Die Insel: Einer kennt die ganze Wahrheit

Ulf Kvensler
Thriller
395 Seiten
Übersetzt aus dem Schwedischen von Sabine Thiele
erschienen im Penguin Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannung vom Feinsten

Klappentext:
Als Isak und Madde die Reise nach Gotland antreten, sind sie voller Zweifel. Wie wird nach Jahren des Schweigens das Wiedersehen mit Isaks Vater verlaufen? Der Vater, vor dessen Unberechenbarkeit Isak immer gewarnt wurde. Doch als das junge Paar auf der Insel ankommt, sind sie überwältigt von der Schönheit, die sie empfängt. Vor allem die makellose Eleganz des väterlichen Anwesens beeindruckt beide sehr. so sehr, dass sie alle Warnungen in den Wind schlagen. Schließlich erwartet sie ein unvergesslicher Sommer. Während die schwüle Luft über Gotland aufsteigt und am Strand Cocktails serviert werden, nehmen die Spannungen in der Gruppe zu. Isak und Madde streiten sich immer häufiger, und lange verschwiegene Geheimnisse der Familie werden ans Tageslicht gebracht. Trotzdem ahnt niemand, welche unheilvollen Folgen die Vergangenheit auf die Zukunft aller Beteiligter wirklich haben wird.

„Die Insel“ ist ein spannender Thriller von Ulf Kvensler.
Isam ist nach dem Tod der Mutter, bei seinem Großvater aufgewachsen. Zu seinem Vater hat er keinen Kontakt. Er war nach dem Tod der Mutter nicht für Isak da und der Großvater hat Isak auch immer vor seinem Vater gewarnt. So hat Isak kein gutes Bild von seinem Vater Frederik. Doch jetzt meldet sich Frederik bei seinem Sohn, weil bei ihm ein Hirntumor festgestellt wurde und er sterben wird. Nach zögern, lässt Isak sich von seiner Freundin Madde überzeugen den Vater zusammen zu besuchen. Frederik freut sich, dass sein Sohn kommt und verspricht ihm und seiner Freundin einen schönen Urlaub auf Gotland. Überwältig von dem weitläufigen Anwesen, vergisst Isak seine Vorbehalte gegenüber dem Vater. Es lässt allerdings nicht lange auf sich warten, bis die Stimmung düster wird, was sich auch auf die Beziehung zwischen Isak und Madde auswirkt.

Ulf Kvensler beginnt die Geschichte ruhig an. Die Leser*innen ahnen zwar schnell, dass hier etwas im Verborgenen liegt. Als Isak und Madde in Gotland angekommen sind, steigt die Spannung in der Geschichte. Der Autor baut nach und nach eine düstere Atmosphäre auf. Die Beziehung zwischen Isak und Madde wird schwieriger. Und Isak findet langsam Erklärungen dazu, was vor 20 Jahren geschehen ist.

‚In einem weiteren Erzählstrang geht es ein paar Jahre vorwärts. Isak ist im Gefängnis. Weswegen das liegt im Dunklen. Als Leserin stelle ich mir die Frage, was ist ei dem Besuch auf Gotland passiert?

Ulf Kvensler hat seine Protagonisten sehr gut gezeichnet, sie wirken richtig lebendig. Die Geschichte wird aus der Sicht von Isak erzählt. Schon nach wenigen Seiten hatte ich das Gefühl, Isak selbst erzählt mir die Geschichte. Passend dazu lässt der Autor dunkle Wolken aufziehen, eine dunkle und mysteriöse Atmosphäre entsteht.

„Die Insel“ ist kein actiongeladener Thriller, eher ein ruhiger Psychothriller, wo man auch viel zwischen den Zeilen lesen kann.
Ich habe das Buch mit großer Freude gelesen.

Ländliches Requiem

Davide Longo
Kriminalroman
526 Seiten
Übersetzt aus dem Italienischen von Barbara Kleiner und Felix Mayer
erschienen im Rowohlt Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Lesenswerter Kriminalroman

Klappentext:
Eric Delarue, Geschäftsführer eines Stahlwerks, wird durch einen Kopfschuss lebensgefährlich verletzt. Wer hat den Kunstsammler, Ehemann, Chef, der sich immer für die Belange seiner Angestellten eingesetzt hat, töten wollen?
Die Spur führt Bramard und Arcadipane zu einem längst vergangenen Fall: Nach einer Sportveranstaltung verschwand ein Elfjähriger. Aber dies ist nur eine Fährte in einem komplexen Geflecht aus verbrecherischen Machenschaften.

„Ländliches Requiem“ ist der 5. Band der Reihe „Ein Piemont-Krimi“ von Davide Longo.

Commissario Arcadipane ermittelt zusammen mit seinem alten Freund und Mentor Corso Bramard im Fall des durch einen Schuss schwer verletzten Eric Delarue. Durch die Ermittlungen wird durch seine Ermittlungen auf einen alten Fall aufmerksam. Aber das ist nur eine Spur in seinem komplexen Fall.

Die Ermittler sind aus den vorherigen Bänden bekannt und gefallen mir gut.
Der Autor geht immer in größerem Umfang auf seine Charaktere ein. So begleitet man Arcadipane nicht nur bei seinen Ermittlungen, sondern verfolgt auch dessen Privatleben.
Bramard und Arcadipane sind recht verschieden, aber ein eingespieltes Team und nehmen die Herausforderung den Fall zu lösen an.
Die Charaktere werden gut in Szene gesetzt und jeder wird auf seine eigene Art beschrieben. So ist Arcadipane eher der impulsive und Bramard der etwas ruhigere, der gerne schweigsam ist.

Der Fall ist sehr kompliziert und es gibt verschiedene Ermittlungsansätze. Auch bringt der Autor immer wieder Wendungen ein, was die Spannung erhöht.

Der Schreibstil von Davide Longo ist flüssig und gut verständlich. Seinen Humor, mit dem er die Geschichte immer wieder auflockert, liebe ich.

„Ländliches Requiem“ ist ein spannender Krimi, der die Leser*innen in das schöne Piemont führt. Das Buch kann unabhängig von den vorherigen Bänden gelesen werden.

Schatten über der Sagrada Familia

Susanne Beck
Kriminalroman
368 Seiten
erschienen bei Early Bird Books
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an NetGalley für das Rezensionsexemplar

Krimi mit spanischem Flair

Klappentext:
Nach einem Streit mit ihrem Lebensgefährten entschließt sich Clara, ihre Mutter Anneliese in Barcelona zu besuchen, die dort gerade bei ihrer Freundin Maria wohnt. Maria ist eine erfolgreiche Food-Bloggerin und gefeierte Instagram-Ikone der älteren Generation und bietet ihren Freundinnen die perfekte Ablenkung. Sogar auf die schillerndste Party der Gastronomie-Szene werden sie eingeladen! Doch das Fest endet in einer Katastrophe: Eine junge Frau ist tot, und Maria gerät unter Verdacht. Von der Unschuld ihrer Freundin überzeugt, sind Clara und Anneliese schon zum zweiten Mal gezwungen, auf eigene Faust zu ermitteln.

„Schatten über der Sagrada Familia“ ist der 2. Band der Reihe “Mutter-Tochter-Duo ermittelt in Spanien“ von Susanne Beck.
Den 1. Band „Schatten über der Alhambra“ kenne ich nicht, bin aber trotzdem ohne Probleme in die Geschichte reingekommen.

Die Autorin schickt ihre Leser*innen nach Barcelona, eine Stadt die ich vor ein paar Jahren besuchen konnte. Die Beschreibung der Handlungsorte ist sehr anschaulich und hat viele Erinnerungen und Bilder bei mir hervorgerufen.

Clara, besucht nach einem Streit mit ihrem Partner, ihre Mutter in Barcelona, die bei ihrer Freundin Maria zu Besuch ist. Maria ist eine Food-Bloggerin und so bekommen die Leser*innen auch ein bisschen was von der spanischen Küche geboten. Bei einer Party, die die drei Frauen besuchen geschieht ein Mord und Marie gehört zu den Verdächtigen. Wie schon im ersten Band, versuchen Clara und Anneliese wieder Licht ins Dunkel zu bringen.

Die Geschichte lebt mit den schönen Schauplätzen und den Protagonisten. Mir waren die drei Frauen Anneliese, Maria und Clara schnell sympathisch.

Mit dem Mord baut Susanne Beck schnell Spannung auf und hält sie auch bis zum Ende aufrecht. Der Schreibstil der Autorin ist locker, flüssig und gut verständlich. Mit etwas Humor lockert Susanne Beck die Geschichte immer wieder auf.

„Schatten über der Sagrada Familia“ ist ein Krimi, den ich gerne gelesen habe und der perfekt als Urlaubslektüre geeignet ist.

Ihr werdet sie nicht finden

Andreas Winkelmann
Thriller
380 Seiten
erschienen im Rowohlt Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Thriller


Klappentext:
Jonas war früher einmal Polizist. Bis er für das Verschwinden seiner Tochter einen Verdächtigen zur Rechenschaft zog. Franka ist Privatdetektivin mit einem Talent für digitale Spuren und auf der Suche nach einer Vermissten. Ihre Ermittlungen decken Verbindungen zu einem alten Fall auf – dem von Jonas‘ Tochter, die nie gefunden wurde. Frankas erster Verdächtiger: Jonas. Doch schon bald ermitteln die beiden zusammen. Denn die Vermisste scheint etwas darüber zu wissen, was damals wirklich geschah.

„Ihr werdet sie nicht finden“, ist der neue und spannende Thriller von Andreas Winkelmann.

Jonas wurde zu 7 Jahren Haft verurteilt, weil er Bernd Vollstedt, den Mann, den er für den Mörder seiner Tochter hielt, umgebracht hatte.
Jetzt ist wieder ein Mädchen verschwunden. Silvia, die Tochter des Ermordeten. Die Privatdetektivin Franka wird von der Großmutter des Mädchens mit der Suche beauftragt. Dabei kommen immer mehr Details zu Tage, die mit dem Verschwinden von Jonas Tochter zusammenhängen. Franka versucht Jonas mit ins Boot zu holen und mit ihm zusammen die Wahrheit der beiden Fälle zu finden.

Das sind die groben Umrisse des Plots.
Mehr möchte ich auch nicht verraten, das müsst ihr selbst lesen.

Die Geschichte wird von Andreas Winkelmann sehr spannend erzählt.
Dabei gibt es zwei Zeitebenen. Einmal die Gegenwart, in der Franca nach der verschwundenen Silvia sucht und immer mehr Details entschleiert. Und Rückblicke, die, den Leser*innen das Verschwinden von Isabel und die Suche von Jonas nach seiner Tochter und schließlich den Mord an Bernd Vollstedt.

Nach ein paar Seiten ist man mitten in der Geschichte und es wird auch schon spannend.
Die Spannung steigert sich im Laufe der Geschichte immer mehr und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Die Protagonisten sind recht unterschiedlich und interessant.
Jonas und Franka waren mir beide schnell sympathisch. Obwohl Jonas oft unbeherrscht ist, konnte ich ihn doch gut verstehen. Das Trauma des Verlustes seiner Tochter hat er nicht verarbeitet. Er leitet heute noch darunter, nicht zu wissen, was seiner Tochter geschehen ist und wo ihre Leiche zu finden ist.

Im Laufe der Geschichte kommen immer wieder Theorien auf, was damals geschehen ist.
Die Auflösung ist dann überraschend, aber stimmig.

„Ihr werdet sie nicht finden“ ist wieder ein genial konstruierter Thriller aus der Feder von Andreas Winkelmann.

John

Bernhard Aichner
Thriller
316 Seiten
erschienen im Wunderlich Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an de Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

ein schonungsloser Thriller

Klappentext:
Yoko ist eine gesuchte Mörderin auf der Flucht. Unter einer neuen Identität lebt sie als John auf einer kleinen griechischen Insel, arbeitet in einem Restaurant hoch über dem Meer, sie hat Freunde gefunden und ist zur Ruhe gekommen.
Yoko ist Vergangenheit. John ist die Zukunft.
Neben der Arbeit in der Taverne kümmert sich John um das Anwesen von Ingrid, einer wohlhabenden Frau, die nur die Sommermonate auf der Insel verbringt. Er pflegt den Garten, genießt die exklusive Ruhe und das Wohlwollen seiner Arbeitgeberin.
Doch während John sich in Sicherheit wähnt, wird in Deutschland immer noch nach Yoko gefahndet. In einer Fernsehsendung wird der «Fall Yoko» wieder aufgerollt, neue Beweismittel kommen ans Licht. Ihre Akte wird wieder geöffnet, wovor Yoko sich immer gefürchtet hat, geschieht. John wird enttarnt. Die Jagd beginnt.

„John“ ist der 2. Band der Rache-Reihe von Bernhard Aichner, auf den ich schon sehnsüchtig gewartet habe.

Yoko ist jetzt John und ihre Flucht liegt 5 Jahre zurück. Seither lebt sie als John unerkannt auf einer griechischen Insel und arbeitet in einem Restaurant. Doch jetzt nach 5 Jahren sitzt plötzlich Kriminalhauptkommissarin Katrin Liebermann vor ihr. Yoko/John ist aufgeflogen. Die Leser*innen erfahren stückchenweise, was in den vergangenen 5 Jahren passiert ist. Und wieder pflastern Leichen Yokos/Johns Weg.
Dabei sind ihre Erinnerungen und das, was Yoko/John der Kommissarin erzählt nicht immer identisch.

Bernhard Aichner hat wieder interessante und sehr unterschiedliche Charaktere ins Leben gerufen. Die Meisten sin aus dem 1. Band schon bekannt.

Yoko, jetzt John habe ich ja schon im 1. Band gut kennengelernt. Auch als John ist sie mir sympathisch und obwohl sie eine gesuchte Mörderin ist, hat sie meine Sympathie und ich hoffte die ganze Zeit, dass sie Kriminalhauptkommissarin Katrin Liebermann noch einmal entkommen kann.

Bernhard Aichner hat einen fesselnden und schonungslosen Schreibstil. Ich wurde wie durch einen Sog tief in das Buch hineingezogen. Die kurzen Kapitel verleiten dazu immer weiterzulesen. So habe ich das Buch auch an zwei Abenden beendet.
Einige Kapitel schildern die Geschehnisse aus Yokos/Johns Sicht und andere Kapitel sind durchgehend Konversation mit einem der Charaktere.

Das Ende hat mich überrascht und war sehr gut konstruiert.
Jetzt bin ich schon gespannt welche Geschichte sich Bernhard Aichner als nächstes ausdenkt.

Das Schweigen der Kanarienvögel

Ingrid Walther
Kriminalroman
376 Seiten
erschienen bei Haymon Krimi
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Haymon Krimi für das Rezensionsexemplar

Grandioser Auftakt einer neuen Krimireihe

Zum Inhalt
Amalia Fink ist Vogelkundlerin. Ihre Liebe zu den gefiederten Tieren geht so weit, dass sie jedem Menschen einer Vogelart zuordnet.
Mit ihrer Freundin Lydia Denk weilt sie auf Teneriffa. Amalia möchte die Vogelwelt erkunden und Lydia leistet ihr Gesellschaft.
Zufällig treffen sie das Rotkehlchen, Katie war einige Zeit Studentin bei Amalia Fink. Die Freude ist beiderseits groß. Katie ist mit ihrem Freund auf Teneriffa, einem Mann, dessen Identität sie nicht preisgeben. Die Frauen treffen eine Verabredung für den nächsten Tag. Als Katie zu dem vereinbarten Termin nicht erscheint, befürchtet Amalia schlimmes. Außerdem hat sich ein Nachbar von Katie vom Balkon gestürzt. Amalia und Lydia beginnen, Nachforschungen über Katies Verbleib anzustellen.

„Das Schweigen der Kanarienvögel“ ist der erste Band der Reihe Fink und Denk von Ingrid Walther.
Die Autorin ist vielen Leser*innen schon durch ihre Provence-Krimis bekannt. Jetzt verschlägt sie es nach Teneriffa.

Ingrid Walther hat großartige Protagonisten ins Leben gerufen. Amalia und Lydia gefallen mir besonders gut. Amalia und ihre Liebe zu den Vögeln sind herrlich. Jeder Mensch wird nach seinen Eigenschaften, seinem Aussehen, einer Vogelart zugeordnet. Auch Lydia mit ihren philosophischen Sprüchen gefällt mir. Zusammen sind sie ein gutes Team, die zum Teil aus Neugierde und zum Teil mit der Befürchtung, dass etwas Schlimmes passiert ist, zum Ermitteln angestachelt.
Auch Katie gefällt mir, obwohl sie etwas naiv ist. Aber wenn die Liebe zuschlägt, kann man oft nicht mehr recht denken. Auch wenn sie wie vom Erdboden verschwunden ist, begleiten die Leser*innen sie auch in dieser Zeit. So weiß man mehr als Fink und Denk, die nach Katie suchen.

Die Geschichte ist auch durch ihre schönen Handlungsorte geprägt. Teneriffa wird mit seiner Flora und Fauna gut und ansehnlich beschrieben.

Der Schreibstil von Ingrid Walther ist flüssig und gut verständlich. Mit gut eingesetztem Humor wird die Geschichte immer wieder aufgelockert.

„Das Schweigen der Kanarienvögel“ ist ein unterhaltsamer Krimi mit Spannung, den ich mit großer Freude gelesen habe.

Der dunkle Sommer

Vera Buck
Thriller
378 Seiten
erschienen bei Rowohlt Polaris
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Entführungen auf Sardinien

Klappentext:
Ein Haus in Italien für einen Euro: Für die deutsche Architektin Tilda ist die verfallene Villa auf Sardinien ein Glücksgriff. Sie will alle Brücken hinter sich abbrechen und stürzt sich in die Renovierung. Doch die vermeintliche Idylle des verwinkelten Ortes trügt. Ist das Geisterdorf wirklich so verlassen, wie es den Anschein hat? Sonntags läuten die Glocken, und Unbekannte behaupten, ein Fluch liege auf Tildas Haus. Zusammen mit dem Journalisten Enzo, der die Geschichte des Dorfes erforscht, versucht Tilda herauszufinden, was hier geschehen ist. Doch der einzige Bewohner, der mehr weiß, ist der alte Silvio. Und der schweigt beharrlich. Als plötzlich Tildas jüngerer Bruder Nino vor ihrer Tür steht, lässt Tilda ihn zähneknirschend bei sich unterkommen. Er bringt Erinnerungen mit, die sie dringend vergessen will. Dann verschwindet Nino auf mysteriöse Weise. Getrieben von der verzweifelten Suche nach ihm offenbart sich Tilda und Enzo im schroffen Hinterland der Insel eine Wahrheit, die düsterer ist als jede Geistergeschichte, und die eng mit Tildas eigener Vergangenheit verwoben scheint.

„Der dunkle Sommer“ ist ein spannender Thriller von Vera Buck.

Als die deutsche Architektin Tilda eine alte und zerfallene Villa in einem fast verlassenen Dorf auf Sardinien erstehen kann, denkt sie es ist eine gute Gelegenheit für einen Neuanfang. Schnell beginnt sie mit den Renovierungsarbeiten. Tilda muss aber auch feststellen, dass der Ort gar nicht so verlassen ist wie gedacht und das behauptet wird, auf ihrem Haus liegt ein Fluch. Silvio, ein alter Dorfbewohner weiß mehr, aber ein hüllt sich in Schweigen.
Eines Tages steht Tildas Bruder Nino vor der Tür und erzählt von Schwierigkeiten in Deutschland. Doch bald darauf verschwindet er spurlos. Tilda macht sich voller Sorge um Nono auf die Suche. Zusammen mit dem Journalisten Enzo fängt sie an das Dorf und die Umgebung zu erforschen.
Gleichzeitig hinterfragt Tilda aber auch die Gründe, warum ihr aus der Gegend stammender Vater seine Heimat nie wieder besuchte, sondern nur für seine Pizzeria in Deutschland lebte.

Vera Buck erzählt die Geschichte auf zwei Zeitebenen. Immer wieder gibt es Rückblicke in die vergangene Zeit und das Schicksal der Dorfbewohner. Zu früheren Zeiten kam es vor, dass Menschen auf Sardinien entführt wurden und nie mehr aufgetaucht sind. Die Autorin hat sich hier von wahren Begebenheiten inspirieren lassen.

Die Geschichte wird aus der Sicht verschiedener Charaktere erzählt. hat Die Protagonisten sind facettenreiche und lebendig. Die Autorin erzählt die Geschichte kurzweilig und spannend. Der Schreibstil von Vera Buck ist flüssig und gut verständlich.
Natürlich fehlt, trotz aller Ernsthaftigkeit das italienische Flair und die Kulinarik nicht in dieser Geschichte.

„Der dunkle Sommer“ ist ein spannender Thriller, den ich mit Interesse gelesen habe.

Gerüchteküche – Reblandzunft

Ines Parizon
Cosy-Krimi
405 Seiten
erschienen bei BoD – Books on Demand
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an BoD für das Rezensionsexemplar

Der ideale Urlaubskrimi

Klappentext:
Obwohl Marie bereits genug mit ihren Nichten beschäftigt ist, wird die Kriminalhauptkommissarin ausgerechnet am Schmutzigen Donnerstag zu einem Leichenfund in der Offenburger Innenstadt gerufen. Sie kann die fünfte Jahreszeit nicht ausstehen, doch um dem Täter auf die Spur zu kommen, müssen sie und ihr Team nun im bunten Treiben der örtlichen Fastnachtsbräuche ermitteln.

„Gerüchteküche – Reblandzunft“ ist der 3. Band der Cosy-Krimireihe Gerüchteküche von Ines Parizon.

Im Mittelpunkt steht die Kriminalkommissarin Marie Müller. Nach dem Tod ihrer Mutter hat Marie das Häuschen, in dem sie aufgewachsen ist in Zell-Weierbach, einer kleinen badischen Ortschaft geerbt. Nachdem sie und ihr Mann Andreas es liebevoll renoviert haben beschlossen Beide dort einzuziehen. Marie lässt sich von der Kriminalpolizei Hamburg zur Kriminalpolizei Offenburg versetzten. Für Andreas spielt es keine Rolle, wo er arbeitet. Er ist Versicherungssachverständigen und arbeitet meist im Homeoffice. Nur, wenn er einen Fall begutachten muss, dann muss er vor Ort sein.
Zell-Weierbach ist eine kleine, idyllische und verträumter Ortschaft, doch seit Marie zurückgekehrt ist, ist es in Zell-Weierbach gar nicht mehr so ruhig. Jetzt gibt es schon die 3. Leiche im Ort und die Gerüchteküche brodelt.

Marie ist mir schon im 1. Band auf Anhieb sympathisch gewesen. Sie ist taff und gleichzeitig locker. Ihre unkonventionelle Art gefällt mir gut. Auch ihr Kollege Raffael ist ein sympathischer Mann. Marie und Raffael verstehen sich auch schnell und arbeiten gut zusammen.

Auch privat lernt man Marie und ihren Mann Andreas kennen. Das Privatleben zieht sich wie ein roter Faden durch die Krimireihe.

In diesem Band müssen sich Marie und Andreas um ihre Nichten kümmern. Maries Schwester liegt nach einem Sturz mit einem Schienbeinbruch im Krankenhaus.
Zudem gibt es auch wieder einen Toten und Marie muss arbeiten. Zudem ist noch Fastnacht und die Kinder wollen sich ins Fastnachtsvergnügen stürzen, was Marie so gar nicht liegt. Zum Glück entdeckt Andreas seine Lieben zur Fastnacht.

Ines Parizon hat großartige Charaktere zum Leben erweckt. Die Handlungsorte beschreibt sie eingehend und man hat schnell Bilder im Kopf. So lässt die Autorin manchmal sogar ein Urlaubsgefühl entstehen für die, diese Region bekannt ist.
Die Autorin vermittelt ihren Leser*innen einiges von der Fastnachtstradition, die mir so gar nicht bekannt war.
Das Thema in diesem 3. Band ist etwas schwerer zu verarbeiten, es geht um Missbrauch, einem Thema, dem sich die Autorin nicht verschließen wollte und das sie gut lesbar in ihre Geschichte einfließen lässt.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut verständlich. Der Dialekt, der in den Text mit einfließt, macht die Geschichte authentisch. So ist auch jedes Kapitel liebevoll mit einem Wort in badischen Dialekt (und Übersetzung) betitelt.
Die Ermittlungen sind spannend. Es ist für Marie, die im Ort aufgewachsen ist nicht einfach die Menschen die sie schon als Kind kannten zu befragen. Vor allem wenn es um Paul geht mit dem sie in ihrer Jugend eine enge Beziehung hatte und mit dem sich Andreas angefreundet hat.

Mit „Gerüchteküche – Reblandzunft“ ist Ines Parizon wieder ein spannender, unterhaltsamer Cosy-Krimi gelungen, der mir beim Lesen viel Freude bereitet hat.
Ich freue mich jetzt schon auf den 4. Band.

Das Hotel – Im Nebel der Berge

Andrea Voggenreiter
Thriller
199 Seiten
erschienen im Selfpublishing
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Andrea Voggenreiter für das Rezensionsexemplar

Ein psychologisch gut strukturierter Thriller

Klappentext:
Tirol, 1972: Nach einem traumatischen Erlebnis zieht sich die Münchner Ingenieurin Hanna Voss in die Einsamkeit der Alpen zurück. Im traditionsreichen Berghotel Waldfrieden sucht sie Ruhe, doch stattdessen begegnet sie Schatten, die bis weit in die Vergangenheit zurückreichen.
Als Hanna in der Bibliothek ein vergilbtes Tagebuch entdeckt, entfaltet sich vor ihr das Schicksal von Johann Trenkwalder, einem Soldaten des Ersten Weltkriegs, und seiner Frau Margarete. Je tiefer Hanna in die Aufzeichnungen eintaucht, desto mehr verschwimmen die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Was verbindet sie mit der tragischen Geschichte dieses Paares? Und warum erscheinen ihre eigenen Erinnerungen plötzlich so trügerisch wie der Nebel, der die Berge umhüllt?
Halt findet sie bei dem geheimnisvollen Amerikaner Jack, doch ihr Misstrauen bleibt.

„Das Hotel – Im Nebel der Berge“, ist der 1. Band der Berghotel-Saga von Andrea Voggenreiter.

Auf zwei Zeitebenen erzählt Andrea Voggenreiter ihren sehr atmosphärischen Thriller.

Die Charaktere sind gut gezeichnet und lebendig, ich habe sie sehr gerne durch die Geschichte begleitet.
Die Ingenieurin Hanna Voss zieht sich in die Stille des Berghotel Waldfrieden zurück. Dort trifft sie auf den geheimnisvollen Amerikaner Jack, der auch für mich lange geheimnisvoll blieb.
Als Hanna sie ein altes Tagebuch findet, bekommt die Geschichte eine zweite Zeitebene.
Die Einträge aus dem Tagebuch erzählen Geschichte von Johann Trenkwalder und seiner Frau Margarete aus dem Ersten Weltkriegs. Hanna versinkt in die Tagebucheinträge. Gegenwart und Vergangenheit beginnen ineinander zu verschmelzen.

Bei der Geschichte zieht die Autorin alle psychologischen Register. Sie zaubert eine geheimnisvolle und zum Teil gespenstige Atmosphäre. Der Nebel, da ein knacken, dort ein anderes Geräusch. Beim Lesen ist es mir manchmal kalt den Rücken runtergelaufen.

Der Schreibstil von Andrea Voggenreiter ist recht fesselnd, flüssig, gut verständlich und ihm haftet etwas Poetisches an.

„Das Hotel – Im Nebel der Berge“ habe ich mit Freude gelesen und freue mich schon auf den 2. Band „Das Hotel – Dir Melodie des Winters“ der im Oktober erscheinen soll.

Frau Appeldorn und der tote Kapitän

Vera Nentwich
Kriminalroman
290 Seiten
erschienen im Selfpublishing
Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Vera Nentwich für das Rezensionsexemplar

Spannend und mit Humor erzählt

Klappentext:
Arne Carlsen ist ein Mann, der Frau Appeldorn fasziniert. Eloquent, gut aussehend, charmant und ein Kapitän im Ruhestand. Könnte er der Mensch sein, mit dem die pensionierte Chefsekretärin den Lebensabend teilen könnte? Doch bevor sie dies herausfinden kann, muss der Kapitän in die alte Heimat an die Ostsee und von dort kehrt er nicht mehr zurück. Er wurde ermordet.
Da kann die Hobyermittlerin nicht zu Hause bleiben. Trotz eines lädierten Fußes muss sie nach Niendorf an die Ostsee und herausfinden, wer für diese Tat verantwortlich ist. Ihr gelingt es, ihren Nachbarn Herrn Büyüktürk davon zu überzeugen, sie dorthin zu fahren. Gemeinsam treffen Sie auf die Ex-Frau des Kapitäns und seinen Sohn. Wie sind die beiden in den Fall verstrickt? Kann Gunnar, der alte Kollege des Kapitäns, Licht ins Dunkel bringen?

„Frau Appeldorn und der tote Kapitän“ ist der 3. Band der Frau Appeldorn Reihe von Vera Nentwich. Für mich ist es das erste Buch der Reihe und ich bin auch ohne Vorkenntnisse gut in die Geschichte reingekommen.

Frau Appeldorn ist eine pensionierte Chefsekretärin und Hobbyermittlerin. Ihr Markenzeichen, der rote Hut.
Frau Appeldorn ist von einem gutaussehenden Mann mit dem Rad angefahren worden. Als Entschädigung lädt der pensionierte Kapitän sie zum Essen ein. Danach muss der Kapitän aus familiären Gründen nach Niendorf an die Ostsee fahren. Er verspricht sich wieder zu melden. Doch anstatt einer Nachricht des Kapitäns bekommt sie von der Polizei die Nachricht, dass er ermordet wurde. Jetzt hält Frau Appeldorn nichts mehr zuhause. Zusammen mit ihrem Nachbar Büyüktürk reist sie an die Ostsee, um selbst nach dem Mörder zu suchen.

Vera Nentwich hat liebenswerte Charaktere erschaffen. Frau Appeldorn ist eine originelle Figur, die ich ganz schnell liebgewonnen habe. Auch ihr Nachbar, Herr Büyüktürk gefällt mir ausgesprochen gut. Er tut immer so, als wolle er die Ostsee genießen und lieber die Selle baumeln lassen, aber ich denke auch ihn hat das Jagdfiber gepackt.
Frau Appeldorn stochert nicht gerade behutsam im Umfeld des Kapitäns und schreckt schnell die falschen Leute auf. Wie wohl schon öfter bringt sie sich und auch Herrn Büyüktürk in Gefahr.

Als Handlungsort hat die Autorin Niendorf an die Ostsee auserkoren. Ein schöner und idyllischer Urlaubsort, wo bestimmt nichts Schlimmes passieren kann.

Mit viel Humor macht Vera Nentwich den Krimi zu einem echten Wohlfühlkrimi.
Die Protagonisten wurden mit viel Liebe ins Leben gerufen. Bei Frau Appeldorn und ihrer Energie musste ich immer wieder schmunzeln.

Der Schreibstil von Vera Nentwich ist flüssig und gut verständlich.
Der Fall wird spannend erzählt und immer wieder mit Humor aufgelockert. Die Dialoge sind manchmal zum Niederknien.

„Frau Appeldorn und der tote Kapitän“ ist ein echter Wohlfühlkrimi den ich an einem Stück durchgelesen habe. Ich wünsche mir noch mehr Fälle mit der sympathischen Frau Appeldorn.