Andrea A. Walter Psychothriller 350 Seiten erschienen im Emons Verlag Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen
Vielen Dank an den Emons Verlag für das Rezensionsexemplar
Wahnsinnig spannend
„Deine Wahrheit ist der Tod“ ist ein spannender Psychothriller von Andrea A. Walter.
Im Mittelpunkt steht Klara Adam. Sie hat das Weingut „Adam“ in der Wachau von ihren Eltern geerbt. Nachdem sie sich ein Jahr eingeigelt hat, lernt sie Jonas kennen und verliebt sich in ihn. Klara ist glücklich. Nach ihrer Hochzeit fängt Klaras Martyrium an. Sie hört Stimmen wo niemand ist. Sie riecht das Parfüm ihrer Mutter. Ein Fremder dringt in ihr zu Hause ein. Langsam wird Klara zu einem psychischen Frack. Bildet sie sich das alles ein oder spielt jemand ein böses Spiel mit ihr.
Dieser Thriller geht unter die Haut. Die Spannung hat mir manchmal schier den Atem geraubt. Andrea A. Walter hat kein Mitleid mit Klara, sondern treibt sie fast in den Wahnsinn. Sie lässt sie schlimme Dinge erleben und das alles in einer malerischen Kulisse. Andrea A. Walter zeichnet ein idyllisches Bild von der Wachau. Die malerischen Orte der Wachau, die Donau und die Weinberge werden schön beschrieben.
Die Charaktere sind recht unterschiedlich. Ich glaube, ich hatte jeden mindestens einmal in Verdacht hinter dem Psychoterror zu stecken. Dann gab es wieder Momente, in denen ich an Klara gezweifelt habe und ich mich gefragt habe, ob sie vielleicht unter Wahnvorstellungen leidet. Aber es gibt genug Vorkommnisse, die sie sich zweifellos nicht eingebildet hat.
Andrea A. Walter hat einen unkomplizierten und fesselnden Schreibstil. Einmal angefangen konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe es auch an einem Tag fast ausgelesen.
„Deine Wahrheit ist der Tod“ ist ein spannender Psychothriller, den ich mit Freuden gelesen habe.
Bernhard Aichner Thriller 333 Seiten erschienen im Wunderlich Verlag 5 von 5 Sternen
Vielen Dank an de Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar
ein schonungsloser Thriller
„Yoko“ ist der neue Thriller von Bernhard Aichner auf den ich schon sehnsüchtig gewartet habe.
Yoko hat Metzgerin gelernt. Sie kann Tiere zerlegen und Verwursteln. Nach dem Tod ihres Vaters hat sie die Metzgerei in eine Manufaktur umgewandelt, in der sie Glückskekse backt. Lange hat sie an dem optimalen Teig gewerkelt, für den sie mittlerweile bekannt ist. Mit Liebe kreiert die Sprüche, die sie in die Kekse steckt. Zu ihrer Kundschaft gehören einige Chinarestaurants. So wird ihr auch die Auslieferung einer Charge Glückskekse an ein Chinarestaurant zum Verhängnis. Als sie aus dem Restaurant kommt, sieht sie wie 2 Chinesen auf einen kleinen angeketteten Hund einschlagen. Yoko will dem Hund helfen aber gegen die zwei Chinesen kommt sie nicht an. Nachdem der Hund tot ist lassen die Chinesen ihre Wut an Yoko aus. Sie wird geschlagen und in ihr Auto gepackt. Im Wald wird sie vergewaltigt u d das Auto angezündet. Zu Hause zieht sich Yoko von allem zurück. Sie kann das, was ihr angetan wird nicht vergessen. Ihre Freundin Maren möchte mit ihr zur Polizei gehe doch Yoko weigert sich. Doch heimlich schmiedet Yoko Rachepläne und gerät in einen Albtraum, aus dem sie nicht mehr herauskommt.
Bernhard Aichner hat wieder interessante und sehr unterschiedliche Charaktere ins Leben gerufen.
Yoko gefällt mir gut. Sie leidet immer noch an den Folgen einer schlimmen Kindheitserinnerung. Jetzt, nach der Vergewaltigung holten die Erinnerungen sie wieder ein. Manchmal ist Yoko sehr melancholisch und nur ihre Freundin Maren kommt an sie heran. Manchmal ist sie voller Rachegelüste und setzt sie auch in die Tat um. Dabei traut sie niemanden. Auch nicht Richard, dem Freund ihres Vaters der bei der Polizei ist. Vielmehr bringt sie Richard mit ihren Kindheitserinnerungen in Verbindung. Mit ihren Handlungen bringt Yoko ihre Freundin Maren und ihren jungen Helfer Azad in große Gefahr. Yoko wird in einen Sog aus Gewalt gerissen, aus dem sie nicht mehr rauskommt. Manchmal hätte ich sie gerne in den Arm genommen und getröstet, dann wieder hätte ich sie schütteln und rütteln können das sie zur Vernunft kommt.
Bernhard Aichner hat einen fesselnden und schonungslosen Schreibstil. Genau wie Yoko in der Geschichte so geriet ich auch in einen Sog der mich ganz tief in das Buch hineingezogen hat. Die kurzen Kapitel verleiten dazu immer weiter zu lesen. So habe ich das Buch auch an zwei Abenden beendet. Bernhard Aichner lässt die Kapitel immer mit einem Dialog zwischen Yoko und einem der Protagonisten enden. Das sorgt zusätzlich für Spannung.
Das Ende hat mich überrascht und war sehr gut konstruiert. Jetzt bin ich auf die Fortsetzung gespannt. „John“ soll im Juni 2025 erscheinen.
Ragnar Jónasson Thriller 278 Seiten erschienen im btb Verlag Übersetzt aus dem Isländischen von Anika Wolff 5 von 5 Sternen
Vielen Dank an den btb Verlag für das Rezensionsexemplar
Spannender Island Thriller
Klappentext: Ein gnadenloser Schneesturm, ein mysteriöser Todesfall und eine Wahrheit, die einen düsteren Schatten auf die nördlichste Stadt Islands wirft. Ari Arason, Polizeiinspektor im beschaulichen Siglufjörður, freut sich auf seinen dreijährigen Sohn, der die meiste Zeit bei Aris Exfreundin in Schweden wohnt. Obwohl sich ein Unwetter ankündigt, wollen sie die Ostertage als Familie zu dritt verbringen. Doch ein rätselhafter Todesfall nimmt Ari unerwartet in Anspruch: Ein neunzehnjähriges Mädchen ist von einem Dach gestürzt, der letzte Eintrag in ihrem Tagebuch deutet darauf hin, dass es kein Unfall war. Ari ist hin- und hergerissen zwischen beruflicher Pflicht und dem Wunsch, bei seinem Sohn zu sein. Er unterschätzt dabei, die sich immer mehr zuspitzende Gefahr durch Schneeverwehungen. Der eisige Wintersturm schneidet Siglufjörður von der Außenwelt ab. Die Aufklärung des Falls wird für Ari lebensbedrohlich.
„Wintersturm“ ist der 6. Band der Dark-Iceland-Reihe von Ragnar Jónasson. Seit dem 5. Band „Schneetod“ ist einige Zeit vergangen.
Ari vermisst Tómas, der mittlerweile ganz nach Reykjavik gegangen ist. Über seine eigene Zukunft ist er sich auch nicht sicher, soll er in Siglufjörður bleiben, wo er jetzt die Polizeidienststelle leitet. Da ist aber seine Karriere am Ende angelangt. Oder soll er vielleicht auch wieder zurück nach Reykjavik. Seine Exfreundin studiert mittlerweile in Schweden, somit sieht Ari seinen Sohn, der mittlerweile 3 Jahre ist selten. Über die bevorstehenden Ostertage will seine Exfreundin Kristin mit Sefnir nach Siglufjörður kommen. Ari hat sich die Tage freigenommen, um sie mit seiner Familie zu verbringen. Ausgerechnet in der Nacht vor Kristins Ankunft stürzt sich ein neunzehnjähriges Mädchen vom Dach eines Hauses. Alles sieht nach einem Suizid aus. Doch die Mutter des Mädchens drängt Ari zu ermitteln, wo es eigentlich nichts zu ermitteln gibt. Ari versucht die Ermittlungen und die Zweisamkeit mit seinem Sohn unter einen Hut zu bringen. Zu allem Übel wird auch noch ein Wintersturm vorausgesagt und Kristin drängt auf eine frühere Abreise.
Die Protagonisten sind interessant und einige aus den vorherigen Bänden schon bekannt. Ari hat im Laufe der 6 Bände eine große Entwicklung durchlebt. Er ist reifer und älter geworden. Über seine Zukunft macht er sich Gedanken. Dass er mit Kristine wieder zusammenkommt, da glaubt er nicht mehr dran. Aber seinen Sohn möchte er so oft wie möglich sehen.
Der Fall, in dem den Ari ermittelt, wird spannend erzählt. Für Ari ist es eigentlich gar kein Fall, sondern Selbstmord. Doch wie will man das einer verzweifelten Mutter erklären? So fühlt sich Ari verpflichtet im Umfeld des Mädchens zu recherchieren. Seinem neuen Mitarbeiter Ögmundur fehlt noch die Erfahrung. Er kam direkt von der Polizeischule nach Siglufjörður. Die Zusammenarbeit ist für Ari noch nicht ideal.
Ragnar Jónasson weiß, wie er Spannung aufbauen kann. Die Atmosphäre in dem kleinen Ort bringt er den LeserInnen sehr gut näher. Schnee, Schneeverwehungen, Eis und Kälte sind zu spüren. Die Erzählweise des Autors ist unterhaltsam, das Tempo am Anfang gemächlich, zieht aber zum Ende hin an.
„Wintersturm“ ist zwar der 6. Band der Krimireihe, kann aber auch gut unabhängig gelesen werden. Kleine Details, die wichtig für den Fortgang der Geschichte sind, werden in die Handlung eingeflochten. Auch wenn man, so wie ich alle Bände gelesen hat, ist das auch eine gute Gedankenstütze.
John Ajvide Lindqvist Thriller 496 Seiten erschienen im dtv Verlag Übersetzt aus dem Schwedischen von Ricarda Essrich und Thorsten Alms Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen
Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar
Noch spannender als der 1. Band
Wenn das Ende erst der Anfang ist … Kim Ribbing hat den Schockdoktor Martin Rudbeck gekidnappt und hält ihn im Keller seiner Villa fest. Er will verstehen, was es ist, das einen Menschen dazu bringt, unter dem Vorwand der Wissenschaft junge Menschen zu quälen. Derweil recherchiert die Ex-Polizistin Julia Malmros im Milieu der „Wahren Schweden“, einer rechtsextremen Partei mit Kontakten in die kriminelle Szene. Und plötzlich steht Julia vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens: Muss sie Kim, der zu einem Teil von ihr geworden ist, verraten?
„Signum“ ist der zweite Band der Mittsommer-Trilogie von John Ajvide Lindqvist .
Die beiden Ermittler Kim und Julia wurden im 1. Band schon eingehend vorgestellt. Es sind zwei sehr unterschiedliche Charaktere, die sich erst einmal zusammenraufen mussten. Alleine die Geschichte der Beiden kann schon einen Roman füllen.
Kim Ribbing ist Hacker der für Gerechtigkeit sorgen will. Ein Robin Hood der Neuzeit: Mit seinem feinen Gesicht, seiner hellen Haut und den langen schwarzen Haaren fällt er auf. Sein Körper ist voller Narben genau wie seine Seele.
Julia Malmros hat ihre Karriere bei der Kriminalpolizei aufgegeben. Jetzt schreibt sie Kriminalromane. Alles Bestseller! Sie dachte ihre besten Jahre jetzt genießen zu können. Doch es kommt alles ganz anders.
Die beiden Charaktere geben dem Thriller ein solides Fundament. Beide sind sehr interessante aber auch sehr verschiedene Charaktere.
Die Leser*innen treffen auch wieder auf das Team von Julias Ex, Jonny Munther. Sein Team besteht aus tollen Ermittlern, die man immer besser kennenlernt.
Kim hat den Schockdoktor Martin Rudbeck entführt. Es ist der Arzt, der ihn in seiner Kindheit gequält hat. Jetzt wartet er auf Antworten. Doch dazu soll es so schnell nicht kommen. Julia entdeckt, dass Kim den Doktor in seiner Gewalt hat. Jetzt steht sie vor der Entscheidung sich an das Gesetz zu halten oder Kim nicht zu verraten.
John Ajvide Lindqvist lässt den 2. Band direkt an den 1. Band anschließen. Ganz schnell war ich wieder in der Geschichte drin, hatte die Bilder vom 1. Band wieder im Kopf. In diesem Band geht es sehr turbulent zu. Manchmal hat man das Gefühl, die Charaktere verlieren den Überblick. Aber keine Angst, als Leser*in behält man den Überblick immer. Die Atmosphäre, die der Autor erzeugt, lässt einen schon manchmal schaudern. Die kurzen Kapitel haben mich zum ständigen Weiterlesen verleitet. Je weiter ich in der Geschichte vorankam, so mehr wurde ich hineingezogen. Ich konnte nach einer Weile das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Themen wie Rechtsextremismus, Kindesmisshandlung und Gewalt nehmen einen großen Platz in dem Thriller ein.
Bevor man Signum liest, sollte man den 1. Band Refugium lesen. Ich denke ohne die Vorkenntnisse wird es schwierig.
„Signum“ ist ein spannender Thriller, der mich sehr gut unterhalten hat. Ich freue mich schon auf den 3. Band „Elysium“ der im Juli 2025 erscheinen soll.
Kimberly McCreight Thriller 412 Seiten Übersetzt aus dem Englischen von Kristina Lake-Zapp erschienen im Droemer Knaur Verlag Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen
Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar
Spannender Thriller
Klappentext: Für Molly Sanderson ist es nicht leicht, Mutter zu sein, vor allem seit sie ihr zweites Kind auf tragische Weise verloren hat. Trotzdem scheint der Neuanfang geglückt, den sie und ihr Ehemann Justin sich mit der kleinen Ella im idyllischen Universitätsstädtchen Ridgedale erhofft haben. Bis in einer abgelegenen Gegend am Fluss ein totes Baby entdeckt wird und Molly als freie Journalistin den Auftrag erhält, über den Fall zu berichten. Mollys Recherchen konfrontieren sie nicht nur mit ihren eigenen inneren Dämonen: Hinter den weiß getünchten Gartenzäunen und blitzsauberen Vorgärten von Ridgedale verbirgt sich so manches dunkle Geheimnis. Das wissen auch Barbara Carlson, die Frau des Polizeichefs, und die 16-jährige Highschool-Abbrecherin Sandy Mendelson viel zu gut:
„Die perfekte Mutter“ ist ein spannender Thriller von Kimberly McCreight.
Nach einer Totgeburt hat Molly Sanderson unter Depressionen gelitten. Doch jetzt nach dem Umzug in die kleinen Universitätsstadt Ridgedale scheint es Molly besser zu gehen. Es scheint für ihren Mann Justin und der kleinen Tochter Ella einen Neuanfang zu geben. Ausgerechnet Molly, die für die lokale Zeitung arbeitet, soll über ein totes Baby schreiben, dass am Fluss gefunden wurde. Trotz aller Emotionen die Molly überrollen bleibt sie an der Recherche dran. Dabei blickt sie auf manch eine dunkle Seite die sich hinter sauberen Gärten und weißen Gartenzäunen verstecken.
Kimberly McCreight erzählt die Geschichte aus der Sicht der zwei Mütter Molly und Barbara. Auch Sandy, die die Highschool abgebrochen hat, kommt zu Wort. Man bekommt einen tiefen Einblick in das Leben der Frauen. Molly die unter ihrer Totgeburt leidet. Barbara ist die Frau des Polizeichefs. Barbara gibt sich alle Mühe eine perfekte Mutter zu sein. Schließlich Sandy, die nie eine perfekte Mutter hatte und deren Mutter einfach verschwunden ist.
Kimberly McCreight zeichnet ein packendes Bild der komplexen Beziehungen zwischen Müttern und ihren Kindern. Sie stellt Fragen nach Schuld, Verantwortung und den Grenzen der Liebe. Die Autorin baut immer wieder Wendungen in ihre Geschichte ein so, dass die Spannung sich ständig steigert, bis es zu einem atemberaubenden Showdown kommt.
„Die perfekte Mutter“ ist ein Pageturner, der lange nach dem Lesen nachhallt. Es ist ein spannender und emotionaler Thriller, der die Leser mit seinen tiefgründigen Fragen zum Nachdenken anregt.
Andreas Winkelmann Thriller 409 Seiten erschienen im Rowohlt Verlag Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen
Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar
Spannender Thriller
Klappentext: Die Zeit, sie verrinnt uns zwischen den Fingern. Sie wird uns gestohlen. Wir verschwenden sie. Was, wenn jemand bereit ist, für dieses kostbare Gut zu töten? Meine Liste wird immer länger … Darauf stehen Menschen. Menschen wie du. Ihr alle habt mir etwas genommen. Ihr wisst es nicht, aber ich werde euch finden. Euch jagen, ohne Gnade. Du fragst dich, warum? Genau das ist das Problem. Ihr alle seid achtlos, rücksichtslos. Und dafür müsst ihr bezahlen. Mit dem Kostbarsten, was ihr habt. Auch du könntest auf dieser Liste stehen, ohne es zu wissen. Und deine Zeit läuft ab …
„Hast du Zeit?“, ist der neue und spannende Thriller von Andreas Winkelmann. Die Krankenschwester Conny Goldmann hat Angst. Sie fühlt sich verfolgt. Ihre beste Freundin und Kollegin Michelle Burghardt hat ihr angeboten, ihren Vater, um Hilfe zu bitten, obwohl sie so gut wie keinen Kontakt zu ihrem Vater hat. Erik Grotheer, der Vater von Michelle, ist pensionierter Polizist der Bundestagspolizei. Doch bevor er Conny helfen kann, wird sie ermordet.
Felicitas Möller ist Schornsteinfegerin. Auf dem Weg zum nächsten Kunden ruft sie ihre Lebenspartnerin Lilly an. Lilly muss mit anhören, wie ihre Partnerin mitten am Tag entführt wird. Die Polizei findet keine Spur von ihr.
Die Polizei kommt weder im Mordfall Conny Goldmann noch im Entführungsfall Felicitas Möller weiter.
Erik Grotheer versucht in dem Mordfall eine Spur zu finden und stößt auf unglaubliche Zusammenhänge.
Das sind die groben Umrisse des Plots. Mehr möchte ich auch nicht verraten, das müsst ihr selber lesen.
Nach ein paar Seiten ist man mitten in der Geschichte und es wird auch schon spannend. Die Spannung steigert sich aber von Kapitel zu Kapitel. Die Kapitel, in denen man verschiedenen Personen im Wechsel folgt, sind recht kurz. Das führt dazu, dass man immer weiterlesen muss. Man will wissen wie es weitergeht. Andreas Winkelmann versteht es einfach sehr gut Spannung zu erzeugen. Seine Protagonisten sind recht unterschiedlich. Gut und Böse ist oft nicht zu unterscheiden. Natürlich lässt Andreas Winkelmann auch den Täter zu Wort kommen. Er erzählt aus seinem Leben. Wer es ist beliebt bis zum Ende ein Geheimnis.
Andreas Winkelmann lässt seine Leser*innen bei „Hast du Zeit?“ in die Abgründe der menschlichen Seele schauen. Die Kapitel des Täters, die wieder zwischendurch eingestreut werden, erzeugen eine düstere Stimmung.
Für mich ist „Hast du Zeit?“ wieder ein hervorsagender und spannender Thriller, so wie ich sie gerne lese.
Liz Nugent Thriller 387 Seiten erschienen im Steidl Verlag Übersetzt von Kathrin Razum Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen
Vielen Dank an den Steidl Verlag für das Rezensionsexemplar
Die Geschichte einer ganz besonderen Frau
„Seltsame Sally Diamond“ ist der neue Thriller der irischen Schriftstellerin Liz Nugent.
Im Mittelpunkt steh Sally Diamond. Sally ist eine seltsame Frau. Einst hat ihr Adoptivvater zu ihr gesagt „Wenn ich sterbe, kannst du mich einfach mit dem Müll entsorgen“ Jetzt ist der Adoptivvater im Alter von 82 Jahren gestorben. Da Sally das macht, was man ihr sagt, verbrennt sie ihn mit dem Müll. Jetzt wird die Polizei und ihre Umwelt auf Sally aufmerksam. Sally gilt als verschroben. Mit anderen Menschen kam sie nur selten in Kontakt, dabei hat sie sich taub gestellt, um einer Konversation zu entgehen. In der Schule war Sally nie, auch ist sie nie einer Arbeit nachgegangen. Jetzt muss Sally sich alleine im Leben zurechtfinden. Ihr zu Seite steht Angela, eine Ärztin und frühere Freundin ihrer Mutter, sowie ihre Frau. Plötzlich lernt Sally Menschen kennen. Sie schließt sogar Freundschaften. Sally muss aber auch Enttäuschungen hinnehmen. Den Sally ist ehrlich und denkt das andere Menschen auch immer meinen, was sie sagen. Zudem hat ihr Adoptivvater ihr eine Menge Briefe hinterlassen, die Sally jetzt lesen muss. Damit wird sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.
Mit „Seltsame Sally Diamond“ hat Liz Nugent wieder einen spannenden Psychothriller geschrieben. Ihre Protagonistin Sally habe ich schnell liebgewonnen. Durch die Briefe, die Sally liest erfahren auch die Leser*innen was es mit Sally auf sich hat. Das ist sehr ergreifend geschrieben. Die Autorin erzählt die Geschichte auch aus der Sicht von Sally. Ich hatte fast das Gefühl, als stehe Sally neben mir und erzählt mir ihre Geschichte. Das macht das Erlebnis noch intensiver. In der zweiten Hälfte der Geschichte kommt noch ein zweiter Ich-Erzähler hinzu. Auch seine Geschichte hat mich sehr berührt.
Liz Nugent hat eine spannenden und flüssigen Schreibstil. In ihren Geschichten lässt sie die Leser*innen immer in die tiefe der menschlichen Seele blicken.
„Seltsame Sally Diamond“ ging mir beim Lesen wirklich sehr nahe. Es ist eine Geschichte, die ich so schnell nicht vergessen werde.
Marc Raabe Thriller 508 Seiten erschienen im Ullstein Verlag Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen
Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar
Sehr spannend – eben ein echter Marc Raabe
Klappentext: Im Königswald wird eine bizarr arrangierte Leiche gefunden, halb Mensch, halb Tier. Art Mayer und Nele Tschaikowski identifizieren die Tote als Charlotte Tempel, eine gefeierte Wohltäterin, bei allen beliebt und für den wichtigsten Medienpreis des Landes nominiert. Schnell gerät Tempels 21-jährige Tochter unter Verdacht: Leo ist rebellisch, unberechenbar und zeichnet ein ganz anderes Bild ihrer Mutter. Doch Art Mayer zweifelt an ihrer Schuld. Bis eine zweite Frau aus dem Kreis der Nominierten stirbt. Zunächst deutet nichts auf Leo, doch dann taucht ein mysteriöses Tonband mit belastendem Inhalt auf. Wer ist Leo, ein Opfer der Umstände? Oder die jüngste Serientäterin von Berlin, unterwegs zu ihrem dritten Opfer?
„Die Dämmerung“ ist der 2. Band der Art Mayer-Reihe von Marc Raabe. Wenn man, wie ich schon einige Bücher von Marc Raabe gelesen hat, weiß man die nächsten Nächte werden kurz.
Die Ermittler sind wieder einmal einzigartig. Art Mayer besticht durch seine Coolness. Er ist Diabetiker was er allerdings sehr auf die leichte Schulter nimmt. Seine Handlungsweise ist recht unkonventionell. Seine Aufklärungsrate spricht für Art Mayer. Hinter seiner rauen Schale steckt allerdings ein weicher Kern. Nele Tschaikowsky ist noch recht jung. Sie trennt gut und böse. Aber es gibt nicht nur Schwarz und Weiß, oft vermischt sich alles zu einem Grau. Nele ist sehr motiviert aber auch noch mit wenig Erfahrung. Mit den Erinnerungen ihres letzten Falls hat sie noch zu kämpfen.
Nach den üblichen Anfangsschwierigkeiten raufen sich Art und Nele zu einem guten Team zusammen. Mir sind beide sehr sympathisch
Der Fall ist sehr verzwickt. Charlotte Tempel wird tot aufgefunden. Die Tote ist richtig zur Schau gestellt, man hat ihr ein Geweih aufgesetzt und sie wirkt wie Mensch und Tier in einem. Charlotte ist eine Wohltäterin und für einen Medienpreis nominiert. In Verdacht gerät ihre Tochter Leo, doch Art Mayer glaub nicht an ihre Schuld. Bald darauf wird noch eine der Nominierten ermordet. Wer hat es auf die Nominierten abgesehen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.
Marc Raabe baut gleich am Anfang Spannung auf. Es gibt kein langes Vorgeplänkel, es geht gleich zu Sache. Und in diesem Tempo geht es dann auch meist weiter. Man bekommt tiefe psychologische Einblicke in die menschliche Seele. Zwischendurch lässt der Autor noch eine Unbekannte zu Wort kommen. Sie erzählt ihre Geschichte für ihr noch ungeborenes Kind. Wer die Bücher von Marc Raabe kennt, ahnt das man es hier mit dem Täter zu tun hat. Wer es ist und was das Motiv ist löst sich erst ganz am Ende auf.
Marc Raabe hat einen fesselnden und gut verständlichen Schreibstil. Wie immer bei dem Autor kann ich das Buch nicht aus der Hand legen. Ich will nicht Essen und nicht Trinken, ich will nur Lesen. So hat Marc Raabe mir auch mit „Die Dämmerung wieder einige schlaflose Nächte beschert.
Ich freue mich jetzt schon auf den 3. Band „Die Nacht“ der im Februar 2025 erscheinen soll.
Elias Haller Kriminalroman 413 Seiten erschienen im Edition M Verlag Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen
Vielen Dank an NetGalley Deutschland für das Rezensionsexemplar
Spannender Thriller nach einem Märchen der Gebrüder Grimm
Klappentext: Du darfst niemandem trauen! An diesen Satz klammert sich Kriminalhauptkommissarin Nora Rothmann nach ihren traumatischen Erlebnissen. Seelisch und körperlich angeschlagen, will sie nur noch Rache an den Leuten nehmen, die ihr Schreckliches angetan haben. Doch ein Killer, der sich selbst „Der Erzähler“ nennt, durchkreuzt ihr Vorhaben. Nacheinander tötet der Unbekannte jeden, der etwas über die Grimm-Akten zu wissen scheint. Aus Tätern werden plötzlich Opfer. Endet damit alles in einem weiteren verlogenen Märchen? Nur eine einzige Person kann jetzt noch bei der Aufklärung der abscheulichen Verbrechen helfen: Noras Kinderfreundin Fiona. Doch das Wiedersehen zwischen Rosenrot und Schneeweißchen steht unter finsteren Vorzeichen.
„Schneeweißchen stirbt“ ist der 3. und letzte Band der Grimm-Thriller von Elias Haller. Nachdem ich den 1. Band „Rotkäppchen lügt“ und den 2. Band Vöglein schweigt gelesen habe war ich auf den 3. Band gespannt. Da die Bücher aufeinander aufbauen finde ich es wichtig, dass man sie der Reihe nach liest. Ohne die Vorkenntnis der ersten beiden Bände wird das Verstehen schwierig.
Auch dieser Band baut wieder auf eines der grimmschen Märchen auf. Grimm und sein Gefolge stellen auf eine perfide Art Märchen nach und filmen diese. Dabei spielt Noras Familie eine große Rolle.
Die wichtigsten Charaktere sind den Leser*innen bekannt. Kriminalhauptkommissarin Nora Rothmann hat im Laufe der Trilogie viel schreckliches erlebt. Jetzt heißt alle dem ein Ende zu bereiten.
Elias Haller hat recht facettenreiche Charaktere entworfen. Der Plot ist sehr spannend. Die Beschreibungen von Elias Haller sind sehr detailreich, dass bezieht sich auch auf die brutalen Szenen. Schonungslos beschreibt der Autor die Gewalt seiner Charaktere. Manchmal haben sich mir beim lesen die Nackenhaare aufgestellt. Man konnte das Buch aber auch keinen Moment zu Seite legen um zu verschnauften man musste einfach immer weiterlesen.
Durch die Wendungen die Elias Haller immer wieder einbaut hielt sich die Spannung bis zum Ende aufrecht. Jetzt nach Ende des 3. Bands wurden alle meine offenen Fragen aus den ersten beiden Bänden beantwortet.
Maria Grund Thriller 349 Seiten Übersetzt aus dem Schwedischen von Sabine Thiele erschienen im Penguin Verlag 5 von 5 Sternen
Vielen Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar
Spannender Thriller mit geheimnisvoller Atmosphäre
Klappentext: Småland, März 1986. Eisnebel hängt über den beiden spiegelglatten Seen, die wie leblose Augen in der kargen Landschaft wirken. Bei ihrem Anblick fröstelt es die frisch zur Polizistin ausgebildete Sanna, denn zwei Jahre zuvor wurden genau hier die blutigen Überreste eines verschwundenen Mädchens in zwei weißen Koffern gefunden. Der grausame Mörder sitzt seitdem hinter Gittern, zumindest glauben das die Einwohner des Dorfes Augu. Als Sanna erfährt, dass erneut ein Mädchen aus dem Ort vermisst wird, stellt sie auf eigene Faust Nachforschungen an und stößt auf Unstimmigkeiten in der damaligen Beweisführung. Auch wenn die Einwohner ihr mit Misstrauen und Ablehnung begegnen, gibt sie nicht auf. Je mehr sie sich im Dickicht aus Lügen und Geheimnissen verfängt, desto entschlossener ist sie, die Wahrheit ans Licht zu zerren und das verschwundene Mädchen zu finden, bevor es erneut zu spät ist …
„Krähentochter“ ist der 3. Band der „Berling-und-Pedersen-Reihe“ von Maria Grund. Die Autorin wurde bereits für ihr Debüt „Fuchsmädchen“ von der Swedish Crime Fiction Academy ausgezeichnet.
Die Protagonisten Sanna und Eir sind sehr unterschiedliche Charaktere. Beide haben ihr Päckchen zu tragen. Sanna ist eine brillante Ermittlerin. Sie möchte mit ihrer Vergangenheit abschließen, sie hat bei einem Brand ihren Mann und ihren Sohn verloren. Eir ist eine knallharte Ermittlerin. Sie verbeißt sich richtig in einen Fall und wirkt auf ihre Mitmenschen oft abweisend. Wer sie näher kennt, spürt das sie einen weichen Kern hat. Sie ist an sonst eine gute und zuverlässige Partnerin. Sanna und Eir haben sich mittlerweile nicht nur zusammengerauft sondern sind Freundinnen geworden. Sie haben sich beide weiterentwickelt und sind zu einem guten Team geworden. Ich habe im ersten Band ein bisschen gebraucht um mich mit den beiden Ermittlerinnen anzufreunden. Mittlerweile sind sie mir sehr sympathisch geworden.
In diesem Band gelangt Sana an den Ort, an dem vor 2 Jahren die Leiche eines Mädchens in zwei weißen Koffern gefunden wurde. Der Täter sitzt in Haft. Oder doch nicht?
Die Atmosphäre der Geschichte ist durch den tiefen Nebel und die Kälte regelrecht mystisch und geheimnisvoll. Im Vordergrund stehen die Ermittlungen des Mordfalls. Man bekommt aber auch immer wieder einmal einen Einblick in das Privatleben der Ermittlerinnen. Ich finde das macht die Charaktere lebendig.
Maria Grund schreibt in einem sehr spannenden Schreibstil. Die Autorin versteht es, den Spannungsbogen über die gesamte Geschichte zu spannen. Man wird direkt zu Beginn in die Geschichte katapultiert. Ihre Charaktere hat die Autorin mit viel psychologischem Geschick entworfen und verlangt ihnen immer einiges ab. Auch dieser Fall ist ziemlich verzwickt und man spürt oft, dass einen eine Gänsehaut erfasst.
Wie schon „Fuchsmädchen“ und „Rotwild“ so ist auch „Krähentochter“ wieder ein überaus spannender Thriller.
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