Sommertage im Quartier Latin

Lily Martin
Roman
318 Seiten
erschienen im Rowohlt Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein Wohlfühlroman

Covertext:
Lola Mercier ist lange rastlos in der Welt herumgereist. Als ihre Großmutter Rose jedoch überraschend verschwindet, kehrt sie zurück in ihre Heimatstadt Paris. Mit gemischten Gefühlen begibt sie sich auf Spurensuche im Quartier Latin, dem Viertel ihrer Kindheit und Jugend. Hier begegnet sie alten Bekannten wieder wie der betagten Opernsängerin Jacobine oder dem Verkäufer Pierre, der seine Lebkuchenherzen mit klugen Sprüchen verziert. Vor allem aber verbringt Lola viel Zeit im Café des Artisans. Es ist das Herz des Viertels, hier gibt es die besten Croissants und den leckersten Café au Lait. Mit dem Besitzer Fabien verbindet Lola eine kleine romantische Erinnerung. Aber das ist lange her, und Lola will eigentlich bald weiterziehen. Doch sie ahnt nicht, wie sehr dieser Sommer in Paris ihr Leben verändern wird …

„Sommertage im Quartier Latin“ ist ein echter Sommerroman zum wohlfühlen von Lily Martin.
Lily Martin ist das Pseudonym der Erfolgsautorin Anne Stern.

Im Mittelpunkt steht Lola. In Paris geboren lebt sie schon länger nicht mehr in der Stadt.
Im Moment arbeitet sie als Kellnerin in Bordeaux.
Als ihre Großmutter verschwindet und nur eine Nachricht hinterlässt, dass man nicht nach ihr suchen soll kehrt Lola zurück nach Paris in das Viertel Quartier Latin wo sie ihre Kindheit verbracht hat.
Lola möchte herausfinden wo hin ihre Großmutter verschwunden ist, dabei stößt sie auf ein lang gehütetes Geheimnis.
Im Quartier Latin trifft Lola einige bekannte aus der Jugend, unter anderem Fabien.
Ihm gehört heute das Café des Artisans. Dort verbringt Lola viel Zeit bei Croissants und Café au Lait.

Mir „Sommertage im Quartier Latin“ hat Lily Martin mir schöne Lesestunden beschert.
Die Protagonisten waren gut beschrieben und richtig lebendig. Mir waren alle schnell sympathisch.
Die Beschreibung von Paris und besonders vom Quartier Latin hat schon ein bisschen Sehnsucht in mir wachgerufen.
Das französische Flair hat die Autorin gekonnt vermittelt.
Der Schreibstil von Lily Martin ist flüssig und gut verständlich. Sie findet immer wieder wunderschöne Worte, ja der Schreibstil ist fast poetisch.
Die französischen Worte die in den Text einfließen machen die Geschichte authentisch.

„Sommertage im Quartier Latin“ ist genau das richtige Buch wenn man im Urlaub einfach mal Abschalten möchte. Oder sich einfach nur ein paar schöne und ruhige Stunden gönnen möchte.

Der Traum vom Leben

Katharina Fuchs
Historischer Roman
458 Seiten
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer-Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Licht und Schatten der Modewelt

Die 17-jährige Luise lebt bei ihren Eltern auf dem Bauernhof in Ostfriesland
Sie hilft auf dem heimischen Hof und arbeitet im Friseursalon im Ort.
Morgens Kühe melken, dann in den Friseursalon eilen und am Abend wieder Kühe melken.
Luise findet sich immer zu groß, zu dünn und zu blass. Die Männer im Ort haben kein Interesse an Luise, überragt sie die Meisten doch um einen Kopf.
Doch dann verliebt sie sich in Nils, der Sohn des reichsten Bauer in der Umgebung.
Luise, als Tochter des ärmsten Bauer kommt für die Familie von Nils natürlich nicht infrage.
Bei einem Friseurwettbewerb lernt Luise den Startfriseur Udo Hammer kennen. Er gibt ihr die Chance als Hairstylistin mit nach Paris zu den Prét-á-porter-Shows zu kommen.
In den 1990er Jahren ist die Mode im Umbruch. Ein Modelabel nach dem anderen schießt aus dem Boden.
Kaum in Paris angekommen findet sich Luise auf dem Laufsteg wieder.
Von der Modewelt und von Paris beeindruckt muss Luise eine Entscheidung treffen.


„Der Traum vom Leben“ ist der neue Roman der Bestseller-Autorin Katharina Fuchs.
Die Geschichte liest sich wie ein modernes Märchen.

Die Protagonisten sind richtig lebendig.
Luise hat es schnell in mein Herz geschafft.
Sie durchlebt in der Geschichte innerhalb kürzester Zeit eine große Entwicklung.
Am Anfang ist sie ein großes blasses Mädchen, dass etwas naiv rüberkommt.
Sie wird in der Geschichte zusehend selbstständiger.
Es kam mir beim Lesen so vor, als ob sie sich immer mehr aufrichtet.

Es gibt viele Protagonisten die ich sehr mochte aber auch welche bei denen Vorsicht geraten ist.
Alle möchte ich nicht aufzählen.
Aber zwei sind mir noch besonders ans Herz gewachsen.
Der Restaurantbesitzer Aydin und der Choreograph Jean-Luc.
Mit ihnen hat Luise echte Freunde gefunden.

Die Modells werden meist nur mit Vornamen genannt aber jeder weiß sofort wer mit Claudia, Naomi oder Kate gemeint ist.

Zu Beginn der Geschichte liest man schon, dass es Luise in Paris zu etwas gebracht hat.
Ihre Geschichte soll aber von Beginn an erzählt werden. So führt sie zurück in das Jahr 1992 nach Ostfriesland wo alles begann.

Katharina Fuchs erzählt Luises Geschichte auf eine märchenhafte Art.
Man bekommt Einblicke in die schillernde Modewelt. Aber die Autorin zeigt auch die Schattenseiten auf.
Knebelverträge, ständiges Hungern wegen der Figur und auch der Kontakt mit Drogen ist nicht selten.
Nach den Modeschauen wird zusammen gefeiert bis zum nächsten Morgen, wobei der Alkohol reichlich fließt.

Es ist schön mit Luise, die ja vom Land kommt Paris zu entdecken.
Die Beschreibung der Stadt macht Lust Paris einen Besuch abzustatten.

Mit ihrem neuen Roman „Der Traum vom Leben“ ist es Katharina Fuchs gelungen mich total zu begeistern. Wie durch einen Sog wurde ich in die Geschichte hineingezogen.
Ich wollte das Buch kaum aus der Hand legen.

Jetzt bin ich gespannt ob es noch eine Fortsetzung geben wird. Potential dafür hätte die Geschichte.

Monsieur Jammet und der Traum vom Grand Hotel

Ines Thorn
Historischer Roman
erschienen im Blanvalet Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Die Geschichte eines außergewöhnlichen Mannes

Monsieur Hippolyte Jammet führt das Grand Hotel Le Bristol mit großer Leidenschaft.
Es ist eins der luxuriösesten Hotels in Paris.
Auch während des 2. Weltkriegs kümmert sich Monsieur Jammet unermüdlich um sein Hotel.
Als Paris von den Deutschen besetzt wird ist es seinem diplomatischen Geschick zu verdanken, dass seine Gäste weiterhin im Hotel unbehelligt bleiben.
Monsieur Jammet sorgt dafür, dass die Nazis sein Hotel nicht betreten.
Im Hotel wurden einige Kunstwerke aus dem Louvre vor dem Zugriff der Deutschen versteckt.
Als ein kostbares Gemälde verschwindet überlegt Monsieur Jammet wie er Paris retten kann.

Mit ihrem neuen Roman „Monsieur Jammet und der Traum vom Grand Hotel“ hat Ines Thorn Hippolyte Jammet ein Denkmal gesetzt.

Es ist ein interessanter Roman über ein großes Luxushotel, über einen mutigen Mann und über die deutsche Besatzung in Paris.

Ines Thorn hat mich schon mit vielen Historische Romanen begeistert.
So ist auch dieses Buch wieder ein echtes Highlight für mich.

Moniseur Jammet war mir gleich sympathisch.
Ein netter und engagierter Mensch der sein Hotel mit viel Umsicht führt.
Ich hatte immer das Gefühl, dass sich auch sein Personal im Hotel wohlfühlt.
Aber auch der Hoteldirektor kann sich auf seine Angestellten verlassen.
Es ist eine schwere Zeit. Die Deutschen haben Paris besetzt.
So hat Moniseur Jammet zusammen mit dem Direktor des Louvre einige Kunstwerke im Hotel Le Bristol versteckt.
Nur sehr vertrauenswürdige Mitarbeiter wissen darüber Bescheid.
Trotzdem verschwindet ein kostbares Gemälde von Fragonard.
Es ist bewundernswert wie sich Moniseur Jammet sich nicht nur für sein Hotel sondern für ganz Paris einsetzt.

Ines Thorn hat einen so mitreißenden Schreibstil, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
Die Autorin beschreibt die Zeit der Deutschen Besatzung in Paris sehr realitätsnah.
Anhand des Zimmermädchen Coralie, die trotzdem sie keine Jüdin ist in ein Ghetto transportiert wird erfährt man hautnah von der Verschleppung der Juden.
Es ist sehr tröstlich zu lesen, dass es Menschen wie Moniseur Jammet gab.
Er hat den Kampf für sein Hotel und für ganz Paris aufgenommen.

Ines Thorn ist für ihre genaue Recherchearbeit bekannt.
So spürt man auch bei „Monsieur Jammet und der Traum vom Grand Hotel“, dass die Autorin hinter die Kulissen des Luxushotel geblickt hat.

Stadt der Mörder

Britta Habekost
Historischer Kriminalroman
erschienen im Penguin Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar

Historischer Kriminalroman der mit einer gewaltigen Sprache daherkommt

Die Leiche des sechzehnjährigen Clément Faucogney wird gefunden.
Der Anblick entsetzt selbst den Ermittler Lieutenant Julien Vioric der im Krieg schon viel gesehen hat.
Bei seinen Ermittlungen stößt der Lieutenant auf Lysanne Magloire, eine jungen Frau die auf der Suche nach ihrer Schwester ist und sich dabei in große Gefahr begibt.
Längst schon ist sie den Surrealisten, eine Gruppe Pariser Dichter verfallen.
Noch ahnt niemand, dass diese Gruppe der Schlüssel zu den Verbrechen ist die in Paris zur Zeit verübt werden.


„Stadt der Mörder“ ist ein Historischer Kriminalroman von Britta Habekost.
Die Autorin kommt mit einer gewaltigen Sprache daher. Stellenweise ist die Geschichte fast schon poetisch geschrieben.
Sie beschreibt die Ereignisse recht bildhaft, man sieht es richtig vor seinem inneren Auge vorbeiziehen.

Die Protagonisten sind interessant.
Lieutenant Julien Vioric hat mir auf Anhieb gefallen, genau wie Lysanne. Beide tragen ihre Vergangenheit mit sich herum.

Auch die Gruppe der Surrealisten ist spannend dargestellt. Sie hat es ja wirklich gegeben.
In diesem Zusammenhang hätte ich mir ein Personenregister gewünscht wo die realen Personen hervorgehoben werden.

Beim Lesen fühlt man sich in das Paris der 1920er Jahre versetzt. Die Autorin beschreibt die Schauplätze gekonnt.
Auch ist in diesem Buch Fiktion und Realität so fein verwoben, dass man es kaum trennen kann.

„Stadt der Mörder“ ist ein historischer Kriminalroman der auch für Nicht-Krimileser sehr zu empfehlen ist.