Das College

Ruth Ware
Thriller
erschienen im dtv Verlag
Übersetzt von Susanne Goga-Klinkenberg
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Thriller mit anfänglichen Schwächen

Covertext:

Eine verschworene Clique in Oxford. Ein abscheuliches Verbrechen. Ein unschuldig Verurteilter. Und die Erschütterungen des Falls wirken noch heute nach.

Vor zehn Jahren hat Hannah die Leiche ihrer Freundin April gefunden. Es war das Ende ihrer sorglosen Zeit als Studentin in Oxford und das Ende ihres unbeschwerten Lebens.
Damals schien klar, wer April ermordete.
Aber jetzt erhält Hannah eine Nachricht von einem Journalisten, der über den Fall recherchiert, und bekommt furchtbare Zweifel: Hat ihre Aussage einen Unschuldigen hinter Gitter gebracht?
Sie muss die Wahrheit herausfinden. Auch wenn dabei ihr eigenes Leben in Gefahr gerät.

„Das College“ ist der neue Thriller von Ruth Ware.
Die Autorin hat mich schon mit einigen Büchern in Atem gehalten.
Auf den neuen Thriller war ich sehr gespannt.

Im Mittelpunkt steht Hannah. Mir war Hannah schnell sympathisch auch wenn sie kein einfacher Charakter ist.
Vor 10 Jahren hatte sie ihr Freundin April tot in der gemeinsamen Wohnung gefunden.
Dieses schreckliche Erlebnis lässt sie bis heute nicht los.
Der Täter wurde damals gefasst und verurteilt.
Jetzt kontaktiert sie ein Journalist der über den Fall recherchieren möchte.
Plötzlich kommen Hannah Zweifel ob ihre Aussage damals nicht dazu geführt hatte, dass der falsche Verurteilt wurde.

Die Geschichte hat zwei Zeitebenen.
Einmal Davor und einmal Danach.
Durch die Rückblenden zum Zeitpunkt vor der Tat lernt man auch April und die Clique gut kennen.
Man erfährt wie sie ihre Zeit miteinander verbringen und nähert sich langsam dem Zeitpunkt der Tat.

Ruth Ware beginnt ihre Geschichte in einem gemächlichen Tempo.
Die LeserInnen haben viel Zeit die Charaktere kennenzulernen.
Erst in der 2. Hälfte wird es richtig spannend und die Geschichte nimmt richtig Fahrt auf.

Die Autorin hat einen sehr atmosphärischen Schreibstil, sie beschreibt ihre Charaktere und die Handlungsorte sehr genau.
Dadurch werden die Geschichte und die Protagonisten richtig lebendig.
Die Kapitel Davor und Danach wechseln sich ab.
Mir war schon klar, dass der richtige Täter noch auf freiem Fuß ist.
So habe ich von Anfang an mit gerätselt wer der echte Täter ist.
Ruth Ware liefert auch einige Verdächtige.
Doch die Autorin baut immer wieder geschickt Wendungen ein, dass ich den Täter den ich im Auge hatte wieder verworfen habe.
Ruth Ware führt ihre LeserInnen gekonnt in die Irre.
Bis fast zum Ende war mir nicht klar was wirklich passiert war.
Das Ende war dann plausibel und schlüssig.

„Das College“ ist, wenn man vom recht langsamen Einstieg absieht ein spannender Thriller den ich gerne gelesen habe.

Schwarzer Schmerz

Leo Born
Thriller
erschienen bei beThrilled (Bastei Lübbe)
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an die Bloggerjury und den Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar.

Wieder ein echter Leo Born

Covertext:
In Frankfurt werden gleich mehrere Immobilienmakler grausam ermordet. Fieberhaft suchen Kommissarin Mara Billinsky und Jan Rosen nach dem Mörder, als plötzlich eine Ermittlerin aus Frankreich und ihr schwedischer Kollege um Maras Hilfe bitten. Sie jagen einen vermeintlich seriösen Geschäftsmann, der in Wahrheit eine blutige Spur durch Europa zieht und dabei jede Menge Leichen hinterlässt. Mara „die Krähe“ hängt sich an seine Fährte. Noch ahnt sie nicht, was für ein tiefes Geflecht aus Beziehungen und tödlichen Abhängigkeiten der Geschäftsmann bereits gestrickt hat .

„Schwarzer Schmerz“ ist schon der 7. Fall der Mara Billinsky Reihe von Leo Born.
Auch dieser Fall hat wieder alles was ein guter und spannender Thriller braucht.
Es ist eben ein echter Leo Born.

Mara Billinsky ist eine etwas eigensinnige Ermittlerin die sich von der Masse an Ermittlern die es in den zahlreichen Krimis und Thrillern gibt deutlich abhebt. Sie hat Ecken und Kanten, ist stur aber vor allem hat sie Biss. Bei ihren Ermittlungen geht sie bis an die Grenze des Erlaubten und manchmal auch darüber hinaus. Aber deswegen lieben wir sie ja auch.
Durch ihr Äußeres, schwarzgefärbtes Haar, mit Kajal schwarz umrandeten Augen, schwarze Kleider und Tattoos stößt sie bei ihren Mitmenschen oft auf Ablehnung.
Mittlerweile hat sie sich bei der Polizei einen Namen gemacht. Aber nicht alle ihre Kollegen mögen Mara.
Zum Glück hat sich ihr Verhältnis zu ihrem direkten Vorgensetzen Hauptkommissar Klimmt gebessert.
Im letzten Band hatte sie interimsmäßig sogar die Leitung der Mordkommission übernommen.

Dieser Fall fordert alles von Mara Billinsky.
Doch sie kommt der Lösung des Falls kein bisschen näher.
Sie scheint sich verrannt zu haben, will wieder einmal mit dem Kopf durch die Wand.
Mara fühlt sich alleingelassen. Sie vermisst ihren Kollegen Jan Rosen der sie mit ihrer Ruhe immer etwas geerdet hatte
Doch Jan ist wegen psychischer Probleme erst einmal vom Dienst freigestellt.
Er hat sich auch dazu entschlossen dem Polizeidienst den Rücken zu kehren.
Dazu kommen noch zwei Kollegen die Maras Hilfe fordern.
Eine Ermittlerin aus Frankreich und ein Ermittler aus Schweden suchen einen geheimnisvollen Mann der seinen Weg durch Europa mit Leichen pflastert.
Hat der ominöse Fremde sich jetzt in Frankfurt niedergelassen?
Mara kämpft somit an zwei Fronten.

Leo Born hat wieder einmal eine spannungsgeladene Atmosphäre geschaffen.
Das Buch fesselt von der ersten bis zur letzten Seite.
Die Kapitel sind recht kurz und enden oft mit einem Cliffhanger.
Wie oft habe ich gedacht nur noch ein Kapitel und dann….
Schlaf wird eh überbewertet. Ich habe es mir dann lieber mit „Schwarzer Schmerz“ und einem roten Sizilianer gemütlich gemacht.

Die Mara Billinsky Reihe ist für mich eine der zurzeit besten deutschen Thriller-Reihen.
„Schwarzer Schmerz“ wird somit auch wieder zu meinen Highlights des Jahres gehören.

„Schwarzer Schmerz“ kann man auch lesen, wenn man die ersten Bände nicht kennt. Aber die Sucht wird irgendwann jeden befallen.

Jetzt heißt es wieder warten bis der 8. Band der Reihe erscheint.

Wintersterben

Martin Krüger
Thriller
erschienen bei Harper Collins
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Vorablesen für das Rezensionsexemplar

Dunkel-Mysteriös-Spannend

Ein ehemaliger BKA Beamte wird in einer Höhle in den Walliser Alpen gefunden.
Er scheint gefoltert und dann getötet worden zu sein.
Interpol schickt seine beste Ermittlerin Valeria Ravelli.
Ihr zur Seite steht der Ermittler Colin Bain.
Die Beiden teilen sich auf. Colin folgt dem Weg des Opfers und Valeria ermittelt in Steinberg, dem Fundort der Leiche.
Das Dorf ist von Wäldern umgeben und scheint völlig isoliert zu sein.
So wird Valeria als Fremde misstrauisch beäugt und die Bewohner hüllen sich in Schweigen.
Bei ihren Nachforschungen stoßen die Ermittler auf Spuren von Taten in in der Vergangenheit liegen.
Immer wieder sind Frauen aus der Umgebung von Steinberg verschwunden.

War das Opfer dem Täter zu nahe gekommen?
Valeria ahnt noch nicht, dass auch sie in das Visier des Täters gerückt ist.


„Wintersterben“ ist der zweite Band der Thriller-Reihe mit der Interpol Ermittlerin Valeria Ravelli von Martin Krüger.
Der Handlungsort ist ein kleines Dorf in den Walliser Alpen.

Leutnant Valeria Ravelli von Interpol ermittelt in einem kleinen Bergdorf, dass sie an das kleine Dorf in den Schweizer Alpen erinnert wo sie aufgewachsen ist.
Sie leidet noch heute an dem was in ihrer Jugend in dem kleinen Dorf passiert ist.
Die Ermittlungen im Eigerstal verfolgen sie noch in ihren Träumen.
Mir ist Valeria schon im ersten Band sympathisch gewesen.
Sie ist eine ehrgeizige und taffe Ermittlerin die bis an ihre Grenzen geht und darüber hinaus.
Bei ihren Ermittlungen traut sie niemandem.
Selbst ihrem Kollegen Colin Bain gegenüber ist sie am Anfang misstrauisch.

Die Stimmung in diesem Thriller ist von Anfang an düster und bedrückend.
Die Bewohner in dem kleinen Dorf scheinen eine eingeschworene Gemeinschaft zu sein.
Fremde finden hier keinen Zugang. Sie werden von den Bewohnern nur misstrauisch beäugt. Für Valeria Ravelli ist es fast nicht möglich an Informationen zu kommen.
Die bedrückende Atmosphäre wird durch ständigen Regen und Nebel noch verstärkt.

Martin Krüger hat einen flüssigen und leicht verständlichen Schreibstil.
Der Autor weiß wie man Spannung aufbauen kann und lässt gerne ein Kapitel da enden wo es gerade am spannendsten ist. So kann man das Buch kaum aus der Hand legen.

„Nach „Waldeskälte“ habe ich auch „Wintersterben mit Spannung gelesen.
Und das Ende lässt auf weitere Bände mit Valeria Ravelli hoffen.

Spion aus dem Meer

Jörg Rönnau
Thriller
erschienen im Maximum Verlag
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Maximum Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein Leben auf dem Meer

Klappentext:

1943: Peter Heuer, deutschstämmiger Kommandant des US-Navy Geleit-Zerstörers USS Ellwood, erhält einen gefährlichen Auftrag. Beim Kampf gegen Nazideutschland und dessen Gräueltaten wird er von seinem langjährigen Freund Alexander „Aki“ Smith, Captain der US-Navy, für eine Spionagemission des amerikanischen Geheimdienstes angeworben. Es gilt, die Lage und Einsatzfähigkeit einer militärischen Versuchsanstalt an der Kieler Förde ausfindig zu machen, auf der die Nazis eine neuartige Schiffsabwehrrakete mit dem Namen „Thors Hammer“ erproben. Dieses innovative Waffensystem soll die geplante Invasion der Alliierten in der Normandie aufhalten.
Bald landen Heuer und Smith per Fallschirm an der Ostseeküste und treffen dort Gräfin Dorothea von Zwiewitz, Spionin des britischen Geheimdienstes. Peter und Dorothea kennen sich seit Jugendtagen und verlieben sich ineinander, als
der gefährliche Auftrag beginnt. Als die Mission fast schon gelungen scheint, kommt es zu einem dramatischen Showdown. Wird es Heuer, der Gräfin und Smith gemeinsam gelingen, dem SS-Hauptsturmführer Bodo von Schwentau zu entkommen?
Während der Mission erinnert sich Heuer an die zahlreichen Abenteuer, die er bereits auf See erlebt hat. Temporeich und voll überraschender Wendungen erzählt Jörg Rönnau vom Schicksal eines Mannes, der das Leben auf See liebt, und liefert damit ein spannendes Kaleidoskop der Seefahrt der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts.

„Spion aus dem Meer ist ein spannender Thriller von Jörg Rönnau.

Die Hauptfigur ist Peter Heuer. Er ist in Deutschland aufgewachsen dann aber in die USA gegangen.
Im Jahre 1943 soll er als Spion nach Deutschland zurück.
Begleitet wird er von seinem Freund Alexander Smith, genau wie Heuer auch ein Soldat der US Navy.
Der Auftrag lautet Deutschland in Hinsicht auf Schiffsabwehrraketen auszuspionieren.

Peter Heuer lernt man im Laufe der Erzählung gut kennen.
Immer wieder führt der Autor die LeserInnen zurück in die Vergangenheit von Peter Heuer.
Man lernt Peter als echten Seemann kennen.
Man ist dabei als er zum ersten Mal ein Segelschiff betritt und auch als er als Schiffsjunge anheuert.
Alleine schon das Leben von Peter Heuer außerhalb der US Navy ist interessant.
Man spürt die Leidenschaft die Peter Heuer der Seefahrt entgegenbringt.

Jörg Rennau schreibt den Thriller spannend.
Der Autor beschreibt ausführlich wie Peter Heuer versucht die Deutschen auszuspionieren.
Es gibt immer wieder Personen die bereit sich Peter zu unterstützen damit sein Auftrag ein Erfolg wird.
Dabei ist der Schreibstil des Autors gut verständlich und recht kurzweilig.
Seine Charaktere erweckt er richtiggehend zum Leben.
Auch die Beschreibung der verschiedenen Raketensysteme ist interessant, dabei wird es nie zu technisch, dass es langatmig wird.

„Spion aus dem Meer“ ist ein spannender Weltkriegs-Thriller den ich gerne empfehle.

Totenklippe

Ragnar Jónasson
Thriller
erschienen im btb Verlag
Übersetzt aus dem Englischen von Helga Augustin
5von 5 Sternen

Vielen Dank an den btb Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Island Thriller

Klappentext:
Zwei Tage vor Weihnachten: Die Leiche einer jungen Frau wird unterhalb der Klippen im Norden Islands gefunden – genau an der Stelle, an der vor 25 Jahren ihre tote Mutter und ihre jüngere Schwester gelegen hatten. Als Ari, Polizist in Siglufjörður, den Tatort inspiziert, stellt sich bald die Frage: War es ein Unfall, oder wurde die junge Frau gestoßen? Was wissen die letzten verbliebenen Einwohner des Dorfes? Als Schneefall einsetzt, der Dorf und Klippen in einem unwirklichen Licht erscheinen lässt, kommt Ari einer unfassbaren Tragödie auf die Spur.

„Totenklippe“ ist der 4. Band der Dark-Iceland-Reihe von Ragnar Jónasson.
Musste sich Ari in den vorigen zwei Bänden den Schauplatz mit der Journalistin Isrun teilen, so steht er in diesem Band wieder im Mittelpunkt.

Es ist kurz vor Weihnachten als eine Frau tot aufgefunden wurde.
Es stellt sich die Frage, ist sie von den Klippen gestürzt oder wurde sie gestoßen.
Vor 25 Jahren wurde genau an der gleichen Stelle die Mutter und die Schwester der Frau gefunden.
Tómas bittet Ari um Hilfe da er in Akureyri nicht genug Leute für den Fall hat.

Die Protagonisten sind interessant und aus den vorherigen Bänden schon bekannt.
Der junge Ari aus Reykjavik ist jetzt schon längere Zeit in dem kleinen Ort Siglufjörður.
Auch finde ich hat er eine große Entwicklung durchlebt. Er ist irgendwie reifer geworden.
Aber immer wieder fragt er sich ob er beruflich nicht etwas ändern soll.

Der Fall den Ari zusammen mit Tómas bearbeitet wird interessant erzählt.
Es gibt nur wenige Bewohner in dem kleinen Ort die über die tote Frau berichten können.

Ragnar Jónasson weiß, wie er Spannung aufbauen kann.
Die Atmosphäre in dem kleinen Ort bringt er den LeserInnen sehr gut näher.
Man spürt die Kälte und die Dunkelheit vor Ort bei jedem Atemzug.

Die Erzählweise des Autors ist unterhaltsam, das Tempo manchmal gemächlich ohne langatmig zu sein.

Ich freue mich jetzt auf „Schneetod“, den 5. Band der Reihe der im Mai 2023 erscheinen soll.

High Heels – Heisse Mode

Dina Casparis
Roman
erschienen im Münster Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Münster Verlag für das Rezensionsexemplar

Unterhaltsamer Thriller aus der Modewelt

Covertext:

Wenn Rechtsanwältin Tara Bernhard einen Wunsch frei hätte, dann wäre es, „part of the fashion world“ zu sein. Unverhofft steht sie vor der Erfüllung dieses Traumes. Taras Klient, ein Modekönig, wird nach der Präsentation seines Hightech-Kleids von militanten Ökoaktivisten entführt. Ihr Vorwurf: Grünwäscherei. Die Forderung: Eine konsequente Umsetzung seiner vollmundig propagierten Nachhaltigkeitsstrategie. So wird die Anwältin beauftragt, den Mitarbeitenden im traditionsbewussten Modeunternehmen die neuen Spielregeln zu erklären, die nicht allen passen. Tara tritt in einige Fettnäpfchen und damit nicht nur dem selbsternannten Juniorchef auf die Füsse. Jetzt lebt sie gefährlich! Denn hinter der glamourösen Fassade verbergen sich stil- und skrupellose Drahtzieher, die sich ihre Pläne nicht kampflos von der jungen Anwältin durchkreuzen lassen.

„High Heels – Heisse Mode“ ist nach „High Heels – Heisse Deals“ der 2. „Thriller“ mit der Rechtsanwältin Tara Bernhard von Dina Casparis.
Das erste Buch kenne ich noch nicht. Die Bände sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesene werden.

Tara war mir schnell sympathisch gewesen. Sie liebt die Mode und so ist es quasi ein Traum für sie, als sie von einem Modemogul zu einer Präsentation eines Hightech Kleides nach Davos eingeladen wurde.
Doch nach der Präsentation beginnt der Alptraum. Der Modemogul wird von Ökoaktivisten entführt. Die Forderung der Entführer ist die Umsetzung einer Nachhaltigkeitsstrategie.
Rechtsanwältin Tara Bernhard wird damit beauftragt den Mitarbeitern die neuen, grünen Spielregeln zu erklären.
Das findet nicht bei jedem Zustimmung.

Beim Lesen spürt man, dass Dina Casparis sich in der Rechtswissenschaft wie auch in der Modewelt bestens auskennt.
Die Autorin schreibt sehr kurzweilig und unterhaltsam.
Ihr Schreibstil ist leicht verständlich, die Erzählung ohne unnötige Längen.
Sehr gefallen hat mir, dass die Autorin immer wieder ihren Wortwitz einbaut. So habe ich beim Lesen immer wieder schmunzeln müssen.

Zu Beginn des Buchs gibt es ein Inhaltsverzeichnis und eine Übersicht der Figuren.
So etwas finde ich immer schön, gibt es nur leider viel zu selten.

„High Heels – Heisse Mode“ ist ein unterhaltsames Buch, dass tiefe Einblicke in die Modewelt gibt.

Der Diamanten Coup

Patrick Burow
Thriller
erschienen im Benevento Verlag
Meine Bewertung:
3 von 5 Sternen

Konnte mich nicht ganz überzeugen

Nur 5 Minuten dauerte der legendäre Raub der Diamanten im Grünen Gewölbe.
Kommissar Steinkamp der die Ermittlungen übernimmt verdächtigt den Kunstdetektiv Adrian Falke.
Um seine Unschuld zu beweisen versucht Adrian Falke zusammen mit der Museumsdirektorin Julia Graf die wahren Täter zu finden.
Doch die planen längst schon eine neues Projekt.
Es gesinnt eine rasante Verfolgungsjagd rund um den Globus.


Patrick Burow hat sich für seinen Thriller „Der Diamanten Coup“ vom Juwelenraub aus der Staatlichen Kunstsammlung Dresdens inspirieren lassen.

Der Raub wird spannend geschrieben. Innerhalb von 5 Minuten ist alles vorbei.
Leider verlässt man danach die Realität und der Autor lässt seiner Fantasie freien Lauf:

Die Kriminalpolizei scheint völlig überfordert. Verdächtigt wird der Kunstdetektiv Adrian Falke.
Als LeserIn weiß man, dass Adrian Falke unschuldig ist und mit der Museumsdirektorin Julia Graf versucht die wahren Täter zu finden.
Dabei wandeln sie nicht immer auf den Spuren des Gesetztes.

Ich habe mir bei der Geschichte etwas mehr von der Polizeiarbeit, der Aufklärung des Falles vorgestellt.
Mittlerweile stehen die Täter ja vor Gericht.
Das Buch ist aber einen ganz anderen Weg eingeschlagen, hat die Realität verlassen..
Die Tätersuche wurde aus der Sicht von Adrian Falke und Julia Graf geschildert.
Die Beiden wollten die Diamanten zurückbringen und sind in einen Strudel aus weiteren Verbrechen geraden.

Ich fand die Ermittlungen zum Teil zwar spannend aber vor allem unrealistisch.

Obwohl sie polizeilich gesucht wurden sind sie unbehelligt von einem Land ins andere gereist. Sind von einem Abenteuer ins nächste geschlittert. Haben selbst eine Straftat nach der anderen begangen.

Die Informationen die man zu Diamanten und dem Diamantenhandel bekommt sind interessant.
Auch die Schauplätze sind gut beschrieben.
Überrascht hat mich wie gut Adrian Falke vernetzt ist.
Als Kunstdetektiv hat er schon einige verschollene Kunstwerke aufgespürt und sich ein Netzwerk in der Unterwelt aufgebaut.
Die Verbrecherjagd seitens Adrian und Julia war mir jedoch teilweise recht unrealistisch.

„Der Diamanten Coup“ ist ein Thriller der zwar von einem wahren Fall inspiriert wurde hat aber mit True Crime nichts zu tun.
Die Spannung war teilweise vorhanden.
Die Geschichte aber insgesamt recht unrealistisch.

Todesrache

Andreas Gruber
Thriller
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar.

Maarten S. Sneijder trifft Walter Pulaski

Das Team von BKA-Profiler Maarten S. Sneijder ist bei seinem letzten Einsatz fast vollständig ums Leben gekommen.
Auch Sneijder ist nur knapp dem Tod entronnen.
Am meisten leidet er unter dem Verlust seiner Kollegin Sabine Nemez.
Sneijder hat schon seine Stelle beim BKA gekündigt, da ergibt sich plötzlich ein Hinweis, dass Sabine noch am Leben sein könnte.
Es gibt allerdings keinerlei Hinweise wo sie festgehalten wird.
Unter Hochdruck stellt Sneijder ein kleines Team zusammen und will Sabine aufspüren.
Bei der Suche gerät Sneijder in die Wirren eines Falls mit ungeahnten Ausmaßen.
Dabei kreuzt er den Weg mit dem exzentrischen Leipziger Kripoermittlers Walter Pulaski.

„Todesrache“ ist schon der 7. Band der Thriller-Reihe mit Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez.

Nachdem der 6. Band „Todesschmerz“ mit dem wohl fiesesten Cliffhanger der Thrillergeschichte geendet hatte konnte ich das erscheinen dieses Buches kaum erwarten.

Der 7. Band schließt nahtlos an den 6. Band an.
Sneijder ist noch immer im Badezimmer, die Pistole liegt noch bereit. Er hat gerade ein Telefongespräch beendet.
Er ist sich ziemlich sicher, dass der Anruf, der nur kurz gedauert hatte von Sabine kam.
Er weiß nicht wo Sabine ist, er ahnt nur, dass sie schon wieder in Lebensgefahr steckt.

Da er sein Team beim letzten Einsatz fast vollständig verloren hat muss er in aller Eile ein neues Team zusammenstellen.
Der IT-Spezialist Marc Krüger ist der einzige der aus seinem Team noch übrig ist.
Dazu holt er Miyu Nakahara, eine Kriminalkommissaranwärterin die von Sabine ausgebildet wird mit in sein Team.

Dann beginnt die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
Die ersten Spuren führen in den Osten Deutschlands. Hier kreuzt Sneijder den Weg mit dem Leipziger Kripoermittler Walter Pulaski. Von nun an ermitteln sie gemeinsam in diesem Fall.
Treue Andreas Gruber Leser kennen Pulaski aus der Walter Pulaski-Reihe.

Die Charaktere sind einfach genial.

Maarten S. Sneijder ist, milde ausgedrückt ein recht schwieriger Charakter.
Er sticht aus der Vielzahl der Ermittler, die es in all den Krimis und Thrillern gibt deutlich heraus und ist irgendwie einzigartig.
Er hat immer seine Akupunkturnadeln dabei und ein Joint darf auch nicht fehlen.

Auch die neu hinzugekommene Miyu ist ein interessanter Charakter.
Als Autistin zeigt sie keine Gefühlsregungen und nimmt alles gesagte wörtlich.

Walter Pulaski vom Kriminaldauerdienst in Leipzig stößt bei den Ermittlungen dazu.
Pulaski hat mir schon in seiner eigenen Reihe gut gefallen.
Ihn hier in den Fall miteinzubeziehen ist genial.
Sneijder und Pulaski sind eigentlich recht verschieden und doch ähneln sie sich in ihrer Art.
Ich musste schon schmunzeln wenn der eine Sturkopf den anderen Sturkopf einen „Kotzbrocken“ nennt.

Der Fall nimmt dann doch ungeahnte Ausmaße an und die Ermittlungen führen bis nach Polen.
Dabei gibt es immer kurze Rückblicke die schildern, was mit Sabine passiert ist.

Somit sind die LeserInnen Sneijder im Wissen etwas Voraus.

Andreas Gruber ist ein Meister darin Spannung aufzubauen.
Er versteht es auch die Spannung über das gesamte Buch aufrecht zu halten.
Wie durch einen Sog wird man in die Story hineingezogen.
Mir war es kaum möglich das Buch zur Seite zu legen.
Somit war der langersehnte Band in zwei Tagen ausgelesen.
Jetzt heißt es wieder warten bis Maarten S. Sneijder wieder ermittelt.
Ich freue mich schon.

Blutige Stufen

Chris Carter
Thriller
erschienen im Ullstein Verlag
Übersetzt aus dem Englischen von Sybille Uplegger
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Nervenkitzel vom Feinsten

Detective Robert Hunter und sein Partner Carlos Garcia vom LAPD Ultra Violent Crimes Unit machen Jagd auf einen grausamen Serienmörder.
Für jedes seiner Opfer scheint er ein eigenes Tötungsritual zu kreieren.
Er nennt sich der Mentor und will seinen Opfern Angst, Schmerz und Tod lehren.
An jedem Tatort hinterlässt er einige Zeilen die wie aus einem Gedicht anmuten.
Hunter und Garcia fragen sich was den Mörder antreibt und wie sie ihn stoppen können.

„Blutige Stufen“ ist bereits der 12. Band der Bestseller-Serie „Hunter und Garcia“.
Und wie schon die vorherigen Bände ist auch „Blutige Stufen“ nichts für schwache Nerven.

Die Detectives Robert Hunter und Carlos Garcia sind bei der Spezialeinheit für brutale Verbrechen.
Hunter ist dazu noch ein brillanter Psychologe, es kommt einem manchmal so vor als könnte er die Täter lesen.

Dieser Fall ist besonders kompliziert.
Es gibt Opfer zwischen denen keine Verbindung zu finden ist, die sich nicht kennen, sich nie gesehen haben. Robert Hunter und Carlos Garcia fragen sich wie der Täter sich seine Opfer aussucht.
Der Täter hinterlässt keine Spuren, es gibt keine Zeugen.
Doch der Täter muss gestoppt werden bevor er sein nächstes Opfer ausgewählt hat.
Es ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

Die Protagonisten sind von den vorherigen Bänden schon gut bekannt.
Man kennt die Schlaflosigkeit von Hunter.
Seine Probleme die in seiner Vergangenheit liegen.
Man kennt auch seine brillante Kombinationsgabe mit er er die Fälle löst.

Christ Carter baut von der ersten Seite an Spannung auf. Es gibt immer mal wieder einen Verdächtigen.
Aber so richtig greifbar ist niemand.
So zieht sich die Spannung durch das gesamte Buch.

Die Kapitel sind recht kurz und enden oft mit einem Cliffhanger.
So kann man das Buch kaum aus der Hand legen.
Immer wieder denkt man noch ein Kapitel, nur noch eins und schnell ist die Nacht um.

Chris Carter hat Psychologie studiert und arbeitete sechs Jahre lang als Kriminalpsychologe für die Staatsanwaltschaft.
Diese Erfahrung nutzt der Autor für seine Psychothriller.
Natürlich lässt er diese Erfahrung auch Robert Hunter zugutekommen.
So lässt der Autor seine LeserInnen in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele blicken.
„Blutige Stufen“ ist ein brillanter Psychothriller bei dem man starke Nerven braucht.

Hashtag

Peter Hereld
Thriller
erschienen im Maximum Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Maximum Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Thriller mit hochaktuellem Thema

Die nordisch-blonde und etwas unterkühlte Kriminalkommissarin Pia Beck ist gerade nach Lüneburg gekommen und wird zu ihrem ersten Einsatz nach Hannover geschickt. Zusammen mit dem Gerichtsmediziner Dr. Paul Rudolph nimmt sie die Ermittlungen auf.
Es scheint ein heikler Fall zu sein.
Leichen mit abgetrennten Fingern tauchen auf und lassen auf eine Mordserie schließen.
Es wird in der rechten und in der linken Szene ermittelt.
Auch der Zusammenhang mit Hasskommentaren im Internet rückt in den Fokus.
Es ist eine Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

„Hashtag“ von Peter Hereld ist ein sehr spannender Thriller dem ein aktuelles Thema zu Grunde liegt.

Zu Beginn steht ein Vorwort, wo der Autor seine Ambitionen für diesen Thriller erklärt.
Hasskommentare im Internet sind ein aktuelles Thema und jeder kennt sie.
Peter Hereld stellt sich die Frage, was kann ein Autor dagegen unternehmen um dem entgegenzuwirken.
Er kann in den Medien anprangern oder er kann einen Krimi schreiben.
Peter Hereld hat sich für letzteres entschieden und dabei ist ein hochspannender Thriller entstanden.

Nach dem Vorwort ist man auch schon gleich mittendrin.
Kriminalkommissarin Pia Beck ist neu in Lüneburg. Ihr Start in der neuen Abteilung etwas unglücklich.
Da wird sie auch gleich zu einem Fall nach Hannover geschickt. Mit dabei der Gerichtsmediziner Dr. Paul Rudolph.

Man lernt die Charaktere nach und nach kennen.
Pia Beck ist mir gleich sympathisch gewesen.
Sie ist ein interessanter Charakter und man will möglichst viel über sie wissen.
Pia ist 32 Jahre alt, nordisch-blond, unterkühlt und reserviert.
Dazu steht sie in einem ständigen Kampf mit ihrem Zählzwang, der sie immer wieder beeinträchtigt.
Davon hatte ich bisher noch nicht gehört und habe Mr. Google befragt. Das gibt es wirklich. Um so interessanter wurde Pia im Laufe der Geschichte.

Der Gerichtsmediziner Dr. Paul Rudolph ist mir nicht ganz so sympathisch. Er hat aber durchaus auch seine guten Seiten: Interessant ist er allemal.
Er ist Mitte Fünfzig, hat sechs Kindern mit drei Frauen und wegen Cannabismissbrauchs gerade seinen Führerschein verloren hat.

In Hannover kommt noch der IT-Experte des Landeskriminalamtes Magnus Grimm dazu.
Wie es bei IT-lern so ist, ist er recht verschlossen und kontaktscheu.
Auch er hat so sein Geheimnis.

Die Fälle nehmen größere Ausmaße an als gedacht.
Immer wieder tauchen Leichen auf.
Es wird in verschiedenen Richtungen ermittelt bis Zusammenhänge mit Hassbotschaften im Netz auftauchen.
Die Fälle werden zum Teil recht brutal aber auch sehr spannend geschildert.
Dabei wird ein rasantes Tempo eingeschlagen und man muss einfach immer weiter lesen.
Der Autor baut für seine LeserInnen immer wieder Irrwege ein.
Es gibt viele falsche Fährten und die Spannung bleibt bis zum Ende konstant.

Die Protagonisten sind sehr facettenreich und es ist interessant ihnen auf beruflicher wie auch auf privatere Ebenen zu folgen.

„Hashtag“ ist ein spannender Thriller dem das Thema Hate Speech zugrunde liegt grandios umgesetzt vom Autor Peter Hereld.