Frauke Finsterwalder / Christian Kracht Drehbuch 238 Seiten erschienen bei Kiepenheuer & Witsch 4 von 5 Sternen
Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar
Interessante Einblicke in die Entstehung eines Films
„Sisi und ich“ von Frauke Finsterwalder und Christian Kracht ist für mich eine völlig neuartige Erfahrung in Sachen Buch. Es ist das Buch zum gleichnamigen Film und es ist aufgemacht wie ein Drehbuch. Viele Bilder aus den Filmszenen sind abgedruckt. Man findet Angaben zur Musik, zu den Dingen die sich Abspielen und die Texte der Schauspieler:
Am Ende gibt es noch ein Interview mit den Autoren.
„Sisi und ich“ ist für mich eine neue Erfahrung. Nie zuvor hatte ich ein Drehbuch in der Hand. Mir hat es interessante Einblicke gegeben und viel Freude bereitet.
Stephan Ludwig Roman 349 Seiten erschienen im S. Fischer Verlag 4 von 5 Sternen
Vielen Dank an den S.Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar
Schräg, skurril und humorvoll
Der nette Herr Heinlein ist Delikatessenhändler in 3. Generation. Er legt sehr großen Wert auf Qualität und Tradition. Wichtig sind für ihn seine Kunden und Höflichkeit. Auch sein neuer Stammkunde Adam Morlok liegt ihm am Herzen. Er sitzt immer am selben Tisch, trinkt zwei Espresso und isst von der Pastete die Herr Heinlein jeden Tag frisch herstellt. Doch eines Tages isst er seine letzte Pastete.
„Der nette Herr Heinlein“ von Stephan Ludwig ist eine recht schräge und skurrile Geschichte. Genauso schräg und zum Teil ein bisschen geheimnisvoll sind die Protagonisten. Herr Heinlein scheint wirklich ein sehr höflicher und netter Zeitgenosse zu sein. Er sorgt für seinen dementen Vater, er sorgt sich um seinen Angestellten Marvin und er sorgt sich um seine Kunden. Obwohl die Kunden immer weniger werden und das Geschäft schon verkleinert wurde. Als sein neuer Stammkunde eines Tages versehentlich zu Tode kommt und von Herrn Heinlein im Kühlhaus zwischengelagert wird, fragt man sich ist Herr Heinlein wirklich so nett und selbstlos wie es den Anschein hat?
Stephan Ludwig ist ja durch seine Zorn-Reihe sehr bekannt. Mit „Der nette Herr Heinlein“ hat er etwas völlig anderes veröffentlicht. Obwohl ein bisschen Krimi steckt auch in dieser Geschichte und Zorn und Schröder schauen auch einmal kurz vorbei.
Die Geschichte ist schräg, skurril und fern jeder Realität und genau das macht sie so lesenswert. Nachdem ich die ersten Seiten gelesen habe konnte ich kaum noch aufhören zu lesen. Oft musste ich in mich hineinlachen.
„Der nette Herr Heinlein“ war eine erfrischend andere Geschichte die ich gerne gelesen habe.
Susanne von Berg Historischer Roman 480 Seiten erschienen im Aufbau Verlag 4 von 5 Sternen
Vielen Dank an den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar
Gelungener Auftakt einer Trilogie
Stralsund 1879: Flora und ihr Verlobter Leonhard Tietz sind zusammen nach Stralsund gezogen. Flora plant die bevorstehende Hochzeit und kommt auf die Idee ihr Kleid selber zu schneidern. Als sie dafür in das kleine Geschäft für Textilwaren kommt, hat sie Mitleid mit dem alten Besitzer. Seit dem Tod seiner Frau nehmen die Kunden ab. Das Geschäft läuft nur schleppend. Flora bietet dem Kaufmann ihre Hilfe an. Leonhard hat Spannungen mit seinem Geschäftspartner. Er verlässt die gemeinsame Firma und und lässt sich auszahlen. Leonhard und Flora treffen für ihre Zukunft eine Entscheidung die ihr Leben verändern wird.
„Das Kaufhaus – Zeit der Sehnsucht“ ist der 1. Band einer Trilogie über eine Kaufhausdynastie von Susanne von Berg. Hinter dem Namen verbergt sich der bekannte Krimiautor Andreas Schmidt.
Im Mittelpunkt stehen Flora Baumann und ihr Verlobter Leonhard Tietz. Mir waren beide sehr schnell ans Herz gewachsen und es hat Freude gemacht sie ein Stück des Wegs zu begleiten. Auch die meisten anderen Protagonisten die den Beiden zur Seite gestellt wurden sind sympathisch. Da ist der Ladenbesitzer Albert Holst der wegen der Verschuldung seines Geschäfts verzweifelt ist. Auch Floras Bruder Sally mochte ich gleich, er hat in der kurzen Zeit schon eine ordentliche Entwicklung durchlebt.
Zu den gut gezeichneten Charakteren kommt noch die schöne Beschreibung von Stralsund auf der einen Seite und der Hafen mit seinen Spelunken und Tagelöhner auf der anderen Seite mit denen Flora und vor allem ihr Bruder Sally Bekanntschaft machen.
„Das Kaufhaus“ ist die Trilogie einer Kaufhausdynastie. Der Bezug zu Leonhards Onkel Hermann Tietz der Onkel Hertie genannt wird ist im 1. Band schon gegeben.
Susanne von Berg erzählt die Geschichte in einem leichten und lockern Schreibstil. Man kann schnell in die Geschichte versinken. Auch die Zeit der Handlung wird sehr gut widergespiegelt. Ich bin schon sehr gespannt wie es im 2. Band Das Kaufhaus – Zeit der Wünsche weitergeht.
Bettina Storks Historischer Roman erschienen im Diana Verlag 464 Seiten Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen
Vielen Dank an den Diana Verlag für das Rezensionsexemplar
Ein gut recherchierter Roman der auf eine wahre Begebenheit beruht
„Die Kinder von Beauvallon“ von Bettina Storks ist eine Geschichte die mich sehr berührt hat.
1965 begibt sich die Radiojournalistin Agnes nach Frankreich in den kleinen Ort Dieulefit. Hier recherchiert sie über die Geschehnisse aus dem zweiten Weltkrieg. In diesem kleinen Ort mit seinen mutigen Einwohnern fanden während der deutschen Besetzung tausende Flüchtlinge Schutz. In der Schule Beauvallon wurden viele jüdische Kinder versteckt. Auch Kinder aus Südbaden. Dass erinnert Agnes an ihre Freundin Lily von der seit 20 Jahren jede Spur fehlt. Sie fragt sich ob es noch Hoffnung gibt, dass Lily doch überlebt hat. Die letzten Worte ihrer Freundin waren „wir werden es wieder zusammenkleben“ als sie ihr eine Hälfte eines Bildes auf dem die Freundinnen zu sehen waren von der Ladefläche eines Lastwagens warf. Dann verlor sich jede Spur von Lily.
Die Geschichte hat zwei Handlungsstränge. Schon der Prolog hat mich sehr berührt. Lily wird mit ihren Eltern deportiert. Noch vom Lastwagen aus verabschieden sich Lily und Agnes mit einem Versprechen.
Einmal begleiten die Leser.innen Agnes bei ihrer Recherche die immer mehr zu einer persönliche Suche nach ihrer Freundin wurde. Die Hoffnung, dass Lily eins der Kinder war, die in der Schule Beauvallon versteckt wurden und den Krieg überlebt haben nimmt immer mehr Gestalt an. Aber ist es vielleicht nur ein Wunschdenken?
Im zweiten Handlungsstrang erleben die Leser.innen hautnah mit wie die Menschen im Lager Gurs gequält wurden. Man ist aber auch dabei wie Kämpfer der Résistance immer wieder versuchten Menschen zu helfen und sie zu befreien. Antonie und Jolie retten viele Kinder vor den Lagern. Es ist bei all der Grausamkeit so wohltuend zu wissen, dass es Menschen gab die völlig selbstlos für andere ihr Leben riskierten. Die Einwohner eines ganzen Dorfes haben sich für die verfolgten Menschen und für die Kinder eingesetzt.
Bettina Storks hat mich schon mit einigen Romanen begeistert. Mit „Die Kinder von Beauvallon“ hat die Autorin wieder ein sprachgewaltiges Werk veröffentlicht. Mir war bisher das Dorf Dieulefit wie auch die Schule Beauvallon unbekannt. Mit viel Spannung habe ich die Geschichte gelesen. Man spürt wie genaue Bettina Storks für ihre Geschichte recherchiert hat. In der Geschichte werden Realität und Fiktion so fein verwebt, dass sie nicht mehr zu trennen sind.
„Die Kinder von Beauvallon“ war für mich ein großes Lesevergnügen und gehört schon jetzt zu meinen Highlights des Jahres.
Friedrich Kalpenstein Kriminalroman 393 Seiten erschienen im Edition M Verlag Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen
Vielen Dank an Friedrich Kalpenstein für das Rezensionsexemplar
Verärgere niemals deinen Koch
Sechs Gourmets treffen sich regelmäßig in der Kochschule von Sternekoch Willi Winzer. Reihum ist immer ein Anderer für das Menü zuständig. Gegessen und getrunken wird dann zusammen. Bei diesem Treffen bricht der pensionierte Lehrer Klaus Busch nach dem Essen vor seinem Haus zusammen und stirbt. Es stellt sich heraus, dass in der Bärlauchfüllung der Schweinemedaillons nicht nur Bärlauch war. Fand hier eine tragische Verwechslung statt oder war es Absicht? Hauptkommissar Tischler und Polizeiobermeister Fink ermitteln. Doch da Polizeioberrat Schwenk und der Bürgermeister von Brunngries, Max Gmeinwieser auch zu dem Kreis der Feinschmecker gehören, werden die Ermittlungen zu einer großen Herausforderung.
„Prost, auf die Feinschmecker“ ist mittlerweile der 7. Band der erfolgreichen Kommissar Tischler Reihe von Friedrich Kalpenstein.
Ich liebe diese Krimireihe von Friedrich Kalpenstein und fiebere jedem neuen Band entgegen, Die Protagonisten sind sehr sympathisch und mit ihrem bayrischen Humor sind sie mir richtig ans Herz gewachsen.
Hauptkommissar Tischler und Polizeiobermeister Fink sind zu einem großartigen Team geworden. Mit ihrer bekannten T-U-F Methode haben sie schon so manchen brenzligen Fall gelöst.
Die Ermittlungen werden den Kriminalbeamten nicht leicht gemacht. Gehören doch zu der Feinschmeckerrunde auch Polizeioberrat Schwenk und der Bürgermeister von Brunngries die per se unschuldig sind. Aber auch bei den Befragungen der anderen Teilnehmer werde die Ermittler immer wieder von Polizeioberrat Schwenk zurückgepfiffen. Wie will man so einen Täter fassen?
Die Geschichte wird spannend erzählt. Gewürzt ist das Ganze natürlich wieder mit einer ordentlichen Portion Humor. Einige Male musste ich beim Lesen laut losprusten vor Lachen. Dabei wird es aber niemals platt. Der Humor fliest fein in die Geschichte und in die Handlung ein. Auch den Bezug zur Region lässt Friedrich Kalpenstein spielend in die Handlung mit einfließen. Es macht Freude die Ermittler durch Brunngries und Umgebung zu begleiten. Auch werden immer geheime Vorgehen von Tereza, Noir oder Steiner angedeutet. Ich glaube in Brunngries wird es nie langweilig werden.
Und noch ein Schmankerl zum Schluss, die Reihe mit Tischler und Fink geht weiter. Am 5.9.2023 erscheint Band 8 „Prost, auf die Pfennigfuchser“ Ich freu mich schon.
Gabriele Kuppe Ratgeber gesunde Ernährung erschienen bei BoD – Books on Demand Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen
Vielen Dank an Gabriele Kuppe für das Rezensionsexemplar
So wertvoll ist Dinkel
In „Dinkelinspirationen“ erzählt Gabriele Kuppe von ihrer Erfahrung die sie mit Dinkel gemacht hat.
Gabriele Kuppe erzählt wie Dinkel ihre Gesundheit zum positiven verändert hat. Lange war die Autorin auf der Suche nach dem Grund das sie sich Abgeschlagen und müde fühlte. Es liegt an der Ernährung. Diese Aussage bekam die Autorin. Etwas ändern ist klar, aber was. Auf den Dinkel aufmerksam geworden ist Gabriele Kuppe durch Hildegard von Bingen. Die schwor damals schon auf das wertvolle Getreide. Gabriele Kuppe erzählt aber nicht nur über ihre Erfahrungen sondern gibt ihren Leser.innen auch ihre erprobten Rezept mit auf den Weg. So findet man in diesem Büchlein Rezepte vom Müsli, zur Suppe, über Aufläufe bis hin zu Bachwaren einige Rezepte die im Alltag gut umzusetzen sind. „Dinkelinspirationen ist ein guter Anstoß sich mit dem wertvollen Getreide auseinanderzusetzen und es auch gleich zu verwenden.
Kate Thompson Historischer Roman 478 Seiten erschienen im Droemer Knaur Verlag Übersetzt aus Englischen von Anja Schünemann 5 von 5 Sternen
Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar
An dieser Geschichte kommt kein Buchliebhaber vorbei
Covertext:
London, 1944: In der stillgelegten U-Bahn-Station Bethnal Green suchen die Londoner Schutz vor den Fliegerbomben. Hier haben sie sich eine Art neues Leben aufgebaut, es gibt sogar ein Theater, einen Kindergarten und eine kleine Bibliothek. Die hilfsbereite Clara Button und die rebellische Ruby Munroe haben unzählige Bücher vor den Bomben gerettet, jetzt schenken sie vor allem Frauen und Kindern Ablenkung, Wissen und Hoffnung. Doch je länger der Krieg dauert, desto härter wird die Entschlossenheit der Frauen, stark zu bleiben, auf die Probe gestellt denn es könnte die Leben derer kosten, die ihnen am nächsten stehen.
„Die Bibliothek der Hoffnung“ von Kate Thompson beruht auf einer wahren Geschichte. Bücher spenden Trost, geben Hoffnung und Kraft, die Erfahrung hat bestimmt schon jede(r) Buchliebhaber.in einmal gemacht. „Die Bibliothek der Hoffnung“ ist die Geschichte über eine kleine Bibliothek unter den Straßen Londons.
Im Mittelpunkt stehen die Protagonistinnen Clara und Ruby. Beides sind Buchmenschen und retten, nach dem eine Bombe die öffentliche Leihbibliothek zerstört hat unzählige Bücher aus den Trümmern. Clara ist verwitwet, ihr liegen Kinder besonders am Herzen. Sie möchte mit den Geschichten die Kinder vom Kriegsgeschehen ablenken und ihnen Hoffnung geben.
Ruby ist ein aromatischer Type. Sie macht sich gerne hübsch und hat die Hoffnung auf die Liebe noch nicht aufgegeben. Sie will vor allem den Frauen helfen sich mit den Geschichten in eine friedlicherer Welt zu träumen.
Die Bibliothek der Hoffnung hat ihren Platz in der stillgelegten U-Bahn-Station Bethnal Green gefunden. Hier im U-Bahn Tunnel finden viele Menschen Schutz. Sie haben sich ihre eigene Welt aufgebaut. Außer der Bibliothek gibt es auch ein Café und sogar eine Tanzschule. Der U-Bahn Tunnel wird zu einem Platz der Hoffnung, des Zusammenhalts und der Liebe.
Mit ihrem historischen Roman „Die Bibliothek der Hoffnung“ hat Kate Thompson eine sehr berührende Geschichte zu Papier gebracht. Der Gedanke das die Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruht, berührt mich sehr. Die Autorin spiegelt die Kriegsjahre sehr realistisch wieder. Ihre Protagonisten sind gut gezeichnet und richtig lebendig. Man spürt mit wie viel Liebe und Begeisterung die Autorin für die Geschichte um die Bibliothek und der Parallelwelt im U-Bahn Tunnel recherchiert hat. Kate Thompson erzählt die Geschichte in einem gut verständlichen und unterhaltsamen Schreibstil und gibt ihren Leser.innen dabei so viele Informationen mit auf den Weg.
Für mich ist „Die Bibliothek der Hoffnung“ eine Hommage auf die Bücher. Eine Geschichte an der kein(e) Buchliebhaber.in vorbeikommt.
Stephanie Schuster Roman 524 Seiten erschienen im S. Fischer Verlag 4 von 5 Sternen
Vielen Dank an den S.Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar
Wie viel braucht man zum Glück
“Glückstöchter-Einfach Leben“ ist der Auftakt einer neuen Trilogie von Stephanie Schuster.
Die Geschichte hat zwei Erzählstränge. Im Mittelpunkt stehen die zwei Frauen Anna und Eva. Zwei Frauen die auf dem ersten Blick ganz unterschiedlich sind, auch die Handlungszeit liegt 60 Jahre auseinander. Doch die beiden Frauen haben mehr Gemeinsamkeiten als sich auf dem ersten Blick erahnen lässt.
Mit Anna beginnen wir im Jahre 1910 auf Gut Dreisonnenquel. Sie lebt mit ihrem Vater, einem bekannten Botaniker auf dem Gut. Auch Anna liebt die Pflanzen,. Sie hilft ihrem Vater bei seiner Arbeit und möchte einmal seine Pflanzenzucht weiterführen. Doch es kommt anders als Anna denkt. So lebt sie einige Zeit in München. Doch als ihre Gesundheit angegriffen ist verschlägt es Anna in die Schweiz zum Monte Veritá. Anna genießt ihre Freiheit, lebt als Künstlerin am Monte Veritá und schließt sich der Reformbewegung an.
Mit Eva beginnen wir im Jahre 1976. Sie verbindet alles mit Gerüchen. Ihre feine Nase kann noch so schwache Düfte erkennen und zuordnen. Eva wird das Leben zu Hause zu eng. So beschließt sie nach München zu gehen. Da sie sich für Pflanzen und ihre heilende Wirkung interessiert liegt ein Pharmazie-Studium nahe. Sie zieht in eine Studenten WG und genießt das freie Leben. Hier trifft sie auf Gleichgesinde. Zusammen wollen sie für eine bessere Welt kämpfen. Es liegt ein Umbruch in der Luft. Es gibt Demonstrationen gegen Atomkraft aber auch der Rauschgift Konsum steigt stetig. Eva entdeckt die ersten biologisch angebauten Nahrungsmittel. Hier eröffnen sich ihr viele neue Möglichkeiten.
Stephanie Schuster erzählt die Geschichte der beiden Frauen sehr realistisch. Ich kann das Geschehen gut nachvollziehen. Bei Eva noch etwas besser als bei Anna da ich diese Zeit selbst miterlebt habe. Die Protagonistinnen sind mir schnell sympathisch gewesen. Es macht mir Freude sie durch ihr Leben zu begleiten und ihre Entwicklung zu verfolgen.
Stephanie Schuster hat einen leichten und flüssigen Schreibstil. Die Zeit der Handlung wird sehr gut widergespiegelt, man erfährt vieles aus den 1910er und 1970er Jahren. Auch aus der Botanik kann man das eine oder andere mitnehmen. Am Ende des Buches findet man auch noch ein Rezept für ein vegetarisches Menü.
Mit “Glückstöchter-Einfach Leben“ habe ich mich gut unterhalten gefühlt auch wenn ich hin und wieder Stellen als etwas langatmig empfunden habe. Viele Fragen sind noch offen. Jetzt heißt es auf Band 2 warten der im Januar 2024 erscheinen soll.
Carmen Bellmonte Historischer Roman / Familiensaga 542 Seiten erschienen im Heyne Verlag 5 von 5 Sternen
Vielen Dank an den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar
Ein Buch in das man ganz tief eintauchen kann
Covertext: Mallorca 1945: Nach Jahren der Trennung kehrt Antonia Delgado endlich auf ihre geliebte Insel zurück. Unermüdlich hat sie sich auf Kuba eine Existenz aufgebaut, nachdem der Zusammenbruch des mallorquinischen Weinanbaus die Familie damals fast in den Ruin getrieben hat. Während ihre von zahlreichen Schicksalsschlägen gebeutelte Schwester Carla nicht glücklicher sein könnte, Antonia wiederzusehen, ist ihr Bruder Leo gar nicht begeistert. Stur stehen sich beide Seiten der Delgados gegenüber, privat und geschäftlich. Eine Versöhnung scheint immer unwahrscheinlicher, Intrigen und Geheimnisse knüpfen eine Schlinge, die sich immer enger um die traditionsreiche Familie legt.
„Zeiten des Umbruchs“ ist der dritte Band der Mallorca-Saga von Carmen Bellmonte. Hinter dem Namen Carmen Bellmonte verbergen sich die zwei Autorinnen Elke Becker und Ute Köhler.
In dieser Familiensaga geht es um die Delgados, einer Weinbaufamilie auf Mallorca. Im Laufe der geplanten 4 Bände begleitet man die Familie über mehrere Jahrzehnte, man erlebt den Wandel in der Familie, und den Wandel der Zeit mit.
Der dritte Band schließt direkt an den zweiten Band an und beginnt 1945. Die Familie ist seit dem ersten Band gewachsen. Die Familienkonstellation und die Verhältnisse zueinander sind ziemlich komplex.
Carla und ihr Mann Francisco leben weiterhin auf Mallorca. Während Carla auf ihrem Weingut arbeitet unterhält Francisco eine Steinmetzwerkstatt. Zwischen Carla und ihrem Bruder Leo herrschen weiterhin Unstimmigkeiten. Ihre Schwester Antonia lebt mit Federico auf Kuba. Der Kontakt zu Carla besteht weiterhin. Antonia versucht Carla immer mit Ratschlägen zur Seite zu stehen.
Da die Kinder mittlerweile in Kalifornien und Chicago leben entschließen sich Antonia und Federico Anfang der 1950er Jahre nach Mallorca zurückzukehren. Carla ist glücklich ihre Schwester wieder bei sich zu haben. Ihr Bruder Leo hingegen überträgt seine Feindschaft mit Carla auch auf seine andere Schwester.
Die Protagonisten sind mir ja aus den vorherigen Bände schon gut bekannt. Ich habe mich gefreut sie wieder zutreffen. Sind sie mir doch schon seit dem ersten Band sehr ans Herz gewachsen.
Die Geschichte ist sehr facettenreich und wird abwechselnd aus dem Blickwinkel der Familienmitgliedern erzählt. Dabei wechseln auch die Handlungsorte zwischen Mallorca, Kuba und Amerika. Es gibt immer wider Wendungen und Schicksalsschläge die, die Leser.innen sich mitfreuen aber auch mitleiden lassen. Die einzelnen Familienmitglieder haben sich seit dem ersten Band weiterentwickelt und es macht Freude ihnen zu folgen.
Die Handlungsorte werden sehr schön von den Autorinnen beschrieben. Auch die Zeit der Handlung wird realistisch widergespiegelt.
Die Autorinnen haben einen leichten und lockeren Schreibstil. Sie erzählen ihre Geschichte so fesselnd, dass man ganz tief in das Buch eintaucht und erst wieder aufschaut wenn es beendet ist.
Ich freue mich jetzt schon auf Band 4 „Zeiten der Versöhnung“ der im August 2023 erscheinen soll.
Lee Strauss Cosy-Krimi erschienen bei La Plume Press Übersetzt von Stephanie von der Mark Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen
Vielen Dank an Lee Strauss für das Rezensionsexemplar
Bezaubernder Cosy-Krimi
Klappentext:
Als Ginger Gold in ihrem ehemaligen Elternhaus Hartigan House in London eintrifft, macht sie einen grausigen Fund: Auf dem Dachboden entdeckt sie die jahrzehntealten sterblichen Überreste einer Frau. Ein ungelöster Fall, der Ginger wieder an die Seite des gut aussehenden Chief Inspectors Basil Reed bringt. Wer mag das Opfer sein? Und wie um alles in der Welt ist diese Frau im Hartigan House gelandet? Um das Rätsel zu lösen, wollen Ginger und ihre Freundin Haley Higgins eine Soiree inszenieren, wie sie Gingers Vater George Hartigan im Jahr 1913 veranstaltet hat. Ein dunkler Verdacht liegt wie ein Schatten auf dem Andenken ihres Vaters, doch vielleicht will Ginger die Wahrheit über den Mann, den sie so geliebt hat, gar nicht so genau wissen.
„Mord auf Hartigan House“ ist der 2. Band einer bezaubernden Cosy-Krimireihe von Lee Strauss.
Ginger Gold ist nach der turbulenten Überfahrt mit der SS Rosa endlich in Hartigan House angekommen. Mit dabei ihre amerikanische Freundin Haley Higgins Doch der Butler Pippins erzählt ihr von einem grausigen Fund in einem der Bedienstetenzimmer auf dem Dachboden. Ein Skelett von einer Frau liegt auf dem Boden. Den Anschein nach liegt die Leiche dort schon seit das Haus von über 10 Jahren geschlossen wurde. Der gutaussehende Chief Inspector Basil Reed kommt wieder ins Spiel und untersucht den Fall.
Die Protagonisten sind gut in Szene gesetzt. Ginger mit ihrer quirligen Art gefällt mir besonders gut. Sie ist eine intelligente und selbstbewusste Frau. Haley Higgins, die Freundin von Ginger ist im Charakter so ganz anders, sie war mir auch gleich sympathisch. Auch Chief Inspector Basil Reed, der schon an Bord der SS Rosa ermittelt hat ist recht sympathisch. Auch wenn er manchmal über die Einmischung von Ginger bei seinen Ermittlungen genervt ist.
Die Fahndung nach dem Täter wird mit Spannung und einer Prise Humor erzählt. Lee Strauss erzählt die Geschichte auf eine Art, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag. Die 1920er Jahre werden wieder richtig lebendig. Wie ein Film läuft die Geschichte vor dem inneren Auge ab.
„Mord auf Hartigan House“ ist ein unterhaltsamer Cosy-Krimi den ich sehr gerne gelesen habe. Ich freue mich auf viele weitere Fälle mit Ginger Gold.
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