Die Senckenberg-Saga – Spuren einer fernen Zeit

Birgit Borchert
Historischer Roman
592 Seiten
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar

Eine Geschichte so lebendig wie ein Film

Frankfurt 1907, Sophie von Mayden ist, seit sie mit ihren Schulkameradinnen das Senckenberg Museum besucht hat und im Lichthof den großen Diplodocus longus gesehen hat klar, eines Tages möchte sie auch nach Dinosaurierknochen suchen und an ihnen Forschen.
Dafür möchte sie gerne Paläontologie und Geologie studieren.
Doch als Frau stehen da die Chancen schlecht. Außerdem möchten ihre Eltern, dass Sophie bald standesgemäß heiratet.
Davon will Sophie zur Zeit aber nichts wissen.
Durch ihre Beharrlichkeit bekommt sie eine Anstellung am Senckenberg Museum.
Dort trifft sie auf den Doktoranden Paul Klüver. Sophie verliebt sich in Paul Klüver.
Doch der Doktorand kommt aus einfachen Verhältnissen und ist somit keine gute Partie.
Paul Klüver bekommt die Möglichkeit zu einer Expedition nach Deutsch-Ostafrika zu gehen. Sophie setzt alle Hebel in Bewegung um gleichfalls an der Expedition teilzunehmen.

Wird ihr das als Frau gelingen?

„Die Senckenberg-Saga – Spuren einer fernen Zeit“ von Birgit Borchert ist ein wunderschöner Roman.
Die Beschreibungen sind so lebendig, in meinem Kopf sind sehr schnell Bilder erschienen.

Im Mittelpunkt steht Sophie von Mayden.
Sophie ist intelligent und mutig.
Sie steht kurz davor ihr Lehrerinnenseminar abzuschließen.
Dann hat sie 13 Jahre die Schule besucht.
Ihr großer Traum ist es Paläontologie und Geologie zu studieren.
Doch ihre Eltern sind dagegen.
Frauen werden ab 1908 zwar an der Universität zugelassen aber sie haben noch keine Möglichkeit das Abitur zu machen.
Ihre Eltern halten ihr Vorhaben für Flausen die sie sich in den Kopf gesetzt hat und drängen auf einen standesgemäße Heirat.
Ich habe Sophie schnell ins Herz geschlossen und für ihren Mut bewundert.

Ihre jüngere Schwester Charlotte verlässt zur gleichen Zeit wie Sophie die Schule. Sie hat die Hörehetöchterschule 10 Jahre besucht und ihren Abschluss gemacht.
Sie träumt davon Malerin zu werden.
Bei Charlotte habe ich das Gefühl, dass sie sich als Nesthäkchen bei den Eltern viel mehr Freiheit erkämpfen kann.
Durch die Malerin Ottilie Roederstein die am Städel Kunstinstitut in Sachsenhausen ihr Atelier hat bekommt Charlotte Kontakte zu den Frauenrechtlerinnen.
Auch Charlotte habe ich schnell in mein Herz geschlossen. Sie ist ein kleiner Wirbelwind und versteht ihrem Willen bei ihrem Vater Gehör zu verschaffen.

Die Eltern sind eigentlich für die damalige Zeit nicht zu streng mit ihren Töchtern.

Das Verhalten der Eltern spiegelt nur die Zeit wider und die wenigen Rechte die einer Frau zugestanden werden.
Doch die Mädchen wissen wie sie ihren Vater um den Finger wickeln können.
Die Mutter ist sehr auf den Stand bedacht aber wie es die Zeit will hat der Vater immer das letzte Wort.

Die Geschichte führt die Leser*innen nach Frankfurt und in das Senckenberg Museum.
Da ich in Frankfurt lebe sind mir die Orte, die die Charaktere in der Geschichte besuchen gut bekannt. Auch im Senckenberg Museum bin ich schon einige Male gewesen.
Die Leser*innen begleiten Sophie auf einem Stück ihres Lebensweges.
Gerade zu dieser Zeit stehen für Sophie große Entscheidungen an.
Es stellt sich die Frage, wird ihr Lehrerinnenexamen für ein Studium anerkannt?
Kann Sophie trotz der Einwände ihrer Eltern an die Universität gehen?
Als Leser*in ist man hautnah dabei als Sophie ihre Arbeit im Senckenberg Museum beginnt und auch wie sie den Doktoranden Paul Klüver kennenlernt.

Aber es gibt auch noch andere Schauplätze wie die Universitätsstadt Marburg, sowie Deutsch – Ostafrika wo am Tendaguru die wohl größten Dinosaurierknochen gefunden wurden.

Viele Historische Ereignisse finden ihren Platz in der Geschichte was das Ganze so authentisch macht.
Birgit Borchert hat sich für diese Geschichte ein enormes Wissen über die Dinosaurierforschung und die Geologie angeeignet, wofür ich sie sehr bewundere.
Dieses Wissen teilt sie mit ihren Leser*innen.
Gut verständlich und unterhaltsam lässt die Autorin immer wieder wissenschaftliche Erkenntnisse in den Text mit einfließen.
Ich fand das sehr spannend.
Besonders gefesselt haben mich die Ausgrabungen am Tendaguru.

Birgit Borchert hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Sie erzählt recht bildhaft, man könnte sich glatt einen Film vorstellen.
Beim lesen merkt man wie akribisch die Autorin für dieses Buch recherchiert hat.
Am Ende gibt es noch einmal einen Zeitstrahl mir den wichtigsten Historischen Ereignissen und eine lange Liste mit Historischen Persönlichkeiten die einen Platz in der Geschichte innehatten.
An Hand dieser Aufführungen ist mir noch einmal mehr bewusst geworden welche Arbeit die Autorin in ihr Werk gesteckt hat.
Es scheint mir als wäre diese Geschichte ein Herzenswerk von Birgit Borchert.

„Spuren einer fernen Zeit“ war für mich ein großes Lesevergnügen.
Gerne möchte ich wissen wie es mit Sophie und Charlotte weitergeht.
Ich hoffe sehr, dass Birgit Borchert und der Bastei Lübbe Verlag sich für eine Fortsetzung entscheiden.

Racheherz

Leo Born
Thriller
erschienen bei beTHRILLED
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an die Lesejury für die Leserunde

Pageturner

In der Nähe von Frankfurt wurde eine Frauenleiche gefunden.
Die Todesursache sieht nach Herzstillstand aus. Was gegen einen natürlichen Tod spricht, ist die Tatsache, dass die Leiche vergraben wurde.
Das Team rund um Hauptkommissar Jack Diehl übernimmt die Ermittlungen.
Doch es dauert nicht lange bis die nächsten Leichen auftaucht.
Auf den ersten Blick haben die Taten nichts miteinander zu tun. Doch Hauptkommissar Jack Diehl ist sich sicher, dass die Taten in Verbindung zueinander stehen.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Abteilung 4 für Schwere und Organisierte Kriminalität, nachdem Robert Kornfeld nach einem Ermittlungsfehler seinen Platz räumen musste eine neue Leitung bekommt.
Oreana Massoudi ist die neue Kommissariatsleiterin. Sie setzt das Team unter Druck und will schnelle Ermittlungsergebnisse.
Dabei tritt sie nicht nur Jack Diehl sondern auch der Profilerin Viola Hendriks auf den Fuß.

„Racheherz – Der Schrecken in dir“ ist der 2. Band der Jack Diehl Reihe von Leo Born.
Seine erfolgreiche Mara Billinky Reihe umfasst mittlerweile schon 7 Bände.
Die neue Reihe mit Jakob Diehl ist nach dem 1.Band bestimmt genauso erfolgreich.
Leo Born hat ein Händchen dafür Protagonisten ins Leben zu rufen die ihre Ecken und Kanten haben und nicht mit dem Mainstream schwimmen.

Kommissar Jakob Diehl wird nur Jack genannt.
Er ist der Cowboy im Kommissariat.
Sein Markenzeichen sind seine geliebten Cowboystiefel und sein Handyklingelton „Ring of Fire“.
Auch sonst liebt er Musik von Johnny Cash und sein Kuhflecken-Sofa.
Er vermisst seinen Freund und Mentor Robert Kornfeld.
Mit der neuen Leiterin steht er auf Kriegsfuß.

Viola Hendrick ist Profilerin und dazu noch die Ex von Jack.
So ganz vergessen hat sie Jack allerdings noch nicht.
Doch wenn beide zusammen in einem Raum sind kommt es einen vor, sie sind wie Feuer und Wasser.
Mit der neuen Kommissariatsleiterin tut sich beide schwer.

Berenice Silva Benevides, kurz die Brasilianerin genannt ist Tatortfotografin.
Sie ist noch nicht lange im LKA aber mit Jack hat sie schon ihre Bekanntschaft gemacht.

Die neue Kommissariatsleiterin Oreana Massoudi ist sehr ehrgeizig.
Sie will schnelle Erfolge und bringt dadurch auch ihr Team in Gefahr.
Mit ihr komme ich bisher genausowenig klar wie Jack und Viola.

Dass sind die 4 Charaktere die, die LeserInnen in der neuen Thriller-Reihe begleiten werden.
Jeder der Charaktere ist auf seine Weise interessant.
Robert Kornfeld der frühere Leiter des Kommissariats vermisse ich.
Jack und Robert waren schon ein gutes Team. Aber vielleicht kommt er ja doch noch zurück.

Das LKA Hessen ist in Wiesbaden beheimatet.
Die Mordfälle passieren rund um Frankfurt.
Die Opfer stammen auch alle aus dem Großraum Frankfurt.
Wenn die Ermittler an einem Leichenfundort in Frankfurt ankommen, warte ich immer darauf, dass Mara Billinsky um die Ecke kommt.
Schließlich jagen die Ermittler vom LKA ja in ihrem Revier.
Vielleicht ermitteln Mara und Jack ja irgendwann einmal zusammen.

Die Mordfälle sind grausam, die Ermittlungen laufen lange ins Leere.
Zwischendurch gibt es immer kurze Szenen die mit „Sina in der Wüste“ betitelt sind.
Was es mit Sina auf sich hat erfährt man erst ziemlich am Ende.
Man weiß nur, dass die junge Frau in einer Art Klinik lebt und sehr verschlossen ist.
Sie zeichnet viel und muss schlimmes erlebt haben.
Diese Abschnitte sorgen noch zusätzlich für Spannung.

Leo Born hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil.
Er versteht es Spannung aufzubauen und den Spannungsbogen über das gesamte Werk zu halten.
Das Ende hat mich überrascht und auch überzeugt.

„Rachherz“ war wieder einmal ein Thriller der Extraklasse.
Ich freue mich auf weitere Fälle mit Jack.

Strandes – Die Insel

Sarah Goodwin
Thriller
400 Seiten
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Übersetzt aus dem Englischen von Dr. Holger Hanowell
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Bastei Lübbe für das Rezensionsexemplar

Nichts für schwache Nerven

Schon lange träumt Mandy davon einmal bei einer Reality-Show mitzumachen.
Jetzt bekommt sie die Möglichkeit.
Acht Personen die sich vorher noch nie begegnet sind werden auf eine einsame schottische Insel gebracht.
Die Teilnehmer stehen ständig im Fokus der Kameras.
Ein Jahr sollen sie zusammen auf der Insel mit einer recht minimalistischen Ausrüstung überleben.
Nach Beendigung werden sie mit einem Boot abgeholt.
Doch nach einem Jahr ist kein Boot in Sicht.
In den darauffolgenden Wochen dezimiert sich die Zahl der Teilnehmer.
Einer nach dem anderen stirbt, allerdings keinen natürlichen Tod.
Nach 18 Monaten wir Mandy in einem Fischerdorf aufgegriffen.
Sie erzählt welchem Alptraum sie entkommen ist.

„Stranded – Die Insel“ ist der Debütroman von Sarah Goodwin.

Die Geschichte wird aus Sicht von Mandy erzählt.
Die Leser.innen begleiten sie das Jahr über bei einem TV Experiment.
Zu Beginn war es nicht immer leicht Mandy zu folgen, da man das ganze Geschehen nur aus einer Sicht mitbekommt.
Nach und nach und mit zunehmender Spannung war mir Mandy dann sehr vertraut.
Was wie ein Abenteuer anmutete wird zum Alptraum.

Sarah Goodwin bringt ihren Leser.innen die Atmosphäre gekonnt näher.
Man spürt die Kälte und die Nässe beim lesen, zieht manchmal automatisch die Schultern hoch.
Auch die, ja fast schon klaustrophobische Atmosphäre wird gut vermittelt.
Die unterschiedlichen Personen werden eingehend und gut beschrieben.
Acht völlig Fremde Personen werden zu einem bunten Haufen zusammengewürfelt und auf die Insel geschickt.
Die Vorräte werden Knapp. Jeder scheint sich selbst der Nächste zu sein. Ein Zusammenhalt der Gruppe ist bald nicht mehr zu erkennen.
Ein Abenteuer das zu einem Horrortrip wird.

Sarah Goodwin beginnt die Geschichte erst in ruhigem Tempo doch nach und nach steigern sich Tempo und Spannung gewaltig.
Ich konnte irgendwann das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

„Stranded – Die Insel“ ist ein spannender Thriller. Ich bin mir sicher, dass man von Sarah Goodwin noch einiges lesen wird.

Das Goldblütenhaus – Das Geheimnis des Glücks

Gabriela Gross
Roman
411 Seiten
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Bastei Lübbe für das Rezensionsexemplar

Abschluss einer grandiosen Familiensaga

Die Ghostwriterin Nicole Marquart hat für die Familie Glanz die Familienchronik verfasst.
Durch ihre Arbeit hat Nicole das Vertrauen der Familie gewonnen.
Jetzt wird Nicole von Hedi und der Familie beauftragt die Person zu finden um die Hedi so lange ein Geheimnis gemacht hatte. Es handelt sich um Hedis Tochter Wilma von der sie sich nach der Geburt trennen musste.

Das ganze Leben über hat Hedi darunter gelitten.
Nicole möchte Hedis Wunsch gerne erfüllen. Doch wo soll sie suchen. Es gibt so gut wie keinen Ansatz dafür.
Durch Zufall gelang Hedi an ein Foto von Wilma. Als sie es Nicole gezeigt hat weiß sie gleich wo sie weitersuchen muss.

„Das Goldblütenhaus – Das Geheimnis des Glücks“ ist der Abschluss der grandiosen Familiensaga von Gabriela Gross.

Die Charaktere sind absolut liebenswert.
Die Mitglieder der Familie Glanz werden sehr lebensnah und in vielen Facetten beschrieben, man muss sie einfach mögen.
Die Familie besticht durch ihre Zuneigung zueinander und ihren Zusammenhalt.
Ich habe mich gefreut sie im dritten Band wieder zutreffen.

Neben der Familie Glanz ist mir auch Nicole ans Herz gewachsen.
Durch ihre Arbeit hat sie das Vertrauen der Familie gewonnen.
Privat machen ihre Gefühle eine Berg- und Talfahrt.

Jetzt geht es darum das Familiengeheimnis vollständig zu lüften und Wilma, die verschwiegene Tochter von Hedi zu finden.
Die Suche nach Wilma bring einiges an Spannung mit in die Geschichte.
Und der Verbleib von Wilma ist nicht das einzige Geheimnis das es zu lüften gilt.

Gabriela Gross hat einen wunderbaren Schreibstil. Ich war nach ein paar Seiten wieder so gefangen von der Geschichte.
Das Buch ist voller Gefühle und Emotionen, trieftet aber nie ins kitschige ab.
Die Charaktere tragen einen förmlich durch die Geschichte. Ja, man glaubt jede einzelne Gefühlsregung der Protagonisten zu spüren.
Jeder einzelne ist eine Persönlichkeit doch zusammen sind sie ein wahres Ganzes.

Mit einem weinenden und einem lachenden Auge schließe ich nun den letzten Band der wunderschönen Familiensaga.
Ich habe schon etwas Wehmut die Familie jetzt verlassen zu müssen.

Weite Sicht

Thorsten Pilz
Roman
286 Seiten
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Bastei Lübbe für das Rezensionsexemplar.

Einfühlsame und bewegende Geschichte

Vier Frauen, alle in der 2. Lebenshälfte angekommen stehen vor der Frage, wie soll mein Leben weitergehen.
Charlotte hat ihren Mann verloren und fängt an an allem zu Zweifeln.
Sabine möchte nicht immer alleine und einsam sein.
Gesine braucht Unterstützung. Aber wie soll sie das anstellen?
Bente hat noch so viel vor im Leben und hat Angst, dass ihr die Zeit davonläuft.
Zusammen versuchen die vier Frauen ihre Sicht auf Neues auszurichten.

„Weite Sicht“ ist der Debütroman von Thorsten Pilz.

Einfühlsam erzählt die Geschichte von Charlotte, Gesine, Bente und Sabine.
Es beginnt mit dem Tod von Friedrich, Charlottes Ehemann.
Plötzlich ist Charlotte alleine, sie ist aber auch befreit. Hat sie sich alle die Jahre doch ihrem Ehemann untergeordnet.
Ihre Schwester Gesine ist 6 Jahre jünger. Sie ist ein eher schwieriger Charakter. Gesine hat gerne Zuschauer, kommt aber mit ihrem Leben nicht richtig zurecht.
Die Dritte im Bunde ist Sabine.
Sie ist als Waise in der Familie von Charlotte und Gesine aufgewachsen.
Sie ist eher zurückhaltend und trauert ihre Ehe noch immer nach.
Zu guter Letzt taucht Bente aus Dänemark auf.
Sie ist die Abenteuerlustigste der 4 Frauen.
Alle 4 haben einiges an Lebenserfahrung und jeder hat seine Schicksalsschläge erlitten.
Doch gemeinsam erkennen sie, nur wenn man nach Vorne sieht kann man seine Zukunft gestalten.

Die 4 Frauen sind mir, jede auf ihre Art schnell sympathisch gewesen. Es sind Charaktere mit denen ich mich identifizieren kann.

Thorsten Pilz erzählt die Geschichte auf eine leise Art. 242 Tage lässt der Autor seine LeserInnen mit den 4 Frauen verbringen.
Die Themen die der Autor anreißt sind nicht einfach in einem Unterhaltungsroman umzusetzen. Es geht um Schicksalsschläge, Trauer und Verludst aber auch um Liebe.
All das, was jeder der in der 2. Lebenshälfte angekommen ist schon erlebt hat.
So ist die Atmosphäre in der Geschichte eher ruhig, manchmal melancholisch.
Die Stimmung passt sich der Handlung sehr gut an.
Der Schreibstil von Thorsten Pilz ist flüssig und gut verständlich.
Die Charaktere sind sehr gut in Szene gesetzt.
Die Handlungsorte sind gut beschrieben. Besonders anschaulich fand ich die Beschreibung von Land und Kultur in Dänemark und den Bezug zu Tania Blixen.

„Weite Sicht“ ist ein Roman der mich nachdenklich gestimmt hat und mich gleichzeitig gut unterhalten hat.

Blankenese – Licht und Schatten

Michaela Grünig
Historischer Roman
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Bastei Lübbe für das Rezensionsexemplar.

Gelungener Auftakt einer neuen Familiensaga

Covertext:
Hamburg, 1919. John Casparius glaubt nicht mehr an das Gute im Menschen. Die grausamen Erfahrungen des Krieges verfolgen ihn, die einst so florierende Reederei, seit Jahrzehnten in Familienbesitz, ist durch die politischen Turbulenzen angeschlagen. Von Schuldgefühlen geplagt kreisen seine Gedanken darum, ins Wasser zu gehen. Nach einer durchgrübelten Nacht trifft er im Morgengrauen am Elbufer auf die junge Leni Hansen. Zwei Fremde, die der Zufall für einen kurzen, aber schicksalshaften Moment zusammenführt und die nicht ahnen, dass von nun an ihr Leben und das ihrer Familien über Generationen miteinander verwoben sein wird.

„Blankenese – Licht und Schatten“ ist der erste Band der Blankenese-Saga von Michaela Grünig.
Nachdem ich die Heiligendamm-Saga verschlungen habe, war ich schon sehr gespannt auf das neue Werk der Autorin.

Im Mittelpunkt stehen zwei Familien aus Blankenese, dass zu dieser Zeit noch nicht zu Hamburg gehörte.
Die zwei Familien sind sehr unterschiedlich, kommen aus verschiedenen sozialen Schichten.
Da ist einmal die Familie Casparius. Die Familie besitzt eine Reederei und ist recht Wohlhabend.

Die Familie Hansen hingegen lebt in einem kleinen Haus mit allen Familienangehörigen auf engem Raum zusammen.
Die Mutter Irma ist die Witwe eines Kapitäns. Ihr Mann hat für die Reederei Casparius gearbeitet und sein Schiff ist samt Besatzung untergegangen.

Leni Hansen und John Casparius treffen sich und verlieben sich ineinander.
Anhand von Leni und John werden die Unterschiede der sozialen Schichten sehr gut aufgezeigt.
Leni wird von Johns Familie natürlich nicht akzeptiert.

Michaela Grünig erzählt die Geschichte im ersten Band von 1919 – 1939.
Eine große Rolle spielt die politische Situation in Deutschland.
Die Inflation, die Entwertung des Geldes und der damit verbundenen Notstand und die Arbeitslosigkeit.
Die immer wieder wechselnde Regierung bis dann die NSDAP an die Macht kommt.
Auch hier ist die Bevölkerung zweigeteilt. Die einen, die Verblendenden feiern Hitler wie den neuen „Messias“ die anderen bekommen Angst vor dem was ihnen bevorsteht.
John Casparius verstorbenen Mutter war Jüdin. Somit ist John Halbjude.
Auch er ist ein gutes Beispiel für die schwarzen Jahre der deutschen Geschichte.

Michaela Grünig hat wieder wunderbare Charaktere erschaffen und zum leben erweckt.
Die meisten sind mir sympathisch aber, wie es sein muss gibt es natürlich auch ein paar Charaktere die nicht so sympathisch sind.

Die Autorin lässt viel Zeitkolorit in ihre Geschichte einfließen und vermittelt somit ein Stück deutsche Geschichte auf sehr unterhaltsame Art.
Ihr Schreibstil ist so fesselnd, nach ein paar Seiten war ich auch von der neuen Saga gefangen.
Ich konnte das Buch wieder einmal kaum aus der Hand legen. Einmal mit der Geschichte angefangen wird man wie durch einen Sog hineingezogen.

Nach dem Ende des ersten Bands habe ich viele Fragezeichen im Kopf. Wie wird es mit den beiden Familien weitergehen.
Die Zeiten werden ja nicht besser.
Ich bin schon sehr gespannt auf den 2. Band.

Schwarzer Schmerz

Leo Born
Thriller
erschienen bei beThrilled (Bastei Lübbe)
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an die Bloggerjury und den Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar.

Wieder ein echter Leo Born

Covertext:
In Frankfurt werden gleich mehrere Immobilienmakler grausam ermordet. Fieberhaft suchen Kommissarin Mara Billinsky und Jan Rosen nach dem Mörder, als plötzlich eine Ermittlerin aus Frankreich und ihr schwedischer Kollege um Maras Hilfe bitten. Sie jagen einen vermeintlich seriösen Geschäftsmann, der in Wahrheit eine blutige Spur durch Europa zieht und dabei jede Menge Leichen hinterlässt. Mara „die Krähe“ hängt sich an seine Fährte. Noch ahnt sie nicht, was für ein tiefes Geflecht aus Beziehungen und tödlichen Abhängigkeiten der Geschäftsmann bereits gestrickt hat .

„Schwarzer Schmerz“ ist schon der 7. Fall der Mara Billinsky Reihe von Leo Born.
Auch dieser Fall hat wieder alles was ein guter und spannender Thriller braucht.
Es ist eben ein echter Leo Born.

Mara Billinsky ist eine etwas eigensinnige Ermittlerin die sich von der Masse an Ermittlern die es in den zahlreichen Krimis und Thrillern gibt deutlich abhebt. Sie hat Ecken und Kanten, ist stur aber vor allem hat sie Biss. Bei ihren Ermittlungen geht sie bis an die Grenze des Erlaubten und manchmal auch darüber hinaus. Aber deswegen lieben wir sie ja auch.
Durch ihr Äußeres, schwarzgefärbtes Haar, mit Kajal schwarz umrandeten Augen, schwarze Kleider und Tattoos stößt sie bei ihren Mitmenschen oft auf Ablehnung.
Mittlerweile hat sie sich bei der Polizei einen Namen gemacht. Aber nicht alle ihre Kollegen mögen Mara.
Zum Glück hat sich ihr Verhältnis zu ihrem direkten Vorgensetzen Hauptkommissar Klimmt gebessert.
Im letzten Band hatte sie interimsmäßig sogar die Leitung der Mordkommission übernommen.

Dieser Fall fordert alles von Mara Billinsky.
Doch sie kommt der Lösung des Falls kein bisschen näher.
Sie scheint sich verrannt zu haben, will wieder einmal mit dem Kopf durch die Wand.
Mara fühlt sich alleingelassen. Sie vermisst ihren Kollegen Jan Rosen der sie mit ihrer Ruhe immer etwas geerdet hatte
Doch Jan ist wegen psychischer Probleme erst einmal vom Dienst freigestellt.
Er hat sich auch dazu entschlossen dem Polizeidienst den Rücken zu kehren.
Dazu kommen noch zwei Kollegen die Maras Hilfe fordern.
Eine Ermittlerin aus Frankreich und ein Ermittler aus Schweden suchen einen geheimnisvollen Mann der seinen Weg durch Europa mit Leichen pflastert.
Hat der ominöse Fremde sich jetzt in Frankfurt niedergelassen?
Mara kämpft somit an zwei Fronten.

Leo Born hat wieder einmal eine spannungsgeladene Atmosphäre geschaffen.
Das Buch fesselt von der ersten bis zur letzten Seite.
Die Kapitel sind recht kurz und enden oft mit einem Cliffhanger.
Wie oft habe ich gedacht nur noch ein Kapitel und dann….
Schlaf wird eh überbewertet. Ich habe es mir dann lieber mit „Schwarzer Schmerz“ und einem roten Sizilianer gemütlich gemacht.

Die Mara Billinsky Reihe ist für mich eine der zurzeit besten deutschen Thriller-Reihen.
„Schwarzer Schmerz“ wird somit auch wieder zu meinen Highlights des Jahres gehören.

„Schwarzer Schmerz“ kann man auch lesen, wenn man die ersten Bände nicht kennt. Aber die Sucht wird irgendwann jeden befallen.

Jetzt heißt es wieder warten bis der 8. Band der Reihe erscheint.

Atelier Rosen – Träume einer neuen Zeit

Marie Lamballe
Historischer Roman
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
3 von 5 Sternen

Vielen Dank an die Lesejury für die Leserunde

Der 2. Band konnte mich nicht richtig überzeugen

Klappentext:

Kassel, 1832. Es ist Frühling, und im Atelier Rosen herrscht reger Betrieb. Elise hat nach ihrer Rückkehr in die Marktgasse alle Hände voll zu tun, ein neues Lehrmädchen soll sie und die anderen Putzmacherinnen entlasten. Mutter Charlotte ist zunächst wenig angetan von den Bewerberinnen – schon gar nicht von der unscheinbaren Grete. Während Grete jedoch mit ungeahnten Talenten überrascht, fiebert Elise dem Besuch ihres Vaters entgegen. Als dieser in Kassel eintrifft, begleitet ihn ein lebensfroher Student, der besonderen Gefallen an der hübschen Elise findet.

„Atelier Rosen: Träume einer neuen Zeit“ ist der 2. Band einer Dilogie von Marie Lamballe.
Die Autorin beschreibt die Zeit um 1832 sehr realistisch. Man kann sich das Leben in Kassel zu dieser Zeit recht gut vorstellen.

Die Protagonisten sind gut getroffen.
Elise arbeitet als Putzmacherin im Atelier ihrer Mutter.
Sie hat mir schon im 1. Band gut gefallen. Elise ist eine intelligente und lebensbejahende Frau.
Im Laufe der Zeit hat sie eine große Entwicklung durchlebt.
In diesem 2. Band war sie mir aber etwas blass und unentschlossen.

Nachdem das Manuskript von Elisas Vater gestohlen wurde macht sie sich auf den Weg nach Göttingen um Hans Christian, dem jungen Studenten auf den Zahn zu fühlen.
Moritz hat seinen Weihhandel eröffnet und treibt weiter seine Geschäfte.
Im Atelier zieht ein Lehrmädchen ein.
Greta ist zwar unscheinbar aber intelligent.

Nach ein paar Seiten war ich wieder richtig in der Geschichte angekommen.
Ich habe mich gefreut die Charaktere wieder zutreffen.
Im Lauf der Geschichte wurde ich allerdings enttäuscht.
Die Handlung tritt lange auf der Stelle und ist zum Teil unrealistisch.
Die Szenen ziehen sich etwas in die Länge und sind langatmig.
Auch das Ende hat mich unbefriedigt zurückgelassen.
Ich fand es etwas einfallslos.
Leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt.

Das verborgene Paradies

Luca di Fulvio
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Übersetzt aus dem Italienischen von Elisa Harnischmacher
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an die Bloggerjury für das Rezensionsexemplar.

Ein großartiges Buch

Im Jahre 1633 in dem kleinen Alpendorf Borgo San Michele.
Die Inquisition ist allgegenwärtig und verfolgt alle Andersdenkenden.
So auch den Universalgelehrten Galileo Galilei, der behauptet die Erde sei nicht der Mittelpunkt des Universums.
Daniels und Susannas Schicksal ist von Kindheit an verbunden.
Beide sind in einem Kloster aufgewachsen und wurden dort unterrichtet.
Susanne ist für eine Frau dieser Zeit sehr gebildet. Sie kann lesen und schreiben und interessiert sich für die Wissenschaft.
Doch auch Susanna gerät in die Fänge des Inquisitors.
Kann Daniel Susanna aus den Fängen des Inquisitors befreien?
Oder läuft er in die Gefahr selbst verfolgt zu werden?

„Das verborgene Paradies“ ist der neue Roman von Luca di Fluvio und hat mich wieder einmal begeistert.
Der Autor entführt seine LeserInnen in eine interessante und gefährliche Zeit und hat starke und liebenswerte Charaktere geschaffen.

Daniel wurde mit einer Glückshaube geboren und gilt als vom Schicksal begünstigt.
Mit 5 Jahren wird er nach dem Tod seiner Mutter vom Vater ins Kloster geschickt.
Zur gleichen Zeit wird im Kloster Susanna unter tragischen Umständen geboren.
Ihre Mutter, eine Hure stirbt bei der Geburt.
Daniel umsorgt das Neugeborene bis sie in das Kloster der Nonnen gebracht wird.
Der Prior Fra’ Thevet ist beiden Kindern sehr zugetan.
Paolo ist von zu Hause weggelaufen. Sein Vorbild ist der Inquisitor Constantin Tron.
Auch Paolo wird im Kloster aufgenommen und ausgebildet.
Daniel und Paolo freunden sich an.

Das sind die Hauptpersonen in diesem Roman.
Aber auch die anderen Charaktere nehmen eine wichtige Stelle in der Geschichte ein.

Die Geschichte hat zwei Zeitebenen.
Im Jahre 1633 sind die LeserInnen mitten in einem Hexenprozess.
Man erfährt viel über die Handhabung so eines Prozesses.
Es gibt neben dem Inquisitor einen Instructor Domini, was so viel wie der Ankläger ist und einen Instructor Daemonii was einem Verteidiger entspricht.

Die zweite Zeitebene gewährt den LeserInnen Rückblicke in die Jahre 1610 – 1627.
Man lernt Daniel und Susanna von klein auf kennen und verfolgt ihren Werdegang.
Es wird schnell klar, dass beider Schicksal miteinander verbunden ist.
Später stößt auch Paolo dazu der sich mit Daniel anfreundet und auch Susanna kennenlernt.

Der Schreibstil von Luca di Fluvio ist sehr fesselnd.
Der Autor beschreibt die Zeit der Handlung sehr eindrucksvoll.
Man spürt die Unwissenheit der Menschen die zu den Kirchenmännern aufblicken und ihnen blind vertrauen.
Man spürt aber auch die Angst der Menschen vor diesen mächtigen Männern.
Die Charaktere sind richtig lebendig. Man spürt die Liebe die in dieser Geschichte ein wichtiger Faktor ist, man spürt aber auch die Eifersucht die große Schuld an den dramatischen Ereignissen hat.

Am Ende nimmt die Geschichte noch einmal eine tragische Wendung an und lässt mich noch einmal ein paar Tränchen verdrücken.

„Das verborgene Paradies“ ist ein großartiger Historischer Roman von einem großartigen Schriftsteller.

Denk ich an Kiew

Erin Litteken
Roman
erschienen bei Bastei Lübbe
Übersetzt von Dietmar Schmidt und Rainer Schuhmacher
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an die Bloggerjury und den Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar.

Ein Buch das jeder lesen sollte

Covertext:

1929. Behütet und geliebt wächst Katja in einem Dorf bei Kiew auf. Ihre Familie ist nicht reich, kann sich aber von ihrer eigenen Hände Arbeit ernähren. Bis Stalins Handlanger die Dorfbewohner zwingen, dem Kollektiv beizutreten. Wer sich weigert, wird mitgenommen und nie wieder gesehen. Anfangs gibt es für Katja dennoch auch glückliche Stunden. Sie ist in den Nachbarssohn verliebt und ihre Schwester in dessen Bruder. Doch schon bald muss Katja sich jeden Tag Mut zusprechen, um weiterzumachen angesichts des Schreckens um sie herum.

Jahrzehnte später entdeckt Cassie im Haus ihrer Großmutter in Illinois ein Tagebuch. Nie hat diese über ihre ukrainische Herkunft gesprochen. Seit einiger Zeit aber verhält sie sich merkwürdig. Sie versteckt Lebensmittel und murmelt immer wieder einen Namen, den keiner aus ihrer Familie je gehört hat: Alina …

„Denk ich an Kiew“ von Erin Litteken ist ein Buch das mich so berührt hat wie selten ein Buch zuvor.

Die Geschichte hat zwei Zeitebenen.
2004 flüchtet Cassie ins Haus ihrer Großmutter um dort über den frühen Tod ihres Mannes hinwegzukommen.
Ihre kleine Tochter spricht kaum noch so tief steckt sie in der Trauer.
Die Großmutter hingegen verhält sich immer seltsamer.
Sie fängt an ukrainisch zu sprechen und Namen zu nennen die Cassie noch nie gehört hat.
Auch Lebensmittel versteckt die Großmutter, als ob sie einen Vorrat anlegen wollte.
Von der ukrainischen Vergangenheit der Großmutter weiß Cassie bis dahin nichts. Die Großmutter hat nie davon erzählt.
Da fällt Cassie ein Tagebuch der Großmutter in die Hände.

Die zweite Zeitebene erzählt aus dem Leben der Großmutter in den frühen 1930er Jahren in der Ukraine.
Man lernt Katja und ihre Familie kennen.
Sie leben zwar in einfachen Verhältnissen sind aber eine glückliche Familie.
Bis Stalins Handlanger in das Dorf eingefallen sind.
Diese wollen den radikalen Kommunismus in der Ukraine mit aller Gewalt durchsetzen.
Wer sich weigert dem Kollektiv beizutreten verschwindet auf Nimmerwiedersehen.
Man kann sich die Grausamkeit kaum vorstellen die hier beschrieben wird.
Gewalt und Hunger sind an der Tagesordnung.
Die Schreckenstaten die an diesem Volk verübt werden sind kaum zu ertragen.

Man kann gut verstehen, dass der Hass auf Russland bis heute Bestand hat.

„In ihrem Roman „Denk ich an Kiew“ erzählt Erin Litteken eine Geschichte aus der Vergangenheit die zur Zeit aber wieder sehr aktuell ist.
In einem Nachwort erzählt die Autorin, dass die Geschichte ihrer Urgroßmutter sie zu diesem Buch inspiriert hat.

Ich muss sagen, ich habe bisher noch kein Buch mit Handlungsort Ukraine gelesen. Auch war mir vor dem Krieg nicht klar wie wichtig dieses Land für die Welternährung ist. Eine wahre Kornkammer.

Erin Litteken beschreibt die Grausamkeiten die am ukrainischen Volk verübt wurden sehr eindringlich.
Dabei ist die Geschichte gut verständlich und flüssig zu lesen.
Man sollte allerdings ein Taschentuch in der Nähe haben.

Ich finde das Thema ist heute so aktuell, dass das Buch eigentlich jeder lesen sollte.