Pechstein sieht schwarz

Judith Bergmann
Kriminalroman
erschienen bei tolino media
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an NetGalley Deutschland für das Rezensionsexemplar

Spannender Krimi mit außergewöhnlichen Ermittlern

Klappentext:
Pechstein, ehemals »sexiest KHK alive« und kürzlich erblindet, ist zurück im Dienst, jetzt allerdings in der neu gegründeten Einheit Cold Cases im LKA. Einzige Kollegin ist Natalia Becks, frühere Vorzeige-Polizistin im Karrieretief.In ihrem ersten Fall nehmen sie die Spur zweier Mädchen auf, die fünfzehn Jahre zuvor spurlos verschwanden. Während Pechstein sich hoch motiviert dem Fall widmet, wird Becks mit einem dunklen Geheimnis aus ihrer Vergangenheit erpresst. Die Suche nach dem Erpresser lässt ihr kaum Zeit für die Ermittlung. Allein kann Pechstein den Fall aber nicht lösen. Und so schwankt das Team zwischen Erfolgswillen, Chaos und Kooperation.

„Pechstein sieht schwarz“ ist ein spannender Krimi mit außergewöhnlichen Ermittlern von Judith Bergmann.

Im ersten Moment hat es den Anschein, als würden„ ausgediente Ermittler in die neu gegründete Cold-Case-Abteilung auf das Abstellgleis gesetzt werden. Um so spannender ist es zu lesen, wie die Ermittler die Fälle angehen und wie sie sich beweisen wollen.
Pechstein ist bekannt als gutaussehender KHK. Bei seinem letzten Einsatz hat er sein Augenlicht verloren. Jetzt 8 Monate später ist er zurück und wird in der Abteilung für Cold Case eingesetzt. Zusammen mit Natalia Becks bildet er das Team.
Natalie Becks ist als engagierte Kommissarin bekannt. Doch nach dem sie von einem Clan entführt wurde, leidet sie unter einer posttraumatischen Belastungsstörung. Auch Natalie wurde in die neue Cold Case Abteilung versetzt.
Im erste Fall den die beiden Bearbeiten, geht es um ein verschwundenes Mädchen.
Die Ermittler stecken viel Energie in den Fall doch die Hinweise gehen in verschiedene Richtungen. Natalie, die von Vergangenheit eingeholt wird, kann sich kaum auf ihre Arbeit konzentrieren. Pechstein fühlt sich alleingelassen auf weiter Flur. Er ist auf eine Zusammenarbeit angewiesen.

Es hat mir beim Lesen großen Spaß gemacht, zu erfahren, wie die beiden Ermittler sich zusammenraufen.
Beide fühlen sich aufs Abstellgleis gestellt, dabei unterschätzen sie die Arbeit an einem Cold Case. Zwar sind die Ermittler nicht so unter Zeitdruck wie bei aktuellen Ermittlungen. Aber auch hier werden Fortschritte erwartet.

Judith Bergmann macht den Leser*innen auch gut verständlich, was es bedeutet als Blinder seine Arbeit wieder aufzunehmen. Eine Arbeit, die nicht nur einen scharfen Verstand fordert, sondern auch ein scharfes Auge.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, gut verständlich und fesselnd.
Die Charaktere eigenwillig und interessant.
Die Handlung und die Handlungsorte werden gut und spannend beschrieben.

Mir hat es Spaß gemacht Pechstein und Becks bei ihren Ermittlungen über die Schulter zu sehen.
Ich würde mich freuen die beiden Ermittler wiederzutreffen.

Salute – Die letzte Fahrt

Friedrich Kalpenstein
Kriminalroman
315 Seiten
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an Friedrich Kalpenstein für das Rezensionsexemplar

Mörderischer Gardasee

Klappentext:
Als der ehemalige Kommissar und Neu-Barista Paul Zeitler frühmorgens an der Uferpromenade entlangspaziert, wird er auf einen Hundebesitzer aufmerksam, der in voller Montur ins Wasser springt. Grund dafür ist ein Körper, der leblos im See treibt. Doch für den Bootsbauer Vincenzo Morelli kommt jede Hilfe zu spät. Der charismatische Commissario Lanza aus Bardolino ist sich sicher, dass es kein Unfall war.

Da Morelli eine größere Menge Geld bei sich trug, ist die Verwunderung groß. Denn erste Ermittlungen ergeben, dass er hoch verschuldet war. Hat jemand dafür gesorgt, dass er seine Schulden nicht begleichen konnte?

„Salute – Die letzte Fahrt“ ist der 2. Band der Krimireihe „Ein Fall für Lanza & Zeitler“ von Friedrich Kalpenstein.

Friedrich Kalpenstein habe ich durch seine Krimireihe mit Kommissar Tischler kennen- und seine Bücher lieben gelernt.
Die neue Krimireihe, mit Handlungsort Gardasee gefällt mir auch sehr gut. Wer jetzt denkt, dass es am Gardasee ruhiger zugeht, der irrt. Auch hier hat wieder ein Mörder zugeschlagen.

Im Mittelpunkt steht Paul Zeitler. Er ist ehemaliger Kommissar, hat seinen Dienst bei der Polizei in Deutschland quittiert und ein Café in Bardolino am Gardasee eröffnet.
Dass er jetzt schon zum 2. Mal in einen Mordfall verwickelt ist, damit hätte er nicht gerechnet. Eigentlich hat Paul Zeitler nur geholfen die Leiche aus dem See zu ziehen.
Doch, die Katze lässt das Mausen nicht und genauso wenig kann Zeitler das Ermitteln lassen.

Paul Zeitler der ehemalige Kommissar aus Deutschland führt ein bei den Touristen beliebtes Café. Er wird von Leone immer mit den köstlichsten Backwaren beliefert. Mir ist beim Lesen das Wasser im Munde zusammengelaufen.
Paul Zeitler spricht nur ein paar Brocken Italienisch und kommt mit er deutschen Sprache erstaunlich gut zurecht. Klar, die meisten Touristen kommen aus Deutschland und seine Kollegen ringsum verstehen die Sprache auch.

Commissario Lanza mag es gar nicht, wenn Paul Zeitler sich in seinen Fall einmischt. Ich denke aber, er schätzt den Spürsinn von Paul Zeitler mittlerweile. Zumindest hört er den Theorien von Zeitler zu und nimmt sie in seine Ermittlungen auf.

Auch auf die Reporterin Antonia Romana treffen die Leser*innen wieder. Sie besucht Paul gerne in seinem Café und versucht etwas über den Fall zu erfahren.

Das ist das Personal, dass die Leser*innen hoffentlich über viele weitere Bände begleiten dürfen.

Der Handlungsort in dieser Reihe ist der Gardasee. Bei den Beschreibungen bekommt man richtig Fernweh.

Friedrich Kalpenstein baut in seinem Krimi schnell Spannung auf und es ist auch bis zum Ende ein Rätsel wer der Täter ist.
Mit seinem flüssigen und gut verständlichen Schreibstil, den er gerne mit einer Prise Humor würzt, fliegen die Seiten nur so dahin. Ich habe das Buch an zwei Abenden ausgelesen.

Jetzt freue ich mich schon auf den 3. Band „Salute – Das letzte Gebet“ der im Oktober erscheinen soll.

Verlassen

Eva Björg Ægisdóttir
Kriminalroman
351 Seiten
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
Übersetzt aus dem Isländischen von Freyja Melsted
5 von 5 Sternen

Spannende Krimireihe aus Island

Klappentext:
Der reiche und mächtige Snæberg-Clan trifft sich zu einem Familienfest in einem futuristischen Hotel inmitten der Lavafelder Westislands. Petra Snæberg, eine erfolgreiche Innenarchitektin, macht sich Sorgen um ihre Tochter Lea, deren Social-Media-Präsenz die falschen Follower angesprochen hat. Tryggvi, der Außenseiter der Familie, gibt sich große Mühe, dem Alkohol aus dem Weg zu gehen, weil er genau weiß, was sonst passieren kann.

Die Hotelangestellte Irma ist aufgeregt, dass sie diese berühmte Familie im Hotel betreuen kann. Doch im Verlauf des Wochenendes verschlechtert sich das Wetter immer mehr, ein Schneesturm zieht auf, und der Alkohol fließt in Strömen. Plötzlich verschwindet einer der Gäste, und es verdichten sich die Anzeichen, dass sich draußen auf dem Hotelgelände jemand herumtreibt.

„Verlassen“ ist der 4. Band der Reihe Mörderisches Island von Eva Björg Ægisdóttir.
Der Band spielt vor Band 1-3. Die Ermittlerin Elma ist noch nicht Teil des Teams. Deshalb kann das Buch gut ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

Aus einem Luxushotel inmitten Lavafelder in Westisland wird eine vermisste Person gemeldet. Als der Suchtrupp eine tote Person findet werden die Polizisten Hörður und Sævar von der Kriminalpolizei in Arkranes gerufen.

Die Familie Snæberg ist eine der bekanntesten und reichsten Familien Islands. Für ihr Familienfest haben sie das ganze Hotel gemietet. Die Leser*innen begleiten die Familie zum Teil vom Aufbruch zu Hause, der Fahrt und über das Familienfest das von Freitag bis Sonntag andauert. Je besser man die einzelnen Familienmitglieder kennenlernt, so mehr spürt man, dass nicht jeder sich von seiner echten Seite zeigt. Jeder scheint ein Problem zu haben, über das nicht gesprochen wird. Und auch in der Vergangenheit scheint es den eine oder anderen Vorfall gegeben zu haben. Der Alkohol fliest in Strömen, die Stimmung wird ausgelassen. Für einige wäre es besser gewesen, dem Alkohol nicht so zugesprochen zu haben.

Die Geschichte wird aus der Perspektive verschiedener Familienmitglieder erzählt.

Aber auch die Hotelangestellte Irma kommt als stille Beobachterin zu Wort. Dazwischen gibt es kurze Kapitel mit den beiden Ermittler Hörður und Sævar. Die Leser*innen begleiten die Ermittler am Fundort der Leiche bis zur Befragung der einzelnen Familienmitglieder.

Die beiden Ermittler Hörður und Sævar gefallen mir sehr gut, sie sind ja aus den vorherigen Bänden gut bekannt.
Elma, die im ersten Band zum Team dazugestoßen ist habe ich vermisst, bis ich gemerkt habe, dass dieser Band vor den anderen 3 Bänden angesiedelt ist.
Dieser Band ist auch anders aufgebaut als die vorherigen. Hier steht die Ermittlungsarbeit nicht im Vordergrund. Die Leser*innen sind viel mehr hautnah bei dem Familientreffen dabei, erleben kleine Streitigkeiten und Vorwürfe bis es am Ende passiert.

Eva Björg Ægisdóttir erzählt die Geschichte recht atmosphärisch und spannend.
Die Charaktere sind gut beschrieben und sind recht facettenreich.
Ich habe mich immer wieder gefragt, wer die tote Person ist und ob es ein Unfall oder ein Mord war. Und natürlich wer es war.

Es gibt mehrere Personen, die für einen Mord infrage kommen.
Einer aus der Familie oder ein Außenstehender? Lea, die Tochter von Petra Snæberg bekommt Nachrichten von einem Fremden, der ihren Sozial-Media-Account folgt geschickt. Er schreibt, er sei ganz in der Nähe und möchte sie reffen.

Die Autorin hat am Ende ganz geschickt eine Wendung eingeführt und das Ende war dann schon überraschend aber stimmig.

„Verlassen“ ist anders aufgebaut als die anderen Bände aber nicht minder spannend. Ich würde mich über weiter Bände freuen.

Mauer des Schweigens

Grit Poppe
Kriminalroman
464 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Sehr spannender Ost West Krimi

Klappentext:
Frühjahr 1991: Kalter Wind weht durch das wiedervereinigte Land. Kommissarin Beate Vogt ermittelt gerade im Fall einer spurlos verschwundenen Lehrerin, als sie zu einem Tatort am Leipziger Markt gerufen wird. Ein Toter wurde in Auerbachs Keller gefunden, offensichtlich ermordet. Er kann identifiziert werden als Immobilieninvestor aus Bayern, der Häuser in Leipzig aufgekauft und sich damit womöglich Feinde gemacht hat. Gemeinsam mit dem Nürnberger Hauptkommissar Josef Almgruber begibt sich Beate auf Spurensuche. Wer steckt hinter der Tat? War es einer der ehemaligen Arbeiter aus dem VEB, der entlassen wurde? Oder doch die Mieterin, die sich weigerte auszuziehen? In einer Zeit, als die Hoffnung der Ernüchterung weicht und wider Erwarten keine Landschaft erblüht, suchen Vogt und Almgruber nach der Wahrheit.

„Mauer des Schweigens ist der 2. Band der Reihe „Die Akte Leipzig“ von Grit Poppe. Ein spannender Krimi, der die Anfangsschwierigkeiten der Wiedervereinigung aufzeigt.
Nachdem ich den 1. Band „Rabenkinder“ gelesen habe, war ich schon sehr gespannt auf den 2. Band.

Kommissarin Beate Vogt ist mit dem Fall der verschwundenen Lehrerin Ina Reinhardt beschäftigt. Das Letzte was man von der Lehrerin weiß, sie hat eine Schülerin nach Hause begleitet, um mit ihren Eltern zu sprechen. Die Schülerin lebt in einem Haus in Connewitz, dass von einer Gruppe besetzt ist. Dort findet man außer einem Schuh noch den Mantel und die Tasche der Lehrerin. Von ihr selbst gibt es keine Spur.

Derweil wird ein toter Mann im Auerbachs Keller gefunden.
Es stellt sich heraus, dass es sich bei dem Toten um einen Immobilieninvestor aus Bayern handelt. Er kauft Häuser in Leipzig auf und erhofft sich viel Geld damit zu machen.
Kommissarin Beate Vogt und ihr Kollege, der Nürnberger Hauptkommissar Josef Almgruber werden die Ermittlungen übernehmen.
Es stellt sich heraus, dass die Lehrerin in einem der Häuser, die der Immobilieninvestor aufgekauft hat und teuer sanieren will wohnt und sich weigert auszuziehen. Es scheint, als ob die beiden Fälle miteinander verknüpft sind.

Der Fall wird wieder richtig spannend erzählt. Außer der Suche nach der verschwundenen Lehrerin und nach dem Mörder des Immobilieninvestors kommt auch die entführte Lehrerin zu Wort. Zumindest was diesen Fall angeht, sind die Leser*innen den Ermittlern etwas voraus.

Die Geschichte spielt kurze Zeit nach der Wiedervereinigung.
Nicht jeder ist darüber glücklich. Es ist verständlich, dass viele Menschen, die in der DDR aufgewachsen sind, dem neuen skeptisch gegenüberstehen.
Es gibt aber auch Menschen aus dem Westen, die ihr großes Geschäft wittern.

Grit Poppe befasst sich mit der Wiedervereinigung und dem Umbruch und seine Folgen.
Den Einblick in die Zeit nach dem Mauerfall fand ich sehr gelungen und interessant.
Die Charaktere haben mir gefallen, sie kamen sehr authentisch rüber.
Die Ermittler hat man ja schon im 1. Band kennengelernt.
Der Schreibstil von Grit Poppe ist gut verständlich und locker.
Der Fall ist spannend und bleibt bis zum Ende undurchsichtig.

„Mauer des Schweigens“ ist ein guter und spannender Krimi, der auch ohne Vorkenntnisse von Band 1 gut gelesen werden kann.

Schuld

Sven Petter Naess
Kriminalroman
361 Seiten
Übersetzt aus dem Norwegischen von Andreas Brunstermann
erschienen im Aufbau Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar

Schuldig oder Unschuldig

Klappentext:
Für den Mord an ihrer Mutter und ihrem Stiefvater saß Helene Waaler achtzehn Jahre lang im Gefängnis. Dann wird Kriminalkommissar Harinder Singh beauftragt, dem alten Fall nachzugehen, und ihm fallen Ungereimtheiten auf. Als Helenes leiblicher Vater Stig kurz nach ihrer Entlassung tot in seinem Haus aufgefunden wird, scheint sicher: Helene hat wieder zugeschlagen. Nur Harinder und Christina glauben an ihre Unschuld – und geraten damit ins Visier eines Mannes, der sich wie ein Schatten durch Elvestad bewegt.

„Schuld“ von Sven Petter Naess ist der 3. Fall der Reihe Team Oslo ermittelt.

Sven Petter Naess lässt seine Charaktere richtig lebendig werden.
Harinder Singh gefällt mir als Ermittler sehr gut. Schon in den beiden vorherigen Bänden habe ich ihn gerne begleitet. Er ist unkonventionell und beißt sich in einem Fall fest. Dabei ist es ihm egal, ob er, wie in diesem Band seinem Chef in die Quere kommt. Denn der hatte von 18 Jahren die Ermittlungen im Mord von Helene Waalers Eltern geleitet.
Mittlerweile lebt seine Tochter bei ihm, die er in diesem Band in Gefahr bringt.

Sven Petter Naess beginnt die Geschichte gleich spannend, den, er lässt die Geschichte aus der Perspektive eines Täters beginnen.
Er hat einen fesselnden und gut verständlichen Schreibstil. Er erzeugt schnell Spannung und hält sie bis zum Ende aufrecht. Ich habe immer wieder gerätselt, ob Helene Waaler vor 18 Jahren unschuldig verurteilt wurde. Harinder deckt Widersprüche auf aber einiges spricht auch dafür, dass Helene Waaler die Täterin war. Auch für den aktuellen Mord an ihrem leiblichen Vater steht sie unter Verdacht.
Zum besseren Verständnis, gibt es Rückblenden und die Leser*innen erfahren, was Helene und ihre Freunde an dem Abend wo die Morde geschahen gemacht haben.
Nach einigen Wendungen die Sven Petter Naess gerne in seine Geschichten einbaut, kommen die Ermittler ans Ziel.

Das Ende hat mich überrascht, ist aber stimmig.
„Schuld“ ist wieder ein gelungener Krimi und ich hoffe, das die Reihe weitergeht.

Der Richter

Mathias Mormul
Kriminalroman
erschienen bei Mathias Mormul
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Mathias Mormul für das Rezensionsexemplar

Ein spannender Auftakt einer Krimireihe

Zum Inhalt
Die Geschichte hat verschiedene Handlungsstränge und jeder ist in sich spannend.
Frederick Adler wird in seiner Villa tot aufgefunden. Die hinterlassene Botschaft deutet auf Selbstjustiz hin. Kriminalhauptkommissar Lio Schneider übernimmt die Ermittlungen. Dabei deckt er ein Netz von Lügen und Korruption auf.
Im 2. Handlungsstrang lernen die Leser*innen Dr. Daniel Siever, Softwareentwickler kennen. Was niemand von ihm weiß, nachts macht er sich daran im Darknet Pädophile auf die Spur zu kommen. Ein Kampf für das Gute. Doch eines Tages macht er eine Entdeckung. Die ihm zum Verhängnis werden kann.
Und schließlich reisen die Leser*innen bis nach Mexiko-Stadt. Dort lernen sie den obdachlosen Jungen Santiago kennen. Der Junge wandelt auf dem Pfad der Kriminalität. Aber auch sein Leben wird sich ändern.

„Der Richter“ ist der 1. Band der Reihe „Lio Schneider“ von Mathias Mormul.
Der Kriminalroman nimmt größere Ausmaße an als zu Beginn gedacht. Die Charaktere sind interessant und werden gut beschrieben. Als Leser*in ist man hautnah dabei, wie Lio Schneider in einem Nest voll Lügen und Korruption stochert. Genauso wie man Dr. Daniel Siever im Darknet über die Schulter schaut.
Auch Santiago lernt man in Mexiko kennen. Dem Jungen bleibt nichts anderes übrig als zum Überleben in die Kriminalität zu trieften.
Auch die Handlungsorte werden anschaulich beschrieben.
Nach und nach verknüpfen sich die verschiedenen Handlungsstränge und man steht einer weit verknüpften Organisation gegenüber.

Der Schreibstil von Mathias Mormul ist flüssig, gut verständlich und vor allem spannend.
Es hat eine Weile gedauert, bis die Zusammenhänge der einzelnen Handlungsstränge klar wurde. Immer wieder baut der Autor Wendungen ein und die Auflösung bleibt bis zum Ende spannend.

„Der Richter“ ist ein spannender Kriminalroman, den ich gerne gelesen habe. Ich würde mich über weitere Bände freuen.

Der Tote auf Öland

Agneta Sjöberg
Kriminalroman
376 Seiten
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Schwedenkrimi

Klappentext:
Auf der schwedischen Insel Öland machen Touristen eine grausige Entdeckung. In Borg Eketorp, hinter Steinen versteckt, liegt ein männlicher Leichnam – nackt, mit tiefen Schnitten im Gesicht. Die Kommissare Luna Bofink und Alban Larsson aus Kalmar übernehmen die Ermittlungen. Doch die Identifikation des Toten gestaltet sich schwierig. Innerhalb weniger Tage sterben vier weitere Menschen und den Ermittlern ist klar: Sie haben es mit einem Serienmörder zu tun.

„Der Tote auf Öland“ ist der 1. Band der Reihe „Kommissarin Luna Bofink und ihr Team ermitteln“ von Agneta Sjöberg.

Ich habe ein wenig Zeit gebraucht um richtig in die Geschichte einzutauchen, musste mich an die Protagonisten gewönnen.

Auf der Insel Öland wurde eine nackte männliche Leiche gefunden. Das Gesicht des Toten war durch Schnitte so entstellt, dass man die Leiche nicht identifizieren konnte.
Auf Öland sind die Polizisten Anka und Sören als Erstes am Tatort. Die Kommissare Luna Bofink und Alban Larsson aus Kalmar übernehmen dann den Fall. Gerade noch hatte Anka eine Frau mit zwei kleinen Kindern auf der Polizeiwache, die ihren Mann als vermisst melden wollt. Anka war nicht besonders freundlich zu der Frau, was sie mir nicht sonderlich sympathisch machte.
Luna Bofink und Alban Larsson dagegen mochte ich gleich. Sie stürzen sich in den Fall, doch es bleibt nicht bei einem Opfer. Die Ermittler haben es offensichtlich mit einem Serienmörder zu tun und den gilt es zu stoppen.

Zwischendurch gibt es Abschnitte die von einem 3 Jahre zurückliegenden Ereignis. Es wurden Menschen in Transporter gepresst und wie Vieh verfrachtet. Und von einer mysteriösen Sekte die sich Dragon Eyes nennt. Wie und ob das alles zusammenhängt, darauf müssen die Leser*innen bis fast zum Ende warten.

Agneta Sjöberg lässt die Geschichte erst langsam anfangen. Doch nach dem Leichenfund setzt die Spannung ein, die sich im Laufe der Geschichte immer weiter steigert.
Dabei beschreibt die Autorin ihre Charaktere, sowie das Setting sehr anschlich. Ich konnte mir ein gutes Bild von alledem machen.

Der Schreibstil von Agneta Sjöberg ist angenehm zu lesen und fesselnd.
Es kommt zwar auch der Täter und der Auftraggeber zu Wort doch beliebt es bis zum Ende spannend und mysteriös.

„Der Tote auf Öland“ ist ein Krimi der mit einige spannende Lesestunden geschenkt hat.
Ich freue mich schon auf den 2. Band der Reihe „Dunkle Schatten über Småland“ der am 12. Februar erscheinen soll.

Eisiges Glas

Anders de la Motte
Kriminalroman
540 Seiten
Übersetzt aus dem Schwedischen von Marie-Sophie Kasten
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Krimi aus Schweden

Klappentext:
Kaum hat Kriminalinspektorin Leonore Asker ihren ersten Fall als Leiterin der Abteilung für hoffnungslose Fälle gelöst, nimmt ihr Vater nach jahrelangem Schweigen Kontakt zu ihr auf. Der Prepper steht unter Verdacht, mit dem Tod eines Urban Explorers in Zusammenhang zu stehen, dessen Leiche ohne Augen aufgefunden wurde und droht, sich der Verhaftung ohne Hilfe seiner Tochter gewaltsam zu widersetzen.
Zur gleichen Zeit erhält Leos Kindheitsfreund Martin Hill den Auftrag, auf einer Privatinsel mit verlassenem Observatorium an einer Biografie zu arbeiten. Bald entdeckt Hill, dass es in der Gegend noch mehr Geschichten gibt, über mysteriöse Lichter und über Körper ohne Augen …


„Eisiges Glas“ ist der 2. Band der Leo Asker Reihe von Anders de la Motte.

Leonore Asker hat ihren ersten Fall als Leiterin der Abteilung für Schwerverbrechen in Malmö abgeschlossen.
Doch Zeit zum Durchatmen bleibt ihr nicht.

Leos Vater, zu dem sie seit 15 Jahren keinen Kontakt hat, meldet sich bei ihr. In seiner näheren Umgebung wurde eine Leiche gefunden und er befürchtet unter Mordverdacht zu geraten. Seine Drohung, wenn Leo ihm nicht behilflich ist, wird er ein Massaker veranstalten.

Martin, Leos Freund aus Kindertagen ist wieder aus dem Krankenhaus entlassen. Unter seine Schwerstverletzung, die er sich in Band 1 zugezogen leidet er allerdings noch.
Er bekommt einen Auftrag der Besitzer der Firma Alfacent Industries eine Firmenbiografie zu schreiben. Dazu muss er allerdings auf eine Privatinsel mit einem verlassenem Observatorium. Da er sich für die Geschickte und die Mythen die sich um die Insel ranken interessiert macht er sich auf den Weg. Doch auf der Insel entdeckt er noch mehr Geheimnisse.

Die Charaktere sind sehr vielschichtig. Man bekommt es hier nicht mit glatten Ermittlern zu tun. Alle haben ihre eigene Seite, ihre Ecken und Kanten.
Leo hat mir im 1. Band schon gut gefallen. In diesem Band lernt man Leo noch besser kennen.

Anders de la Motte, von dem ich schon einige Krimis gelesen habe, führt wieder spannend durch die Geschichte.
Der Autor lässt den 2. Band direkt an den 1. Band anschließen.
Auch wenn es schon einige Zeit her ist, dass ich den 1. Band gelesen habe, bin ich doch gut in die Geschichte reingekommen.

Der Kriminalfall wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was die Spannung erhöht. Auch der gläserne Mann kommt zu Wort.
Die Atmosphäre ist düster und spannend.
Der Fall nimmt ungeahnte Dimensionen an.
Mich hat der Kriminalroman so in Atem gehalten, dass ich ihn fast in einem Zug ausgelesen habe.
Jetzt freue ich mich auf den 3. Band.

Sisis Gift aus Griechenland

Thomas Brezina
Cosy Krimi
400 Seiten
erschienen bei edition a
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an edition a für das Rezensionsexemplar

Unterhaltsam und humorvoll

Klappentext:

Auf der griechischen Insel Korfu kann Sisi die kaiserlichen Pflichten vergessen und ganz sie selbst sein. Eine Frau, die als Medium mit der Totenwelt in Kontakt steht, erzählt Sisi, dass ihr Leben von dem „Gift aus Griechenland“ bedroht wird. Doch kann sie der Frau vertrauen? Und was steckt hinter diesem geheimnisvollen Gift? Als ihre rebellische Schwester Marie zu Besuch kommt und einen mysteriösen britischen Gentleman kennenlernt, überschlagen sich die Ereignisse: Der Mann wird tot aufgefunden und Marie kann sich an nichts mehr erinnern. Um den Fall zu klären und ihrer Schwester zu helfen, reist Sisi mit ihrem Gatten Kaiser Franz Joseph nach London, zu einem Besuch bei Queen Victoria. In England kommt sie einem schrecklichen Geheimnis auf die Spur … Bald schon ist klar, dass es eine ganz besondere Frau wie Sisi benötigt, um die Wahrheit ans Licht zu bringen.

„Sisis Gift aus Griechenland“ ist der 4. Band der Reihe Kaiserin Elisabeth ermittelt: Krimijahre einer Kaiserin von Thomas Brezina.
Nachdem es schon Krimis gibt in denen Angela Merkel oder Queen Elisabeth II ermittelt hat sich der österreichische Autor Thomas Brezina Sisi als Ermittlerin auserwählt.

Kaiserin Sisi weilt auf der Insel Korfu. Hier kann sie einfach nur Sisi sein. Doch eine Frau warnt sie vor einem Gift aus Griechenland. Als es dann in Sissis Umfeld einen Toten gibt, fängt Sisi an zu ermitteln.

Die Ermittlungen werden wieder spannend beschrieben. Sisi ermittelt nicht nur auf Korfu, nein auch als sie mit ihrem Mann Kaiser Franz Joseph, zu einem Besuch nach London zu Queen Victoria reist ermittelt sie und kommt einem Geheimnis auf die Spur.
Hier lernen die Leser*innen nun auch Queen Victoria am englischen Königshof kennen.

Mit „Sisis Gift aus Griechenland“ ist dem Autor Thomas Brezina auch mit dem 4. Band wieder ein unterhaltsamer und amüsanter Cosy Krimi gelungen.
Seine Charaktere sind interessant und lebendig.
Außer den Ermittlungen liest man so einiges vom Leben am österreichischen Kaiserhof.
Man erfährt immer wieder neues über die Kaiserin.
Man begegnet realen Menschen mit denen sich die Kaiserin umgeben hat.
Das alles lässt die Geschichte richtig authentisch wirken.

Thomas Brezina hat für seine Protagonistin Sisi gut recherchiert.
Auch die anderen Charaktere sind sehr lebendig. Einige kennt man ja schon aus den vorherigen Bänden.
Die Zeit der Handlung wird sehr gut widergespiegelt. Man fühlt sich richtig in eine andere Zeit versetzt.

Der Schreibstil von Thomas Brezina ist unterhaltsam und gut verständlich.
Die Spannung zieht sich durch die ganze Geschichte.
Mir macht es Spaß selbst meine Verdächtigen zu finden, was bei diesem Band nicht einfach war. Immer wieder lockert der Autor seine Geschichte mit Humor auf. Es gibt köstlich Dialoge zu lesen.

„Sisis Gift aus Griechenland“ ist ein gelungener Krimi mit einer guten Mischung aus Spannung, Unterhaltung und Humor.

Ich hoffe sehr, dass die Reihe mit Sisi als Ermittlerin weitergeht.


Die Kraft der Ebbe

Anna Johannsen / Elke Bergsma
Kriminalroman
303 Seiten
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an NetGalley für das Rezensionsexemplar

Die Jagd auf den de Jong-Clan geht weiter

Klappentext:
Die dramatischen Ereignisse der letzten Wochen haben im Team um Lina Lübbers und Kea Siefken tiefe Spuren hinterlassen. Dennoch ist keine Atempause in Sicht, denn der niederländische de Jong-Clan operiert weiter und ist den Ermittlern immer einen Schritt voraus. Lina und Kea sind gezwungen, ihre Strategie zu ändern und in die Offensive zu gehen, wodurch nicht zuletzt der Undercover-Einsatz von Hauke Behrends zu einem unberechenbaren Risiko wird.

„Die Kraft der Ebbe“ ist der dritte und letzte Band der Lina Lübbers & Kea Siefken Trilogie von Anna Johannsen und Elke Bergsma.
Von Anna Johannsen habe ich schon viele spannende Krimis gelesen, die Trilogie ist das erste Werk, dass ich von Elke Bergsma lese. Ich war schon beim ersten Band neugierig wie die beiden Autorinnen zusammen harmonieren.

Die Charaktere der beiden Autorinnen gefallen mir gut. Besonders natürlich die beiden Kommissarinnen Kea Siefken und Lina Lübbers. Die beiden sind sehr verschieden und haben sich nach ersten Missstimmungen gut zusammengerauft.

Lina Lübbers ist eigentlich in Osnabrück tätig, in Aurich sollte sie nach einem Maulwurf fanden. Den hat sie mittlerweile ausfindig gemacht. Jetzt geht es noch darum den de Jong-Clan unschädlich zu machen. Ob Lina dann in Aurich bleibt oder nach Osnabrück zurückkehrt, wird sich zeigen.

In diesem Band geht es jetzt darum, den de Jong-Clan unschädlich zu machen und die Personen, die ganz ober in der Hierarchie stehen festzunehmen. Damit geht auch der Untercover-Einsatz von Hauke Behrend weiter, was nicht ungefährlich ist. Dank der guten Zusammenarbeit mit dem niederländischen Kollegen können bald erste Erfolge verbucht werden. Doch an die Hintermänner zukommen bleibt schwierig.

Die beiden Autorinnen erzählen die Geschichte aus der Ich-Perspektive der beiden Kommissarinnen. Dabei wechseln sich die Kapitel mit den Kommissarinnen ab. Aber keine Angst, man kommt nicht durcheinander. Die Kapitel sind mit dem Namen der Kommissarin überschrieben und man weiß immer, wo man zu Hause ist.
Ich habe mich schon im ersten Band schnell an die Ich-Perspektive gewönnt. Ich finde es sehr spannend die Charaktere so zu begleiten. Man bekommt alles hautnah mit, kann sich richtig in die Person hineinversetzten, kann spüren, was sie fühlen und lesen, was sie denken. Ich finde, es ist eine interessante Erfahrung einen Krimi mit dieser Perspektive zu lesen.

Die beiden Autorinnen harmonieren sehr gut zusammen. Man merkt beim Lesen nicht, dass zwei Personen an der Geschichte geschrieben haben.

Anna Johannsen und Elke Bergsma haben in diesem Krimi die Handlungsorte sehr gut beschrieben. Die Ermittlungen werden auch spannend geschildert und man fiebert richtig mit, ob es den Ermittlern gelingt den Clan zu zerschlagen.

„Die Kraft der Ebbe“ ist wieder ein spannender und unterhaltsamer Krimi.
Jetzt ist die Trilogie leider zu Ende gelesen. Ich bin mir aber sicher, die beiden Autorinnen werden ihre Leser*innen mit neuen, spannenden Kriminalromane verwöhnen.