Tage mit Gatsby

Joséphine Nicolas
Roman
erschienen im DuMont Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den DuMont Verlag für das Rezensionsexemplar

Realität und Fiktion gekonnt miteinander verknüpft

Der Schriftsteller F. Scott Fitzgerald und seine Frau Zelda verlassen die USA.
In Südfrankreich möchte Fitzgerald an seinem Roman arbeiten der wieder Geld in die Kasse spülen soll.
Zelda, die den Glamour und die Partys vermisst fängt sich schnell an zu langweilen.
Ihre eigenen schriftstellerischen Ambitionen werden von ihrem Mann klein geredet.
So stürzt Zelda sich in den „Sommer der tausend Partys“ und beginnt eine Affäre mit dem Piloten Édouard Jozan. 
Die Affäre und die Langeweile seitens Zelda führt zu viel Streit zwischen dem Glamourpaar.
Gleichzeitig bekommt F. Scott Fitzgerald dadurch auch Auftrieb und Inspiration für seinen berühmten Roman „Der große Gatsby“

Ich kann nur sagen „was für ein tolles Buch“.
In ihrem Roman „Tage mit Gatsby“ erzählt Joséphine Nicolas aus dem Leben des
Glamourpaares F. Scott und Zelda Fitzgerald.

F. Scott Fitzgerald ist wohl fast jedem bekannt. Von seiner Ehefrau Zelda wusste ich nichts, bis ich vor ein paar Jahren den Film Zelda gesehen habe.
Jetzt empfinde ich es fast wie ein Geschenk dieses Buch lesen zu dürfen.

Die Autorin beschränkt sich in ihrem Roman auf die Zeit, die das Paar in Südfrankreich gelebt hat und F. Scott Fitzgerald an seinem Roman „Der große Gatyby“ gearbeitet hatte.
Nach den Jahren in New York, wo Zelda der Star jeder Party war ist es ihr in Südfrankreich zu ruhig.
So nimmt das Drama seinen Lauf.
Zelda wird auch in Südfrankreich immer mehr zum Partygirl und beginnt eine Affäre mit dem Piloten Édouard Jozan.
Im Hause Fitzgerald hängt der Haussegen schief. Streit und Alkoholkonsum stehen auf der Tagesordnung.
Dies nutzt F. Scott Fitzgerald aber auch als Inspiration für die Arbeit an seinem Roman „Der große Gatsby“.

Joséphine Nicolas erzählt die Geschichte des Paares aus der Sicht von Zelda.
Die Geschichte ist sehr authentisch und glaubwürdig geschrieben.
Gekonnt verwebt die Autorin Realität und Fiktion zu einem passenden Ganzen.
Der Schreibstil von Joséphine Nicolas ist leicht verständlich und flüssig so, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte.
„Tage mit Gatsby“ wird für mich zu den Lesehighlights 2021 gehören.

Nordwestzorn

Svea Jensen
Kriminalroman
erschienen bei Harper Collins
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Harper Collins Verlag für das Rezensionsexemplar.

Die Soko St. Peter Ording ermittelt wieder

Endlich ist es offiziell, die Vermisstenstelle für alte und neue Vermisstenfälle ist gegründet.
So kehrt auch Anna Wagner als Leiterin der Vermisstenstelle nach St. Peter Ording zurück.
Ihr zur Seite gestellt wurde Nils Scheffler und auch Hendrik Norberg, der Dienststellenleiter der Polizei wird sie, immer wenn es seine Zeit erlaubt tatkräftig unterstützen.
Anna hat sich einen alten Fall vorgenommen.
Vor mehr als 15 Jahren ist ein Junge aus einem Sommercamp bei St. Peter Ording verschwunden.
Alles sah nach Kindesmissbrauch aus und es gab 3 Verdächtige.
Der Hauptverdächtige, der Leiter des Sommercamps wurde in einem Indizienprozess freigesprochen.
Doch den Verdacht und die Verachtung der Bewohner von St. Peter Ording konnte er nicht abstreifen.
So ist er für lange Zeit nach Mallorca ausgewandert. Jetzt ist er zurückgekehrt und sieht sich durch die Wiederaufnahme des Falles erneut im Fokus der Ermittlungen.

„Nordwestzorn“ ist der 2. Band der Krimireihe Soko St. Peter Ording von Svea Jensen.
Die Autorin schreibt schon lange unter ihrem realen Namen Kriminalromane.
Für ihre neue Krimireihe hat sie sich ein Pseudonym zugelegt.

Die Protagonisten sind mir schon im ersten Band „Nordwesttod“ sympathisch gewesen und ich freue mich sie wiederzutreffen.
Besonders freut es mich für Anna, dass ihr Wunsch zurück nach St. Peter Ording zu kommen in Erfüllung gegangen ist.

Kommissarin Anna Wagner arbeitete erfolgreich bei der Vermisstenstelle München.
Nach einer schmutzigen Scheidung brauchte sie eine Veränderung und kam für einen Vermisstenfall nach St. Peter Ording.
Jetzt wird sie Leiterin der neu gegründeten Vermisstenstelle für alte und neue Fälle die auf St. Peter Ording angesiedelt ist.

Hendrik Norberg war als Ermittler bei der Mordkommission Itzehoe.
Nach dem Tod seiner Frau wollte Hendrik mehr Zeit für seine Söhne haben und wechselte als Dienststellenleiter zur Schutzpolizei St. Peter Ording.
Für Hendrik der mit Leib und Seele Kommissar bei der Mordkommission war ist das kein leichter Schritt gewesen.

Nils Scheffler ist ein junger, sehr sympathischer Polizeibeamter, der seine Arbeit mit Leib und Seele verrichtet.
Er ist äußert motiviert und immer bereit von der Erfahrung seiner Vorgesetzten zu lernen.

Der Fall ist spannend und interessant erzählt.
Allen ist klar, dass der verschwundene Junge nicht mehr am Leben ist.
Es werden alle Personen die in dem Fall involviert waren noch einmal befragt.
Anna und Hendrik haben das Gefühl, dass die damaligen Ermittler etwas verschweigen.
Es gestaltet sich schwierig einen Täter nach über 15 Jahren zu finden, zumal die Leiche des wahrscheinlich toten Jungen nie aufgetaucht ist.

Der Schreibstil von Svea Jensen ist flüssig und leicht verständlich.
Die Autorin schafft beim Schreiben mühelos den Spagat zwischen den Ermittlungen, dem Privatleben der Ermittler und der Beschreibung der Handlungsorte.
Es ist genau die richtige Mischung.

Jetzt freue ich mich auf den 3. Band

Prost, auf die Wirtin

Friedrich Kalpenstein
Kriminalroman
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Auftakt einer spannenden Provinzkrimi-Reihe gewürzt mit einer Portion Humor

Die Wirtin des idyllischen Örtchens Brunngries wird tot im Wald aufgefunden.
Und das ausgerechnet an einem Sonntag.
Hauptkommissar Tischler ist gerade erst von München nach Brunngries gezogen,
wo er am Montag seine neue Stelle als Leiter der örtlichen Dienststelle antreten soll.
Am Tatort lernt er auch gleich seinen Kollegen Polizeiobermeister Fink kennen.
Auch Spusi und Gerichtsmedizin ist vor Ort und so wird Tischler gleich mit dem Ur-Bayrischen Menschenschlag bekannt an den er sich noch gewöhnen muss.
Schnell gerät der Ehemann des Opfers in Verdacht.
Nur war der Wirt wirklich der Täter?

„Prost, auf die Wirtin“ ist der 1. Fall der Provinzkrimi-Reihe von Friedrich Kalpenstein.

Nachdem ich den 2. Band Prost, auf die Erben schon gelesen habe, musste ich einfach wissen wie die Reihe mit Hauptkommissar Tischler begann. Wollte gerne wissen wie sein Start in Brunngries war.
In diesem 1. Band lernt man alle Charaktere kennen. Erfährt wie die ersten Zusammentreffen gelaufen sind.
Auch das Geheimnis eines gefalteten Kranichs, den Tischler immer wieder auf seiner Fußmatte findet nimmt hier seinen Anfang.

Die Protagonisten sind einfach genial.

Tischler, der von München nach Brunngries gekommen ist, ist ein Liebhaber guten Kaffees.
So hält auch als erstes eine Kaffeemaschine mit Siebträger, mit der man guten Espresso zubereiten kann Einzug in sein Büro. Mit seinem Espresso zaubert er sogar der Sachbearbeiterin Luise ein Lächeln auf die Lippen.
Tischler ist auch ein Liebhaber von Oldtimer. So fährt et einen alten Jaguar mit 265 PS.
Manch einer wird sich fragen, wie sich ein Hauptkommissar so ein teures Auto leisten kann.

Polizeiobermeister Fink ist genauso sympathisch.
Er wohnt noch bei Mama, die über alles und jeden im Ort bestens informiert ist.
Er trägt gerne sein Trachtenjankerl, weswegen ihn Tischler gerne aufzieht.
An seinen Vernehmungsmethoden muss er noch etwas arbeiten und auch in der Gerichtsmedizin fühlt er sich recht unwohl.

Auch wenn ich aus dem 2. Band schon wusste wer hier der Täter ist, war das Buch für mich spannend zu lesen.
Die Ermittler hatten schnell einen Verdächtigen aber keine handfesten Beweise.
So nahmen die Befragungen im Ort ihren Lauf.
Man lernte einige Bewohner näher kennen, die man bestimmt in einem der nächsten Bände wieder trifft.
So zieht sich der Spannungsbogen von Anfang bis Ende.
Die Auflösung ist dann stimmig und ich bin rundum zufrieden.

Gewürzt ist das Ganze mit einer ordentlichen Portion Humor.
Einige Male musste ich beim Lesen laut losprusten vor Lachen.
Dabei wird es aber niemals platt. Der Humor fliest fein in die Geschichte und in die Unterhaltungen ein.
Auch das Kauzige der Bayern vermittelt Friedrich Kalpenstein, der ja selbst Bayer ist sehr gut.
„Prost, auf die Wirtin ist ein super gelungener Auftakt für eine vielversprechende Krimireihe.

Jetzt freue ich mich schon auf den 3. Band Prost, auf die Jugend der Ende August erscheinen wird und hoffe, dass danach noch viele weitere Bände mit Tischler und Fink folgen.

Der Tote vom Kniepsand

Magnus Holst
Kriminalroman
erschienen bei Magnus Holst
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Magnus Holst für das Rezensionsexemplar

Ein neuer Stern am Krimihimmel

Mila Fochs, Kriminaloberkommissarin beim LKA Schleswig-Holstein droht ins Abseits gestellt zu werden.
Nach einem schwerwiegenden Fehler und einer Dienstaufsichtsermittlung soll sie in den Innendienst versetzt werden.
Ihr Vorgesetzter gibt Mila noch eine Chance sich zu beweisen.

Auf Amrum wurde ein Geschäftsmann tot aufgefunden.
Mila soll die Ermittlungen vor Ort übernehmen.

Die Ermittlungen führen zu einem Netz von Ökoaktivlisten und auch ins private Umfeld des Opfers.

Mila, die ihre einzige Chance wieder auf ihre Position beim LKA zurückzukehren in der Lösung des Falles sieht, geht bei ihren Ermittlungen nicht immer nach den polizeilichen Regeln vor.

„Der Tote vom Kniepsand“ ist das bemerkenswerte Krimi-Debüt von Magnus Holst.
Der Krimi ist auf der Nordseeinsel Amrum angesiedelt und genauso rau wie die Nordsee ist auch seine Ermittlerin Mila Fochs.

Mila ist ein sehr interessanter Charakter.
Selbst bezeichnet sie sich als Wrack.
Narben im Gesicht, fehlende Augenbraue, Träume die sie nachts nicht schlafen lassen und sich nur mit Alkohol besänftigen lassen.
All das ist ein Überbleibsel eines dramatischen Erlebnisses aus ihrer frühen Jugend.
Stück für Stück erfährt man beim Lesen mehr aus Millas Vergangenheit, die sich tief in ihre Psyche eingebrannt hat.

Auch der Fall ist spannend und verzwickt. Magnus Holst legt gekonnt verschiedene Spuren die zum Täter führen können.
Ich hatte mehrere Verdächtige, doch wer der wahre Täter ist, hat sich erst am Ende herausgestellt.
Der Autor hat den Spannungsbogen also bis zum Ende aufrecht erhalten.

Zwischen den einzelnen Kapitel kommt immer wieder eine junge Frau mit wenig Kenntnissen der deutschen Sprache zu Wort.
Sie sucht nach ihrer Schwester, die zum studieren nach Deutschland gekommen ist und offensichtlich tot ist.
Hier habe ich mich lange gefragt wie das mit dem Fall zusammenhängt. Erst ganz am Ende hat sich mir erschlossen was es mit der jungen Frau und ihrer Schwester auf sich hat.

Das letzte Kapitel war dann nach der Auflösung des Falls entspannt und ich habe Hoffnung für Mila geschöpft.
Doch der letzte Satz hat mir dann doch wieder das Blut in den Aden gefrieren lassen und so kann ich es jetzt kaum erwarten bis die Reihe mit Mila Fochs weitergeht.

Wie Träume im Sommerwind

Katharina Herzog
Roman
erschienen im Rowohlt Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an die Buchboutique und den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein wunderschöner Sommerroman

Die Familie Jung betreibt auf Usedom einen Rosenhof.
Die älteste Tochter Clara ist mit in das elterliche Unternehmen eingestiegen und die jüngere Tochter Emilia, die schon immer eine Begeisterung für Düfte hat, ist nach Paris um sich an der Ecole de Givaudan als Parfümeurin ausbilden zu lassen.
Als Emilia einen Anruf aus Usedom bekommt, dass ihre Schwester Clara einen schweren Autounfall hatte kommt sie nach Usedom zurück.
Im Krankenhaus findet Emilia ihre Schwester im künstliche Koma vor.
Als Emilia herausfindet, dass ihre Schwester nach Kent reisen wollte und in Claras Zimmer ein Bild von einer wunderschönen Rose mit Namen „The Beauty of Claire“ findet reist sie kurzerhand mit Claras bestem Freund Josh und Claras Tochter nach Kent um diese Rose zu suchen.

„Wie Träume im Sommerwinde“ heißt der neue Roman von Katharina Herzog.
Für mich gibt es keinen Sommer ohne ein Buch von Katharina Herzog in dem ich mich in den Sommer hineinträumen kann. Das ist seit einigen Jahren Tradition.
Jedes Jahr entführt die Autorin ihre LeserInnen an die schönsten und romantischsten Orte.
In ihrem neuen Roman geht es auf die Insel Usedom und nach Südengland.
Die Handlungsorte werden sehr anschaulich beschrieben.
Von den Gärten in England habe ich schon einiges gelesen, so auch von Sissinghurst.
Jetzt habe ich noch mehr Lust bekommen meine Koffer zu packen und einmal nach England zu reisen um mir da die Gärten anzusehen und den Duft der Rosen einzuatmen.

Die Charaktere in diesem Buch sind mir sehr sympathisch.
Die zwei Schwestern sind recht unterschiedlich aber jede auf ihre Art liebenswert.
Clara ist die zielstrebige von beiden. Nur mit Männern hat sie kein Glück. Der Vater ihrer Tochter hat ihr einst das Herz gebrochen. Vom Vater ihres Sohnes hat sie sich scheiden lassen.

Emilia ist immer die rebellische von beiden gewesen.
Ihr war Usedom zu klein so ist sie nach der Schule und einer Ausbildung nach Paris. Aber auch dort hat sie ihr Glück nicht gefunden.

Es macht Freude die Schwestern näher kennenzulernen und mit Emilia nach England zu reisen.

Die Geschichte hat zwei Handlungsstränge in zwei verschiedenen Zeitebenen.
Ein Geheimnis aus der Vergangenheit wird Stück für Stück in der Gegenwart gelüftet.

„Wie Träume im Sommerwind“ ist wieder ein traumhaft schöner Sommerroman aus der Feder von Katharina Herzog mit dem man sich einfach wegträumen kann.

Miss Hollywood-Mary Pickford und das Jahr der Liebe

Emily Walton
Historischer Roman
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Die Geburtsstunde Hollywoods und einer großen Liebe

1916 ist die Geburtsstunde Hollywoods.
Mit dabei ist der große Stummfilmstars Mary Pickford.
Mary steht, angetrieben von ihrer Mutter seit ihrer Kindheit auf der Bühne.
Erst Theater und dann Film.
Mittlerweile ist sie neben Charlie Chaplin der bekannteste und beliebteste Stummfilmstar Amerikas.
Die Menschen lieben ihre zierliche Gestalt und ihre blonden Locken, liebevoll wird sie Goldlöckchen genannt.
Als Mary den beliebten Schauspieler Douglas Fairbanks kennenlernt verliebt sie sich in ihn.
Die Liebe der beiden Stars muss geheim bleiben, den beide sind verheiratet und wollen ihre Karriere nicht aufs Spiel setzten.

Mit ihrem Roman „Miss Hollywood-Mary Pickford und das Jahr der Liebe“ entführt uns Emily Walton nach Hollywood.
1916 beginnt die Geburtsstunde der Traumfabrik Hollywood.
Wurde bisher primär in New York gedreht, entdecken immer mehr Filmproduzenten und Regisseure den kleinen Ort in der Nähe von Los Angeles.
Mit dabei die drei bekannten Stummfilmstars Mary Pickford, Charlie Chaplin und Douglas Fairbanks.
Es ist spannend zu lesen wie Hollywood immer mehr zum Mittelpunkt des Films wird.
In ihrem Roman lässt Emily Walton ihre LeserInnen hinter die Kulissen der Traumfabrik schauen.
Die Schauspieler waren zu dieser Zeit bei einer Filmgesellschaft unter Vertrag und haben Filme am Fließband abgedreht.
So auch Mary Pickford, die sich in ihren Schauspielkollegen Douglas Fairbanks verliebt.
Um ihre Karriere nicht zu zerstören müssen sie ihre Beziehung geheim halten. Passt doch eine außereheliche Beziehung nicht zu ihrem Image.

Mary ist auf dem Höhepunkt ihrer Kariere. Von ihrem Geld leben nicht nur sie und ihr Mann, der weniger bekannte Schauspieler Owen Moore sondern auch ihre Mutter und ihre Geschwister.
Mary schafft es vom einstigen Kinderstar am Theater zur großen Filmikone und schließlich zur Filmproduzentin.

Ein Stück ihres Weges dürfen wir Mary Pickford in diesem wunderschönen Roman bekleiden.
Wir erleben eine große Liebesgeschichte zwischen Mary und Douglas.
Auch die Freundschaft zwischen Douglas Fairbanks und Charlie Chaplin findet ihren Weg in die Geschichte.
Und natürlich die Geburtsstunde Hollywoods, das erste Anwesen in Beverly Hills und die Gründung von United Artists.

Der Schreibstil von Emily Walton ist flüssig und leicht verständlich. Sie vermittelt all die spannenden Hintergrundinformationen authentisch, ehrlich und auf eine sehr unterhaltsame Weise.
Der Roman mit 540 Seiten hat sich in nur wenigen Tagen gelesen, ich hätte ewig weiterlesen können.
„Miss Hollywood“ war mein erstes Buch von Emily Walton und ich hoffe, dass ich noch mehr von der Autorin zu lesen bekomme.

Gut Greifenau-Sternenwende

Hanna Caspian
Historischer Roman
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Hanna Caspian für die tolle Leserunde auf https://www.lovelybooks.de/

Ein glamouröses Ende der Gut Greifenau Reihe

„Gut Greifenau – Sternenwende“ ist der 6. und letzte Band der erfolgreichen Buchreihe rund um das Gut Greifenau und dessen Bewohner von Hanna Caspian.

Der 6. Band schließt unmittelbar an den 5. Band an, so war ich nach wenigen Seiten wieder mitten in der Geschichte drin. Es ist so schön die liebgewonnenen Charaktere wieder zu treffen. Es ist fast schon wie ein nach Hause kommen, nach Hause auf Gut Greifenau.

Die Kapitel wechseln zwischen den Bewohnern von Gut Greifenau und Berlin wo Katharina mit ihrer Familie lebt ab.
Auf Gut Greifenau ist es natürlich auch wieder ein Wechsel zwischen Downstairs und Upstairs.

Auch in diesem Band tut sich wieder so einiges auf Gut Greifenau, sowie auch in Berlin.
Schon nach wenigen Kapiteln flossen bei mir die ersten Tränen.
Die Atmosphäre in Deutschland verändert sich zusehend immer mehr.
Hanna Caspian bringt ihren LeserInnen nicht nur die historischen Begebenheiten sondern auch die wirtschaftliche und politische Situation im Lande auf eine unterhaltsame und leicht verständliche Art nahe.
Vieles was damals in Deutschland geschehen ist verstehe ich jetzt besser.

Und dann ist es soweit, das Ende rückt näher und das ist dann noch einmal ganz schön aufregend.

Jetzt schließe ich das Buch mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Der Abschied fällt mir richtig schwer.
Die Charaktere sind mir seit dem 1. Band ans Herz gewachsen.
Viel ist im Laufe der 6 Bände geschehen und alle haben eine große Entwicklung durchlebt.
Wie oft habe ich die letzten Jahre mit den Charakteren gelitten. Habe mit ihnen gelacht und geweint, habe mich mit ihnen gefreut und mit ihnen getrauert.

Jetzt beleibt mir nur noch, mich bei Hanna Caspian für die vielen schönen Lesestunden zu bedanken.
Und für ihre Entscheidung nach der geplanten Trilogie in die Verlängerung zu gehen.

Kaffeehaus – Falscher Glanz

Marie Lacrosse
Historischer Roman
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar.

Glanzvolle Fortsetzung der Kaffeehaus-Saga

Covertext:

Die junge Sophie von Werdenfels tritt ihre Stelle als Kaiserin Sisis Hofdame an. Doch im Hofstaat hat sie es schwer. Insbesondere die Gräfin Marie Festetics, Sisis Favoritin, verfolgt jeden ihrer Schritte mit Eifersucht und Argwohn. Sophie erlebt das vordergründig glamouröse, hinter den Kulissen jedoch zutiefst bigotte Leben am Kaiserhof mit. Als Hofdame muss sie auch an der Hochzeit ihrer großen Liebe Richard mit Amalie von Thurnau teilnehmen. Als sie selbst gegen ihren Willen mit einem viel älteren Adeligen verheiratet werden soll, flieht sie vom Hof ins Kaffeehaus ihres mittlerweile schwer kranken Onkels. Dort übernimmt sie die ersten Leitungsaufgaben …

„Das Kaffeehaus – Falscher Glanz“ ist der 2. Band der Kaffeehaus-Saga von Marie Lacrosse.
Gerade habe ich die Rezension zum 1. Band veröffentlicht, da ist auch der 2. Band schon gelesen.
Der Schreibstil und die interessanten Hintergrundinformationen am Kaiserhof lassen mich das Buch nicht aus der Hand legen.

Ich wurde nach den ersten Seiten wieder völlig in die Geschichte hineingezogen.
Wie oft ich den Film Sisi schon gesehen habe kann ich nicht mehr zählen, auch das Musical habe ich mir in Wien angesehen.
So kommt es mir auch diesmal vor wie ein Geschenk das Buch lesen zu dürfen.

War es im 1. Band Kronprinz Rudolf der im Mittelpunkt stand so ist es in diesem Buch die Kaiserin Sisi und die Wiener Hofburg.

Sophie, die im 1. Band schon die Verbindung zu Mary und Rudolf war tritt hier nun eine Stelle als Hofdame an.
Durch Sophie bekommt man einen Einblick hinter die Kulissen des Märchenpalastes.
Es geht allerdings nicht so märchenhaft zu wie man es sich vielleicht vorstellt. Schnell erklärt sich der Titel „Falscher Glanz“.
Sophie gewinnt das Vertrauen der Kaiserin und begleitet sie auf langen Spaziergänge.
Hier erzählt Sisi von ihren Sorgen und ihren Nöten. Von all den Gedanken die sie nach dem Tod ihres Sohnes umgehen.
Man hat das Gefühl die wahre Sisi, die Sisi mit all ihren Launen zu treffen, nicht die verherrlichte Sisi aus dem Film.

Natürlich treffen wir auch wieder auf das Kaffeehaus.
Als Sophie verheiratet werden soll flüchtet sie in das Kaffeehaus ihres Onkels.


Es ist erstaunlich wie gekonnt hier historische Begebenheiten mit Fiktion miteinander verwoben werden.
„Das Kaffeehaus – Falscher Glanz“ ist mit über 740 Seiten ein umfangreiches und facettenreiches Buch. Ich kann gar nicht oft genug betonen wie begeistert ich von diesem Werk bin.
Jetzt heißt es auf den dritten Band „Das Kaffeehaus – Geheime Wünsche“ das im Oktober erscheinen soll zu warten.

Das Leben ist ein Fest

Claire Berest
Roman
erschienen im Insel Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an https://www.lovelybooks.de/ für die tolle Leserunde

Emotionaler Einblick in das Leben von Frida Kahlo
Covertext:
„Frida spricht nicht, sie brüllt, sie flucht wie ein Bierkutscher, demonstriert mit den Kommunisten auf den Straßen von Mexiko-Stadt, trinkt literweise Tequila, feiert unzählige Feste – und das alles mit einem von Schmerzen gepeinigten und geschundenen Körper. Und sie malt, revolutioniert mit ihren Selbstporträts die Kunst ihrer Zeit, man sieht ihre Werke in den Galerien von New York und Paris. Frida will kein Leben ohne Sturm. Und sie kann sich kein Leben ohne Diego Rivera vorstellen, den großen mexikanischen Maler, auch wenn die beiden – »der Elefant und die Taube« – ebenso wenig getrennt wie gemeinsam leben können …“

In ihrem Roman „Das Leben ist ein Fest“ erzählt Claire Berest aus dem Leben der mexikanischen Malerin Frida Kahlo.

Das Buch ist in vier Teile aufgeteilt. Jeder Teil ist mit einer Farbe überschrieben. Die einzelnen Kapitel mit den dazugehörigen Farbtönen.

Nach einem schweren Unfall, der Frida lange ans Bett fesselte fing sie am zu malen.
Frida wird als sehr emotionaler Mensch beschrieben. Sie lebte ihre Gefühle und auch ihre Schmerzen aus. Das findet sich in ihren Bildern wieder.
Frida lernt den großen Maler Diego Rivera kennen und hat sich in ihn verliebt, ja sie ist ihm förmlich verfallen.
Diego Rivera hat Frida als Künstlerin bewundert, sie auf die gleiche Stufe wie er selbst gestellt.
Als Mensch kam es mir immer so vor war sie für ihn eher schmückendes Beiwerk.
Nach ihrer Hochzeit hatte der Maler weiterhin viele Affären.
Frida wusste davon, sie hatte ihrerseits auch Affären litt aber trotzdem unter Diegos Untreue.
Sich selbst hat Frida immer als hässlich bezeichnet. Ihr Körper war durch ihren schweren Unfall und die vielen Operationen gezeichnet.
Aber vor allem den Schmerz, der Frida täglich bekleidete muss sie als hässlich empfunden haben.
Diese Empfindungen und Emotionen hat sie in ihren Bildern zum Ausdruck gebracht.

Frida feiert aber auch das Leben. Ja, man kann schon sagen Fridas Leben war ein Fest.


Die Autorin beschreibt die Gefühle und die Schmerzen so emotional und authentisch. Ich hatte manchmal das Gefühl, Frida selbst sitzt mir gegenüber und erzählt mir aus ihrem Leben.
Auch die Bilder die Frida malt werden bildhaft beschrieben. Ich kenne einige von Frida Kahlos Gemälden aber bei weitem nicht alle. Aber auch die Bilder die man nicht kennt sieht man an Hand der Beschreiben deutlich vor Augen. Dazu kommen noch die Gedanken und Gefühle die Frida zu diesem Gemälde veranlasst haben.

Claire Berest hat mit „Das Leben ist ein Fest“ ein großartiges literarisches Werk veröffentlicht und mir die Ausnahmekünstlerin Frida Kahlo um einiges näher gebracht.
Einzige Manko, manche Begegnungen oder Ereignisse worüber ich gerne mehr gelesen hätte, wurden nur kurz angerissen.

Das Kaffeehaus-Bewegte Jahre

Marie Lacrosse
Historischer Roman
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Wunderschöner Auftakt einer neuen Saga

Wien in den 1880er Jahren,
Sophie von Werdenfels fühlt sich zu Hause nicht wohl. Alles ist trist und steif.
Ganz anders ist es im prächtigen Kaffeehaus ihres Onkels.
So besucht sie ihn immer wenn es ihr möglich ist.
Im Kaffeehaus lernt Sophie Richard von Löwenstein kennen und verliebt sich in ihn.
Richard ist ein Freund des Kronprinzen Rudolf.
Sophies beste Freundin ist Mary, sie interessiert sich für den verheirateten Kronprinzen.
Trotz Warnungen seitens Sophie lässt Mary sich auf Rudolf ein.
Wo das hinführt ist vielen bekannt.

„Das Kaffeehaus – Bewegte Jahre“ ist der Auftakt einer neuen Saga von Marie Lacrosse.
Ich kann nur sagen, was für ein Buch!
Ich wurde nach den ersten Seiten schon völlig in die Geschichte hineingezogen.
Vor einigen Jahren habe ich das Kloster in Mayerling (ehemaliges Jagdschloss des Kronprinzen Rudolf) besucht und mir auch das Musical Rudolf angeschaut.
Von diesem Zeitpunkt an bin ich fasziniert von der Geschichte. Jetzt dieses Buch hier lesen zu dürfen ist wie ein Geschenk.

Die Gestaltung des Buchs ist schon einmal wunderschön. Auf der Innenseite steht das Rezept der Mokka Prinzentorte. Es gibt einen Plan von Wien anno 1889 und einen Plan von Österreich-Ungarn.
Dann natürlich auch ein Personenverzeichnis, geordnet nach Personengruppen was äußerst hilfreich ist.

Anhand der fiktiven Charaktere Sophia von Werdenfels und Richard von Löwenstein macht man beim lesen die Bekanntschaft mir Kronprinz Rudolf und mit Mary Vetsera.
In diesem Buch wird Rudolf allerdings nicht romantisiert. Er wird anders dargestellt wie ihn sich so mancher vorgestellt hat.
Ich finde hier lernt man den wahren und echten Rudolf kennen.
Die Liebesgeschichte die zwischen Rudolf und Mary entsteht und deren Ende ist ja hinreichend bekannt. Mir hat Mary oft sehr leidgetan. Sie konnte nicht hinter die Fassade von Rudolf blicken.
Sie hat sich einem romantischen Traum hingegeben.

Auch die Geschichte von Sophia hat mich berührt.
Seit ihr Vater gestorben ist, ist das Leben für sie, ihre Schwester und ihrer Mutter nicht leicht.
Ihre Mutter hat wieder geheiratet und der Stiefvater ist sehr streng. So flüchtet Sophie immer wenn es geht zu ihrem Onkel ins Kaffeehaus.
Hier herrscht eine ganz andere Atmosphäre. Die Wiener Kaffeehausatmosphäre wird sehr gut vermittelt und ich habe mehr als ein Stück Kuchen beim lesen verzehrt.
Hier lernt sie Richard kennen.
Richard, ein Freund und Vertrauter des Kronprinz leidet unter dem was Rudolf ihm anvertraut. Auch Sophie spricht immer wieder Warnungen aus die Mary aber nicht hören will.
So werden die beiden ungewollt in in eine furchtbare Tragödie hineingezogen.

Es geht aber nicht nur um Liebe und Schmerz. Auch die politische Seite kommt nicht zu kurz.
In Österreich-Ungarn stehen Veränderungen an. Ungarn möchte sich am liebsten von Österreich lösen.

Man taucht in diesem Buch in das frühere Wien ein, in die Kaffeehauskultur und in die Geschichte Österreich-Ungarns.

Es ist erstaunlich wie gekonnt hier historische Begebenheiten mit Fiktion miteinander verwoben werden.
„Das Kaffeehaus – Bewegte Jahre ist mit über 700 Seiten ein umfangreiches und facettenreiches Buch. Ich kann gar nicht oft genug betonen wie begeistert ich von diesem Werk bin. Und das beste es folgen noch zwei Bände.

Der zweite Band „Das Kaffeehaus – Falscher Glanz“ liegt schon bei mir zum lesen bereit.