Flüsternde Erinnerungen

Monalishan Santhalingam
Psychothriller
323 Seiten
erschienen bei BoD – Books on Demand
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Monalishan Santhalingam für das Rezensionsexemplar

spannender Psychothriller

Klappentext:
Sieben Jahre ist es her, dass Jojo blutend im Wald gefunden wurde, allein. Seine Freunde? Spurlos verschwunden. Seine Erinnerungen? Ausgelöscht. Alarmiert durch eine bedrohliche Nachricht kehrt er nun in seine Heimatstadt zurück. Doch als erneut Menschen an derselben Stelle verschwinden, beginnt sich Jojo zu fragen: Was hat er damals wirklich in den Wäldern gesehen? Und was hat er getan? Während alte Schuld, neue Bedrohungen und verstörende Träume ihn jagen, stößt er auf eine Wahrheit , die besser im Waldboden geblieben wäre. Ein düsterer Psychothriller über Erinnerung, Schuld und dem Grauen, das im Harz lauert.

„Flüsternde Schuld“ ist ein spannender Psychothriller von Monalishan Santhalingam.
Für mich ist es das erste Buch des Autors und ich war sehr gespannt.

Im Mittelpunkt steht Jojo. Er ist Physiotherapeut und betreut unter anderem die Senioren in einem Pflegeheim. Doch dann stürzt eine Patientin während der Therapie.
Als auch noch ein Hilferuf seines Vaters kommt, zu dem er nur wenig Kontakt hat, wächst Jojo alles über den Kopf.
Er fährt kurzentschlossen in seine Heimatstadt zu seinem Vater.
Doch hier wird er von seinen Erinnerungen eingeholt.
Vor 7 Jahren ist er in einem blutend in einem Wald aufgewacht, ohne Erinnerung. Seine Freunde waren verschwunden.
Jetzt wo er in seine Heimatstadt zurückgekehrt ist, verschwinden plötzlich wieder Menschen. Jojo will nach der Wahrheit suchen.

Monalishan Santhalingam baut schnell Spannung auf. Als Leserin begleitet man Jojo zu Beginn bei seiner Arbeit und dann in die Heimatstadt. Man erlebt das Verschwinden der Menschen an Jojos Seite. Man fragt sich zusammen mit Jojo was da passiert und was in der Vergangenheit passiere, ist, an die er sich nicht erinnern kann. Doch dann tauchen immer wieder Erinnerungsstücke auf und als Leserin ist man plötzlich bei den Ereignissen vor 7 Jahren dabei. Allerdings immer nur bruchstückehaft. So bleibt die Spannung erhalten.

Monalishan Santhalingam hat seine Protagonisten gut gezeichnet und lässt sie sehr lebendig wirken. Man spürt als Leser*in den psychischen Druck und die Verzweiflung die Jojo durchlebt.
Die Atmosphäre ist passend zur Geschichte recht düster. Mich hat es immer wieder im Nacken gekribbelt und ich war ständig auf der Lauer was passiert.
Der Schreibstil des Autos ist flüssig, gut verständlich und fesselnd.

„Flüsternde Schuld“ war mein erstes Buch von Monalishan Santhalingam und er hat mich damit von seinem schriftstellerischen Können überzeugt. Es wird bestimmt nicht das einzige Buch des Autors sein, dass ich gelesen habe.

Die verstummte Welt

Harry Knopf
Thriller
270 Seiten
erschienen bei tredition
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Mainwunder für das Rezensionsexemplar

Wenn die KI außer Kontrolle gerät

Klappentext:
NORWEGEN, 2041. Die Menschheit steht am Abgrund:
Eine außer Kontrolle geratene Superintelligenz bedroht den Fortbestand unserer Zivilisation.
Henk findet die Notizen seines verstorbenen Großvaters, der 2026 an der KI-Entwicklung beteiligt war. Verschlüsselt deuten sie an, wie die Technologie gestoppt werden kann.
Gemeinsam mit seinem Mann und einer brillanten IT-Spezialistin wagt er den letzten, entscheidenden Versuch, das endgültige Verstummen der Welt abzuwenden.

‘‘Die verstummte Welt“ ist ein hochaktueller Thriller von Harry Knopf, der ein Schrecken Szenario einer außer Kontrolle geratenen KI aufzeigt.
Harry Knopf ist ein ausgewiesener Experte für KI und man spürt, dass er weiß, von was er schreibt.

Wir schreiben das Jahr 2046: Alles sieht harmlos aus, alles geht leise vonstatten. Messwerte verändern sich und. Algorithmen verschieben sich. Was keiner weiß, das die KI ist außer Kontrolle geraten und die Menschheit gefährdet. Eine Manipulation, mit der niemand gerechnet hat und viele auch nicht daran glauben.
Henk, dessen Großvater 2026 an der Entwicklung der KI beteiligt war, sucht in dessen alten Aufzeichnungen. Kann er die Rettung finden?

Harry Knopf stellt ein kaum zu glaubendes und angsteinflößendes Szenario da. Dabei schreibt er so realistisch, dass man als Leser*in glauben kann, dass geschieht wirklich.

Die Charaktere werden sehr authentisch und lebendig beschrieben. Die Geschichte hat zwei Handlungsstränge. Die Gegenwart, die meist aus der Perspektive von Henk erzählt wird, der versucht gegen die Handlungen der KI einzuschreiten. Und die Vergangenheit, die meist aus der Perspektive von Jakob, Henks Großvater erzählt wird. Jakob war an der Entwicklung der KI beteiligt.

Harry Knopf erzählt die Geschichte gut verständlich. Der Wechsel der technischen Seite, der Vergangenheit und der Gegenwart ist gut gelungen.
Bei mir hat sich schnell eine Sogwirkung eingestellt und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

„Die verstummte Welt“ ist ein spannender Thriller, der nicht nur Technik und Wissenschaft Interessierte begeistern wird.

Station 22. Wo bist du sicher?“

Anne Elvedal
Thriller
347 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
Übersetzt aus dem Norwegischen von Andreas Brunstermann
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Thriller aus Norwegen

Klappentext:
Krankenschwester Ida ist beliebt auf der Station 22. Ihre Patientinnen vertrauen ihr blind, bis eine von ihnen verschwindet. Während alle von Flucht sprechen, bohrt sich ein brutaler Verdacht in Idas Bewusstsein.
Sie selbst wurde als Kind entführt und kehrte mit ausgelöschtem Gedächtnis zurück.
Als eine zweite Frau verschwindet, wird es zur grausamen Gewissheit: Idas Peiniger hat sie aufgespürt. Um die Opfer zu retten, muss sie in die Abgründe ihrer Psyche steigen und die Mauer durchbrechen, die sie vor der Wahrheit schützt.

„Station 22. Wo bist du sicher?“ von Anne Elvedal ist ein eiskalter nordischer Thriller.

Im Mittelpunkt steht Ida. Sie ist Krankenschwester und auf ihrer Station, der Station 22 beliebt. Plötzlich verschwindet eine Frau von der Station spurlos, kurzdarauf eine zweite.
Ida ahnt schlimmes. Als 5jähriges Kind wurde sie entführt und nach 2 Jahren ist sie plötzlich wieder aufgetaucht. Die ganze Pein, die Ida in dieser Zeit erfahren musste hat sie aus ihrem Gedächtnis verdrängt. Ida muss, um die verschwundenen Frauen zu retten, ganz tief in ihre Erinnerung graben.

Anne Elvedal baut von beginn an Spannung auf, die sie auch bis zum Ende aufrechthält. Ihre Protagonisten sind gut gezeichnet, mit Ecken und Kanten. Ida war mir schnell sympathisch und ich habe richtig mit ihr gelitten.
Anne Elvedal ist selbst ausgebildete Krankenschwester und erzählt den Klinikalltag sehr authentisch. Ida gräbt in ihrer Erinnerung und langsam kommen die Gräueltaten, die sie erdulden musste, zurück und somit erfahren auch die Leserinnen was geschehen ist.

Anne Elvedal schafft eine dunkle und eisige Atmosphäre, der auch etwas Geheimnisvolles anmutet. Immer wieder baut die Autorin Wendungen in die Geschichte ein, die bis fast zum Ende ein großes Rätsel bleibt. Aber kurz vor dem Ende ist es dann so weit, ich habe die Geschichte durchschaut und die Lösung gefunden. Doch so einfach lässt mich die Autorin doch nicht davonkommen. Es gibt noch einmal eine Wendung und alles ist dann doch anders als ich dachte. Welch eine Spannung!

„Station 22. Wo bist du sicher?“ ist ein wirklich spannender Thriller, den ich nur empfehlen kann.

Himmelerdenblau

Romy Hausmann
Thriller
444 Seiten
erschienen im Penguin Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Psychothriller

Klappentext:
Seit dem 7. September 2003 ist Julie Novak verschwunden. Die Familie ist daran zerbrochen. Nur ihr Vater Theo hört nicht auf, nach ihr zu suchen. Als sich Julies Verschwinden zum zwanzigsten Mal jährt, nimmt die Podcasterin Liv Kontakt zu Theo auf. Sie sei auf eine neue Spur gestoßen. Doch wenn er die Wahrheit erfahren will, muss er sich beeilen, bevor seine fortschreitende Demenz alles mit Dunkelheit überzieht. Wer zum Teufel hat ihm seine Tochter genommen? Warum hat Julies Ex-Freund Daniel das Schlafzimmer seiner verstorbenen Mutter so sorgfältig verschlossen? Und gibt es etwas Grausameres als die Ungewissheit über das Schicksal des eigenen Kindes?

„Endlich ist er da, „Himmelerdenblau“ der neue Thriller von Romy Hausmann.

Seit 20 Jahren ist Julie Novak vermisst. Ihr Vater Theo, hat die Hoffnung nie aufgegeben Julie eines Tags doch noch in die Arme zu schließen. Die Podcasterin Liv nimmt Kontakt zu Theo auf und behauptet auf neue Spuren von Julie gestoßen zu sein. Theo wird klar, wenn er Julie finden will, bleibt ihn nicht viel Zeit, denn seine Demenz hüllt zusehends alles in Nebel.

Romy Hausmann hat hier einmal wieder alles Register gezogen, die es für einen spannenden Thriller braucht.
Romy Hausmann erzählt die Geschichte aus der Perspektive der Hautdarsteller. Da ist Theo, Julies Vater. Er hofft Julie wiederzufinden. Doch seine Erinnerungen an Julie und deren Verschwinden sind nicht mehr klar zu benennen. Man spürt seine vorschreitende Krankheit an vielen Stellen. Er hat klare Momente und dann wieder Momente, in denen alles im Grau versinkt. Das wird von Romy Hausmann gut eingearbeitet und wiedergegeben.

Liv, die Podcasterin führt in großen Teilen durch die Geschichte. Dabei bekommt man einiges von den Hintergründen ihre True Crime-Podcast, den sie mit ihrem Freund zusammen aufnimmt, mit. Sie ist emotional nicht so belastet und versucht immer Neuigkeiten über das Verschwinden von Julie aufzudecken.

Daniel ist der Ex-Freund von Julie. Er arbeitet als Pflegekraft und lebt allein mit seinem Hund. Daniel stand nach Julies Verschwinden im Fokus der Polizei. Daniel hat mich immer wieder etwas ins Grübeln gebracht. Ich habe viel über seine Position in der Geschichte nachgedacht.

Romy Hausmann hat die Geschichte psychologisch sehr gut ausgearbeitet. Mir ist es manchmal kalt über den Rücken gelaufen.
Die Atmosphäre ist oft bedrückend. Das Thema Demenz fließt immer wieder anhand Theo in die Geschichte ein. Dabei sind es manchmal nur Kleinigkeiten wie ein Stocken oder eine Unsicherheit von Theo, die das Thema immer wieder präsent machen.

Romy Hausmann hat einen flüssigen, gut verständlichen und vor allem fesselnden Schreibstil. Ich bin schnell wie durch einen Sog in die Geschichte gezogen worden.

„Himmelerdenblau“ ist ein sehr spannender Thriller, den ich mit Freude gelesen habe.

Skala des Bösen

Michael Moser
Kriminalroman
284 Seiten
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar

Psychothriller vom Feinsten

Klappentext:
Ein perfider Plan, eine tödliche Lüge und eine Frau, die alles verliert. Lena hat als Anwältin gelernt zu kämpfen. Doch nichts hat sie auf diesen Tag vorbereitet: Ihre Familie ist verschwunden und sie steht unter Verdacht. Während die Polizei sie in die Enge treibt, ihre Kollegen sich von ihr abwenden und Freunde zu Feinden werden, wird ihr klar: Jemand inszeniert in ihrem Leben das perfekte Verbrechen. Ein Feind, der ihre tiefsten Ängste kennt. Aber wer? Und warum? Um ihre Familie zu retten, muss Lena tief in eine dunkle Welt eintauchen, aus der es vielleicht kein Zurück mehr gibt.

„Die Skala des Bösen“ von Michael Moser ist ein spannender Thriller.

Im Mittelpunkt steht die Anwältin Lena von Nierstein. Sie ist dabei alles, was sie sich aufgebaut hat zu verlieren. Lena arbeitet in einer namhaften Kanzlei. Ihr Mann Mark ist Künstler aber nicht besonders erfolgreich. Er versorgt den Haushalt und den gemeinsamen Sohn Luca. Doch nach einer Ausstellung, die wenig Zuspruch fand, ändert sich das Verhalten von Mark und es kommt häufig zu Streitigkeiten zwischen dem Paar.
Als die Familie mit dem Auto unterwegs ist und einen Stopp einlegen, steht Lena plötzlich allein da. Das Fahrzeug samt Insassen ist verschwunden. Es beginnt eine Suche nach Mark und Luca die sehr nervenaufreibend ist. Das schlimme, Lena steht unter Verdacht und die ganze Welt scheint sich gegen sie zu stellen.

Michael Moser versteht es Spannung aufzubauen. Manchmal musste ich atemlos innehalten, bevor ich weiterlesen konnte.
Die Charaktere sind gut gezeichnet und lebendig.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig, gut verständlich und vor allem fesselnd.
Immer wieder führt Michael Moser Wendungen in die Geschichte ein, so dass es nicht möglich ist zu ahnen, wie alles zusammenhängt. Das Ende ist dann spektakulär und überraschend.
Es lässt auch vermuten, dass es einen weiteren Band geben wird. Ich wäre auf jeden Fall wieder dabei.

Das Stinktier von Hamburg

Jürgen Ehlers
Thriller
367 Seiten
erschienen bei BoD
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Jürgen Ehlers für das Rezensionsexemplar

Spannender und atmosphärischer Thriller

Klappentext:
Sylvia Schröder, 23 Jahre alt, Diebin und Lügnerin, fühlt sich verfolgt. Sie sucht Schutz in einer Beerdigungsgesellschaft und bittet den Wissenschaftler Patrick Pauli (35) um Hilfe. Pauli ahnt nicht, dass diese Hilfe nicht nur darin besteht, die ihm unbekannte junge Frau sicher nach Hause zu bringen. Sie hat gerade kein Zuhause. Sie zieht bei ihm ein. Für Patricks Freundin Michelle ist sie ein Stinktier. Entgegen ihren Behauptungen weiß Sylvia sehr wohl, wer der Mann ist, der sie verfolgt: Alexander Stubbe, erfolgreicher Geschäftsmann, Immobilienhändler, Serienmörder. Stubbe hatte vor drei Monaten auch Sylvia kurzfristig in seiner Gewalt. Was sie erlebt hat, verfolgt sie in ihre Träume. Sie ist die einzige Frau, der es gelungen ist, ihnen zu entfliehen. Allerdings zögert sie, sich an die Polizei zu wenden. Sylvia will kein Gerichtsverfahren mit unsicherem Ausgang. Sie will Rache. Aber Sylvia ist längst nicht mehr die Jägerin, sondern die Gejagte. Sylvias vermeintliche Freunde versuchen auf eigene Faust, Stubbe unter Druck zu setzen. Wenig später sind sie beide tot. Sylvia und Patrick ist klar, dass auch sie in höchster Lebensgefahr sind. Patrick und Sylvia geraten selbst unter Mordverdacht geraten. Ihnen bleibt nur die Flucht.

„Das Stinktier von Hamburg“ ist ein weiterer Hamburg-Thriller von Jürgen Ehlers.
Jürgen Ehlers hat mich mit seinen drei vorherigen Hamburg-Thrillern schon begeistert.
Kommissar Kastrup aus den vorherigen Geschichten ist nicht mehr dabei. Aber Sylvia treffen wir in diesem Thriller wieder.

So stehen auch Sylvia und Patrick im Mittelpunkt. Patrick ist etwas naiv und nimmt alles, was Sylvia erzählt als gegeben hin. Sylvia hingegen tischt Patrick glaubhaft Lügen auf. Alexander Stubbe ist ein Geschäftsmann und Serienmörder. Er ist hinter Sylvia her und macht somit auch Patrick, der Sylvia bei sich wohnen lässt das Leben schwer. Irgendwann wird die Lage so brenzlich, dass ihnen nur noch die Flucht bleibt.

Seine Charaktere sind facettenreich und lebendig.
Die Handlungsorte werden sehr anschaulich beschrieben. Wer schon einmal in Hamburg war, findet bestimmt bekannte Plätze.

Jürgen Ehlers baut sehr schnell Spannung auf, die er im Laufe der Geschichte immer mehr steigert. Sein Schreibstil ist atmosphärisch, locker und leicht verständlich.

Die Geschichte wird vorwiegend aus der Sicht von Patrick und Sylvia erzählt aber auch die Gegenseite kommt zwischendurch zu Wort. Die Perspektivwechsel erzeugen zusätzliche Spannung.

Ich bin wieder ganz tief in die Geschichte eingetaucht. Die Seiten fliegen beim Lesen nur so dahin. Ich konnte das Buch nach wenigen Seiten, nicht mehr aus der Hand legen.

„Das Stinktier von Hamburg“ ist ein Thriller, der mich wieder begeistert hat.

Not Quite Dead Yet

Holly Jackson
Thriller
480 Seiten
Übersetzt aus dem Englischen von Rainer Schuhmacher
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an NetGalley für das Rezensionsexemplar

Thriller-Highlight

Klappentext:
Jet ist die Tochter einer der reichsten Familien in Woodstock, Vermont. Mit 27 Jahren wartet sie immer noch darauf, dass ihr Leben endlich beginnt. „Das kann ich später noch machen“, sagt sie immer. Denn Jet hat Zeit.
Bis zu jener Halloween-Nacht, als sie von einem unsichtbaren Eindringling brutal angegriffen wird.
Dabei erleidet Jet eine schwere Kopfverletzung, und die Ärzte sind sich sicher: In spätestens einer Woche wird ein tödliches Aneurysma Jet umbringen.
Jet hätte nie gedacht, dass sie Feinde hat. Doch plötzlich sieht sie alle Menschen in ihrem Umfeld in einem neuen Licht: ihre Familie, ihre ehemalige beste Freundin, die jetzt ihre Schwägerin ist, ihren Ex-Freund.
Sie weiß, ihr bleiben höchstens sieben Tage. Tage, in denen sich ihr Zustand verschlechtert und nur Billy, ein Freund aus Kindertagen, an ihrer Seite ist. Dennoch ist sie fest entschlossen, endlich etwas zu Ende zu bringen.

„Not Quite Dead Yet“ von Holly Jackson ist einer der spannendsten Thriller, die ich in letzter Zeit gelesen habe.

Jet ist 27 Jahre und schiebt alles auf die lange Band. Sie hat Zeit, denkt sie. Doch dann wird sie angegriffen und schwer verletzt.
Die Ärzte geben ihr 7 Tage, dann wird ein Aneurysma sie töten.

Jet macht sich daran ihren Angreifer ausfindig zu machen. Dabei traut sie niemanden außer Billy, ein Freund aus ihrer Kindheit. Jet muss sich beeilen, wenn sie ihren Mörder finden will, denn es bleibt nicht viel Zeit.

Holly Jackson hat einen sehr spannenden Plot entworfen. Ihre Protagonistin Jet will ihren eigenen Mörder jagen. Sehr spannend beschreibt die Autorin den Wettlauf mit der Zeit.
Dabei ist Jet jetzt nicht unbedingt ein liebenswerter Charakter. Ihre Mitmenschen sind ihr gleichgültig. Sie ist sehr reich aufgewachsen und hat nie etwas in ihrem Leben zu Ende gebracht. Dass muss sie jetzt ändern.

Die Zeit ist Jets größter Gegner. Oft dachte ich, dass schafft sie nicht. So ist das Lesen des Thrillers eine Achterbahn der Gefühle.

Der Schreibstil von Holly Jackson ist flüssig und gut verständlich. Auch wenn nicht Schlag auf Schlag etwas passiert und es recht ruhige Anteile im Buch gibt, hängt die Spannung doch immer im Raum. Ich wurde wie durch einen Sog in die Geschichte eingezogen und konnte das Buch nicht aus der Hand legen.

„Not Quite Dead Yet“ ist ein spektakulärer Thriller mit Suchtpotenzial.

Blut

Yrsa Sigurdardóttir
Thriller
379 Seiten
erschienen im btb Verlag
Übersetzt aus dem Isländischen von Anika Wolff
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den btb Verlag für das Rezensionsexemplar

Eiskalter Island Thriller

Klappentext:
Ein Fisch-Trawler vor der Küste Islands: Hier wurde die Köchin Gunndís kurzfristig als Aushilfe angeheuert. Doch von Anfang an bemerkt die junge Frau eine feindselige Stimmung an Bord. Kann es an ihrem Vater liegen, der vor vielen Jahren als Schiffskoch für einen verhängnisvollen Brand verantwortlich gemacht wurde? Mehrere Mitglieder der jetzigen Crew haben damals ihre Väter verloren, Gunndís ebenso. Will sich die Besatzung jetzt an ihr rächen? Doch dann entdeckt sie im Schiff geheime Unterlagen, die darauf hindeuten, dass ihr Vater damals gar nicht der wahre Schuldige war, sondern der Brand eine ganz andere Ursache hatte …

Blut“ ist der neue Thriller aus Island von Yrsa Sigurdardóttir.

Gundis, die auf einem Fisch-Trawler als Köchin arbeitet, wird von der Mannschaft angefeindet. Auch ihr Vater hat einst als Koch auf diesem Schiff gearbeitet. Allerdings ist damals ein Brand an Bord ausgebrochen und einige Männer kamen ums Leben. Ihr Vater wurde damals für den Brand verantwortlich gemacht.

Yrsa Sigurdardóttir versteht es spannende Plots zu entwerfen. Dieses Buch fängt erst einmal ruhig und langsam an. Es gibt zwar ein Skelett, das gefunden wird, aber Spannung baut sich nur langsam auf.
Dafür ist die Atmosphäre an Bord ist feindselig und etwas spuki.
Die Charaktere sind gut gezeichnet und lebendig. Man kann keinen der Protagonisten richtig durchschauen, allen mutet etwas Geheimnisvolles an.
Nach einiger Zeit steigt die Spannung und Yrsa Sigurdardóttir baut immer wieder überraschende Wendungen in ihre Geschichte ein.
Ich hatte viele Fragen beim Lesen der Geschichte, auf die ich bis zum Ende keine Antwort fand. Doch zum Ende wurde alles aufgeklärt und ich konnte die Buchdeckel zufrieden zuklappen.

Wer mich töten will

Sabine N. Trupp
Kriminalroman
333 Seiten
erschienen bei BoD
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an BoD für das Rezensionsexemplar

Absolute Leseempfehlung

Klappentext:
Liv will in Berlin neu anfangen. Doch als ihr Stiefvater Christian in Frankfurt ermordet wird, gerät ihr Leben aus den Fugen, und Kriminalhauptkommissar Lindmann ist davon überzeugt, dass nur sie als Täterin in Frage kommt. Von der Polizei gejagt, und von einem mysteriösen Stalker verfolgt, flüchtet Liv zu ihrem Geburtsort nach Nordengland, und erfährt eine böse Überraschung: bereits vor 18 Jahren soll sie bei einem tragischen Ereignis ums Leben gekommen sein. Liv hat allen Grund, an ihrer eigenen Identität zu zweifeln, und muss plötzlich um ihr nacktes Leben kämpfen.

„Wer mich töten will“ ist ein spannender Thriller von Sabine N. Trupp.

Liv Konley hat zurzeit eigentlich genug mit sich selbst zu tun, doch da bekommt sie die Nachricht, dass ihr Stiefvater Christian in Frankfurt ermordet wurde. Kriminalhauptkommissar Lindman ermittelt in dem Mordfall und sie hat eine Verdächtige, nämlich Liv. Liv die von einem Stalker verfolgt wird, wird jetzt auch von der Polizei verfolgt. Liv flüchtet nach Nordengland, wo sie geboren wurde. Aber auch da wartet eine unschöne Überraschung auf sie.

Sabine N. Trupp hat interessante Protagonisten gezeichnet und führt sie richtig lebendig durch die Geschichte. Liv ist mir schnell sympathisch gewesen, ihre Handlungen. Wenn sie auch manchmal etwas überstürzt anmuten, sind nachvollziehbar. Liv gerät in einen Strudel, der sie immer tiefer zu ziehen scheint.

Die Handlungsarten werden gut beschrieben, man kann sich alles genau vorstellen.

Der Schreibstil von Sabine N. Trupp ist flüssig, gut verständlich und vor allem fesselnd. Die Autorin baut schnell Spannung auf, die sie durch unvorhersehbare Wendungen weiter steigert.
Die Geschichte schreitet mit einem ordentlichen Tempo voran. Die kurzen Kapitel verleiten zum immer weiterlesen.

„Wer mich töten will“ ist ein spannender Thriller, den ich mit Begeisterung gelesen habe.

Das Zeichen des Fremden

David Lagercrantz
Thriller
414 Seiten
Übersetzt aus dem Schwedischen von Susanne Dahmann
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender 3. Band

Klappentext:
Hans Rekke und Micaela Vargas haben einige Fälle gemeinsam gelöst. Doch nun kämpft der geniale Psychologe mit seinem eigenen psychischen Zustand, und Vargas hat Geheimnisse vor ihm. Da taucht spontan ein spanischer Polizeikollege bei Rekke zu Besuch auf. Er ist überzeugt, einem Serienmörder auf der Spur zu sein. Ein seit 1988 ungelöster Mord an einer Studentin weist erschreckende Parallelen zu anderen Fällen auf: Die Körper der Opfer sind mit Zeichen versehen, die scheinbar eine Reihenfolge ergeben. Rekke und Vargas nehmen die Ermittlungen auf, denn die Spur führt in die Literaturszene Stockholms, wo tiefe Abgründe und Lügen auf sie warten.

„Das Zeichen des Fremden“ ist der 3. Band der Rekke-Vargas-Trilogie von David Lagercrantz.

Bekannt wurde der Autor durch die Fortsetzung der Millennium Reihe.
Jetzt veröffentlicht der Autor seine erste eigene Thriller Reihe.
Hierfür hat David Lagercrantz interessante Protagonisten geschaffen und spannende Plot entworfen.

Die Polizistin Micaela Vargas ist ein vielversprechendes Talent und hat ihre ersten Fälle erfolgreich gelöst.
Sie ist als Kind chilenischer Einwanderer im selben Problemviertel aufgewachsen.
Micaela ist eine engagierte Polizistin, hat aber einen Bruder der auf der anderen Seite des Gesetztes steht.

Der Psychologe Hans Rekke ist ein Genie was Verhörmethoden angeht.
Er ist der Sohn einer reichen Reederfamilie, Philosoph und musikalisch hochbegabt.
Rekke lebt in einer Villa in einem besseren Viertel. Nachdem er mit Vargas erfolgreich Fälle gelöst hat, kämpft er mit seiner eigenen Psyche.

Man sieht die beiden Hauptfiguren sind recht unterschiedlich, doch beides interessante und sympathische Charaktere.

Obwohl Hans Rekke eine Auszeit wollte, hängt er wieder zusammen mit Vargas in einem Fall. Ein spanischer Polizist ist überzeugt einem Serienmörder auf der Spur zu sein. Ein neuer Mord zeigt Parallelen zu einem alten Fall aus dem Jahre 1988 auf. Merkwürdige Zeichen werden auf den Opfern hinterlassen, die zusammengefasst eine Reihenfolge bilden.

Die Geschichte hat zwei Handlungsstränge, einmal die aktuellen Ermittlungen und dann geht es zurück in das Jahr 1988 zu dem alten ungelösten Fall.

Die Handlungsstränge laufen nebeneinander und nähern sich Stück für Stück einander an bis sie am Ende ganz miteinander verknüpft werden.
Die Handlung wird sehr spannend und mit einem ordentlichen Tempo erzählt.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und gestaltet sich dadurch recht facettenreich.

Der Schreibstil von David Lagercrantz ist fesselnd, flüssig und gut verständlich.

Mit „Das Zeichen des Fremden“ hat David Lagercrantz mich auch mit seinem 3. Band überzeugt.

Ich bin gespannt, was es von David Lagercrantz in Zukunft zu lesen gibt.