Die perfekte Mutter

Kimberly McCreight
Thriller
412 Seiten
Übersetzt aus dem Englischen von Kristina Lake-Zapp
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Thriller

Klappentext:
Für Molly Sanderson ist es nicht leicht, Mutter zu sein, vor allem seit sie ihr zweites Kind auf tragische Weise verloren hat. Trotzdem scheint der Neuanfang geglückt, den sie und ihr Ehemann Justin sich mit der kleinen Ella im idyllischen Universitätsstädtchen Ridgedale erhofft haben.
Bis in einer abgelegenen Gegend am Fluss ein totes Baby entdeckt wird und Molly als freie Journalistin den Auftrag erhält, über den Fall zu berichten. Mollys Recherchen konfrontieren sie nicht nur mit ihren eigenen inneren Dämonen: Hinter den weiß getünchten Gartenzäunen und blitzsauberen Vorgärten von Ridgedale verbirgt sich so manches dunkle Geheimnis. Das wissen auch Barbara Carlson, die Frau des Polizeichefs, und die 16-jährige Highschool-Abbrecherin Sandy Mendelson viel zu gut:

„Die perfekte Mutter“ ist ein spannender Thriller von Kimberly McCreight.

Nach einer Totgeburt hat Molly Sanderson unter Depressionen gelitten. Doch jetzt nach dem Umzug in die kleinen Universitätsstadt Ridgedale scheint es Molly besser zu gehen.
Es scheint für ihren Mann Justin und der kleinen Tochter Ella einen Neuanfang zu geben.
Ausgerechnet Molly, die für die lokale Zeitung arbeitet, soll über ein totes Baby schreiben, dass am Fluss gefunden wurde. Trotz aller Emotionen die Molly überrollen bleibt sie an der Recherche dran. Dabei blickt sie auf manch eine dunkle Seite die sich hinter sauberen Gärten und weißen Gartenzäunen verstecken.

Kimberly McCreight erzählt die Geschichte aus der Sicht der zwei Mütter Molly und Barbara. Auch Sandy, die die Highschool abgebrochen hat, kommt zu Wort.
Man bekommt einen tiefen Einblick in das Leben der Frauen. Molly die unter ihrer Totgeburt leidet. Barbara ist die Frau des Polizeichefs. Barbara gibt sich alle Mühe eine perfekte Mutter zu sein. Schließlich Sandy, die nie eine perfekte Mutter hatte und deren Mutter einfach verschwunden ist.

Kimberly McCreight zeichnet ein packendes Bild der komplexen Beziehungen zwischen Müttern und ihren Kindern. Sie stellt Fragen nach Schuld, Verantwortung und den Grenzen der Liebe.
Die Autorin baut immer wieder Wendungen in ihre Geschichte ein so, dass die Spannung sich ständig steigert, bis es zu einem atemberaubenden Showdown kommt.

„Die perfekte Mutter“ ist ein Pageturner, der lange nach dem Lesen nachhallt. Es ist ein spannender und emotionaler Thriller, der die Leser mit seinen tiefgründigen Fragen zum Nachdenken anregt.

Hast du Zeit?

Andreas Winkelmann
Thriller
409 Seiten
erschienen im Rowohlt Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Thriller

Klappentext:
Die Zeit, sie verrinnt uns zwischen den Fingern. Sie wird uns gestohlen. Wir verschwenden sie. Was, wenn jemand bereit ist, für dieses kostbare Gut zu töten?
Meine Liste wird immer länger …
Darauf stehen Menschen. Menschen wie du. Ihr alle habt mir etwas genommen.
Ihr wisst es nicht, aber ich werde euch finden. Euch jagen, ohne Gnade. Du fragst dich, warum?
Genau das ist das Problem. Ihr alle seid achtlos, rücksichtslos. Und dafür müsst ihr bezahlen.
Mit dem Kostbarsten, was ihr habt. Auch du könntest auf dieser Liste stehen, ohne es zu wissen.
Und deine Zeit läuft ab …

„Hast du Zeit?“, ist der neue und spannende Thriller von Andreas Winkelmann.
Die Krankenschwester Conny Goldmann hat Angst. Sie fühlt sich verfolgt.
Ihre beste Freundin und Kollegin Michelle Burghardt hat ihr angeboten, ihren Vater, um Hilfe zu bitten, obwohl sie so gut wie keinen Kontakt zu ihrem Vater hat.
Erik Grotheer, der Vater von Michelle, ist pensionierter Polizist der Bundestagspolizei.
Doch bevor er Conny helfen kann, wird sie ermordet.

Felicitas Möller ist Schornsteinfegerin. Auf dem Weg zum nächsten Kunden ruft sie ihre Lebenspartnerin Lilly an. Lilly muss mit anhören, wie ihre Partnerin mitten am Tag entführt wird.
Die Polizei findet keine Spur von ihr.

Die Polizei kommt weder im Mordfall Conny Goldmann noch im Entführungsfall Felicitas Möller weiter.

Erik Grotheer versucht in dem Mordfall eine Spur zu finden und stößt auf unglaubliche Zusammenhänge.

Das sind die groben Umrisse des Plots.
Mehr möchte ich auch nicht verraten, das müsst ihr selber lesen.

Nach ein paar Seiten ist man mitten in der Geschichte und es wird auch schon spannend.
Die Spannung steigert sich aber von Kapitel zu Kapitel.
Die Kapitel, in denen man verschiedenen Personen im Wechsel folgt, sind recht kurz. Das führt dazu, dass man immer weiterlesen muss. Man will wissen wie es weitergeht.
Andreas Winkelmann versteht es einfach sehr gut Spannung zu erzeugen.
Seine Protagonisten sind recht unterschiedlich. Gut und Böse ist oft nicht zu unterscheiden.
Natürlich lässt Andreas Winkelmann auch den Täter zu Wort kommen. Er erzählt aus seinem Leben. Wer es ist beliebt bis zum Ende ein Geheimnis.

Andreas Winkelmann lässt seine Leser*innen bei „Hast du Zeit?“ in die Abgründe der menschlichen Seele schauen.
Die Kapitel des Täters, die wieder zwischendurch eingestreut werden, erzeugen eine düstere Stimmung.

Für mich ist „Hast du Zeit?“ wieder ein hervorsagender und spannender Thriller, so wie ich sie gerne lese.

Seltsame Sally Diamond

Liz Nugent
Thriller
387 Seiten
erschienen im Steidl Verlag
Übersetzt von Kathrin Razum
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Steidl Verlag für das Rezensionsexemplar

Die Geschichte einer ganz besonderen Frau

„Seltsame Sally Diamond“ ist der neue Thriller der irischen Schriftstellerin Liz Nugent.

Im Mittelpunkt steh Sally Diamond. Sally ist eine seltsame Frau. Einst hat ihr Adoptivvater zu ihr gesagt „Wenn ich sterbe, kannst du mich einfach mit dem Müll entsorgen“ Jetzt ist der Adoptivvater im Alter von 82 Jahren gestorben. Da Sally das macht, was man ihr sagt, verbrennt sie ihn mit dem Müll. Jetzt wird die Polizei und ihre Umwelt auf Sally aufmerksam.
Sally gilt als verschroben. Mit anderen Menschen kam sie nur selten in Kontakt, dabei hat sie sich taub gestellt, um einer Konversation zu entgehen. In der Schule war Sally nie, auch ist sie nie einer Arbeit nachgegangen.
Jetzt muss Sally sich alleine im Leben zurechtfinden. Ihr zu Seite steht Angela, eine Ärztin und frühere Freundin ihrer Mutter, sowie ihre Frau.
Plötzlich lernt Sally Menschen kennen. Sie schließt sogar Freundschaften. Sally muss aber auch Enttäuschungen hinnehmen. Den Sally ist ehrlich und denkt das andere Menschen auch immer meinen, was sie sagen.
Zudem hat ihr Adoptivvater ihr eine Menge Briefe hinterlassen, die Sally jetzt lesen muss. Damit wird sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.

Mit „Seltsame Sally Diamond“ hat Liz Nugent wieder einen spannenden Psychothriller geschrieben.
Ihre Protagonistin Sally habe ich schnell liebgewonnen. Durch die Briefe, die Sally liest erfahren auch die Leser*innen was es mit Sally auf sich hat.
Das ist sehr ergreifend geschrieben.
Die Autorin erzählt die Geschichte auch aus der Sicht von Sally. Ich hatte fast das Gefühl, als stehe Sally neben mir und erzählt mir ihre Geschichte. Das macht das Erlebnis noch intensiver.
In der zweiten Hälfte der Geschichte kommt noch ein zweiter Ich-Erzähler hinzu. Auch seine Geschichte hat mich sehr berührt.

Liz Nugent hat eine spannenden und flüssigen Schreibstil. In ihren Geschichten lässt sie die Leser*innen immer in die tiefe der menschlichen Seele blicken.

„Seltsame Sally Diamond“ ging mir beim Lesen wirklich sehr nahe. Es ist eine Geschichte, die ich so schnell nicht vergessen werde.

Die Dämmerung

Marc Raabe
Thriller
508 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Sehr spannend – eben ein echter Marc Raabe

Klappentext:
Im Königswald wird eine bizarr arrangierte Leiche gefunden, halb Mensch, halb Tier. Art Mayer und Nele Tschaikowski identifizieren die Tote als Charlotte Tempel, eine gefeierte Wohltäterin, bei allen beliebt und für den wichtigsten Medienpreis des Landes nominiert.
Schnell gerät Tempels 21-jährige Tochter unter Verdacht: Leo ist rebellisch, unberechenbar und zeichnet ein ganz anderes Bild ihrer Mutter. Doch Art Mayer zweifelt an ihrer Schuld.
Bis eine zweite Frau aus dem Kreis der Nominierten stirbt. Zunächst deutet nichts auf Leo, doch dann taucht ein mysteriöses Tonband mit belastendem Inhalt auf. Wer ist Leo, ein Opfer der Umstände? Oder die jüngste Serientäterin von Berlin, unterwegs zu ihrem dritten Opfer?

„Die Dämmerung“ ist der 2. Band der Art Mayer-Reihe von Marc Raabe.
Wenn man, wie ich schon einige Bücher von Marc Raabe gelesen hat, weiß man die nächsten Nächte werden kurz.

Die Ermittler sind wieder einmal einzigartig.
Art Mayer besticht durch seine Coolness.
Er ist Diabetiker was er allerdings sehr auf die leichte Schulter nimmt.
Seine Handlungsweise ist recht unkonventionell.
Seine Aufklärungsrate spricht für Art Mayer.
Hinter seiner rauen Schale steckt allerdings ein weicher Kern.
Nele Tschaikowsky ist noch recht jung.
Sie trennt gut und böse.
Aber es gibt nicht nur Schwarz und Weiß, oft vermischt sich alles zu einem Grau.
Nele ist sehr motiviert aber auch noch mit wenig Erfahrung.
Mit den Erinnerungen ihres letzten Falls hat sie noch zu kämpfen.

Nach den üblichen Anfangsschwierigkeiten raufen sich Art und Nele zu einem guten Team zusammen.
Mir sind beide sehr sympathisch

Der Fall ist sehr verzwickt.
Charlotte Tempel wird tot aufgefunden. Die Tote ist richtig zur Schau gestellt, man hat ihr ein Geweih aufgesetzt und sie wirkt wie Mensch und Tier in einem.
Charlotte ist eine Wohltäterin und für einen Medienpreis nominiert.
In Verdacht gerät ihre Tochter Leo, doch Art Mayer glaub nicht an ihre Schuld. Bald darauf wird noch eine der Nominierten ermordet. Wer hat es auf die Nominierten abgesehen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

Marc Raabe baut gleich am Anfang Spannung auf. Es gibt kein langes Vorgeplänkel, es geht gleich zu Sache.
Und in diesem Tempo geht es dann auch meist weiter.
Man bekommt tiefe psychologische Einblicke in die menschliche Seele.
Zwischendurch lässt der Autor noch eine Unbekannte zu Wort kommen.
Sie erzählt ihre Geschichte für ihr noch ungeborenes Kind.
Wer die Bücher von Marc Raabe kennt, ahnt das man es hier mit dem Täter zu tun hat.
Wer es ist und was das Motiv ist löst sich erst ganz am Ende auf.

Marc Raabe hat einen fesselnden und gut verständlichen Schreibstil.
Wie immer bei dem Autor kann ich das Buch nicht aus der Hand legen. Ich will nicht Essen und nicht Trinken, ich will nur Lesen.
So hat Marc Raabe mir auch mit „Die Dämmerung wieder einige schlaflose Nächte beschert.

Ich freue mich jetzt schon auf den 3. Band „Die Nacht“ der im Februar 2025 erscheinen soll.

Schneeweißchen stirbt

Elias Haller
Kriminalroman
413 Seiten
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an NetGalley Deutschland für das Rezensionsexemplar

Spannender Thriller nach einem Märchen der Gebrüder Grimm

Klappentext:
Du darfst niemandem trauen! An diesen Satz klammert sich Kriminalhauptkommissarin Nora Rothmann nach ihren traumatischen Erlebnissen. Seelisch und körperlich angeschlagen, will sie nur noch Rache an den Leuten nehmen, die ihr Schreckliches angetan haben. Doch ein Killer, der sich selbst „Der Erzähler“ nennt, durchkreuzt ihr Vorhaben. Nacheinander tötet der Unbekannte jeden, der etwas über die Grimm-Akten zu wissen scheint. Aus Tätern werden plötzlich Opfer. Endet damit alles in einem weiteren verlogenen Märchen?
Nur eine einzige Person kann jetzt noch bei der Aufklärung der abscheulichen Verbrechen helfen: Noras Kinderfreundin Fiona. Doch das Wiedersehen zwischen Rosenrot und Schneeweißchen steht unter finsteren Vorzeichen.

„Schneeweißchen stirbt“ ist der 3. und letzte Band der Grimm-Thriller von Elias Haller.
Nachdem ich den 1. Band „Rotkäppchen lügt“ und den 2. Band Vöglein schweigt gelesen habe war ich auf den 3. Band gespannt.
Da die Bücher aufeinander aufbauen finde ich es wichtig, dass man sie der Reihe nach liest. Ohne die Vorkenntnis der ersten beiden Bände wird das Verstehen schwierig.

Auch dieser Band baut wieder auf eines der grimmschen Märchen auf.
Grimm und sein Gefolge stellen auf eine perfide Art Märchen nach und filmen diese. Dabei spielt Noras Familie eine große Rolle.

Die wichtigsten Charaktere sind den Leser*innen bekannt. Kriminalhauptkommissarin Nora Rothmann hat im Laufe der Trilogie viel schreckliches erlebt. Jetzt heißt alle dem ein Ende zu bereiten.

Elias Haller hat recht facettenreiche Charaktere entworfen. Der Plot ist sehr spannend. Die Beschreibungen von Elias Haller sind sehr detailreich, dass bezieht sich auch auf die brutalen Szenen. Schonungslos beschreibt der Autor die Gewalt seiner Charaktere. Manchmal haben sich mir beim lesen die Nackenhaare aufgestellt. Man konnte das Buch aber auch keinen Moment zu Seite legen um zu verschnauften man musste einfach immer weiterlesen.

Durch die Wendungen die Elias Haller immer wieder einbaut hielt sich die Spannung bis zum Ende aufrecht.
Jetzt nach Ende des 3. Bands wurden alle meine offenen Fragen aus den ersten beiden Bänden beantwortet.


Krähentochter

Maria Grund
Thriller
349 Seiten
Übersetzt aus dem Schwedischen von Sabine Thiele
erschienen im Penguin Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Thriller mit geheimnisvoller Atmosphäre

Klappentext:
Småland, März 1986. Eisnebel hängt über den beiden spiegelglatten Seen, die wie leblose Augen in der kargen Landschaft wirken. Bei ihrem Anblick fröstelt es die frisch zur Polizistin ausgebildete Sanna, denn zwei Jahre zuvor wurden genau hier die blutigen Überreste eines verschwundenen Mädchens in zwei weißen Koffern gefunden. Der grausame Mörder sitzt seitdem hinter Gittern, zumindest glauben das die Einwohner des Dorfes Augu. Als Sanna erfährt, dass erneut ein Mädchen aus dem Ort vermisst wird, stellt sie auf eigene Faust Nachforschungen an und stößt auf Unstimmigkeiten in der damaligen Beweisführung. Auch wenn die Einwohner ihr mit Misstrauen und Ablehnung begegnen, gibt sie nicht auf. Je mehr sie sich im Dickicht aus Lügen und Geheimnissen verfängt, desto entschlossener ist sie, die Wahrheit ans Licht zu zerren und das verschwundene Mädchen zu finden, bevor es erneut zu spät ist …

„Krähentochter“ ist der 3. Band der „Berling-und-Pedersen-Reihe“ von Maria Grund.
Die Autorin wurde bereits für ihr Debüt „Fuchsmädchen“ von der Swedish Crime Fiction Academy ausgezeichnet.

Die Protagonisten Sanna und Eir sind sehr unterschiedliche Charaktere.
Beide haben ihr Päckchen zu tragen.
Sanna ist eine brillante Ermittlerin. Sie möchte mit ihrer Vergangenheit abschließen, sie hat bei einem Brand ihren Mann und ihren Sohn verloren.
Eir ist eine knallharte Ermittlerin. Sie verbeißt sich richtig in einen Fall und wirkt auf ihre Mitmenschen oft abweisend. Wer sie näher kennt, spürt das sie einen weichen Kern hat. Sie ist an sonst eine gute und zuverlässige Partnerin.
Sanna und Eir haben sich mittlerweile nicht nur zusammengerauft sondern sind Freundinnen geworden.
Sie haben sich beide weiterentwickelt und sind zu einem guten Team geworden.
Ich habe im ersten Band ein bisschen gebraucht um mich mit den beiden Ermittlerinnen anzufreunden. Mittlerweile sind sie mir sehr sympathisch geworden.

In diesem Band gelangt Sana an den Ort, an dem vor 2 Jahren die Leiche eines Mädchens in zwei weißen Koffern gefunden wurde. Der Täter sitzt in Haft. Oder doch nicht?

Die Atmosphäre der Geschichte ist durch den tiefen Nebel und die Kälte regelrecht mystisch und geheimnisvoll.
Im Vordergrund stehen die Ermittlungen des Mordfalls. Man bekommt aber auch immer wieder einmal einen Einblick in das Privatleben der Ermittlerinnen. Ich finde das macht die Charaktere lebendig.

Maria Grund schreibt in einem sehr spannenden Schreibstil. Die Autorin versteht es, den Spannungsbogen über die gesamte Geschichte zu spannen.
Man wird direkt zu Beginn in die Geschichte katapultiert. Ihre Charaktere hat die Autorin mit viel psychologischem Geschick entworfen und verlangt ihnen immer einiges ab.
Auch dieser Fall ist ziemlich verzwickt und man spürt oft, dass einen eine Gänsehaut erfasst.

Wie schon „Fuchsmädchen“ und „Rotwild“ so ist auch „Krähentochter“ wieder ein überaus spannender Thriller.

Wer zuerst lügt

Ashley Elston
Thriller
395 Seiten
Übersetzt aus dem Amerikanischen Englisch von Anke Kreutzer
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Wer zuerst lügt gewinnt

Klappentext:
Evie Porter lebt scheinbar das perfekte Leben mit ihrem attraktiven, liebevollen Freund Ryan, in dessen säulengeschmückte Südstaaten-Villa sie bald einziehen wird. Die Sache hat nur einen Haken: Evie Porter existiert gar nicht!
Alles, was sie dem schwer verliebten Ryan bislang über sich erzählt hat, war eine Lüge. In Wahrheit ist er ihr neuer Auftrag. Und Trickbetrügerin Evie weiß, dass sie sich diesmal keinen Fehler mehr erlauben darf, wenn ihr ihr Leben lieb ist. Deshalb rechnet sie mit praktisch allem nur nicht mit der Frau, die sich auf einer von Ryans Partys als Lucca Marino vorstellt. Denn Lucca Marino ist Evies richtiger Name, den sie seit Jahren nicht mehr benutzt hat. Eine Warnung?
Einen Tag später ist die falsche Lucca tot, und für Evie stellt sich nur eine Frage: Wer wird die nächste sein?

„Wer zuerst lügt“ von Ashley Elston ist die erste Empfehlung des Jahres 2024 aus dem Reese Witherspoon Book Club.

Im Mittelpunkt steht Evie Porter. Im Laufe der Story werden die Leser*innen sie noch unter verschiedenen Namen kennenlernen.
In Wahrheit heißt sie Lucca Marino, nur den Namen hat sie lange nicht mehr verwendet.
Sie arbeitet für Mr. Smith den sie noch nie gesehen hat als Trickbetrügerin.
Ryan, bei dem sie einzieht ist ihr aktueller Job.

Mir ist Evie schnell sehr sympathisch gewesen. Auch wenn sie eine Betrügerin ist, mochte ich sie gleich. Man spürt beim lesen, dass die Gefühle für Ryan nicht vorgespielt sind sondern das sie ihn wirklich mag.

Auch bei Ryan ist nicht alles wie es aussieht. Ein Teil seiner Geschäfte ist wohl nicht ganz legal. Auch er ist ein sehr sympathischer Charakter und Evie und Ryan passen gut zusammen.

Als eine Frau mit dem Namen Lucca Marino auftaucht, also mit Evies echtem Namen, sieht Evie das als Warnung ihres Chefs. Als Lucca dann stirbt wird es auch für Evie gefährlich.

„Wer zuerst lügt“ ist ein spannender Thriller der ohne Blutvergießen auskommt.
Ashley Elston spielt mit der Psyche des Menschen und als Leser*in entdeckt man auch vieles zwischen den Zeilen.
Die Story hat zwei Zeitebenen.
Einmal die Gegenwart in der Evie ihren aktuellen Job bei Ryan erledigen soll und dann gibt es Rückblenden die Evie unter verschiedenen Namen, bei verschiedenen Jobs zeigen.
Am Anfang weiß man noch nicht, dass die Rückblenden einen tieferen Sinn haben.

Ashley Elston hat tolle Charaktere zum Leben erweckt. Der Schreibstil der Autorin ist flüchtig, leicht verständlich und richtig packend.
Einmal angefangen konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.
Die Autorin hat einige Überraschungsmomente in ihre Geschichte gepackt. Am Ende nimmt die Geschichte dann noch einmal eine Wende ein und lässt die Leser*innen staunten zurück.

„Wer zuerst lügt“ ist ein spannender Thriller den ich mit großer Freude gelesen habe.

Mörderfinder – Stimme der Angst

Arno Strobel
Thriller
350 Seiten
erschienen im Fischer Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den S.Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar

Pageturner

Klappentext:
Auf einer Beerdigung steht Fallanalytiker Max Bischoff plötzlich einer Frau gegenüber, die seiner großen Liebe Jennifer Sommer zum Verwechseln ähnlich sieht. Aber Jennifer ist seit fünf Jahren tot. Und Max gibt sich noch immer die Schuld daran.
Die Begegnung lässt ihm keine Ruhe, und er spricht die Unbekannte an. Sie ist ebenso erstaunt wie er, es gibt keine Verbindung zu Jennifer.
Obwohl Max mit aller Macht versucht, das Vergangene ruhen zu lassen, gelingt es ihm nicht. Es ist alles wieder da, das alte Trauma, die inneren Dämonen.
Nie wieder wird ein Mensch seinetwegen sterben. Das hat er sich geschworen. Und doch scheint sich genau das zu wiederholen. Denn nur kurze Zeit später verschwindet jemand aus seinem Umfeld. Und Max wird zurück katapultiert in den Keller, in dem er einst Jennifer fand, und jede Hilfe zu spät kam.

Der Band ist spannend und undurchsichtig. Erst taucht eine Frau auf die Jennifer Sommer, die seit 5 Jahren tot ist sehr ähnlich ist und das nicht nur äußerlich sondern auch wie sie sich kleidet und wie sie sich bewegt. Dann wird sein Freund und ehemaliger Kollege Horst Böhmer verletzt und aus seinem engeren Bekanntenkreis verschwindet jemand.
Diese Geschehnisse wecken alle Dämonen in Max. Zusammen mit dem Psychologen Dr. Marvin Wagner versucht Max Licht ins Dunkle zu bringen.

Seit der Trilogie „Im Kopf des Mörders“ ist Max Bischoff mein Lieblings-Charakter aus den Büchern.
Eigentlich habe ich gedacht, dass Arno Strobel seine Charaktere mit der Zeit auch ans Herz gewachsen sind. In diesem Band kommt es mir allerdings so vor, als hätte Arno Strobel eine Voodoo Puppe mit dem Gesicht von Max Bischoff und Nadeln auf seinem Schreibstich liegen. Jeder Stich ist ein Treffer in das Herz von Max.

Besonders gut gefällt mir auch Dr. Marvin Wagner. Er ist so ganz anders als man sich einen Psychologen und Wissenschaftler vorsteht. Ein sehr gelungener Charakter.
Er macht sich einen Spaß daraus die Menschen durch sein Aussehen zu schocken. Max Bischoff und Marvin Wagner wachsen immer mehr zu einem guten Team zusammen.

Kriminalrätin Eslem Keskin läuft in diesem Band zu Hochtouren auf. Jeden Stein den sie findet legt sie Max in den Weg.

Arno Strobel hat es auch mit diesem Band wieder geschafft mich zu begeistern.
Er versteht es einfach Spannung aufzubauen und den Spannungsbogen bis zum Ende aufrecht zu halten. Dazu kommt sein flüssiger und gut verständlicher Schreibstil.
Nach kurzer Zeit kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Die Kapitel haben eine angenehme Länge und enden oft mit einem Cliffhanger. Auch das führt dazu, dass man immer weiter liest. Es gibt solche Bücher, da braucht man kein Essen und kein Trinken sondern will einfach weiterlesen.

Jetzt sind die Buchdeckel zugeklappt und ich hoffe auf viele weiter Fälle mit Max Bischoff.


Gewittermann

Tina N. Martin
Thriller
504 Seiten
erschienen im Blanvalet Verlag
Übersetzt aus dem Schwedischen von Leena Flegler
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Auch der 2. Band ist wieder sehr spannend

Klappentext:

Bei minus 22 Grad wird auf der gefrorenen Ostsee eine Leiche gefunden, doch der alte Mann starb keines natürlichen Todes. Zwei Dutzend Schläge wurden gegen den Schädel des steinreichen Rentners Evert Holm ausgeführt, den Penis hatte der Täter ihm noch vor Eintritt des Todes abgeschnitten. Als Kriminalkommissarin Idun Lind den Fall übernimmt, werden die Hintergründe der Tat klar, die Spur führt ins Rotlichtmilieu Nordschwedens. Und plötzlich betritt Idun eine Welt, in der Geld, Gewalt und Macht schon einmal das Leben zweier unschuldiger Menschen zerstört haben …

„Gewittermann“ von Tina N. Martin ist der 2. Band der Thriller-Reihe „Kommissarin Lind ermittelt“ aus Schweden.

Im Mittelpunkt stehen die zwei Ermittler Idun Lind und Tareq Shaheen aber auch Calle Brand der sich noch von seiner Verwundung erholen muss treffen die Leser*innen wieder.

Kriminalkommissarin Idun Lind arbeitet in der Abteilung für Kapitalverbrechen im nordschwedischen Luleå.
Sie ist eine toughe Ermittlerin, die so schnell nicht schreckt.
Mit ihrem Kollege Calle Brand arbeitete sie immer gerne und gut zusammen.
Calle Brand erholt sich noch von seiner Verletzung. Er wurde im 1. Band angeschossen und lebensgefährlich verletzt.
Zur Verstärkung kommt auch in diesem Band Kriminalkommissar Tareq Shaheen hinzu.
Alle drei Protagonisten waren mir schon im 1. Band sehr sympathisch.

Die Geschichte ist ähnlich aufgeteilt wie beim 1. Band und hat auch wieder zwei Erzählstränge.
In der Gegenwart sind die Leser*innen bei den Ermittlungen dabei.
Ein Mann wird auf dem Eis der gefrorenen Ostsee aufgefunden. Der Mann wurde durch viele Schläge auf den Kopf getötet und ihm wurde der Penis abgeschnitten.
Die Ermittler untersuchen die Vergangenheit des Opfers. Und stoßen auf Bordellbesuche die in Schweden verboten sind. Hat der Tod etwas mit den Bordellbesuchen zu tun?

Der zweite Erzählstrang führt die Leser*innen in die Vergangenheit.
Die Rückblenden decken das tragische Schicksal zweier Jugendlichen auf. Peter wird in der Schule gemobbt und von einer Clique misshandelt. Er ist voller Angst und versteckt sich in den Schulpausen. Als eines Tages die neue Schülerin Silje in seine Klasse kommt hat er eine Verbündete. Sie Beiden sind fast unzertrennlich. Silje klettert am, liebsten auf Bäume, da fühlt sie sich frei. Auch sie läuft vor etwas davon was ihr zu Hause betrifft. Sie spricht es nie aus aber als Leser*in spürt man was bei Silje zu Hause passiert.

Schon durch den spannenden Prolog hat das Buch mich sofort wieder gepackt.
Auch das Auffinden der Leiche katapultiert die Leser*innen sofort mitten in die spannenden Geschichte.
Die Ermittlungen gehen erst langsam voran. Der Mann ist ermordet worden aber das Motiv ist unklar.
Das Tempo steigert sich Stück für Stück und es wird zwischenzeitlich so spannend, dass man beim lesen die Luft anhält.
Die Rückblenden muten an wie eine andere Geschichte und man weiß lange nicht wie es zusammenhängt. Natürlich ahnt man, wenn man den 1. Band gelesen hat, dass in den Rückblenden das Motiv zu finde ist.

Der Schreibstil von Tina N. Martin ist fesselnd und gut verständlich.
Die einzelnen Szenen werden von der Autorin so beschrieben, dass man sie sich gut vorstellen kann.
Mit ihren Ermittlern hat die Autorin tolle Charaktere geschaffen. Idun Lind finde ich besonders sympathisch.
Es macht Spaß zu rätseln wer der Täter ist aber auch als ich einen Verdacht hatte war mir das Motiv bis zum Ende unklar.

Ich freue mich schon auf weitere Fälle aus der Feder von Tina N. Martin.

Apfelmädchen

Tina N. Martin
Thriller
506 Seiten
erschienen im Blanvalet Verlag
Übersetzt aus dem Schwedischen von Leena Flegler
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Spannender Plot, schönes Setting

Covertext:
Ein unglaubliches Verbrechen erschüttert die nordschwedische Stadt Boden: Eine Lehrerin, die keine Feinde zu haben scheint, wird ermordet aufgefunden. Noch dazu hat der Täter ihren Leichnam brutal inszeniert: Zwei dicke Nägel wurden durch die Hände der Toten getrieben; sie selbst hängt an einem Deckenhaken, als ihr Ehemann sie entdeckt. Kriminalkommissarin Idun Lind muss herausfinden, warum es zu der schrecklichen Tat kam. Zusammen mit ihrem eigenbrötlerischem Partner Calle Brandt taucht Idun tief in eine schockierende Familiengeschichte ein – und bringt sich damit selbst in höchste Lebensgefahr …

„Apfelmädchen“ von Tina N. Martin ist der erste Band der Thriller-Reihe „Kommissarin Lind ermittelt“ aus Schweden.

Im Mittelpunkt stehen die zwei Ermittler Idun Lind und Calle Brand.
Kriminalkommissarin Idun Lind arbeitet in der Abteilung für Kapitalverbrechen im nordschwedischen Luleå.
Sie ist eine toughe Ermittlerin die so schnell nicht schreckt.
Mit ihrem Kollege Calle Brand arbeitet sie gut zusammen.
Calle Brand fällt durch seine roten Haare und seine Tattoos auf.
Er hat eine etwas ruppige Art aber ein gutes Herz.
Nach kurzer Zeit stößt Kriminalkommissar Tareq Shaheen als Verstärkung hinzu.
Er kommt aus Stockholm und leitet dort die Abteilung Kapitalverbrechen. Taraq ist ein elegant gekleideter Mann mit einem schwarzen Vollbart. Idun Lind lehnt Tareq erst einmal ab muss sich aber den Anweisungen fügen und mit ihm zusammenarbeiten.

Die Geschichte hat zwei Erzählstränge.
In der Gegenwart sind die Leser*innen bei den Ermittlungen dabei.
Eine Frau wird ermordet aufgefunden.
Das Opfer hängt an der Decke und Nägel sind durch ihre Hände getrieben.
Idun Lind und ihr Partner Calle Brand ermitteln in diesem Fall.
Auf der Suche nach dem Täter und dem Motiv geraden sie selbst in Gefahr.

Der zweite Erzählstrang führt die Leser*innen in die Vergangenheit.
Die Rückblenden decken eine tragische Familiengeschichte auf und haben auf dem ersten Blick nichts mit den Ermittlungen zu tun.
Doch langsam fügen sich die Rückblenden in die Geschichte ein.

Auch wenn man durch die grausame Tat gleich mitten im Geschehen ist, lässt Tina N. Martin ihre Geschichte in einem ruhigen Tempo beginnen. Man hat genug Zeit die Protagonisten kennenzulernen.
Stück für Stück wird das Tempo gesteigerte so, dass es zwischenzeitlich so spannend ist, dass man beim lesen die Luft anhält.
Die einzelnen Szenen werden von der Autorin so beschrieben, dass man sie sich gut vorstellen kann.
Mit ihren Ermittlern hat die Autorin tolle Charaktere geschaffen. Idun Lind finde ich besonders sympathisch.
Es macht Spaß zu rätseln wer der Täter ist aber auch als ich einen Verdacht hatte war mir das Motiv bis zum Ende unklar.

Der Schreibstil von Tina N. Martin ist gut verständlich.
Die Autorin baut gut Spannung auf, die sie im Laufe der Geschichte dann auch noch stetig steigert.

„Apfelmädchen“ ist ein spannender Thriller, der zweite Band „Gewittermann“ liegt schon zum lesen bereit.