Reykjavik

Ragnar Jónasson und Katrín Jakobsdóttir
Thriller
351 Seiten
erschienen im btb Verlag
Übersetzt aus dem Englischen von Andreas Jäger
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den btb Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Island-Thriller

Im August 1956 verschwindet die fünfzehnjährige Lára. Sie hat in ihren Sommerferien als Haushaltshilfe auf einer beschaulichen Insel südlich von Reykjavík gearbeitet, bis sie eines Tages wie vom Erdboden verschluckt ist. Das tragische Ereignis wird zu Islands berühmtestem ungelösten Fall. Dreißig Jahre später geht der Journalist Valur kurz vor dem brisanten Gipfel zwischen Ronald Reagan und Michail Gorbatschow in Reykjavík einer neuen Spur im Fall Lára nach und riskiert damit sein Leben. Denn wenn Lára vor 30 Jahren Opfer eines Gewaltverbrechens wurde, dann hätte der Mörder gerade jetzt genug Gründe, erneut zuzuschlagen.

„Reykjavik“ von Ragnar Jónasson und Katrín Jakobsdóttir ist ein spannender Krimi aus Island.
Von Ragnar Jónasson habe ich die Dark-Iceland-Reihe und die Hulda-Reihe gelesen. Katrín Jakobsdóttir hingegen ist mir als Autorin unbekannt. Sie ist seit 2017 Premierministerin von Island.

Die Gegenwart in der Geschichte spielt im Jahre 1986.
Das Verschwinden der jungen Lára jährt sich zum dreißigsten Mal. Alle 10 Jahre wird der wohl bekannteste ungelöste Fall von der Presse wieder hoch gespült.
Der Journalist Valur kommt der Lösung des Falls, dank einem anonymen Hinweis recht nah. Mit seiner Recherche kommt er dem Geschehen von vor 30 Jahren sehr nahe und begibt sich in große Gefahr.

Ragnar Jónasson und Katrín Jakobsdóttir haben mit „Reykjavik“ ihren ersten gemeinsamen Thriller veröffentlicht.
Die Charaktere sind dem Autorenduo sehr gut gelungen. Sie werden gut beschrieben und sind lebendig.
Valur ist mir schnell sympathisch gewesen. Er steckt voller Energie und ist fest davon überzeugt den 30 Jahre alten ungelösten Fall zu lösen.
Auch Valurs Schwester Sunna war mir gleich sympathisch genau wie der frühere Ermittler Kristján Kristjánsson,
Auch die anderen Charaktere, die zum Teil nur kleine Rollen innehaben sind gut gelungen und bereichern die Geschichte.

Die Beschreibung der Handlungsorte ist detailreich. Man kann sich schnell ein Bild von den Orten machen.
Die Autoren bauen historische Ereignisse in die Geschichte ein, wie die 200 Jahrfeier von Reykjavik und den Gipfel zwischen Ronald Reagan und Michail Gorbatschow in Reykjavik. Das macht die Geschichte recht realistisch.

Der Schreibstil der beiden Autoren ist flüssig und gut verständlich.
Sie bauen recht schnell Spannung auf und man fragt sich was damals wirklich passiert ist.
Am Ende nimmt die Geschichte noch einmal eine überraschende Wendung ein so, dass die Lösung mich überrascht hat.

Der Geschichte steht ein Personenregister voran was ich immer sehr hilfreich finde.
Auch die Erklärung der isländischen Aussprache am Ende der Geschichte finde ich hilfreich. Gerade mit den isländischen Namen tue ich mir immer etwas schwer.

„Reykjavik“ ist ein spannender Thriller den ich mit großem Vergnügen gelesen habe.

Das dunkle Versteck

Arnaldur Indriðason
Kriminalroman
365Seiten
erschienen bei Bastei Lübbe
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar.

Spannende Krimireihe aus Island

Klappentext:
Nach dem Tod ihres Mannes findet Halla eine Pistole in einer Garage mitten in Reykjavík. Sie bringt sie zur Polizei. Als der pensionierte Kommissar Konráð davon erfährt, erinnert er sich, dass sein Vater eine ebensolche Waffe besaß. Ein Mitarbeiter der Spurensicherung findet zudem heraus, dass aus dieser Waffe der tödliche Schuss in einem anderen ungeklärten Fall stammt. Damals wurde ein Mann namens Garðar aus heiterem Himmel erschossen. nimmt nun privat Ermittlungen auf, weil er wissen will, was sein Vater mit den Verbrechen zu tun hat. Eine Spur führt zu Gústaf, einem Arzt, der wegen Kindesmissbrauchs im Gefängnis sitzt. Auch Konráðs Vater war damals mit diesem Arzt in Kontakt.

„Das dunkle Versteckt“ ist der 5. Band der Kommissar-Konráð-Reihe von Arnaldur Indriðason.
Zum besseren Verständnis sollte man die Bände in der Reihenfolge lesen, da sich immer wieder einmal auf einen vorherigen Fall berufen wird und der Autor so gut wie keine Rückblenden in seine Geschichte einbaut.

Dieser Fall ist für Konráð ein sehr persönlicher Fall. Er wird mit seinem Vater und seiner Vergangenheit konfrontiert.

Arnaldur Indriðason ist ein Meister des isländischen Krimis. Er versteht es schnell Spannung zu erzeugen und eine unheimliche Atmosphäre zu schaffen.
Die Handlung der Geschichte ist wieder gut durchdacht und spannend aufgebaut. Die Beschreibungen Islands sind bildhaft und detailliert.

Auch die Charaktere sind gut ausgearbeitet und glaubwürdig. Konráð ist ein sympathischer und einfühlsamer Protagonist, der mir im Laufe der Bände ans Herz gewachsen ist. Die anderen Charaktere sind ebenfalls interessant und facettenreich.

„Das dunkle Versteck“ ist ein spannender und atmosphärischer Krimi, der die Leser mit auf eine Reise in die dunklen Seiten Islands nimmt. Arnaldur Indriðason zeichnet ein eindringliches Bild einer Gesellschaft, in der Gewalt und Missbrauch allgegenwärtig sind.

Auch der 5. Band ist wieder ein gelungener Kriminalroman der alle Fans von Krimis und vor allem von isländischen Krimis begeistern wird.

Glückstöchter – Einfach lieben

Stephanie Schuster
Roman
634 Seiten
erschienen im S. Fischer Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den S.Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar

Eine Buch voller Emotionen

“Glückstöchter-Einfach Lieben“ ist der 2. Band der „Glückstöchter“ Dilogie von Stephanie Schuster.

Die Geschichte hat, wie schon Band 1 wieder zwei Erzählstränge.
Im Mittelpunkt stehen die zwei Frauen Anna und Eva.
Zwei Frauen die auf dem ersten Blick ganz unterschiedlich sind, auch die Handlungszeit liegt 60 Jahre auseinander.
Doch die beiden Frauen haben mehr Gemeinsamkeiten als sich auf dem ersten Blick erahnen lässt.

Mit Anna beginnen wir im Jahre 1911 auf der Tonkaalm. Nach dem Tod des Vaters ist Anna

ganz auf sich alleine gestellt. Sie lebt einsam auf der Alm. Dank ihrem profanen Wissen in Pflanzenkunde versucht sie sich mit dem Anbau verschiedener Pflanzen. Doch bei dem rauen Klima ist das ein schweres Unterfangen.

Mit Eva beginnen wir im Jahre 1977.
Sie lebt weiterhin in ihrer Münchner WG. Auch Eva ist der Natur sehr verbunden. Mit ihren Mitbewohnern gründet sie einen Naturkostladen. Eva hinterfragt immer noch ihre Herkunft. Und dann stößt sie auf einen Hinweis was ihre biologische Mutter betrifft.

Die zwei Frauen sind mir schon seit dem 1. Band ans Herz gewachsen.
Es macht mir Freude sie durch ihr Leben zu begleiten und ihre Entwicklung zu verfolgen.
Es sind zwei starke Charaktere die ihren Weg suchen.

Stephanie Schuster erzählt die Geschichte der beiden Frauen authentisch und mit viel Gefühl.
Ich kann das Geschehen gut nachvollziehen. Bei Eva noch etwas besser als bei Anna, da ich diese Zeit selbst miterlebt habe.

Stephanie Schuster hat einen leichten und flüssigen Schreibstil.
Die Zeit der Handlung wird sehr gut widergespiegelt, man erfährt vieles aus den 1910er und 1970er Jahren.
Auch aus der Botanik kann man das eine oder andere mitnehmen. So habe ich mich gefreut etwas über die Tonkabohne zu lesen. Ich habe davon schon viel gehört aber selbst noch nicht verwendet.
Am Ende des Buches gibt es dann auch wieder ein paar Rezepte.

Mit “Glückstöchter-Einfach Lieben“ habe ich mich wieder gut unterhalten gefühlt. Ich freue mich auf weitere Geschichten der Autorin.

Lustige Alltagsgeschichten mit Rabauke und Biene

Anna Maria Kuppe
Kinderbuch
Altersempfehlung ab 5 Jahre
erschienen bei BoD – Books on Demand
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Anna Maria Kuppe für das Rezensionsexemplar

Der Alltag mit Rabauke und Biene

Der Alltag mit Rabauke und Biene

„ Lustige Alltagsgeschichten mit Rabauke und Biene “ von Anna Maria Kuppe erklärt kindgerecht kleine Alltagsroutinen.

Im Mittelpunkt stehen die zwei Katzen Rabauke und Biene.
Rabauke ist ein wissbegieriger kleiner Kater, sein Bruder Biene dagegen ist ruhiger und versucht Rabauke oft die Welt zu erklären.

In diesem Band geht es um Alltagsdinge wie, wo kommt das Frühstück her oder die Körperpflege, die sich zwischen den Katzen und ihrer Katzenmama unterscheidet.
Es stellt sich auch die Frage warum die Katzenmama 5x in der Woche zur Arbeit geht. Sie kann doch einfach zu Hause bleiben.

Diese und andere kleine Geschichten erklären den Kindern in leicht verständlichen Worten den Alltag.
Bestimmt haben sich einige kleine Kinder auch schon gefragt, warum Mama und Papa immer Arbeiten gehen. Wo es doch zu Hause viel schöner ist.

Die Autorin Anna Maria Kuppe erzählt in „Lustige Alltagsgeschichten mit Rabauke und Biene “ eine wunderschöne Geschichte die nicht nur Kindern gefällt.
Es ist schön solche alltäglichen Dinge kindgerecht vermitteln zu können.
Die Geschichte wird mit schönen Illustrationen begleitet.
Es macht Freude sich mit den Kleinen auf die Couch zu setzten und die Geschichte gemeinsam zu erleben.

„Lustige Alltagsgeschichten mit Rabauke und Biene“ ist eins von mehreren Abenteuern das die Kater erleben und macht Lust auf weitere Geschichten.

Die Mönchin

Peter Orontes
Historischer Roman
475 Seiten
erschienen bei Harper Collins
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Harper Collins Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Historischer Roman mit klösterlichem Setting

Klappentext:
Herzogtum Oberösterreich, anno 1405. Adrian von Bitterstedt, gelehrter Benediktinermönch und Spezialist für antike Texte, visitiert die Abtei Ennswalden. Dort soll eine apokryphe Schrift lagern, ein fünftes Evangelium, das, fiele es in unbefugte Hände, der Kirche größten Schaden zufügen kann und deshalb gesichert werden soll. Doch seine wahre Mission ist eine andere. Im Auftrag einer Bewegung, die der Amtskirche den Kampf angesagt hat, forscht er insgeheim nach dem verschollenenBrief des Athanasius, welcher die Kirche in ihren Grundfesten erschüttern könnte. Adrians Mission ist brandgefährlich, handelt es sich bei ihm doch in Wirklichkeit um Adriana von Bronnen – eine junge Frau, die, als Mönch verkleidet, vor dem gefährlichsten Abenteuer ihres Lebens steht.

Mit seinem Historischen Roman „Die Mönchin“ führt Peter Orontes seien Leser*innen ins Mittelalter.

Der Benediktinermönch Adrian von Bitterstedt sucht in der Abtei Ennswalden nach einem geheimen Schriftstück.
Darin wird die Entscheidung, die Kaiser Konstantin traf, dass Gott und Jesus Christus wesensgleich sind widerlegt.
Dabei muss Adrian von Bitterstedt auf zwei Dinge achten. Zum einen, dass niemand erfährt nach was er wirklich sucht und zum anderen, dass er in Wirklichkeit Adriana von Bronnen ist, also eine Frau.

Peter Orontes gibt seinen Leser*innen einiges an Informationen vorab mit auf dem Weg.
Bevor die Geschichte beginnt kann man sich erst einmal an Hand einer Zeichnung mit dem Kloster und den einzelnen Bereichen vertraut machen.
Dann folgt ein hilfreiches Personenregister und danach eine Einteilung des klösterlichen Tagesablauf.
Dank dieser Informationen ist man gut gerüstet der Geschichte zu folgen.

Der Autor schildert in seinem Roman den klösterlichen Alltag sehr authentisch.
Dafür hat er wunderbare Charaktere entworfen, die seine Geschichte lebendig wirken lassen. Besonders gelungen ist dem Autor Adrian von Bitterstedt / Adriana von Bronnen. Hier ist der Wechsel zwischen Mann und Frau sehr gut gelungen.
Adriana ist eine für diese Zeit ungewöhnlich intelligente Frau. Sie hat ganz schnell meine Sympathie gewonnen.

Peter Orontes packt einiges am Spannung in die Geschichte. Manchmal liest sie sich wie ein Kriminalroman. Es gibt Intrigen, Mord und so manche ungeahnte Wendung.

Der Schreibstil von Peter Orontes ist flüssig und gut verständlich. Einige vielleicht unbekannte Begriffe werden am Ende in einem Glossar erklärt.

„Die Mönchin“ war für mich das erste Buch von Peter Orontes und ich habe damit einen neuen Autoren für mich entdeckt.

Das Haus Kölln – Glänzende Zeiten

Elke Becker
Historischer Roman
430 Seiten
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Interessante Geschichte über die Familie Kölln

Klappentext:
Elmshorn 1886: Viel zu früh wird Charlotte Köllns Mann durch einen Arbeitsunfall aus dem Leben gerissen. Zeit für Trauer bleibt ihr nicht, die Kornmühle muss weiterbetrieben werden, sonst steht die Familie vor dem Ruin. Als Frau darf Charlotte weder Kredite aufnehmen noch offiziell die Geschäfte führen, doch davon lässt sie sich nicht aufhalten. Als ihr ältester Sohn die Arbeiterin Bertha heiraten will, ist Charlotte gar nicht begeistert. Sie bangt um den Status der Familie, den es zu erhalten gilt. Die beiden willensstarken Frauen müssen sich wohl oder übel miteinander arrangieren und sie erkennen, dass sie alles bewältigen können, wenn sie zusammenstehen.

„Das Haus Kölln – Glänzende Zeiten“ ist der erste Band der Kölln-Saga von Elke Becker.

Elke Becker entführt ihre Leser*innen nach Elmshorn. Erzählt wird die Geschichte einer noch heute bekannten Unternehmerfamilie. Die Familie Kölln ist bekannt für ihre Haferflocken und andere Frühstücksprodukte.
Die Geschichte umfasst die Jahre 1886-1898.
Damals gab es die zarten Haferflocken noch nicht. Die Menschen aßen meist Hafergrütze die harte und spitze Spelzen enthielt.

Die Kornmühle der Familie Kölln läuft gut. Peter Kölln denkt daran zu vergrößern und zu modernisieren. Doch da kommt er bei einem Unfall in der Mühle ums Leben.
Jetzt steht seine Frau Frau Charlotte mit ihren 4 Kindern und der Mühle alleine da. Sie führt die Geschäfte bis der älteste Sohn Peter mit seinem Studium fertig ist, danach soll er die Geschäfte übernehmen.
Peter geht in der Woche seinem Studium nach und am Wochenende kommt er nach Hause und kümmert sich um die Kornmühle.
Als er der Familie gesteht, dass er ein Mädchen aus der Arbeiterschicht heiraten möchte hängt der Haussegen schief. Bertha arbeitet in einer Bäckerei und backt die ehrlichsten Torten. Doch für eine Ehe mit einem Kölln ist sie Mutter Charlotte nicht gut genug.

In einem 2. Handlungsstrang lernen wir Luisa kennen. Ihr Vater führt die Apotheke am Ort. Luisa, die ihrem Vater schon lange hilft die verschiedenen Cremes anzurühren und auch den Kräutergarten pflegt und Tees aus Heilkräuter mischt möchte gerne Apothekerin werden. Doch dazu müsste sie Studieren und das geht in Deutschland nicht.
So versucht sie zumindest als Gasthörerin an der Uni zugelassen zu werden. Ein Weg der recht steinig ist.

Elke Becker hat für die Geschichte ganz tolle Charaktere ins Leben gerufen. Nicht nur die Familie Kölln auch die Nebendarsteller sind gut getroffen. Die Charaktere und auch die Handlungsorte werden sehr gut beschrieben. Ich hatte schnell Bilder im Kopf.
Die Geschichte der Familie Kölln hat mich auch ganz schnell gefesselt.
Die Autorin hat sehr gute Recherchearbeit geleistet. Im Nachwort erzählt Elke Becker, dass ihr das Firmenarchiv zur Verfügung stand. Über das Privatleben der Familie Kölln war nicht so viel überliefert. Hier hat die Autorin ihre Fantasie freien Lauf gelassen. Herausgekommen ist eine Geschichte die mich begeistert hat. Elke Becker hat Realität und Fiktion wunderbar verknüpft. Die Geschichte wirkt sehr authentisch.
Enden lässt Elke Becker den ersten Teil wieder mit einem Schicksalsschlag für die Familie Kölln.
Jetzt kann ich es kaum erwarten bis ich den 2. Band „Das Haus Kölln – Große Hoffnung“ das am 11. April erscheint in Händen halte.

Zero Days

Ruth Ware
Thriller
380 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Übersetzt von Susanne Goga-Klinkenberg
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Thriller

Klappentext:

Jack und ihr Ehemann Gabe werden von großen Unternehmen engagiert, um deren Sicherheitssysteme zu unterlaufen und so deren Schwachstellen zu finden. Und die beiden sind verdammt gut in ihrem Job! Doch eines abends geht etwas schief und Jack wird verhaftet. Als sie Stunden später entlassen wird, findet sie ihren Mann Gabe ermordet am Schreibtisch. Verzweifelt und fassungslos bricht sie zusammen. Wer kann ihm das angetan haben?
Als wenig später ihre Aussage aufgenommen wird, ist Jack schnell klar: Sie selbst ist ins Visier der Ermittler geraten und bereits tief in ein gefährliches Spiel verstrickt. Und die Uhr tickt. Eine verzweifelte Flucht beginnt und die Suche nach einem skrupellosen Mörder …

„Zero Days“ ist der neue Thriller von Ruth Ware.
Die Autorin hat mich schon mit einigen Büchern in Atem gehalten.
So war ich auf den neuen Thriller sehr gespannt.

Jack und Gabe testen Unternehmen hinsichtlich ihre Sicherheit.
Sie teilen sich die Aufgabe ein, Gabe testet das Unternehmen auf Cybersicherheit. Er testet ob das System vor Hackerangriffen gut genug geschützt ist.
Jack hingegen versucht nachts in das Unternehmen einzudringen und die Alarmanlagen und die gesamte Sicherheitstechnik auszuschalten. So können sie ihren Kunden raten wo bei der Sicherheit aufgerüstet werden muss.
An einem Abend läuft es schlecht für Jack und sie wird verhaftet. Nach Erklärungen und Feststellung ihrer Identität wird Jack wieder auf freien Fuß gesetzt. Als sie mitten in der Nacht nach Hause kommt findet sie ihren Mann Gabe mit durchgeschnittener Kehle an seinem Schreibtisch.
Die Polizei hat sofort Jack in Verdacht. Natürlich finden die Ermittler Lücken in ihrem Alibi, doch bevor es zu einer Festnahme kommt kann Jack fliehen. Sie weiß, dass sie auf sich alleine gestellt und in Gefahr ist. Aber sie will den Mörder von Gabe finden.

Ruth Ware greift für diesen Thriller das aktuelle Thema Cyberkriminalität auf.
Man muss aber keine Angst vor zu vielen technischen Details haben.
Auch liefert die Autorin, da wo es nötig ist gleich Erklärungen.
So können die Leser*innen allem ohne Probleme folgen.

Die Autorin lässt ihre Leser*innen erst einmal Jack und Gabe kennenlernen.
Wobei der Fokus auf Jack liegt aus deren Sicht die Geschichte auch erzählt wird.
Mir war Jack schnell sympathisch und ich habe oft um sie gezittert.
Die einzelnen Kapitel werden wie bei einem Countdown runtergezählt was zusätzlich ein Spannungsgefühl bei den Leser*innen auslöst.

Ruth Ware hat einen sehr atmosphärischen Schreibstil, sie beschreibt ihre Charaktere und die Handlungsorte sehr genau.
Dadurch werden die Geschichte und die Protagonisten richtig lebendig.
Die Autorin versteht auch Spannung aufzubauen und sie bis zum Ende aufrecht zuhalten.

Das Ende hat mich dann auch noch einmal überrascht. So habe ich bis zum Ende mit gefiebert.

„Zero Days“ ist ein spannender Thriller und Ruth Ware hat mich damit wieder einmal völlig überzeugt.

Das Bild der Toten

David Lagercrantz
Thriller
430 Seiten
Übersetzt aus dem Schwedischen von Susanne Dahmann
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender 2. Band

Klappentext:
Der brillante Psychologe Hans Rekke und die clevere Polizistin Micaela Vargas haben soeben ihren ersten Fall gelöst. Da taucht plötzlich ein verzweifelter Mann bei Rekke auf. Vor vielen Jahren ist seine Frau nicht mehr von ihrem Abendspaziergang zurückgekehrt. Als ihre Leiche kurz darauf gefunden wurde, sah alles nach einem Unfall aus. Doch nun ist ein kürzlich aufgenommenes Foto aufgetaucht, das sie auf dem Markusplatz in Venedig zeigt. Lebt Claire Lidman noch? Die Ermittlungen stürzen Rekke und Vargas überraschend in private Abgründe. Denn es gibt einen gefährlichen Menschen aus Rekkes Vergangenheit, der auf Rache sinnt. Welche Rolle spielt die Frau auf dem Bild in dessen teuflischem Plan?

„Das Bild der Toten“ ist der zweite Band der Rekke-Vargas-Reihe von David Lagercrantz.
Bekannt wurde der Autor durch die Fortsetzung der Millennium Reihe.
Jetzt veröffentlicht der Autor seine erste eigene Thriller Reihe.
Hierfür hat David Lagercrantz interessante Protagonisten geschaffen.

Die Streifenpolizistin Micaela Vargas ist ein vielversprechendes Talent und hat erfolgreich ihren ersten Fall gelöst.
Sie ist als Kind chilenischer Einwanderer im selben Problemviertel aufgewachsen.
Micaela ist eine engagierte Polizistin, hat aber einen Bruder der auf der anderen Seite des Gesetztes steht.

Der Psychologe Hans Rekke ist wohl ein Genie was Verhörmethoden angeht.
Er ist der Sohn einer reichen Reederfamilie, Philosoph und musikalisch hochbegabt.
Rekke lebt in einer Villa in einem besseren Viertel.

Man sieht die beiden Hauptfiguren sind recht unterschiedlich, doch beides interessante und sympathische Charaktere.

Der Fall den der Psychologe Hans Rekke übernimmt klingt sonderbar. Ein Mann, dessen Frau vor vielen Jahren nach einem Abendspaziergang nicht nach Hause gekommen ist glaubt, dass seine Frau noch am Leben ist.
Doch nach dem Verschwinden der Frau wurde ihre Leiche gefunden und ein Unfalltod diagnostiziert.
Jetzt ist ein Bild aufgetaucht, dass die Frau in Venedig zeigt.
Hans Rekke hat einen Feind, das Superhirn Gabor. Hängt das Verschwinden seiner Frau mit Gabor zusammen?

Die Geschichte hat zwei Handlungsstränge die nebeneinander laufen und sich Stück für Stück einander annähern bis sie am Ende ganz miteinander verknüpft werden.
Die Handlung wird sehr spannend und mit einem ordentlichen Tempo erzählt.
Das Leben der Verschwundenen Ehefrau wird durchleuchtet. Sie war als Chefanalystin in der Finanzkrise tätig. Auch hier stellt sich den Ermittlern die Frage, ob die Tätigkeit mit dem Verschwinden zusammenhängt.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und gestaltet sich dadurch recht facettenreich.


Der Schreibstil von David Lagercrantz ist fesselnd, flüssig und gut verständlich.

Mit „Das Bild der Toten“ hat David Lagercrantz mich auch mit seinem 2. Band überzeugt.

Jetzt freue ich mich auf Band 3 „Das Zeichen des Fremden“ der im März 2025 erscheinen soll.

White Zero

Thilo Falk
Thriller
444 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Klimathriller

Mitteleuropa wird von einer neuen Eiszeit heimgesucht. Die erbarmungslose Kälte bedroht das Leben aller, die Versorgung der Bevölkerung ist durch eine zerstörte Infrastruktur nicht mehr gewährleistet, Energiepreise sind unbezahlbar. Die Forschung nach den Ursachen läuft auf Hochtouren. Doch dann machen Geophysikerin Dr. Jana Hollmer, deren Partner Clemens Bach sowie der Reederei-Chef Titus van Dijk eine unglaubliche Entdeckung …

„White Zero“ ist ein spannender Klimathriller von Thilo Falk.

Ein erschreckendes Szenario liegt der Geschichte zu Grunde. Europa wird von einer unerklärlichen Kältewelle heimgesucht. In Berlin sind es annähernd -30Grad. Es gibt Kältetode und der Infrastruktur kommt fast zum erliegen.
Ist der Grund der Klimawandel?
Die Geophysikerin Dr. Jana Hollmer versucht den Grund für diese Kältewelle zu finden.

Thilo Falk hat in seiner Geschichte Szenario erschaffen, dass einen Angst machen kann. Die Menschen sind einer extremen Kälte ausgesetzt. Die Energiekosten schießen in die Höhe. Die Versorgung kommt zum Teil zum erliegen.
Das Land, die Menschen und auch die Politik sind überfordert. Die Atmosphäre ist bedrückend und die Hilflosigkeit deutlich zu spüren.

In der Geschichte gibt es recht viele Protagonisten. Ich hatte am Anfang etwas Schwierigkeiten den Überblick zu behalten.
Der wichtigste Charakter ist Dr. Jana Hollmer ist ein sympathischer Charakter. Sie ist ehrgeizig und will hinter das Phänomen kommen.
Ihr Freund hingegen war manchmal etwas nervig. Der Grußkartentexter Clemens Bach sollte wahrscheinlich mit seinen Sprüchen die bedrückende Stimmung auflockern.

Die Handlungsorte wechseln immer zwischen Berlin, Freiburg, verschiedene europäischen Städten, Peking und dem Tschad ab. Man erkennt problemlos an der Überschrift des einzelnen Abschnitts wo man sich gerade aufhält.

Die vielen Handlungsorte lassen gut erkennen, dass es sich um ein globales Problem handelt. Die verschiedenen Perspektiven aus denen die Geschichte erzählt wird macht die Geschichte spannend.

Thilo Falk hat einen fesselnden und flüssigen Schreibstil. Die Geschichte braucht manchmal ein bisschen mehr Aufmerksamkeit ist aber gut zu verfolgen. Ich habe das Buch mit Spannung gelesen.

Was schön war und gut

Jill Blocker
Biografischer Roman
306 Seiten
Übersetzt aus dem Englischen von Christine K. Gubler
erschienen im Münster Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Münster Verlag für das Rezensionsexemplar

Emmy Hennings, eine faszinierende Frau

Klappentext:
Die junge Emmy Hennings führt in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts als herumreisende Künstlerin in den attraktivsten Städten Europas ein unkonventionelles Leben voller Leidenschaft, Freiheiten und Laster. Der Kriegsausbruch setzt ihrem Lebensstil ein abruptes Ende. Sie kann nicht mehr auftreten, ihre Freunde und Liebhaber werden in das Militär eingezogen und sie kommt unter dem seit kurzem wachsamen Auge der Regierung wegen Nichtigkeiten und fehlendem Patriotismus ins Gefängnis. Deutschland ist zu einem Kriegsschauplatz geworden und Emmy glaubt, verzweifelt und hoffnungslos, sterben zu müssen. Da schlägt ihr ein junger Mann namens Hugo Ball vor, in die Schweiz zu fliehen. In Zürich erleben Emmy und Hugo zunächst ein unerwartetes Gefühl von Frieden und Wohlstand. Wie sie sind Künstler aus ganz Europa, um der Armut, dem Elend und dem Einziehen zum Wehrdienst zu entfliehen, hierhergekommen. Doch bald realisieren sie, wie herausfordernd das Überleben als Flüchtling ohne Arbeitsbewilligung ist. Um Sicherheit und Sinn und Zweck in einer ringsum auseinanderbrechenden Welt zu finden, entscheidet sich Hugo zusammen mit Emmy ein literarisches Improvisationstheater zu starten. Das Cabaret Voltaire, wie sie es nennen, bietet jedermann eine spontane Auftrittsmöglichkeit. Dichter aller Sprachen lesen aus ihren Texten, Maler aller Nationen hängen ihre Bilder auf, Musikanten lassen ihre Instrumente ertönen – frei von allen Traditionen und Konventionen. Und Emmy als leuchtender Stern, der manchmal auch vom Weg abkommt, ist mit dabei. Eine neue Kunstbewegung, Dada genannt, ist entstanden und breitet sich aus nach Berlin, Paris und New York.

„Was schön war und gut“ von Jill Blocker ist wieder ein kleines Sahnestückchen aus dem Schweizer Münsterverlag.

Mit ihrer Geschichte hat Jill Blocker mir die mir bisher unbekannte Emmy Hennings nähergebracht.

Die Geschichte spielt zu Beginn des ersten Weltkriegs. Die Künstlerin Emmy Hennings, die in den großen Städten Europas unterwegs war und das Leben mit vollen Zügen genossen hat kann nach Kriegsausbruch nicht mehr auftreten.
Die Regierung hat ein Auge auf Emmy und sie kommt sogar ins Gefängnis.
Ein Freund rät ihr in die Schweiz zu immigrieren.
Viele deutsche Künstler sind zu dieser Zeit in die Schweiz geflüchtet. Die Künstler litten sehr, dass sie ihren Beruf nicht ausführen dürfen. Viele Leben in Armut. Emmy Hennings und Hugo Ball versuchen ein Improvisationstheater auf die Beine zu stellen. Das Cabaret Voltaire ist geboren. Hier können Künstler aller Art ausstellen oder ihre Stücke vortragen.

Jill Blocker hat mich mit ihrer Geschichte fasziniert und nachdenklich gemacht.
Vom Cabaret Voltaire und dem Dadaismus der zu dieser Zeit entstand habe ich schon öfter gehört. Jetzt zu lesen wie das Cabaret Voltaire entstanden ist war für mich interessant.
Viele Künstler sind zu dieser Zeit in die Schweiz immigriert. Wenn man so liest, wie nutzlos und verzweifelt sich die Menschen gefühlt haben, ihre Heimat aufgegeben haben um jetzt in einem anderen Land ohne Einkommen geduldet zu werden. Das ist sehr aktuell und lässt sich auch mit den heutigen Menschen vergleichen die ihre Heimat verlassen und Zuflucht suchen, auch wenn es keine Künstler sind.

Jill Blocker hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil.
Mit ihrer Geschichte hat die Autorin mich fasziniert und berührt.