Die Liebe heiligt die Mittel

Nina Cavalli
Roman
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an Nina Cavalli für das Rezensionsexemplar

3 Frauen auf der Suche nach dem Glück

Covertext:
Vor zweiundzwanzig Jahren haben Claudia, Kathrin und Ariane gemeinsam Abitur gemacht.
Jetzt treffen sie sich wieder und stellen fest, dass das Leben nicht gerade freundlich mit ihren Träumen und Sehnsüchten umgegangen ist. Kurzerhand beschließen die Freundinnen nach Italien zu fahren, um dort einen ehemaligen Klassenkameraden zu besuchen. Zu Marco hatten alle drei Frauen eine besondere Verbindung, bei ihm laufen die Fäden zusammen, die sie zurückverfolgen müssen, um vielleicht doch noch das ganz große Glück zu finden!

„Die Liebe heiligt die Mittel“ ist der 1. Band der Freundinnen Reihe von Nina Cavalli.
Die Geschichte hat 2 Zeitebenen.
Einmal die Gegenwart wo sich Claudia, Kathrin und Ariane 22 Jahre nach ihrem Abitur wieder treffen.
Alle drei stecken zurzeit in einer Krise.
Die 3 Frauen beschließen eine Auszeit zu nehmen und fahren in die Toskana. Dort lebt Marco der frühere Mädchenschwarm der Schule. Ihn möchten die Frauen gerne besuchen.

Die 2. Zeitebene führt den Leser in die Schulzeit der Frauen. Natürlich steht auch hier Marco im Mittelpunkt.
Alle waren verliebt in ihn. Hier lernt man die Mädels in jüngeren Jahren kennen, taucht in ihre Gefühls- und Gedankenwelt ein.

Der Schreibstil von Nina Cavalli ist flüssig, locker und unkompliziert.
Die Charaktere wurden mit viel Liebe zum Leben erweckt.
Die Gefühle und Handlungen der Frauen werden sehr realistisch wiedergeben.
Auch die Beschreibung der Landschaft ist recht bildhaft, ich habe Lust bekommen wieder einmal in die Toskana zu reisen.

„Die Liebe heiligt die Mittel“ ist ein unterhaltsamer Frauenroman in dem sich einige LeserInnen ein kleines bisschen wiederfinden werden.

Dunkelkammer

Bernhard Aichner
Kriminalroman
erschienen im btb Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und an den btb Verlag für das Rezensionsexemplar

Auftakt einer spannenden Krimireihe

Es ist eisigkalt in Innsbruck.
Ein Obdachloser rettet sich vorm erfrieren in eine leerstehende Wohnung.
Doch er ist nicht alleine in der Wohnung. Eine seit 20 Jahre unentdeckte, mumifizierte Leiche liegt im Schlafzimmer.
Der Obdachlose ruft seinen früheren Kollegen, den Pressefotografen David Bronski an.
Bronski wittert gleich eine große Story. Noch ahnt Bronski nicht wie die Tote mit seinem eigenen Schicksalsschlag, den er erlitten hat in Verbindung steht.
Bronski ist immer da wo der Tod ist.
An Unglücksorten macht er seine digitalen Pressefotos, doch danach macht er seine ganz persönlichen Fotos. Analog, mit einer alten Kamera und zu Hause in seiner Dunkelkammer lässt er seine Kunstwerke entstehen.

„Dunkelkammer“ ist der Auftakt zu einer Krimireihe von Bernhard Aichner.
Im Mittelpunkt steht der Pressefotograf David Bronski.
Bronski ist ein ungewöhnlicher und sehr interessanter Charakter.
Seit einem Schicksalsschlag lässt er keine Nähe mehr zu. Die Einzige, die Zugang zu Bronski findet ist seine Schwester Anna Dragic. Sie ist Detektivin und nimmt einen größeren Platz in dieser Story ein. Sie ist ein Fels in der Brandung, auf sie kann Bronski sich zu 100 Prozent verlassen.
So hat es auch die Reporterin Svenja Spielmann, die eine Reportage zu Bronskis Bildern schreiben soll schwer das Vertrauen von Bronski zu gewinnen.

Die Gliederung des Buches ist außergewöhnlich und gut.
Bei jedem 2. Kapitel wohnt der Leser einem Gespräch zweier Personen bei.
Der Fall wird immer undurchsichtiger und verzwickter.
Der Spannungsbogen ist genial gespannt.
Nach 2/3 des Buchs war mir klar wo die Reise hingeht und wie Bronskis Vergangenheit im Zusammenhang steht.
Doch wie es so bei Bernhard Aichner ist, kann man nicht in die Köpfe seiner Protagonisten sehen.
Was gut ist kann böse sein, was böse ist kann gut sein.

Von mir gibt es für diesen außergewöhnlichen Krimi 5 Sterne und ich freue mich jetzt schon auf den 2. Band „Gegenlicht“ der am 26.07. erscheinen wird.

Die Stärke der Töchter

Ellin Carsta
Historischer Roman
erschienen bei Tinte & Feder
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an Amazon_Buch für das Rezensionsexemplar

Es geht aufregend weiter

„Die Stärke der Töchter“ ist der 2. Band der Falkenbach Saga von Ellin Carsta die schon mit ihrer Hansa Saga große Erfolge gefeiert hat.
Auch die Falkenbach Saga scheint mir für viele Bände angelegt zu sein und ist genauso interessant.

Der 2. Band beginnt recht langsam. Der Leser bekommt genügend Zeit sich wieder mit Gut Falkenbach und seinen Bewohnern vertraut zu machen.
Nach den ersten 100 Seiten nimmt die Geschichte dann aber ziemlich an Fahrt auf.
Das Geheimnis, dass Paul Friedrich von Falkenbach, Heinrich und Wilhelm Lehmann aus dem Krieg mitgebracht haben wird vollständig gelüftet. Auch über das Geheimnis um Clara von Falkenbach, dass sich im 1. Band angedeutet hat erfährt der Leser mehr.

Auch die Zeit wird von Ellin Carsta gut eingefangen. Der Antisemitismus ist in vollem Gange. Immer mehr jüdische Mitbürger sehen sich gezwungen das Land zu verlassen.

Besonders gut gefällt mir in diesem Band, dass den Frauen der jüngeren Generation, also Clara, Wilhelmine, Irma und Elisabeth mehr Platz eingeräumt wird. Sie werden, wie der Titel schon verspricht stärker.
Lassen sich nicht mehr in eine vorgefertigte Rolle drängen, entwickeln ihre eigene und starke Persönlichkeit.

Die Geschichte ist in einem flüssigen Schreibstil verfasst und vermittelt die Atmosphäre die zu dieser Zeit in Deutschland herrscht sehr gut.
Wir Leser wissen ja welchen Weg das Land einschlägt. Die Charaktere glauben zu dieser Zeit noch nicht an einen Krieg.
Es gibt einige Handlungsstränge, jede Familie hat ihre Probleme, ihre Sorgen.
Das Ende lässt schon auf einen aufregenden 3. Band schließen.
Ich freue mich auf alle Fälle schon jetzt darauf.

Klaras Schweigen

Bettina Storks
Roman
erschienen im Diana Verlag
5 von 5 Sternen

Eine wunderschöne Geschichte mit vielen Emotionen und Tiefgang

Nach einem Schlaganfall spricht Klara, die Großmutter von Miriam plötzlich Französisch.
Miriam ist das unbegreiflich, denn sie wusste nicht, dass ihre Großmutter dies Sprache beherrscht.
Sie spürt, auch wenn sich ihre Großmutter nach dem Schlaganfall noch nicht ausdrücken kann, dass sie ihr etwas aus ihrer Vergangenheit erzählen möchte.
Miriam versucht dem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Das führt zurück bis ins Jahr 1949 als Klara Freiburg verlassen hat und nach Konstanz zu ihrer Patenfamilie gegangen ist und weiter bis in die Bretagne.

Mit ihrem Buch „Klaras Schweigen“ hat Bettina Storks mich wieder einmal begeistert.
Der Schreibstil der Autorin ist beeindruckend. Sie schreibt unkompliziert, gefühlvoll, spannend und versteht es ihren Charakteren Leben einzuhauchen.
Ich war von der 1. Seite an von der Geschichte gefangen und konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Beim Lesen ist in meinem Kopf ein richtiges Kopfkino entstanden.

Die Geschichte hat 2 Handlungsstränge.
Einmal die Gegenwart, das Jahr 2018.
Das ist die Geschichte von Miriam.
Miriams Eltern sind bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen da war sie gerade einmal 2 Jahre alt.
Ihre Großeltern Klara und Eduard haben alles getan um ihr eine sorglose Kindheit zu geben.
Jetzt kümmert sich Miriam um ihre hochbetagte Großmutter, ihr Großvater den sie sehr geleibt hat ist schon vor einigen Jahren verstorben.

Dann die Vergangenheit die bis in das Jahr 1948 zurückführt.
Hier hat Klara in einem Supermarkt der französischen Besatzung gearbeitet und Pascal kennengelernt. 1949 hat Klara Freiburg verlassen und ist nach Konstanz zu ihrer Patenfamilie gezogen.

Die Protagonisten waren mir auf Anhieb sympathisch.
Ich habe mit ihnen gefreut und habe mit ihnen geweint.
Manchmal war es eine richtige Achterbahn der Gefühle.

Ich liebe Geschichten in denen ein Geheimnis aus der Vergangenheit in der Gegenwart langsam entblättert wird. Wenn die Ereignisse der Vergangenheit langsam mit der Gegenwart verflochten werden.
„Klaras Schweigen“ ist genauso eine wunderschöne und emotionale Geschichte.

„Klaras Schweigen“ bekommt von mir 5 Sterne, wenn ich mehr Sterne vergeben könnte hätte ich es getan.
Das Buch hat es mehr als verdient.

Totentanz im Pulverschnee

Joe Fischler
Kriminalroman
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Cosy Krimi mit viel Wortwitz

Arno Bussi verschlägt es wieder einmal nach Tirol.
Dieses Mal macht er Urlaub mit seiner Mama die von Lorenzo, ihrem Freund versetzt wurde.
Es geht nach Maria Schnee zum Eisfestival.
Dann verschwindet auf mysteriöse Weise die Eisprinzessin und ein Jahrhundertschneesturm legt ganz Maria Schnee unter eine dicke Schneedecke.
Als dann auch noch eine Leiche auftaucht ruft das Erna Katz vom LKA Tirol auf den Plan.

„Totentanz im Pulverschnee“ ist der 3. Fall mit Arno Bussi von Joe Fischler.
Das Buch spielt wieder in Tirol, genauer gesagt in dem kleinen Ort Maria Schnee.
Anhand eines Plans auf der Cover-Innenseite und der wunderbaren Beschreibung im Buch kann man sich den Handlungsort gut vorstellen.

Der Hauptcharakter ist natürlich Arno Bussi.
Er arbeitet in der Statistik-Abteilung des Bundeskriminalamts in Wien.
Dies findet er sehr langweilig, doch seine Chancen für einen Aufstieg stehen schlecht.
Schuld daran ist ein Verhältnis mit der Frau des Innenministers, dass er vor einiger Zeit hatte.

Arno macht mit seiner Mama ein paar Tage Urlaub in Maria Schnee.
Dabei wird er in eine Mordermittlung hineingezogen.

Auch Erna Katz ist wieder mit von der Partie. Sie ist Ermittlerin beim LKA Tirol.
Unverkennbar ist ihre Berliner Schnauze.

Der Fall ist spannend gemacht, es gibt viele Wendungen und man ahnt die Ausmaße lange nicht.
Die Charaktere sind toll und irgendwie besonders. Jeder hat seine Eigenart.
„Totentanz im Pulverschnee“ hat mich gut unterhalten.
Der Fall ist spannend und mit viel Humor und Wortwitz gewürzt.

Geiger

Gustaf Skördeman
Thriller
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an die Bloggerjury für das Rezensionsexemplar.

Spannender Spionage-Thriller

Agneta, die ihre Enkelkinder eine Woche betreut hatte schaut ihnen noch am Fenster hinterher als sie mit ihren Eltern davonfahren.
Da klingelt das Festnetztelefon.
Der Anrufer sagt nur ein Wort „Geiger“
Agneta legt auf, holt aus einem Versteck eine Pistole mit Schalldämpfer und schießt ihrem Mann in den Kopf.
Dann verschwindet Agneta.
Kommissarin Sara Nowak, schaltet sich in die Ermittlungen ein.
Sie kennt die Familie seit ihrer Kindheit.

„Geiger“ ist der 1. Band einer geplanten Trilogie und das Romandebüt des Autoren Gustaf Skördeman.
Das Buch ist spannend geschrieben.
Das Szenario erschreckend.
Von einem Fulda Gap und von vergrabenem Sprengstoff an der deutschen Autobahn während des Kalten Krieges hatte ich zuvor noch nie gehört. Aber ja, bei Google findet man es.
Das ist eins der Themen in diesem Thriller.
Spionage von DDR und von russischer Seite ein anderes.

Der Leser ist den Ermittlern voraus da er weiß, dass Agneta ihren Mann erschossen hat. Die Polizei geht davon aus, dass Agneta entweder flüchten konnte oder entführt wurde.

Die Kommissarin Sara Nowak schaltet sich inoffiziell in die Ermittlungen ein.
Sie ist auf dem Grundstück der Familie aufgewachsen, ihre Mutter hatte bei der Familie geputzt und Sara mit den Töchtern gespielt.
Bei den Ermittlungen muss Sara feststellen, dass das Opfer, Onkel Stellan wie die Fernsehikone von allen genannt wird nicht der war für den sie in immer hielt.

Man ahnt zwar die Zusammenhänge, wird aber immer wieder von plötzlichen Wendungen überrascht.
So ist das Buch spannend bis zum Ende.

Die Protagonisten sind gut in Szene gesetzt und der Leser ahnt oft nicht was hinter ihrer Fassade steckt.
Sara ist mir in ihren Handlungen manchmal etwas zu brutal und zu unüberlegt. Klar sie hat in ihrem Beruf schon viele schlimme Dinge gesehen. Und jetzt wird sie auch noch von ihrer Kindheit eingeholt.

„Geiger“ ist ein spannender Thriller und ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Die Farbe des Nordwinds

Klara Jahn
Roman
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an www.lovelybooks.de für die tolle Leserunde.

Leise Geschichte über die Kraft der Natur

Nach 20 Jahren kehrt Ellen auf die Hallig zurück.
Hier hat sie einige Zeit mit ihrer Mutter Sunny bei Bauer Thijman und seiner Tochter Liske verbracht.
Aber wie so oft, wenn der Alltag die Romantik einholt ist Sunny mit Ellen wieder abgereist.
Zurück blieb Liske die sich immer ein Leben fern von den Halligen gewünscht hat.
Jetzt hat Ellen eine Stelle als Lehrerin auf der Hallig angenommen.
Sie möchte gerne ihr Beziehung zu Liske auffrischen. Doch Liske ist verbittert. Sie nimmt es Ellen immer noch übel, dass sie auf der Hallig bleiben musste.

„Die Farbe des Nordwinds“ von Klara Jahn ist ein Roman der leise daherkommt.
Eine Geschichte die dem Leser die Gewalt der Natur vor Augen führt.
Die Halligen sind keine Inseln, sondern aus untergegangenem Marschland entstanden. Sie liegen nur knapp über dem Meeresspiegel.
Die Ansiedlungen heißen Warften und stehen auf aufgeschütteten Hügeln da es immer wieder „Landunter“ gibt.
Und dieses „Landunter“ erlebt der Leser fast hautnah mit.

Die Geschichte hat 2 Zeitebenen.
In der Gegenwart begleitet der Leser Ellen bei ihrem Neuanfang auf der Hallig.
Hier hat sie sich in der kurzen Zeit, als sie mit ihrer Mutter bei Bauer Thijman und seiner Tochter Liske lebte zu Hause gefühlt.
Ellen möchte an die vergangene Zeit anknüpfen.
Doch Liske will von der Freundschaft nichts mehr wissen. Zu oft ist sie enttäuscht worden. Erst sind Ellen und ihre Mutter verschwunden, dann der Vater von ihrem Sohn. Liske die immer geträumt hat die Welt zu sehen sitzt immer noch auf der Hallig. Hier erfährt der Leser viel vom heutigen Leben auf den Halligen.
Es ist ein mühevolles Leben und ein Leben mit der Natur. Man liest auch viel über Flora und Fauna, erfährt viel über den Vogelschutz.

In der Vergangenheit trifft der Leser auf 2 Brüder (die Namen möchte ich noch nicht verraten).
Auch hier verlässt der eine die Hallig um später wieder zurückzukehren.
Auch hier ist der andere Bruder enttäuscht, dass er zurückbleiben musste.
Auch hier erfährt der Leser viel vom damaligen Leben auf der Hallig was noch um einiges beschwerlicher war.

Die Geschichte der Vergangenheit fand ich spannender und interessanter als die der Gegenwart.
Es war aber deutlich zu spüren, dass die Menschen aus den Geschehnissen der Vergangenheit gelernt hatten. Auch wenn sich die Natur nicht bezwingen lässt.

Das Buch ist gefühlvoll und zum Teil recht emotional geschrieben.
Die Geschichte leicht verständlich und interessant.
Mir hat die Geschichte einmal mehr vor Augen geführt, wie der Mensch auf die Natur angewiesen ist.
Sollten wir nicht alle versuchen etwas mehr im Einklang mit der Natur zu Leben.

Die Frauen von der Purpurküste – Claires Schicksal

Silke Ziegler
Roman
erschienen im Ullstein Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an NetGalleyDe für das Rezensionsexemplar.

Der Zauber der Purpurküste

Nach einem Streit mit ihrem Vater vor 7 Jahren hatte Emma der Purpurküste den Rücken gekehrt.
In Stuttgart hat sie eine neue Heimat gefunden. Hier konnte sie sich ihren Wunsch als Tierpflegerin zu arbeiten in der Wilhelma erfüllen.
Doch jetzt erreicht sie die Nachricht, dass ihr Vater einen Schlaganfall erlitten hat.
Schweren Herzens macht sie sich auf die Reise nach Collioure.
Dort bezieht Emma die Ferienwohnung im Haus einer kleinen Pâtisserie.
In einer Abstellkammer stößt sie auf Briefe die eine Mutter 1942 an ihre Tochter geschrieben hatte.
Die Frau war in einem Internierungslager und hatte dort ihre Tochter zur Welt gebracht.
Nach der Geburt hatte die Mutter den Säugling weggegeben, in der Hoffnung ihm so ein Leben zu ermögliche, dass ihr wohl nicht mehr bestimmt war.
Damit das Kind eines Tages erfährt wer seine Mutter war, hat die Frau ihr Leben in Briefen an das Kind aufgeschrieben, in der Hoffnung, dass die Briefe das Kind irgendwann erreichen.

Die Frauen von der Purpurküste-Claires Schicksal ist der 3. und letzte Band der 3teiligen Buchreihe von Silke Ziegler.
Die Geschichte spielt wieder in Collioure, einem Ort an der Côte Vermeille.
Die Hauptperson in diesem Buch ist Emma, eine liebenswerte junge Frau.
Auch Emma reist nach Collioure und erliegt dem Zauber des Ortes und der Purpurküste.
Obwohl sie dort aufgewachsen war, ist sie sich dem Zauber nicht mehr bewusst gewesen und spürt erst jetzt wie sehr ihr die Heimat gefehlt hat.
In der Ferienwohnung die Emma bezogen hat findet sie Briefe aus dem Jahr 1942 von einer Frau an ihre Tochter, verfasst in deutscher Sprache.
Mit Emma zusammen liest der Leser die Briefe der Frau an ihre Tochter.
Die Briefe sind sehr emotional und mir geht es wie Emma, mehr als 2 Briefe am Stück kann man nicht lesen.
Die Schilderung vom Leben im Lager sind sehr authentisch. Die Zustände und die Hoffnungslosigkeit nur schwer zu ertragen.
Ich habe mich auch gefreut zwei bekannte Charaktere zu treffen.
Amelie und Lara die sich in Collioure ihre Träume erfüllt haben.
Auch Emma hat eine Leidenschaft. Sie bäckt für ihr Leben gerne Macarons.
Ein Jugendtraum war immer eine kleine Macaronnerie.
Wer weiß was in Collioure so alles möglich ist?

Die Autorin hat ihren Charakteren wieder einmal Leben eingehaucht.
Man spürt die Lebenslust aber auch die innere Zerrissenheit von Emma.
Auch in den Briefen ist die Verzweiflung und die Hilflosigkeit in jeder Zeile zu spüren.
Der Schreibstil von Silke Ziegler zieht den Leser richtig in die Geschichte rein.
Schon nach wenigen Seiten hat bei mir ein Kopfkino einsetzt.
Ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen.
Jetzt habe ich das Buch und somit die Trilogie beendet. Jetzt heißt es Abschied nehmen von der Purpurküste.
Claires Schicksal hat mir wie schon die zwei vorherigen Bände wunderschöne Lesestunden geschenkt. Diese Trilogie hat die Buchwelt ohne Zweifel bereichert.

Zwischen Mord und Ostsee – Nasses Grab

Thomas Herzberg
Kriminalroman
erschienen im FeuerWerke Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den FeuerWerke Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannende Ermittlungen zwischen Flensburg und Dänemark

Am Strand der Ostsee-Halbinsel Holnis wird eine recht entstellte Leiche gefunden.
Ein schlechter Zeitpunkt, so kurz vor Beginn der Sommersaison.
Dementsprechend ist bei den Ermittlungen Vorsicht geboten.
Ina Drews und Jörn Appel sind das neue Team der Flensburger Mordkommission.
Gleich ihr erster gemeinsamer Fall stellt sich als äußerst verzwickt und brisant heraus.
Dazu bekommen sie noch reichlich Druck von höherer Ebene sie ihre Arbeit nicht gerade leichter macht.

„Zwischen Mord und Ostsee – Nasses Grab“ ist der erste Teil der neuen Küstenkrimi-Reihe
von Thomas Herzberg.
Gerade erst haben die zwei Ermittler Ina Drews und Jörn Appel ihren Dienst angetreten.
Mit entsetzten stellt der jeweils andere fest wer sein Teamkollege ist.
Jörn ist der Exmann von Inas Schwester.
Die zwei Ermittler sind eigentlich noch viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, mit Missgunst und Vorwürfen da bekommen sie es auch schon mit einem brisanten Fall zu tun.
Eine männliche Leiche wurde auf Holnis gefunden.
Da die Urlaubssaison kurz bevorsteht und man die Touristen nicht verschrecken will ist bei den Ermittlungen leisetreten angesagt.

Der Fall ist spannend erzählt. Die Ermittlungen sind recht schwierig, dazu kommt noch der Druck aus der Chefetage.
Am Ende wird der Fall natürlich gelöst und stellt sich als viel weitreichender da als gedacht.

Einziges Manko, ich bin nicht so recht mit den Ermittlern warm geworden.
Manchmal waren sie mir etwas zu einfach gestrickt.
Vor allem Ina, die sich nicht immer im Griff hat.
Das gibt sich aber vielleicht beim 2. Fall der dann nach Sankt Peter Ording führt.

Geteilte Träume

Ulla Mothes
Roman
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an die Bloggerjury für das Rezensionsexemplar.

Emotional erzählte Familiengeschichte

Ingke Beerenhain ist 18 Jahre alt als ihre Mutter Maren an Leukämie erkrankt ist und dringend eine Knochenmarkspende braucht.
Auch wenn die Eltern nicht möchten das Ingke Knochenmark spendet, da sie mitten im Abitur steckt, lässt sie sich testen.
Dabei erfährt Ingke, dass Maren nicht ihre leibliche Mutter ist.
Ingke wurde zu DDR-Zeiten von Maren und Kelle adoptiert.
Für Ingke ist das ein Schock und sie stellt sich die Frage warum ihre Mutter sie weggegeben hat.
Ingke macht sich auf die Suche nach ihrer Herkunft und erfährt dabei die emotionale Geschichte ihrer Mutter Petra Schröder.
Petra Schröder die bei einem Fluchtversuch verhaftet wurde hat man Ingke als Baby weggenommen.
Petra selbst wurde später von der BRD freigekauft und lebt heute in Frankfurt.

“Geteilte Träume“ ist ein sehr emotionaler Roman von Ulla Mothes.
Man spürt, dass die Autorin genau weiß wovon sie schreibt.
Sie ist selbst in der DDR aufgewachsen, hat einen Ausreiseantrag gestellt und konnte 1986 aus der DDR ausreisen.

Die Erzählung und auch die Protagonisten sind sehr authentisch.
Der Leser bekommt einen guten Eindruck vom Leben in der DDR.
Von den guten Seiten wie auch von den schlechten Seiten.
Von den Menschen die frei entscheiden wollen, die sagen wollen was sie denken.
Und auch von den Menschen die sich eins mit dem Staat fühlen.
Dabei wird in der Geschichte niemand verurteilt, jeder steht für seine Ansicht.

Die Geschichte hat 2 Zeitebenen.
Die Gegenwart ist 1992, hier erfährt Ingke, dass sie adoptiert ist und begibt sich auf die Suche nach ihren Wurzeln.
Sie fängt in der Familie Beerenhain an, da ihre leibliche Mutter und Großmutter auf dem Familiengut bekannt waren.

Die 2. Zeitebene erzählt aus der Vergangenheit der Protagonisten.
Der Leser erfährt nach und nach wie es zu dem Fluchtversuch von Petra Schröder kam. Wie ihr Leben vor und nach der Flucht ausgesehen hat.
Wie sie bis heute versucht den Verlust ihrer Tochter zu verarbeiten.

Ulla Mothes Schreibstil ist flüssigen und leicht verständlich.
Die Protagonisten sind rundum sympathisch.
Die Geschichte ergreifend und authentisch erzählt.
Beim lesen ist mir wieder einmal bewusst geworden wie wichtig Familie ist.