Ginsterhöhe

Anna-Maria Caspari
Historischer Roman
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Ergreifende Familiengeschichte

Covertext:
1919: Körperlich und psychisch schwer versehrt kehrt der junge Bauer Albert Lintermann in sein Heimatdorf Wollseifen zurück. Seine Frau Bertha begegnet ihm mit Abscheu und Entsetzen. Doch Albert lässt sich nicht unterkriegen, und es gelingt ihm, seinen Platz in der Familie und der Dorfgemeinschaft wiederzufinden, nicht zuletzt, weil ihm Leni, die Verlobte seines im Krieg gefallenen Freundes, dabei hilft. Eine Zeitlang sieht es so aus, als könne das Leben wieder in geordneten Bahnen verlaufen, die Familie wächst, der Hof wird größer und trotz der zunehmenden Inflation hält der Fortschritt Einzug in Wollseifen. Bis die Nationalsozialisten in die karge ländliche Idylle einfallen und das Schicksal der kleinen Eifelgemeinde und ihrer Bewohner für immer besiegeln.

„Ginsterhöhe“ ist eine ergreifende Familiengeschichte fesselnd erzählt von Anna-Maria Caspari.

Im Mittelpunkt stehen Albert Lintermann und seine Frau Bertha.
Nach dem 1. Weltkrieg kehrt Albert zurück in sein Heimatdorf Wollseifen.
Der Krieg hat Albert körperlich und seelisch verändert.
Seine Frau Bertha wendet sich von ihm ab. Sie erkennt in Albert nicht mehr den Mann, den sie geheiratet hatte. Von seinen entstellenden Verletzungen im Gesicht ist sie zu tiefst erschrocken.
Doch Albert gibt nicht auf, er kämpft sich zurück ins Leben.
Unterstützt wird er dabei durch Leni. Sie war die Verlobte seines Freundes der im Krieg geblieben ist.

Das Buch ist in 3 Teile aufgeteilt. Der erste Teil umfasst die Jahre 1919-1928.
Die Nachwehen des Krieges sind deutlich zu spüren.
Viele Menschen haben das Trauma des erlebten noch nicht hinter sich gelassen.
Die Bewohner von Wollseifen bauen ihr zerstörtes Dorf nach und nach wieder auf.
Hunger und Geldnot beherrscht das Leben der Menschen.

Der 2. Teil umfasst die Jahre 1930-1939.
In diesem Teil nimmt das politische Geschehen einen großen Raum ein.
Hitler wird zum Reichskanzler ernannt.
Ein Reichsschulungszentrum wird in Wollseifen gebaut, wodurch das Dorf einen Aufschwung erlebt.
Die Stimmung im Lang ist zweigeteilt.Viele Menschen treten in die NSDAP ein, so auch einige Dorfbewohner von Wollseifen.

Der 3. Teil umfasst dann die Jahre 1939-1949.
Es sind die Kriegsjahre und die Jahre nach dem 2. Weltkrieg.
Wieder wird viel zerstört. Wieder erleben die Menschen schreckliches.
Doch der Wille das Dorf Wollseifen wieder aufzubauen ist bei seinen Bewohner ungebrochen.
Doch das Schicksal sieht es anders.

Der Roman „Ginsterhöhe“ hat einen realen geschichtlichen Hintergrund.
Das Dorf Wollseifen hat es wirklich gegeben und Anna-Maria Caspari erzählt seine Geschichte.
Die Charaktere hingegen sind frei erfunden.
Doch sie sind so gut in die Geschichte eingefügt, dass man meinen könnte auch sie hätte es wirklich gegeben.
Für mich wurden die Protagonisten recht schnell lebendig.
Anna-Maria Caspari erzählt die Geschichte fesselnd und berührend.
Ihr Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen.
Nach ein paar Seiten wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
So hat mich das Schicksal der Familie Lintermann und der anderen Dorfbewohner berührt.

„Ginsterhöhe“ ist ein Lesehighlight das ich sehr gerne empfehlen möchte.

Heimweh Stories

Colin Barrett
Kurzgeschichten
erschienen im Steidl Verlag
Übersetzt aus dem Englischen von Hans-Christian Oeser
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Steidl Verlag für das Rezensionsexemplar

Kurzgeschichten sehr gut erzählt

Covertext:

Die Grafschaft Mayo an der Westküste Irlands ist aus der Ferne sehr ansehnlich, lässt einen von Nahem aber im Stich. Hier lässt man seine Kuhherde von Dronen überwachen, kurvt mit klapprigen Autos über gefährliche Landstraßen, trifft sich im Pub oder bei Beerdigungen. Hier macht sich eine Polizistin nach einer Schießerei einen Instantkaffee und setzt sich an den Papierkram, hier wird ein beschaulicher Abend im Vereinsheim des Mark Golfklubs durch das Auftauchen eines schwertschwingenden Teenagers erschüttert, der auf der Flucht vor seinen Brüdern ist, hier begräbt ein Fußballtalent seine Premier League-Ambitionen im Autohaus seines Vaters.

„Heimweh Stories“ ist eine Sammlung von Kurzgeschichten von Colin Barrett.
Der Autor entführt seine LeserInnen nach Irland und nach Kanada.
Man lernt sehr unterschiedliche Charaktere kennen.
Eines haben sie alle gemeinsam, „Heimweh“.
Dabei ist nicht die Sehnsucht nach zu Hause gemeint, nein das Heim bereitet ihnen Schmerzen.
Eins haben alle Charaktere gemeinsam, sie kommen aus der sozial schwachen Schicht und sind etwas einfacher gestrickt.
Und alle haben ein mehr oder weniger schweres Schicksal zu ertragen.

So ist da ein junger Mann der seine Geschwister nach dem Tod der Eltern versorgt.
In ihm geht die Trauer um die Eltern und die Angst vor der Zukunft um.
Oder der talentierter Fußballspieler der zurückkehrt und einsehen muss das er gescheitert ist aber in der Heimat nicht mehr Fußfassen kann.
Eine Polizistin die denkt, dass vor Ort selbst die Verbrechen nur mittelmäßig sind.

Vieles spricht Colin Barrett nicht aus sondern deutet es nur an. Im Kopf entsteht dabei viel mehr als auf dem Papier steht.
Seine Sprache hat der Autor gut seinen Protagonisten angepasst.
Die LeserInnen werden mit den Problemen der Protagonisten, mit ihrer Trauer, mit Suizidgedanken und mit Depression konfrontiert.
Über all dem vergisst Colin Barrett den Humor nicht und ich musste bei der einen oder anderen Geschichte schon Schmunzeln.

„Heimweh Stories“ ist ein Buch mit abwechslungsreichen und sehr gut erzählten Kurzgeschichten.

Das Erbe der Silverstones

Sabine Strick
Roman
erschienen bei dp Digital Publishers
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an dp Digital Publishers für das Rezensionsexemplar

Tolle Familiengeschichte mit einem Geheimnis

Covertext:

Besser kann das Leben kaum werden! Als junger Hotelerbe kümmert sich Michael um die Luxushotels seiner Familie in Südengland, Rio de Janeiro und Dubai. Sein Glück wird vollkommen, als er die warmherzige Lebenskünstlerin Stephanie kennenlernt und die beiden ein Paar werden. Doch Michael hegt schon länger den Verdacht, dass es in seiner Familie ein düsteres Geheimnis gibt, dessen Ursprung in seiner Kindheit liegen muss. Im Landhaus seiner Großmutter in Devon findet er Briefe, die genau das bestätigen. Dann zeigt sich, dass die Vergangenheit noch eine Rechnung mit ihm offen hat, denn sein Vater erhält ein mysteriöses Erpresserschreiben, dem Michael auf den Grund gehen will. Ihm wird klar, dass er sich mit Stephanie an seiner Seite den Dämonen seiner Vergangenheit stellen muss.

„Das Erbe der Silverstones“ ist eine wunderschöne Familiengeschichte von Sabine Strick.

Im Mittelpunkt steht Michael. Er und seine Schwester Claudia sind die Erben einer luxuriösen Hotelkette.
Eigentlich ist er zufrieden doch da sind die Alpträume die immer wieder kommen.
Als kleiner Junge wurde er und sein Zwillingsbruder entführt.
Michael konnte entkommen, von seinem Bruder fehlt jede Spur.

Stephanie ist eine lebenslustige Frau.
Die Recherche für einen Kriminalroman führt sie in das Hotel wo sie Michael kennenlernt.
Sie bittet ihn um Hilfe bei der Suche nach Informationen.
Michael merkt schnell, dass Stephanie die Frau fürs Leben ist.
Allerdings ist sie geschieden und hat ein Kind.
Das ist so gar nicht das, was sich die Eltern für ihren Sohn vorstellen.
Die Eltern von Michael sind anstrengend.

Dann kommt Michael durch Briefe, die er bei seiner Großmutter findet einem Geheimnis auf die Spur.
Dieses Geheimnis führt Michael zurück in seine Kindheit.

Die Charaktere sind wie immer bei Sabine Strick gut beschrieben.
Für mich wurden sie richtig lebendig.
Michael und Stephanie waren mir gleich sympathisch.
Obwohl ich Michael gerne manchmal etwas auf die Sprünge geholfen hätte.
Die Eltern von Michael waren eher anstrengend.
Von einer Schwiegertochter haben sie andere Vorstellungen. Am besten eine Hotelerbin.

Sabine Strick, die mich schon mit einigen Geschichten begeistern konnte hat es auch mit diesem Roman wieder geschafft mir schlaflose Nächte zu bereiten.
Die Autorin hat die Gabe Handlungsorte so zu beschreiben, dass man als LeserIn glaubt selbst dagewesen zu sein.
Ich liebe Familiengeschichten in denen ein Geheimnis aus der Vergangenheit aufgeblättert wird.
Somit war „Das Erbe der Silverstones“ auch genau mein Buch.
Die Geschichte hat auch alles was eine fesselnde Geschichte braucht.
Tolle Charaktere, schöne Handlungsorte; eine Romanze und ein bisschen Abenteuer und Spannung.
Die Lüftung des Geheimeises steht nicht unbedingt im Vordergrund.

Es gibt immer wieder mal Hinweise was damals geschehen ist.
Am Ende gibt es eine Wendung die für mich unerwartet war.

„Das Erbe der Silverstones“ ist eine fesselnde Familiengeschichte die ich gerne weiterempfehlen möchte.

Verschwiegen

Eva Björg Ægisdóttir
Kriminalroman
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
Übersetzt aus dem Isländischen von Freyja Melsted
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Spannender Auftakt einer neuen Krimireihe aus Island

Covertext:

Als in der Nähe des Leuchtturms der isländischen Stadt Akranes die Leiche einer zunächst unbekannten jungen Frau gefunden wird, stellt sich schnell heraus, dass sie keine Fremde in dem kleinen Ort ist. Polizistin Elma, die selbst in Akranes aufgewachsen und nach dem Ende ihrer Beziehung aus Reykjavík in den Ort ihrer Kindheit zurückgekehrt ist, übernimmt die Ermittlungen zusammen mit ihren Kollegen Saevar und Hördur. Gemeinsam stoßen sie auf ein Geheimnis in der Vergangenheit der Toten, dessen Folgen bis heute nachwirken.
Im Zuge der weiteren Ermittlungen entdecken Elma und ihr Team nach und nach eine Reihe weiterer, lang verborgener Verbrechen, die die gesamte Community der Stadt erschüttern. Aus den oft bruchstückhaften Erinnerungen von Zeug*innen und Beteiligten müssen sie die Vorkommnisse von damals rekonstruieren. Dabei bleibt nichts so, wie es zunächst scheint, und auch die Ermittler*innen haben immer wieder mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen.

„Verschwiegen“ ist der Auftakt einer neuen Krimireihe aus Island von Eva Björg Ægisdóttir.

Nach der Trennung von ihrem Partner David kehrt Elma aus Reykjavik zurück in ihr Heimatort Arkanes und fängt dort bei der Polizei an.
Elma war mir gleich sympathisch.
Sie ist eine engagierte Ermittlerin.
Elma versucht gut mit ihren Kollegen auszukommen auch wenn sie manchmal etwas zurückhaltend ist.
Sie kämpft noch mit ihrer Trennung. Sie möchte David immer wieder anrufen aber er antwortet nicht auf ihre Nachrichten.

Der erste Fall in den Elma involviert ist, ist dann auch recht kompliziert.
Eine Frau wird tot am Leuchtturm gefunden. Offensichtlich ein Tötungsdelikt.
Als die Identität des Opfers bekannt ist stellt sich heraus, dass das Opfer als Kind in Arkanes gelebt hat.
In diesem Ort kennt eigentlich jeder jeden. Trotzdem ist es schwierig jemanden zu finden der sich an das Opfer erinnert.
Der Krimi hat zurecht den Titel „Verschwiegen“, denn das ganze Ort scheint zu schweigen.

Zwischendurch gibt es immer Rückblenden in die Jahre 1989-1992.
Hier geht es um ein kleines Mädchen das viel Leid ertragen musste.
Schnell weiß man, um wen es sich bei dem Mädchen handelt.
Die Gegenwart und die Vergangenheit führen dann langsam zur Lösung des Falls.

Eva Björg Ægisdóttir erzählt die Geschichte recht atmosphärisch.
Man kann sich Arkanes gut vorstellen. Auch die Charaktere sind gut beschrieben und waren mir zum großen Teil gleich sympathisch.
Was den Täter angeht habe ich bis fast zum Ende gerätselt.
Es gab mehrere Personen die ein Geheimnis mit sich herumtragen und als Täter in Frage kamen.


Eva Björg Ægisdóttir versteht es sehr gut Spannung aufzubauen. Die Spannung hat sich dann auch durch das ganze Buch gezogen.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angehen, zu lesen.
Mich hat der 1. Band der neuen Krimireihe sehr begeistert und ich freue mich jetzt schon sehr auf den 2. Band.
„Verlogen“ soll im August 2023 erscheinen.


Die Stewardessen-Bis zum Horizont

Svea Lenz
Historischer Roman
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar.

Eine tolle Fortsetzung

Covertext:
Hamburg 1957. Als Stewardess hat Margot Frei die halbe Welt bereist, doch ihre Familie missbilligt dieses unabhängige Leben zutiefst. Die Lufthansa wiederum legt großen Wert darauf, dass alle Flugbegleiterinnen ungebunden bleiben, und spätestens mit der Eheschließung endet jede Karriere. Als für Margot alles auf dem Spiel steht, bekommt sie die einmalige Chance, für die legendäre Fluggesellschaft Pan Am zu arbeiten. Doch auch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist nicht alles Gold, was glänzt. Margot steht vor einer schweren Entscheidung: Ist sie bereit, alles hinter sich zu lassen – auch den Piloten, an dem ihr Herz noch immer hängt?

„Die Stewardessen – Bis zum Horizont“ ist der 2 Band der Stewardessen-Reihe von Svea Lenz.
Nach ein paar Seiten war ich wieder richtig in der Geschichte drin.
Im Mittelpunkt steht natürlich wieder die Stewardess Margot Frei.
Margot ist eine selbstbewusste junge Frau.
Mittlerweile ist sie schon 3 Jahre bei der Lufthansa tätig.
Sie genießt die Freiheit die ihr der Beruf bringt.
Doch so richtig frei ist Margot nicht.
Es gibt strenge Vorschriften an die sich die Stewardessen halten müssen.
Eine davon, sie müssen ledig sein.
Mit dem Piloten Klaus scheint sie ihr Glück gefunden zu haben.
Doch beide haben mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen.
Margot nimmt die Chance wahr und wechselt von der Lufthansa zur Pan Am.
Was natürlich auch bedeutet, dass Margot ihre Heimat verlassen muss um nach Amerika zu ziehen.

Auch die anderen Charaktere sind liebenswert und sehr facettenreich. Da sind z. B. die Freundinnen von Margot Thea und Almuth. Trotz der Entfernung bleiben die drei Frauen immer in Verbindung.

Svea Lenz lässt die späten 1950er Jahre richtig lebendig werden.
Ich bin Ende der 1958 geboren und habe natürlich keine Erinnerung an die Jahre aber aus Erzählungen meiner Eltern erkenne ich einiges wieder.
Die Autorin fängt den Zeitgeist sehr authentisch ein. Aktuelle Themen wie die Wohnungsnot die nach dem Krieg herrschte oder politische Themen aber auch die Mode und die Musik der Zeit werden gut widergespiegelt.
Auch die Schauplätze zu denen sich jetzt New York und Los Angeles hinzugesellen werden toll beschrieben.

Svea Lenz hat einen richtig mitreisenden Schreibstil.

Die lockere und gut verständliche Art wie sie die Geschichte erzählt lassen einen wie durch einen Sog in die Geschichte eintauchen.
Die Geschichte ist sehr gut recherchiert. Wie man in einem Nachwort erfährt hat es zu einigen Anekdoten lebend Vorbilder gegeben.

Schon der 1. Band „Die Stewardessen – Eine neue Freiheit“ hat mich sehr begeistert.
Der 2. Band „Die Stewardessen – Bis zum Horizont“ ist noch fesselnder.
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Ein besonderes Schmankerl sind die Kapitelüberschriften, mit Musiktitel der 1950er Jahre.

Mir haben beide Bände sehr gut gefallen. Ich kann sie nur jedem Bücherfreund empfehlen.

Die Hafenärztin – Ein Leben für das Recht auf Liebe

Henrike Engel
Historischer Roman
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender 3. Band

Hamburger Hafen, 1911.
Anne Fitzpatrick, eine der ersten Ärztinnen führt ihre Praxis in Hamburg.
Besonders die Frauen und Kinder wecken immer wieder ihre Aufmerksamkeit.
So auch die chinesischen Frauen, die aus den Kolonien angeworben werden.
Als eine von ihnen stirbt nimmt sie sich vor die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.
Zusammen mit Kommissar Berthold Rheydt fängt sie an, im Chinesenviertel auf Sankt Pauli nachzuforschen.
Der Kommissar glaub mörderische Handschrift zu erkennen.
Doch Berthold Rheydt ist mit seinen Gedanken zur Zeit nicht ganz bei der Sache.
Er hat Helene Curtius seine Liebe erklärt.
Anne hingegen tut alles für die misshandelten Frauen und begibt sich dabei in Gefahr.

„Die Hafenärztin – Ein Leben für das Recht auf Liebe“ ist der dritte Band der Reihe „Die Hafenärztin“ von Henrike Engel.

Das Cover sieht mit seiner Goldprägung wieder sehr edel aus, und hat eine Ähnlichkeit mit den vorherigen Bänden.

Die Geschichte wird aus der Sicht der drei Hauptprotagonisten erzählt.
Anne ist eine der ersten Ärztinnen in Deutschland.
Sie ist eine starke Frau und setzt sich immer für die Frauen und Kinder ein.
So auch in diesem Band.
Anne wird auf die chinesischen Frauen die vermehrt in ihrer Praxis erscheinen Aufmerksam.
Sie nimmt den Kampf gegen Zwangsprostitution auf.


Auch Helene gefällt mir sehr gut.
Sie hat auch einen starken Willen.
Helene hat eine große Entwicklung durchlebt.
Sie wollte sich nie in die Rolle der Ehefrau pressen lassen.
Doch jetzt ist sie sogar bereit für ihre Liebe auf eine Stelle als Lehrerin zu verzichten.

Kommissar Berthold Rheydt hat schon in mehreren Fällen mit Anne Fitzpatrick zusammen Ermittlungen durchgeführt.
Bei diesem Fall scheint er einen „alten Bekannten“ wiedererkannt zu haben.
‚Doch er kann sich nur schwer auf seine Arbeit konzentrieren. Hat er doch die Frau seines Herten gefunden.
kann sich nicht richtig auf seine Arbeit konzentrieren.

Drei interessante Charaktere und eine interessant Zeit werden hier miteinander verbunden.
Im Mittelpunkt steht diesmal das chinesische Viertel mit seinen Zwangsarbeiterinnen.
Die LeserInnen begeben sich ins Milieu der Bandenkriminalität und der Zwangsprostitution.
Auch der Drogenhandel nimmt immer größere Dimensionen an.

Henrike Engel verpackt das alles in eine spannende und interessante Geschichte.
Es ist eine gute Mischung aus Historischem Roman und Kriminalroman.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht verständlich. Die Autorin versteht es ihre LeserInnen zu fesseln.
Ihre Charaktere sind gut beschrieben und sympathisch.
Vor allem baut Henrike Engel Spannung auf die immer zum Weiterlesen verführt.
Auch die Zeit der Handlung wird sehr authentisch.

Ich dachte schon dieser 3. Band sei das Ende einer Trilogie.
Zu meiner großen Freude habe ich entdeckt, dass im November ein 4.Band erscheint.
„Die Hafenärztin – Ein Leben für die Hoffnung der Menschen“
Ich freue mich schon darauf.

Die Hafenärztin – Ein Leben für das Glück der Kinder

Henrike Engel
Historischer Roman
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Gelungene Fortsetzung

Hamburg, 1911:
Die Ärztin Anne Fitzpatrick und die angehende Pädagogin Helene Curtius kümmern sich im Auswandererhafen um die Familien.
Vor allem die Kinder liegen ihnen am Herzen.
Viele haben traumatische Erlebnisse gehabt.
Als sich unter den Armen unerklärliche Todesfälle häufen, sieht sich Kommissar Berthold Rheydt die Sache genauer an.
Der Kommissar muss feststellen, dass die Opfer vergiftet wurden.
Kommissar Berthold Rheydt, Anne und Helene gehen der Sache auf den Grund.
Es stellt sich die Frage warum jemand wahllos Auswanderer tötet.
Doch dann stoßen sie auf ein großes Geschäft was mit den Auswanderern gemacht wird.

„Die Hafenärztin-Ein Leben für das Glück der Kinder“ ist der zweite Band Der Reihe „Die Hafenärztin“ von Henrike Engel.

Das Cover sieht mit seiner Goldprägung sehr edel aus, und hat eine Ähnlichkeit mit dem ersten Band.

Die Geschichte wird aus der Sicht der drei Hauptprotagonisten erzählt.
Anne ist eine der ersten Ärztinnen in Deutschland.
Anne ist eine sehr starke Frau, sie weiß was sie will.
Im Auswandererhafen kümmert sie sich um die Familien wobei ihr besonders die Kinder am Herzen liegen.

Auch Helene gefällt mir sehr gut.
Sie hat auch einen starken Willen. Vor allem möchte sie sich nicht in die Rolle der Ehefrau pressen lassen.
Helene hat ein große Entwicklung durchlebt. Mittlerweile ist sie angehende Pädagogin:
Auch ihr liegen die Auswandererfamilien am Herzen.

Kommissar Berthold Rheydt steckt gerade mitten in einem Mordfall als er
mit den vergifteten Auswanderern konfrontiert wird.

Drei interessante Charaktere und eine interessant Zeit werden hier miteinander verbunden.
Im Mittelpunkt stehen die Auswanderer. Hier besonders die Alleinreisenden Frauen und die Kinder.
Es ist erstaunlich welch grausame Geschäfte mit den Menschen gemacht werden.
Es reicht von Menschenhandel bis zur Prostitution.

Henrike Engel verpackt das alles in eine spannende und interessante Geschichte.
Es ist eine gute Mischung aus Historischem Roman und Kriminalroman.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht verständlich. Sie versteht es ihre LeserInnen zu fesseln.
Henrike Engel baut Spannung auf und vermittelt die Handlungszeit sehr authentisch.

Ich freue mich jetzt schon auf den 3. Band „Die Hafenärztin-Ein Leben für das Recht auf Liebe“

Die Hafenärztin – Ein Leben für die Freiheit der Frauen

Henrike Engel
Historischer Roman
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Historischer Roman mit Krimi-Charakter

Anne Fitzpatrick ist eine der ersten Frauen die den Beruf der Ärztin in Deutschland ausüben.
Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen denen Leid zugefügt wurde zu helfen und so hat sie ein Frauenhaus eröffnet.
Auch die Pastorentochter Helene möchte helfen und findet eine Anstellung im Frauenhaus.
Im Hafenbecken neben dem Frauenhaus werden zwei Leichen gefunden.
Die Polizei bewertet es als Mord im Milieu.
Doch es waren Frauen die Kontakt zur Frauenbewegung hatten.
Kommissar Berthold Rheydt ermittelt in diesem Fall.
Auch Anne sucht mit Hilfe von Helene nach einem Motiv für den Mord und die zwei Frauen geraden in große Gefahr.

„Die Hafenärztin – Ein Leben für die Freiheit der Frauen“ ist der erste Band einer neuen Buchreihe von Henrike Engel.
Das Cover sieht mit seiner Goldprägung sehr edel aus, man muss es in der Buchhandlung einfach in die Hand nehmen.

Die Geschichte wird aus der Sicht der drei Hauptprotagonisten erzählt.
Anne ist eine der ersten Ärztinnen in Deutschland.
Sie hat lange in England studiert und ist jetzt möchte sie in Deutschland den Frauen helfen.
Anne ist eine sehr starke Frau, sie weiß was sie will.

Auch Helene gefällt mir sehr gut.
Sie hat auch einen starken Willen. Vor allem möchte sie sich nicht in die Rolle der Ehefrau pressen lassen.
Auch sie würde am liebsten studieren oder zumindest einen Beruf erlernen mit dem sie ein selbstständiges Leben führen kann.

Kommissar Berthold Rheydt ermittelt im Fall der getöteten Frauen.
Für ihn ist es der erste Fall den er eigenständig lösen muss. Manchmal wirkt er etwas melancholisch. Er hat einen Verlust erlitten mit dem er noch nicht fertig geworden ist.

Drei interessante Charaktere und eine interessant Zeit werden hier miteinander verbunden.
Die Suffragettenbewegung kommt immer mehr aus England nach Deutschland herüber. Die Frauen kämpfen für ihr Wahlrecht.

Henrike Engel verpackt das alles in eine spannende und interessante Geschichte.
Ihr Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich. Die Autorin versteht es ihre LeserInnen zu fesseln.
Das Buch hat sich sehr schnell gelesen. Ich werde jetzt mit Band 2 weiter machen.

Die Verbrechen der Anderen

Frank Goldammer
Kriminalroman
erschienen im dtv Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar.

Spannender Ost-West Krimi

Covertext:
Im kalt-stürmischen Februar 1990 wird in Dresden ein junger Mann, ein ehemaliger Grenzsoldat, als vermisst gemeldet. Zeitgleich ermittelt das KDD-Team um Tobias Falck, Edgar Schmidt und Stefanie Bach in einem Fall von Kunstraub. In der Dresdner Galerie der Alten Meister ist ein wertvolles Gemälde durch eine Fälschung ersetzt worden. Kurz darauf wird der Fälscher ermordet. Handelt es sich womöglich um alte Stasi-Machenschaften? Die westdeutsche Ex-Kommissarin Sybille Suderberg, die inzwischen Privatdetektivin im Osten ist, spielt dabei eine undurchsichtige Rolle. Ihretwegen kommen die Dresdner Polizisten zu einer Dienstreise in den unbekannten Westen, die sie in das karnevalstrunkene Köln, aber auch in eine gefährliche Falle führt.

„Die Verbrechen der Anderen“ ist der 2. Band einer Krimireihe aus der Zeit der deutschen Wiedervereinigung von Frank Goldammer.
Mit seiner Max Heller Reihe hat der Autor seinen LeserInnen schon recht viel geschichtliches Vermittelt.
Diese erfolgreiche Reihe endetet mit dem Bau der Mauer.
Jetzt macht Frank Goldammer einen Sprung in die Zeit des Mauerfalls.

Im Mittelpunkt steht der Dresdener Kriminaldauerdienst.
Tobias Falck, Edgar Schmidt und Stefanie Bach haben alle Hände voll zu tun.
Im Fall des vermissten ehemaligen Grenzsoldaten stellt Tobias Falck sich die Frage ob es etwas mit dem mit der Erschießung eines Republikflüchtlings zu tun hatte.
Er versucht die Familie des Opfers ausfindig zu machen.
Ein Kunstraub hält alle in Atem.
Sogar die Ex-Kommissarin aus dem Westen Sybille Suderberg die jetzt als Detektivin arbeitet ist involviert.
Um sie ranken sich viele Fragen.
Der Fall ist recht verzwickt und nimmt ungeahnte Ausmaße an.

Wichtig in diesem Buch sind die Gedanken und die Gefühle der Charaktere.
Die Menschen hängen nach dem Mauerfall immer noch in der Luft.
Der Respekt vor der Polizei geht immer mehr verloren.
Mir kommt das Land nach dem Mauerfall und vor der Wiedervereinigung vor wie ein Schiff ohne Kapitän.

Es stellt sich die Frage, ist ein Grenzschütze ein Mörder?
Wie soll so etwas gehandhabt werden?

Bei den Stasi-Mitarbeitern geht die Angst um.
Vernichten und Verschleiern was nur möglich ist.
Dafür geht der eine oder andere auch über Leichen.

Diese Gefühle und zum Teil auch die Angst und die Hilflosigkeit der Menschen hat mir Frank Goldammer gut vermitteln können.
Ich, als Westdeutsche, die keine Berührungspunkte zur ehemaligen DDR hatte, habe mich damals sehr gefreut als die Mauer fiel.
Genau wie die Meisten der Bürger in der DDR.
Aber was das für die Menschen in der DDR bedeutet, die ja schließlich in diesen Staat hineingeboren wurden war mir nicht so richtig klar.
Die beiden Bände „Im Schatten der Wende“ und „Die Verbrechen der Anderen“ haben mir viel Interessantes vermittelt und mich zum Nachdenken angeregt.
Ich hoffe es erscheinen noch weitere Bände dieser Reihe.
Ich bin schon sehr gespannt.

Die Liebenden von Bloomsbury-Vanessa und die Kunst des Lebens

Stefanie H. Martin
Biografischer Roman
erschienen im Aufbau Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar

Gelungene Fortsetzung der Bloomsbury-Saga

Covertext:

London, 1910: Virginias Schwester Vanessa trifft den Kritiker Roger Fry, der die Kunst in England neu beleben will. Die Begegnung mit ihm inspiriert Vanessas Hunger nach Farben, Leidenschaft und Liebe. Schließlich wagt sie es, ihre moderne Auffassung von Malerei ebenso wie ihre Sinnlichkeit offen auszuleben. Doch sie zahlt einen hohen Preis dafür. Virginia entscheidet sich indes, Leonard Woolf zu heiraten, und strebt an, was vielen in ihrer Zeit verwehrt bleibt: als Ehefrau zu arbeiten und den Traum vom Schreiben zu verwirklichen.

„Die Liebenden von Bloomsbury – Vanessa und die Kunst des Lebens“ ist der 2. Band der Bloomsbury-Saga von Stefanie H. Martin.

Es ist ein Wiedersehen von Virginia und ihre Schwester Vanessa.
Und natürlich mit der Bloomsbury Group.
Im Mittelpunkt steht in diesem Band Vanessa, die Schwester von Virginia.
Ich finde sie hat viele Ähnlichkeiten mit ihrer Schwester.
Sie ist genauso facettenreich wie ihre Schwester.
Als Malerin beweist sie großes Talent.
Für mich ist Vanessa auch der Hauptinitiator der Bloomsbury Group.
Vanessa war in ihrer Ehe nicht glücklich. Sie litt unter Depressionen und hatte Affären.
Aber auch Virginia verliert man nicht aus den Augen.
Neben Vanessa begleitet man in dieser Geschichte natürlich auch Virginia durch viele Höhen und Tiefen.
Sie heiratet Leonard Woolf, schreibt viel und begeht auch einen Selbstmordversuch.

Mit ihrem biografischen Roman „Die Liebenden von Bloomsbury – Vanessa und die Kunst des Lebens“ gibt Stefanie H. Martin ihren LeserInnen wieder einen tiefen Einblick in das Leben von Vanessa Bell und Virginia Woolf.

Vieles war mir bisher unbekannt und so habe ich mit großem Interesse und mit Spannung dieses Buch gelesen.
Auch die Zeit der Handlung und die politischen Gegebenheiten werden von der Autorin gut eingefangen.
Dazu kommt der gut verständliche und unterhaltsame Schreibstil der das Lesen sehr angenehm macht.

Schon der 1. Band der Trilogie „ Die Liebenden von Bloomsbury – Virginia und die neue Zeit“ hatte mir viele neue Informationen vermittelt und mich begeistert.
Diesen 2. Band finde ich noch interessanter. Ich konnte das Buch wieder einmal kaum aus der Hand legen.

Dem Roman muss eine große Recherchearbeit vorausgegangen sein.
Außer dem Leben von Virginia Woolf und Vanessa Bell werden den LeserInnen auch die Mitglieder der Bloomsbury Group näher gebracht.
Vor dem 1. Band waren diese mir total unbekannt.
In einem Roman ist aber auch immer einiges an Fiktion enthalten.
Nicht jede Begegnung, nicht jedes Detail ist überliefert.
Stefanie H. Martin verknüpft in ihrem Roman Realität und Fiktion gekonnt zu einem großen Ganzen.
Ich freue mich jetzt schon auf den 3. Band
„Die Liebenden von Bloomsbury – Vita und der Garten der Liebe“ der im Juni erscheinen soll.
Ich denke das wird noch einmal ein sehr interessantes Buch sein.