Adolf Jens Koemeda Kurzgeschichten erschienen im Münster Verlag 4 von 5 Sternen
Vielen Dank an den Münster Verlag für das Rezensionsexemplar
Was ein Taxifahrer alles hört
„Der Taxifahrer“ ist eine Novelle in Kurzgeschichten. Der bekannte Autor und Psychiater Adolf Jens Koemeda schildert das aktuelle Zeitgeschehen aus der Sicht eines polnischen Taxifahrers, der mit seinem Wagen in München unterwegs ist und im ständigen Dialog mit seinen Fahrgästen steht und diesen auch notiert. Ein packendes und faszinierendes Schreibexperiment, das die Weltherausforderungen auf dem Rücksitz eines Taxis widerspiegelt. „Schriftsteller und Psychiater – beide sind Seelenkundler. Sie brauchen Empathie, um in unser Ich zu blicken. Bei Koemeda haben wir beide Berufe quasi im Doppelpack. Ein Glücksfall für seine Hauptthematik von der Emigration.
„Der Taxifahrer“ von Adolf Jens Koemeda ist eine Sammlung von 12 Kurzgeschichten.
Der Taxifahrer Vlado fährt die unterschiedlichsten Menschen zu den unterschiedlichsten Orten. Dabei hat er ein Ohr immer auf die Gespräche der Fahrgäste gerichtet. Wenn er nur einen einzelnen Fahrgast im Auto hat dann unterhält sich Vlado mit ihm. Er steht gerne im Austausch mit den Fahrgästen und schreibt das Gehörte alles auf. Vlado hört sich ihre Sorgen und Probleme an und erfährt einiges über die Weltanschaulich seiner Fahrgäste. Ab dem 24. Februar 2022 ändert sich etwas in der Erzählweise seiner Fahrgäste. Es gibt nur noch ein Thema, der Ukrainekrieg. Aber auch hier gibt es verschiedene Ansichten.
„Der Taxifahrer“ ist eine Sammlung von Kurzgeschichten die zum Teil recht kurios anmuten, die einen Schmunzeln und manchmal auch staunen lassen.
Robert Galbraith Kriminalroman 1296 Seiten erschienen im Blanvalet Verlag Übersetzt aus den Englischen von Wulf Bergner / Christoph Göhler / Kristof Kurz Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen
Vielen Dank an das Bloggerportal und den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar
Ein echter Pageturner
Klappentext: Cormoran Strike wird von einem besorgten Vater kontaktiert, dessen Sohn Will sich im ländlichen Norfolk einer undurchsichtigen Glaubensgemeinschaft angeschlossen hat. Die Universal Humanitarian Church ist nach außen hin eine friedfertige Organisation, die sich für eine bessere Welt einsetzt. Doch Strike entdeckt bald, dass unter der harmlosen Oberfläche böse Machenschaften und unerklärte Todesfälle lauern. Um Will zu retten, reist Strikes Geschäftspartnerin Robin Ellacott nach Norfolk, um sich der Sekte anzuschließen und inkognito unter den Mitgliedern zu leben. Doch sie ist nicht auf die Gefahren vorbereitet, die sie dort erwarten, geschweige denn auf den Preis, den sie wird zahlen müssen …
„Das strömende Grab“ ist der 7. Band der Cormoran-Strike-Reihe von Robert Galbraith. Wie mittlerweile die meisten wissen steckt hinter Robert Galbraith J.K. Rowling.
Die Geschichte ist recht komplex wie der Umfang des Buchs auch vermuten lässt. Trotzdem haben sich die knapp 1300 Seiten schnell gelesen. Nach kurzer Zeit wurde ich wie durch einen Sog in das Buch hineingezogen und habe die Welt um mich herum fast vergessen.
Das Privatdetektiv-Team besteht aus Cormoran Strike und Robin Ellacott.
Cormoran Strike ist in Cornwall aufgewachsen. Nach seiner erfolgreichen Karriere bei der Armee hat er sich dazu entschlossen eine Privatdetektei in London zu eröffnen. Er macht dem Klischee eines Privatdetektiven alle Ehren. Dabei ist er nicht unbedingt ein Sympathieträger. Einer Affäre ist er nie abgeneigt.
Robin Ellacott ist die zweite Hälfte der Detektei. Sie ist in Yorkshire geboren und aufgewachsen. Sie ist eine ziemlich taffe Frau. Ihre Leidenschaft für Psychologie hilft ihr bei der Arbeit ungemein.
Wills Vater, Sir Colin Edensor wendet sich an Cormoran Strike, sein Sohn hat den Kontakt zur Familie eingestellt. Er befürchtet, dass er in die Hände einer Sekte gefallen ist. Weiterhin befürchtet der Vater, dass die Sekte es auf den Treuhandfond seines Sohnes abgesehen hat. Die Universal Humanitarian Church sieht auf dem ersten Blick nach einer friedlichen Organisation aus. Cormoran Strike zögert den Auftrag anzunehmen doch seine Partnerin Robin Ellacott redet ihm zu. Sie erklärt sich bereit undercover in die Sekte einzutreten und unter den Mitgliedern zu leben, wobei ihr, ihre Kenntnisse in Psychologie bestimmt hilfreich sein werden. Ich denke, wenn Robin gewusst hätte was sie auf dem Hof in Norfolk erwartet hätte sie dem Auftrag nicht so leicht zugestimmt. Es ist manchmal schwer zu lesen und trotzdem spannend was da bei der Sekte geschieht. Die Mitglieder haben keine Privatsphäre mehr. Sie arbeiten unter Anweisung bis zum umfallen. Werden zudem noch bestraft. Man liest von Missbrauch und Gehirnwäsche. Das ist ganz starker Tobak.
J.K. Rowling oder Robert Galbraith wie sie sich bei dieser Reihe nennt versteht es die LeserInnen über knapp 1300 Seiten in Atem zu halten. Ihre Charaktere sind recht facettenreich und werden eingehend beschrieben. Auch das rege Privatleben nimmt immer wieder einige Seiten in Anspruch. Hier ist es gut wenn man auch die vorherigen Bände gelesen hat. Man kann sich ein detaillierteres Bild der Protagonisten machen.
Der Fall ist spannend und komplex. Die Beschreibungen auf dem Hof der Sekte haben mir manchmal den Atem stocken lassen.
Wer Robert Galbraith alias J.K. Rowling kennt weiß, dass sie sich nicht nur mit dem hauptsächlichen Fall beschäftigt. Es gibt einige Nebenschauplätze, ob alle nötig sind sei dahingestellt. Es ist aber sehr realistisch, dass sich eine Detektei nicht nur mit einem Fall beschäftigt.
„Das strömende Grab“ ist ein Kriminalroman der die Leser*innen einiges abverlangt. Die Spannung lässt einen das Buch kaum aus der Hand legen. So haben sich die fast 1300 Seiten doch recht schnell gelesen.
Thomas Brezina Cosy Krimi 368 Seiten erschienen bei edition a 5 von 5 Sternen
Vielen Dank an edition a für das Rezensionsexemplar
Unterhaltsam und humorvoll
Klappentext: Kaiserin Elisabeth beschließt, sich bei einer Ballveranstaltung unters Volk zu mischen. Damit sie unerkannt bleibt, wird sie von ihrer Frisöse Fanny mit Perücke und Maske versehen. Die Nacht, die sie inkognito verbringt, endet mit einer folgenschweren Panne: Sisi verliert ihren Fächer. Später wird er bei einem Mordopfer gefunden werden.
„Sisis Nacht inkognito“ ist der dritte Band der Reihe Kaiserin Elisabeth ermittelt: Krimijahre einer Kaiserin von Thomas Brezina. Nachdem es schon Krimis gibt in denen Angela Merkel oder Queen Elisabeth II ermittelt hat sich der österreichische Autor Thomas Brezina Sisi als Ermittlerin auserwählt.
Kaiserin Sisi möchte sich unerkannt unter das Volk mischen. Mit Perücke und Maske erkennt man Sisi nicht. Thomas Brezina lässt Sisi in seiner Erzählung auch völlig anders wirken, wie eine andere, eine fremde Frau. Dann geschieht ein Mord. Bei dem Opfer wird Sisis Fächer gefunden den sie angeblich verloren hat.
Die Ermittlungen werden wieder spannend beschrieben. Man bekommt tiefe Einblicke in die Ermittlungsarbeit. Es stellt sich die Frage, wie der Fächer der Kaiserin zu dem Mordopfer gelangt ist. ob die Kaiserin etwas mit dem Mord zu tun hat und ob Sisi etwas mit dem Mord zu tun hat. Für die Vertrauten von Sisi ist es nicht einfach. Man kennt ja die Launen der Kaiserin. Die Kaiserin selbst versucht sich auch wieder in den Ermittlungen. Dabei stehen ihr, ihre engsten vertrauten zur Seite.
Mit „Sisis Nacht inkognito“ ist dem Autor Thomas Brezina auch mit dem 3. Band wieder ein unterhaltsamer und amüsanter Cosy Krimi gelungen. Seine Charaktere, die ungewöhnlichen Ermittler sind interessant und lebendig. Außer den Ermittlungen liest man so einiges vom Leben am österreichischen Kaiserhof. Man erfährt immer wieder neues über die Kaiserin. Man begegnet realen Menschen mit denen sich die Kaiserin umgeben hat. Das alles lässt die Geschichte richtig authentisch wirken.
Thomas Brezina hat für seine Protagonistin Sisi gut recherchiert. Auch die anderen Charaktere sind sehr lebendig. Einige kennt man ja schon aus den vorherigen Bänden. Die Zeit der Handlung wird sehr gut widergespiegelt. Man fühlt sich richtig in eine andere Zeit versetzt.
Der Schreibstil von Thomas Brezina ist unterhaltsam und gut verständlich. Die Spannung zieht sich durch die ganze Geschichte. Mir macht es Spaß selbst meine Verdächtigen zu finden, was bei diesem Band nicht einfach war.
„Sisis Nacht inkognito“ ist ein gelungener Krimi mit einer guten Mischung aus Spannung, Unterhaltung und Humor.
Ich hoffe sehr, dass die Reihe mit Sisi als Ermittlerin weitergeht.
Pierre Martin Kriminalroman 364 Seiten erschienen im Droemer Knaur Verlag Meine Bewertung: 4 von 5 Sternen
Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar
Ein Auftragsmörder der nicht morden kann
Lucien Comte de Chacarasse hat seinem Vater am Sterbebett ein Versprechen gegeben: Er wird die Tradition des Adelsgeschlechts seiner Familie fortsetzen und geheime Aufträge für bezahlte Morde entgegennehmen und sie zur Zufriedenheit seines Onkels zum Abschluss bringen. Das aber ist nur mit Tricks und unter Vortäuschung falscher Tatsachen möglich. Denn: Lucien hat einen Vorsatz gefasst: Er bringt keine Menschen um. Dabei hat er von klein auf die Kunst des Tötens gelernt nun ist eine andere Kunst gefragt: jene der listigen Täuschung. Monsieur le Comtes nächster Auftrag führt ihn nach Marseille, wo er in ein Priestergewand gekleidet ein seelsorgerisches Gespräch mit der Zielperson führt: Wird es ihm mithilfe dieser raffinierten Täuschung gelingen, sein neues Opfer gleichzeitig zu töten und am Leben zu lassen?
„Monsieur le Comte und die Kunst der Täuschung“ ist der 2. Band der Krimireihe „Monsieur-le-Comte“ von Pierre Martin, dem Autor der Bestseller – Reihe „Madame le Commissaire“.
Mit Lucien Comte de Chacarasse hat der Autor einen sehr sympathischen Charakter erschaffen. Lucien ist Anfang 30 und besitzt ein Bistro in Villefranche-sur-Mer in dem auch schon Isabelle Bonnet zu Gast war. Er liebt das lockere Leben, die Frauen, gutes Essen und gute Weine. Doch jetzt steckt er in einem Dilemma. Er hat seinem Vater auf dem Sterbebett versprochen die Familientradition weiterzuführen. Was bedeutet er wird zum Auftragsmörder. Doch Lucien hat sich zur Aufgabe gemacht, die Aufträge zwar dem Schein nach zur Zufriedenheit auszuführen aber niemanden zu töten.
Auch die anderen Charaktere sind gelungen. Vor allem Rosalie, die ältere Haushälterin in der Villa des Comte. Sie ist schwerhörig und immer für einen Scherz und einen Tresterschnaps zu haben. Auch Francine die Sekretärin des Comte gefällt mir sehr gut. Sie unterstützt, jetzt wo der Comte tot ist Lucien, den neuen Comte. Francine weiß von der Familientradition, aber auch Rosalie scheinen Lucien meist zu durchschauen und mehr zu wissen als Lucien ahnt.
Der einzige unsympathische Protagonist ist Luciens Onkel Edmond. Der Charakter wurde aber bewusst so angelegt. Onkel Edmond nimmt die Aufträge an die Lucien dann ausführen soll. Also praktisch der Gegenspieler von Lucien.
Der Plot ist ähnlich angelegt wie beim ersten Band. Lucien bekommt von seinem Onkel einen Auftrag. Er soll in Marseille einen 54jährigen Mann töten. Jetzt steht Lucien wieder vor der großen Herausforderung einen Menschen verschwinden zu lassen ohne in töten zu müssen.
Sein 2. Auftrag ist etwas heikler, hier sind Auftraggeber und Opfer ein und die selbe Person.
Zwischen den Aufträgen widmet sich Lucien dem schönen Leben. Seine neue weibliche Begleitung wird von ihrem Ex gestalkt und gerät in ernste Gefahr.
Pierre Martin beschreibt das Dilemma in dem Lucien steckt auf humorvolle Art und Weise. Der Autor führt seine LeserInnen an die französische Riviera mit Abstechern nach Monaco und Italien. Land und Leute werden sehr gut beschrieben. Auch das Kulinarische nimmt einen hohen Stellenwert in der Geschichte ein. Gutes Essen, gute Weine und Tresterschnaps, da läuft einen schon manchmal beim Lesen das Wasser im Munde zusammen.
Mit der Reihe „Monsieur le Comte hat „Madame le Commissaire“ beste Gesellschaft bekommt. Ich freue mich schon auf den 3. Band.
Wilma Borghoff Roman 216 Seiten erschienen bei BoD – Books on Demand Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen
Vielen Dank an Wilma Borghoff für das Rezensionsexemplar
Spannend und berührend zu gleich
Timo, ein junger Mann von einundzwanzig Jahren, wird nach einer flüchtigen Liebesnacht Vater. Die zukünftige Mutter will das Kind an Adoptiveltern übergeben. Doch Timo und seine Familie sind fest entschlossen, das Baby zu behalten. Mit Hilfe eines Au-pair-Mädchens und tatkräftiger Unterstützung der ganzen Großfamilie nehmen sie die Herausforderung der Kindererziehung an. Der neue Alltag wird jäh gestört, als das Baby zwei Monate nach seiner Geburt auf mysteriöse Weise aus einem Park verschwindet. Inmitten der Verzweiflung und Angst macht sich die Familie, unterstützt von der Polizei und einer engagierten Detektivin, fieberhaft auf die Suche.
„Timos Baby“ von Wilma Borghoff ist ein berührender und auch spannender Roman.
Timo ist gerade 21 Jahre als er Vater wird. Die Mutter des Kindes Michelle ist 20 Jahre. Die beiden jungen Leute sind eigentlich kein Paar. Es war mehr oder weniger nur ein One-Night-Stand. Michelle sieht sich nicht in der Lage das Kind zu behalten. Sie hat schon Eltern für das Kind ausgesucht. Timo kann sich nicht vorstellen, dass seine Tochter bei diesen Leuten aufwächst. Er ist hin und her gerissen. Nach langen Gesprächen mit seiner Familie entschließen sie sich dafür das Kind aufzunehmen. Als Unterstützung kommt Juliette, ein Au-pair Mädchen aus Frankreich in die Familie.
Bis hierhin hat mich die Geschichte sehr berührt. Ich fand es mutig von Timo sich seiner Tochter anzunehmen. Eine große Herausforderung die er mit Hilfe seiner Eltern meistern möchte. Michelle, die Mutter des Kindes war schon mit der Schwangerschaft überfordert. Sie hat sich nicht in der Lage gesehen das Kind großzuziehen. Ich kann sie nicht dafür verurteilen, dass sie das Kind zur Adoption geben will. Aber man muss auch den Wunsch des Vaters berücksichtigen.
Dann als das Kind 2 Monate alt ist wird es entführt. Somit beginnt der Spannungsteil der Geschichte. Die Polizei wird eingeschaltet und hat schnell einen Verdacht. Doch das kleine Mädchen bleibt verschwunden. Mit Hilfe einer Privatdetektivin will die Familie das Kind zurückholen.
Dieser Abschnitt der Geschichte ist spannend. Ich habe mit der Familie mit gefiebert und gehofft, dass sie das Kind wieder finden. Als Entführer hatte ich so einen Verdacht. Mehr wird hier aber nicht verraten.
Wilma Borghoff erzählt die Geschichte sehr berührend. Erst mutet es wie eine Familiengeschichte an, dann kommt ein Spannungsteil hinzu. Mich hat das Buch in Atem gehalten und ich habe es fast in einer Nacht ausgelesen.
Mila Summers Roman 297 Seiten erschienen by Mila Summers Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen
ielen Dank an Mila Summers für das Rezensionsexemplar
Der richtige Roman für die Vorweihnachtszeit
Covertext: Emma liebt ihre kleine Buchhandlung in dem malerischen Küstenörtchen St. Ives in Cornwall. Nicht selten verbringt sie mehr Zeit im Bookport als in ihrem eigenen Zuhause, in dem ohnehin niemand auf sie wartet. Auch ihre Kunden lieben es, in ihrem liebevoll eingerichteten Laden zu schmökern, und lassen sich gern in Sachen Weihnachtsgeschenke beraten. Die schönste Zeit des Jahres verspricht ruhig und behaglich zu werden. Doch da hat Emma ihre Rechnung ohne den Einbrecher gemacht, der plötzlich vor ihr steht und letztlich nichts weniger als ihr Herz fordert.
„Weihnachtszauber am Meer“ ist der dritte Band der Reihe Glücksmomente in Cornwall von Mila Summers.
Die Autorin entführt ihre Leser*innen wieder in das Küstenörtchens St. Ives in Cornwall.
Die Charaktere sind gut gezeichnet und richtig lebendig. Es hat mir Freude bereitet sie durch die Geschichte zu begleiten. Emma finde ich einfach toll. Ich kann sie mir richtig in ihrer Buchhandlung vorstellen. Ihr geht das Herz auf wenn sie ihre Kunden beraten kann.
Auch Felix habe ich gleich gemocht, obwohl er nachts in die Buchhandlung eingebrochen ist. Er wollte nichts stehlen, oder doch vielleicht das Herz von Emma. Er hatte die Erstausgabe von „Alice im Wunderland“ dabei die er für Emma besorgt hatte.
Ich habe das Buch aufgeschlagen und mich direkt nach Cornwall geträumt. Die Geschichte hat mich richtig in ihren Bann gezogen so, dass ich das Buch erst zur Seite gelegt habe als ich sie zu Ende gelesen habe. Die Atmosphäre der Vorweihnachtszeit, die geschmückten Fenster der Läden, das alles vermittelt Mila Summers den Leser*innen auf eine romantische Art.
„Weihnachtszauber am Meer“ ist eine Geschichte, genau richtig für die Vorweihnachtszeit. Einfach einkuscheln, lesen und wohlfühlen.
Ellen Sandberg Roman 414 Seiten erschienen im Penguin Verlag 5 von 5 Sternen
Vielen Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar
Verhängnisvolle Vergangenheit
Covertext:
Eigentlich könnte man Barbara Maienfeld beneiden. Sie lebt in einer schönen Stuttgarter Altbauwohnung, mit dem Mann, den sie seit Studententagen liebt. Niemand ahnt, dass ein Verrat ihrem Glück zugrunde liegt. Doch nun stehen die Maienfelds kurz davor, alles zu verlieren. Und der einzige Weg, der sie retten kann, stößt die Tür zu ihrer Vergangenheit auf mit der sie längst abgeschlossen hatten. Damals, Ende der 80er Jahre, wohnten die Maienfelds mit ihren Kindern zurückgezogen in der Eifel. Scheinbar genossen sie dort die ländliche Idylle doch tatsächlich versteckten sie sich vor dem Verfassungsschutz. Bis zu einem verhängnisvollen Tag. Jetzt Jahrzehnte später erkennt Barbara, dass das Vergangene nie wirklich vorbei ist. Und schon bald balancieren die Maienfelds zum zweiten Mal in ihrem Leben am Rande eines Abgrunds …
„Keine Reue“ ist ein fesselnder Roman von Ellen Sandberg. Die Geschichte hat zwei Zeitebenen. In der Gegenwart begleiten wir die einzelnen Personen der Familie Maienfeld. Barbara und Gernot Maienfeld leben in einer schönen Altbauwohnung die sie von Barbaras Erbe gekauft haben. Ihre Einnahmen als Anwältin reichen nicht für ihren hohen Lebensstandart und der Verlag von Gernot ist schon länger pleite. Die Wohnung ist verschuldet und es droht die Zwangsversteigerung. Ihr letzter Ausweg ist die Kinder um Geld zu bitten. Doch das Verhältnis zu den Kindern ist alles andere als gut. Von Leon und Luise ist wohl kein Geld zu erwarten und Ben hat im Moment ganz andere Probleme. Ben ist einer Frau zu Hilfe gekommen die mit einem Messer bedroht wurde. Die Frau konnte er nicht retten, dafür wird er jetzt von ihrem Mörder gejagt. Als letzte Rettung setzten sich Barbara und Gernot mit der Vergangenheit in Verbindung und das hat fatale Folgen.
Die 2. Zeitebene sind Rückbleche in die 1980er Jahre. Stück für Stück wird einem klar, warum die Kinder die Verbindung zu ihren Eltern fast abgebrochen haben. Als Kinder waren sie sich selbst überlassen. Man erfährt auch viel von Barbaras und Gernots Verbindung zur RAF. Sie standen früher schon in Verdacht Sympathisanten der RAF zu sein. Wie die Verbindung wirklich war, und was den verschwundene Bruder von Gernot mit der RAF verbindet erfährt man nach und nach in den Rückblicken.
Die Kapitel werden abwechselnd aus der Sicht von Ben, Charlie (eine Polizistin die Ben zu schützen versucht), Barbara und Lukas Isensee (der verschwundene Bruder von Gernot) erzählt.
Die LeserInnen lernen die Ereignisse aus der Sicht aller Beteiligten kennen. Besonders Spannend fand ich die Sequenzen der Vergangenheit. Ich kann mich noch gut an die 1980er Jahre und an die Berichterstattung über die RAF erinnern. Hier hat die Autorin gut recherchiert und ihren Leser*innen die Zusammenhänge gut vermittelt.
Hinter dem Namen Ellen Sandberg verbirgt sich keine geringerer als die Bestsellerautorin Inge Löhnig, die jetzt ihren 7. Roman unter dem Pseudonym Ellen Sandberg veröffentlicht hat. In „Keine Reue“ hat die Autorin ein spannendes Thema aufgegriffen und eine interessante und fesselnde Geschichte geschrieben. Das Ende war für mich völlig unerwartet und ich habe mit offenem Mund und großem Erstaunen das Buch zugeklappt. Für mich war es bisher das spannendste und beste Buch von Ellen Sandberg.
Alexander Oetker Kriminalroman 365 Seiten erschienen bei Hoffman und Campe Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen
Vielen Dank an Hoffmann und Campe für das Rezensionsexemplar
Wieder ein spannender Fall
Covertext: An einem Sommermorgen mit der ersten Fähre die Gironde zu überqueren, ist ein französischer Urlaubstraum. An diesem Tag aber bleibt beim Anlegen das erste Auto an Bord stehen und blockiert alle anderen. Der Fahrer, ein beliebter Malermeister, ist verschwunden, und keiner der Passagiere will etwas Verdächtiges gesehen haben. Dann findet man den Mann tot, in der Tasche eine seltene Muschel. Commissaire Luc Verlain und sein Team ermitteln unter Hochdruck, als auch in Paris eine Leiche mit einer solchen Muschel gefunden wird. Besteht wirklich ein Zusammenhang? Oder ist alles nur Zufall, der Maler Opfer tragischer Eifersucht? Erst ein Tauchgang in die Vergangenheit bringt Licht in den rätselhaften Fall.
„Revanche “ ist mittlerweile schon der 7. Aquitaine Krimi von Alexander Oetker. Luc Verlain der smarte Kommissar ist mir schon seit dem ersten Band sympathisch. Sein Töchterchen Aurélie ist mittlerweile schon ein dreiviertel Jahr alt und ein wahrer Sonnenschein. Luc’s Partnerin Anouk geht auch wieder zur Arbeit. Sie ist mittlerweile Leiterin der Police national in Bordeaux und somit Luc’s Chefin. Die kleine Aurélie ist, während Anouk und Luc arbeiten bei Luc’s Vater gut aufgehoben.
In diesem Band bekommen die Ermittler es mit einem schwierigen Fall zu tun. Ein Mann wird nach eine Überfahrt mit der Fähre vermisst. Sein Auto ist leer und blockiert die Ausfahrt der Fähre. Luc befragt alle Passagiere aber keiner auf der Fähre hat etwas gesehen. Kurze Zeit später wird der Mann tot aufgefunden. In seiner Tasche steckt eine Rasiermessermuschel. Es stellt sich die Frage, wer hat den Mann über Bord geworfen? Alle Namen und Adressen der Passagiere sind festgehalten aber niemand scheint verdächtig. Als in Paris eine Frau in ihrer Badewanne ertränkt wurde und die Beamten auch bei ihr eine Rasiermessermuschel fanden macht Luc sich auf den Weg zu seinem alten Einsatzort. Für Luc und seinem Freund und früheren Kollegen ist klar, die Fälle hängen zusammen. Yacine begleitet seinen Freund Luc nach Bordeaux und sie ermitteln gemeinsam. Dabei ist ihnen noch nicht bewusst in welche Gefahr sie sich begeben.
Alexander Oetker beschreibt wie immer die Handlungsorte sehr anschaulich. Es ist eine wahre Liebeserklärung an Frankreich und vor allem an die Atlantikküste. Die kleinen Orte, das Meer, der Strand und das gute Essen, man würde am liebsten den Koffer packen und hinreisen.
Den Spannungsbogen spannt Alexander Oetker über das gesamte Buch. Der Fall ist verzwickt. Nach und nach kristallisieren sich zwar verschiedene Verdächtige heraus aber wer ist der wahre Täter und was ist das Motive.
Der Schreibstil von Alexander Oetker ist fesselnd und leicht verständlich. Die kurzen Kapitel verleiden dazu immer weiter zu lesen.
„Revanche“ ist wieder einmal ein guter und spannender Krimi. Ich freue mich jetzt schon auf den 8. Band.
Barbara Klemm Sachbuch/Fotografie 294 Seiten erschienen im Steidl Verlag Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen
Vielen Dank an den Steidl Verlag für das Rezensionsexemplar
Ein ganz besonderer Bildband
Pünktlich zur Ausstellung Barbara Klemm – „Frankfurt Bilder“ im Historischen Museum in Frankfurter ist im Steidl Verlag das gleichnamige Buch erschienen. Barbara Klemm war 1970 bis 2005 als Redaktionsfotografin bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung tätig. Ihr Leben ist eng mit der Mainmetropole verbunden. Für dieses Buch hat die Fotografien ihre beeindruckendsten Bilder ausgesucht.
Barbara Klemm hat immer eine kleine Kamera in ihrer Tasche. So sind ihre Bilder oft unbemerkt entstanden. Barbara Klemm fotografierte die Bilder alle in schwarz-weiß. Die Bilder wirken lebendig und sind von einer besonderen Ästhetik
Für mich als Frankfurterin ist es eine Zeitreise durch meine Stadt. So sind in dem Bildband Bilder von schönen Plätzen in Frankfurt und der Hochhaus Silhouette.
Bilder von den Studentenunruhen der 1960er/1970er Jahre oder Demonstrationen gegen die Startbahn West. Und natürlich darf die Frankfurter Buchmesse nicht fehlen. Es sind auch Bilder die einfach das Leben in der Stadt oder Menschen bei ihrer Arbeit Die Bilder sind oft in einem großen Format und dabei noch gestochen scharf.
„Frankfurt Bilder“ von Barbara Klemm ist ein schöner Bildband für alle Liebhaber schöner Fotografien und für Menschen die ein Herz für Frankfurt haben.
Alex Schulman Roman 316 Seiten erschienen im dtv Verlag Übersetzt aus dem Schwedischen von Hanna Granz Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen
Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar
Eine bewegende Geschichte
Klappentext: Ein Zug fährt durch eine Sommerlandschaft. An Bord sind ein Ehepaar in der Krise, ein Vater mit seiner kleinen Tochter sowie eine Frau, die das Rätsel ihres Lebens lösen will. Sie alle fahren nach Malma, einen kleinen Ort, wenige Stunden von Stockholm entfernt, umgeben von Wäldern. Und keiner von ihnen weiß, wie ihre Schicksale verwoben sind und ob das, was sie in Malma erwartet, ihrem Leben nicht eine neue Wendung geben wird.
„Endstation Malma“ ist der neue Roman von Alex Schulman . Die Geschichte beginnt mit einer Zugreise von Stockholm nach Malma. Wer Malma jetzt auf der Karte sucht, der sucht vergebens. Malma ist ein fiktiver Ort. Im Zug sind Harriet und ihr Vater der immer schweigt. Oskar reist mit seiner Frau an den Ort ihrer Kindheit bevor sie sich nach der reise trennen. Und Yana ist auf der Suche nach ihrer Mutter die einfach aus ihrem Leben verschwand.
Es ist eine Reise des Schicksals. Es geht um Traumata die eine Generation an der andere weitergibt. So merkt man erst nach dem man ein Stück gelesen hat, dass die Passagiere nicht nebeneinander im Zug sitzen. Die Geschichte spielt in drei verschiedenen Zeitebenen. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft werden geschildert. Mehr möchte ich von dem Inhalt nicht verraten. Das muss jeder selbst lesen.
Alex Schulman erzählt die Familiengeschichte auf eindrucksvolle Art. Die verschiedenen Zeitebenen gehen fließend ineinander über. Die Personen sind immer die gleichen. Die Charaktere werden richtig lebendig beschrieben. Langsam bekommt man die Probleme und Sorgen der einzelnen Personen mit.
Der Autor schreibt die Geschichte aus der Sicht von Harriet, Oskar und Yana. So erfährt man manchen Szenen aus der Sicht verschiedener Personen. Die Atmosphäre ist oft recht schmerzhaft. Man hat einen Blick in die Abgründe der menschlichen Seele. Trotz des seelischen Schmerzes den man beim lesen immer wieder zu spüren bekommt konnte ich das Buch nicht aus der Handlegen. Alex Schulman hat die Zugfahrt wie eine Reise durch die Zeit geschildert. Dabei wendet er eine so tolle Sprache an, dass es wiederum ein Vergnügen ist das Buch zu lesen.
„Endstation Malma“ ist ein Buch voll Trauer und Schmerz. Es ist eine Reise durch die Zeit, eine Suche nach Liebe und eine Hoffnung auf bessere Zeiten. Ich finde „Endstation Malma“ ist ein ganz großer Roman.
Neueste Kommentare