In ewiger Freundschaft

Nele Neuhaus
Kriminalroman
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an NetGalley de. und an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Großartiger Jubiläumsband

Heike Wersch, die beste Freundin von Hennings Literaturagentin Maria Hausschild wird vermisst.
Er bittet Pia doch einmal bei ihr zu Hause nachzusehen.
Im Haus ist nur der demente Vater, verwirrt und dehydriert. Von Heike Wersch fehlt jede Spur.
Die Spurensicherung kann Reste eines Blutbades sicherstellen.
Die Ermittlungen führen Pia Sander und Oliver von Bodenstein zum Frankfurter Literaturverlag Winterscheid. Hier war Heike Wersch bis von kurzem Programmleiterin.
Heike Wersch wurde nach langer Verlagszugehörigkeit gekündigt. Hierauf beschuldigte sie einen der bekanntesten Autoren des Verlags des Plagiats.
Als die Leiche von Heike Wersch gefunden wurde stand fest, es ist eine Mordermittlung.
Ist der Plagiatvorwurf, mit dem sich Heike Wersch viele Feinde gemacht hat das Mordmotiv?
Es gibt aber auch Anzeichen, dass das Motiv in der Vergangenheit von Heike Wersch zu suchen ist.

„In ewiger Freundschaft“ ist schon der 10 Band der Taunuskrimi-Reihe von Nele Neuhaus.
Mit ihrem Jubiläumsband führt sie und in die Verlagswelt. Eine Welt in der die Autorin sich bestens auskennt und bei Fragen auch schnell Antworten findet.
Bei den Krimis von Nele Neuhaus spürt man immer, dass die Autorin weiß wovon sie schreibt.
Sie kennt sich an den Handlungsorten sehr gut aus. Sie kennt die Polizeiarbeit mittlerweile recht gut und weiß wo sie sich Rat holen kann. So kommen ihre Bücher immer sehr authentisch beim ihren LeserInnen an.
In diesem Buch beschreibt sie zum Teil die Verlagswelt recht ausführlich. Ich fand das interessant zu lesen.

Lange weiß man nicht ob er Mord an Heike Wersch mit ihrem Ausscheiden aus dem Winterscheidverlag zusammenhängt oder mit ihrer Vergangenheit und dem Freundeskreis der heute noch zusammenhält.
Mehr möchte ich aber nicht auf den Inhalt eingehen.

Wie gewohnt legt die Autorin wieder einige falsche Spuren die man als LeserInn nur zu gerne aufnimmt um sie dann wieder zu verwerfen.

Pia und Oliver ermitteln mit ihrem Team wie immer auch Hochtouren.
Nele Neuhaus lässt Oliver von Bodenstein privat auch nicht zur Ruhe kommen. Hier kennt die Autorin kein Mitleid.

Der Leiter der Rechtsmedizin und Ex-Mann von Pia Hennig Kirchhoff hat seinen zweiten Kriminalroman geschrieben der kurz vor der Veröffentlichung steht. Wie kann es anders sein, ja im Winterscheidverlag.
So sind einige der Mitarbeiter ganz verzückt die Protagonisten aus Hennings Krimi in natura zu erleben.
Auch diese Abschnitte fand ich immer lesenswert und manchmal ein bisschen zum Schmunzeln. Besonders über die Titel der Krimis.

Da es ja ein Jubiläumsband ist fand ich die Rückblenden die es immer wieder zu alten Fällen und somit zu den vorangegangenen Bänden gab sehr passend.
Sei es ein Ort der einen der Protagonisten an einen alten Fall erinnert oder eine Person.
Manch einer der quer eingestiegen ist bekommt bestimmt jetzt Lust die älteren Bände zu lesen.
Ich habe alle gelesen und im Regal stehen, habe aber auch große Lust bekommen die Bücher noch einmal zu lesen. Es ist nicht mehr alle präsent.
So kann ich mir die lange Wartezeit auf Band 11 verkürzen.

Sturm über der Tuchvilla

Anne Jacobs
Historischer Roman
erschienen im Blanvalet Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Die Zeiten werden immer dunkler

Marie bekommt den Sturm der über Deutschland weht am eigenen Leib zu spüren.
Ihr einst so erfolgreiches Atelier steht vor dem Aus als bekannt wird, dass sie jüdische Abstammung hat.
Auch um die Tuchfabrik steht es immer noch nicht gut. Paul hat schwer mit der finanziellen Lage zu kämpfen. Dazu kommt der Druck Seitens der Regierung.
Paul wird geraten, wenn er seine Familie und die Fabrik durch diese Zeiten bringen will muss er sich von Marie trennen.
Jetzt muss eine Entscheidung getroffen werden die das Leben aller beeinflussen wird.

„Sturm über der Tuchvilla“ ist nun der 5. Band der Tuchvilla-Saga von Anne Jacobs.
Was haben Marie und Paul nicht alles schon für Krisen bewältigt.
Immer wieder haben sie zusammengefunden. Im letzten Band schien es so als ginge es wieder bergauf.
Doch jetzt stehen sie vor der größten und schwersten Entscheidung ihres Lebens.

Wir sind in der Tuchvilla-Saga mittlerweile in der Mitte der 1930er Jahren angekommen.
Der braune Schlamm wühlt sich immer mehr durch das Land. Die Juden sind in dem Land, in dem sie geboren wurden nicht mehr sicher.
Das muss leider auch Marie spüren, die ja eine jüdische Mutter hatte.
Jetzt wird sie vor die Frage gestellt wie will sie ihren Mann und ihre Kinder schützen.

Anne Jacobs beschreibt diese dunkle Zeit in Deutschland sehr ehrlich.
Im Laufe der 5 Bände haben sie schon so viel überstehen müssen. Ich glaube aber in diesem Band habe ich am meisten mit den Protagonisten gelitten.
Die Autorin hat die Geschichte sehr bildhaft erzählt. Bei mir sind ganz schnell Bilder im Kopf erschienen.
Für mich war es der schicksalsträchtigste Band der Tuchvilla- Saga.

Nach dem Ende wage ich zu hoffen, dass es noch einen 6. Band geben wird.

Jane Austen und die Kunst der Worte

Catherine Bell
Roman
erschienen im Aufbau Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar.

Eine Hommage an eine große Schriftstellerin

Die Pfarrerstochter Jane hat nur das Schreiben im Kopf. Ständig hat sie Tinte an ihren Händen.
Ihre Schwester Cass hingegen ist schon verlobt und die Eltern würden auch Jane gerne in feste Hände geben.
Aber Jane kann mit den jungen Männern im Ort nicht viel anfangen.
Da sie gerne auf Bälle geht sind ihr die jungen Männer zum tanzen ganz recht aber heiraten möchte Jane nicht.
Dann lernt sie den jungen Tom Lefroy kennen.
Aber es bleibt ihr großer Traum, einen Roman zu schreiben und zu veröffentlichen.

„Jane Austin und die Kunst der Worte“ ist eine Hommage an die große Jane Austen von Catherine Bell.
Wer kennt Jane Austen nicht. Ihre Bücher sind unvergessen und werden heute noch gerne gelesen.
„Stolz und Vorurteil“ ist eins meiner Lieblingsbücher.

Von der Person hinter den Büchern ist nicht sehr viel überliefert.
Catherine Bell hat sich in die Recherche gestürzt um mehr über die Person zu erfahren.
Die Autorin hat sich durch Biografien und Briefe gearbeitet und Jane Austen zum Leben erweckt.
Wir begleiten Jane Austen und sind bei der Entstehung ihrer Bücher dabei.
So stößt man beim lesen auch immer wieder auf Zitate aus ihren Büchern.
Auch Auszüge von Briefen die sie mit ihrer Schwester gewechselt hat finden sich in der Geschichte wieder.

Vieles wird aus der Sicht von Jane Austen erzählt. Ich finde es ist der Autorin gut gelungen ihre LeserInnen mit der Sprache in die Zeit von Jane Austen zu versetzen.
Auch die Stimmung, egal ob Freude oder Trauer wurde immer sehr gut transportiert.
Es gab schon einige recht schwermütige Passagen in der Geschichte, bei denen ich mit Jane gelitten habe.
Mit diesem Buch hat Catherine Bell mir Jane Austen ein bisschen näher gebracht.

Am Anfang habe ich einige Zeit gebraucht um richtig in die Geschichte einzutauchen und den richtigen Lesefluss zu finden.
Man muss sich am Anfang etwas Zeit nehmen und die Geschichte wirken lassen, wenn das geschehen ist lässt einen das Buch nicht mehr los.

Das Haus des Schicksals (Die Mandelli-Saga)

Ladina Bordoli
Roman / Familiensaga
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar.

Zurück zu den Wurzeln

Eleonora, die Tochter von Rosalba und Enkelin von Aurora hat mittlerweile das Bauunternehmen ihrer Mutter in der Schweiz übernommen.
Auch Eleonora hat das Bauhandwerk von der Pike auf gelernt.
Doch die Auftragslage für das kleine Bauunternehmen wird immer schlechter seit sich die Baurichtlinien in der Schweiz verschärft haben.
Auch kämpft Eleonora immer noch damit, dass ihre Wurzeln in Italien liegen und sie somit nicht als echte Schweizerin angesehen wird.
Als Eleonora auf einer Tagung Flurin kennenlernt, der genau wie sie aus dem Bauhandwerk kommt verliebt sie sich in ihn.
Eleonora hat die Hoffnung, dass sich mit Flurin das Blatt wendet. Doch ist Flurin der Richtige für Eleonaor?

„Das Haus des Schicksals“ ist der 3. und letzte Band der Mandelli Saga von Ladina Bordoli.
Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2015 und die dritte Generation der Mandelli-Frauen hat das Bauunternehmen übernommen.
Eleonora hat wie ihre Mutter und ihre Großmutter das Bauhandwerk gelernt.
Leider haben sich die Baurichtlinien in der Schweiz verschärft und das Unternehmen gerät unter der Leitung von Eleonora in Schieflage.
Das Unternehmen hat sich mittlerweile der Nachfrage angepasst und grenzt sich somit nicht mehr von den anderen Firmen ab. Sie bieten Hoch- und Tiefbau an wie unzählige andere Firmen auch.
Dabei war die Firma Mandelli einmal für ihre Besonderheiten bekannt.

Ich finde auch Eleonora ist sehr ein sehr gelungenen Charakter.
Sie ist vielleicht manchmal etwas gutgläubig und bei ihren Angestellten zu nachsichtig.
Aber sie glaubt eben an das Gute im Menschen.
Eleonora bedeutet die Firma sehr viel und sie versucht sie mit allen Mitteln zu retten.

Rosalba unterstützt Eleonora noch in der Firma.
Doch braucht sie mehr Zeit für ihren Mann der nicht gesund ist.
Sie vertraut Eleonora doch hatte ich manchmal das Gefühl, dass sie mit der einen oder anderen Handlung ihrer Tochter gehadert hat.

Aurora hat es immer noch nicht ganz verwunden, dass ihre Tochter Rosalba in der Schweiz geblieben ist.
Sie hat ihr Unternehmen in Italien aufgegeben.

In diesem letzten Band sind alle drei Generationen der Mandelli-Frauen vereint.
Mutter und Großmutter können auf ihre große Erfahrung zurückschauen und Eleonora muss ihren Weg finden, bei dem wir sie begleiten dürfen.

Ladina Bordoli erzählt auch die Geschichte von Eleonora wieder sehr gefühlvoll.
Die Autorin hat die ganze Geschichte der Mandelli-Frauen sehr anschaulich erzählt.
Man kann sich die Veränderungen im Laufe der Jahrzehnte gut vorstellen.
Auch die Unterschiede und Traditionen zwischen der Schweiz und Italien kommen sehr deutlich zum Vorschein.

Die Mandelli-Saga hat mich zu einem Thema geführt mit dem ich mich vorher noch nie befasst habe.
Mittlerweile finde ich das Bauhandwerk so vielseitig und interessant.
Genauso facettenreich hat Ladina Bordoli ihre Geschichte aufgebaut.
Ich habe die Mandellid-Saga sehr gerne gelesen.

Ein Ort, der sich Zuhause nennt (Winter-Frauen-Trilogie)

Astrid Ruppert
Roman / Familiensaga
erschienen im dtv Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar.

Schöner Abschluss einer grandiosen Familiensaga

Charlotte Winter hat sich wie ihre Mutter Lisette der Mode verschrieben.
Sie arbeitet in einer Schneiderei, in einer der besten der Stadt.
Charlotte kann sich mit den Veränderungen die im Land vor sich gehen nicht identifizieren.
Dazu kommt noch eine unerwartete Begegnung.
Charlotte steht an einem Wendepunkt in ihrem Leben und weiß das dieser Schritt eine Menge Mut erfordert.

Maya kennt ihre Großmutter Charlotte nur als ruhige und zufriedene Frau.
Erst jetzt merkt Maya und ihre Mutter Paula wie wenig sie vom Leben ihrer Großmutter und Mutter wirklich wissen.

„Ein Ort, der sich Zuhause nennt“ ist der dritte und letzte Band der Winter-Frauen-Trilogie von Astrid Ruppert.
Im Mittelpunkt der Trilogie stehen Lisette, Charlotte, Paula und Maya. vier Generationen Frauen der Familie Winter.

Auch dieser Band hat wieder mehrerer Zeitebenen.
Die Autorin entführt ihre LeserInnen in die schwersten Jahre der deutschen Geschichte.
Hier wird aus dem Leben von Charlotte erzählt.
Für mich ganz klar die Heldin der Familie Winter.
Genau wie Paula und Maya hätte ich hinter der ruhigen und besonnenen Charlotte nie eine Frau mit so viel Mut und einer solchen Vergangenheit erahnt.
Wie viele Menschen die den Krieg erlebt haben, hat Charlotte ihrer Tochter und ihrer Enkelin nicht alles was sie in den Kriegsjahren erlebt hat erzählt.
Den Beiden wird erste jetzt bewusst wie wenig sie die wahre Charlotte kennen.

Astrid Ruppert erzählt ihre Familiensaga über vier Generationen.
So unterschiedlich die Frauen der Familie Winter auch sein mögen, eins haben alle gemeinsam, keine will sich irgendwelchen Zwängen beugen. Jede der Frauen hat ihre eigene Vorstellung vom Leben und möchte sich selbst verwirklichen.

Alle vier Frauen überzeugen durch ihre Willenskraft und ihre Stärke.
Ich muss es noch einmal sagen, Charlotte ist meine heimliche Heldin.
Ich mag alle vier Frauen, alle waren mir sehr schnell ans Herz gewachsen. Hinter Charlotte hatte ich aber nie so eine aufregende Geschichte vermutet.
Der dritte Band ist wirklich ein krönender Abschluss.

Astrid Ruppert erzählt sehr einfühlsam und facettenreich. Sie vermittelt ihren LeserInnen viel über die jeweilige Zeit und die Veränderungen im Laufe der Jahre.
Aber auch viel über die komplizierte Beziehung zwischen Müttern und Töchtern.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut verständlich.
Nach ein paar Seiten hat auch der dritte Band mich wieder richtig gefesselt, ich habe das Buch nicht mehr aus der Hand legen können.
Die Winter-Frauen-Trilogie ist für mich eine der besten Familiensagas die ich je gelesen habe.

Wilde Jahre (Winter-Frauen-Trilogie)

Astrid Ruppert
Roman / Familiensaga
erschienen im dtv Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar.

Die Winter-Frauen haben mich auch im 2. Band begeistert

Paula ist es in dem kleinen hessischen Dorf in dem sie lebt zu eng.
Sie verspricht sich mehr vom Leben als das was ihre Mutter Charlotte ihr vorlebt.
Beeinflusst von der Musik der Beatles will Paula Sängerin werden.
So zieht es Paula nach England wo sich viele Künstler tummeln. Dort trifft sie auch ihre große Liebe.
Als Paula schwanger wird, nimmt sie sich vor ihr Leben völlig anders zu gestalten.

Maya die weiterhin nach ihren Wurzeln sucht möchte zu ihrem 30. Geburtstag endlich etwas über ihren Vater erfahren.
Dabei lernt sie eine ganz neue Seite ihrer Mutter kennen.
So unterschiedlich Mütter und Töchter der Familie Winter sind so besonders ist ihr Verhältnis zueinander.

„Wilde Jahre“ ist der zweite Band der Winter-Frauen-Trilogie von Astrid Ruppert.
Im Mittelpunkt der Trilogie stehen Lisette, Charlotte, Paula und Maya. vier Generationen Frauen der Familie Winter.

Die Autorin entführt ihre LeserInnen hier in die wilden 1960er und 1970er Jahre.
Da ich Ende der 1950er Jahre geboren bin, habe ich aus dieser Zeit auch einiges mitbekommen.
Besonders die Musik und die verrückte Mode ist mir in Erinnerung geblieben.
Auch einige der hier verwendeten Zitate sind mir nur zu gut bekannt.
Maya begibt sich auf eine diese Zeitreise. Sie reist nach England um die Spuren ihrer Mutter nachzuverfolgen.

Das Ende lässt noch einige Fragen offen. Es folgt ja auch noch ein dritter Band in dem wir dann in die Zeit von Charlotte zurückblicken können.

Astrid Ruppert erzählt ihre Geschichte über vier Generationen.
So unterschiedlich die Frauen der Familie Winter auch sein mögen, eins haben alle gemeinsam, keine will sich irgendwelchen Zwängen beugen. Jede der Frauen hat ihre eigene Vorstellung vom Leben und möchte sich selbst verwirklichen.

Astrid Ruppert erzählt die Geschichte sehr einfühlsam und facettenreich. Sie vermittelt ihren LeserInnen viel über die jeweilige Zeit und die Veränderungen im Laufe der Jahre.
Aber auch viel über die komplizierte Beziehung zwischen Müttern und Töchtern.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut verständlich.
Nach ein paar Seiten hat auch der zweite Band mich wieder richtig gefesselt, ich habe das Buch nicht mehr aus der Hand legen können.
Jetzt liegt der 3. Band bereit zum lesen.

Leuchtende Tage (Winter-Frauen-Trilogie)

Astrid Ruppert
Roman / Familiensaga
erschienen im dtv Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar.

Gelungener Auftakt der Winter-Frauen-Trilogie

Lisette Winter möchte Mode entwerfen. Doch ihre Eltern legen ihr Steine in den Weg. Ein Mädchen aus gutem Haus ist nicht berufstätig. Ihre Liebe gehört dem Schneidergesellen Emile. Auch das würden die Eltern nie erlauben.
So verlässt Lisette heimlich ihr Elternhaus um sich im Rheingau ihr eigenes Leben aufzubauen.
Lisette und Emile machen sich schon bald einen Namen der für Reform-Mode steht.
Hundert Jahre später begibt sich Lisettes Urenkelin Maya auf die Suche nach ihrer Vergangenheit.
Maya entdeckt die Geschichte der Frauen der Familie Winter.

„Leuchtende Tage“ ist der erste Band der Winter-Frauen-Trilogie von Astrid Ruppert.
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Lisette, Charlotte, Paula und Maya. Vier Generationen Frauen der Familie Winter.

Die Autorin entführt ihre LeserInnen in das Jahr 1906 nach Wiesbaden.
Hier wächst Lisette gut behütet in einem gutsituierten Elternhaus auf.
Doch Lisette möchte nicht einfach nur lernen wie sie später einmal ihrem Ehemann den Haushalt führt.
Auch der Zwang immer in ein Korsett eingeschnürt zu sein widerspricht ihr.
Sie träumt von Freiheit in jeglicher Hinsicht.
Frei von Zwängen, frei ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und frei von der ewig einzwängenden Mode.
Diesen Traum von Freiheit versucht sie sich mit dem Schneidergesellen Emile zu erfüllen.

Liesetts Urenkelin Maya hadert auch mit ihrem Leben.
Als Übersetzerin lebt sie in Frankfurt und hat nur mäßigen Erfolg.
Mit ihrer Mutter hat sie wenig Gemeinsamkeiten.
Es ist wohl ein Fluch in der Familie, dass Töchter und Mütter so gegenteilige Vorstellungen haben.
Maya möchte etwas ändern und sucht nach ihren Wurzeln.
Dabei deckt sie die Geschichte der Frauen in ihrer Familie auf.

Astrid Ruppert erzählt ihre Geschichte über vier Generationen.
So unterschiedlich die Frauen der Familie Winter auch sein mögen, eins haben alle gemeinsam, keine will sich irgendwelchen Zwängen beugen. Jede der Frauen hat ihre eigene Vorstellung vom Leben und möchte sich selbst verwirklichen.

Astrid Ruppert erzählt die Geschichte sehr einfühlsam. Sie vermittelt ihren LeserInnen viel über die jeweilige Zeit und die Veränderungen im Laufe der Jahre. Man erfährt auch viel über die Zwänge und vor allem über die Mode.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut verständlich.
Nach ein paar Seiten hat die Geschichte mich richtig gefesselt, ich habe das Buch nicht mehr aus der Hand legen können.
Jetzt stecke ich schon im 2. Band und bin schon wieder hin und weg.

Die Wege der Söhne

Ellin Carsta
Historischer Roman
erschienen bei Tinte & Feder
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Ellin Carsta für die Buchverlosung.

Es wird immer interessanter

„Die Wege der Söhne“ ist der 4. Band der Falkenbach Saga von Ellin Carsta, die schon mit ihrer Hansa Saga große Erfolge gefeiert hat.
Auch die Falkenbach Saga ist für viele Bände angelegt und ich fiebere jedem Band entgegen.

Standen im 1. Band die Väter, 2. Band die Töchter, im 3. Band die Familie Vordergrund, so sind es jetzt die Söhne.
Ich finde diese Titel und die Aufteilung nach Familienmitgliedern sehr gelungen.

Zwischen dem Ende des 3. Band und dem Beginn des 4. Band ist nicht viel Zeit vergangen.
Das Verhältnis zwischen Wilhelm und seinem Sohn Leopold scheint sich zu bessern.
Gustav von Falkenbach hat mit seiner Arztpraxis mittlerweile Erfolg.
Ferdinand kommt vom Stützpunkt nach Gut Falkenbach zurück um dort ins Waffengeschäft einzusteigen.
Für alle drei ist der Weg geebnet, doch schlagen sie auch den richtigen Weg ein?

Paul-Friedrich von Falkenbach zieht weiterhin die Fäden im Hintergrund und hält, wenn nötig schützend seine Hand über die Familien von Falkernbach und Lehmann.

Ellin Carsta erzählt die Geschichte in einem flüssigen und spannenden Schreibstil, sie vermittelt die Atmosphäre die zu dieser Zeit in Deutschland herrscht sehr gut.
Je weiter die Zeit voran schreitet so interessanter wird die Familien-Saga.
Es werden viele prekäre Themen angesprochen, sei es die Judenverfolgung, die Verfolgung der Kommunisten oder gar die Zwangssterilisation was mich besonders betroffen gemacht hat.

Wir Leser wissen ja welchen Weg das Land einschlägt. Die Charaktere glauben zu dieser Zeit noch nicht so recht an einen erneuten Krieg.

Ich bin schon sehr gespannt auf den 5. Band, in dem endlich die Frauen im Vordergrund steht.
Ich freue mich jetzt schon, wenn ich weiterlesen kann.

Dallmayr – Der Traum von schönen Leben

Lisa Graf
Historischer Roman
erschienen im Penguin Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Lebendig und authentisch mit viel historischem Hintergrund

Für Anton und Therese Randlkofer hat sich ein Traum erfüllt.
Das Ehepaar ist Inhaber des bekannten Feinkostgeschäfts Dallmayr in der Münchner Dienerstraße.
Wer es sich leisten kann geht zu Dallmayer um sich mit feinen Köstlichkeiten zu versorgen.
Die einfacheren Bürger schauen sich die prachtvollen Schaufenster an und träumen von einem schönen Leben.
Als Anton Randlkofer in der Blüte seines Lebens unverhofft stirbt steht seine Frau Therese alleine da mit dem Geschäft.
Ihre Kinder sind noch zu jung um das Geschäft zu führen.
Antons Bruder Max bietet seine Hilfe an, doch Therese weiß, dass Max das Geschäft gerne selber übernehmen möchte.
Therese nimmt den Kampf auf und führt das Geschäfte alleine weiter.
Dabei stehen ihr treue Mitarbeiter zu Seite.
Doch dann kommt ein lange und gut gehütetes Geheimnis ans Licht und droht Therese den Boden unter den Füssen weg zu ziehen.

„Dallmayr – Der Traum vom schönen Leben“ ist der Auftakt einer mehrteiligen Reihe um die Familie Randlkofer und das bekannte Delikatessengeschäft Dallmayr von Lisa Graf.
Der erste Band umfasst die Jahre 1897-1899.
Anton und Therese Dallmayr führen ihr Geschäft gemeinsam und das mit großem Erfolg.
Der älteste Sohn Hermann macht eine Kaufmannslehre bei Antons Bruder Max und soll einmal das Geschäft übernehmen.
Doch dann stirbt Anton unverhofft und Therese führt das Geschäft alleine weiter. Dabei muss sie sich einigen Intrigen ihres Schwagers stellen der mit Neid und Missgunst auf den Erfolg blickt.
Unterstützung findet Therese bei ihren Angestellten die immer hinter ihr stehen.
Die Kunden lieben Therese und holen sich oft Rat und neue Rezepte bei ihr.

Auch die Angestellten werden sehr gut in Szene gesetzt. Besonders hat es mir Ludwig der Lehrbub angetan. Wie oft er mich zum Schmunzeln gebracht hat kann ich gar nicht zählen.

Auch Balbina, die Nichte von Therese ist ein toller Charakter. Sie lebt schon einige Jahre bei den Randlkofers und führt den Haushalt. Sie war es auch die Anton während seiner Krankheit gepflegt hat.
Balbina mochte ich fast am liebsten. Mit ihr habe ich oft mitgelitten.

Alle Charaktere werden sehr lebendig dargestellt.
Auch die Geschichte klingt sehr authentisch und lebendig.
Mir ist klar, dass Lisa Graf und Therese Randlkofer sich nie begegnet sind, doch liest sich die Geschichte so, als hätte Therese selbst ihr Leben der Autorin anvertraut.
Eine Geschichte so den LeserInnen zu vermitteln ist schon eine Kunst.

Jetzt habe ich den ersten Band ausgelesen und bin richtig wehmütig. Doch die Leseprobe zum zweiten Band tröstet mich etwas.
Es wird mit Sicherheit genauso interessant weitergehen Den Therese hat ja noch so viel vor.

Amissa – Die Vermissten

Frank Kodiak
Thriller
erschienen im Droemer Knaur Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Achtung Hochspannung

„Amissa“ ist eine Organisation die nach vermissten Menschen sucht.
Doch wenn der Preis stimmt besorgt sie auch jede beliebige Person.
Die Privatdetektive Rica und Jan Kantzius tun sich in ihren Ermittlungen recht schwer.
Dann will eine Frau Beweise haben.
Doch die Zeugin ist plötzlich tot.
Als er nach Hause kommt ist Rica verschwunden und Jan bekommt eine Mitteilung, dass er seine Frau nie wiedersieht, wenn er weiter versucht gegen Amissa vorzugehen.
Wenn Jan weiter ermittelt wird Rica der zur Prostitution gezwungen, wenn er mit den Nachforschungen aufhört wird sie getötet.
Wie wird Jan sich entscheiden?

„Amissa – Die Vermissten“ ist der zweite Band der Kantzius-Reihe von Frank Kodiak.
Ich kann nur sagen in einem Kodiak steckt ein echter Winkelmann.

Die Spannung und das Tempo ist unvergleichbar. Schon der erste Band hat mich gefesselt, beim zweiten Band ging es mir nach ein paar Seiten genauso.

Amissa ist eine Organisation die weltweit nach vermissten Personen sucht.
Doch mittlerweile scheint die Organisation in der Hand von Kriminellen zu sein. Die besorgen für die richtige Summe jeden Menschen den du haben willst.

Die beiden Ermittler sind einmal Jan, ehemals Polizist, heute Privatermittler.
E steckt oft in einem Zwiespalt zwischen Strafe und Gerechtigkeit. Doch bisher hat seine Vernunft immer gesiegt.

Die zweite Ermittlerin ist Rica. Sie ist bei Amissa beschäftigt und hat eine sehr hohe Erfolgsquote, was sie auch ihrem Mann Jan und ihren Hackerfreunden zu verdanken hat.

Die Charaktere sind interessant und haben alle eine etwas schwierige Vergangenheit.
Ich finde sie sympathisch und habe in diesem Band sehr mit ihnen gelitten.

Die Story wird von Frank Kodiak spannend und in einem ungeheuren Tempo erzählt.
Der Autor versteht es sehr gut wie er seine LeserInnen in Atem halten kann.
Das Buch ist noch einmal um einiges spannender als der erste Band.
Die Geschichte kommt actiongeladen daher und ist sicher nichts für schwache Nerven.

Nach dem Ende bin ich jetzt schon sehr gespannt auf den dritten Band.