Der Himmel über Amerika – Leahs Traum

Karin Seemayer
Historischer Roman
erschienen im Aufbau Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an NetGalley de. und an den Aufbauverlag für das Rezensionsexemplar

Auch der 3. Band hat mich wieder begeistert

Leah ist aufgeschlossen für Neues.
Voller Neugier verfolgt sie die Erfindungen der „Englischen“.
Dank ihrer Freundin Grace, von der Leah Bücher und Zeitungen bekommt erfährt sie was außerhalb der Welt der Amischgemeinde passiert.
Ihre Rumspringa, das ist die Zeit vor der Taufe, bevor die jungen Leute sich zur Amischgemeinschaft bekennen, möchte Leah nutzen um in der Stadt ihrer Tante Rachel im Laden zu helfen.
Dabei lernt sie den jungen Amerikaner Richard kennen und verliebt sich in ihn.
Leah, die immer mehr gefallen am freien Leben und schönen Kleidern findet steht vor einer schwierigen Entscheidung.
Wenn sie sich für Richard und das freie Leben entscheidet gibt es kein Zurück mehr zu ihrer Familie.

„Der Himmel über Amerika – Leahs Traum ist der 3. Band der Amish-Saga von Karin Seemayer.

Die Autorin hat mich schon mit dem 1.und 2. Band der Amish-Saga und vielen anderen Romanen begeistert.
Dabei schwimmt sie nicht mit dem Mainstream sondern findet immer eine Nische mit einem interessanten Thema.
Dafür bin ich ihr sehr dankbar.

Die Autorin schenkt bemerkenswerten Charakteren das Leben.
In diesem Buch ist es Leah, eine junge Frau voller Neugier auf das Leben.
Sie kann sich nicht vorstellen sich in einen Mann aus ihrer Gemeinde zu verlieben.
Sie sind für Leah alle wie Brüder.
Mir viel Überzeugungskraft kann sie ihren strengen Vater davon überzeugen, während ihrer Rumspringa in der Stadt bei ihrer Tante zu leben und ihr im Laden zu helfen.
Dabei kommt sie natürlich in engeren Kontakt mit den Englischen.
Leah verliebt sich in den reichen Richard und lernt das Leben von einer ganz anderen Seite kennen.

Karin Seemayer entführt ihre LeserInnen mit ihrer Geschichte in eine ganz andere Welt.
Eine Welt die mir vor dem 1. Band völlig fremd war.
Ich bin dankbar dafür, dass die Autorin mir hier einen Einblick in die Gemeinschaft der Amish gewährt hat.
Auch im 3. Band erfährt man immer noch etwas Neues über das Leben in der Gemeinde.
Interessant finde ich die Rumspringa wo sich die jungen Leute ein Bild vom Leben außerhalb der Gemeinde machen können, bevor sie sich Taufen lassen und damit endgültig für ein Leben in der Gemeinde entscheiden.

Karin Seemayer vermittelt die Informationen auf eine unterhaltsame Art und Weise.
Ihr Schreibstil ist leicht verständlich und fließend zu lesen.
Einmal angefangen möchte man das Buch nicht aus der Hand legen.
Karin Seemayer entführt ihre LeserInnen mit ihrer Geschichte in eine ganz andere Welt.
Eine Welt die mir vor dem 1. Band völlig fremd war.
Ich bin dankbar dafür, dass die Autorin mir hier einen Einblick in die Gemeinschaft der Amish gewährt hat.
Auch im 3. Band erfährt man immer noch etwas Neues über das Leben in der Gemeinde.
Interessant finde ich die Rumspringa wo sich die jungen Leute ein Bild vom Leben außerhalb der Gemeinde machen können, bevor sie sich Taufen lassen und damit endgültig für ein Leben in der Gemeinde entscheiden.
Karin Seemayer vermittelt die Informationen auf eine unterhaltsame Art und Weise.
Ihr Schreibstil ist leicht verständlich und fließend zu lesen.
Einmal angefangen möchte man das Buch nicht aus der Hand legen.

Jetzt ist die Amish-Saga mit dem 3. Band beendet und ich bin gespannt welches Thema Karin Seemayer für ihren nächsten Roman aufgreift.

Die Frauen von New York – Werte der Hoffnung

Ella Carey
Historischer Roman
erschienen im Aufbau Verlag
Übersetzt von Gabriele Weber-Jarić
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar

Großer Lesespaß

Kate Mancini ist Journalistin und kommt mit ihren Kollegen Rick Shearer und Harvey Milton nach Berlin um über die Folgen des Krieges zu berichten.
Kate und ihre Kollegen finden ein kleines Waisenmädchen in mitten der Trümmer.
Die kleine ist traumatisiert und spricht nicht. Kate kümmert sich um das Mädchen und es gelinkt ihnen es bei Bekannten von Rick unterzubringen.
Auch als Kate wieder in New York ist möchte sie weiter über politische Themen berichten.
Doch als Frau wird sie nicht ernst genommen.
Ihr Kollege und Freund Rick steigt die Karriereleiter auf und ihr werden nur Kolumnen mit Haushalts- und Modethemen angeboten.
Beim Fernsehen soll Kate dann eine Chance bekommen.
Ihr Freund Rick hingegen sieht sich Opfer einer Verleumdung.
Ihm wird vorgeworfen ein kommunistischer Sympathisant zu sein.
Kate tut alles um ihre große Liebe zu schützen.

„Die Frauen von New York – Werte der Hoffnung“ ist der zweite Band der Reihe „Töchter Amerikas“ von Ella Carey.

Die Protagonisten sind wieder interessant und man spürt deutlich wie viel schwerer es die Frauen hatten ernst genommen zu werden.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen drei Frauen.
Kate möchte wie ihre männlichen Kollegen im Journalismus Karriere machen.
Dabei möchte sie nicht in die Ecke Haushalt und Mode gepresst werden.
Sie möchte über politische Themen berichten.
Doch leider traut man ihr das als Frau nicht zu bis sie beim Fernsehen eine Chance bekommt.
Ihr Freund Rick hingegen macht Karriere bis zu einem Zeitpunkt an dem er Opfer einer Verleumdung wird. Ihm wird vorgeworfen mit Kommunisten zu sympathisieren.

Bianca, die Schwester von Kate ist so ganz anders. Sie ist so, wie man sich eine Frau in der Zeit wünscht. Doch auch Bianca hat zu kämpfen den in der Gesellschaft in der sich ihr Ehemann bewegt findet sie keine Anerkennung.

Frances ist die Mutter von Kate und Bianca.
Auch sie ist eine intelligente Frau. Doch sie hatte nicht Karriere machen wollen sondern ihr Leben ihrem Ehemann gewidmet.

Die Geschichte wird aus der Perspektive der drei Frauen erzählt.
Die Charaktere sind gut beschrieben und werden richtig lebendig.
Auch die Zeit der Handlung wird realistisch widergespiegelt.
Man spürt förmlich das Los der Frauen zu dieser Zeit.
Frauen mussten schon immer viel härter Arbeiten um gesehen zu werden.

Ella Carey hat mich mit ihren leichten und flüssigen Schreibstil begeistert.
Einmal angefangen war man schnell in einem Lesefluss und hat das Buch kaum aus der Hand legen können.

„Die Frauen von New York – Worte der Hoffnung“ ist ein Buch, bei dem das Lesen einfach Freude macht.
Ich freue mich schon auf den dritten Band der Reihe „Die Frauen von New York – Kleider der Liebe“ der im September 2022 erscheinen wird.

Die Hofgärtnerin – Sommerleuchten

Rena Rosenthal
Historischer Roman
erschienen im Penguin Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar

Der Duft der Blumen ist allgegenwärtig

Marleene und ihr Verlobter möchten sich eine eigene Gärtnerei aufbauen.
Sie möchten duftenden Flieder und prachtvolle Rhododendren züchten
Ihr Traum ist es eine Auszeichnung auf der Hamburger Gartenschau und den Titel Hofgärtnerei zu bekommen.
Doch vor ihnen liegt ein langer und steiniger Weg.
Um in kurzer Zeit eine Gärtnerei aufzubauen legt das junge Paar sogar ihre Hochzeitspläne auf Eis.
Doch auch die Konkurrenz schläft nicht. Die versuchen mit allen Mitteln das Paar von ihren Plänen abzubringen.
Wird es dem Paar gelingen ihren Traum wahr zu machen?

„Die Hofgärtnerin – Sommerleuchten“ ist der zweite Band der Hofgärtnerinnen Saga von Rena Rosenthal.
Die Autorin hat als Kind viel Zeit in der Baumschule ihrer Eltern verbraucht. All ihr Wissen und ihre Liebe zu Pflanzen sind in dieses Buch mit eingeflossen.

Die Protagonisten wurden mit viel Liebe zum Leben erweckt.
Besonders ist mir Marleene ans Herz gewachsen und ich freue mich sie wiederzutreffen.

Marleene ist eine kluge und liebenswerte junge Frau. Was hat sie für eine Ausbildung zur Gärtnerin alles auf sich genommen.
Für ihren Traum von einer eigenen Gärtnerei gibt sie sogar ihre Hochzeitspläne fürs erste auf.

Auch Julius ist ein toller Charakter. Er wurde, wegen seiner Beziehung zu Marleene von seinen Eltern aus der heimischen Hofgärtnerei vertrieben.
Jetzt möchte er mit Marleene zusammen eigene Wege.

Es gibt noch einige tolle Charaktere.
Da ist Konstantin, der Bruder von Julius der weiterhin in der Hofgärtnerei arbeitet und die Schwester Rosalie die nach einem geeigneten Heiratskandidaten sucht.
Sie alle habe ich im ersten Band schon kennen und lieben gelernt.
Es ist schön die Entwicklung, ob positiv oder negativ von den Protagonisten mitzuerleben.

Die Geschichte wird aus der Sicht verschiedener Charaktere erzählt.
Der Schreibstil von Rena Rosenthal ist flüssig und leicht verständlich. Die Geschichte ist fesselnd und sehr facettenreich erzählt.
Die Zeit der Handlung wird authentisch widergespiegelt.
Das Buch mit über 700 Seiten hat sich sehr schnell gelesen.
Besonders gefallen haben mir die eingeworfenen lateinischen begriffe der Pflanzen und das Plattdeutsch, was immer mal wieder eingestreut wurde. Es macht die Geschichte besonders authentisch.

Am Ende der Geschichte gibt es noch einiges interessantes zu entdecken.
Die Historische Gärtnerei und das Setting werden noch einmal erläutert und plattdeutsche Begriffe erklärt.

Mit „Die Hofgärtnerin – Sommerleuchten“ hat die Autorin eine wunderbare Fortsetzung veröffentlicht.
Ich kann ich es kaum erwarten bis im nächsten Jahr der 3. Band erscheint.

Die Frauen vom Inselsalon

Sylvia Lott
Historischer Roman
erschienen bei Blanvalet
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an LovelyBooks für die Leserunde

gelungener Auftakt der Norderney Saga

Zwei junge Frauen, ein Friseursalon und die wunderschöne Insel Norderney.
Frieda träumt davon im Inselsalon Fisser zu arbeiten.
Dank der Hilfe ihrer Freundin Grete geht ihr Traum in Erfüllung.
Im Friseursalon lernt Frieda eine ganz neue und aufregende Welt kennen.
Sie hat Geschick und ein Händchen welche Frisur zu welchem Typ passt.
Das bringt ihr allerdings auch die Missgunst der Tochter des Hauses ein.
Als Frieda Joseph Graf Ritz zu Gartenstein kennenlernt und sich in ihn verlieb gerät ihr Leben ins Wanken.
An eine Verbindung ist nicht zu denken. Der Standesunterschied ist zu groß und der Graf ist verlobt.
Frieda wird vor eine schwierige Entscheidung gestellt.
Grete ist die Tochter einer wohlhabenden Berliner Familie.
Ihre Asthma und ihre Hautkrankheit lässt sie jedes Jahr nach Norderney in die Sommerfrische kommen.
Hier wird ihr Leiden gelindert.
In Frieda hat sie eine wahre Freundin gefunden, auch wenn die Eltern dem Inselmädchen erst skeptisch gegenüber stehen.
Die Eltern möchten Grete so bald wie möglich mit einem reichen Mann verheiraten.
Doch Grete möchte gerne eine Ausbildung im Seehospiz machen und mit den Kindern zusammenarbeiten.
Auf Norderney lernt Grete den jungen angehenden Arzt Max kennen.
Die zwei verlieben sich ineinander, verlieren sich dann aber aus den Augen.
Als sie sich wieder treffen bricht der erste Weltkrieg aus.

„Die Frauen vom Inselsalon“ ist der erste Band der Norderney-Saga von Sylvia Lott.
Die Autorin entführt die LeserInnen nach Norderney Anfang des 20. Jahrhunderts.

Die Charaktere sind gut gezeichnet und sehr sympathisch.
Frieda und Grete waren mir die liebsten Charaktere.
So unterschiedlich die zwei Mädchen aufgewachsen sind, so gut verstehen sich die Beiden.
Zum ersten Mal treffen die zwei Mädchen am Strand aufeinander. Grete soll eine Badekur machen, hat aber Angst ins Wasser zu gehe.
Mit Friedas Hilfe überwinde sie die Angst.
Die Beschreibung der Badekarren und wie sie mit Hilfe der Badedienerinnen ins Wasser geschoben werden ist sehr anschaulich.
Ab diesem Zeitpunkt treffen sich die Mädchen immer wenn es ihnen möglich ist.
Schon bald arbeitet Frieda im Inselsalon.
Hier lernt man die Inhaber Fritz und Jakomina Fisser kennen.
Der Friseursalon ist ein Ort wo viele Menschen zusammenkommen und somit auch ein Ort für Klatsch und Tratsch.
Auch Prominente wie Reichskanzler von Bülow lasse sich von Fritz Fisser bedienen.
Somit wird gekonnt einiges aus der Weltpolitik mit in die Geschichte eingeflochten.
Auch der Sohn der Fissers, Hilrich ist ein interessanter Charakter.
Er soll eines Tages den Salon übernehmen und geht für einige Zeit nach Berlin um sich das nötige know how zu holen.
Das ist aber nicht der einzige Grund. Er hat ein Geheimnis das nicht an die Öffentlichkeit geraten darf.

Sylvia Lott hat einen unterhaltsamen und schnörkellosen Schreibstil.
Schon nach wenigen Seite war ich mitten in der Geschichte drin.
Die Beschreibung der Insel ist sehr anschaulich. Es hat bei mir die Lust geweckt die Insel einmal zu besuchen.
Es macht auch große Freude die Entwicklung der Charaktere mitzuerleben.
Gerade Frieda und Grete durchleben in der Geschichte eine große Entwicklung

Nachdem man mit den Charakteren vertraut ist und die Geschichte ihren Lauf genommen hat gibt es immer mal wieder Zeitsprünge.
Hier war ich manchmal etwas verunsichert in welchem Jahr man sich befindet.
Ich hätte mir manchmal eine Jahresangabe am Anfang eines Kapitels gewünscht.

In ihrem Nachwort bekräftigt die Autorin noch einmal, dass es sich um eine fiktive Geschichte handelt.
Doch die eingeflochtenen Namen von historischen Persönlichkeiten oder Titel und Texte von Liedern dieser Zeit lassen die Geschichte sehr authentisch wirken.

Am Ende gibt es noch eine Leseprobe zum zweite Band die mich jetzt schon sehr neugierig gemach hat.

Lebenssekunden

Katharina Fuchs
Historischer Roman
erschienen im Droemer Knaur Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein Stück deutscher Geschichte, ergreifend erzählt

Angelika Steins Herz schlägt für die Fotografie.
Doch als sie von der Schule fliegt, denkt sie ihren Traum begraben zu müssen.
Wer gibt ihr ohne Schulabschluss eine Lehrstelle.
Doch dann bekommt sie eine Chance von einem Fotografen, der vor Kurzem aus der DDR gekommen ist.
Christine Magold ist eine junge Leistungsturnerin, sie soll die DDR bei den Olympischen Spielen zu vertreten.
Doch ist das wirklich ihr Traum?
1961 als die Mauer gebaut wurde treffen die beiden jungen Frauen aufeinander.

Zwei Frauen, zwei Leben, eine Fotografie.
Die Geschichte der ersten deutschen Foto-Journalistin und einer Leistungsturnerin aus der DDR – ein bewegendes Stück Zeitgeschichte

„Lebenssekunden“ von Katharina Fuchs erzählt die Geschichte von Angelika und Christine.
Die zwei Mädchen wachsen ganz unterschiedlich auf. Angelika in Kassel und Christine in Ost Berlin.

Angelika ist mit Leib und Seele Fotografin. Sie hat den richtigen Blick und ein Händchen für den richtigen Moment.
Sie liebt es im Labor zu stehen und mit anzusehen wie ihre Bilder entstehen.
Dabei sah es, nachdem sie von der Schule geflogen ist nicht so aus als würde sie die Chance eine Beruf zu erlernen bekommen.

Christine wächst in Ost Berlin auf. Seit sie ein kleines Kind war wurde sie für den Leistungssport trainiert.
Ihre Mutter träumte von der Karriere die ihre Tochter machen würde.
Christine bekam dann auch die Chance bei den Olympischen Spielen in Melbourne teilzunehmen.
Die Strapazen die Christine für den Erfolg erleiden muss sieht die Mutter nicht. Keiner fragt ob es auch das ist was Christine eigentlich möchte.

Katharina Fuchs fängt auch in diesem Romane die Zeit sehr authentisch ein. Sie erzählt wie unterschiedlich das Leben im Westen und Osten ist.

So bekommt Angelika im Westen eine Chance ihren Traum zu erfüllen. Auch wenn der Stellenwert der Frau immer noch zu wünschen übrig lässt geht Angelika ihren Weg.
Als eine der ersten Foto-Journalistinnen muss sie sich in einer Männerwelt behaupten.

Christine hat die Chance an den Olympischen Spielen teilzunehmen.
Hier wird eingehend beschrieben was Leistungssport in der DDR für einen Stellenwert hatte.
Es bedeutete viel Verzicht und harter Drill. Christine musste einfach funktionieren.
Ob sie das wirklich wollte, dass hinterfragte niemand.

Der Roman ist mit sehr viel Einfühlungsvermögen und Emotion geschrieben.
Die Autorin bringt ihren LeserInnen ein Stück Zeitgeschichte auf unterhaltsame Art näher.
Mich hat die Geschichte der zwei jungen Frauen sehr berührt. Vor allem die Geschichte von Christine hat mich Emotional berührt und auch die eine oder andere Träne verdrücken lassen.

Katharina Fuchs versteht es ihre LeserInnen zu fesseln und mit ihren Geschichten zu begeistern.

Das Glück unserer Zeit – Der Weg der Familie Lagerfeld

Heike Koschyk
Historischer Roman
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar

Interessante Geschichte über die Familie Lagerfeld

Der junge Otto Lagerfeld wollte in Südamerika sein Glück als Kaufmann versuchen.
Nach Jahren der Abwesenheit besucht er seine Familie in Hamburg, als er auf dem Weg nach Wladiwostok war, wo er amerikanische Dosenmilch verkaufen wollte.
Dort trifft er Theresia wieder, die Schwester eines Freundes und ist von ihr verzaubert.
Trotzdem reist er weiter um seine Geschäfte zu tätigen.
Als der Krieg ausbricht gerät Otto in sibirische Gefangenschaft.
Den Glücksbringer, ein vierblättriges Kleeblatt, dass ihm Theresia gegeben hat träg er immer bei sich.
So wagt er die Flucht aus der Gefangenschaft in der Hoffnung seine Familie wiederzusehen und sich seinen großen Traum zu erfüllen.

„Das Glück unserer Zeit – Der Weg der Familie Lagerfeld“ ist der erste Band einer Dilogie über Otto Lagerfeld und seine Familie von Heike Koschyk.
Schon als ich den Klappentext gelesen hatte, wusste ich das wird mein Buch und so ist es auch gekommen.
Die Autorin gewährt ihren LeserInnen einen bisher nicht gekannten Einblick in das Leben des erfolgreichen Unternehmers.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass als ich Kind war immer eine Dose „Glücksklee“ auf dem Kaffeetisch stand.
Jetzt hat das Glücksklee auf der Dose und der Name für mich eine Bedeutung bekommen.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Otto Lagerfeld.
Man begleitet ihn auf seinen Reisen, die sehr schön und bildlich beschrieben werden.
Auch der Werdegang von Otto Lagerfeld wird sehr ausführlich und spannend erzählt.
Aus dem jungen Otto Lagerfeld der einst nach Südamerika aufbrach wurde der Unternehmer Otto Lagerfeld, der Lagerfeld & Co und später die Glücksklee Milchwerke gegründet hat.

Aber auch die Familie Lagerfeld, Ottos Eltern und Geschwister verliert man in der Geschichte nicht aus den Augen.

Die Protagonisten waren mir durch die Reihe sympathisch.
Man konnte sich in jede Person gut eindenken.

Die Geschichte ist recht komplex. Ich habe etwas Zeit gebraucht bis ich richtig darin versinken konnte. Die Zeit muss man der Lektüre aber unbedingt zugestehen.

Die Autorin schreibt in ihrem Nachwort, dass die Nachkommen von Otto Lagerfeld ihr einen wahren Schatz für ihre Recherche zur Verfügung gestellt haben.
So erzählt Heike Koschyk auch eine sehr lebensnahe und authentische Geschichte.

Natürlich enthält ein Roman auch immer einen Anteil an Fiktion. Die Autorin hat aber Fiktion so fein mit der Realität verwoben dass man Realität und Fiktion nicht mehr trennen kann.

Am Ende gibt es noch einmal einen Überblick über die wichtigsten Personen mit einer Kurzbeschreibung. Das Gleiche gibt es auch noch einmal über berufliches und über die Reisen von Otto Lagerfeld.
Das wahr noch einmal ein interessantes Extra für mich.

Jetzt freue ich mich schon sehr auf den 2. Teil „Das Glück unserer Zeit – Das Vermächtnis der Familie Lagerfeld der Ende August erscheinen soll.

Die Radioschwestern – Klänge einer neue Zeit

Eva Wagendorfer
Historischer Roman
erschienen im Penguin Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar

Als das Radio noch in den Kinderschuhen steckte

In einem sind sich die drei Frauen Gesa, Inge und Margot einige, ihre Zukunft ist das Radio. Sie sind nach Frankfurt gekommen um sich einen Traum zu erfüllen.
Alle drei haben eine Anstellung beim Südwestdeutschen Rundfunkdienst in Frankfurt bekommen.
Gesa möchte Hörspielsprecherin werden, ihre Stimme soll überall zu hören sein.
Inge möchte eine berühmte Sängerin werden.
Und Margot möchte als Cellistin im Rundfunkorchester spielen.
Als Frauen müssen sie allerdings gegen alte Konventionen kämpfen.
Doch die drei Frauen geben sich gegenseitig den Mut und die Kraft ihre Träume zu verwirklichen.

„Die Radioschwestern – Klänge einer neuen Zeit“ ist der erste Band der Radioschwestern Saga von Eva Wagendorfer.

Die Autorin entführt ihre LeserInnen nach Frankfurt in das Jahr 1927.
Was heute gar nicht mehr wegzudenken ist steckte damals in den Kinderschuhen.
Es ist interessant de Entwicklung des Radios zu verfolgen.

Die Geschichte wird aus der Perspektive dreier Frauen erzählt die eine Anstellung beim Südwestdeutschen Rundfunkdienst in Frankfurt bekommen heben. Alle haben einen Traum und die Hoffnung ihn beim Rundfunk verwirklichen zu können.

Gesa, sie lebt den Traum, dass ihre Stimme im Radio überall zu hören sein wird.
Sie möchte frei und unabhängig sein.

Inge ist die Sekretärin des Rundfunkintendanten. Sie träumt davon als Sängern Erfolg zu haben.

Margot ist Cellistin im Rundfunkorchester.
Doch der Dirigent macht es ihr als einzige Frau im Orchester nicht leicht.
Ihren Traum möchte Margot aber nicht aufgeben.

Die drei Frauen unterstützen sich gegenseitig damit ihre Träume in Erfüllung gehen.

Die Protagonisten waren mir gleich sympathisch.
Ich habe es genossen mich von ihnen durch die Geschichte führen zu lassen.

Eva Wagendorfer vermittelt interessante Einblicke in die damalige Entwicklung des Radios.
Die Zeit der 1920er Jahre beschreibt sie sehr authentisch.
Das historische Frankfurt wird von der Autorin gut beschrieben und das freut mich als Frankfurterin ganz besonders.
Auch fließt manchmal etwas vom hiesigen Dialekt mit ein, was die Geschichte noch glaubhafter macht.

Die einzelnen Kapitel sind liebevoll mit einer Radionachricht versehen.
Am Ende gibt es ein Glossar indem Begriffe und auch historische Persönlichkeiten erläutert werden.

Eva Wagendorfer hat eine angenehme Art ihre Geschichte zu erzählen.
Interessante Fakten werden sehr unterhaltsam verpackt.
Mir hat das Buch schöne Lesestunden geschenkt und ich freue mich jetzt schon auf den 2. Band der im März 2023 erschienen soll.


Der Weg der Teehändlerin (Die Ronnefeldt-Saga)

Susanne Popp
Historischer Roman
erschienen im S. Fischer Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den S. Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar

Eine gelungene Fortsetzung

Friederike Ronnefeldt führt das Teegeschäft nach dem Tod ihres Mannes weiter.
Dabei hat sie es als Frau und Mutter von 5 Kindern nicht einfach. Sie muss sich voll und ganz auf ihren Prokuristen verlassen können.
Der ist allerdings von der alten Schule und hält nicht viel von Friederikes Änderungsvorschlägen.
Bald schon ist die jüngere Generation bereit das Geschäft zu übernehmen.
Der Älteste Carl, der das Geschäft übernehmen soll, macht seine Ausbildung in Hamburg.
Wilhelm der jüngere soll auch einmal in das Geschäft mit einsteigen, interessiert sich aber mehr für die Malerei.
Fritz der jüngste wird einmal die Schreinerei seines Onkels übernehmen.
Die Mädchen machen Friederike am meisten Sorgen.
Elise möchte nicht heiraten, sie will Lehrerin werden und ihren Lebensunterhalt selbst verdienen und Mine möchte Schauspielern werden.

„Der Weg der Teehändlerin“ ist der zweite Band der Ronnefeldt-Saga von Susanne Popp.
Das Buch ist wunderschön gestaltet. Auf der Innenseite ist ein Bild mit Blick auf Frankfurt Mitte des 19. Jahrhunderts.

Der Handlungsort ist Frankfurt in den Jahren 1853 und 1854.
Für mich als eingefleischte Frankfurterin ist das natürlich ein Highlight.
So bin ich ganz schnell tief in die Geschichte eingetaucht. Die Plätze der Handlung sind mir alle bekannt.
Noch heute gibt es ein Geschäft der Firma Ronnefeldt in der Frankfurter Innenstadt und immer wenn ich zu einem Einkaufsbummel auf die Zeil gehe mache ich dort einen Halt um mich bei einer Tasse Tee auszuruhen.

Die Geschichte ist wunderschön und authentisch erzählt.
Susanne Popp hat tolle Charaktere zum Leben erweckt.
Natürlich gefällt mir Friederike Ronnefeldt am besten.
Nach dem Tod von Tobias Ronnefeldt und einer längeren Krankheit musste sie sich etwas aus dem Geschäft zurückziehen.
Ihr Prokurist, der die Leitung des Geschäfts inne hat ist Innovationen gegenüber nicht sehr aufgeschlossen.
So vermisse ich etwas die Ideen und Neuerungen die Friederike im ersten Band eingebracht hat.

Auch die nächste Generation spielt in diesem Band eine große Rolle.
Es ist schön die Entwicklung der fünf Kinder mitzuerleben.
Carl und Wilhelm werden auf die Übernahme der Firma vorbereitet.
Wobei es nicht immer klar ist ob die Kinder auch bereit sind diesen Weg zu gehen.
Elise und Mine wollen sich beide nicht mit dem konventionellen Leben einer Frau in der damaligen Zeit zufriedengeben.
Elise möchte Lehrerin werden und Mine Schauspielerin.
Das bedeutet für Friederike viel Aufregung und großes Geschickt die Mädchen in die rechten Bahnen zu lenken.

Die Jahre der Handlung 1853-1854 werden realistisch aufgezeigt.
Man kann sich an Hand der Geschichte gut vorstellen wie das Leben zu dieser Zeit war.
Die Kapitel sind meist kurz und liebevoll mit einer Überschrift versehen.
Am Ende, im Epilog macht die Geschichte einen Zeitsprung in das Jahr 1889.
Hier lernt man schon die neue Generation kennen, die in absehbarer zeit die Geschicke der Firma übernehmen wird und im dritten Band bestimmt eine große Rolle einnimmt.

Susanne Popp erzählt ihre Geschichte in einer unterhaltsamen und leicht verständlichen Art. Es macht einfach nur Freude zu lesen wie die Protagonisten ihr Leben und die vielen schwierigen Gegebenheiten meistern.
Die Autorin lässt auch einiges an Zeit- und Lokalkolorit in das Buch mit einfließen. Ich kann mich z. B. noch erinnern, wie in meiner Kindheit das Wasser vom Main immer wieder einmal bis zum Römerberg stieg.

„Der Weg der Teehändlerin“ ist ein rundum gelungener Auftakt einer Saga der Kaufmannsfamilie Ronnefeldt aus Frankfurt.
Ich freue mich jetzt schon auf den dritte Band „Das Erbe der Teehändlerin“ der im Frühling 2023 erscheinen wird.

Das Grand Hotel – Die der Brandung trotzen

Caren Benedikt
Historischer Roman
erschienen im Blanvalet Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar.

Grandioses Ende einer großen Familiensaga

Bernadette von Plesow sorgt sich um das Leben ihres Sohnes.
Constantin sitzt im Gefängnis und wartet auf seinen Prozess.
Er hat sich mit der Unterwelt eingelassen und jetzt heißt es die Konsequenzen zu tragen.
Ihm droht sogar die Todesstrafe.
Bernadette unternimmt alles was in ihrer Mach steht um ihrem Sohn eine so geringe Strafe wie möglich zu ermöglichen.
Dabei kommt auch Bernadette der Unterwelt recht nahe.

„Das Grand Hotel – Die der Brandung trotzen“ ist der dritte und letzte Band einer großen Familiensaga von Caren Benedikt.
Caren Benedikt ist das Pseudonym der Schriftstellerin Petra Mattfeld deren Bücher mehr im Genre Krimi und Fantasy angesiedelt sind. Mir war die Autorin vor dieser Familiensaga besser unter ihrem Pseudonym Ellin Carsta bekannt unter dem sie erfolgreich die Hansen Saga und die Falkenbach Saga veröffentlicht.

In ihrem Roman „Das Grand Hotel – Die der Brandung trotzen“ begleiten wir die Protagonisten wieder nach Rügen und nach Berlin.
Bernadette von Plesow sorgt sich um Constantin der sich mit den falschen Leuten angelegt hat. Die wollen ihm jetzt sogar einen Mord anhängen. Das könnte die Todesstrafe bedeuten.
Bernadette von Plesow wartet in Berlin bis ihrem Sohn der Prozess gemacht wird. In der Zeit des Wartens unternimmt sie alles was in ihrer Macht steht um ihren Sohn zu retten.
In der Zwischenzeit nimmt sich Josephine dem Hotel von Constantin an. Aus dem vernachlässigten Grand möchte sie ein Künstlerhotel machen.

Die einzelnen Protagonisten haben in den drei Bänden eine große Entwicklung durchlebt. Nicht immer zum positiven.
Ich habe aber alle sehr gerne begleitet und viele sind mir sehr ans Herz gewachsen.

Die Zeit der Handlung wird hervorragend eingefangen.
Die Autorin spiegelt das Leben in den 1920er Jahren authentisch wider.

Der Schreibstil von Caren Benedikt ist fließend und gut verständlich.
Schnell hatte ich wieder Bilder im Kopf.
Nach den ersten Seiten ist man wieder ganz tief in die Geschichte eingetaucht und möchte das Buch nicht aus der Hand legen.
Für diesen letzten Band hat die Autorin noch einmal alle Register gezogen und der Saga ein grandioses Ende beschert.

Doch das Ende kam viel zu schnell und mit einem weinenden Auge musste ich mich von den liebgewonnenen Charakteren verabschieden.

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein wilder Tanz

Helene Sommerfeld
Historischer Roman
erschienen im dtv Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar.

Spannend und interessant, der Abschluss einer tollen Trilogie

Die Polizeiärztin Magda Fuchs behandelt eine schwerverletzte Frau.
Leider überlebt die Patientin nicht und Magda versucht mehr über die Frau herauszufinden. Die Frau ist, laut einer Freundin eine Millionärin, die das Leben in Berlin mit Damen und Herren aus den höchsten Kreisen genossen hatte. Als Magda mehr über die Frau herausfinden will, kommt sie einigen Menschen in die Quere.
Magda erinnert sich aber auch an ein Versprechen, dass sie sich gegeben hat.
Sie wollte den kleinen Otto finden, der vor einigen Jahren verschleppt wurde.
Es gibt die Möglichkeit den Jungen anhand der Fingerabdrücke zu identifizieren. Aber das heißt, es müssen viele Jungs überprüft werden.
Elke, die Schwester von Otto macht Magda auf ein Merkmal an Otto aufmerksam.
Nachdem ein Junge gefunden wird auf den die Beschreibung passt stellt sich die Frage, ist es wirklich Otto?

„Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein wilder Tanz“ ist der dritte und letzte Band einer spannenden und interessanten Trilogie von Helene Sommerfeld.
Helene Sommerfeld ist das Pseudonym eines in Berlin lebenden Autorenehepaars.
Sie bezeichnen sich selbst als Yin und Yang.
Und wenn man das Buch so liest kann man dem nur zustimmen, sie ergänzen sich wunderbar.
Die Geschichte ist wie aus einer Feder geschrieben.

Die Autoren entführen ihre LeserInnen im dritten Band ins Berlin der 1924-1926 Jahre.
Auch hier wird die Zeit wieder sehr authentisch beschrieben.
Vor allem die Stellung der Frau steht im Vordergrund.
Aber auch die medizinische Weiterentwicklung findet Erwähnung.

Auch die Charaktere sind wieder gut in Szene gesetzt.
Es ist schön wieder all die bekannten Figuren zu treffen.
Magda Fuchs hat in den drei Bänden eine große Entwicklung durchlaufen.
Mittlerweile ist aus Magda Fuchs Magda Mehring geworden.
Sie ist verheiratet und hat ihre eigene Praxis.
Die Arbeit in der Praxis und der Polizeistation bedeutet für Magda einen großen Spagat.
Den kleinen Otto den wir im ersten Band kennengelernt haben und der verschleppt wurde hat sie nicht vergessen. Sie setzt alles dran den Jungen zu finden.

Auch Celia hat sich weiterentwickelt.
Sie ist mit einem Millionär verheiratet und Mutter.
Sie studiert Medizin und nebenbei plant sie den Bau eines Hauses mit Wohnungen zum Vermieten. Aus dem jungen Mädchen ist eine selbstbewusste und starke Frau geworden.

„Die Polizeiärztin Magda Fuchs – Das leben, ein wilder Tanz“ ist spannend und gleichzeitig sehr unterhaltsam. Es hat etwas von Krimi und Historischem Roman, meine beiden liebsten Genre.

Jetzt heißt es Abschied nehmen von den liebgewonnenen Charakteren.
Ich habe die Trilogie mit großem Vergnügen gelesen.

Man darf sich auch schon auf ein neues Werk des Autorenpaares freuen.
„Die Töchter der Ärztin“ erscheint im November 2022.