Mord in eiskalter Nacht

Lisa Sarah Brandstäter
Kriminalroman
457 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Gelungener Auftakt einer neuen Skandinavien-Krimireihe

Klappentext:
Es war eine rauschende Feier. Am nächsten Tag liegt Kira Westerlund ermordet im Ehebett, geknebelt und mit einer Plastiktüte erstickt. Der Mord an der beliebten Moderatorin versetzt das friedliche Finnland in einen Schockzustand. Kriminalkommissarin Leena Victor hat bei Gewaltdelikten gegen Frauen landesweit die beste Aufklärungsquote, die eingerichtete Sonderkommission braucht sie eigentlich. Doch sie war Gast auf der Party und hat außerdem Urlaub. Leena weiß, dass Sauna, Eisbaden und ihr geliebtes Boxtraining warten müssen. Sie beginnt zu ermitteln, in alle Richtungen. Bis sie in einem der unendlichen nordischen Fichtenwälder vor einem beschaulichen Haus steht, das ihr seltsam bekannt vorkommt.

„Mord in eiskalter Nacht“ ist der Auftakt einer neuen Krimireihe von Lisa Sarah Brandstäter.

Kira Westerlund ist eine bekannte Moderatorin. Nach einer Party wird sie tot und gefesselt im Ehebett aufgefunden. Eine Sonderkommision wird eingerichtet.
Eigentlich wird Kriminalkommissarin Leena Victor für die Ermittlungen gebraucht. Sie ist sehr erfolgreich, wenn es um Gewaltdelikte gegen Frauen geht. Doch Leena war selbst Gast bei der Party und wird somit von den Ermittlungen ausgeschlossen.

Lisa Sarah Brandstäter hat ihre Protagonisten gut gezeichnet und lässt sie menschlich und lebendig wirken.
Im Vordergrund stehen die Frauen, alle haben eine schwierige Vergangenheit hinter sich.
Die Kriminalkommissarin Leena Victor, die trotz Ausschluss aus den Ermittlungen, auf eigene Faust ermittelt hat ein gutes Verhältnis zu ihrer Schwester Hanna. Der Vater der Schwestern war auch Polizist aber Alkoholabhängig. Die Kindheit der Schwestern war hat und steinig.

Im Laufe der Geschichte erfährt man als Leser*in so einiges aus dem Leben von Leena und Hanna aber auch das Leben, Kira Westerlund und Lilli Rosengard werden beleuchtet. Jeder der Frauen hat ein schweres Päckchen zu tragen.
Dabei werden gesellschaftliche Tabuthemen wie Alkoholsucht, Essstörungen und Machtmissbrauch in die Geschichte eingewoben.

Lisa Sarah Brandstäter erzählt die Geschichte in einem ordentlichen Tempo, die Spannung hat früh eingesetzt und steigert sich im Laufe der Geschichte immer weiter. Durch unvorhergesehene Wendungen war es für mich schwer dem Täter auf die Spur zu kommen.
Die Autorin hat einen flüssigen, gut verständliche und vor allem fesselnden Schreibstil. Die kurzen Kapitel sorgen dafür, dass man immer weiterlesen möchte.

„Mord in eiskalter Nacht“ ist ein spannender und unterhaltsamer Kriminalroman. Ich freue mich schon auf den 2. Band „Tod in heller Sommernacht“, der im Juli 2026 erscheinen soll.

Eintracht Frankfurt – Eine Liebeserklärung

Henni Nachtsheim
Sachbuch
186 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Eine Liebeserklärung

Klappentext:
Vermutlich bringt kaum ein Bundesligaverein seine Anhänger so oft an den Rand des Nervenzusammenbruchs wie Eintracht Frankfurt. Und so ist es kein Zufall, dass, wenn man „Sport“ und „Diva“ zusammen googelt, der Name dieses Klubs erscheint. Wer der SGE folgt, erlebt ein dauerndes Wechselbad von Aufs und Abs. Einem Sieg beim FC Barcelona kann ohne Weiteres eine Pleite beim Rheinhessen-Derby gegen Mainz 05 folgen. Niemand kann so ausgiebig und so unterhaltsam sein Herz über die Eintracht ausschütten wie Henni Nachtsheim, die eine Hälfte des hessischen Comedy-Duos Badesalz. Schnallen wir uns also an und folgen wir dem langjährigen Fan bei seiner Schilderung der kurvenreichen Eintracht-Geschichte – bis in die jüngste Gegenwart.

In „Eintracht Frankfurt-Eine Liebeserklärung“ beschäftigt sich Henni Nachtsheim mit seiner großen Liebe die SGE.
Henni Nachtheim ist vielen als Comedian, Musiker, Autor und Schauspieler bekannt. Und natürlich auch als die eine Hälfte von Badesalz.
Eins haben Henni Nachtheim und ich gemeinsam, die Liebe zur SGE, mein Verein, Eintracht Frankfurt.

Wie Henni Nachtsheim in seinem Buch beschreibt, braucht man oft starke Nerven, wenn man nicht verzweifeln will. Oft bekommt man das aber dann auch doppelt und dreifach zurück.

Henni Nachtheim zeigt in seinem Buch über Eintracht Frankfurt einiges aus der Vergangenheit des Vereins auf. Erklärt warum die Einstacht auch „Die Diva vom Main“ genannt wird. Beleuchtet den einen oder anderen Spieler.
Und erzählt von den Erfolgen der Eintracht. Aber auch die Misserfolge und Abstiege werden angesprochen. Aber auch dabei verlieft er nie seine Liebe zur Einstacht aus den Augen:

Wie man es von Henni Nachtsheim gewohnt ist, erzählt er seine Geschichte zu Eintracht Frankfurt mit einem Augenzwinkern.

„Eintracht Frankfurt-Eine Liebeserklärung“ ist genau das richtige Buch für alle Eintracht Frankfurt Fans.


Station 22. Wo bist du sicher?“

Anne Elvedal
Thriller
347 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
Übersetzt aus dem Norwegischen von Andreas Brunstermann
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Thriller aus Norwegen

Klappentext:
Krankenschwester Ida ist beliebt auf der Station 22. Ihre Patientinnen vertrauen ihr blind, bis eine von ihnen verschwindet. Während alle von Flucht sprechen, bohrt sich ein brutaler Verdacht in Idas Bewusstsein.
Sie selbst wurde als Kind entführt und kehrte mit ausgelöschtem Gedächtnis zurück.
Als eine zweite Frau verschwindet, wird es zur grausamen Gewissheit: Idas Peiniger hat sie aufgespürt. Um die Opfer zu retten, muss sie in die Abgründe ihrer Psyche steigen und die Mauer durchbrechen, die sie vor der Wahrheit schützt.

„Station 22. Wo bist du sicher?“ von Anne Elvedal ist ein eiskalter nordischer Thriller.

Im Mittelpunkt steht Ida. Sie ist Krankenschwester und auf ihrer Station, der Station 22 beliebt. Plötzlich verschwindet eine Frau von der Station spurlos, kurzdarauf eine zweite.
Ida ahnt schlimmes. Als 5jähriges Kind wurde sie entführt und nach 2 Jahren ist sie plötzlich wieder aufgetaucht. Die ganze Pein, die Ida in dieser Zeit erfahren musste hat sie aus ihrem Gedächtnis verdrängt. Ida muss, um die verschwundenen Frauen zu retten, ganz tief in ihre Erinnerung graben.

Anne Elvedal baut von beginn an Spannung auf, die sie auch bis zum Ende aufrechthält. Ihre Protagonisten sind gut gezeichnet, mit Ecken und Kanten. Ida war mir schnell sympathisch und ich habe richtig mit ihr gelitten.
Anne Elvedal ist selbst ausgebildete Krankenschwester und erzählt den Klinikalltag sehr authentisch. Ida gräbt in ihrer Erinnerung und langsam kommen die Gräueltaten, die sie erdulden musste, zurück und somit erfahren auch die Leserinnen was geschehen ist.

Anne Elvedal schafft eine dunkle und eisige Atmosphäre, der auch etwas Geheimnisvolles anmutet. Immer wieder baut die Autorin Wendungen in die Geschichte ein, die bis fast zum Ende ein großes Rätsel bleibt. Aber kurz vor dem Ende ist es dann so weit, ich habe die Geschichte durchschaut und die Lösung gefunden. Doch so einfach lässt mich die Autorin doch nicht davonkommen. Es gibt noch einmal eine Wendung und alles ist dann doch anders als ich dachte. Welch eine Spannung!

„Station 22. Wo bist du sicher?“ ist ein wirklich spannender Thriller, den ich nur empfehlen kann.

Der Donnerstagsmordclub – und der unlösbare Code

Richard Osman
Kriminalroman
442 Seiten
erschienen bei List (Ullstein Verlag)
Übersetzt aus dem Englischen von Sabine Roth
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannung gepaart mit britischem Humor

Klappentext:
Für den Donnerstagsmordclub war es ein ruhiges Jahr. Joyce ist mit der Erstellung von Tischplänen beschäftigt und damit, wer wen zum ersten Tanz aufzufordern hat. Elizabeth trauert. Ron hat mit familiären Problemen zu kämpfen, und Ibrahim therapiert noch immer seine Lieblingsverbrecherin.
Doch als Elizabeth einen Hochzeitsgast trifft, der in Schwierigkeiten steckt, sind Entführung und Tod dem Donnerstagsmordclub wieder dicht auf den Fersen. Ein Bösewicht will Zugang zu einem unknackbaren Code und schreckt vor nichts zurück, um ihn zu bekommen. Und schon sind die vier Hobbydetektive wieder zurück in ihrem Element: Mörder zu jagen und Rätsel zu lösen und dabei klüger als die Polizei zu sein!

„Der Donnerstagsmordclub – und der unlösbare Code“ ist bereits der 5. Band der Mordclub Reihe von Richard Osman.
Der in England sehr bekannt Produzent und Fernsehmoderator hat sich mit der Mordclub Reihe in die Herzen seiner Leser*innen geschrieben.

Die 4 Freizeitermittler leben in der luxuriösen Seniorenresidenz Coopers Chase.
Donnerstags treffen sie sich um über ungelöste Mordfälle zu reden.
Dabei stoßen sie immer wieder auf interessante Fälle die sie versuchen zu lösen.
Im letzten Jahr war es allerdings ruhig um den Mordclub geworden. Elizabeth trauert um ihren verstorbenen Mann und hat nicht den Elan sich um Verbrechen zu kümmern. Joyce geht in den Hochzeitsvorbereitungen auf, den ihre Tochter heiratet endlich.
Jetzt ist er da, der Tag der Hochzeit. Der Trauzeuge kommt auf Elisabeth zu, denn er denkt, dass ihn jemand ermorden will. Unter seinem Auto wurde eine Bombe angebracht. Kurz darauf ist der Trauzeuge spurlos verschwunden. Elisabeth spürt plötzlich wieder dieses Kribbeln und sie will dem Fall nachgehen.

Die Protagonisten sind einfach liebenswert.
Joyce war führe Krankenschwester und hat eine erwachsene Tochter, die sie viel zu selten besucht. Jetzt aber endlich heiratet.
Joyce schreibt gerne Tagebuch und hält darin auch ihre Ermittlungen fest. Sie wirkt immer etwas naiv in diesem Band zeigt sie aber, dass sie auch anders kann.

Elisabeth war Geheimagentin und verfügt heute noch über gute Kontakte.
Die nützt sie auch für die Ermittlungen auf ganz charmante Art.
Elisabeth ist vor einem Jahr Witwe geworden und sie vermisst ihren verstorbenen Mann sehr.
Ron ist ehemaliger Gewerkschaftsführer.
Er ist streitsüchtig und oft barsch in seinem Tonfall.
In Wirklichkeit hat er ein gutes Herz.

Ibrahim war Psychiater.
Er achtet auf seine Gesundheit und auf sein Aussehen.
Er ist 80 meint aber das er höchstens wie 74 aussieht.

Die vier sind einfach köstlich.
Sie kommen so harmlos rüber und haben es doch faustdick hinter den Ohren.
Eine echte Freundschaft verbindet sie, hier kann sich jeder auf jeden verlassen.
Es ist zum Schmunzeln wenn die Senioren ihr Fragen auf ganz charmante Art stellen, wobei sie auch manchmal etwas aufdringlich sein können.

Richard Osman erzählt den Fall richtig spannend. Erst verschwindet ein Mann und dann explodiert eine Bombe. Was oder wer steckt hinter der Sache?

Richard Osman Charaktere sind einzigartig.
Der Autor zeigt auf was in den Seniorinnen und Senioren so alles steckt.
Auch wenn sie völlig harmlos wirken darf man sie nie unterschätzen.
Der Schreibstil von Richard Osman ist flüssig, leicht verständlich und fesselnd.
Er setzt punktgenau seinen trockenen Humor ein.
Die Bücher des Autors liest man immer mit einem Schmunzeln im Gesicht.
Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Fall des humorvollen Kleeblatts.

Henriette räumt auf

Meike Paulsen
Roman
352 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an NetGalley für das Rezensionsexemplar

Frauenpower

Klappentext:
Henriette Nielsen führt auf ihrem Hof im nordfriesischen Örtchen Wieversum ein glückliches Leben. Mittlerweile ohne Mann, dafür mit einigen Hühnern. Bis ihr nichtsnutziger Bruder, der Bürgermeister von Wieversum, bei einer Fehlinvestition Geld verliert und seinen Anteil an Henriettes Zuhause verpfändet. Ausgerechnet Henriettes Ex, Sparkassenleiter und »Sofagemüse« Sönke, wird sich also am Quartalsende die Hälfte ihres geliebten Hofs unter den Nagel reißen und gleich wieder bei ihr einziehen. Aber so weit wollen es Henriette und ihre Freundinnen nicht kommen lassen! Die »Wieversumer Goldstücke« werden einen Weg finden, die nötigen 80.000 Euro aufzutreiben und wenn es das Letzte ist, was sie gemeinsam tun.

„Henriette räumt auf“ ist ein unterhaltsamer Roman von Meike Paulsen.

Die Autorin entführt ihre Leser*innen nach Nordfriesland. Hier führt Henriette Nielsen einen Hof. Ihren Mann hat sie durch Hühner ausgetauscht und sie führt ein zufriedenes Leben.
Doch als ihr nichtsnutziger Bruder, der Bürgermeister von Wieversum Geld braucht, verändert er seinen Anteil am elterlichen Hof. Der Sparkassenleiter, ist ausgerechnet der Ex von Henriette. Jetzt heißt es Geld auftreiben bevor der Anteil des Hofs ihrem Ex gehört. Zusammen mit ihren Freundinnen setzt Henriette alles dran an Geld zu kommen. Ihr Motto: „Nett können wir auch, bringt aber nix!“

Meike Paulsen erzählt die Geschichte spannend und humorvoll. Die Charaktere sind gut getroffen. Henriette und Freundinnen stellen ihre Frauenpower unter Beweis. Als Leser*in fiebert man mit, ob die „Wieversumer Goldstücke“ das Geld rechtzeitig auftreiben.

Meike Paulsen hat einen angenehmen Schreibstil. Mir hat es viel Freude gemacht, Henriette durch die Geschichte zu begleiten.

Sunbirds

Penelope Slocombe
Roman
416 Seiten
Übersetzt aus dem Englischen von Britt Somann-Jung
erschienen im Ullstein Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an NetGalley für das Rezensionsexemplar

Eine kraftvolle Familiengeschichte

Klappentext:
Sieben lange Jahre sind vergangen, seit Anne ihren Sohn Torran das letzte Mal sah. Der damals Achtzehnjährige spazierte aus seinem Hotel in einem indischen Bergdorf und verschwand. Für die Suche nach ihm hat Anne alles aufgegeben: ihr Leben in Schottland, ihre Ehe, vor allem sich selbst.
Dann keimt endlich Hoffnung auf: Annes Nichte Esther, die als Journalistin zu dem Fall recherchiert, bekommt einen neuen Hinweis zu Torrans Verbleib. Gemeinsam machen sich die beiden Frauen auf den Weg in die entlegenen, fast unberührten Täler des Himalayas, eine Landschaft, so majestätisch wie unbarmherzig.
Die Reise wird Anne nicht nur an ihre Grenzen führen, sondern auch zu Antworten, die sie nicht gesucht hat und an einen Ort, an dem ihr Leben, so unvorhersehbar wie die Berge selbst, einen neuen Anfang findet.

„Sunbirds“ von Penelope Slocombe ist eine schöne Familiengeschichte, die uns bis in den Himalaya bringt.

Anne Carmichael hat ihren Sohn Torran vor 7 Jahren verloren. Er war 18 Jahre und ist einfach aus dem Hotel spaziert und nie zurückgekehrt. Torrans Vater ist der Überzeugung das sein Sohn nicht mehr lebt. Doch die Mutter gibt die Suche nicht auf und verweilt in Indien, in der Hoffnung ein Zeichen von Torran zu finden.
Als die Nichte von Anne, die Journalistin Esther kommt, gibt es neue Hoffnung. Sie ist bei Recherchen auf eine Spur gestoßen.

Penelope Slocombe erzählt eine kraftvolle Familiengerichte voller Leid und Hoffnung.
Die Protagonisten sind gut gezeichnet und sehr facettenreich. Anne gibt sich recht kühl und unnahbar, es ist aber der Schmerz, der nichts an sie ranlässt. Ich habe Anne verstehen können und habe mit ihr gelitten. Während ihr Mann wieder in Schottland ist, harrt Anne in Indien aus und gibt ihren Sohn nicht auf. Welche unsagbare psychische Belastung.
Die Autorin erzählt die Geschichte aus wechselnden Perspektiven. Es kommen nicht nur die Hauptpersonen zu Wort, sondern auch Personen, die man nur kurz kennenlernt. So lernt man Torran aus der Erzählung und den Gedanken verschiedener Personen kennen und kann stellenweise auch seinen Weg nachverfolgen.
Nach und nach setzt sich ein Bild zusammen und man denkt Torran zu kennen und zu verstehen.

Begeistert hat mich auch die Beschreibung der schönen Landschaft. Penelope Slocombe kann mit ihrer detaillierten Beschreibung Bilder bei mir hervorrufen.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, gut verständlich und vor allem fesselnd.
Ich konnte das Buch nach wenigen Seiten nicht mehr aus der Hand legen.

„Sunbirds“ ist eine kraftvolle Familiengeschichte, die ich gerne gelesen habe.

Der Totengräber und die Pratermorde

Oliver Pötzsch
Historischer Kriminalroman
535 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Historik und Spannung kunstvoll miteinander verflochten

Klappentext:
Wien, 1896: Ausgerechnet bei dem Zaubertrick „Die zersägte Jungfrau“ stirbt die junge Bühnendarstellerin vor dem schockierten Publikum. Inspektor Leopold von Herzfeldt ermittelt, ihm dicht auf den Fersen ist die Reporterin Julia Wolf, seine unglückliche große Liebe. Rund um den Prater werden weitere Frauen getötet. Junge Dirnen und Dienstmädchen, die keiner groß vermisst. Jede der Toten ist anders verkleidet. Ist es ein und derselbe Mörder? Leo braucht Unterstützung und wendet sich an seinen Freund Augustin Rothmayer. Der Totengräber des Wiener Zentralfriedhofs schreibt an einem neuen Buch, „Was uns die Toten erzählen“, und ist in Experimente vertieft. Doch nur gemeinsam können Leo, Julia und Augustin das grausame Spiel des Mörders aufhalten.

„Der Totengräber und die Pratermorde“ ist der 4. Band der Totengräber-Reihe von Oliver Pötzsch.

Der Autor hat ein Händchen für interessante Protagonisten.
So hat er auch für diese Reihe wieder großartige Charaktere geschaffen.
Der Totengräber, ein kauziger Wiener gefällt mir besonders gut. Seine Gehilfin und Ziehtochter Anna, die im zurzeit viele Sorgen bereitet ist auch sehr gut getroffen.
Und natürlich der Ermittler Leopold von Herzfeldt und die Reporterin Julia Wolf waren mir schnell sympathisch. Ich verfolge die Charaktere schon seit dem 1. Band und immer wieder entdeckt man neue Seiten an ihnen.

Die Assistentin des großen Charles Banton wird vor Publikum in einem Sarg zersägt. Sprichwörtlich, „Die zersägte Jungfrau“. Leopold von Herzfeldt wird zum Tatort gerufen und wird den Fall übernehmen. War es ein Unfall, wurde die Frau vorsätzlich getötet oder sollte es ein Anschlag auf den Zauberer selbst sein? Reporterin Julia Wolf saß im Publikum und ist somit die erste am Tatort. Julia und Leopold von Herzfeldt haben eine On-Off Beziehung und Leopold lässt nichts unversucht Julia wieder etwas näher zu kommen. Julia ist es auch, die Leopold darauf aufmerksam macht, dass im Prater junge Frauen verschwinden und nie mehr auftauchen. Hängen die verschwundenen Frauen und der Tod der Assistentin des Zauberers zusammen? Wie schon oft, sucht Leopold von Herzfeldt Rat bei Augustin Rothmayer, dem Totengräber des Wiener Zentralfriedhofs.

Oliver Pötzsch erzählt die Geschichte unterhaltsam und sehr interessant. Al Leser*in wird man das Jahr 1896 versetzt. Die Beschreibung von Wien im späten 19.Jahrhundert ist sehr gelungen. Auch der bekannte Wiener Prater wird gut beschrieben. Ich habe es genossen im Prater zu wandeln und klein Venedig zu besuchen. Auch auf Verbrecherjagd durch Wien und den Prater zu gehen war sehr spannend.

Der Schreibstil von Oliver Pötzsch gefällt mir schon immer sehr gut.
Der Autor versteht es Spannung aufzubauen und auch seine Leser*innen immer wieder in die Irre zu führen.
Oliver Pötzsch vermittelt viel interessantes Wissen auf eine unterhaltsame Art und es macht immer wieder Spaß seine Bücher zu lesen.
Besonders seine Historischen Romane wie die Faustus Reihe haben mich gefesselt.
In der Totengräber Reihe verknüpft Oliver Pötzsch gekonnt Historie und Krimi miteinander.
Ich habe auch den 4. Band genauso wie die vorherigen verschlungen.
Jetzt hoffe ich, dass die Reihe weitergeht.

Smiley

Nick Harkaway
Roman
363 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sterne

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Spitzenagenten George Smiley erwacht zu neuem Leben

Klappentext:
Als im Frühling 1963 ein russischer Spion zu den Briten überläuft, holt der Secret Service den Spitzenagenten George Smiley aus dem „Ruhestand“ zurück. Der russische Spion hätte in London einen Exil-Ungarn töten sollen. Doch der ist plötzlich unauffindbar. Smiley nimmt die Verfolgung auf, und die Spur führt ihn nach Berlin, zu seinem ärgsten Widersacher: dem Mann, der für Smileys Niederlage an der Berliner Mauer verantwortlich war. Doch der ist ihm, wie es scheint, immer einen Schritt voraus.

„Smiley“ ist ein Roman von Nick Harkaway, auf den ich sehr gespannt war.

Liebhabern von Spionageromanen ist George Smiley natürlich ein Begriff. Er ist eine der besten Romanfiguren von dem 2020 verstorbenen John Le Carré. Bei mir kam de Frage auf, wie kommt es dazu, dass George Smiley zu neuem Leben erweckt wird. Der Autor des Romans Nick Harkaway, ist der Sohn von John Le Carré und setzt seinem Vater hiermit ein Denkmal.

Die Geschichte versetzt die Leser*innen zurück in die Zeit des kalten Kriegs. Die Geschichte ist in den 1960er Jahren angesiedelt.
Smiley hat den „Circus“ verlassen und genießt eine glückliche he. Doch es gibt Vorkommnisse, die seine Rückkehr fordern. Es Verschwinden ein ungarischer Literaturagenten und Smiley ist wieder im Einsatz.

Nick Harkaway versteht es meisterhaft Verschleierung, falsche Identitäten und Legenden glaubhaft zu vermitteln. Die Zeit des kalten Kriegs, die der Autor nicht selbst erlebt hat, da er noch zu jung ist bringt Nick Harkaway glaubhaft in seinen Roman ein.

Die Charaktere werden gut beschrieben. Smiley ist nicht anzumerken, dass er von einer neuen Hand geführt wird.
Die Handlungsorte sind unter anderem Wien und Berlin.

Nick Harkaway schreibt sehr spannend und fesselnd.
Mit „Smiley“ hat er seinem Vater, dem berühmten John Le Carré alle Ehre gemacht.

Ob es weitere Abenteuer mit dem Agenten Smiley gibt? Ich würde mich darüber freuen.

Sputnik

Christian Berkel
Roman
379 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein autofiktionaler Roman

In seinem großen Erfolgsroman „Der Apfelbaum“ erzählte Christian Berkel die Geschichte seiner Mutter Sala. In seinem Roman „Ada“ führt er die Geschichte mit Ada, der Tochter von Sala fort.
Jetzt im 3. Roman „Sputnik“ erzählt Christian Berkel seine Geschichte.

Am 4. Oktober 1957 erreichte der Satellit „Sputnik“ die Erdumlaufbahn. Kurz darauf wurde in West-Berlin ein Kind geboren, dem der Name „Sputnik“ für immer anhaften wird. Für Sputnik war und ist die Welt eine große Bühne, auf der er performt.
Wie könnte der autofiktionale Roman von Christian Berkel also anders heißen als „Sputnik“.
Aufgewachsen ist Christian Berkel mit seiner Mutter Sala, seinem Vater Otto und seinen Geschwistern.
Seiner Schwester Ada und seiner Mutter Sala hat der Autor ja schon eigene Romane gewidmet.

Der Autor beginnt mit seiner Erzählung schon bei der Zeugung und erzählt von seinem Wachsen im Mutterleib.
Sputnik wurde von seinen Eltern liebevoll erzogen. Kunst wurde in der Familie immer gefördert. Trotzdem fühlte Sputnik sich nicht zugehörig. Die Traumata seiner Eltern waren für ihn zu spüren. Der Vater war lange in Kriegsgefangenschaft. Die Mutter als Jüdin verfolgt. Von seiner Mutter hat Sputnik früh französisch gelernt und fühlte sich immer zu Frankreich hingezogen. So ist er auch mit dem Ziel Schauspieler zu werden nach Paris gegangen. Als der Erfolg ausblieb, kehrte er nach Deutschland zurück. Nach einer Zeit, wo er sich ausprobiert hat, stellten sich dann die ersten Erfolge ein.

Christian Berkel erzählt die Geschichte in der Ich-Perspektive.
Der Autor findet eindrucksvolle Worte und vermittelt dem Leser das Gefühl, mitten in der Geschichte zu sein. Für mich war das Lesen, als würde Christian Berkel mir seine Lebensgeschichte erzählen.
In der Erzählung kann man viele Stationen im Leben des Autors nachverfolgen.

„Sputnik“ ist ein beeindruckender Roman von Christian Berkel und kann unabhängig von „Apfelbaum“ und „Ada“ gelesen werden.

La Commissarina und das Totengeläut

Anna Vigneto
Kriminalroman
397 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Der ideale Urlaubskrimi

Klappentext:
Franka hat sich gerade am wunderschönen Gardasee als Tourguide selbstständig gemacht, als sie mit ihrer Reisegruppe eine strangulierte Frauenleiche vor einer Kirche entdeckt. Es ist bereits das zweite weibliche Mordopfer binnen weniger Tage, das das idyllische Dorf Colà di Lazise in Atem hält. Der attraktive Commissario Antonio Acero spannt Franka kurzerhand in die Ermittlungen ein, denn ihre kunsthistorische Expertise ist genau das, was er für diesen kniffligen Fall braucht. Während die katholische Kirche sich ob des Fundorts der Leiche um schlechte Publicity sorgt und Antonio und Franka Steine in den Weg legt, zeichnen sich die Verbindungen zwischen den Leichen immer deutlicher ab. Und dann wird noch eine dritte Frau tot aufgefunden.

„La Commissarina und das Totengeläut“ von Anna Vigneto ist genau der richtige Krimi für den Urlaub.

Die Autorin entführt ihre Leser*innen an den schönen Gardasee. Franka ist als Tourguide unterwegs, als sie vor einer Kirche die Leiche einer Frau entdeckt. Es ist schon das zweite Mordopfer in kurzer Zeit. Jetzt ist für Commissario Antonio Acero Eile geboten, bevor noch mehr Ofer auftauchen. Die Kirche, vor der das Opfer gefunden wurde, befürchtet schlechte Publicity und mach dem Commissario die Arbeit nur unnütz schwerer. Antonio Acero zieht Franka bei seinen Ermittlungen hinzu, den wer kennt sich im Ort und mit den Kunstobjekten besser aus als die Kunsthistorikerin Franka.
Doch trotz aller Anstrengungen wird bald schon ein drittes Opfer gefunden.

Anna Vigneto baut in ihrem Krimi recht schnell Spannung auf und steigert sie bis zum Ende immer weiter. Die Charaktere sind gut beschrieben und Franka und der Commissario waren mir schnell sympathisch. Franka kommt eigentlich aus Deutschland und plant in Italien einen Neuanfang. Da kommt es ihr gerade recht, sich mit den Ermittlungsarbeiten zu befassen.
Auch der Handlungsort, das mittelalterliche Städtchen Lazise wird schön beschrieben.
Trotz der Mordopfer und der Spannung schafft die Autorin es gut, dass das italienische Flair bei den Leser*innen ankommt.

Die Autorin hat einen flüssigen, gut verständlichen und fesselnden Schreibstil.

„La Commissarina und das Totengeläut“ ist ein spannender Krimi, den ich mit Freude gelesen habe. Ich würde mir mehr davon wünschen.