Gil Ribeiro
Kriminalroman
342 Seiten
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar
Tolle Charaktere, spannende Story
Am Tag vor der Hochzeit von Leander Lost und Soraia wird der Zollbeamte André Bento getötet, als er versucht, die Entführung seiner Enkelin zu verhindern. Das Kind wird befreit, aber die Entführer entkommen. Peu à peu deckt Lost mitten in Portugal ein russisches Spionagenetz auf – mit fatalen Folgen.
In einer berührenden Zeremonie geben sich Leander und Soraia endlich das Ja-Wort, und die Hochzeit im kleinen Kreis endet in einem Straßenfest in den Gassen Fusetas. Parallel dazu trifft Victor Fjodorow, Oberst des russischen Auslandsgeheimdienstes, in Portugal ein – mit einer hochriskanten Mission im Gepäck. Nur wenn diese gelingt, wird seine Tochter aus einem sibirischen Gefängnis entlassen. Außerdem findet sich mit Michael Learner ein hochrangiger US-Militär in Faro ein. Er hat einen Koffer bei sich, den er nicht aus den Augen lassen darf.
Leander Lost bemüht sich fieberhaft, die Motive für Bentos Mord aufzuklären. Denn es werden zwei weitere Menschen, die untereinander und mit Bento in Verbindung standen, ermordet. Dabei stößt das Team auf ein russisches Spionagenetz, das bis jetzt »geschlafen« hat. Es stellt sich heraus, dass ein »Sandmann« dieses Netz allmählich ausschaltet. Als die Ermittlungen zu Victor Fjodorow führen, verübt der Sandmann einen Anschlag auf Lost und trifft Soraia. Die Ärzte geben ihr keine Chance.
„Lautlose Feinde“ ist der 7. Band der Leander Lost Reihe von Gil Ribeiro.
Die Krimireihe besticht durch ihre interessanten Protagonisten.
Leander Lost, Kriminalkommissar aus Hamburg kam vor einigen Jahren im Rahmen eines Austauschprojekts zur Polizei nach Fuseta.
Mittlerweile ist er fester Bestandteil des Teams unter der Leitung von Sub-Inspektorin Graciana Rosado.
Sein Markenzeichen schwarzen Anzug, weißes Hemd, schwarze Lederkrawatte und Espadrilles
Lost ist Asperger Autist, sehr geradlinig, kann schwer Gefühle zeigen und ist für mich einer der interessantesten Charaktere, den die Krimiwelt hergibt. In diesem Band wagt er den Schritt und heiratet seine Soraia.
Seine Kollegen Graciana Rossado und Carlos Esteves gefalle mir auch sehr gut.
Auch der Umgang miteinander, wie sie auf Leander Lost eingehen, wenn auch manchmal mit einem Augenrollen gefällt mir gut.
Der etwas extravagante Miguel Duarte gefällt mir auch gut. Nachdem er angeschossen wurde und seinen Kollegen für ihn da waren, hat sich sein Verhalten etwas geändert.
Der Fall ist sehr spannend erzählt. Der Zollbeamte André Bento wurde getötet und seine Enkelin entführt. Wie die Entführung mit dem Mord zusammenhängt, ist erst einmal unklar. Doch Leander Lost wägt verschiedene Szenarien ab und zieht letztendlich die richtigen Schlüsse.
Am Anfang gibt es ein Personenverzeichnis von den Personen, die in Verbindung mit dem Fall stehen. Denn nicht jeder ist der, für den er sich ausgibt.
Auch privat macht Leander einen großen Schritt. Soraia und Leander heiraten. Doch bald schon muss er Angst haben Soraia schon wieder zu verlieren.
Gil Ribeiro versteht es Spannung zu erzeugen und sie über die gesamte Story zu halten.
Auch bei diesem Band steigert er die Spannung am Ende wieder ins Unermessliche. Aber auch der Humor fehlt in diesem Buch nicht und dazu kommt noch einiges an portugiesischem Lokalkolorit.
Der Schreibstil des Autos ist flüssig, gut verständlich und vor allem fesselnd.
Es war schwer das Buch auch nur für kurze Zeit aus der Hand zu legen.
Ich habe es in zwei Abenden verschlungen.
Jetzt heißt es wieder warten, bis hoffentlich der 8. Band der erfolgreichen Krimireihe erscheinen wird.