bereits der Zweite Weltkrieg an, und Elizabeth muss über sich selbst hinauswachsen, um ihren Gatten zu stützen und dem Volk dennoch ein nahbares Vorbild zu bleiben.

„Queen Mum“ Eva-Maria Bast ist der 20. Band der Reihe „Bedeutende Frauen, die die Welt verändern“ die im Piper Verlag erscheint.

Eva-Maria Bast zeichnet ein authentisches Bild von einer Frau, die nie Königin werden wollte. Doch als ihr Schwager Edward VIII. Der Liebe wegen auf den Thron verzichtet, wird ihr Mann plötzlich zu König George VI..
Elizabeth hat sich in ihre Rolle als Königin eingefunden. Sie stand ihrem Mann immer hilfreich zur Seite und versuchte ihren Töchtern trotz aller öffentlichen Aufmerksamkeit ein behütetes Leben zu ermöglichen.
Gleichzeitig bereitet sie ihre älteste Tochter Elisabeth auf ihre zukünftigen Aufgaben vor.

Mir ist Elisabeth als Queen Mum noch gut in Erinnerung. Als Königin habe ich allerdings nur Elisabeth die II. erlebt.
Auf Bildern und in TV-Berichten war mir Queen Mum immer sympathisch.
Jetzt über ihr Leben zu lesen hat mir viel Freude bereitet.

Eva-Maria Bast, von der ich schon einige Romane gelesen habe, findet für ihren historischen Roman genau die richtige Sprache.
Die Leser*innen lernen Queen Mum kennen, als sie noch keine Ambitionen hat einmal an der Seite ihres Mannes Königin zu werden. Doch die Ereignisse überschlagen sich und plötzlich ist sie Queen.
Wir begleiten die Charaktere durch die schwere Zeit des 2. Weltkriegs und durch die Nachkriegsjahre.

Eva-Maria Bast hat gute Recherchearbeit geleistet. Wie sie im Nachwort erzählt, hat sie sich wenn, möglich an die wahren Begebenheiten gehalten. Natürlich muss so ein Roman flüssig zu lesen sein, es finden Konversationen statt bei denen niemand dabei wahr. Hier ist die künstlerische Freiheit der Autorin zum Einsatz gekommen.
Und sie hat Realität und Fiktion so fein verwebt, dass man es nicht zu trennen vermag.

„Queen Mum“ ist ein biografischer Roman, den ich mit großer Freude gelesen habe.

Pfoten vom Tisch

Hape Kerkeling
Ratgeber
290 Seiten
erschienen im Piper Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Piper Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein MUSS für alle Katzenliebhaber

In seinem Ratgeber „Pfoten von Tisch“ erzählt Hape Kerkeling von Katzen, die ihn in seinem Leben begleitet haben. Hape Kerkeling stellt die Behauptung auf, dass man Hunde erziehen kann aber Katzen erziehen ihren Besitzer.

Schon als Kind hat Hape von seinen Großeltern eine Katze bekommen. Zwischen Peterle und Hape entstand eine große gegenseitige Zuneigung.
Später kamen die Katzen Spock und Samson die er sogar, wenn er längere Zeit in Italien verbracht hat mitgenommen hat.
Ein Leben ohne Katze kann sich der Autor nicht vorstellen.

In „Pfoten vom Tisch“ vermittelt Hape Kerkeling im gewohnt leichtfüßig-selbstironischen Stil tiefgründiges Wissen über die richtigen Katzennamen, den Umgang mit Katzenkrankheiten oder die Frage, warum Katzen schnurren.
Damit gibt er Autor auch neuen Katzeneltern mit wenig Erfahrung einen guten Ratgeber zur Hand.

Hape Kerkeling stellt die 10 beliebtesten Katzenrassen vor. Erzählt zu jeder Rasse welche Eigenschaften die Katze hat und wie aufwendig die Fellpflege ist.
Auch bekannte Katzen aus der Geschichte haben es in das Buch geschafft.
Und nicht zuletzt die Katze aus dem Märchen.

„Pfoten vom Tisch“ ist eine einzige Liebeserklärung an die Katzen.
Ich habe das Buch mit einem Schmunzeln auf den Lippen gelesen.

Mörderisches Barcelona

Sylvia Floquet
Kriminalroman
349 Seiten
erschienen im Piper Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Piper Verlag für das Rezensionsexemplar

Tod einer Tänzerin

Klappentext:
Barcelona, Ende Juni, eine heiße schwüle Nacht. Völlig übermüdet steigt die Kriminalkommissarin Dolors Canovas morgens um drei in Sants, dem Hauptbahnhof von Barcelona, hinab in den U-Bahn-Bereich und erreicht ihren neuen Tatort: eine junge Frau, die vor eine U-Bahn gestoßen worden war. Die Tote ist Mitglied des renommierten Tanzensembles Agita Danza, sie sollte im neuen Stück auch dessen neue erste Solotänzerin werden. Wer wollte den Tod der jungen Tänzerin? Während Dolors den Täter durch das sommerliche Barcelona jagt, bekommt sie auch noch einen neuen Kollegen, der neben Dolors Familie für allerlei Unruhe sorgt.

„Mörderisches Barcelona“ von Sylvia Floquet. Die Autorin ist mir bisher unter dem Namen Lea Korte bekannt und hat mich schon mit schönen Romanen begeistert.
Jetzt war ich auf den Wechsel ins Spannungsgenre sehr gespannt.

Kriminalkommissarin Dolors Canovas ist eine Frau, die es zurzeit nicht einfach hat. Gerade von ihrem Ehemann getrennt, hat sie mit ihren zwei Kindern Unterschlupf bei einer Freundin gefunden. Eine Wohnungssuche in Barcelona ist schwer. Die meisten Wohnungen haben eine horrende Miete.
Zu allem kommt jetzt noch ein schwieriger Fall auf sie zu, der all ihre Zeit in Anspruch nimmt. Mit ihrem neuen Kollegen muss sich Dolors auch erst einmal vertraut machen.
Eine Tänzerin aus dem Tanzensembles Agita Danza wurde vor die U-Bahn gestoßen. Kriminalkommissarin Dolors Canovas und ihr neuer Kollege Xavi Martinez ermitteln im Umfeld der Tänzerin. Dabei stellen sie fest, dass die Tänzerin nicht nur Freunde bei Agita Danza hatte.

Die Charaktere gefallen mir sehr gut. Dolors Canovas ist eine Frau, die mitten im Leben steht. Eine Frau, die den Spagat zwischen Familie und Job täglich bewältigen muss.
Ihr neuer Kollege Xavi ist mir schnell sehr sympathisch gewesen. Auch wenn Dolors ihn erst kritisch beäugt, ist er doch der Richtige an ihrer Seite.

Sylvia Floquet erzählt die Story in einem angenehmen Tempo. Die Autorin vermittelt ihren Leser*innen auf unterhaltsame Weise die Schwierigkeiten, die eine Tänzerin auf sich nehmen muss, um Erfolg zu haben.

Sylvia Floquet hat eine fesselnden und flüssigen Schreibstil. Die Spannung war nach wenigen Seiten schon da und hat sich über das ganze Buch gehalten.

Die Beschreibung der Stadt Barcelona ist sehr eindrucksvoll. Es werden nicht nur die schönen Seiten der Stadt, die man als Tourist wahrnimmt beschrieben.

„Mörderisches Barcelona“ ist ein spannender und unterhaltsamer Kriminalroman. Ich hoffe, dass es ein Wiedersehen mit Dolors und Xavi geben wird.

Unsere kurze Ewigkeit

Melanie Metzenthin
Historischer Roman
414 Seiten
erschienen im Piper Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Piper Verlag für das Rezensionsexemplar

Eine fesselnde Erzählung über Liebe, Macht und Familie

Klappentext:

Essen, 1882. Der begehrteste Junggeselle des Ruhrpotts heiratet eine alte Jungfer: Für Fritz Krupp und die gleichaltrige Margarethe mag es eine Liebeshochzeit sein, doch die feine Gesellschaft sieht in der Braut keine gute Partie. Margarethe beweist allerdings schnell, was in ihr steckt. Immer wieder muss sie für ihren kränklichen Gatten einspringen und ihn in privaten wie beruflichen Belangen vertreten. Ihr Mann, das Unternehmen und die Krupp-Dynastie verlangen ihr alles ab – ihre Ehe wird für sie zur Lebensaufgabe, Erfüllung und Herausforderung zugleich.

Mit ihrem Roman „Unsere kurze Ewigkeit“ entführt Melanie Metzenthin ihre Leser*innen in die Welt der deutschen Industriellenfamilie Krupp und zeichnet ein facettenreiches Bild von Margarethe, der Ehefrau von Fritz Krupp.

Margarethe arbeitet als Gouvernante, was ihrer Mutter so gar nicht behagt. Sie wünscht sich für ihre Tochter eine gute Partie, was das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter trübt. Besser versteht Margarethe sich mit Berta Krupp. Auch zu Fritz Krupp, dem Sohn von Berta, hat Margarethe einen guten Kontakt. Margarethe fühlt sich schon länger zu Fritz hingezogen, doch bis Fritz sich zu einer Heirat entschließt, dauert seine Zeit.
Fritz ist gesundheitlich angeschlagen und nicht imstande, die Firma alleine zu leiten.
Margarethe unterstützt ihren Mann aus voller Kraft und vertritt ihren Mann, wo immer es nötig ist.

Melanie Metzenthin zeichnet ein komplexes Bild der Protagonisten. Margarethe wird als kluge und willensstarke Frau dargestellt, die sich in einer männerdominierten Welt zu behaupten weiß. Fritz hingegen kämpft mit seinem angeschlagenen Gesundheitszustand und sucht Zuflucht in der Welt der Wissenschaft.

Der Roman ist gleichzeitig ein Zeitbild des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Metzenthin verwebt gekonnt historische Ereignisse mit der fiktionalen Erzählung und lässt den Leser eintauchen in die Epoche der Industrialisierung und des Kaiserreichs.
Melanie Metzenthin erzählt die Geschichte in einem fesselnden und gut verständlichen Schreibstil.

„Unsere kurze Ewigkeit“ ist ein fesselnder und facettenreicher Roman, der die Leser auf eine Zeitreise in die Vergangenheit mitnimmt. Melanie Metzenthin zeichnet ein berührendes Bild einer starken Frau und ihrer außergewöhnlichen Ehe.

Wenn sie lügt

Linus Geschke
Thriller
411 Seiten
erschienen im Piper Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Vorablesen für das Rezensionsexemplar

Pageturner

Klappentext:
Sie waren die perfekte Clique, bis sich eine von ihnen in den falschen Mann verliebte. Die Beziehung der siebzehnjährigen Norah zu dem vier Jahre älteren David hielt nicht lange, und nach der Trennung wurde David zum Mörder. Er tötete ein Liebespaar auf einem abgelegenen Parkplatz und kam dann auf der Flucht ums Leben. Für die Bewohner des abgelegenen Ortes war Norah fortan nur „Die Freundin des Killers“. Knapp zwanzig Jahre später kehrt Goran, Norahs bester Freund aus Kindertagen, nach Waldesroda zurück, als er erfährt, dass Norah Drohbriefe erhält, die klingen, als würden sie vom verstorben geglaubten David stammen. Um herauszufinden, was dahintersteckt, muss Goran in die Vergangenheit abtauchen. In Norahs, aber auch in seine eigene.

„Wenn sie lügt“ ist der neue und überaus spannende Thriller von Linus Geschke.

Die Protagonisten sind sehr facettenreich und oft undurchsichtig. Man ist beim lesen immer am rätseln, wer sagt die Wahrheit, wem kann man trauen was für große Spannung sorgt.

Norah gehörte vor 20 Jahren einer Clique an. Die jungen Leute waren zum Teil unzertrennlich. Vor allem mit Goran hatte Norah schon zu Kindertagen einen Freund gefunden. Als Norah sich in David, der einige Jahre älter war als sie verliebte drohte die Clique auseinanderzubrechen. Es dauerte bis Norah bemerkte wie David sie manipulierte. Kurz nachdem Norah die Beziehung zu David beendet hatte, hat dieser ein Paar auf einem Waldparkplatz umgebracht. Norah hat ihren Heimatort Waldesroda darauf hin verlassen da sie immer als Freundin des Killer galt. Jetzt ist sie zurückgekommen und betreibt ein Café. Seit kurzer Zeit erhält sie Drohbriefe und die sehen so aus, als kommen sie von David. Doch der ist auf der Flucht ums Leben gekommen. Auch Goran kehrt nach Waldesroda zurück um Norah zu helfen. Doch dafür muss offengelegt werden was damals wirklich passierte.

Linus Geschke erzählt die Story sehr spannend und in einem ordentlichen Tempo.
Nach und nach lernt man einige Mitglieder der damaligen Clique kennen. Vor allem Norah, Goran und dessen bester Freund Rolaf stehen im Mittelpunkt. Beim lesen hatte ich immer das Gefühl das Norah und Rolof nicht die Wahrheit sagen oder etwas verschweigen. Ich fragte mich auch, wer die Drohbriefe an Norah sendet. Der Absender kommt in der Geschichte auch selbst zu Wort, seine Identität gibt er dabei nicht preis. Erst wenn die Story dem Ende zugeht fallen Stück für Stück die Puzzleteile an die richtige Stelle.

Linus Geschke legt seiner Story gerne ein Vorfall aus der Vergangenheit zu Grunde, der Auswirkungen bis in die Gegenwart hat. So ist es auch bei „Wenn sie lügt“. Damals war es der Mord an dem Paar auf dem Parkplatz. David, der Täter ist bei der Flucht gestorben. Aber ist er wirklich tot? Ist alles so gewesen, wie Norah behauptet? Was, ist wenn sie lügt?

Spannende Fragen die Linus Geschke da aufwirft. Der Autor schafft eine rätselhafte und düstere Atmosphäre. Beim lesen habe ich sehr viel in Frage gestellt was behauptet wurde.
Linus Geschke baut schon gleich am Anfang Spannung auf, die er dann im Laufe der Geschichte ins unermüdliche steigert.
„Wenn sie lügt“ ist ein spannender Thriller den ich sehr gerne gelesen habe.