Deadly Rendezvous – Süßer Kuss der Gefahr

Sabine Strick
Roman
erschienen bei eBooks von beHEARTBEAT
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an die Bloggerjury für das Rezensionsexemplar.

Ein bisschen Romance, ein bisschen Crime

Lara hat ein Bild von dem berühmten französischen Filmstar Brice Montaigneux gemalt und ein Foto auf Instagram veröffentlicht.
Dieses Foto erregt Brice’s Aufmerksamkeit und er stellt Lara in Aussicht das Bild zu kaufen.
Hierzu lädt er Lara auf seinen Landsitz bei Bordeaux ein.
Aus einer geplanten Übernachtung wird schnell eine Woche. Beide finden sich sympathisch.
Brice, der vor hat seine Memoiren zu schreiben macht Lara das Angebot für ihn als Privatsekretärin zu arbeiten.
Lara nimmt den Job an. Doch je mehr sich Lara mit den Memoiren von Brice beschäftigt, desto öfter stellt sich ihr die Frage ob an dem Mordverdacht unter dem Brice vor einigen Jahren stand etwas dran ist.

„Deadly Rendezvous – Süßer Kuss der Gefahr“ von Sabine Strick ist eine Mischung aus Romance und Crime.
Wie schon die Dominique Demesy Reihe besticht auch dieses Buch durch die wunderschöne Beschreibung von Orten und Landschaften.
Die Gegend um Bordeaux, die Region Aquitaine und Biarritz müssen wunderschöne Orte sein zu denen ich mich in diesem Buch hinträumen konnte.
Beim lesen bekommt man wirklich das Gefühl direkt vor Ort zu sein.

Die Protagonisten waren mir auch schnell sympathisch.
Lara, die zurzeit keinen Job hat nimmt eine Stelle bei dem berühmten Filmstar und Unternehmer Brice Montaigneux an.
Brice der sich mittlerweile aus dem Filmgeschäft zurückgezogen hat, widmet sich seinen anderen Unternehmen, seinem Weingut und seinem Gestüt.
Mir hat auch gefallen wie freundschaftlich er mit seinen Hausangestellten und seinem Chauffeur umgegangen ist.

Natürlich entwickeln die 2 Charaktere schnell Gefühle füreinander.
Dazwischen steht aber immer die Frage, die sich Lara stellt. Was war wirklich an dem Mordverdacht gegen Brice dran?

Lange habe ich hin und her gerätselt ob Brice wirklich fähig ist einen Menschen zu ermorden. Auch wenn er das wohl in seinen Filmen zu genüge getan hat aber würde er das auch im echten Leben tun?

Am Ende wird es richtig spannend. Die Auflösung war für mich schon überraschend aber auch stimmig.
Das Buch hat mich gut unterhalten. Es hat natürlich eine Liebesgeschichte zur Grundlage aber es enthält auch viel Spannung.

Ich muss ehrlich sagen, der Titel und das Cover hätten mich nicht dazu animiert das Buch zu lesen.
Der Grund, dass ich mich für dieses Buch entschieden habe war alleine die Autorin Sabine Strick, die mich schon mit „Der Himmel über Havanna“ und die Dominique Demesy Reihe begeistern konnte.

Bienentod – Das Monopol

Stefanie Mühlenhaupt
Thriller
erschienen bei dp Digital Publishers
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an www.lovelybooks.de für die Hörrunde.

Erschreckender Gedanke

Der Worst Case ist eingetroffen!
Der Klimawandel hat das gesamte Ökosystem aus dem Gleichgewicht gebracht.
Es herrscht eine große Hitze und die Meeresspiegel steigen.
Die Bienen sind ausgestorben. Die Lebensmittel rationiert.
Die Wissenschaftlerin Sophie Bergmann entwickelt für eine Forschungsfirma eine resistente Bienenart.
Sophie handelt in dem Glauben den Hunger auf der Welt zu bekämpfen.
Doch dann macht sie eine Entdeckung die alles in Frage stellt.

In ihrem Buch „Bienentod“ behandelt Stefanie Mühlenhaupt ein sehr aktuelles und beängstigendes Thema.
Hat nicht Albert Einstein schon gesagt: „Wenn die Bienen aussterben, sterben vier Jahre später auch die Menschen“

Der Leser begleitet in dem Buch die Wissenschaftlerin Sophie. Sie steckt ihre Arbeitskraft in das Erforschen der Bienen und in die Entwicklung einer Bienenart die gegen die Umwelteinflüsse resistent ist.
Derweil sind die Lebensmittel rationiert, die Menschen leiden Hunger.
Doch Sophie macht eine Entdeckung und stellt das System in Frage.
Es entsteht ein Kampf um Leben und Tod.

Die Geschichte hat mich gefesselt, denn so weit hergeholt ist es gar nicht.
Ich wurde gut unterhalten, doch an manchen Stellen hätte ich mir etwas mehr Spannung gewünscht.
Zum Teil war es voraussehbar und es ging alles etwas zu glatt.
Die Protagonisten, vor allem Sophie waren interessant aber unnahbar.
Omid-Paul Eftekhari hat mir als Sprecher des Hörbuchs gut gefallen.
Er hat mit ruhiger und klarer Stimme gelesen und das Zuhören war ein Vergnügen.

Die Toten auf Helgoland

Anna Johannsen
Kriminalroman
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Anna Johannsen für das Rezensionsexemplar

Spannende Ermittlungen von Kiel bis Helgoland

Auf Helgoland wurde ein Paar tot aufgefunden.
Alles sieht nach einem erweiterten Suizid aus.
Julius Weber, ein ehemaliger Undercover Ermittler hat offensichtlich sich und seine Lebensgefährtin
Wiebke Rienken erschossen.
Julius Weber soll mit seinem Abzug als verdeckter Ermittler in den Innendienst nicht klargekommen sein.
Lena Lorenzen wird die Ermittlungen vor Ort übernehmen.
Lena Lorenz fragt sich, woran hat der LKA Ermittler bei seinen verdeckten Ermittlungen gearbeitet?
Hat er nach seinem Abzug heimlich weiterermittelt?
Ist er jemanden zu nahe gekommen?
Bei ihren Nachforschungen gerät sie selbst in große Gefahr.

„Die Toten auf Helgoland“ ist bereits der 7. Fall der Inselkommissarin von Anna Johannsen.
Lena Lorenzen ist eine erfolgreiche, starke und gleichzeitig sympathische Ermittlerin die sich nicht immer nur Freunde macht.
Lena ist schon öfter in gefährliche Situationen gekommen und kann damit umgehen, doch bei diesem Fall stößt sie fast an ihre Grenzen.
Der Fall ist brisant, geht es doch um einen Kollegen. Es ist herauszufinden ob er wirklich sich und seine Lebenspartnerin umgebracht hat.
Je tiefer Lena gräbt desto mehr Zweifel kommen ihr.

Anna Johannsen ist es auch beim 7. Band der erfolgreichen Krimireihe gelungen die Spannung von Anfang bis zum Ende aufrechtzuerhalten.
Ihre Kommissarin ist mir mittlerweile ans Herz gewachsen und ich freue mich immer, wenn wieder ein Treffen mit der taffen Kommissarin ansteht.
Der leichtverständliche und unkomplizierte Schreibstil der Autorin macht das Lesen zu einem Genuss.
Genz nebenbei vermittelt die Autorin dem Leser auch noch schöne Eindrücke von der Insel Helgoland.

Auch im Privatleben von Lena ist es turbulent. Wird sie doch immer wieder zwischen Kiel, Husum und ihren Einsatzorten hin- und hergezogen.

Viel zu schnell hat sich der Krimi wieder gelesen, einmal angefangen kann man das Buch kaum aus der Hand legen.
Jetzt heißt es warten bis der 8. Fall der Inselkommissarin erscheint.

Der andere Sohn

Mohlin & Nyström
Kriminalroman
erschienen bei HarperCollins
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an www.vorablesen.de für das Rezensionsexemplar.

Spannender Schweden Krimi

2009 ist in der schwedischen Stadt Karstad eine junge Frau verschwunden.
Die Ermittler gingen davon aus, dass die junge Frau getötet wurde.
Schnell fällt der Verdacht auf Billy. Doch da man ihm nichts nachweisen konnte, musste man ihn wieder laufen lassen.
Jetzt 2019, also 10 Jahre später wird der Fall neu aufgerollt und wieder ist Billy der Hauptverdächtige.

Der FBI Agent John Adderley muss nach einem missglückten Undercover-Einsatz in Baltimore ins Zeugenschutzprogramm.
John besteht darauf mit neuer Identität nach Schweden zu reisen, dort hat er seine Wurzeln.
Er will seinem Halbbruder Billy zu einer gerechten Ermittlung im Fall des vor 10 Jahren verschwundenen Mädchens helfen.
Allerdings setzt er sich damit selbst der Gefahr aus enttarnt zu werden.

„Der andere Sohn“ ist der Auftakt einer neuen schwedischen Krimireihe von dem Autorenduo
Peter Mohlin und Peter Nyström.

Das Buch ist in 4 Teile gegliedert.
Der erste Teil im Buch wechselt zwischen den Jahren 2009 in Schweden und 2019 in den USA hin und her.
Man erfährt als Leser vom Verschwinden des Mädchens und wie Billy in Verdacht gerät.
Man erlebt die Verzweiflung der Eltern und die Ermittlungsarbeit der Polizei.
Genauso ist man in Baltimore bei dem missglückten Einsatz von John dabei und erfährt wie es dazu kommt, dass John nach Schweden möchte.

Ab dem 2. Teil ist der Leser direkt in Schweden bei den neu aufgerollten Ermittlungen dabei.
John wird ein Teil des Ermittlerteams. Er möchte, dass sein Halbbruder, der wieder als Verdächtiger festgehalten wird unvoreingenommen behandelt wird. Billy bleibt dabei, dass er nichts mit dem Verschwinden des Mädchens zu tun hat.

Der Fall ist spannend aufgebaut. Die Charaktere sind gut beschrieben.
An John musste ich mich erst langsam gewöhnen.
Er ist wenig teamfähig, macht viel im Alleingang und manchmal ist er auch etwas aggressiv, wenn er sich angegangen oder missverstanden fühlt.
Er ist aber auch sehr erfolgreich bei seinen Ermittlungen.
Nachdem ich John dann etwas besser kennengelernt habe ist er mir durchaus sympathisch geworden.
Mit seinen Ecken und Kanten hat der die Geschichte durchaus bereichert.

Am Ende wurde dann natürlich der Fall gelöst. Alles hat stimmig zusammengepasst.
Ganz am Ende gab es dann trotzdem noch einen Cliffhanger und ich weiß nicht wie ich die Zeit bis zum nächsten Band durchstehen soll.

Für mich war es der beste skandinavische Krimi den ich bisher gelesen habe.

Das Windsor Komplott

S J Bennett
Kriminalroman
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an  www.Lovelybooks.de für die Leserunde

Unterhaltsamer Cosi Krimi gemischt mit englischem Humor

Am Morgen nach einer Feierlichkeit auf Schloss Windsor wird ein russischer Pianist in äußerst prekärer Lage tot in seinem Zimmer aufgefunden.
Das MI5 sieht sofort ein politisches Motiv und will es Putin in die Schuhe schieben.
Die Queen glaubt nicht daran, dass Putin ausgerechnet in ihrem Schloss einen unbekannten Mann umbringen lässt.
Die Queen nimmt ihre Privatsekretärin Rozie mit ins Boot und die Frauen kommen der mysteriösen Tat auf die Spur.

„Das Windsor Komplott“ ist der Auftakt einer neuen Krimi Reihe von SJ Bennett, in dem die Queen zur Ermittlerin wird.

Beim lesen hatte ich immer die Queen mit ihrer Handtasche am Arm vor Augen.
Die Protagonistin wird auch so beschrieben, kommt als autoritäres Staatsoberhaupt rüber.
Ihr Tag ist vollgepackt und man kommt nicht umhin die Frau zu bewundern was sie in ihrem Alter alles zu leisten fähig ist.
Die Queen zeigt in der Geschichte aber auch andere Seiten, sie hängt gerne mal ihren Gedanken nach. Bewundert nach all den Jahren immer noch ihren Mann Prinz Philip und freut sich auf ihre Enkel und Urenkel.
So lässt sie auch der Mord im Schloss Windsor nicht los. Sie teilt die Meinung der zuständigen Ermittler nicht und schickt selbst ihre Leute los Erkundigungen einzuholen.
Hierbei ist beeindruckend wie immer um den heißen Brei herumgeredet wird, der Name der Queen nie fällt und doch die betreffenden Personen immer wissen von wem was kommt.

Besonders die Privatsekretärin der Queen Rozie hat mir gefallen. Eine taffe Frau die alles für ihre Chefin tut. Sie ist für mich der heimliche Star in der Geschichte.
Überhaupt wird das Personal als „Familie“ dargestellt, die aufopfernd und loyal zu ihrer Chefin stehen.

Die Geschichte gewann an Authentizität da auch reale Ereignisse wie der Besuch der Obamas oder die Feierlichkeiten zum 90. Geburtstag der Queen kurze Erwähnungen fanden. „Das Windsor Komplott“ sollte nicht als Krimi mit zu hohen Erwartungen gelesen werden.
Es ist mehr eine unterhaltsame Geschichte die viel Platz zum Schmunzeln lässt.
Als Krimi fehlt ein bisschen das Tempo und die Spannung.

Zeit des Wandels

Mila Sommerfeld
Historischer Roman
erschienen bei DP Digital Publishers
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Mila Sommerfeld und www.Lovelybooks.de für die Leserunde

Starkes Ende der Trilogie

Maria ist die jüngste und verwöhnteste Tochter der Familie Wagner.
Eines Tages entdeckt sie, dass Heinrich Wagner nicht ihr leiblicher Vater ist.
Dazu verliebt sie sich noch in Edgar der jedoch Katharina heiratet.
Da Maria schwanger ist muss sie einen anderen Mann heiraten.
Doch als Edgar aus dem Krieg zurückkommt, spüren beide, dass sie starke Gefühle für einander haben.

„Zeit des Wandels“ ist nach „Zeit des Glanzes“ und „Zeit des Sturms“ der 3. Band der Kaufhausdynastie-Reihe von Mila Sommerfeld.
Die Geschichte spielt genau wie Band 1 und Band 2 in Würzburg, beginnt 1933 und endet 1947.
Wurde der 1. Band aus Sicht von Katharina und der 2 Band aus Sicht von Sophia erzählt so steht im 3. Band nun Maria die jüngste Tochter im Vordergrund.

Maria war bisher immer etwas blass erschienen. Die jüngste Tochter, eigentlich noch ein Kind und dazu noch verwöhnt.
In diesem Buch überzeugt sie den Leser, dass viel mehr in ihr steckt.
Katharinas ganzer Lebensinhalt ist das Kaufhaus, Sophia hat sich dem Widerstand verschrieben und Maria hat es sich zur Aufgabe gemacht den Menschen die verfolgt werden zu helfen.
Das hätte ich der kleinen Maria in den ersten beiden Bänden nie und nimmer zugetraut.

Die Ereignisse wie z. B. die kranke Mutter oder der Vater der in der NSDAP ist und mit den Nazis sympathisiert kennet der Leser aus den vorherigen Bänden und natürlich findet das auch hier wieder Erwähnung, es ist es ja schließlich eine Familie.

Aber wie es im Leben so ist hat jeder Mensch eine andere Sichtweise oder erlebt zum Beispiel den Tod einer nahestehenden Person anders als der andere.
Ich finde es interessant zu lesen wie verschieden die Zeit und die Erlebnisse in einer Familie empfunden werden.
Die Geschichte wurde von der Autorin Mila Sommerfeld in allen 3 Bänden sehr emotional und lebensnah geschildert.
Ich hatte die Personen vor Augen und habe, in diesem Band mit Maria gelitten.

„Zeit des Wandels“ ist ein starkes Ende der Trilogie.
Natürlich kann jedes Buch unabhängig gelesen werde.
Ich finde allerdings, die verschiedenen Perspektiven machen bei dieser Trilogie den Reiz aus.

Kindheit

Tove Ditlevsen
Roman
erschienen im Aufbau Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an www.wasliestdu.de für die Leserunde.

Einfühlsame und prosaische Erzählung

„Kindheit“ ist der 1. Teil einer Trilogie der Schriftstellerin Tove Ditlevsen.
In diesem kleinen Büchlein erzählt die bereits 1976 verstorbenen Autorin ihre Kindheit.
Die Geschichte besticht durch ihren prosaischen Schreibstil.
Das Buch vermittelt den Eindruck einer sehr einsamen und ungeliebten Kindheit.
Aufgewachsen ist Tove in einem Arbeiterviertel, die Familie war eher ärmlich, der Vater oft arbeitslos. Das Verhältnis zwischen Eltern und Tove war eher distanziert.
In einem erstaunlichen, ja prosaischen Schreibstil erzählt die Autorin von diesen Jahren, von ihrer „Straße der Kindheit“.
Zwischendrin sind immer wieder Gedichte veröffentlicht die Tove als Kind geschrieben hat.
Gedichte die durch ihre Schönheit bestechen und die vergessen lassen, dass sie von einem Kind geschrieben wurden.

Im Anschluss an die Geschichte findet der Leser noch ein Nachwort von der Übersetzerin Ursel Allenstein. Dies gibt einen Aufschluss über das Leben und die Sucht der Autorin.
Eine bemerkenswerte Geschichte die mich auch auf die Bände „Jugend“ und „Abhängigkeit“ neugierig gemacht hat.

Glückskinder

Teresa Simon
Historischer Roman
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Teresa Simon für die tolle Leserunde auf Lovelybooks.

Steiniger Neuanfang und sehr viel Zeitkolorit

München 1945, endlich ist der Krieg vorbei, München wird von den Amerikanern befreit und besetzt.
Die Versorgungslage ist recht schwierig. Der Schwarzmarkt blüht.
Die Menschen versuchen sich dort mit den nötigsten Dingen zu versorgen.
Toni, ihre Mutter und ihre Schwester, die das Zuhause verloren haben sind bei ihrer Tante Vev untergekommen. Auch Tante Anni mit ihrem Sohn Benno haben dort Unterschlupf erhalten.
Trotz der beengten Wohnverhältnisse wird bei ihnen noch die Holländerin Griet einquartiert.
Toni und die Familie hegen eine starke Abneigung gegen Griet.
Niemand ahnt welch schweres Schicksal hinter Griet liegt.

Endlich ist der langersehnte neue Roman von Teresa Simon da.
„Glückskinder“ besticht schon durch sein Cover. Die zwei Frauen mit Koffer und die Blütenzweige am Rand deuten auf einen Neuanfang hin.
Und genau das ist es was sich die Protagonisten wünschen.
Einen Neuanfang nach den verehrenden Kriegsjahren die hinter ihnen liegen.
Doch bis dahin ist es noch ein steiniger Weg auf dem der Leser die Protagonisten begleitet.

Da sind Griet van Mock, Toni Brandl, Captain Dan Walker und Louis deren Wege sich kreuzen.
Alles bemerkenswerte Charaktere die ich gerne auf ihrem Weg begleitet habe.
Auch Louis ist ein sehr interessanter Charakter, ihm haftet etwas Geheimnisvolles und Verruchtes an. Ich konnte ihn manchmal nur schwer einschätzen.
Tonis Tante Vev hat mir besonders gut gefallen. Trotz ihres Alters und der schweren Jahre die hinter und zum Teil noch vor ihr liegen ist sie ganz Dame geblieben.
Eine Dame, die Respekt einlöst und zu der man aufschaut.
Sie habe ich ganz besonders ins Herz geschlossen.

Teresa Simon erzählt gekonnt und auf eine sehr unterhaltsame Weise vom Leben und den Nöten der Menschen in den Jahren nach dem Krieg. Von der verehrenden Versorgungslage und den Bemühungen die Familie am Überleben zu halten.
Der Leser erlebt einen der ersten Auftritte von Max Greger und Hugo Strasser bei einer Feier im amerikanischen Casino in München.
Besonders interessant fand ich auch die Beschreibung des Schwarzmarktes in der Münchner Möhlenstraße.
Natürlich war auch dieser Schwarzmarkt illegal wurde aber im Stillen geduldet.
Diese ganzen interessanten Informationen fließen ganz einfach in die Handlung mit ein.
Am Ende hat der Leser viel über die Nachkriegszeit erfahren. Wie alle Bücher von Teresa Simon gehört „Glückskinder“ wieder zu meinen Highlights.
Die Geschichte ist interessant, die Charaktere liebenswert und die Informationen kaum zu übertreffen.
Mittlerweile ist bekannt, dass hinter dem Pseudonym Teresa Simon die Autorin Brigitte Riebe steckt.
Zwei meiner liebsten Autorinnen verbunden in einer Person.

Stummer Zorn

Angela Lautenschläger
Kriminalroman
erschienen im dotbooks Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an www.lovelybooks.de und Angela Lautenschläger für die Leserunde.

Krimi zum Schmunzeln

Die Nachlasspflegerin Friedelinde Engel verwaltet den Nachlass einer alten Dame.
Als sie deren Villa besichtigt findet sie den Neffen und einzigen Erben der Dame
erhängt auf dem Dachboden.
Für Friedelinde Engel stellen sich viele Fragen.
Hat der Neffe seine Tante umgebracht und sich dann erhängt?
War es überhaupt Selbstmord?
Wenn nicht wer ist als erster verstorben, die Tante oder der Neffe?
Wer beerbt dann wen?
Kommissar Nicolas Sander nimmt die Ermittlungen in diesem Fall auf.

„Stummer Zorn“ ist mittlerweile schon der 7. Band der Krimireihe „Ein Fall für Engel und Sander“
von Angela Lautenschläger.
Für mich war es das erste Buch der Autorin was aber kein Nachteil war, ich bin gut und schnell in das Buch reingekommen.
Die Protagonisten haben mit gut gefallen.
Friedelinde und ihr Beruf als Nachlasspflegerin fand ich interessant.
Ihre Spezialität ist es offensichtlich Leichen aufzufinden.
Ihr Lebenspartner der Kommissar Nicolas Sander ist davon hinsichtlich genervt.
Nicht nur das Friedelinde Leichen findet und er dann ermitteln muss, nein sie ist ihm auch im Wissen oft einen Schritt voraus.
Darüber habe ich mich köstlich amüsiert.
Genau wie über Nicolas Kollegen Gernot. Der ist die meiste Zeit mit Essen beschäftigt oder damit Nahrung zu beschaffen. Gernot mochte ich auch sehr gerne.
Auch der Gerichtsmediziner Dr. Hornecker oder Honecker wie er von Nicolas und Gernot gerne genannt wir hat mich mit seinen flotten Sprüchen oft zum Lachen gebracht.

Auf die beiden Kommissare kommt einiges an Arbeit zu.

Da ist der Selbstmord von Erich Mattfeld. War es Selbstmord oder Mord?
Und dann kommt auch noch ein Unfall mit Fahrerflucht auf sie zu.
Jana Biehl, eine junge Frau wird tot aufgefunden.
Sie war mit dem Fahrrad unterwegs und wurde Opfer eines Unfalls mit Fahrerflucht. Oder wurde sie absichtlich umgefahren?
Die Ermittlungen sind, auch wenn es immer wieder etwas zum Schmunzeln gibt recht spannend.
Mir hat sich bis zum Ende nicht erschlossen wie die zwei Fälle zusammenhängen.
Doch dann ging es Schlag auf Schlag.
Das Ende war dann stimmig und hat mir gut gefallen.

Jetzt heißt es erst einmal Abschied nehmen von Friedelinde und Nicolas.
Dies war (vorerst) ihr letzter Fall.
Ich habe allerdings noch 6 Bände vor mir.

Das letzte Licht des Tages

Kristin Harmel
Roman
erschienen im Knaur Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an www.lovelybooks.de für das Leseexemplar.

Ein lang gehütetes Familiengeheimnis

Die Amerikanerin Liv ist gerade frisch geschieden, als ihre Großmutter Edith kommt und sie mit nach Frankreich nimmt.
Edith möchte Liv ihre Geschichte erzählen, findet aber den Mut nicht dazu.
Sie macht Liv mit ihrem Anwalt Julien Cohn bekannt und zeigt ihr das große Weingut und Champagnerhaus Chauveau.
Von beidem ist Liv sehr angetan.
Die Geschichte der Großmutter geht weit zurück in den 2. Weltkrieg, der Besatzung der Deutschen und der Résistance.
Es geht um Liebe und eine große Schuld die immer noch nach Vergebung sucht.

„Das letzte Licht des Tages“ ist ein einfühlsamer Roman über ein lang gehütetes Familiengeheimnis von Kristin Harmel.
Das Buch führt zurück in die Jahre 1940-1945 und erzählt die Geschichte von Edith Tierry aber auch die Geschichte von Céline, Inés und ihrem Mann Michel.
Die Kapitel wechseln sich zwischen Gegenwart und Vergangenheit ab.
In der Gegenwart begleitet Liv ihre Großmutter Edith nach Reims.
Liv hängt sehr an ihrer Großmutter, wenn diese auch sehr exzentrisch ist.
Edith, mittlerweile 99 Jahre alt möchte ihrer Enkelin ihr Geheimnis erzählen, findet aber den Mut nicht dazu.
Edith, die beste Freundin von Inés ist gleichzeitig die Brücke zwischen Gegenwart und Vergangenheit.
Die Kapitel der Vergangenheit sind mit Céline und Inés betitelt und erzählen von ihrer gemeinsamen Zeit auf dem Weingut Chauveau
Hier wird das Leben im Krieg und unter deutscher Bestatzung erzählt.
Der Leser erfährt aber auch einiges über die Résistance, über mutige Frauen und Männer die für die Freiheit Frankreichs gekämpft haben.

Aus den Teilen der Vergangenheit erschließen sich dem Leser langsam die Zusammenhänge und das Familiengeheimnis wird aufgeblättert.
Am Ende gibt es dann noch eine überraschende Wende die mich sehr berührt hat.

Kristin Harmel erzählt die Geschichte einfühlsam und leicht verständlich.
Die Handlungsorte wie auch die Protagonisten sind gut in Szene gesetzt.
Mir hat das Lesen großen Spaß gemacht.