Ich date – also bin ich

Renate Kaiser
Roman
289 Seiten
erschienen im Selfpublishing
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank liebe Renate Kaiser für das Rezensionsexemplar

Partnersuche mit Humor

Covertext:
50 Jahre und frisch getrennt. Flirten, wie ging das eigentlich?
Renate Kaiser schlittert nach 23 Jahren Ehe mitten hinein in die Welt des Online-Dating.
Sie trifft jede Menge Männer, lernt spannende Persönlichkeiten kennen, begegnet skurrilen Gestalten,
Männern, die sich 20 Jahre jünger mogeln, Männern mit Profilbildern aus dem letzten Jahrtausend, Männern, die zum Date ein paar High-Heels mitbringen.

Mit ihrer Geschichte „Ich date – also bin ich“ zeigt Renate Kaiser die Irrungen und Wirrungen beim Online-Dating in humorvolle Art auf.

Im Mittelpunkt steht die 50-jährige Renate Kaiser.
Nach 23 Jahren ist ihre Ehe gescheitert.
Alleine bleiben möchte Renate nicht, dafür fühlt sie sich noch viel zu jung.
Aber wie lernt man mit 50 einen Mann kennen?
Wie ging eigentlich das Flirten?
Solche Fragen stellt sich Renate.
Aber heute gibt es ja das Online-Dating.
Warum nicht einfach mal ausprobieren.

Die Geschichte wird aus Sicht von Renate erzählt.
In verschiedenen Kapitel, bei denen alleine die Überschrift mir schon ein Schmunzeln ins Gesicht gezaubert hat erleben die LeserInnen die Welt der Online-Partnersuche.

Beim Lesen begleitet man Renate von der Profilerstellung (hier stellt sich die Frage wie eng bleibe ich an der Wahrheit?)
über das erste Match (hier stellt sich die Frage wie eng ist der Mann an der Wahrheit geblieben?) bis hin zum ersten Treffen, dem einige weitere folgen werden.

Renate Kaiser hat mir mit ihrer Geschichte eine Welt geöffnet mit der ich bislang keine Erfahrung hatte.
Die spritzige und humorvolle Art und Weise mit der die Autorin ihre Geschichte erzählt ist einfach unschlagbar.
Oft habe ich mit Renate mit gefiebert. War genauso aufgeregt wie sie wenn es darum ging einen Mann zu Daten.
Die Enttäuschung war dann oft genauso groß.

„Ich date – also bin ich“ ist eine sehr humorvolle Geschichte die auf realen Erlebnissen basiert.

Hinter dem falschen Glanz

Hanna Caspian
Historischer Roman
415 Seiten
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer-Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Auch der 2. Band hat mich begeistert

Zum Inhalt:

Nach dem Tod der Mutter geht es Adelheids Familie noch schlechter.

Adelheid macht die Fürstin verantwortlich für den Tod ihrer Mutter und schwört Rache.
Beim Säubern des Kamins im Arbeitszimmer des Fürsten fällt Adelheid ein Brief in die Hände den der Fürst offensichtlich verbrennen wollte.
Schnell merkt sie wie wertvoll der Brief ist, da er den Fürsten schwer belasten könnte.
Adelheid versteckten Brief an einem sicheren Ort.
Eines Tages wird sie auf dem Weg von ihrer Familie zum Schloss von einem Mann angesprochen. Der bietet Adelheid Geld gegen Informationen aus dem Schloss an.
Geld das ihre Familie so dringend braucht.

„Schloss Liebenberg: Hinter dem falschen Glanz“ ist der 2. Band der Trilogie um Schloss Liebenberg von Hanna Caspian.
Schon der erste Band hat mich begeistert. Der 2. Band hat mich nach wenigen Seiten auch wieder ganz in seinen Bann gezogen.

Wieder einmal hat Hanna Caspian tolle Charaktere zum Leben erweckt und sie in eine interessante Geschichte mit vielen historisch belegten Ereignissen hineingesetzt.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Adelheid, sie ist 2. Hausmädchen auf Schloss Liebenberg.
Wenn man noch einmal den ersten Band zur Hand nimmt spürt man schnell, welch eine Entwicklung Adelheid durchlebt hat.
Sie hat vielleicht keine große Bildung aber sie ist nicht dumm und vor allem sehr gewitzt.

Neben Adelheid treffen die LeserInnen auch anderen Bediensteten wieder.
Die Charaktere sind recht unterschiedlich aber alle haben ihre Träume, Wünsche und gar ein Geheimnis.
Manche sind mehr andere weniger sympathisch.
Im Gegensatz zu „Gut Greifenau“ bleiben wir ganz auf der Dienstbodenetage.
Interessant beschrieben sind die Hierarchien und das Konkurrenzdenken, dass es unter den Bediensteten gibt.
Die Arbeitstage sind lang und je weiter unten man in der Hierarchie steht so härter ist die Arbeit.

Die Herrschaften sehen wir nur, wenn die Dienstboden auf sie treffen.
Was natürlich selten der Fall ist, da ein guter Dienstbote unsichtbar ist.
Außer natürlich die höheren Bediensteten die den Herrschaften aufwarten.
Wir LeserInnen erfahren also nur das von den Herrschaften was die Bediensteten sehen, hören oder in der Zeitung lesen. Oft sind es nur Gerüchte.

Hanna Caspian lässt ihre Geschichte auf Schloss Liebenberg spielen.
Das Fürstenpaar zu Eulenburg hat es wirklich gegeben, wie auch andere politische Figuren in dieser Geschichte.
Auch die Eulenburg-Affäre die in der Geschichte ihren Platz einnimmt ist historisch belegt.

Hanna Caspian versteht es Realität und Fiktion so fein miteinander zu verweben, dass man es nicht mehr zu trennen vermag.
Die Autorin hat einen leicht verständlichen und unterhaltsamen Schreibstil.
Dabei beschreibt sie viele kleine Details, so kann man sich gut vorstellen wie die Räume ausgesehen haben oder wie die Bediensteten ihre Arbeit verrichteten.
Bei mir sind recht schnell Bilder im Kopf entstanden.

„Schloss Liebenberg: Hinter dem falschen Glanz“ ist eine großartiger Fortsetzung.

Jetzt freue ich mich auf den 3. Band Schloss Liebenberg: Hinter dem goldenen Schatten“ der am 1. September 2023 erscheinen soll.

Elefanten Ekstase

Claudia Du Plessis
Reisekrimi
290 Seiten
erschienen bei Claudia Du Plessis
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Claudia Du Plessis für das Rezensionsexemplar

Reisebericht und Krimi vereint in einer Geschichte

Die bayrischen Freunde Fritz, Paul, Sepp und Hans unternehmen zusammen ihre zweite Afrikareise.
Die Freunde genießen die Sonne, die Weite des Landes und die unbeschreibliche Natur.
Doch da wird der Umweltschützer Martin, der noch dazu ein Bekannter von Hans ist seit einer Kanufahrt auf dem Okavango vermisst.
Die vier Freunde, die sich schon einmal als Ermittlerteam hervorgetan haben beginnen die Suche nach dem Vermissten.

Nach „Nashorn Nirwana“ ist „Elefanten Ekstase“ der 2. Reisekrimi von Claudia Du Plessis.
Was steht im Vordergrund? Ist es mehr ein Reisebericht oder ein Krimi?
Für mich stand eindeutig die Reisegeschichte im Vordergrund.
Die Weite von Namibia, der Etosha-Nationalpark und die wilden Tiere haben es mir angetan.
Ein Land in das ich schon immer einmal gerne Reisen wollte.

Aber auch der Krimi und die Ermittlungen der Hobbyermittler haben Spannung und mir als Krimi-Liebhaberin gut gefallen.
Die vier Freunde mit ihrer bayrische Gemütlichkeit sind einfach köstlich.
Als der Naturschützer Martin vermisst wird stürzen die vier sich in die Ermittlungen.

Claudia Du Plessis beschreibt Land und Leute sehr authentisch. Man spürt, dass sie von Namibia begeistert ist.
Ihr Schreibstil ist locker und gut verständlich.
Die vier Freunde sind richtige Bayern manchmal etwas desorientiert aber gerade das macht sie sympathisch.

„Elefanten Ekstase“ ist eine Reisekrimi mit viel Humor der nicht nur Afrikaliebhabern gefallen wird.

Storchenherzen

Fritzi Teichert
Liebesroman
495 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar.

Ein echter Wohlfühlroman

Helga und Monika haben eine Hebammenpraxis namens Storchennest.
Die gestressten Mütter und die nervösen Ehemänner gehen Helga manchmal ganz schön auf die Nerven.
Ihre etwas ruppige Art kann sie immer weniger verstecken.
Das führt zu Problemen im Storchennest. Schließlich ist man auf die werdenden Mütter angewiesen.
Die 22-jährige Madita hat gerade ihre Ausbildung als Hebamme abgeschlossen und soll nun Helga und Monika im Storchennest unterstützen.
Madita redet ohne Luft zu holen und ist sehr mitfühlend.
Als sie dann auch noch mit Verbesserungsvorschlägen aufwartet ist Helga entsetzt.
Doch nach den Anfangsschwierigkeiten stellen die Frauen fest, dass sie doch so einiges gemeinsam haben.

„Storchenherzen“ ist ein Liebesroman zum Wohlfühlen von Fritzi Teichert.
Hinter dem Namen stehen die zwei Autorinnen Friedericke Grauf und Mina Teichert.

Die beiden Hauptpersonen aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird sind Helga und Madita.

Helga ist schon lange Im Storchennest. Mittlerweile kann sie sich ihren ruppigen Ton gegenüber den werdenden Eltern kaum noch verkneifen.
Jetzt bekommt sie eine jüngere Kollegin.

Monika hat das Storchennest in den 1990 Jahren gegründet.
Früher waren sie einmal drei Hebammen. Kurze Zeit waren sie sogar zu viert.
Doch die Kolleginnen ziehen die geregelten Dienstpläne, den Urlaub und die Bezahlung der Haftpflichtversicherung bei einer Klinik vor.

Mit Madita soll frischer Wind in das Storchennest kommen.
Und so weht Madita auch hinein.
Sie ist frisch ausgebildete Hebamme. Strotzt vor Energie und Erwartungsfreude.
Mit ihren rosa gefärbten Haaren macht sie einen fröhlichen Eindruck.
Sie stürzt sich im Storchennest mit Freude in die Arbeit und hält sich auch mit neuen Ideen und Verbesserungsvorschlägen nicht zurück.

Die Geschichte der zwei Autorinnen liest sich wie mitten aus dem Leben gegriffenen.
Sie beschreiben ihre Charaktere lebendig. Es macht Spaß ihnen bei der Arbeit zu folgen.
Zwischen Helga und Madita gibt es zu Anfang Reibungen. Es macht Freude zu lesen wie die zwei so unterschiedlichen Frauen ihre Gemeinsamkeiten entdecken und sich annähern.
Auch die verschiedenen Schauplätze der Geschichte konnte man sich gut vorstellen.
Der Arbeitsalltag der Hebammen mit den vielen schönen Stunden aber manchmal auch traurigen hat mir gut gefallen.
Ich habe mich mit den Charakteren gefreut und habe mit ihnen Tränen vergossen.
Die beiden Autorinnen Friedericke Grauf und Mina Teichert ergänzen sich ganz wunderbar.
„Storchenherzen“ ist ein Roman um alles um sich herum zu vergessen und sich einfach wohl zu fühlen.

Ich freue mich schon auf den 2. Band wenn ich wieder Gast im Storchennest sein darf.

Morgenroth Druidenstein

Lutz S. Jacobs
Fantasy
313 Seiten
erschienen bei Aix la Chapelle Books
Meine Bewertung 5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Lutz S. Jacobs für das Rezensionsexemplar

Traum und Wirklichkeit gekonnt miteinander verwebt

„Morgenroth Druidenstein ist der 1. Band einer Fantasy Geschichte von Lutz S. Jacobs.

Die Hauptperson in der Geschichte ist Johannes. Er lebt in einem katholischen Kinderheim.
Um sein Taschengeld aufzubessern trägt er morgens Zeitungen aus was ihm den Namen Morgenroth einbringt.
Von nun an ist sein Name komplett Johannes Morgenroth.
Im Religionsunterricht erfuhr er viel über das Christentum.
Von Walter und Thea, die er in seiner Freizeit besucht erfuhr er viel über Mythen und Legenden.
Bei einem Schulausflug besuchte er eine Hohle und hatte das Gefühl den Druiden zu spüren der ihm bis in die Träume folgte.
Ab hier beginnt das Abenteuer von Johannes.

Ich liebe alte Mythen und Legenden und so war das Buch genau das richtige für mich.
Johannes ist ein starker Charakter. Er hat mir gleich gefallen.
Die Geschichte ist sehr schön erzählt.

Ich habe mich immer wieder gefragt, was ist Traum und was ist Realität so eng ist es miteinander verwebt.
Der Autor lässt den Lesenden viel Freiraum für eigene Gedanken.
Der Schreibstil von Lutz S. Jacob ist einfach fesselnd.
Mich hast es richtig in die Geschichte hineingezogen.

„Morgenroth Druidenstein ist eine fesselnde Fantasy Geschichte die ich gerne gelesen habe.

Goldene Zeiten im Inselsalon

Sylvia Lott
Historischer Roman
446 Seiten
erschienen bei Blanvalet
5 von 5 Sternen

ielen Dank an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Auch der 3. Band begeistert

Zum Inhalt:
Norderney 1920:
Der erste Weltkrieg ist vorüber doch auch im Inselsalon sind die Folgen noch gut zu spüren.

Friedas Mann Hilrich ist nicht aus dem Krieg zurückgekehrt.
Um den Friseursalon aufrecht zuhalten und damit das Einkommen für die Familie zu sichern heiratet Frieda einen Friseurmeister. Denn ohne Friseurmeister darf Frieda den Salon nicht weiterführen.
Lissy die Tochter von Frieda beginnt im Inselsalon eine Lehre als Friseurin.
Doch ihr wird es auf der Insel langsam zu eng.
Sie träumt von Freiheit und einem aufregenden Leben in Berlin.
Nach ihrer Lehre darf Lissy sich in einem Salon in Berlin weiterbilden.‘
Sie genießt ihre Freiheit und lernt den charismatischen Ivo Sartorius kennen.

„Goldene Zeiten im Inselsalon“ ist der dritte Band der Norderney-Saga von Sylvia Lott.
Die Autorin entführt die LeserInnen nach Norderney in die 1920er Jahre.
Die goldenen 20er Jahre sind zu Beginn gar nicht so golden. Doch nach und nach kommen gut betuchte Urlauber nach Norderney.

Es ist schön die bekannten Protagonisten wieder zutreffen.
Frieda ist gezwungen einen Friseurmeister zu heiraten.
Ohne Friseurmeister muss sie den Inselsalon schließen und Geld um einen Friseurmeister einzustellen ist nicht da.

Greta ist glücklich mit ihrem Mann Dr. Max Lubinus. Endlich ist sie auch schwanger und freut sich auf ihr Kind.
Doch Max Lubinus findet nach dem Krieg keinen Anstellung auf Norderney.
Müssen sie jetzt die Insel verlassen und aufs Festlandziehen wo die Chancen einer Anstellung besser sind?

Lissy, die Tochter von Frieda ist mittlerweile eine junge Frau und beginnt mit ihrer Ausbildung im Inselsalon.
Nach ihrer Ausbildung geht sie wie damals ihr Vater nach Berlin um sich den letzten Schliff anzueignen.
In Berlin genießt sie ihre Freiheit und das Leben.

Sylvia Lott verknüpft ihre Geschichte mit realen politischen und kulturellen Ereignisse.
So fließen die Inflation und die Währungsreform in die Geschichte mit ein. Genauso wie die Mode, der Bubikopf, der eine Spezialität von Frieda wird wie auch das freie Leben in Berlin Erwähnung findet.

Sylvia Lott hat einen unterhaltsamen und schnörkellosen Schreibstil.
Schon nach wenigen Seite war ich wieder mitten in der Geschichte drin.
Auch in diesem Band erzählt die Autorin die Geschichte wieder aus verschiedenen Perspektiven.
Man fühlt mit Frieda, Greta und Lissy mit, man teilt Freud und Leid mit den sympathischen Charakteren.
Es macht auch wieder große Freude die Entwicklung und die Stärken der Charaktere mitzuerleben.

Schon die ersten beiden Bände habe ich verschlungen und mit dem dritten Band ging es mir genauso.

Jetzt freue ich mich auf den letzten Band der Norderney-Saga.
„Neue Träume im Inselsalon“ soll im März 2024 erscheinen.
Ich bin schon sehr gespannt wie es weitergeht.

Koller

Annika Büsing
Roman
174 Seiten
erschienen im Steidl Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Steidl Verlag für das Rezensionsexemplar

Tiefgründig

Zum Inhalt:

Der Zufall will es, dass Chris und Koller sich begegnen und eine Zuneigung zueinander spüren.
Die zwei ganz unterschiedliche Personen begeben sich in einem alten Polo II auf einen Trip an die Ostsee.

Aus diesem Kurztrip wird ein Roadtrip der sie von Ludwigsburg durch das von der Flut getroffene Ahrtal nach Hannahhausen und dann schließlich zu einem Dorf an der Ostsee führt.
Koller möchte dort den Fischteich seiner Großmutter wieder beleben.
Doch dieses Vorhaben scheint zum Scheitern verurteilt wie so vieles in seinem Leben.

„Koller“ von Annika Büsing hat mich genauso begeistert wie ihr vorheriger Kurzroman „Nordstadt“.

Die beiden Charaktere werden sehr gut herausgestellt.
Sie sind total unterschiedlich.

Chris ist eher der Vernünftige. Er plant alles und denkt über alles nach. Vielleicht denkt er manchmal zu viel nach.

Koller lebt im hier und jetzt. Er handelt erst und denkt dann, wenn er überhaupt denkt.
Er will praktisch immer mit dem Kopf durch de Wand.
Wahrscheinlich ist deshalb in seinem Leben schon so viel schiefgelaufen.

Der Zufall will es und Chris und Koller begegnen sich und verlieben sich.
Ohne das die Beiden etwas voneinander wissen begeben sie sich auf einen Roadtrip.
Auf ihrer Fahrt durch Deutschland lernen sie sich etwas näher kennen.
Sie machen Erfahrung mit der Liebe und mit der Eifersucht.

„Koller“ ist eine Geschichte über Liebe, Eifersucht und die eines Roadtrips.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Chris.
Im Laufe der Geschichte erfährt man immer mehr von den Protagonisten lernt sie besser kennen.

Annika Büsing hält sich nicht mit Nebensächlichkeiten auf.
Sie bringt immer alles sofort auf den Punkt.
So sind die 174 Seiten vollgepackt mit den Gefühlen und Emotionen der beiden Charaktere und mit den Widrigkeiten ihrer Fahrt.
Annika Büsing besticht durch ihre wunderschönen Sprache.
Die Erzählung hat manchmal fast etwas philosophisches.

„Koller“ ist eine schön zu lesende Geschichte, die mich wieder einmal richtig begeistert hat.

Der Donnerstags Mordclub – Die verirrte Kugel

Richard Osman
Kriminalroman
431 Seiten
erschienen bei List (Ullstein Verlag)
Übersetzt aus Englischen von Sabine Roth
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannung gepaart mit britischem Humor

Der Donnerstags Mordclub trifft sich immer Donnerstags im Puzzlezimmer der luxuriösen Seniorenresidenz Coopers Chase.
Aus dem Stapel ungelöster Mordfälle wird immer ein Fall herausgepickt und dann fangen die vier Freundinnen und Freude an zu ermitteln.
Diesmal ist es der Fall Bethany Waites.

Bethany Waites war Journalistin und dabei einen Fall von Steuerbetrug aufzudecken.
Musste sie deswegen sterben?
Durch ihre Ermittlungen kommt Elizabeth in Gefahr.
Sie wird entführt und bekommt die Wahl, entweder sie tötet oder einer von ihnen wird getötet.
Als ehemalige Geheimagentin ist Elisabeth schon oft Gefahr ausgesetzt worden.
Doch jemanden töten? Da gibt es bestimmt einen elegantere Lösung.

„Der Donnerstags Mordclub – Die verirrte Kugel“ ist bereits der 3. Band der Mordclub Reihe von Richard Osman.
Der in England sehr bekannt Produzent und Fernsehmoderator hat sich mit der Mordclub Reihe jetzt auch einen Namen als Autor gemacht.

Die 4 Freizeitermittler leben in der luxuriösen Seniorenresidenz Coopers Chase.
Donnerstags treffen sie sich um über ungelöste Mordfälle zu reden.
Dabei stoßen sie immer wieder auf interessante Fälle die sie versuchen zu lösen.

Die Protagonisten sind einfach köstlich.
Joyce war führe Krankenschwester und hat eine erwachsene Tochter, die sie viel zu selten besucht.
Joyce schreibt gerne Tagebuch und hält darin auch ihre Ermittlungen fest.

Elisabeth war Geheimagentin und verfügt heute noch über gute Kontakte.
Die nützt sie für die Ermittlungen auch auf charmante Art.
Elisabeth wohnt mit ihrem an Demenz leidenden Mann in Coopers Chase.
Es schmerzt sie sehr wie ihr Mann immer mehr vergisst.

Ron ist ehemaliger Gewerkschaftsführer.
Er ist streitsüchtig und oft barsch in seinem Tonfall.
In Wirklichkeit hat er ein gutes Herz.

Ibrahim war Psychiater.
Er achtet auf seine Gesundheit und auf sein Aussehen.
Er ist 80 meint aber das er höchstens wie 74 aussieht.

Die vier sind einfach köstlich.
Sie kommen so harmlos rüber und haben es doch faustdick hinter den Ohren.
Eine echte Freundschaft verbindet sie, hier kann sich jeder auf jeden verlassen.
Es ist zum Schmunzeln wenn die Senioren ihr Fragen auf ganz charmante Art stellen, wobei sie auch manchmal etwas aufdringlich sein können.

Richard Osman erzählt den Fall richtig spannend.
Seine Charaktere sind einzigartig.
Der Autor zeigt auf was in den Seniorinnen und Senioren so alles steckt.
Auch wenn sie völlig harmlos wirken darf man sie nie unterschätzen.
Der Schreibstil von Richard Osman ist flüssig, leicht verständlich und fesselnd.
Er setzt punktgenau seinen trockenen Humor ein.
Die Bücher des Autors liest man immer mit einem Schmunzeln im Gesicht.
Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Fall des humorvollen Kleeblatts.

Eine Familie in Berlin – Fine und die Zeit der Veränderung

Ulrike Renk
Historischer Roman
509 Seiten
erschienen im Aufbau Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar

Der letzte Teil einer großen Familiengeschichte

Zum Inhalt:
Ulla und Heinrich Dehmel sind mit ihren drei Töchtern wieder nach Berlin zurückgekehrt.
Ulla engagiert sich politisch. Heinrich dagegen ist ganz für seine Patienten da. Die Ehe leidet sehr darunter.
Die Weltwirtschaftskies kommt und dazu gewinnen die Nazis immer mehr an Macht.
Ulla hat Angst, dass ihre Kinder in Berlin nicht mehr sicher sind.
So schickt sie Fine und ihre Schwester aufs Land.
Hier wachsen die Kinder behütet auf. Fine kann Abitur machen und träumt davon Ärztin zu werden.

„Eine Familie in Berlin: Fine und die Zeit der Veränderung“ ist der vierte Band der großen Familiensaga von Ulrike Renk.

Die Künstlerfamilie Dehmel ist eine so interessante Familie, die ich über die vier Bände gerne begleitet habe.

In diesem Band begleiten wir die Familie durch die Jahre 1926 – 1935.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Fine erzählt. Trotzen steht zu Beginn Ulla im Vordergrund.
Man erfährt einiges von ihrem politischen Engagement.
Mit 14 Jahren kommt Fine mit ihrer Schwester dann auf Land zu einer Pflegefamilie.
Ulla ist es nicht mehr möglich ausreichend für die Kinder zu sorgen.
Ihre Ehe ist gescheitert und Heinrich unterstützt die Familie nicht.
Die Mädchen haben Heimweh, sehnen sich nach ihrer Mutter.
Sie erfahren aber auch zum ersten Mal was ein geregeltes Familienleben bedeutet. Sie haben genug zu essen und sind in Sicherheit.

Die Protagonisten sind sehr lebensnah beschrieben.
Fine ist ein toller und liebenswerter Charakter.
Sie ist schon sehr früh selbstständig geworden. Hat sich immer verantwortlich für ihre Schwestern gefühlt.

Ulrike Renk erzählt die Geschichte wunderschön und authentisch.
Ihre Erzählung ist bunt und facettenreich.
Die Zeit der Handlung wird exzellent widergespiegelt.
Einmal mit dem Buch angefangen wird man wie durch einen Sog in die Geschichte hineingezogen und erwacht erst wieder wenn die Geschichte zu Ende ist.

Die Erzählung der Geschichte über die Familie Dehmel lässt Ulrike Renk hier enden.
Im Nachwort schreibt die Autorin noch kurz wie es mit den Mitgliedern der Familie weitergegangen ist.

„Eine Familie in Berlin: Fine und die Zeit der Veränderung“ ist ein wunderschöne Fortsetzung der Geschichte über die Familie Dehmel.
Jetzt muss ich die Familie Dehmel verlassen und bedanke mich bei Ulrike Renk für die schönen Lesestunden die ich mit der Familie Dehmel verbringen durfte.

Mord am Köhlbrand

Anke Küpper
Kriminalroman
304 Seiten
erschienen bei Harper Collins
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Harper Collins Verlag für das Rezensionsexemplar.

Spannender Hamburg-Krimi

Zum Inhalt:
Kommissarin Svea Kopetzki nimmt am Köhlbrandbrückenlauf teil.
Unter der Brücke entdeckt sie eine Leiche.
Sofort ist Svea wieder ganz Kommissarin und widmet sich der Leiche.
Es stellt sich heraus, dass die Leiche ein bekannter Drogendealer ist.
Svea Kopetzki von der Hamburger Mordkommission nimmt die Ermittlungen auf. Mit im Team sind der Zoll und das LKA.

„Mord am Köhlbrand“ ist der 3. Band der Svea Kopetzk Reihe von Anke Küpper.

Der Handlungsort ist Hamburg.
Die Ermittler Svea Tamme und das Küken Franzi sind mir schnell sympathisch gewesen.
Da der Tote ein bekannter Drogendealer ist, besteht der Verdacht, dass es sich um Bandenrivalität handelt.
Daher schließlich sich das LKA und der Zoll den Ermittlungen an.

Anke Küpper hat einen flüssigen und leicht verständlichen Schreibstil.
Sie baut schnell Spannung auf und hält sie über der gesamten Geschichte aufrecht.
Während den Ermittlungen gab es schon Verdächtige.
Mich hat das Ende dann überrascht, ich hatte bis dahin keine Ahnung wer der Täter ist.
Das macht die Spannung bei einem Krimi aus. Man rätselt mit und das Ende ist dann doch eine Überraschung.
Die Schauplätze waren gut beschrieben.
Ich habe vor einiger Zeit einen Trip nach Hamburg gemacht und vieles wiedererkannt.
Die Charaktere sind gut gezeichnet und sympathisch.

Da die Fälle abgeschlossen sind kann man die einzelnen Bücher unabhängig lesen.
Für mich war „Mord am Köhlbrand“ das erste Buch der Reihe.
Ich denke aber, ich werde die vorherigen Bände noch lesen da mir das Buch viele Freude bereitet hat.