Faruk Međedović Kurzgeschichte Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen
Vielen Dank an Faruk Međedović für das Rezensionsexemplar
Ein Zusammentreffen und so viel mehr
Ein Zusammentreffen und so viel mehr
„Gefährliches Spiel mit Homer“ von Faruk Međedović erzählt von einem ungewöhnlichen Treffen zwischen Millman Perry, ein Forscher der Harvard Universität und dem Metzger Avdo Međedović.
Der Handlungsort der Geschichte ist Bijelo Polje in Monenegro. Montenegro ist ein Land von dem ich wenig weiß und das in den vielen Büchern, die ich gelesen habe, nie zur Sprache kam. Ein Grund warum ich Interesse an diesem Büchlein hatte.
Faruk Međedović hat nicht zufällig den gleichen Nachnamen wie sein Protagonist. Der Autor erzählt hier die Geschichte seines Vorfahren. Es ist das Jahr 1935, Millman Perry sucht eine Person, die, die Gedichte von Homer gesanglich vortragen kann. Da stößt er auf den eher ungebildeten Metzger und Dichter Avdo Međedović, der ihn durch seine Gesangskunst begeistert. Die Geschichte ist eine Unterhaltung zwischen Millman Perry und Avdo Međedović. Dabei zeichnet Faruk Međedović ein realistisches Bild von den Menschen und den Traditionen in Montenegro. Das Treffen zwischen den zwei Protagonisten hat es wirklich gegeben. Der einzelne Wortlaut ist natürlich nicht überliefert. Hier war die Fantasie des Autors gefragt. Faruk Međedović hat in seiner Geschichte Realität und Fiktion sehr eng verwoben so, dass man es nicht mehr zu trenne vermag. Besonders gefällt mir die Sprache des Autors, die man als poetisch bezeichnen kann.
„Gefährliches Spiel mit Homer“ ist eine kurze Geschichte über ein Zusammentreffen, über Kunst und über alte Traditionen, die ich gerne gelesen habe.
Anna-Maria Aurel Thriller erschienen bei Anna-Maria Aurel Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen
Vielen Dank an Anna-Maria Aurel für das Rezensionsexemplar
Späte Rache
Klappentext: Der junge Architekt Greg Viguier fährt in einer Vorstadt von Marseille einen Fahrradfahrer nieder und begeht in Panik Fahrerflucht. Das Unfallopfer stirbt. Greg weiß nichts davon, er versucht sich zu überzeugen, dass nichts passiert ist. Doch dort draußen ist jemand, der Rache will und nicht aufgibt, bis er den Schuldigen findet.
Vier Jahre später arbeitet Greg in einem anderen Ort, er ist inzwischen verheiratet und hat einen zweijährigen Sohn. Er genießt sein ruhiges Familienleben, den Unfall hat er längst verdrängt. Bis der Drohbrief kommt. Und dabei bleibt es nicht. Greg reagiert nicht, die Drohungen werden ernster. Und bald geschieht etwas sehr Dramatisches.
„Wenn die Vergeltung später kommt“ ist ein spannender Südfrankreich-Thriller von Anna-Maria Aurel. Die Autorin ist mir durch ihre Reihe Mörderisches Südfrankreich und ihre Provence Krimis gut bekannt.
Im Mittelpunkt steht Greg Viguier. Greg hat einen Fahrradfahrer angefahren und Fahrerflucht begannen. Natürlich plagt ihn sein schlechtes Gewissen und er versucht sich mit vielen Ausreden zu beruhigen. Was Greg nicht weiß, der Fahrradfahrer stirbt. Nach einiger Zeit hat Greg den Unfall in das Hinterstübchen seines Gehirns gesperrt. Mittlerweile lebt Greg auch an einem anderen Ort, er verheiratet und hat einen 2-jährigen Sohn. So sehr er sich auch in Sicherheit wiegt, ist da doch jemand der Rache üben will. Es fängt mit einem Drohbrief an, doch dabei bleibt es nicht.
Anna-Maria Aurel baut schnell Spannung auf. Nach dem Unfall und dem Tod des Fahrradfahrers Benjamin lässt sie die Geschichte gleich 4 Jahre nach vorne springen. Die Leser*innen lernen Greg, seine Frau und sein Sohn neu kennen. Aber sie lernen auch Benjamins Familie und seine Freunde kennen. Dann bekommt Greg den ersten Drohbrief und es liegt etwas Düsteres in der Luft. Die Leser*innen begleiten in verschiedenen Erzählsträngen Greg und seine Familie und die Mutter sowie die Freundin von Benjamin. Wer will 4 Jahre nach dem Unfall Rache üben?
Anna-Maria Aurel erzählt die Geschichte atmosphärisch. Sie beschreibt die Handlungsorte anschaulich. Ihre Charaktere sind gut gezeichnet und lebendig. Die Story wird sehr realistisch erzählt. Aus dem Täter wird ein Opfer. Greg wird bedroht und hat Angst um seine Familie.
Anna-Maria Aurel erzählt die Geschichte so, dass ich niemanden wirklich verurteilen kann. Greg hat einen bösen Fehler gemacht. Er gehört für seine Fahrerflucht bestraft das steht außer Frage. Doch konnte ich mir nicht verkneifen Mitleid für ihn zu empfinden. Genauso geht es mir mit der anderen Seite. Die Familie, die Freunde sind wütend, auf den Menschen der Fahrerflucht begangen hat, und das mit Recht. Vielleicht könnte Benjamin noch leben, wenn früher Hilfe gekommen wäre.
Anna-Maria Aurel hat einen flüssigen, gut verständlichen und vor allem fesselnden Schreibstil. Mit Spannung habe ich die Geschichte verfolgt und konnte wieder einmal das Buch kaum aus der Hand legen.
„Wenn die Vergeltung später kommt“ ist ein spannender Thriller, den ich mit Freude gelesen habe.
Eva Björg Ægisdóttir Kriminalroman 351 Seiten erschienen bei Kiepenheuer & Witsch Übersetzt aus dem Isländischen von Freyja Melsted 5 von 5 Sternen
Spannende Krimireihe aus Island
Klappentext: Der reiche und mächtige Snæberg-Clan trifft sich zu einem Familienfest in einem futuristischen Hotel inmitten der Lavafelder Westislands. Petra Snæberg, eine erfolgreiche Innenarchitektin, macht sich Sorgen um ihre Tochter Lea, deren Social-Media-Präsenz die falschen Follower angesprochen hat. Tryggvi, der Außenseiter der Familie, gibt sich große Mühe, dem Alkohol aus dem Weg zu gehen, weil er genau weiß, was sonst passieren kann.
Die Hotelangestellte Irma ist aufgeregt, dass sie diese berühmte Familie im Hotel betreuen kann. Doch im Verlauf des Wochenendes verschlechtert sich das Wetter immer mehr, ein Schneesturm zieht auf, und der Alkohol fließt in Strömen. Plötzlich verschwindet einer der Gäste, und es verdichten sich die Anzeichen, dass sich draußen auf dem Hotelgelände jemand herumtreibt.
„Verlassen“ ist der 4. Band der Reihe Mörderisches Island von Eva Björg Ægisdóttir. Der Band spielt vor Band 1-3. Die Ermittlerin Elma ist noch nicht Teil des Teams. Deshalb kann das Buch gut ohne Vorkenntnisse gelesen werden.
Aus einem Luxushotel inmitten Lavafelder in Westisland wird eine vermisste Person gemeldet. Als der Suchtrupp eine tote Person findet werden die Polizisten Hörður und Sævar von der Kriminalpolizei in Arkranes gerufen.
Die Familie Snæberg ist eine der bekanntesten und reichsten Familien Islands. Für ihr Familienfest haben sie das ganze Hotel gemietet. Die Leser*innen begleiten die Familie zum Teil vom Aufbruch zu Hause, der Fahrt und über das Familienfest das von Freitag bis Sonntag andauert. Je besser man die einzelnen Familienmitglieder kennenlernt, so mehr spürt man, dass nicht jeder sich von seiner echten Seite zeigt. Jeder scheint ein Problem zu haben, über das nicht gesprochen wird. Und auch in der Vergangenheit scheint es den eine oder anderen Vorfall gegeben zu haben. Der Alkohol fliest in Strömen, die Stimmung wird ausgelassen. Für einige wäre es besser gewesen, dem Alkohol nicht so zugesprochen zu haben.
Die Geschichte wird aus der Perspektive verschiedener Familienmitglieder erzählt.
Aber auch die Hotelangestellte Irma kommt als stille Beobachterin zu Wort. Dazwischen gibt es kurze Kapitel mit den beiden Ermittler Hörður und Sævar. Die Leser*innen begleiten die Ermittler am Fundort der Leiche bis zur Befragung der einzelnen Familienmitglieder.
Die beiden Ermittler Hörður und Sævar gefallen mir sehr gut, sie sind ja aus den vorherigen Bänden gut bekannt. Elma, die im ersten Band zum Team dazugestoßen ist habe ich vermisst, bis ich gemerkt habe, dass dieser Band vor den anderen 3 Bänden angesiedelt ist. Dieser Band ist auch anders aufgebaut als die vorherigen. Hier steht die Ermittlungsarbeit nicht im Vordergrund. Die Leser*innen sind viel mehr hautnah bei dem Familientreffen dabei, erleben kleine Streitigkeiten und Vorwürfe bis es am Ende passiert.
Eva Björg Ægisdóttir erzählt die Geschichte recht atmosphärisch und spannend. Die Charaktere sind gut beschrieben und sind recht facettenreich. Ich habe mich immer wieder gefragt, wer die tote Person ist und ob es ein Unfall oder ein Mord war. Und natürlich wer es war.
Es gibt mehrere Personen, die für einen Mord infrage kommen. Einer aus der Familie oder ein Außenstehender? Lea, die Tochter von Petra Snæberg bekommt Nachrichten von einem Fremden, der ihren Sozial-Media-Account folgt geschickt. Er schreibt, er sei ganz in der Nähe und möchte sie reffen.
Die Autorin hat am Ende ganz geschickt eine Wendung eingeführt und das Ende war dann schon überraschend aber stimmig.
„Verlassen“ ist anders aufgebaut als die anderen Bände aber nicht minder spannend. Ich würde mich über weiter Bände freuen.
Anna Maria Kuppe Kinderbuch erschienen bei BoD – Books on Demand Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen
Vielen Dank an Anna Maria Kuppe für das Rezensionsexemplar
Eine Geschichte über Liebe und Geborgenheit für die ganze Familie
„Unsere Oma wird 100“ ist der 10. Band mit den lustigen Katzenbrüdern Rabauke und Biene von Anna Maria Kuppe. Alle sind sehr aufgeregt, der 100. Geburtstag der Katzenoma steht bevor. Alles soll schön sein für diesen großen Tag. Während die Katzenbrüder die Oma beobachten und erzählen wie fit sie für ihr Alter ist, denkt die Katzenmutter über die Vorbereitungen zum Ehrentag der Oma nach. Die Geschenke werden ausgesucht und der Kuchen wird gebacken. Natürlich dürfen auch die Blumen nicht fehlen. Bis es dann am Ende heißt „Alles Gute zum Geburtstag“
Anna Maria Kuppe erzählt die Geschichte wieder mit viel Herz. Ich begleite Rabauke und Biene jetzt schon eine ganze Weile und sie sind mit ans Herz gewachsen. Mir hat bei diesem Band gut gefallen, wie liebevoll der 100. Geburtstag der Oma vorbereitet wird. Wie die Katzenbrüder registrieren wie fit die Oma mit 100 Jahren noch ist. Und wie glücklich die Oma dann an ihrem Geburtstag ist.
Wie immer ist die Geschichte schön illustriert. Es macht Spaß das Buch Kindern vorzulesen oder es gemeinsam zu lesen.
„Unsere Oma wird 100“ ist eine schöne Geschichte die der ganzen Familie Freude macht.
Alex Finlay Thriller 491 Seiten erschienen im Goldmann Verlag Übersetzt aus dem Englischen von Leo Strohm Meine Bewertung: 5 von 5 Sterne
Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar
Pageturner
Klappentext: Ein junger Mann auf der Suche nach der Wahrheit: Musste seine Familie sterben, um ein Verbrechen zu vertuschen?
Die Nachricht trifft Matt Pine wie ein Schock: Bei einem Urlaub in Mexiko kam fast seine gesamte Familie ums Leben. Die örtliche Polizei behauptet, es sei ein Unfall gewesen, doch das FBI bezweifelt das. Allerdings wollen sie Matt den Grund für ihre Skepsis nicht verraten. Das Drama rückt Matts Familie erneut ins Rampenlicht der Medien. Vor sieben Jahren war sein älterer Bruder Danny wegen Mordes an seiner Highschool-Freundin zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Danny hatte stets seine Unschuld beteuert, und eine große True-Crime-Doku nährte den Verdacht, er könnte zu Unrecht im Gefängnis sitzen. Nun scheint es eine Verbindung zwischen dem rätselhaften Tod seiner Familie und Dannys Fall zu geben, und Matt ist entschlossen, die Wahrheit herauszufinden. Selbst wenn er dafür sein eigenes Leben aufs Spiel setzen muss.
„Allein gegen die Lüge“ von Alex Finlay ist ein sehr spannender Thriller.
Matt Pine kann es kaum glauben, als er die Nachricht vom FBI übermittelt bekommt. Seine Eltern und seine beiden Geschwister wurden in ihrem Ferienhaus in Mexiko tot aufgefunden. Die Polizei in Mexiko will den Fall als Unfall deklarieren, doch das FBI bezweifelt die Unfalltheorie. Warum sie nicht an einen Unfall glauben, darüber äußert das FBI sich nicht. Matt hat jetzt nur noch seinen älteren Bruder. Aber der sitzt wegen Mordes lebenslang im Gefängnis. Bis heute behauptet er unschuldig zu sein. Sollte das wirklich stimmen und ein Netz voller Lügen hat sich über die Familie ausgebreitet? Matt begibt sich selbst auf Spurensuche.
Alex Finlay beginnt seine Geschichte direkt damit, dass erzählt wird, wann und wie die Leichen der Familie gefunden wurde. Der Autor baut damit direkt auf der ersten Seite Spannung auf die er im Laufe der Geschichte immer weiter steigert. Außer dem Mord an Matts Familie in Mexiko wirft der Autor auch die Frage in den Raum, ob Matts Bruder Danny vielleicht doch seit 7 Jahren unschuldig im Gefängnis sitzt. Die Medien werden wieder aufmerksam auf die Familie und eine Doku auf Netflix wirft noch Holz ins Feuer.
Die Charaktere werden gut beschrieben und wirken lebendig. Besonders Matt gefällt mir gut. Er hat immer an die Schuld seines Bruders geglaubt, doch jetzt erfasst ihn Zweifel. Die Leser*innen lernen die Charaktere im Laufe der Geschichte gut kennen. Auch die ermordete Familie wird in Rückblicken den Leser*innen vertraut.
Genau wie Matt, sah auch ich mich beim Lesen in ein Netz voller Lügen verstrickt. Was ist wahr und was ist Lüge? Sitzt Danny unschuldig im Gefängnis? Ist seine Verurteilung ein Justizirrtum? Fragen über Fragen die eine ehrliche Antwort suchen. Doch darauf muss man warten und versuchen die kleinen Stückchen Wahrheit aus dem Konstrukt von Lügen herauszupicken. Wenn man sie denn erkennt.
Alex Finlay erzählt die Geschichte aus der Perspektive verschiedener Charaktere, was die Spannung nochmals steigert. Die vielen Wendungen, die der Autor in seine Geschichte einbaut, haben mich oft atemlos zurückgelassen.
Der Autor hat so einen fesselnden Schreibstil, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und an zwei Abenden gelesen habe.
„Allein gegen die Lüge“ ist einfach ein MUSS, für alle Liebhaber von spannenden Thrillern.
Ruth Ware Thriller 400 Seiten erschienen im dtv Verlag Übersetzt von Susanne Goga-Klinkenberg Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen
Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar
Wenn das Paradies zum Albtraum wird
Klappentext: Lyla steckt in einer Krise: Ihre berufliche Zukunft an der Universität ist ungewiss und die Beziehung zu ihrem Freund Nico, einem aufstrebenden Schauspieler, läuft alles andere als gut. Als Nico das Angebot bekommt, bei einer Realityshow dabei zu sein, willigt Lyla ein, das Abenteuer mit ihm einzugehen.
Nach einem turbulenten Vorsprechen werden die beiden in ein tropisches Paradies entführt, die Insel Ever After mitten im Indischen Ozean wirkt wie ein Traum. Sie sollen dort gegen vier andere Paare antreten.
Doch plötzlich wird aus dem wunderschönen Paradies ein Albtraum. Ein Sturm schneidet die Gruppe von jeglicher Zivilisation und allen Kommunikationsmöglichkeiten ab und schon bald beginnt ein erbitterter Kampf ums Überleben.
„One perfect Couple von Ruth Ware ist ein Thriller vollgepackt mit Spannung.
Lyla lässt sich von ihrem Freund Nico überreden, an einer Realityshow teilzunehmen. Das Paar reist auf eine tropische Insel im indonesischen Ozean. Außer Lyla und Nico sind noch vier andere Paare auf der Insel, die sich dem Abenteuer stellen. Zwischen Lyla und Nico besteht die Abmachung, dass sie nach einiger Zeit Nico den Vortritt lässt bei den Aufgaben zu gewinnen. Doch als sie im Paradies angekommen sind, ziehen Wolken und ein Sturm auf. Die Paare und das Produktionsteam sind von jeglicher Zivilisation abgeschnitten. Sie Essensvorräte sind schnell aufgebraucht und keine Rettung ist in Sicht. Es beginnt ein bitterer Kampf ums Überleben. Und bald schon gibt es den ersten Toten.
„One perfect Couple“ ist wieder ein mysteriöser und spannender Thriller von Ruth Ware. Die Geschichte ist in drei Teile gegliedert. Im ersten Teil geht es ziemlich ruhig zu. Die Leser*innen bekommen die Möglichkeit die verschiedenen Charaktere erst einmal kennenzulernen. Im zweiten Teil zieht der Sturm auf und damit auch die Spannung, denn es beginnt ein Kampf ums überleben. Im dritten Teil geht der Kampf weiter, nicht alle Charaktere sind noch am Leben. Wie es weitergeht mit den Paaren, dass müsst ihr selber lesen.
Die Autorin beschreibt die paradiesische Landschaft, die sich dann in ein Inferno verwandelt, sehr anschlich. Auch die Charaktere sind gut gezeichnet und lebendig. Wie es bei einer Realityshow so ist, sind die Teilnehmer alle an der Aufmerksamkeit, die ihnen die Zuschauer entgegenbringen, interessiert. Aufstrebende Schauspieler und Sternchen erhoffen sich davon einen Start in eine Karriere. Doch es kommt anders als gedacht und es ist spannend, die Wandlung der einzelnen Personen mitzubekommen. Jeder gegen jeden heißt es im Kampf ums überleben.
Der Schreibstil von Ruth Ware ist spannend, fesselnd und gut verständlich. Sie baut die Spannung langsam auf und steigert sie recht bald so, dass man das Buch nicht aus der Hand legen will.
„One perfect Couple ist eine klare Leseempfehlung für alle Freunde von guten Thrillern.
Bettina Storks Roman erschienen im Heyne Verlag 561 Seiten Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen
Vielen Dank an das Pressebüro Corinna Schindler für das Rezensionsexemplar
Selten so einen emotionalen Roman gelesen
Klappentext: Als Édiths Vater Simon Mercier 2016 in Paris stirbt, erfährt die 53-Jährige völlig überraschend von ihren deutsch-polnischen Wurzeln. Anscheinend war Simon ein angenommenes Kind, dessen jüdischer Vater Opfer der großen Razzia im Juli 1942 wurde. Doch wie ist Simon in die Familie Mercier gekommen und was geschah mit Simons Mutter Helene? Als Édith ihre Cousine Tatjana in der Nähe von Stuttgart ausfindig macht, suchen die Frauen gemeinsam nach Antworten und beginnen, ein jahrzehntelanges Schweigen zu durchbrechen. Wie hat Helenes Schwester, Tatjanas Großmutter Lilo, damals im von Deutschen besetzten Polen gelebt? In Krakau stoßen sie auf eine Apotheke, die nicht nur für Lilo eine zentrale Rolle gespielt hat, sondern auch für den jüdischen Widerstand.
„Die Schwestern von Krakau“ ist ein emotionaler Roman von Bettina Storks. Von der Autorin habe ich schon einige Romane gelesen und immer war ich sehr berührt und auch begeistert.
Die Geschichte spielt auf mehreren Zeitebenen und hat zwei Handlungsstränge. In der Gegenwart, die 2017 verankert ist erfährt Edith, nach dem Tod ihres Vaters, dass sie deutsch-polnischen Wurzeln hat. Ganz überrascht setzt sie sich mit ihrer Cousine Tatjana in Verbindung. Die beiden Fragen sich, wie Ediths Großvater einst in die Familie Mercier aufgenommen wurde. Und was aus ihren Vorfahren in Krakau geworden ist. Durch eine Reise nach Krakau erhoffen sie sich Antworten auf ihre Fragen zu finden.
Der 2. Handlungsstrang spielt in den Jahren ab 1941 und die Leser*innen begleiten unter anderen Tatjanas Großeltern. Die Leser*innen erleben hautnah die Grausamkeiten die einst in dem durch deutsche besetzte Polen geschahen. Sie tauchen ein in das jüdische Ghetto Krakaus wo eine Apotheke, in der Lilo, Tatjanas Großmutter gearbeitet hatte eine große Rolle spielt. Von der Besetzung durch deutsche Soldaten, den Deportationen, den Konzentrationslagern und dem Widerstand, den die jüdische Bevölkerung leistet, habe ich schon oft und von verschiedenen Orten gelesen. Doch emotional so aufgewühlt hat mich bisher noch keine dieser Geschichten. Ich musste immer wieder einmal im Lesen innehalten, um das gelesenen zu verarbeiten.
Die Charaktere, die Bettina Storks erschaffen hat, sind richtig lebendig und mir zum Teil ans Herz gewachsen. Das sorgt natürlich für noch mehr Emotionen und zum Teil auch für Wut.
Die Autorin erzählt die Geschichte aus der Perspektive verschiedenen Charaktere, was dazu führt, dass sie mir besonders nah waren. Die Geschichte wird mit sehr viel Gefühl aber auch schonungslos erzählt. Bettina Storks zeichnet ein authentisches Bild von Krakau unter dem Naziregime und von den Menschen die dort lebten. Man spürt auf jeder Seite, wie sehr dieses Thema der Autorin am Herzen liegt und spürt wie akribisch die Recherche gewesen sein muss.
Wie immer ist der Schreibstil der Autorin flüssig und gut verständlich. Bettina Storks hat es wieder einmal geschafft, mich mit einer Geschichte völlig zu begeistern. „Die Schwestern von Krakau“ ist ein Roman, den man unbedingt lesen muss, wenn man sich für die Geschichte der 1940er Jahre interessiert. Selten hat mich ein Buch emotional so berührt wie „Die Schwestern von Krakau“.
Grit Poppe Kriminalroman 464 Seiten erschienen im Ullstein Verlag Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen
Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar
Sehr spannender Ost West Krimi
Klappentext: Frühjahr 1991: Kalter Wind weht durch das wiedervereinigte Land. Kommissarin Beate Vogt ermittelt gerade im Fall einer spurlos verschwundenen Lehrerin, als sie zu einem Tatort am Leipziger Markt gerufen wird. Ein Toter wurde in Auerbachs Keller gefunden, offensichtlich ermordet. Er kann identifiziert werden als Immobilieninvestor aus Bayern, der Häuser in Leipzig aufgekauft und sich damit womöglich Feinde gemacht hat. Gemeinsam mit dem Nürnberger Hauptkommissar Josef Almgruber begibt sich Beate auf Spurensuche. Wer steckt hinter der Tat? War es einer der ehemaligen Arbeiter aus dem VEB, der entlassen wurde? Oder doch die Mieterin, die sich weigerte auszuziehen? In einer Zeit, als die Hoffnung der Ernüchterung weicht und wider Erwarten keine Landschaft erblüht, suchen Vogt und Almgruber nach der Wahrheit.
„Mauer des Schweigens ist der 2. Band der Reihe „Die Akte Leipzig“ von Grit Poppe. Ein spannender Krimi, der die Anfangsschwierigkeiten der Wiedervereinigung aufzeigt. Nachdem ich den 1. Band „Rabenkinder“ gelesen habe, war ich schon sehr gespannt auf den 2. Band.
Kommissarin Beate Vogt ist mit dem Fall der verschwundenen Lehrerin Ina Reinhardt beschäftigt. Das Letzte was man von der Lehrerin weiß, sie hat eine Schülerin nach Hause begleitet, um mit ihren Eltern zu sprechen. Die Schülerin lebt in einem Haus in Connewitz, dass von einer Gruppe besetzt ist. Dort findet man außer einem Schuh noch den Mantel und die Tasche der Lehrerin. Von ihr selbst gibt es keine Spur.
Derweil wird ein toter Mann im Auerbachs Keller gefunden. Es stellt sich heraus, dass es sich bei dem Toten um einen Immobilieninvestor aus Bayern handelt. Er kauft Häuser in Leipzig auf und erhofft sich viel Geld damit zu machen. Kommissarin Beate Vogt und ihr Kollege, der Nürnberger Hauptkommissar Josef Almgruber werden die Ermittlungen übernehmen. Es stellt sich heraus, dass die Lehrerin in einem der Häuser, die der Immobilieninvestor aufgekauft hat und teuer sanieren will wohnt und sich weigert auszuziehen. Es scheint, als ob die beiden Fälle miteinander verknüpft sind.
Der Fall wird wieder richtig spannend erzählt. Außer der Suche nach der verschwundenen Lehrerin und nach dem Mörder des Immobilieninvestors kommt auch die entführte Lehrerin zu Wort. Zumindest was diesen Fall angeht, sind die Leser*innen den Ermittlern etwas voraus.
Die Geschichte spielt kurze Zeit nach der Wiedervereinigung. Nicht jeder ist darüber glücklich. Es ist verständlich, dass viele Menschen, die in der DDR aufgewachsen sind, dem neuen skeptisch gegenüberstehen. Es gibt aber auch Menschen aus dem Westen, die ihr großes Geschäft wittern.
Grit Poppe befasst sich mit der Wiedervereinigung und dem Umbruch und seine Folgen. Den Einblick in die Zeit nach dem Mauerfall fand ich sehr gelungen und interessant. Die Charaktere haben mir gefallen, sie kamen sehr authentisch rüber. Die Ermittler hat man ja schon im 1. Band kennengelernt. Der Schreibstil von Grit Poppe ist gut verständlich und locker. Der Fall ist spannend und bleibt bis zum Ende undurchsichtig.
„Mauer des Schweigens“ ist ein guter und spannender Krimi, der auch ohne Vorkenntnisse von Band 1 gut gelesen werden kann.
Ina Bach Historischer Roman 483 Seiten erschienen im Goldmann Verlag Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen
Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar
Kampf gegen die Konventionen
Klappentext:
München 1902: Der Weg zum Medizinstudium ist für die Freundinnen Lulu, Elsa und Fanny steiniger als gedacht, denn das Königreich Bayern stellt sich weiterhin gegen die Zulassung von Frauen an der Universität. Lulu fürchtet außerdem, schon an der ersten Hürde, dem Abitur, zu scheitern. Elsa, die als Wärterin am Kinderspital arbeitet, ergeht es nicht besser: Sie wird von einem jungen Assistenzarzt schikaniert, der sie unbedingt loswerden will. Als dann noch ein alter Verehrer auftaucht, gerät sie immer mehr unter Druck. Und auch Fanny, die sich an der Uni als ihr Zwillingsbruder ausgibt, erkennt, dass sie damit ihrem Traumberuf nur bedingt näher kommt. Trotz allem wollen die drei jungen Frauen nicht aufgeben, denn sie wissen, sie sind dazu geboren, Ärztinnen zu werden!
„Goldene Zeiten“ ist der 2. Band der „Ärztinnen – Saga“ von Ina Bach. Die Autorin entführt ihre Leser*innen nach München in das Jahr 1902. Nachdem ich den 1. Band „Goldene Träume“ gelesen habe, musste ich unbedingt wissen wie es mit den 3 Freundinnen weitergeht.
Im Mittelpunkt stehen die drei Frauen Lulu, Elsa und Fanny. Die jungen Frauen sind in ihrer Art recht unterschiedlich, doch eins eint sie, alle drei wollen Medizin studieren. Die jungen Frauen habe es sich nicht so schwierig vorgestellt Ärztin zu werden. Doch sie müssen gegen eine Männerwelt ankämpfen. Frauen sind in Bayern noch nicht an der Universität zugelassen. Doch die Freundinnen haben nicht vor aufzugeben. Lulu hat allerdings Angst schon am Abitur zu scheitern. Elsa arbeitet als Wärterin in einem Kinderhospital. Dort muss sie schon die Erfahrung machen, wie manche Männer Frauen im Beruf behandeln. Dabei ist Wärterin ja ein Frauenberuf. Fanny gibt sich kurzerhand an der Uni als ihren Zwillingsbruder aus. Das verschlaft ihr, zumindest Zutritt in die Universität.
Ina Bach erzählt die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der drei Frauen. Im ersten Band hat man Lulu, Elsa und Fanny ja schon gut kennengelernt. Durch den Perspektivwechsel ist man den einzelnen Charakter sehr nahe. Ich habe die drei Frauen schon im ersten Band liebgewonnen. Sie sind liebenswert und wollen für ihre Einstellung kämpfen. Auch die anderen Charaktere werden gut beschrieben und wirken lebendig. Es macht Spaß sie durch die Geschichte zu begleiten.
Die Autorin zeigt auf, welche Steine den Frauen in den Weg gelegt wurden. Zur Jahrhundertwende fing es gerade erst an, dass Frauen zum Studium der Medizin zugelassen wurden. In München dauerte es noch ein paar Jahre länger. So müssen die Frauen einen Kampf ausfechten, wenn sie ihre Träume verwirklichen wollen.
Ina Bach bringt anhand ihrer Protagonistinnen die Stellung der Frau ihren Leser*innen sehr gut näher. Es ist die Zeit, in der Frauen anfangen um ihre Rechte und ihre Gleichstellung zu kämpfen. Auch werden die verschiedenen Schichten in der Bevölkerung aufgezeigt. Ina Bach hat einen angenehmen und fesselnden Schreibstil. Die Sprache hat die Autorin gut der Zeit der Handlung angepasst. Am Ende finden die Leser*innen noch einige interessanten Notizen der Autorin zu der damaligen Zeit.
„Goldene Träume“ ist ein interessanter und spannender historischer Roman. Ich freue mich schon auf den 3. Band „Goldene Wege“ der schon im März erscheinen wird.
Sven Petter Naess Kriminalroman 361 Seiten Übersetzt aus dem Norwegischen von Andreas Brunstermann erschienen im Aufbau Verlag Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen
Vielen Dank an den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar
Schuldig oder Unschuldig
Klappentext: Für den Mord an ihrer Mutter und ihrem Stiefvater saß Helene Waaler achtzehn Jahre lang im Gefängnis. Dann wird Kriminalkommissar Harinder Singh beauftragt, dem alten Fall nachzugehen, und ihm fallen Ungereimtheiten auf. Als Helenes leiblicher Vater Stig kurz nach ihrer Entlassung tot in seinem Haus aufgefunden wird, scheint sicher: Helene hat wieder zugeschlagen. Nur Harinder und Christina glauben an ihre Unschuld – und geraten damit ins Visier eines Mannes, der sich wie ein Schatten durch Elvestad bewegt.
„Schuld“ von Sven Petter Naess ist der 3. Fall der Reihe Team Oslo ermittelt.
Sven Petter Naess lässt seine Charaktere richtig lebendig werden. Harinder Singh gefällt mir als Ermittler sehr gut. Schon in den beiden vorherigen Bänden habe ich ihn gerne begleitet. Er ist unkonventionell und beißt sich in einem Fall fest. Dabei ist es ihm egal, ob er, wie in diesem Band seinem Chef in die Quere kommt. Denn der hatte von 18 Jahren die Ermittlungen im Mord von Helene Waalers Eltern geleitet. Mittlerweile lebt seine Tochter bei ihm, die er in diesem Band in Gefahr bringt.
Sven Petter Naess beginnt die Geschichte gleich spannend, den, er lässt die Geschichte aus der Perspektive eines Täters beginnen. Er hat einen fesselnden und gut verständlichen Schreibstil. Er erzeugt schnell Spannung und hält sie bis zum Ende aufrecht. Ich habe immer wieder gerätselt, ob Helene Waaler vor 18 Jahren unschuldig verurteilt wurde. Harinder deckt Widersprüche auf aber einiges spricht auch dafür, dass Helene Waaler die Täterin war. Auch für den aktuellen Mord an ihrem leiblichen Vater steht sie unter Verdacht. Zum besseren Verständnis, gibt es Rückblenden und die Leser*innen erfahren, was Helene und ihre Freunde an dem Abend wo die Morde geschahen gemacht haben. Nach einigen Wendungen die Sven Petter Naess gerne in seine Geschichten einbaut, kommen die Ermittler ans Ziel.
Das Ende hat mich überrascht, ist aber stimmig. „Schuld“ ist wieder ein gelungener Krimi und ich hoffe, das die Reihe weitergeht.
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