Schwund

Tatjana Kruse
Kriminalroman (aber in lustig)
erschienen im Insel Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank a Tatjana Kruse für die Leserunde auf LovelyBooks.

Spannender Fall gewürzt mit sehr viel schwarzem Humor

Die SoKo „Tätowierer“ ermittelt in einem hochbrisanten Fall.
In ganz Deutschland verteilt tauchen immer wieder Leichen auf, die tiefgefroren, tätowiert oder frisch frisiert sind.
Dazu kämpfen noch rivalisierte Banden untereinander.
Die Ermittler der SoKo reisen quer durch Deutschland, immer an den Ort wo neue Leichen auftauchen.
Am Ende kommt es zu einem recht Turbulenten Showdown und zu einem völlig unerwarteten Ende.

„Schwund“ von Tatjana Kruse ist eine genial konzipierte Krimi-Komödie.
Die einzelnen Kapitel sind mit einem Bodycount-Zähler versehen. Sonst würde man bei der Masse an Leichen auch leicht den Überblick verlieren.

Die Ermittler sind einfach genial. Jeder hat seine Eigenarten. Die einen sind zu schön, der andere muss den Vergleich mit Dracula standhalten und ein andere ist immer am Essen und wenn er nicht gerade isst, so ist er auf der Suche nach Essbarem.
Auch die anderen Charaktere, ob diverse Rechtsmediziner oder Staatsanwalt, ob Drogenboss oder Verdächtige sind alle irgendwie „Besonders“
Jede neue Charakter der die Bühne betritt ist ein Knaller.

„Schwund“ ist mein erster Krimi bei dem ich Tränen gelacht habe.

Auch der Fall ist spannend. Es tauchen quer durch Deutschland verteilt immer wieder Leiche auf. Die Leichen sind tiefgefroren wurden skalpiert und tätowiert. Andere wiederum wurden frisiert.
Die Ermittlungen führen ins Drogenmilieu wo die Ermittler in einen unerbittlichen Bandenkrieg geraden.
Das Ende ist dann noch einmal turbulent und der Ausgang total unerwartet aber genial.

Tatjana Kruse hat diesen Krimi mit viel schwarzem Humor gewürzt.
Ihr Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich.
Einmal angefangen taucht man erst wieder auf wenn das Buch beendet ist.

Der Teepalast

Elisabeth Herrmann
Historischer Roman
erschienen im Goldmann Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar

Eine gut Mischung aus Abenteuer und Historik

Friesland 1834: Lene Vosskamp wächst bei einer Fischerfamilie in Armut auf.
Als eines Tages ein Handelsschiff vor der Küste sinkt, rettet Lene einen Mann aus den Fluten.
Damit hat sie die Aufmerksamkeit der Strandpiraten auf sich gezogen:
Lene landet im Kerker, kann sich aber durch eine Münze, die ihr der Schiffsbrüchige gegeben hat befreien.
Diese Münze soll Lene helfen Teehandel in China zu betreiben.
Lene sieht sich ihrem Traum der Armut zu entfliehen nahe. Sie begibt sich auf eine abenteuerliche Reise von Emden über London bis nach Kanton.

„Der Teepalast“ ist der neue Roman von Elisabeth Herrmann.
Ich habe schon unzählige Bücher der Autorin gelesen, bisher aber immer Krimis, Thriller und auch Jugendbücher, die auch im Spannungsbereich angesiedelt sind.
Jetzt hat die Autorin einen Abstecher ins Genre der Historischen Romane gemacht.
Und wie kann es bei Elisabeth Herrmann anders sein, auch dieses Genre beherrscht sie grandios.

Schon das Cover ist ein Hingucker. Es ist wunderschön und man muss es in der Buchhandlung einfach in die Hand nehmen.

Die Protagonisten sind durchweg sehr interessant.
Vor allem natürlich Lene Vosskamp die sich in dieser Geschichte auf ein großes Abenteuer einlässt.
Ich fand Lene gleich sympathisch und es hat Freude gemacht ihre Entwicklung mitzuerleben. Ihr Mut und ihr Tatendrang haben mir allen Respekt abgefordert.
Lene möchte der Armut entfliehen und mit einer Münze die sie von einem Mann den sie aus den Fluten gerettet hat bekommen hat in den Teehandel einsteigen. Ihr großer Traum ist ein Teepalast.
Es hat mir großen Spaß gemacht Lene auf ihrer großen und abenteuerlichen Reise bis ins ferne Asien zu begleiten.

Elisabeth Herrmann erzählt die Geschichte aus Sicht von Lene.
Aber auch die anderen Protagonisten kommen nicht zu kurz.
Im Laufe des Buches begegnet man auch einigen historischen Persönlichkeiten die das Erzählte noch authentischer werden lassen.
Auch die Stellung der Frau zu dieser Zeit wird in diesem Buch hervorgehoben. Wie gut, dass es immer wieder so starke und mutige Frauen wie Lene Vosskamp gab die für die Rechte der Frau gekämpft haben.

Der Schreibstil von Elisabeth Herrmann ist wie immer flüssig und leicht verständlich.
Die Autorin erzählt so bildhaft, dass man sich alles genau vorstellen kann.
Die Länder und Städte sind in diesem Roman sehr gut beschrieben genau wie die Menschen die uns im Laufe der Geschichte begegnen.
Und wie kann es bei der Autorin anders sein, fehlt es auch in diesem Buch nicht an Spannung.

Auch mit dieser Geschichte hat Elisabeth Herrmann mir, wie schon so oft wunderbare Lesestunden geschenkt.

Sharing

Arno Strobel
Thriller
erschienen im Fischer Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den S.Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar

wieder ein spannender Thriller

Markus Kern und seine Frau Bettina sind Inhaber eines Sharing – Unternehmen.
Damit verwirklichen sie ihre Philosophie, dass Autos und Wohnungen möglichst oft genutzt werden.
Doch dann wird Bettina Kern plötzlich zum Objekt das geteilt wird.
Ein Unbekannter hat Bettina in seiner Gewalt. Im Darknet veröffentlicht er ihre Misshandlung.
Markus Kern gerät in einen Strudel aus dem es kein Entrinne gibt.

„Sharing“ ist der neue Thriller von Arno Strobel.

Der Autor hat sich wieder ein sehr aktuelles Thema vorgenommen.
Wer kennt Carsharing nicht. Das eigene Auto abschaffen und bei Bedarf für längere oder kürzere Zeit einfach ein Auto mieten.

Unser Protagonist Markus Kern verdient gutes Geld mit seinem
Sharing – Unternehmen. Er teilt nicht nur Autos sondern auch Wohnungen.
Doch plötzlich muss er zusehen wie seine Frau Bettina geteilt wird.
In der Hand von einem Unbekannten wird ihre Misshandlung im Darknet übertragen, wo viele gegen Bezahlung zuschauen.
Der Entführer steht per Mobiltelefon mit Markus in Verbindung, stellt unmögliche Forderungen und die Uhr läuft.

Arno Strobel versteht es einfach den Spannungsbogen von Anfang bis Ende aufrecht zu halten.
Der Autor lässt ein Kapitel gerne mal mit einem Cliffhanger enden.
So werden die Nächte recht kurz, denn man kann das Buch kaum aus der Hand legen.
Nach einiger Zeit wusste ich nicht mehr was ich glauben sollte. Wer ist der Böse und wer ist der Gute.
Je weiter ich gelesen habe je mehr Zweifel kamen mir.
Das Ende war dann sehr turbulent und hatte auch noch Überraschungen parat.

Wieder einmal hat mich Arno Strobel mit seinem Thriller voll überzeugt.


Atelier Rosen – Die Frauen aus der Marktgasse

Marie Lamballe
Historischer Roman
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an die Lesejury für die Leserunde

Liebe oder Freundschaft

Kassel im Jahre 1830.
Elise Rosen arbeitet bei ihrer Mutter im Putzmacher-Atelier.
Elises Hutkreationen sind in den höheren Kreisen beliebt.
So wird sie auch in das Haus der von Schönhoff’s bestellt und lernt dort Sybilla, die Tochter des Hauses kennen.
Sybilla ist mit dem Leutnant von Haynau verlobt, doch der verliebt sich in Elise.
Das stürzt Elise in einen großem Gewissenskonflikt.
Hegt sie doch auch Gefühle für den Leutnant, möchte aber die Freundschaft mit Sybilla nicht aufs Spiel setzten.

„Atelier Rosen – Die Frauen aus der Marktgasse“ ist der Auftakt einer neuen Buchreihe von Marie Lamballe.

Die Autorin beschreibt die Zeit um 1830 sehr realistisch. Man kann sich das Leben in Kassel zu dieser Zeit recht gut vorstellen.

Die Protagonisten sind gut getroffen.
Elise ist 20 Jahre und arbeitet als Putzmacherin im Atelier ihrer Mutter.
Sie hat mir auf Anhieb gut gefallen. Elise ist eine intelligente und lebensbejahende Frau.
Ihre Mutter Charlotte führt das Atelier mit harter Hand.
Am Anfang war mir Charlotte nicht so sympathisch was sich aber nach und nach gegeben hat.
Als unverheiratete Frau mit einem Kind hatte sie es in dieser Zeit bestimmt nicht einfach.
Sie ist immer von der Angst begleitet, dass das Atelier nicht mehr genug zum Leben abwirft.

Charlotte ist ja auch noch für ihre Mutter und für ihre zwei Angestellten Therese und Babette verantwortlich.
Die beiden Frauen bewohnen je eine kleine Kammer im Haus.
Auch Moritz, der Sohn von Thereses wohnt mit bei den Rosen.

Auch Sybilla von Schönhoff gefällt mir gut. Sie ist eine graue Maus und blüht richtig auf nachdem sie Elise kennengelernt hat.
Doch zwischen der Freundschaft der Frauen steht der Leutnant von Haynau.

Es macht viel Freude die Entwicklung der Charaktere mitzuerleben.
Es gibt einige Verwicklungen und böse Verleumdungen.

Marie Lamballe erzählt die Geschichte sehr authentisch. Man kann sich gut vorstellen, wie das Leben zu dieser Zeit war.

Ihr Schreibstil ist flüssig und gut verständlich.
Es macht Spaß der Geschichte und den Charakteren zu folgen.
Ich freue mich schon auf den nächsten Band.

Morgen, Klufti, wird’s was geben

Volker Klüpfel / Michael kobr
eine Weihnachtgeschichte
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an www.vorablesen.de für das Rezensionsexemplar.

Kluftinger im Weihnachtstress

„Morgen, Klufti, wird’s was geben“ ist kein üblicher Kluftinger-Krimi.
Es ist eine Weihnachtsgeschichte eingeteilt in 24 Katastrophen.
Wenn es hier einen Täter gibt dann höchstens Kluftinger selbst.

Die Autoren Volker Klüpfel und Michael Kobr erzählen in diesem Büchlein über 141 Seiten eine kleine Vorweihnachtsgeschichte, natürlich Kluftinger like.

Erika fällt beim Baumschmücken von der Leiter und muss ins Krankenhaus.
Der ganze Baumschmuck liegt noch im Wohnzimmer, der Baum ist nicht geschmückt, eingekauft ist auch noch nicht und Herr Sazuka aus Japan hat sich für den nächsten Tag angesagt.
Jetzt ist Kluftinger gefragt. Aber wie will er das ohne Erika alles schaffen.
Richtig, gar nicht.
Es ist einfach köstlich zu lesen wie Kluftinger von einem Fettnäpfchen ins andere tritt und wie er versucht sich da irgendwie wieder herauszuwinden.
Auch den Japaner habe ich noch nie so lustig erlebt. Einfach köstlich.

Die Geschichte war leider viel zu kurz. Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen, aufhören war nicht möglich. Ich hätte noch ewig weiterlesen können.

Jetzt freue ich mich schon wenn der 12. Fall für Kluftinger erscheint. Hoffentlich muss ich nicht zu lange warten.

Jenseits von Eden – John Steinbeck


Hörspiel
Erzähler: Ulrich Noethen
Weitere Mitwirkende: Thomas Loibl, Maja Schöne, Felix Manteuffel, Matthias Bundschuh, Nils Kahnwald, Thomas Niehaus, Samuel Weiss, Hedi Kriegeskotte, Vincent Redetzki, Jonas Nay
erschienen bei Der Hörverlag
Produziert vom NDR
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und an Der Hörverlag für das Rezensionsexemplar

Filmklassiker als brillante Hörspielproduktion

„Jenseits von Eden“ von Autor John Steinbeck wurde als Film mit Jeams Dean legendär.
Jetzt hat der Nordeutschen Rundfunk diesen Filmklassiker als brillantes Hörspiel produziert.

Die Geschichte spannt sich über drei Generationen.
Sie handelt von Krieg, von zwei Brüdern, die sich beide um die Zuneigung ihres Vaters bemühen.
Von einer Mutter die ihre Familie verlässt und von den Söhnen für tot gehalten wird.
Von Liebe und Hass.

In diesem Hörspiel wird das alles genial umgesetzt. Die verschiedenen Protagonisten haben verschiedenen Stimmen und erwachen so richtig zum Leben.
Der Erzähler, der den größten Part in dieser Hörspielversion innehat ist Ulrich Noethen, bekannt aus zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen.
Mit seiner angenehmen und ruhigen Stimme trägt er die HörerInnen förmlich durch die Geschichte und lässt das Zuhören zu einem richtigen Genuss werden.

Weitere Mitwirkende sind Thomas Loibl, Maja Schöne, Felix Manteuffel, Matthias Bundschuh, Nils Kahnwald, Thomas Niehaus, Samuel Weiss, Hedi Kriegeskotte, Vincent Redetzki, Jonas Nay.
Jeder einzelne von ihnen lebt seine Rolle.
Untermalt wird das Ganze mit Musik und Geräuschen was die Geschichte noch lebendiger erscheinen lässt.

Die Hörspielversion erzählt die ganze Geschichte wie sie auch im Buch erzählt wird.
Der Film beinhaltet ja eigentlich nur einen Bruchteil der Geschichte.
So findet man hier Protagonisten die es im Film kaum oder auch gar nicht gab aber die eigentlich trotzdem eine tragende Rolle spielen.

Das Hörspiel umfasst 8 CDs und hat eine Länge von 9 Stunden und 7 Minuten.

Für mich ist „Jenseits von Eden“ die beste Hörspielproduktion die ich je gehört habe.

Waldeskälte

Martin Krüger
Thriller
erschienen bei Harper Collins
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Harper Collins Verlag für das Rezensionsexemplar.

Dunkel-Mysteriös-Spannend

In Eigerstal einem kleinen Bergdorf in den Schweizer Alpen ist ein Mädchen verschwunden.
Vor 21 Jahren wurden schon einmal drei Mädchen vermisst. Nur eins von den Mädchen hat überlebt, die anderen konnten nur tot aufgefunden werden.
Hat der selbe Täter wieder zugeschlagen?
Leutnant Valeria Ravelli kehrt in ihren Heimatort zurück und hilft bei den Ermittlungen.
Sie ist das Mädchen, dass vor 21 Jahren überlebt hat und auch wenn sie keinerlei Erinnerungen mehr an ihre Entführung und ihre Entführer hat ist sie überzeugt, der Täter stammt aus dem Ort.
Dabei kehrt sie dahin zurück wo sie niemals wieder hin zurückkehren wollte. In die Vergangenheit.

„Waldeskälte“ ist der Auftakt einer neuen Thriller-Reihe von Martin Krüger.
Der Handlungsort ist ein kleines Dorf in den Schweizer Alpen.
Kommissar Birkner und sein Team ermittel in dem Fall des vermissten Mädchens.
Ich fand Birkner sympathisch aber manchmal etwas überfordert mit dem Fall. Das Schweigen der Dorfgemeinschaft gegenüber Fremden und die Kälte die herrscht machen es ihm auch nicht einfach.

Leutnant Valeria Ravelli von Interpol kommt zurück in ihren Heimatort um bei den Ermittlungen zu helfen.
Mir ist Valeria sehr sympathisch. Sie leidet noch heute unter dem was vor 21 Jahren passiert ist.
Sie weiß, sie muss sich erinnern wenn sie eine Chance haben will das vermisste Mädchen lebend zu finden.

Auch Chloe Muston stößt zu dem Kreis der Ermittler hinzu. Sie war vor 21 Jahren an den Ermittlungen beeidigt und immer davon überzeugt, dass der damals Beschuldigte nicht der Täter war.
Jetzt will sie den Fehler korrigieren.

Die Stimmung in diesem Thriller ist von Anfang an düster und bedrückend was für zusätzliche Spannung sorgt.

Martin Krüger hat einen flüssigen und leicht verständlichen Schreibstil.
Er weiß wie man Spannung aufbauen kann und lässt gerne ein Kapitel da enden wo es gerade am spannendsten ist. So kann man das Buch kaum aus der Hand legen.

Für mich ist „Waldeskälte“ eine ganz klare Leseempfehlung. Und ich freue mich auf viele weitere Fälle mit Leutnant Valeria Ravelli.

Kalte Lügen

Julia Bernhard
Baden-Krimi
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Baden Krimi mit schrägen Charakteren und viel Humor

Der Schwabe Henry Maybach ist Privatdetektiv.
Da er so gut wie pleite ist nimmt er jeden Auftrag an.
So kommt Louise Münz gerade recht. Er soll für sie einen Winzer beschatten der sie stalkt.
Doch dann wird der Winzer tot aufgefunden. Da die Spurenlage ergibt, dass Henry zur Tatzeit vor Ort gewesen war ist er schnell der Hauptverdächtige.
Henry taucht erst einmal ab und versucht den Täter auf eigene Faust zu ermitteln.
Als sich sein Weg mit der Privatdetektivin Suzanne Griesbaum kreuzt lässt er sich auf eine Zusammenarbeit ein um den wahren Täter zu finden.
Allerdings kommt Suzanne aus Baden und das passt so gar nicht zu einem echten Schwaben.

„Kalte Lügen“ ist der erste Band einer neuen und humorvollen Krimireihe von Julia Bernhard.
Die Charaktere sind ziemlich sonderbar und gefallen mir gut.
Allen voran Henry Maybach und Suzanne Griesbaum.
Henry der Schwabe und Suzanne die Badenerin, da steckt schon recht viel Potential drin.

Henry lebt über seine Verhältnisse. Es ist mehr Schein als sein.
Seine These ist es wer Erfolg haben will der muss Erfolg ausstrahlen.
Das kompensiert er mit einer teuren Wohnung, teurer Kleidung und einem teuren Auto. Alles auf pump.

Suzanne hingegen ist erfolgreich als als Privatdetektivin.
Sie isst und kocht gerne was man ihr auch ansieht.
Hört gerne Death-Metall und schwärmt für den Leadsänger Liam von Dieselskandal.

Liam ist ein total schräger Charakter. Über ihn habe ich oft lachen müssen. Egal was man sagt er will einen Song daraus machen.

Julia Bernhard erzählt den Krimi mit einer gewissen Spannung und einer sehr großen Portion Humor.
Auch enthält die Geschichte viel Lokalkolorit und die Differenzen zwischen den Schwaben und den Badensern kommt sehr gut rüber.

„Kalte Lügen“ ist ein unterhaltsamer und humorvoller Krimi der sich schnell und leicht lesen lässt.

Todesschmerz

Andreas Gruber
Thriller
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar.

Maarten S. Sneijder wie man ihn liebt

Maarten S. Sneijder steht kurz davor mit Hilfe von Marc Krüger ein Leck in den eigenen Reihen aufzudecken.
Doch da wird er und sein Team nach Norwegen geschickte. In Oslo wurde die deutsche Botschafterin und ihr Sicherheitschef ermordet.
Maarten und sein Team sollen der norwegischen Polizei beratend zur Seite stehen.
Der Ermittelnde Kriminalbeamte in Norwegen ist über eine Zusammenarbeit mit Maarten nicht erfreut.
Maarten und Sabine Nemez fangen an auf eigene Faust Erkundigungen einzuziehen.
Dabei kommen sie dem Täter recht nahe und der macht auch vor Maarten S. Sneijders Team nicht Halt.

„Todesschmerz“ ist schon der 6. Band der Thriller-Reihe mit Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez.

Das Team rund um Maarten S. Sneijder ist schon besonders.
Sabine Nemez, von Maarten gerne „Eichkätzchen“ genannt ist eine erfahrene Ermittlerin. Sie hat schon einige schwere Fälle an der Seite von Maarten gelöst und ist auch mit dessen Eigenarten vertraut.
Maarten S. Sneijder ist einfach ein genialer Charakter,
Er sticht aus der Vielzahl der Ermittler, die es in all den Krimis und Thrillern gibt deutlich heraus.
Sein Charakter ist , wollen wir es mal milde ausdrücken nicht einfach.
Er hat immer seine Akupunkturnadeln dabei und ein Joint darf auch nicht fehlen.

Auch die anderen Mitglieder des Team haben alle ihre Besonderheiten und gefallen mir gut.

Der Fall führt das Team in diesem Band nach Norwegen.
Sie sollen der norwegischen Polizei beim Mord an der deutschen Botschafterin und ihrem Sicherheitschef beratend zur Seite stehen.
Doch der dortige Ermittler bezieht Maarten nicht in die Ermittlungen mit ein.
Wer Maarten kennt, weiß das er sich mit einer Zuschauerrolle nicht zufrieden gibt.
So kommt er und seine Team dem Täter auch gefährlich nah, ZU NAHE.

Andreas Gruber versteht es Spannung aufzubauen und sie über das gesamte Buch auch zu halten.
Dabei ist sein Schreibstil flüssig und gut verständlich. Die Seiten fliegen nur so dahin und man kann das Buch kaum aus der Hand legen.

Lange habe ich gerätselt wer den Mord an der Botschafterin begangen hat.
Hinweise gab es genug nur das „Warum“ stand lange im Raum.
Auch habe ich mich immer wieder gefragt, warum Maarten S. Sneijder und sein Team gerade jetzt aus Deutschland abgezogen wurden.
Maarten stand kurz davor einen Maulwurf in den eigenen Reihen aufzudecken.

Dann scheint alles gelöst zu sein. Die Geschichte ist zu Ende.
Doch da erreicht Maarten ein Anruf und die Story nimmt noch einmal eine neue Wendung an.
Es folgen die Worte „Fortsetzung folgt“.
„Todesrache“ der 7. Fall mit Maarten S. Sneijder erscheint dann im September 2022.
Wie ich es bis dahin aushalten soll ist mir noch ein Rätsel.

Des Kummers Nacht

Ralph Knobelsdorf
Historischer Kriminalroman
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an die Bloggerjury und den Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar.

Spannender Krimi mit spannenden Einblicken ins historische Berlin

Als Wilhelm von der Heyden Zeuge einer Explosion wird, bei der eine Frau ums Leben gekommen ist wird er für den diensthabenden Wachtmeister schnell zum Verdächtigen.
Ganz anders der Chef der Kriminalpolizei. Der ist nicht nur von der Unschuld von Wilhelm von der Heyden überzeugt sondern sieht bei ihm auch viel Potential als Ermittler.
Da es an guten Mitarbeitern mangelt wird Wilhelm eingestellt und gehört von nun an zum Ermittlerteam.
Doch die Ermittlungen gestalten sich schwierig und müssen überlegt und vorsichtig durchgeführt werden den das Opfer stammt aus der höheren Gesellschaft.

„Des Kummers Nacht: von der Heydens erster Fall“ ist der Auftakt einer neuen Krimi-Reihe von Ralph Knobelsdorf.

Der Autor entführt seine LeserInnen nach Berlin ins Jahr 1855.
Die preußische Kriminalpolizei befindet sich gerade im Aufbau.
Wilhelm von der Heyden der ein Studium in Kriminalistik absolviert hat wird Zeuge einer Explosion. Für den diensthabenden Wachtmeister ist er schnell ein Verdächtiger. Wilhelm kann den leitenden Kriminalbeamter aber schnell von seiner Unschuld überzeugen.
Seine gute Beobachtungsgabe lassen den Chef der Kriminalpolizei auf ihn aufmerksam werden.
So wird Wilhelm von der Heyden in den Kreis der ermittelnden Beamten aufgenommen.

Als LeserIn bekommt man einen guten und authentischen Einblick in die Ermittlungsarbeit der 1850er Jahre. Wenn man wie ich viele Kriminalromane liest ist es interessant zu erfahren welche profanen Mittel der Polizei damals zur Verfügung standen um einen Täter zu überführen.

Der Fall wird gut und spannend erzählt. Die Ermittlungsarbeit führt die Kriminalpolizei in die höheren Kreise was zur Folge hat, dass sie recht behutsam vorgehen müssen.

Außer dem Kriminalfall sind auch die historischen Gegebenheit sehr interessant.
Die 1850er Jahre werden authentisch widergespiegelt und die LeserInnen erhalten viele Informationen aus dieser Zeit.
Auch begegnet man einigen historischen Persönlichkeiten die im Anhang an dem Krimi noch einmal beschrien werden.

Der Schreibstil von Ralph Knobesldorf ist flüssig und leicht verständlich. Der Autor vermittelt neben Spannung auch einiges an Geschichte was das Buch für mich, als Liebhaber von Kriminalromanen und historischen Romanen um so lesenswerter macht.

Dies war nun der erste Fall für Wilhelm von der Heyden und ich freue mich schon auf seinen zweiten Fall.