Der Bund der Familien

Ellin Carsta
Historischer Roman
erschienen bei Tinte & Feder
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an Ellin Carsta für die Buchverlosung.

Eine aufregende Familiensaga geht weiter

„Der Bund der Familien“ ist der 3. Band der Falkenbach Saga von Ellin Carsta, die schon mit ihrer Hansa Saga große Erfolge gefeiert hat.
Auch die Falkenbach Saga ist für viele Bände angelegt und ich fiebere jedem Band entgegen.

Standen im 1. Band die Väter und im 2. Band die Töchter im Vordergrund, so ist es jetzt die Familie.
Dabei geht es um die Familie von Falkenbach genauso wie um die Familien Lehmann.

Zwischen dem Ende des 2. Band und dem Beginn des 3. Band ist nicht viel Zeit vergangen.
Wilhelm Lehmann erholt sich langsam von seinem Schlaganfall, was er seiner Familie jedoch verheimlicht.
Im Hintergrund trifft er mit Paul-Friedrich von Falkenbach Vorsorge, dass sein Sohn Leopold nicht das Sagen in der Fabrik übernehmen kann.
Die Töchter, die im 2. Band einen Mann im See ertränkt haben rücken ins Visier des Gauleiters und auch die Geburt von Elisabeth Lehmanns Kind weckt das Interesse des Gauleiters.

Paul-Friedrich von Falkenbach sieht sich als Oberhaupt und Beschützer aller drei Familien und nimmt die Fäden in die Hand.
Er tut alles was mit Macht und Geld möglich ist um die Familien zu schützen.

Ellin Carsta erzählt die Geschichte in einem flüssigen und spannenden Schreibstil, sie vermittelt die Atmosphäre die zu dieser Zeit in Deutschland herrscht sehr gut.
Wir Leser wissen ja welchen Weg das Land einschlägt. Die Charaktere glauben zu dieser Zeit noch nicht an einen erneuten Krieg.

Ich bin schon sehr gespannt wer im 4. Band im Vordergrund steht. Sind es die Söhne oder vielleicht die Mütter?
Ich freue mich jetzt schon, wenn ich weiterlesen kann.

Der Polizist

John Grisham
Thriller
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Jake Brigance is bag

Jake Brigance der legendäre Verteidiger aus „Die Jury“ und „Die Erbin“ ist zurück.
Drew Gamble hat einen örtlichen Deputy getötet und Jake Brigance wird ihm als Pflichtverteidiger zugewiesen.
Es stellt sich die Frage war es Notwehr oder Mord?
Die Bewohner von Clanton fordern die Todesstrafe.
Der Beschuldigte Drew Gamble ist ein Jugendlicher von gerade einmal 16 Jahren.
Je mehr sich Jake Brigance mit dem Fall befasst, desto klarer wird ihm, er muss alles ihm mögliche für den Jungen tun.
Dabei bringt Jake Brigance seine Karriere und das Leben seiner Familie in Gefahr.

Die Thriller von John Grisham sind legendär.
In seinem neuen Roman „Der Polizist“ lässt der Autor den Verteidiger Jake Brigance wieder aufleben.
Jake Brigance übernimmt die Pflichtverteidigung des Jugendlichen Drew Gamble, der einen Deputy getötet hat.
Die Bevölkerung fordert die Todesstrafe.
Jake Brigance fragt sich, je tiefer er sich in den Fall einarbeitet ob es nicht doch Notwehr war.
Die sozialen Verhältnisse aus denen Drew Gamble kommt sind nicht die Besten.
Der getötete Polizist lebte mit dem beschuldigten und der Familie in einem Haushalt. Alkohol und Gewalt standen auf der Tagesordnung.

Mich hat das Schicksal von Drew beim lesen sehr berührt.
Es ist spannend und interessant die Hintergründe, die letztendlich zu dieser Tat geführt haben zu erfahren.
Der Verteidiger tut alles um Drew vor der Todesstrafe zu bewahren.

Jake Brigance arbeitet zusammen mit einem Freund noch an einem weiteren Fall, ein Fall der richtig Geld einbringen soll.
Leider erfährt man in diesem Buch nicht viel darüber.
Wahrscheinlich hätte es den Umfang des Buches gesprengt. Interessant wäre es trotzdem gewesen.

Der Schreibstil von John Grisham ist gut verständlich.
Er weiß genau wie er Spannung und Dramatik aufrecht hält.
Wer den Autor kennt, weiß auch, dass er gerne einmal etwas weiter ausholt und dadurch die Handlung etwas ins Stocken gerät.
Das sei ihm aber verziehen.

„Der Polizist“ ist ein spannender Thriller den ich allen Grisham-Fans und solche die es werden wollen nur empfehlen kann.

Die Karte

Andreas Winkelmann
Thriller
erschienen im Rowohlt Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an www.vorablesen.de für das Rezensionsexemplar.

Hochspannung von Feisten

Covertext:
Der neue Thriller des Nr.-1-Bestsellerautors.
Er gehört zu deinem Training wie die Schuhe und der Soundtrack: Dein Fitness-Tracker, der deine Laufstrecke online teilt. Jeder weiß, wo du warst – und wieder sein wirst. Doch damit inspirierst du jemanden zu einem ganz besonderen Kunstwerk, den du besser nicht auf dich aufmerksam gemacht hättest.
Er trackt deine Initialen in eine digitale Karte. Sein Zeichen, dass du die Nächste sein wirst …
Lauf, so schnell du kannst – es wird dir nichts nützen. Er erwartet dich.

„Die Karte“ ist bereits der 4. Band der Kerner und Oswald Reihe von Andreas Winkelmann.
Für mich war es das erste Buch des Autors.
Am Anfang habe ich etwas gebraucht um mich mit den Protagonisten anzufreunden, danach konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
„Die Karte“ ist ein echter Thriller, Hochspannung ist garantiert.
Das Thema ist sehr aktuell. Viele Menschen Posten ganz unbedarft Dinge über sich im Internet.
So auch in diesem Buch die Joggerinnen.
Sie Posten ihre Laufstrecke und ihre Zeiten. Wollen ihre Leistung mit anderen vergleichen, sich untereinander Austauschen.
Doch was ist, wenn dir jemand Böses will?

Andreas Winkelmann lässt uns in die Abgründe der menschlichen Seele schauen.
Der Täter hat sich einen perfiden Plan für seine Opfer ausgedacht.
Der Ermittler Jens Kerner und seine Kollegen ermitteln auf Hochtouren.
Dabei haben sie kaum Zeit zum Luftholen den es geht Schlag auf Schlag.
Die Spannung zieht sich von Anfang bis Ende.
Gleich am Anfang, im Prolog geschieht ein Mord.
Im weiteren Verlauf des Buchs kommt immer ein Mädchen zu Wort.
Das Mädchen hat sehr unter seiner Mutter zu leiden.
Die Mutter versucht dem Mädchen eine Männerwelt voller Bosheit, Hass und Gefahr darzustellen.
Ich habe mich immer wieder gefragt, wie passt das Mädchen in die Geschichte?
Was hat es mit dem Mord im Prolog auf sich?
Die Zusammenhänge wollten sich mir nicht erklären. Die Spannung stieg von Seite zu Seite.
Immer wieder hatte ich einen Verdächtigen, immer wieder hat sich der Verdacht zerschlagen.
Das Ende war dann überraschend aber auch stimmig.

Andreas Winkelmann hat es geschafft mich mit seinem Thriller in Atem zu halten.
Jetzt habe ich mir vorgenommen die vorherigen Bände der Reihe zu lesen.

Tage mit Gatsby

Joséphine Nicolas
Roman
erschienen im DuMont Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den DuMont Verlag für das Rezensionsexemplar

Realität und Fiktion gekonnt miteinander verknüpft

Der Schriftsteller F. Scott Fitzgerald und seine Frau Zelda verlassen die USA.
In Südfrankreich möchte Fitzgerald an seinem Roman arbeiten der wieder Geld in die Kasse spülen soll.
Zelda, die den Glamour und die Partys vermisst fängt sich schnell an zu langweilen.
Ihre eigenen schriftstellerischen Ambitionen werden von ihrem Mann klein geredet.
So stürzt Zelda sich in den „Sommer der tausend Partys“ und beginnt eine Affäre mit dem Piloten Édouard Jozan. 
Die Affäre und die Langeweile seitens Zelda führt zu viel Streit zwischen dem Glamourpaar.
Gleichzeitig bekommt F. Scott Fitzgerald dadurch auch Auftrieb und Inspiration für seinen berühmten Roman „Der große Gatsby“

Ich kann nur sagen „was für ein tolles Buch“.
In ihrem Roman „Tage mit Gatsby“ erzählt Joséphine Nicolas aus dem Leben des
Glamourpaares F. Scott und Zelda Fitzgerald.

F. Scott Fitzgerald ist wohl fast jedem bekannt. Von seiner Ehefrau Zelda wusste ich nichts, bis ich vor ein paar Jahren den Film Zelda gesehen habe.
Jetzt empfinde ich es fast wie ein Geschenk dieses Buch lesen zu dürfen.

Die Autorin beschränkt sich in ihrem Roman auf die Zeit, die das Paar in Südfrankreich gelebt hat und F. Scott Fitzgerald an seinem Roman „Der große Gatyby“ gearbeitet hatte.
Nach den Jahren in New York, wo Zelda der Star jeder Party war ist es ihr in Südfrankreich zu ruhig.
So nimmt das Drama seinen Lauf.
Zelda wird auch in Südfrankreich immer mehr zum Partygirl und beginnt eine Affäre mit dem Piloten Édouard Jozan.
Im Hause Fitzgerald hängt der Haussegen schief. Streit und Alkoholkonsum stehen auf der Tagesordnung.
Dies nutzt F. Scott Fitzgerald aber auch als Inspiration für die Arbeit an seinem Roman „Der große Gatsby“.

Joséphine Nicolas erzählt die Geschichte des Paares aus der Sicht von Zelda.
Die Geschichte ist sehr authentisch und glaubwürdig geschrieben.
Gekonnt verwebt die Autorin Realität und Fiktion zu einem passenden Ganzen.
Der Schreibstil von Joséphine Nicolas ist leicht verständlich und flüssig so, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte.
„Tage mit Gatsby“ wird für mich zu den Lesehighlights 2021 gehören.

Nordwestzorn

Svea Jensen
Kriminalroman
erschienen bei Harper Collins
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Harper Collins Verlag für das Rezensionsexemplar.

Die Soko St. Peter Ording ermittelt wieder

Endlich ist es offiziell, die Vermisstenstelle für alte und neue Vermisstenfälle ist gegründet.
So kehrt auch Anna Wagner als Leiterin der Vermisstenstelle nach St. Peter Ording zurück.
Ihr zur Seite gestellt wurde Nils Scheffler und auch Hendrik Norberg, der Dienststellenleiter der Polizei wird sie, immer wenn es seine Zeit erlaubt tatkräftig unterstützen.
Anna hat sich einen alten Fall vorgenommen.
Vor mehr als 15 Jahren ist ein Junge aus einem Sommercamp bei St. Peter Ording verschwunden.
Alles sah nach Kindesmissbrauch aus und es gab 3 Verdächtige.
Der Hauptverdächtige, der Leiter des Sommercamps wurde in einem Indizienprozess freigesprochen.
Doch den Verdacht und die Verachtung der Bewohner von St. Peter Ording konnte er nicht abstreifen.
So ist er für lange Zeit nach Mallorca ausgewandert. Jetzt ist er zurückgekehrt und sieht sich durch die Wiederaufnahme des Falles erneut im Fokus der Ermittlungen.

„Nordwestzorn“ ist der 2. Band der Krimireihe Soko St. Peter Ording von Svea Jensen.
Die Autorin schreibt schon lange unter ihrem realen Namen Kriminalromane.
Für ihre neue Krimireihe hat sie sich ein Pseudonym zugelegt.

Die Protagonisten sind mir schon im ersten Band „Nordwesttod“ sympathisch gewesen und ich freue mich sie wiederzutreffen.
Besonders freut es mich für Anna, dass ihr Wunsch zurück nach St. Peter Ording zu kommen in Erfüllung gegangen ist.

Kommissarin Anna Wagner arbeitete erfolgreich bei der Vermisstenstelle München.
Nach einer schmutzigen Scheidung brauchte sie eine Veränderung und kam für einen Vermisstenfall nach St. Peter Ording.
Jetzt wird sie Leiterin der neu gegründeten Vermisstenstelle für alte und neue Fälle die auf St. Peter Ording angesiedelt ist.

Hendrik Norberg war als Ermittler bei der Mordkommission Itzehoe.
Nach dem Tod seiner Frau wollte Hendrik mehr Zeit für seine Söhne haben und wechselte als Dienststellenleiter zur Schutzpolizei St. Peter Ording.
Für Hendrik der mit Leib und Seele Kommissar bei der Mordkommission war ist das kein leichter Schritt gewesen.

Nils Scheffler ist ein junger, sehr sympathischer Polizeibeamter, der seine Arbeit mit Leib und Seele verrichtet.
Er ist äußert motiviert und immer bereit von der Erfahrung seiner Vorgesetzten zu lernen.

Der Fall ist spannend und interessant erzählt.
Allen ist klar, dass der verschwundene Junge nicht mehr am Leben ist.
Es werden alle Personen die in dem Fall involviert waren noch einmal befragt.
Anna und Hendrik haben das Gefühl, dass die damaligen Ermittler etwas verschweigen.
Es gestaltet sich schwierig einen Täter nach über 15 Jahren zu finden, zumal die Leiche des wahrscheinlich toten Jungen nie aufgetaucht ist.

Der Schreibstil von Svea Jensen ist flüssig und leicht verständlich.
Die Autorin schafft beim Schreiben mühelos den Spagat zwischen den Ermittlungen, dem Privatleben der Ermittler und der Beschreibung der Handlungsorte.
Es ist genau die richtige Mischung.

Jetzt freue ich mich auf den 3. Band

Prost, auf die Wirtin

Friedrich Kalpenstein
Kriminalroman
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Auftakt einer spannenden Provinzkrimi-Reihe gewürzt mit einer Portion Humor

Die Wirtin des idyllischen Örtchens Brunngries wird tot im Wald aufgefunden.
Und das ausgerechnet an einem Sonntag.
Hauptkommissar Tischler ist gerade erst von München nach Brunngries gezogen,
wo er am Montag seine neue Stelle als Leiter der örtlichen Dienststelle antreten soll.
Am Tatort lernt er auch gleich seinen Kollegen Polizeiobermeister Fink kennen.
Auch Spusi und Gerichtsmedizin ist vor Ort und so wird Tischler gleich mit dem Ur-Bayrischen Menschenschlag bekannt an den er sich noch gewöhnen muss.
Schnell gerät der Ehemann des Opfers in Verdacht.
Nur war der Wirt wirklich der Täter?

„Prost, auf die Wirtin“ ist der 1. Fall der Provinzkrimi-Reihe von Friedrich Kalpenstein.

Nachdem ich den 2. Band Prost, auf die Erben schon gelesen habe, musste ich einfach wissen wie die Reihe mit Hauptkommissar Tischler begann. Wollte gerne wissen wie sein Start in Brunngries war.
In diesem 1. Band lernt man alle Charaktere kennen. Erfährt wie die ersten Zusammentreffen gelaufen sind.
Auch das Geheimnis eines gefalteten Kranichs, den Tischler immer wieder auf seiner Fußmatte findet nimmt hier seinen Anfang.

Die Protagonisten sind einfach genial.

Tischler, der von München nach Brunngries gekommen ist, ist ein Liebhaber guten Kaffees.
So hält auch als erstes eine Kaffeemaschine mit Siebträger, mit der man guten Espresso zubereiten kann Einzug in sein Büro. Mit seinem Espresso zaubert er sogar der Sachbearbeiterin Luise ein Lächeln auf die Lippen.
Tischler ist auch ein Liebhaber von Oldtimer. So fährt et einen alten Jaguar mit 265 PS.
Manch einer wird sich fragen, wie sich ein Hauptkommissar so ein teures Auto leisten kann.

Polizeiobermeister Fink ist genauso sympathisch.
Er wohnt noch bei Mama, die über alles und jeden im Ort bestens informiert ist.
Er trägt gerne sein Trachtenjankerl, weswegen ihn Tischler gerne aufzieht.
An seinen Vernehmungsmethoden muss er noch etwas arbeiten und auch in der Gerichtsmedizin fühlt er sich recht unwohl.

Auch wenn ich aus dem 2. Band schon wusste wer hier der Täter ist, war das Buch für mich spannend zu lesen.
Die Ermittler hatten schnell einen Verdächtigen aber keine handfesten Beweise.
So nahmen die Befragungen im Ort ihren Lauf.
Man lernte einige Bewohner näher kennen, die man bestimmt in einem der nächsten Bände wieder trifft.
So zieht sich der Spannungsbogen von Anfang bis Ende.
Die Auflösung ist dann stimmig und ich bin rundum zufrieden.

Gewürzt ist das Ganze mit einer ordentlichen Portion Humor.
Einige Male musste ich beim Lesen laut losprusten vor Lachen.
Dabei wird es aber niemals platt. Der Humor fliest fein in die Geschichte und in die Unterhaltungen ein.
Auch das Kauzige der Bayern vermittelt Friedrich Kalpenstein, der ja selbst Bayer ist sehr gut.
„Prost, auf die Wirtin ist ein super gelungener Auftakt für eine vielversprechende Krimireihe.

Jetzt freue ich mich schon auf den 3. Band Prost, auf die Jugend der Ende August erscheinen wird und hoffe, dass danach noch viele weitere Bände mit Tischler und Fink folgen.

Der Tote vom Kniepsand

Magnus Holst
Kriminalroman
erschienen bei Magnus Holst
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Magnus Holst für das Rezensionsexemplar

Ein neuer Stern am Krimihimmel

Mila Fochs, Kriminaloberkommissarin beim LKA Schleswig-Holstein droht ins Abseits gestellt zu werden.
Nach einem schwerwiegenden Fehler und einer Dienstaufsichtsermittlung soll sie in den Innendienst versetzt werden.
Ihr Vorgesetzter gibt Mila noch eine Chance sich zu beweisen.

Auf Amrum wurde ein Geschäftsmann tot aufgefunden.
Mila soll die Ermittlungen vor Ort übernehmen.

Die Ermittlungen führen zu einem Netz von Ökoaktivlisten und auch ins private Umfeld des Opfers.

Mila, die ihre einzige Chance wieder auf ihre Position beim LKA zurückzukehren in der Lösung des Falles sieht, geht bei ihren Ermittlungen nicht immer nach den polizeilichen Regeln vor.

„Der Tote vom Kniepsand“ ist das bemerkenswerte Krimi-Debüt von Magnus Holst.
Der Krimi ist auf der Nordseeinsel Amrum angesiedelt und genauso rau wie die Nordsee ist auch seine Ermittlerin Mila Fochs.

Mila ist ein sehr interessanter Charakter.
Selbst bezeichnet sie sich als Wrack.
Narben im Gesicht, fehlende Augenbraue, Träume die sie nachts nicht schlafen lassen und sich nur mit Alkohol besänftigen lassen.
All das ist ein Überbleibsel eines dramatischen Erlebnisses aus ihrer frühen Jugend.
Stück für Stück erfährt man beim Lesen mehr aus Millas Vergangenheit, die sich tief in ihre Psyche eingebrannt hat.

Auch der Fall ist spannend und verzwickt. Magnus Holst legt gekonnt verschiedene Spuren die zum Täter führen können.
Ich hatte mehrere Verdächtige, doch wer der wahre Täter ist, hat sich erst am Ende herausgestellt.
Der Autor hat den Spannungsbogen also bis zum Ende aufrecht erhalten.

Zwischen den einzelnen Kapitel kommt immer wieder eine junge Frau mit wenig Kenntnissen der deutschen Sprache zu Wort.
Sie sucht nach ihrer Schwester, die zum studieren nach Deutschland gekommen ist und offensichtlich tot ist.
Hier habe ich mich lange gefragt wie das mit dem Fall zusammenhängt. Erst ganz am Ende hat sich mir erschlossen was es mit der jungen Frau und ihrer Schwester auf sich hat.

Das letzte Kapitel war dann nach der Auflösung des Falls entspannt und ich habe Hoffnung für Mila geschöpft.
Doch der letzte Satz hat mir dann doch wieder das Blut in den Aden gefrieren lassen und so kann ich es jetzt kaum erwarten bis die Reihe mit Mila Fochs weitergeht.

Wie Träume im Sommerwind

Katharina Herzog
Roman
erschienen im Rowohlt Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an die Buchboutique und den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein wunderschöner Sommerroman

Die Familie Jung betreibt auf Usedom einen Rosenhof.
Die älteste Tochter Clara ist mit in das elterliche Unternehmen eingestiegen und die jüngere Tochter Emilia, die schon immer eine Begeisterung für Düfte hat, ist nach Paris um sich an der Ecole de Givaudan als Parfümeurin ausbilden zu lassen.
Als Emilia einen Anruf aus Usedom bekommt, dass ihre Schwester Clara einen schweren Autounfall hatte kommt sie nach Usedom zurück.
Im Krankenhaus findet Emilia ihre Schwester im künstliche Koma vor.
Als Emilia herausfindet, dass ihre Schwester nach Kent reisen wollte und in Claras Zimmer ein Bild von einer wunderschönen Rose mit Namen „The Beauty of Claire“ findet reist sie kurzerhand mit Claras bestem Freund Josh und Claras Tochter nach Kent um diese Rose zu suchen.

„Wie Träume im Sommerwinde“ heißt der neue Roman von Katharina Herzog.
Für mich gibt es keinen Sommer ohne ein Buch von Katharina Herzog in dem ich mich in den Sommer hineinträumen kann. Das ist seit einigen Jahren Tradition.
Jedes Jahr entführt die Autorin ihre LeserInnen an die schönsten und romantischsten Orte.
In ihrem neuen Roman geht es auf die Insel Usedom und nach Südengland.
Die Handlungsorte werden sehr anschaulich beschrieben.
Von den Gärten in England habe ich schon einiges gelesen, so auch von Sissinghurst.
Jetzt habe ich noch mehr Lust bekommen meine Koffer zu packen und einmal nach England zu reisen um mir da die Gärten anzusehen und den Duft der Rosen einzuatmen.

Die Charaktere in diesem Buch sind mir sehr sympathisch.
Die zwei Schwestern sind recht unterschiedlich aber jede auf ihre Art liebenswert.
Clara ist die zielstrebige von beiden. Nur mit Männern hat sie kein Glück. Der Vater ihrer Tochter hat ihr einst das Herz gebrochen. Vom Vater ihres Sohnes hat sie sich scheiden lassen.

Emilia ist immer die rebellische von beiden gewesen.
Ihr war Usedom zu klein so ist sie nach der Schule und einer Ausbildung nach Paris. Aber auch dort hat sie ihr Glück nicht gefunden.

Es macht Freude die Schwestern näher kennenzulernen und mit Emilia nach England zu reisen.

Die Geschichte hat zwei Handlungsstränge in zwei verschiedenen Zeitebenen.
Ein Geheimnis aus der Vergangenheit wird Stück für Stück in der Gegenwart gelüftet.

„Wie Träume im Sommerwind“ ist wieder ein traumhaft schöner Sommerroman aus der Feder von Katharina Herzog mit dem man sich einfach wegträumen kann.

Miss Hollywood-Mary Pickford und das Jahr der Liebe

Emily Walton
Historischer Roman
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Die Geburtsstunde Hollywoods und einer großen Liebe

1916 ist die Geburtsstunde Hollywoods.
Mit dabei ist der große Stummfilmstars Mary Pickford.
Mary steht, angetrieben von ihrer Mutter seit ihrer Kindheit auf der Bühne.
Erst Theater und dann Film.
Mittlerweile ist sie neben Charlie Chaplin der bekannteste und beliebteste Stummfilmstar Amerikas.
Die Menschen lieben ihre zierliche Gestalt und ihre blonden Locken, liebevoll wird sie Goldlöckchen genannt.
Als Mary den beliebten Schauspieler Douglas Fairbanks kennenlernt verliebt sie sich in ihn.
Die Liebe der beiden Stars muss geheim bleiben, den beide sind verheiratet und wollen ihre Karriere nicht aufs Spiel setzten.

Mit ihrem Roman „Miss Hollywood-Mary Pickford und das Jahr der Liebe“ entführt uns Emily Walton nach Hollywood.
1916 beginnt die Geburtsstunde der Traumfabrik Hollywood.
Wurde bisher primär in New York gedreht, entdecken immer mehr Filmproduzenten und Regisseure den kleinen Ort in der Nähe von Los Angeles.
Mit dabei die drei bekannten Stummfilmstars Mary Pickford, Charlie Chaplin und Douglas Fairbanks.
Es ist spannend zu lesen wie Hollywood immer mehr zum Mittelpunkt des Films wird.
In ihrem Roman lässt Emily Walton ihre LeserInnen hinter die Kulissen der Traumfabrik schauen.
Die Schauspieler waren zu dieser Zeit bei einer Filmgesellschaft unter Vertrag und haben Filme am Fließband abgedreht.
So auch Mary Pickford, die sich in ihren Schauspielkollegen Douglas Fairbanks verliebt.
Um ihre Karriere nicht zu zerstören müssen sie ihre Beziehung geheim halten. Passt doch eine außereheliche Beziehung nicht zu ihrem Image.

Mary ist auf dem Höhepunkt ihrer Kariere. Von ihrem Geld leben nicht nur sie und ihr Mann, der weniger bekannte Schauspieler Owen Moore sondern auch ihre Mutter und ihre Geschwister.
Mary schafft es vom einstigen Kinderstar am Theater zur großen Filmikone und schließlich zur Filmproduzentin.

Ein Stück ihres Weges dürfen wir Mary Pickford in diesem wunderschönen Roman bekleiden.
Wir erleben eine große Liebesgeschichte zwischen Mary und Douglas.
Auch die Freundschaft zwischen Douglas Fairbanks und Charlie Chaplin findet ihren Weg in die Geschichte.
Und natürlich die Geburtsstunde Hollywoods, das erste Anwesen in Beverly Hills und die Gründung von United Artists.

Der Schreibstil von Emily Walton ist flüssig und leicht verständlich. Sie vermittelt all die spannenden Hintergrundinformationen authentisch, ehrlich und auf eine sehr unterhaltsame Weise.
Der Roman mit 540 Seiten hat sich in nur wenigen Tagen gelesen, ich hätte ewig weiterlesen können.
„Miss Hollywood“ war mein erstes Buch von Emily Walton und ich hoffe, dass ich noch mehr von der Autorin zu lesen bekomme.

Gut Greifenau-Sternenwende

Hanna Caspian
Historischer Roman
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Hanna Caspian für die tolle Leserunde auf https://www.lovelybooks.de/

Ein glamouröses Ende der Gut Greifenau Reihe

„Gut Greifenau – Sternenwende“ ist der 6. und letzte Band der erfolgreichen Buchreihe rund um das Gut Greifenau und dessen Bewohner von Hanna Caspian.

Der 6. Band schließt unmittelbar an den 5. Band an, so war ich nach wenigen Seiten wieder mitten in der Geschichte drin. Es ist so schön die liebgewonnenen Charaktere wieder zu treffen. Es ist fast schon wie ein nach Hause kommen, nach Hause auf Gut Greifenau.

Die Kapitel wechseln zwischen den Bewohnern von Gut Greifenau und Berlin wo Katharina mit ihrer Familie lebt ab.
Auf Gut Greifenau ist es natürlich auch wieder ein Wechsel zwischen Downstairs und Upstairs.

Auch in diesem Band tut sich wieder so einiges auf Gut Greifenau, sowie auch in Berlin.
Schon nach wenigen Kapiteln flossen bei mir die ersten Tränen.
Die Atmosphäre in Deutschland verändert sich zusehend immer mehr.
Hanna Caspian bringt ihren LeserInnen nicht nur die historischen Begebenheiten sondern auch die wirtschaftliche und politische Situation im Lande auf eine unterhaltsame und leicht verständliche Art nahe.
Vieles was damals in Deutschland geschehen ist verstehe ich jetzt besser.

Und dann ist es soweit, das Ende rückt näher und das ist dann noch einmal ganz schön aufregend.

Jetzt schließe ich das Buch mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Der Abschied fällt mir richtig schwer.
Die Charaktere sind mir seit dem 1. Band ans Herz gewachsen.
Viel ist im Laufe der 6 Bände geschehen und alle haben eine große Entwicklung durchlebt.
Wie oft habe ich die letzten Jahre mit den Charakteren gelitten. Habe mit ihnen gelacht und geweint, habe mich mit ihnen gefreut und mit ihnen getrauert.

Jetzt beleibt mir nur noch, mich bei Hanna Caspian für die vielen schönen Lesestunden zu bedanken.
Und für ihre Entscheidung nach der geplanten Trilogie in die Verlängerung zu gehen.