Findelmädchen: Aufbruch ins Glück

Lilly Bernstein
Historischer Roman
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Emotionale Familiengeschichte

Endlich leben Helga und Jürgen wieder bei ihrem Vater der aus russischer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt ist.
Der Vater versucht sich mit einem Büdchen eine neue Existenz aufzubauen und Jürgen beginnt bei Ford.
Helga hingegen möchte gerne aufs Gymnasium gehen doch sie soll die Haushaltungsschule besuchen.
Als sie ein Praktikum in einem Waisenhaus absolviert spürt sie wie schlecht es den Kindern dort geht, wie schlecht sie behandelt werden.
Vor allem ein „Besatzungskind“ hat ihre Aufmerksamkeit geweckt und sie versucht es zu beschützen.
Helge verliebt sich, doch die Schatten des Krieges drohen alles zu zerstören was Helga sich vom Leben erhofft.


„Findelmädchen“ ist die Fortsetzung des Bestsellerromans „Trümmermädchen“
von Lilly Bernstein.
Die Bücher sind aber auch gut unabhängig voneinander zu lesen.

Es ist das Jahr 1955 und die Geschwister Helga und Jürgen sind endlich wieder bei ihrem Vater.
Das anfängliche Glück wird aber schnell von der Realität eingeholt.
In Köln wollen sie sich eine gemeinsam Zukunft aufbauen.
Während Jürgen eine Arbeit bei Ford bekommt muss Helga ihren Traum vom Gymnasium begraben.
Sie muss sich dem Willen des Vaters beugen und eine Haushaltungsschule besuchen.
Leider war es zu dieser Zeit für Mädchen immer noch nicht üblich ein Gymnasium oder gar eine Universität zu besuchen.

Als Helga ein Praktikum in einem Waisenhaus verrichtet muss sie erleben wie manche Kinder gequält werden.
Vor allem die Kinder der Besatzungsmacht und darunter die farbigen Kinder.

Lilly Bernstein hat für ihren Roman tolle Charaktere entwickelt und ihnen Leben eingehaucht.
Man kann sich die Schicksale der Protagonisten gut vor Augen führen.
Helga und Jürgen die seit Kriegsende auf einem französischen Weingut gelebt haben werden in Köln bei ihrem Vater von der Realität eingeholt.
Die LeserInnen bekommen aber auch vor Augen geführt wie schwer es war nach dem Krieg und der Gefangenschaft wieder in ein normales Leben zurückzukehren.
Genauso wird der Stand der Frau verdeutlicht. Auch Mitte der 1950er Jahre hatten die Frauen noch kein selbst bestimmtes Leben und so musste Helga sich auch dem Willen ihres Vaters beugen.

Lilly Bernstein vermittelt die Zeit der Handlung sehr authentisch.
Sie bringt den LeserInnen den Hass und die Vorurteile gegenüber den Besatzern zum Ausdruck.
Besonders die farbigen Kinder haben darunter zu leiden. Mich hat die Behandlung und die Quälerei der Kinder im Waisenhaus sehr betroffen gemacht.
Genauso ist aber auch das beginnende Wirtschaftswunder zu spüren.
Es ist die zeit des Petticoats, die Menschen wollen wieder Leben und sich vergnügen.
Das alles und noch so viel mehr wird in „Findelmädchen vermittelt.

Lilly Bernstein hat einen fesselnden und gut verständlichen Schreibstil.
Man spürt wie intensiv sich die Autorin mit der Recherche für ihren Roman beschäftigt hat.
So ist ein großer emotionaler Roman entstanden der das Schicksal einer Familie authentisch erzählt.

Die Entdeckerin der Welt

Alexander Schwarz
Historischer Roman
erschienen im Aufbau Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar

Facettenreicher Roman über eine faszinierende Frau

Die Künstlerin Maria Sibylla Merian zieht nach ihrer Scheidung nach Amsterdam.
Sie möchte sich ihr eigenes Leben aufbauen.
Ihr Traum ist es eine Reise nach Südamerika und in die Tropen zu unternehmen.
Sie möchte die Natur erkunden, Raupen und Schmetterlinge erforschen.
Eine so lange Reise ist für eine alleinstehende Frau nicht ungefährlich.
Noch dazu ist die Überfahrt mit dem Schiff recht teuer.
So sucht Maria Sibylla Merian Geldgeber für ihr Abenteuer.
Dann bricht sie auf in das wohl größte Abenteuer ihres Lebens.

„Die Entdeckerin der Welt“ ist eine Hommage an eine faszinierende und mutige Frau von Alexander Schwarz.

Das Buch ist in drei Teile unterteilt.
Der erste Teil erzählt von Maria Sibylla Merian’s Zeit in Amsterdam 1691-1699.
Frisch geschieden zieht Maria Sibylla Merian mit ihren Töchtern nach Amsterdam um ein eigenständiges Leben zu führen.
Sie gibt sich ganz ihrer Kunst und dem Studium der Schmetterlinge hin.
Doch in ihr schwillt der Traum von einer Reise nach Südamerika und in die tropischen Regenwälder.
Doch um den Traum zu erfüllen braucht es Geldgeber.
Ihre Töchter Johanna und Dorothea unterstützen sie. Sie geben zusammen Zeichenunterricht und fertigen Illustrationen an.
Auch hat Maria Sibylla Merian schon erfolgreich Bücher veröffentlicht.

Der 2. Teil erzählt von der Reise nach Surinam1699-1701.
Maria Sibylla Merian und ihre Tochter Dorothea wagen die abenteuerliche Reise.
Diesen Teil fand ich besonders interessant.
Es wird nicht nur von einer mutigen Frau erzählt die sich in einer Welt der Männer zu behaupten weiß.
Auch Flora und Fauna werden eingehend beschrieben.
Maria Sibylla Merian studiert die Schmetterlinge die sie immer Sommervöglein nennt.
Die LeserInnen begleiten sie bei der Überfahrt, bei der Erkundung des Regenwalds und bei so viel mehr.

Im 3. Teil kehren Maria Sybilla Merian und ihre Tochter im Jahr 1701 nach Amsterdam zurück.
Hier entsteht ihr Lebenswerk „ Metamorphosis insectorum Surinamensium“.

Alexander Schwarz hat Maria Sybilla Merian mit seinem Buch ein Denkmal gesetzt.
Maria Sybilla Merian war eine große Künstlerin und Naturforscherin, ich bin glücklich, dass ich sie in diesem Buch eine Zeitlang abgleiten durfte.
Das Buch ist sehr gut recherchiert.
Vor allem der Teil der Reise hat mich fasziniert.
Ich frage mich ob der Autor die Reise für Recherchezwecke selbst unternommen hat.
Die meisten Personen denen man in diesem Buch begegnet haben wirklich gelebt.
Alexander Schwarz vermittelt seinen LeserInnen mit einer bewundernswerten Leichtigkeit viele historische Daten und wissenswertes über die Flora und Faune der Tropen.
Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich.

„Die Entdeckerin der Welt“ ist ein Buch das mir große Freude bereitet hat und viel interessantes und wissenswertes vermittelt hat.

Der Bozen Krimi-Tödliche Stille

Corrado Falcone
Kriminalroman
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar.

Tolle Begleitung zum Film

Covertext:

Frühsommer in Südtirol: Der Bozener Commissario Matteo Zanchetti sieht seine Chance gekommen, den Mafiapaten Enzo Saffione endlich vor Gericht zu bringen. Doch die langen Arme des Verbrechens reichen bis in den Polizeiapparat: Eine Informantin wird gekidnappt, Zanchettis Kollegin, Commissario Sonja Schwarz, gerät in einen Undercover-Einsatz, und auf einer Schutzhütte am Rittner Horn werden zwei Bergsteiger ermordet. Zanchetti und Schwarz ermitteln.

„Der Bozen Krimi Tödliche Stille“ von Corrado Falcone ist das Buch zum gleichnamigen TV Film.
Da ich die TV Reihe kenne sind mir die Charaktere schon bekannt.
Ich lese allerdings lieber als das ich Fernsehen schaue so musste ich einfach noch das Buch lesen.

Sonja Schwarz ist eine sehr sympathische und toughe Frau.
Sie muss Familie und Beruf unter einen Hut bringen. Die Tochter ist zwar schon erwachsen aber da ist immer noch die Schwiegermutter und das Weingut.
Wenn sie an ihren verstorbenen Mann denkt fühlt sie sich schuldig.
Jetzt plant sie eine Bergtour mit ihrer Tochter Laura und gerät dabei in ihren nächsten Fall.

Auch die Kollegen von Sonja Schwarz sind sympathisch.
Commissario Matteo Zanchetti kämpft gegen die Mafia.
Zusammen mit Sonja Schwarz hatte er schon einig Erfolge gegen die Famiglia zu verbuchen.
Jetzt sieht es so aus, dass Giulia Santoro, die Patin vom Bozen Rache nehmen will.

Man muss nicht lange lesen um Bilder im Kopf zu haben.
Ich denke auch wenn man den Film nicht gesehen hat werden eigene Bilder im Kopf entstehen.

Corrado Falcone hält sich in seinem Buch sehr nahe am Film.
Der Schreibstil ist spannend und flüssig.
Der Autor gibt seinen LeserInnen Einblicke in den Kampf gegen die Mafia.
Und auch der Handlungsort Bozen und die Südtiroler Bergwelt werden anschaulich beschrieben.
Viele Details die mir im Film nicht so aufgefallen sind kommen hier richtig zu Geltung.

Bisher gibt es drei Bücher zum Film.
„Der Bozen Krimi Tödliche Stille“ war für mich das erste Buch zur Filmreihe.
Die verbleibenden zwei Bücher möchte ich auch noch gerne lesen.

Die Herrin der Päpste

Eric Berg als Eric Walz
Historischer Roman
erschienen im Blanvalet Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Eine interessante historische Erzählung

Rom, Anno Domini 963:
Marocia, Senatrix von Rom steht wegen Hochverrats vor Gericht.
Ihr droht der Tod und so schaut sie auf ihr Leben zurück.
Als junges Mädchen mit gerade einmal 16 Jahren wurde sie an Papstes Sergius III. verschachert.
Doch Marocia will ihr Leben selbst bestimmen.
Sie erkämpft sich mit viel Raffinesse um Macht und Einfluss.
Marocia wird über 90 Jahre alt und stirbt im Kloster.
Am Ende ihres Lebens war sie Geliebte, Mutter, Großmutter und Tante je eines Papstes.

„Die Herrin der Päpste“ ist ein Buch über das außergewöhnliche Leben einer faszinierenden historischen Frauengestalt das Eric Berg als Eric Walz veröffentlicht hat.
Es war der Debütroman von Eric Walz und erschien bereits 2003 bei Weltbild.
Mittlerweile hat der Autor unter dem Namen Eric Berg einige Erfolge zu feiern.
Blanvalet hat das Buch jetzt noch einmal neu aufgelegt.

Im Mittelpunkt steht wohl eine der faszinierendsten Frauen der Geschichte.
Marocia, Senatrix von Rom war mir bisher völlig unbekannt um so gespannter war ich auf die Geschichte.
Die Erzählung beginnt mit der Kindheit von Marocia.
Sie wurde von der Außenwelt abgeschottet erzogen.
Schon als junges Mädchen wurde sie auf Geheiß ihrer Eltern zur Geliebte von Papst Sergius III.
Marocia war eine wissbegierige, intelligente und mutige Frau.
Sie wollte ihr Leben selbst in die Hand nehmen was für diese Zeit ja fast unmöglich war.

Marocia war insgesamt dreimal verheiratet.
Ihre Männer waren alle mächtig und einflussreich.
Darunter auch Hugo I. der später König von Italien wurde.
Ihr Sohn ging als Papst Johannes XI. und ihr Enkel als Papst Johannes XII.in die Geschichte ein.

Der Autor lässt Marocia mit 94 Jahren im Kloster sterben.
Genau ist ihr Todesjahr nicht übermittelt.
Man kann nachlesen, dass sie nach 932 gestorben ist.
Es gibt wohl auch Dokumentationen das sie 936 oder 945 gestorben sein soll.
Der Autor hat sich allerdings an eine Überlieferung gehalten wo Kaiserin Theophanu sie zusammen mit ihrem 3-jährigen Sohn Otto III. noch vor ihrem Tod besucht haben soll.

Am Ende der Geschichte stellt sich die Frage was ist Realität und was ist Fiktion.
Da es über Marocia ab einem bestimmten Zeitpunkt keine geschichtliche Überlieferung mehr gibt, hat der Autor seine künstlerische Freiheit spielen lassen.
Ich muss sagen daraus ist ein sehr interessanter Historischer Roman entstanden.
Mich hat Marocia fasziniert. Sie war wahrlich die Herrin der Päpste und die Geschichte wäre ohne sie eine andere gewesen.

Eric Walz versteht es mit seinem Schreibstil seine LeserInnen zu fesseln.
Viele historisch überlieferte Persönlichkeiten finden ihren Auftritt in der Geschichte.
Somit ist die Geschichte trotz einiger Fiktionen recht glaubwürdig und realistisch.

„Die Herrin der Päpste“ ist für mich ein großer Historischer Romane.

Alle die „Die Päpstin“ gelesen haben werden auch „Die Herrin der Päpste“ lieben.

Commissario Conti und der Tote im See

Carlos Ávila de Borba
Kriminalroman
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar.

Unterhaltsamer Urlaubs-Krimi

Der Sohn einer Familie die mit dem Boot zur Isola del Garda unterwegs ist macht eine schreckliche Entdeckung.
Ein Toter treibt im See kurz unter der Wasseroberfläche.
Der Tote ist schnell als ein Ranger aus dem Naturpark Gardasena identifiziert.
Während der Kommissar von Bardolino Mauro Manchini die Ermittlungen aufnimmt kontrolliert sein Neffe Luca Conti am Brenner einen Transporter.
Dort findet er mehrere Kisten mit großen Mengen Trüffel die wohl illegal nach München transportiere werden.
Luca Conti der gerade seinen letzten Lehrgang zum Kommissaranwärter absolviert ist noch voller Enthusiasmus und verfolgt den Transporter kurzerhand.
Er glaubt, dass ein Zusammenhang zwischen dem Mord an dem Ranger und dem Trüffelschmuggel besteht.

„Commissario Conti und der Tote im See“ ist das Krimidebüt von Carlos Ávila de Borba.
Der Autor ist auf den Azoren geboren und hat in den USA und Deutschland gearbeitet. Den Gardasee beschreibt er mit so viel Enthusiasmus, dass man denken könnte er wäre dort zu Hause.
Man bekommt richtig Lust auf Urlaub am Gardasee und auf gutes Essen.

Die Charaktere sind recht unterschiedlich. Wie bei einem Krimi üblich gibt es sympathische und unsympathische Charaktere.
Besonders gut gefallen haben mir der Kommissar von Bardolino Mauro Manchini und sein Neffe Luca Conti.
Marco steht kurz vor seiner Pensionierung, der Fall des Toten im See wird sein letzter Fall sein.
Er hat schon viel gesehen und weiß wie gefährlich sein Beruf ist. So macht er sich auch immer Sorgen um seinen Neffen der noch etwas unbedacht an die Sache ran geht.
Luca der erst Jura studiert hat und sich dann aber für eine Laufbahn bei der Polizei entschieden hat absolviert gerade seinen letzten Lehrgang zum Kommissaranwärter.
Bei einer Fahrzeugkontrolle stößt er auf einen offensichtlichen Trüffelschmuggel.
Er meint einen Zusammenhang zwischen dem Toten im See und dem Schmuggel zu sehen.
Kurzerhand fängt er an auf eigene Faust zu ermitteln.
Mir hat das innige Verhältnis zwischen Enkel und Neffen gefallen.
Auch der Enthusiasmus mit dem Luca noch bei der Sache ist. Auch wenn er manchmal noch etwas zu unbedarft ist.
Das bringt aber die Jugend und die Unerfahrenheit mit sich.

Der Fall ist spannend erzählt.
Trüffelschmuggel ist mal ein ganz neues Thema. Es ist Wahnsinn wie viel Geld man mit diesen edlen Knollen machen kann.
Ich habe die Kommissare gerne bei der Jagt nach de Täter begleitet.

Carlos Ávila de Borba hat einen leicht verständlichen Schreibstil.
Der Autor erzählt flüssig und unterhaltsam. Immer wieder stößt man auf italienische Sätze die sich aber schnell erklären,. Ich finde das macht die Geschichte noch authentischer.

Ich habe „Commissario Conti und der Tote im See“ sehr gerne gelesen. Es ist der richtige Krimi für den Urlaub.

Die Köchin-Lebe deinen Traum

Petra Durst-Benning
Historischer Roman
erschienen im Blanvalet Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Petra Durst-Benning und den Blanvalet Verlag für Rezensionsexemplar

Der erste Band der Trilogie hat mich begeistert

Fabienne lebt mit ihren Eltern im Schleusenwärterhaus am Canal du Midi.
Fabiennes Maman kocht mit einfachen, regionalen Zutaten für die Bootsbesitzer die Waren über den Canal transportieren.
Fabiennes Maman kocht aber auch mit viel Liebe und Leidenschaft.
Fabienne, die schon seit früher Kindheit ihrer Mutter helfen musste wurde von der Leidenschaft für das Kochen von ihrer Maman angesteckt.
Sie möchte aber keinesfalls in die Fußstapfen ihrer Maman treten, träumt von der großen weiten Welt.
Als ihre Mutter plötzlich stirbt und der Vater eine neue Frau ins Haus bringt
verlässt die noch minderjährige Fabienne heimlich ihr zu Hause.
Mit ihrem Freund Eric zusammen will sie anderswo neu Anfangen.
Doch der lässt sie auf drängen seines Vaters im Stich.
Völlig alleine und verzweifelt lernt sie Stéphanie, die Tochter eines Weinhutbesitzers kennen.
Mit Stéphanie’s Hilfe bekommt sie eine Stelle als Küchenhilfe auf dem Weingut.
Alles scheint sich zum Guten zu wenden doch dann schlägt das Schicksal unbarmherzig zu und Fabienne ist am Boden zerstört.

„Die Köchin – Lebe deinen Traum“ ist der Auftakt einer neuen Trilogie
von Petra Durst-Benning.

Petra Durst-Benning gehört zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen, ich habe alle Bücher von ihr verschlungen. Egal ob historisch oder zeitgenössisch, ihre Bücher sind immer ein wahrer Lesegenuss.
Und wie kann es bei einem Buch der Autorin anders sein, auch „Die Köchin – Lebe deinen Traum“ hat mich sofort wieder in seinen Bann gezogen und wird ohne Zweifel wieder zu meinen Highlights des Jahres gehören.

Im ersten Band der Trilogie begleitet man Fabienne auf eine kulinarische Reise durch Frankreich.
Man startet am Canal du Midi, besucht ein Chateau bei Carcassonne um am Ende in der kulinarischen Welthauptstadt Lyon zu landen.

Fabienne habe ich sehr schnell ins Herz geschlossen.
Sie ist eine mutige junge Frau, die vom Schicksal hart getroffen wird, ihre Träume aber nie aufgibt.
Ihre Leidenschaft ist das Kochen.
Ihr Traum ist es ein eigenes Restaurant zu besitzen.
Dafür wird sie gerne belächelt.
Die „große Küche“ der Restaurants ist den Männern vorbehalten.
Frauen dürfen zu Hause und als Köchin in privaten Haushalten kochen aber niemals in einem Restaurant.
Als Fabienne in Lyon die Les mères lyonnaises kennenlernt bestärkt es sie noch mehr ihren Traum zu leben.

Petra Durst-Benning versteht es starke Charaktere zu erschaffen und ihnen Leben einzuhauchen.
Mit ihrem unkomplizierten Schreibstil macht die Autorin es dem Leser leicht in die Geschichte einzutauchen.
Sie braucht keine seitenlangen Beschreibungen, nein ein paar Sätze reichen bei der Autorin aus und vor dem inneren Auge beginnt ein Film abzulaufen.

Ich bewundere immer wieder mit welch einer Leichtigkeit die Autorin ihren LeserInnen historische Daten und Ereignisse vermittelt.
Wir erfahren in dieser Geschichte so einiges über den Canal du Midi.
Über den Bau und den Zweck Waren mit dem von A nach B zu bringen ohne ganz Südfrankreich umfahren zu müssen.
Im weiter Verlauf der Geschichte lernt man die Les mères lyonnaises, die Mütter von Lyon kennen. Eine Gruppe von Frauen die oft aus einer finanziellen Note heraus ein kleines Restaurant eröffnet haben und ihre Gäste mit der Lyoner Küche verwöhnen.
Mir waren die Frauen bisher völlig unbekannt und ich fand es so spannend darüber zu lesen, dass ich noch stundenlang im Internet recherchiert habe.

„Die Köchin – Lebe deinen Traum“ ist der Beginn einer Trilogie und Petra Durst-Benning serviert ihren LeserInnen hiermit ein köstliche 3 Gäng Menue.
„Bon appétit!

Rue des Marmousets

Reinhard Skandera
Kriminalroman
erschienen im Selfpublishing
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an Reinhard Skandera für das Rezensionsexemplar

Spannend und atmosphärisch

Im Armenviertel Saint Marcel im historischen Paris werden drei junge Mädchen nach und nach ermordet.
Alles deutet auf einen Serienmörder hin der im unmittelbaren Umfeld lebt.
Samuel de Beauroglie und Raphaela beziehen eine Wohnung in der Rue des Marmousets.
Es gibt einige Verdächtige aber nach und nach werden immer mehr als Täter ausgeschlossen.

„Rue des Marmousets ist der 2. Band der Reihe Historische Paris Krimis von Reinhard Skandera.

Mit seiner Krimireihe, die im historischen Paris angesiedelt ist vereint Reinhard Skandera zwei meiner liebsten Genre, historische Romane und Krimis.

Das historische Paris ist ein idealer Ort um mysteriöse Krimifälle anzusiedeln.
Die Geschichte wird atmosphärisch erzählt. Die Protagonisten sind gut gezeichnet.
Samuel de Beauroglie und Raphaela sind mir ja bereits aus dem 1. Band „Mord an der Sorbonne“ bekannt.

Reinhard Skandera lässt seine LeserInnen in das historische Paris eintauchen. Die Zeit wird realistisch aufgezeigt.
Auch seinen Schreibstil hat der Autor der Sprache gut angepasst.
Die Spannung hält bis zum Ende an.
Ich hatte genau wie die Ermittler viel Verdächtige die auch ich immer wieder verworfen habe.

Ich bin auf die weiteren Bände der historischen Paris-Krimireihe gespannt.

Bea und das Leben

Suza Cremont
Kurzgeschichten
erschienen by Suza Cremont
Meine Bewertung 5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Suza Cremont für das Rezensionsexemplar

Vom Leben in der DDR und in der BRD

Covertext:

Bea und das Leben erzählt die Geschichte einer jungen Frau in der Wendezeit. Ihre Erlebnisse, Erfahrungen und Empfindungen können dem Leser/in einen Eindruck über die geschichtsträchtige Zeit der Wende in Deutschland vermitteln. In zwanzig Einzelgeschichten und zwei Teilen, Bea in der DDR, sowie Bea und die große Reise, wird im Buch das Leben der jungen Bea belichtet, um ein Gefühl für die Schicksale der damaligen Zeit zu erzeugen. Lassen Sie sich verzaubern vom Charme der einfachen und doch spannenden Erzählungen!

„Bea und das Leben“ ist eine Sammlung mit 20 Kurzgeschichten von Suza Cremont.
Im Mittelpunkt aller Geschichten steht Bea.
Das Buch ist in zwei Teile unterteilt.
Die ersten 10 Geschichten erzählen von der Zeit als Bea in der DDR aufgewachsen ist und zur Schule ging bis hin zu den Anfängen an der Uni.

Die zweiten 10 Geschichten erzählen von der Zeit als Bea sich nach Freiheit sehnte und den Schritt in diese wagte.
Es wird von Beas Neuanfang erzählt und das Bea bald feststellen musst, dass in der BRD auch nur mit Wasser gekocht wird.

„Bea und das Leben“ ist eine schöne Sammlung von Kurzgeschichten.
Es vermittelt ein Gefühl vom Leben in der DDR und von den Veränderungen nach der Wende.

Die Geschichten sind recht kurz und schnell gelesen.
Ich finde Suza Cremont findet eine schöne Sprache um die Gefühle ihrer Protagonistin zu unterstreichen.
Ich habe die Geschichten gerne gelesen und sie haben zum Nachdenken angeregt.

Empfohlen wird das Buch für Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren.

Die Schwestern vom See

Lilli Beck
Roman
erschienen im Blanvalet Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Emotionale Familiengeschichte mit wunderschönem Setting

Max König ist im Alter von 86 Jahren verstorben.
Als Gründer der Pension in Auerbach am Bodensee und der angeschlossenen Konditorei Tortenhimmel hinterlässt er eine große Lücke.
Zur Beerdigung und zur Unterstützung im Betrieb reist auch die älteste Tochter Iris an, die seit ihrer Hochzeit in Köln lebt und im familieneigenen Hotel mitarbeitet.
Endlich sind die drei Schwestern Iris, Rose und Viola wieder vereint.
Im Zimmer von Max König macht die Familie eine erschreckende Entdeckung und es stellt sich die Frage welches Geheimnis der Patriarch mit ins Grab genommen hat.
Auch rund um die Pension und der Konditorei kommt es zu Problemen.
Eine anonyme Anzeige führt die Lebensmittelkontrolleure ins Haus und gleichzeitig tauchen im Netz immer wieder schlechte Bewertungen zu der Pension auf.
Wer will dem Unternehmen Schaden zufügen?

„Die Schwestern vom See“ ist der neue Roman und der Auftakt eine Trilogie von Lilli Beck.
Wie schon mit vielen Büchern hat die Autorin mich auch mit ihrem neuen Werk wieder begeistert.

Die Handlungsorte der Geschichte sind der Bodensee und Wien.
Die Geschichte hat zwei Zeitebenen, die Gegenwart die aus der Sicht von Iris erzählt wird und die Rückblicke auf die Jahre1954 -1956 in denen Max König in Wien sein Konditorhandwerk verfeinern wollte.

Die Protagonisten sind gut gezeichnet und sympathisch.
Im Miteilpunkt stehen die drei Schwestern der Familie König.
In der Nacht vor Iris Hochzeit haben die Mädels sich geschworen immer füreinander da zu sein.
Jetzt wo der Großvater und Gründer der Pension König und der Konditorei Tortenhimmel gestorben ist, ist es für Iris selbstverständlich ihren Schwestern einige Zeit unter die Arme zu greifen.
Ihre Schwester Rose leitet mittlerweile das Hotel und die jüngste Schwester Viola ist in die Fußstapfen ihres Großvaters getreten und eine preisgekrönte Konditormeisterin geworden.
Zusammen mit ihren Eltern und ihrer Tante Annemarie machen sie im Zimmer des Verstorbenen eine erschreckende Entdeckung und es stellt sich die Frage welches Geheimnis Max König mit ins Grab genommen hat.

In den Rückblenden begleitet man Max König durch seine Jahre in Wien.
Sein Traum war es nach seiner Gesellenprüfung sein Konditorhandwerk im Sacher in Wien zu verfeinern.
Doch es kommt anders als er es sich erträumt hatte.

Die Geschichte ist wunderschön und emotional erzählt.
Die Schwestern habe ich gleich ins Herz geschlossen wie auch den Rest der Familie.
Tradition wird in der Familie großgeschrieben.
So wird für jedes neue Familienmitglied das auf die Welt kommt eine Torte oder ein Gebäckstück kreiert das dann im Tortenhimmel angeboten wird.
Für die drei Schwestern waren es z. B. jeweils ein besonderes Petit Four.

Die Familie ist nicht nur vom Tod des geliebten Familienoberhaupts betroffen.
Auch kommen rund um die Pension und dem Tortenhimmel Probleme auf.
Und auch im Privatleben der Schwestern läuft nicht alles wie gewünscht.

Lilli Beck schildert den recht turbulenten Tagesablauf in der Pension und den Aufenthalt von Max König in Wien sehr realistisch.
Die Autorin beschreibt den schönen Bodensee und die Stadt Wien so, dass man gleich Bilder im Kopf hat.
Bein lesen der vielen Torten und der Beschreibung wie sie hergestellt werden ist mir immer wieder das Wasser im Mund zusammengelaufen. So eine Wiener Schnitte hätte ich schon gerne probiert.

Der Schreibstil von Lilli Beck ist wie gewohnt flüssig, leicht verständlich und fesselnd.
Am Ende gibt es noch eine lange Leseprobe die neugierig auf den 2. Band der Trilogie macht.

„Die Schwestern vom See“ ist eine klare Leseempfehlung von mir.
Bei mir wird das Buch zweifellos zu den Highlights 2022 gehören.

Ein Dutzend

Suza Cremont
Kurzgeschichten
erschienen by Suza Cremont
Meine Bewertung 5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Suza Cremont für das Rezensionsexemplar

Eine schöne Sammlung von Kurzgeschichten

Ein Dutzend ist das zweite Buch einer Serie von Kurzgeschichten nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder und Jugendliche im Alter ab 12 Jahren.
In sechs Geschichten geht es um die Empfindung der Zeit und in weiteren sechs Geschichten werden verschiedene Schulfächer und deren Sinn beschrieben.

„Ein Dutzend“ ist eine Sammlung mit 12 Kurzgeschichten von Suza Cremont.
Das Buch ist in zwei Kategorien unterteilt.
Die ersten 6 Kurzgeschichten behandeln das Thema Zeit.
Es fängt an mit der Geburt und endet mit dem Empfinden des Todes. Dazwischen gibt es Geschichten vom Empfinden einer Sekunde, einer Minute, einer Stunde und eines Jahres.

Die nächsten 6 Kurzgeschichten thematisieren den Sinn und die Auswirkung diverser Schulfächer wie Biologie, Mathematik, Ethik, Gestaltung, Physik und die Bedeutung der Muttersprache.
Suza Cremont findet für ihre Kurzgeschichten eine schöne Sprache.
Das Büchlein hat 73 Seiten, die Gescheiten sind kurz, leicht verständlich und regen zum Nachdenken an.

„Ein Dutzend“ ist eine schöne Sammlung von Kurzgeschichten zum Selberlesen oder auch zum Vorlesen.
Empfohlen wird das Buch für Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren.