Ein Cottage in Cornwall

Elisabeth Kabatek
Roman
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an Ehrlich & Anders und an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar.

Eine unterhaltsame Reise nach Cornwall

Mit dem Biofarmer Chris hat die 50jährige Margarete endlich ihre große Liebe gefunden.
Doch es ist alles nicht so einfach. Noch ist Chris verheiratet.
Seine hoffentlich bald Exfrau gibt sich aber nicht so einfach geschlagen.
Sie drängt sich in die Beziehung und setzt die Kinder als Joker ein.
Auch Margaretes Mutter kommt aus Stuttgart in das beschauliche Cornwall um ihre Tochter wieder zurückzuholen.
Doch Margarete kann sich ein Leben in Cornwall mit seinen kleinen Dörfern und der steilen Küste gut vorstellen.

„Ein Cottage in Cornwall“ ist der dritte Cornwall Roman von Elisabeth Kabatek.
Für mich ist es das erste Buch der Autorin, die vorherigen Cornwall Romane habe ich nach dem Lesen gleich auf meine Wunschliste gesetzt.

Die LeserInnen reisen mit Margarete nach Cornwall die dort ihre große Liebe gefunden hat.
Hier möchte sie mit Chris ihr Leben teilen.
Doch die noch Ehefrau legt den Beiden Steine in den Weg.
Auch die Mutter kommt aus dem Ländle angereist um Margarete zu überzeugen wieder mit nach Stuttgart zu kommen.
Es beginnt ein Tauziehen zwischen noch Ehefrau, Mutter und der großen Liebe Chris.

Die Protagonisten haben mir durchweg gefallen.
Man erlebt mit ihnen viele schöne Stunden bei Tee und Scones und bekommt viele Eindrücke der schönen Landschaft.

Der Schreibstil von Elisabeth Kabatek ist locker, leicht verständlich und flüssig.
Das lesen ist eine wahre Freude.
Gerne hätte ich noch mehr Zeit in Cornwall verbracht.

Im Schatten der goldenen Akazie

Christiane Lind
Roman
erschienen bei Nova MD
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Christiane Lind für das Rezensionsexemplar.

Wunderschöner Auftakt einer Australien-Saga

Nach einer großen Enttäuschung durch ihre Schwester nimmt Franziska eine Einladung ihrer Großtante aus Australien an.
Sie reist kurzerhand nach Brisbane um die Schmach die sie zu Hause in Hannover erlitten hat zu vergessen.
Franziska die bisher nichts von ihrer Verwandtschaft in Australien wusste sucht mit ihrer Großtante nach ihren Wurzeln.
Dabei treffen sie auf die Schwestern Catherine und Victoria. Zwei starke Frauen die ein Geheimnis umgibt.

„Im Schatten der goldenen Akazie“ ist der erste Band der Australien-Saga von Christiane Lind.
Die Geschichte hat zwei Zeitebenen.
Einmal die Gegenwart und dann verschlägt es die Leser*innen in die Vergangenheit ans Ende des 19.Jahrhunderts.

In der Gegenwart reist Franziska von Hannover nach Brisbane zu ihrer Großtante die sie bis dato gar nicht kennt.
Gemeinsam begeben sich die beiden auf die Erkundung ihrer Ahnen.
Schnell wird deutlich, dass es da ein interessantes Geheimnis in der Vergangenheit gibt das zu lösen ist.

In der Vergangenheit treffen wir auf die beiden Schwestern Catherine und Victoria.
Nach dem die Mutter gestoben ist halten die Schwestern noch mehr zusammen.
Sie denken nicht wird sie je trennen bis ein Mann in ihr Leben tritt.

Die Protagonisten sind sehr gut in Szene gesetzt und durchaus sympathisch.
Es macht Freude ihnen zu begegnen und Zeit mit ihnen zu verbringen.

Bestechend an der Geschichte ist aber auch das Land Australien.
Es wird so toll beschrieben, dass ich die Landschaft vor meinem inneren Auge sehe.
Es gibt Bücher da läuft beim lesen ein Film im Kopf ab, dieses Buch gehört zweifellos dazu.

Mit ihrem leichten, lockeren und flüssigen Schreibstil macht die Autorin das Lesen leicht.
Christiane Lind erzählt die Geschichte spannend und lässt ein Kapitel gerne mal mit einem Cliffhanger enden so, dass man unbedingt weiterlesen möchte.

„Im Schatten der goldenen Akazie ist ein sehr interessanter, unterhaltsamer und spannender Australien-Roman. Ich könnte immer noch weiterlesen.

Dora Maar und die zwei Gesichter der Liebe

Bettina Storks
Roman
erschienen im Aufbau Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar.

Eine Hommage an Dora Maar

Dora Maar ist am Höhepunkt ihrer Karriere als Fotografin angekommen als sie Pablo Picasso kennenlernt.
Sie verliebt sich in den Maler, der gerade in einer Schaffenskrise steckt.
Von Dora inspiriert schafft der Künstler viele Werke, allen voran Guernica.
Auch Dora Maar hat sich von der Fotografie der Malerei zugewendet.
Doch sie steht immer im Schatten von Picasso.
Dora Maar wird bewusst, dass sie bei Picasso nie den Stellenwert einnehmen wird, wie seine Kunst.
Auch wird ihr bewusst, dass Picasso sich nie mit einer Frau zufriedengeben wird.
Sie muss eine Entscheidung treffen.

Mit ihrem Roman „Dora Maar und die zwei Gesichter der Liebe“ hat Bettina Storks die Reihe des Aufbau Verlag „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“ bereichert.
Der Roman ist eine Hommage an eine große Künstlerin.

Beim lesen begleiten wir Dora Maar von den Anfängen ihrer Karriere als Fotografin, dem Kennenlernen und Leben mit Pablo Picasso bis hin zur Trennung von Picasso.
Das Buch endet dann 1956 als Dora Maar in Ménerbes, im Süden Frankreichs endlich zur Ruhe kommt und mit sich im Reinen ist.
Ich finde diesen Zeitpunkt an dem wir Dora Maar verlassen sehr gut gewählt.

Ich habe es sehr genossen die Geschichte von Dora Maar zu lesen.
Man trifft auf einige bekannte Persönlichkeiten wie z. B. Paul Éluard und Man Ray.
Natürlich bekleiden wir auch Picasso durch den Teil seines Lebens, den er mit Dora Maar verbracht hat.

Picasso war ein begnadeter Künstler aber als Mensch…
Er musste immer im Mittelpunkt stehen, zog immer eine ganze Reihe von Menschen hinter sich her.
Er war großzügig, spendabel aber auch sehr von sich überzeugt.
Genauso habe ich mir den Maler auch vorgestellt.

Dora Maar stand immer im Schatten von Picasso. Begleitete sein Schaffen oft mit ihrer Kamera.
Vor allem die Entstehung des gigantischen Werk Guernica hat sie mit vielen Fotos festgehalten.
So ist sie auch nach der Trennung in eine tiefe Krise gestürzt.
Erst in Südfrankreich kam die Künstlerin wieder zur Ruhe und widmete sich dem Malen.

Während dem Lesen habe ich mir einige Werke von Dora Maar und auch von Picasso im Internet genauer angesehen.
Ich musste feststellen, dass ich die Werke durch die Beschreibung der Entstehung und der Gedanken der Künstler die damit im Zusammenhang standen mit anderen Augen sehe.

Bettina Storks erzählt die Geschichte von Dora Maar sehr lebensnah. Ich habe viele schöne Stunden mit Dora Maar verbringen dürfen, habe aber auch viel mit ihr gelitten.
So kommt es mir am Ende vor, als hätte ich die Künstlerin persönlich gekannt.

Nach dem letzten Kapitel folgt noch ein Epilog der sich mit der Dora Maar Ausstellung 2019 in Paris und der mich auch etwas zum Schmunzeln gebracht hat.

„Dora Maar und die zwei Gesichter der Liebe“ ist ein großartiger Roman von einer großartige Autorin.

Das Bernsteinmädchen

Hans Meyer zu Düttingsdorf
Roman
erschienen im Aufbau Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar.

Das Geheimnis des Bernsteins

Argentinien 1938, Helena verliebt sich in den deutschen Matrosen Karl und verlässt ihre Heimat um mit ihm in Groß Boltenhagen an an der Ostsee zu leben.
Helena beherrscht die deutsche Sprache, da ihr Mutter deutscher Abstammung ist.
Im Krieg wird das Paar getrennt. Helena bekommt einen Sohn.
70 Jahre später vermacht Helena ihrem Sohn Robert einen Bernstein mit der Bitte in das Ort seines Vaters zu reisen.
Robert, der nichts über die Zeit seiner Mutter in Deutschland weiß reist in seinen Geburtsort Ambertshagen.

„Das Bernsteinmädchen“ von Hans Meyer zu Düttingsdorf ist ein wunderschöner Roman in dem es um ein Familiengeheimnis geht.
Die Geschichte hat zwei Zeitebenen, die in diesem Roman gekonnt miteinander verwoben werden.

In der Vergangenheit begleiten wir Helena auf ihrer Reise nach Deutschland. Erleben ihre große Liebe und den Verlust der Trennung.
Nachdem Karl eingezogen wurde steht Helena ganz alleine da.
Als Fremde kann sie noch nicht einmal auf Hilfe von Karls Familie hoffen.

Dann die Gegenwart wo Helena alt ist, stirb und Robert eben diesen Bernstein vermacht.
Robert hatte es nicht leicht. Mit seiner Mutter und ohne Vater ist er in Armut aufgewachsen.
Jetzt über 70 Jahre später reist Robert in die Heimat seines Vaters um nach seinen
Wurzeln zu suchen.
Nur sehr langsam ergibt Stück für Stück ein Bild für Robert.

Hans Meyer zu Düttingsdorf erzählt die Geschichte facettenreich und emotional.
Die Protagonisten sind gut in Szenen gesetzt und durchweg sympathisch.
Die Zeit in der Helena vor über 70 Jahren nach Deutschland gekommen ist und durch die Kriegswirren plötzlich alleine stand ist sehr gut und authentisch eingefangen.

„Das Bernsteinmädchen“ ist eine große Geschichte die so viele Facetten hat wie ein Bernstein und ihr Geheimnis nur Stück für Stück preisgibt.
Für mich ist es der 1. Roman des Autors aber es wird bestimmt nicht der Letzte sein.