Caledonian Road

Andrew O’Hagan
Roman
784 Seiten
Übersetzt aus dem Englischen von Manfred Allié und Gabriele Kempf-Allié
erschienen bei Park x Ullstein
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an NetGalley Deutschland für das Rezensionsexemplar

Ein großer Gesellschaftsroman bei dem man auch Schmunzeln kann

Klappentext:
London, Donnerstag, 20. Mai 2021, die Temperatur beträgt 16 Grad, es ist heiter, später gibt es Schauer.

Als Campbell Flynn, 52 Jahre alt und auf der Höhe seines Ruhms als öffentlicher Intellektueller, an diesem Tag aus dem Taxi steigt, trägt er sich noch mit Gedanken an ein neues publizistisches Projekt. Aus ärmlichen Verhältnissen stammend zählt er heute zur Elite des Vereinigten Königreichs: seine Frau, die Tochter einer Gräfin, sein bester Freund, ein Industrieller, sein Schwager, ein Politiker mit Einfluss, sein Leben getaktet von Vorträgen, Vernissagen und Society-Events. Seine Schwäche, seine Eitelkeit und der Umgang mit dem lieben Geld. Sein Widersacher: sein liebster Schüler.

„Caledonian Road“ ist ein großartiger Gesellschaftsroman von Andrew O’Hagan.

Im Mittelpunkt steht Campbell Flynn. Er stammt aus ärmlichen Verhältnissen und hat es bis ganz nach oben geschafft. Jetzt bewegt er sich im ganzen englischen Königreich zwischen den Schönen und Reichen. Dazu hat ihm auch seine Frau verholfen, sie ist die Tochter einer Gräfin.
Campbell Flynn schreibt Kolumnen und hat ein Buch über Vermeer verfasst, was ihn als geschätzten Kunstkenner ausweist.
Sein neues Werk trägt den Titel „Männer, die im Auto weinen“ und Campbell Flynn überlegt, wie man das Buch veröffentlichen kann, ohne das sein Ruf als geschätzter Kunsthistoriker leidet.
Das ist aber nicht sein einziges Problem. Campbells Freund, sowie sein Schwager sind in kriminelle Geschäfte verwickelt die auch Campbell zum Verhängnis werden können.

Andrew O’Hagan hat, mir diesem Roman ein Monumentalwerk von knapp 800 Seiten veröffentlicht
Seine Protagonisten sind sehr unterschiedlich und werden richtig lebendig beschrieben. Trotz all der Unterschiedlichkeit haben sie fast alle etwas gemeinsam, die Gier nach Geld, Macht und Aufmerksamkeit.
In der Geschichte spielen Drogen, Menschenhandel und Geldwäsche eine Rolle. Arme Migranten werden zu Sklaven.

Andrew O’Hagan hat seinen Roman in der Zeit nach dem BREXIT angesiedelt. Er beschreibt Teile der britischen Gesellschaft, denen nicht wichtig ist außer Geld. Dabei ist es egal wie und wo sie es erwerben.

Der Autor erzählt seine Geschichte spannend und mit einem trockenen Humor. Ich habe oft Schmunzeln müssen.
In die Geschichte bin ich schnell sehr tief eingetaucht so, dass die knapp 800 Seiten eigentlich schnell gelesen haben.

„Caledonian Road“ ist ein monumentaler Gesellschaftsroman mit viel Spannung, die mit einer Prise Humor aufgelockert wird.

Lückenbüßer

Volker Klüpfel / Michael Kobr
Kriminalroman
428 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Klufti will in die Politik

Kommissar Kluftinger, der ja auch Interims-Polizeipräsident ist, muss in dieser Position eine Anti-Terrorübung leiten.
Bei dieser Übung geht es etwas Chaotisch zu und am Ende ist ein Polizist tot.
Bei näherer Betrachtung kommt zu Tage, dass hier Fremdverschulden vorliegt.
Jetzt heißt es den Fall schnell aufzuklären.

Kluftinger will in die Politik. Er hat sich zur Wahl es Ortsbeirates aufstellen lassen. Erst dient Kluftinger nur als Lückenbüßer auf einem der hinteren Listenplätze. Doch dann findet er gefallen daran und er denkt, dass er wirklich etwas für Altusried bewirken kann. Einer seiner politischen Gegenkandidaten ist Doktor Langhammer. Und damit ist das Wetteifern eröffnet.

Mit „Lückenbüßer“ haben die Autoren Volker Klüpfel und Michael Kobr bereits den 13. Band der Kluftinger Reihe veröffentlicht.
Immer noch ist Klufti Kult und ich freue mich über jeden neuen Band.

Die Geschichte ist zweigeteilt. Einmal die Ermittlung im Fall des toten Polizisten, die in die Querdenker und Nazi-Szene führt. Die Autoren erzählen die Ermittlungen mit viel Spannung. Dabei werden den Leser*innen auch die schöne Landschaft des Allgäus auf anschauliche Weise näher gebracht. Das gesamte Team, dass die meisten Leser*innen ja schon lange kennen ist an den Ermittlungen beteiligt.

Zum anderen ist es das Privatleben von Kluftinger, das eine große Rolle spielt. Der Kommissar will in die Politik. Erst nur als Lückenbüßer auf einem der hinteren Listenplätze, doch dann packt Kluftinger der Ehrgeiz und er steigt in den Wahlkampf ein. Hier muss er sich mit Doktor Langhammer messen, der sein politischer Gegner ist.

Wie gewohnt, enthält auch dieser Band wieder viel Lokalkolorit und auch der Humor, den man von den beiden Autoren kennt, kommt auch in diesem Buch nicht zu kurz.
Die Protagonisten haben oft ihre kleineren oder größeren Macken und viele sind in all den Jahren etwas wie Freunde geworden, auf die man sich von Band zu Band freut.
Volker Klüpfel und Michael Kobr haben mit Kommissar Kluftinger eine Kultfigur geschaffen, deren man nicht müde wird. Ihr unverwechselbarer Schreibstil macht das Lesen immer wieder zu einem Genuss.

So war auch dieser Band wieder viel zu schnell zu Ende. Ja das Ende, hier haben die Autoren für ihre Leser*innen wieder einmal einen Köter ausgelegt und kurz vor dem Zuschnappen wieder weggezogen.
Jetzt heißt es warten bis Band 14 erscheinen wird.
Ich hoffe, dass Kommissar Kluftinger noch nicht zu bald in Rente geht. Den ein Leben ohne Kluftinger ist möglich aber sinnlos.


Views

Marc-Uwe Kling
Roman
269 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

erschreckend realistisch

Klappentext:
Die 16-jährige Lena Palmer verschwindet spurlos. Drei Tage später taucht sie in einem verstörend brutalen Video wieder auf, welches in atemberaubendem Tempo viral geht.
BKA-Kommissarin Yasira Saad soll Lena finden und die Täter identifizieren. Ihr bleibt wenig Zeit, denn schon gibt es erste gewalttätige Demonstrationen in deutschen Städten. Eine rechtsradikale Gruppierung namens »Aktiver Heimatschutz« gewinnt rasant an Zulauf. Kann Yasira die Täter verhaften, bevor der Lynchmob zuschlägt und der Rechtsstaat zu wanken beginnt?

„Views“ von Marc-Uwe Kling ist eine fiktive Geschichte, die erschrecken realistisch klingt.
Ich habe von Marc-Uwe Kling schon einige Bücher gelesen und bin immer wieder erstaunt, wie gekonnt der Autor von einem Genre zum anderen springt.

Die 16-jährige Lena Palmer wird vermisst. Kurz darauf taucht ein Video auf, in dem das Mädchen vergewaltigt wird.
Die Täter haben einen Migrationshintergrund.
Das BKA möchte ein Zeichen setzten, in dem sie Yasira Saad, deren Eltern aus dem Libanon stammen, mit dem Fall beauftragen.
Yasira soll das Bild der Ermittlungen sein.
Die Ermittlungen haben gerade begonnen, als ein zweites Video kursiert. Ein Mann, der sich Bär nennt, ruft auf, dem „Aktiver Heimatschutz“ beizutreten und Jagd auf die Täter zu machen.
Es kommt zu schweren Demonstrationen. Den Ermittlern sitzt die Zeit im Nacken.
Yasira kommt es seltsam vor, dass sie so gar keinen Hinweis findet, wo das Opfer steckt, wer die Täter sind und wo der Tatort ist.
In ihr fängt eine Idee an zu reifen.

„Views“ wird zwar als Roman deklariert, für mich ist es ein Thriller. Das Buch ist mit seinen nur 269 Seiten gefüllt mit Spannung. Ich habe es gestern an einem Stück gelesen.

Marc-Uwe Kling führt seine Leser*innen in einem ordentlichen Tempo durch die Ermittlungen. Trotz der vielen fachlichen Hinweise, z. B. zur KI ist die Geschichte gut verständlich geschrieben.
Die Charaktere sind sehr facettenreich und interessant.
Das Szenario, das der Autor in seinem Buch beschreibt, möchte man sich gar nicht vorstellen und doch ist es so realistisch geschrieben, dass ich es mir gut vorstellen kann.

Auf dem Cover ist eine Warnung vor sensiblen Inhalten. Die Videos werden zwar beschrieben, aber nicht in allen Einzelheiten so, dass man es trotz allem gut lesen kann. Für mich war vielmehr der Ursprung der Tat erschrecken. Die Geschichte ist zwar im Kopf von Marc-Uwe Kling entstanden und ist fiktiv. Aber ich kann mir so etwas in naher Zukunft schon vorstellen. Das ist sehr erschreckend und lässt mich noch einige Zeit über die Geschichte nachdenken.

Verräterisches Lavandou

Remy Eyssen
Kriminalroman
495 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Immer wieder spannend

Klappentext:
Im Ferienörtchen Lavandou ticken die Ohren gewohnt langsam, und auch Leon und Isabelle genießen den nach Pinien duftenden Spätsommer an der Côte d’Azur. Die Idylle wird jäh unterbrochen, als die Leiche einer Frau aufgefunden wird. Die Tat erinnert an einen Mord, der die Gemeinde vor vielen Jahren erschüttert hat. Doch der Mann, der damals verdächtigt wurde, ist in einer Nervenheilanstalt untergebracht. Als Leon und Isabelle ihn vor Ort befragen, gibt er sich arglos – und die beiden haben das Gefühl, etwas Entscheidendes zu übersehen. Als eine zweite Frau auf dieselbe bestialische Weise umgebracht wird, läuft den Ermittlern die Zeit davon. Längst hat Leon keinen Zweifel mehr: Er hat es mit einem Serienmörder zu tun, der so lange zuschlagen wird, bis Leon ihn stoppt.

„Verräterisches Lavandou“ ist mittlerweile der 10. Fall einer meiner liebsten französischen Krimireihe aus der Feder von Remy Eyssen.
Mit dem Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter hat er einen sympathischen wie auch interessanten Charakter erschaffen.
Leon Ritter ist ein ruhiger und stiller Typ, der am liebsten in seinem Keller alleine oder mit seinem Assistenten vor sich hinarbeitet.
Gerne sitzt Leon auch bei einem Kaffee Creme in seinem Lieblings-Café oder lässt sich zu einer Runde Boule überreden.
Auch die Charaktere, die sich Rund um das Café aufhalten, sind mittlerweile alte Vertraute geworden und ich freue mich immer wieder sie zu treffen.

Die Lebenspartnerin von Leon Ritter ist die stellvertretende Polizeichefin Isabelle Morell und mir vom 1. Band an sympathisch.
Sie hat es nicht immer einfach, sich bei ihrem Vorgesetzten Zerna durchzusetzen.
Ihre Kollegen hat sie aber meist gut im Griff und ihre Ermittlungserfolge sprechen für sich.

Der Fall ist wieder einmal kompliziert. Die Leiche einer Frau wird gefunden. Das Opfer wurde über längere Zeit gequält und dann enthauptet.
Die Identifizierung ist nur mittelst einem DNA-Test möglich.
Vor Jahren gab es schon einmal einen ähnlichen Fall. Doch der Täter sitzt in einer psychologischen Einrichtung. Es bleibt nicht bei diesem einen Opfer und die Polizei und Leon Ritter wissen, dass nur sie den Täter stoppen können.

Der Schreibstil von Remy Eyssen gefällt mir gut. Er beschreibt die Landschaft sehr anschaulich, sodass man sich alles gut vorstellen kann. Dabei braucht der Autor nicht viel Worte, er trifft alles mit wenigen Sätzen auf den Punkt.
Auch das französische Lebensgefühl kann der Autor sehr gut vermitteln. Hier ein Café Creme, da einen Rosé und zwischendurch eine Runde Boule.

Das Privatleben von Isabelle Morell und Dr. Ritter entwickelt sich von Band zu Band weiter, ist wie ein roter Faden, der die Bände verbindet.
Mittlerweile ist Lilou, die Tochter von Isabelle erwachsen und hat ihr Studium begonnen. Was nicht bedeutet, dass sich Isabelle weniger Sorgen um ihre Tochter macht.
Der Autor findet hier genau die richtige Mischung aus Ermittlungsarbeit und Privatleben.

Auch wenn es mit fast 500 Seiten wieder ein dickes Buch der Reihe ist, liest es sich in Windeseile. Ich hätte auf keine der Seite verzichten mögen.

Der Spannungsbogen zieht sich dann auch wie bei Remy Eyssen gewohnt über das gesamte Buch.
Das Ende ging mir etwas zu schnell. Auch wurde die Identität des 2. Opfers nicht aufgelöst, obwohl die Leser*innen wussten, wer das Opfer ist.

„Verräterisches Lavandou“ bekommt von mir 5 Sterne, es ist ein spannender Krimi, der einen von Südfrankreich träumen lässt.
Allerdings ist dieser Band etwas brutaler als die andern Bände und nicht für zu zart besaitete Leser*innen.

Die Blumentöchter

Tessa Collins
Roman
520 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Eine großartige Geschichte

Klappentext:
Für Dalia ist die Gärtnerei ihrer Großeltern ihr Zuhause. Hier in Cornwall ist sie aufgewachsen, gemeinsam mit ihren vier Cousinen hat sie viele Sommer zwischen den leuchtenden Blumenfeldern verbracht. Nach dem plötzlichen Tod ihrer Großmutter Rose kommen die inzwischen erwachsenen Cousinen im Herrenhaus der Gärtnerei zusammen und machen eine Entdeckung, die für Dalia alles verändert: ein Brief ihres vermeintlich unbekannten Vaters. Wieso hat Rose ihr verheimlicht, dass sie ihn kennt, Dalias Leerstelle, die sie ihr Leben lang geschmerzt hat? Auf der Suche nach Antworten beschließt sie nach Mexiko zu reisen, um ihren Vater ausfindig zu machen und kommt einer großen Liebe auf die Spur, die an einer Mayastätte ihren Anfang nahm.


„Die Blumentöchter“ ist der 1. Band der Blumentöchter-Saga von Tessa Collins:
Tessa Collins ist das Pseudonym von Silke Ziegler die mich schon mit ihren Krimis und der Purpurküsten-Reihe begeistert hat.

Tessa Collins entführt ihre Leser*innen nach Cornwall und nach Mexico.
Im Mittelpunkt steht Dalia. Ihre Mutter ist bei der Geburt gestorben, so ist sie in Cornwall bei ihren Großeltern aufgewachsen. Im Sommer kamen immer ihre vier Cousinen zu Besuch. Auf Blooming Hall mit seiner angrenzenden Gärtnerei und den Blumenfelder hatten die Mädchen immer viel Spaß. Als Großmutter Rose starb kamen die Cousinen im Herrenhaus zusammen. Im Nachlass ihrer Großmutter findet Dalia einen Brief ihres Vaters den sie nie kennengelernt hat.
Nach dem Tod ihrer Großmutter fühlt Dalia sich verloren, auch ihr Job als Web-Designerin erfüllt sie nicht. Kurzentschlossen reist Dalia nach Mexico um ihre Wurzeln zu suchen. Alles was sie von ihrem Vater weiß, ist der Vorname und das ihre Mutter seinerzeit ein Forschungsstipendium Maya-Stätten hatte.

Tessa Collins hat mich mit der Geschichte schnell gefesselt. Am Anfang lernt man viele Charaktere kennen. Ich war dankbar für den Stammbaum der Familie der am Anfang des Buches steht. So wusste man schnell wer zu wem gehört und hatte die Namen der Cousinen, die im Laufe der Saga alle ihre Rolle bekommen sollen schnell parat.

Tessa Collins versteht es ihre Charaktere zu zeichnen und durch die Geschichte zu führen. Vor allem Dalia war mir schnell sympathisch und ich habe sie gerne auf ihrer Reise begleitet. Es war schön mitzuerleben wie sich Dalia entwickelt. Erst war sie ein zartes und verletzbares Pflänzchen und im Laufe der Geschichte hat sie sich zu einer schönen und starken Blume entwickelt.
Die Autorin beschreibt die Handlungsorte sehr eingehend. Ich habe im Internet mir noch Bilder zu den Ausgrabungsstätten angesehen und konnte mir so schnell ein Bild davon machen. Die Bevölkerung von Mexico wird als offen, hilfsbereit und herzlich beschrieben.
Das konnte man vor allem an Pablo miterleben den Dalia kennengelernt hat. Er unterrichtet an der Universität in Mexiko-Stadt Anglistik und hatte viele viele Kontakte.

Zwischen den einzelnen Kapitel gibt es Rückblenden so, dass die Leser*innen auch die Zeit von Dalias Mutter in Mexico und ihre große Liebe miterleben konnten.

Tessa Collins erzählt die Geschichte mit viel Gefühl. Dabei ist ihr Schreibstil flüssig und gut verständlich.
Ich habe das Lesen von „Die Blumentöchter genossen und freue mich jetzt schon auf den 2. Band „Die Wildblumentochter“ der Ende Oktober erscheinen wird und die Leser*innen Island führen wird.

Die Dämmerung

Marc Raabe
Thriller
508 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Sehr spannend – eben ein echter Marc Raabe

Klappentext:
Im Königswald wird eine bizarr arrangierte Leiche gefunden, halb Mensch, halb Tier. Art Mayer und Nele Tschaikowski identifizieren die Tote als Charlotte Tempel, eine gefeierte Wohltäterin, bei allen beliebt und für den wichtigsten Medienpreis des Landes nominiert.
Schnell gerät Tempels 21-jährige Tochter unter Verdacht: Leo ist rebellisch, unberechenbar und zeichnet ein ganz anderes Bild ihrer Mutter. Doch Art Mayer zweifelt an ihrer Schuld.
Bis eine zweite Frau aus dem Kreis der Nominierten stirbt. Zunächst deutet nichts auf Leo, doch dann taucht ein mysteriöses Tonband mit belastendem Inhalt auf. Wer ist Leo, ein Opfer der Umstände? Oder die jüngste Serientäterin von Berlin, unterwegs zu ihrem dritten Opfer?

„Die Dämmerung“ ist der 2. Band der Art Mayer-Reihe von Marc Raabe.
Wenn man, wie ich schon einige Bücher von Marc Raabe gelesen hat, weiß man die nächsten Nächte werden kurz.

Die Ermittler sind wieder einmal einzigartig.
Art Mayer besticht durch seine Coolness.
Er ist Diabetiker was er allerdings sehr auf die leichte Schulter nimmt.
Seine Handlungsweise ist recht unkonventionell.
Seine Aufklärungsrate spricht für Art Mayer.
Hinter seiner rauen Schale steckt allerdings ein weicher Kern.
Nele Tschaikowsky ist noch recht jung.
Sie trennt gut und böse.
Aber es gibt nicht nur Schwarz und Weiß, oft vermischt sich alles zu einem Grau.
Nele ist sehr motiviert aber auch noch mit wenig Erfahrung.
Mit den Erinnerungen ihres letzten Falls hat sie noch zu kämpfen.

Nach den üblichen Anfangsschwierigkeiten raufen sich Art und Nele zu einem guten Team zusammen.
Mir sind beide sehr sympathisch

Der Fall ist sehr verzwickt.
Charlotte Tempel wird tot aufgefunden. Die Tote ist richtig zur Schau gestellt, man hat ihr ein Geweih aufgesetzt und sie wirkt wie Mensch und Tier in einem.
Charlotte ist eine Wohltäterin und für einen Medienpreis nominiert.
In Verdacht gerät ihre Tochter Leo, doch Art Mayer glaub nicht an ihre Schuld. Bald darauf wird noch eine der Nominierten ermordet. Wer hat es auf die Nominierten abgesehen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

Marc Raabe baut gleich am Anfang Spannung auf. Es gibt kein langes Vorgeplänkel, es geht gleich zu Sache.
Und in diesem Tempo geht es dann auch meist weiter.
Man bekommt tiefe psychologische Einblicke in die menschliche Seele.
Zwischendurch lässt der Autor noch eine Unbekannte zu Wort kommen.
Sie erzählt ihre Geschichte für ihr noch ungeborenes Kind.
Wer die Bücher von Marc Raabe kennt, ahnt das man es hier mit dem Täter zu tun hat.
Wer es ist und was das Motiv ist löst sich erst ganz am Ende auf.

Marc Raabe hat einen fesselnden und gut verständlichen Schreibstil.
Wie immer bei dem Autor kann ich das Buch nicht aus der Hand legen. Ich will nicht Essen und nicht Trinken, ich will nur Lesen.
So hat Marc Raabe mir auch mit „Die Dämmerung wieder einige schlaflose Nächte beschert.

Ich freue mich jetzt schon auf den 3. Band „Die Nacht“ der im Februar 2025 erscheinen soll.

Kinderklinik Weißensee-Geteilte Träume

Antonia Blum
Historischer Roman
502 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein schöner Abschluss der Kinderklinik Weißensee Reihe

Klappentext:
Berlin-Weißensee, 1948: Elisabeth „Lissi“ Vogel kann es kaum erwarten, als Assistenzärztin an der Kinderklinik Weißensee endlich in die Fußstapfen ihrer Tante Marlene zu treten. Doch der Klinikdirektor schätzt die begabte, junge Frau wegen ihres verformten Beines, das von einer überstandenen Kinderlähmung herrührt, gering. Außerdem legt er ihr immer neue Steine in den Weg. Aber Lissi lässt sich so schnell nicht einschüchtern, genauso wie ihre Tante Marlene. Die musste in einer Nacht-und-Nebel-Aktion nach Westberlin fliehen und dort bei null anfangen. Als sich in Berlin Fälle von Kinderlähmung häufen, wird die frisch verliebte Lissi plötzlich mit ihrer größten Angst konfrontiert und verliert den Mut, für ihre kleinen Patienten und für den Mann ihres Herzens zu kämpfe

„Kinderklinik Weißensee – Geteilte Träume“ ist der 4. und letzte Band der Reihe „Kinderklinik Weißensee“ von Antonia Blum.

Seit dem 3. Band sind fast 1 1/2 Jahre vergangen, doch nach wenigen Seiten war ich wieder tief in der Geschichte versunken.

Die Hauptprotagonisten sind die Schwestern Marlene und Emma die ich schon seit dem ersten Band ins Herz geschlossen habe.
Und jetzt natürlich Lissi, die Tochter von Emma. Sie will in die Fußstapfen ihrer Tante Marlene treten und ihre Fachärztin für Kinderheilkunde machen.
Der Krieg ist vorbei und überall sind noch die Nachwirkungen zu spüren. Die Kinderklinik liegt im russischen Teil von Berlin und auch die Schwestern leben dort.
Doch Marlene und ihre Familie müssen vor den russischen Besatzern in den Westteil fliehen.
So teilen die verschiedenen Sektoren nicht nur das Land und die Stadt sondern auch die Schwestern.

Interessant sind die Einblicke die man in die Kinderheilkunde bekommt.
In diesem Band bricht in Berlin eine Welle von Kinderlähmung aus. Man kann gegen die Krankheit so wenig machen. Wir können froh sein, dass die Krankheit bei uns durch die Impfungen so gut wie ausgerottet ist.

Antonia Blum hat diese Geschichte wieder wunderschön geschrieben.
Von Marlene und Emma mit ihren Familien hat man sehr schnell Bilder im Kopf.
Marlene ereilt ein schweres Schicksal in diesem letzten Band. Mit ihr habe ich viel gelitten.
Antonia Blum steckt in diese Geschichte viel Emotion, viel Liebe und einiges an historischen Informationen. So bekommen die Leser*innen mit was die Blockade für die Berliner die nicht im russischen Sektor lebten bedeutete. Die Autorin hat Marlene nach Westberlin flüchten lassen und konnte die Unterschiede zwischen dem westlichen und dem östlichen Berlin gut aufzeigen.

Die Kinderklinik Weißensee wurde wie am Anfang der Reihe beschrieben tatsächlich 1911 eröffnet, heute befindet sich dort nur noch eine Ruine.
Antonia Blum hat gute Recherchearbeit geleistet und eine sehr realistische und wunderschöne Buchreihe veröffentlicht.
Durch den fesselnden Schreibstil der Autorin bin ich in jeden Band wieder ganz tief versunken.

Jetzt ist der Buchdeckel des letzten Bandes zugeklappt und ich bin etwas wehmütig die Schwestern jetzt verlassen zu müssen.

„Kinderklinik Weißensee-Geteilte Träume“ war, wie schon die vorherigen Bände ein echtes Highlight.


Die Hafenärztin – Ein Leben für die Hoffnung der Menschen

Henrike Engel
Historischer Roman
428 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Emotionaler Abschluss

Klappentext:
Hamburg im Herbst 1911: Bei ihrer Arbeit am Hamburger Hafen wird die Ärztin Anne Fitzpatrick zunehmend mit Süchtigen konfrontiert. Sie beginnt, nach den Hintermännern zu suchen, als plötzlich ihre Freundin Ju entführt und Anne erpresst wird. Für sie beginnt ein Rennen gegen die Zeit um Jus Leben. Zusätzlich ist Kommissar Berthold Rheydt mit eigenen Problemen konfrontiert: Er glaubt, seine Frau Elisabeth, die mutmaßlich verstorben ist, gesehen zu haben. Eigentlich wollte er Helene heiraten, nun platzt der Hochzeitstermin. Die engagierte Lehrerin Helene merkt unterdessen, dass sie auf Schritt und Tritt beobachtet wird. Wer will ihr Schaden zufügen? Und wer hat es auf Anne abgesehen?

„Die Hafenärztin – Ein Leben für die Hoffnung der Menschen“ ist der 4. und letzte Band Reihe „Die Hafenärztin“ von Henrike Engel.
Das Cover sieht mit seiner Goldprägung wieder sehr edel aus, und hat eine Ähnlichkeit mit den vorherigen Bänden.

Mittlerweile schreiben wir das Jahr 1911.
Anne ist eine der ersten Ärztinnen in Deutschland.
Sie ist eine starke Frau und setzt sich immer für die Frauen und Kinder ein.
In diesem Band häufen sich die Suchtkranken. Vor allem Opium und auch Heroin, dass zu dieser Zeit noch als Medizin verabreicht wird sind im Umlauf.
Anne will dem auf den Grund gehen und sucht die Hintermänner.
Dann wird ihre Freundin entführt und es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit um Ju wiederzufinden.

Auch Helene ist wieder dabei.
Sie hat auch einen starken Willen.
Helene hat eine große Entwicklung durchlebt.
Sie wollte sich nie in die Rolle der Ehefrau pressen lassen. Doch jetzt hat sie die große Liebe gefunden.
In diesem Band fühlt sie sich verfolgt und weiß nicht wer hinter ihr her ist.

Kommissar Berthold Rheydt hat schon in mehreren Fällen mit Anne Fitzpatrick zusammen Ermittlungen durchgeführt.
Jetzt denkt er seine für tot geglaubte Frau gesehen zu haben. So muss er den geplanten Hochzeitstermin mit Helene erst einmal absagen.

Drei interessante Charaktere und eine interessant Zeit werden hier miteinander verbunden.
Ich habe die Charaktere seit dem ersten Band ins Herz geschlossen und ihre große Entwicklung mit Freude verfolgt.

Henrike Engel verpackt das alles in eine spannende und interessante Geschichte.
Es ist eine gute Mischung aus Historischem Roman und Kriminalroman.
Henrike Engel hat starke und sympathische Charaktere geschaffen. Es macht großen Spaß ihnen zu folgen.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht verständlich. Die Autorin versteht es ihre Leser*innen zu fesseln. Die wechselnden Perspektiven aus denen die Autorin erzählt machen die Geschichte facettenreich.

Vor allem baut Henrike Engel Spannung auf, die immer zum Weiterlesen verführt.
Auch die Zeit der Handlung wird von ihr sehr authentisch beschrieben.

Jetzt ist der letzte Band beendet. Ich hatte mit der Hafenärztin so viele schöne Lesestunden und werde sie vermissen.

Zum besseren Verständnis würde jedem empfehlen die Bücher in Reihenfolge zu lesen.
Band 1: Die Hafenärztin. Ein Leben für Freiheit der Frauen

Band 2: Die Hafenärztin. Ein Leben für das Lachen der Kinder

Band 3: Die Hafenärztin. Ein Leben für das Recht auf Liebe

Band 4: Die Hafenärztin. Ein Leben für die Hoffnung der Menschen



Winterglück auf dem kleinen Pferdehof in Island

Christiane Lind
Roman
368 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Neuanfang in Island

Lauras Welt bricht zusammen: Ihr Mann verlässt sie und das kurz vor Weihnachten! Die gemeinsame Reise nach Island, Lauras Sehnsuchtsziel schlechthin, fällt damit ins Wasser. Oder? Auf Drängen ihrer Freundin stürzt sie sich allein ins Abenteuer. Am Flughafen erwartet sie ein äußerst mürrischer Isländer. Als Laura erfährt, dass sie die kommenden Wochen an der Seite dieses Mannes verbringen wird, macht sie sich Sorgen um ihr Weihnachtsfest. Doch auf dem Rücken ihres Islandpferds findet sie unter den atemberaubenden Polarlichtern endlich wieder den Glauben an sich selbst. Und vielleicht auch an die Liebe?

„Winterglück auf dem kleinen Pferdehof in Island“ von Christiane Lind ist genau das richtige Buch für die Vorweihnachtszeit.
Ich habe es mir auf der Couch mit der Geschichte und einem heißen Tee bequem gemacht. Besser geht’s nicht.

Im Mittelpunkt steht Laura. Sie lebt mit ihrem Mann Dominik und ihrer 19-jährigen Tochter Merle in einem schönen Haus. Mit ihrer Mutter hatte Laura eigentlich die Islandreise geplant, da die Mutter vor vielen Jahren einmal 3 Monate in Island verbracht hatte. Die Mutter wollte Laura die schönsten Plätze zeigen. Doch bevor sie die Reise antreten konnten ist die Mutter gestorben. Jetzt freut sich Laura die Reise mit ihrem Mann zu machen. Alles ist geplant und gebucht. Doch kurz bevor die Reise losgeht hat Dominik die Ehe mit Laura beendet, er hat einen andere Frau kennengelernt.
Für Laura bricht eine Welt zusammen. Die Reise wollte Laura schon vergessen doch ihre Freundin konnte sie überreden doch nach Island zu reisen. Kurzentschlossen bucht Laura einen Urlaub auf einem Pferdehof.

Christiane Lind hat mit „Winterglück auf dem kleinen Pferdehof in Island“ wieder eine atmosphärische Geschichte geschrieben.
Mir gefällt die Beschreibung der Handlungsorte, der Zauber Islands ist deutlich zu spüren.
Auch die Schönheit der Pferde und ihre Charakterstärke kommt gut zum Ausdruck.
Die Islandpferde nehmen einigen Platz in der Geschichte ein. Ich fand es interessant über diese Pferde zu lesen, über ihren Charakter und ihre Beziehung zum Menschen.

Die Charaktere sind gut entworfen und mir schnell ans Herz gewachsen.
Mit Laura habe ich gelitten und mich auch mit ihr gefreut. Vor ihrer Reise war sie ziemlich niedergeschlagen doch während ihrem Aufenthalt in Island ist sie zusehend aufgeblüht.
Auch der etwas verschrobene Kristjan war mir sympathisch. Ich habe mich manchmal gefragt welchen Päckchen er wohl zu tragen hat.

Der flüssige und unterhaltsame Schreibstil der Autorin haben dafür gesorgt, dass ich ganz tief in die Geschichte eingetaucht bin.

„Winterglück auf dem kleinen Pferdehof in Island“ ist genau die richtige Geschichte für die kalte Jahreszeit.

Monster

Nele Neuhaus
Kriminalroman
557 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Taunuskrimi mit gewaltigen Ausmaßen

Klappentext:

Im Feld wird die Leiche eines jungen Mädchens gefunden. Die 16-Jährige Larissa wurde erdrosselt. Durch eine DNA-Analyse gerät ein abgelehnter afghanischer Asylbewerber, der erst zu einer Haftstrafe verurteilt, aber nach einer Haftbeschwerde auf freien Fuß gesetzt wurde, ins Visier der Polizei. Er kann untertauchen, bevor Pia und Bodenstein mit dem Mann sprechen können.
Auf einer Landstraße im Hintertaunus wird nachts ein Mann von einem Auto erfasst und getötet. Sein Körper ist übersät mit Bisswunden, sein Gesicht entstellt. Der Mann hatte bei einem illegalen Autorennen eine schwangere Frau getötet. Wovor ist er geflohen und wer hat ihn so zugerichtet? 
Pia und Bodenstein stoßen auf immer mehr rätselhafte Todes- und Vermisstenfälle und auf eine Parallele zum Mordfall Larissa. Ohne es zu ahnen, steuern sie auf eine Katastrophe zu.

„Monster“ ist schon der 11 Band der Taunuskrimi-Reihe von Nele Neuhaus.
Bei den Krimis von Nele Neuhaus spürt man immer, dass die Autorin weiß wovon sie schreibt.
Sie kennt sich an den Handlungsorten sehr gut aus. Sie kennt die Polizeiarbeit mittlerweile recht gut und weiß wo sie sich Rat holen kann. So kommen ihre Bücher immer sehr authentisch beim ihren Leser*innen an.

Dieser Fall hat es wirklich in sich. Ein 16-jähriges Mädchen wird tot aufgefunden.
Die Eltern sind verständlicherweise in tiefer Trauer. An der Kleidung des Mädchens wird diverse DNA gefunden. Unter anderem von einem Asylbewerber der wegen Vergewaltigung verurteilt wurde und seit einigen Tagen wieder auf freiem Fuß ist.
Pia und Oliver suchen mit ihrem Team nach dem Verdächtigen doch er ist wie vom Erdboden verschwenden.
Die Ermittler bekommen es noch mit einem zweiten Fall zu tun. Auf einer Landstraße läuft ein Mann einem Pärchen ins Autor und stirbt an der Unfallstelle.
Der Mann muss vor irgendwas aus dem Wald geflüchtet sein. Sein Körper ist voller Bisswunden.
Es stellt sich heraus, dass der Tode vorbestraft ist. Er hat bei einem illegalen Autorennen eine Frau getötet.
Nach und nach kommt das Team vom K11 einer Reihe von Vermisstenfällen und ungeklärter Todesfälle auf die Spur. Es nimmt Ausmaße an die sich keiner von den Ermittlern je hätte träumen lassen und den Leser*innen wird es

Pia und Oliver ermitteln mit ihrem Team wie immer auf Hochtouren.
Doch manche Ereignisse bremsen sie auch einfach etwas aus.
Sei es ein undenkbares Erlebnis bei den Ermittlungen oder, wie bei Pia eine Demenzkranke Mutter.

Ein Lichtblick ist immer Henning Kirchhoff, der Ex-Mann von Pia Sander.
Seit seine 2. Ehe gescheitert ist verbindet ihn mit Pia eine tiefe Freundschaft. Vielleicht es auch der Erfolg mit Krimis die ihn so entspannt wirken lässt.

Nele Neuhaus hat mit ihrem neuen Krimi in puncto Spannung alle Register gezogen.
Die Autorin jongliert mit mehreren Erzählsträngen bei denen man sich am Anfang manchmal wie die zur eigentlichen Geschichte gehören.
Nach und nach bekommt man ein immer komplexeres Bild und staunt welche Ausmaße die ganze Geschichte annimmt.
Die Autorin legt immer wieder falsche Spuren die man als Leser*in nur zu gerne aufnimmt um sie dann wieder zu verwerfen.

Nele Neuhaus hat wie immer einen gut fließenden und verständlichen Schreibstil. Sie baut Spannung auf die von Anfang bis Ende anhält.
In diesem komplexen Fall öffnet sie immer wieder neue Türen aber am Ende ist jede Tür wieder geschlossen und alle Fragen sind beantwortet.

„Monster“ war wieder ein Krimi mit Hochspannung. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Jetzt heißt es wieder warten bis der 12. Band erscheint.