Die Dolmetscherin

Titus Müller
Historischer Roman
404 Seiten
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Die Nürnberger Prozesse

Klappentext:
Asta arbeitet als Dolmetscherin im Kurhotel »Palace« in Mondorf-les-Bains, wo die US-Armee gefangengenommene Nazi-Größen interniert. Am 20. Mai 1945 reist ein neuer Gast an. Er bringt 16 Koffer, eine rote Hutschachtel und seinen Kammerdiener mit. Es ist Hermann Göring, Oberbefehlshaber der Luftwaffe und Hitlers designierter Nachfolger. Asta übersetzt bei den Verhören, reist dann mit nach Nürnberg zu den Prozessen und wird jeden Tag im Gerichtssaal anwesend sein, die abscheulichsten Dinge zu hören bekommen und sie zudem ins Englische übertragen müssen. Umso empfänglicher ist sie für Leonhard, ein junger, sensibler Mann, der ihr sanft den Hof macht. Doch seine Vergangenheit ist undurchsichtig und er stellt verdächtig viele Fragen zu den Prozessen.

„Die Dolmetscherin“ ist ein Roman mit realem Hintergrund von Titus Müller.

Die US-Armee inhaftiert die Kriegsverbrecher im Kurhotel »Palace« in Mondorf-les-Asta ist Dolmetscherin und muss die Verhöre und auch die Gespräche, während der Prozesse übersetzten. Unter den Inhaftierten ist auch Herman Göhring.

Mit Asta ist Titus Müller eine interessante Protagonistin gelingen. Asta hat schon für verschiedene Geheimdienste gearbeitet. Göhring hatte Asta schon als Kind kennengelernt. Eine nahestehende Verwandte von Asta, die wie eine Mutter zu ihr war, wurde von den deutschen gefoltert. Jetzt möchte sie die Schuldigen verurteilt sehen. Bei den Nürnberger Prozesse sitzt Asta mit im Gerichtssaal. Ihre Wut über die Ansichten und das Beschönigen der Schuldigen lässt Asta wütend werden.

Titus Müller schildert die Prozesse sehr interessant. Als Leser*in ist man im Gerichtssaal dabei. Manchmal ging es mir sehr an die Nieren. Es ist kaum vorstellbar, was Menschen anderen Menschen antun können.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Es kommen verschiedene Ansichten ans Licht. Aber die Gräueltaten sind nicht zu beschönigen. Auch wenn Herman Göhring, der ein guter Redner ist versucht die Menschen im Gerichtssaal auf seine Seite zu ziehen.

E gibt auch ruhigere Passagen in dem Buch bei denen man als Leser*in etwas durchatmen kann. Asta lernt Leo kennen und zwischen den beiden entsteht eine gewisse Anziehung.

Titus Müller erzählt die Geschichte schonungslos. Man spürt auf jeder Seite wie akribisch der Autor recherchiert hat. Er hat in dieser Geschichte Realität mit Fiktion so fein verknüpft, dass man es nicht mehr zu rennen vermag.

„Die Dolmetscherin“ ist ein sehr interessanter historischer Roman, den ich mit großem Interesse gelesen habe.

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