Kommissar Jennerwein darf nicht sterben

Jörg Maurer
Kriminalroman
366Seiten
erschienen im Fischer Verlag
3 von 5 Sternen

Vielen Dank an www.vorablesen.de für das Rezensionsexemplar

Diesmal konnte Jennerwein mich nicht überzeugen

Kommissar Jennerwein macht Urlaub!
Er ist in einem Sporthotel und verbringt die Zeit mit Joggen, Wassertreten und auf dem Ergometer.
Was er nicht weiß, die Schwerverbrecher, die Jennerwein im Laufe der Zeit hinter Gitter gebracht hat und zum Teil dort immer noch verweilen haben sich zusammengeschlossen und einen Auftragskiller auf Jennerwein angesetzt.
Jennerwein gibt sich aber nicht nur dem Nichtstun hin. Als ein Mitarbeiter eines Großkonzern ihn bei der Suche nach einem verschwundenen Mitarbeiter um Hilfe ist Jennerwein dabei.
Die Ermittlungen in den großen voll elektrisierten Werkshallen voller Künstlicher Intelligenz
bergen einige Gefahren für den Kommissar.
Und weiterhin ist der Auftragskiller hinter Jennerwein her.

„Kommissar Jennerwein darf nicht sterben“ ist bereits der 15. Band der erfolgreichen Kommissar Jennerwein Reihe von Jörg Maurer.

Diesmal konnte mich die Geschichte nicht überzeugen.
Die Idee den Kommissar in den Urlaub zu schicken, die Täter der Buchreihe sich zusammenschließen lassen und Jagd auf den Kommissar machen finde ich gut.
Es war zum einen interessant die Protagonisten aus den vorhergehenden Bände noch einmal zu treffen oder von denen die nicht mehr am Leben sind zu lesen.
Hier hätte ich mir ein bisschen mehr Interaktion der Protagonisten gewünscht.

Auch die Geschichte mit dem Teufen im Beichtstuhl fand ich gut eingeflochten.
Die Probe die Jennerwein in der Kirche nimmt und auch am Ende die Auflösung des Handlungsstrangs war clever gemacht.

Wer den Kommissar gut kennt, weiß, dass er nicht zum Nichtstun gemacht ist.
So war es nur eine Frage der Zeit, dass Jennerwein irgendwo ermittelt.
So kam ihm Herr Lim gerade recht.

Ein Mitarbeiter des Großkonzern World Wide Real Mikado Solutions ist unauffindbar verschwunden. Es besteht die Gefahr, dass er Firmengeheimnisse ausplaudert.
Es gibt keinen Hinweis, dass der Mitarbeiter das Firmengelände verlassen hat und auch keinen, dass er sich auf dem Firmengelände aufhält.

Große Teile der Handlung spielen sich in den Hallen der Firma Mikado ab.
Es gibt so gut wie keine Mitarbeiter.
Alles Roboter und Maschinen. Die KI ist alles beherrschend.
Taxis die sprechen und Witze erzählen wollen.
Ab da war ich dann raus.
Das war mir tu viel Science Fiction.

Hier sind Mit Jörg Maurer die Pferde durchgegangen.
Er hat zwar seinen gewohnten Humor immer wieder durchblitzen lassen und ich habe auch des Öfteren geschmunzelt.
Aber der Anteil an Science Fiction war mir eindeutig zu groß.

Es gibt bestimmt viele Leser*innen die darüber begeistert sind.
Ich möchte auch betonen, dass das meine persönliche Meinung ist und nicht für die Vielzahl der Leser steht.

Ich hoffe, dass Jörg Maurer bei Band 16 wieder in seine alten Gewohnheiten zurückfindet.

Nach der Zeit

Anna Johannsen
Kriminalroman
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Anna Johannsen für das Rezensionsexemplar.

Spannender Plot, tolle Protagonisten

Klappentext:
In der Lüneburger Heide werden kurz nacheinander zwei Männer tot aufgefunden. Dem ersten Anschein nach haben beide Suizid begangen, die Obduktionsergebnisse lassen jedoch Zweifel aufkommen. Schnell finden die Ermittler heraus, dass die Männer in ihren Jugendjahren befreundet waren. Kann das ein Zufall sein?
Hanna Will und der Kriminalpsychologe Jan de Bruyn werden als Spezialisten zu den Ermittlungen hinzugezogen. Die beiden arbeiten mit Hochdruck daran, ein mögliches Mordmotiv zu finden und ein Täterprofil zu erstellen. Ein weiterer Leichenfund bestätigt ihre Befürchtungen, dass der Mörder noch mehr Menschen ins Visier genommen hat. Können sie ihn stoppen, bevor er das nächste Mal zuschlägt?

„Nach der Zeit“ ist der 2. Fall der Krimireihe „Ein Fall für Hanna Will & Jan de Bruyn“ von Anna Johannsen.

Die Autorin ist mir schon seit vielen Jahren gut bekannt. Ich liebe ihre beiden Krimireihen „Die Inselkommissarin“ und „Enna Andersen“.
Und jetzt natürlich auch „Ein Fall für Hanna Will & Jan de Bruyn“.

Vom LKA wurde ein kleines Special-Team zusammengestellt zur Unterstützung bei besonders kniffeligen Fällen.
Das Team besteht aus der Hauptkommissarin Hanna Will.
Sie setzt auf die unkonventionelle Art bei ihren Ermittlungen. Für sie heißt es ans Ziel kommen, den Täter finden egal auf welchem Weg.
Vor ihrer Polizeikarriere war sie bei der Bundeswehr und da im Auslandseinsatz.

Der zweite im Bunde ist Jan de Bruyn.
Er ist Kriminalpsychologe und sehr engagiert in seinem Beruf.
Er kann sich gut in die Täter hineinversetzen. Bei diesem Fall hadert er ein wenig mit seinem Täterprofil.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten haben sich Hanna und Jan aneinander gewöhnt.
Sie kommen mittlerweile sogar sehr gut zusammen aus, sind so etwas wie Freunde geworden.
Jan kann mit Hanna sogar über seinen Sohn, der bei seiner Mutter in London lebt reden.
Es belastet Jan sehr, dass er seinen Sohn so selten sieht.

Der Fall führt die Ermittler in die Lüneburger Heide.
Es gibt zwei Opfer deren Tod nach Selbstmord aussieht.
Die einzigen Zusammenhänge, die Opfer haben sich in ihrer Jugend gekannt.
Während Hanna und Jan der Meinung sind, dass der Täter im Umfeld der Jugendclique zu suchen ist, ermittelt die Soko auch in andere Richtungen.
Das Problem für das Special-Team ist, dass sie oft von den örtlichen Ermittlern oft skeptisch beäugt werden.
Aber wie gewohnt zieht Hanna ihr Ding durch und reißt Jan mit ihrem Eifer mit.

Anna Johannsen schafft es auch mit ihrem 2. Band der neuen Krimireihe mich beim Lesen in Atem zu halten.
Eins haben alle drei Krimireihen gemeinsam, sie führen die Leser*innen immer an andere schöne Orte.

Die Charaktere sind wieder sehr gut gezeichnet. Es macht Freude sie bei den Ermittlungen zu begleiten.
Auch was das Privatleben der Charaktere betrifft hat man schon einiges erfahren. Was Hanna angeht, liegt noch einiges im Dunkeln.
Das Setting ist wieder im Norden Deutschlands angesiedelt.
Die Lüneburger Heide wurde von Anna Johannsen den Leser*innen auf schöne Art nähergebracht.
Der Schreibstil der Autorin ist gut verständlich.
Mir gefällt immer wieder das sie schnell zur Sache kommt, nicht lange unnütze Worte um die Dinge macht.

„Nach der Zeit“ ist ein unterhaltsamer und spannender Krimi.
Ich freue mich schon auf den nächsten Fall mit Hanna Will und Jan de Bruyn.

Mord auf Bray Manor

Lee Strauss
Cosy-Krimi
erschienen bei La Plume Press
Übersetzt von Usch Pilz
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Lee Strauss für das Rezensionsexemplar

Bezaubernder Cosy-Krimi

Klappentext:

Um Bray Manor finanziell über Wasser zu halten, vermieten Felicia und Ambrosia das Anwesen für Vereinstreffen und Veranstaltungen. Dadurch geraten Strickerinnen, Briefmarkensammler und Gartenbegeisterte wöchentlich ins Visier eines Poltergeistes, der es lustig zu finden scheint, Gegenstände vor ihren Besitzern zu verstecken.
Als auf Bray Manor ein Tanzabend veranstaltet wird, um Geld für verletzte Soldaten zu sammeln, die nach dem Krieg Schwierigkeiten haben, sich zurechtzufinden, lädt Felicia auch ihre Flapper-Freundinnen und ihren neuen Verehrer, Captain Smithwick, ein. Ginger hat den Mann bereits kennengelernt, mag ihn jedoch nicht.
Der Abend endet mit einem Toten und während Ambrosia den Poltergeist für den Schuldigen hält, ist Ginger fest davon überzeugt, dass der Mörder aus Fleisch und Blut ist.

„Mord auf Bray Manor“ ist der 3. Band einer bezaubernden Cosy-Krimireihe von Lee Strauss.

Ginger Gold hat mittlerweile ein Modehaus eröffnet und fühlt sich ganz als Geschäftsfrau.
Jetzt wird sie von ihrer jungen Schwägerin Felicia auf Bray Manor gebraucht.

Dort treibt anscheinend ein Poltergeist sein Unwesen.
Ihre Großmutter Ambrosia, die Dowager Lady Gold ist schon völlig verzweifelt und Felicia möchte, dass Ginger sie etwas aufmuntert und beruhigt.
Begleitet wird Ginger von ihre amerikanische Freundin Haley Higgins.
Haley studiert mittlerweile in London Medizin.
Die beiden Frauen lassen sich überreden noch bis zum Tanzabend auf Bray Manor zu bleiben, zumal Felicia Ginger gerne ihren Verehrer Captain Smithwick vorstellen möchte. Doch der ist Ginger nur allzu gut bekannt.
Der Tanzabend endet mit einem Mord an einer von Felicias Freundinnen.
Das ruft Chief Inspector Basil Reed von Scotland Yard auf den Plan.

Die Protagonisten sind gut in Szene gesetzt.
Ginger mit ihrer quirligen Art gefällt mir besonders gut.
Sie ist eine intelligente und selbstbewusste Frau.
Haley Higgins, die Freundin von Ginger ist im Charakter so ganz anders, sie war mir auch gleich sympathisch.
Auch Chief Inspector Basil Reed, der schon an Bord der SS Rosa und auch in Hartigan House ermittelt hat, ist recht sympathisch. Mittlerweile hat er sich daran gewöhnt, dass Ginger sich nicht aus seinen Ermittlungen raus hält. Irgendwie hat man auch immer das Gefühl das es zwischen den beiden sympathischen Protagonist knistert.

Die Fahndung nach dem Täter wird mit Spannung und einer Prise Humor erzählt.
Lee Strauss erzählt die Geschichte auf eine Art, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag.
Die 1920er Jahre werden wieder richtig lebendig.
Auch die Upperclass wird anhand der Dowager Lady Gold gut dargestellt.
Wie ein Film läuft die Geschichte vor dem inneren Auge ab.

„Mord auf Bray Manor“ ist ein unterhaltsamer Cosy-Krimi den ich sehr gerne gelesen habe.
Ich freue mich auf viele weitere Fälle mit Ginger Gold und Chief Inspector Basil Reed.

Toxin

Kathrin Lang und Susanne Thiele
Thriller
460 Seiten
erschienen bei Bastei Lübbe
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar.

Erschreckende Aussichten

Als in Berlin Obdachlose an Milzbrand sterben, ist Wissenschaftsjournalistin Nina Falkenberg alarmiert. Die Fälle erinnern an ein Ereignis in Alaska vor 10 Jahren, als das Auftauen des Permafrostbodens einen tödlichen Erreger freisetzte. Ebenfalls in Alaska verschwindet Ninas Freund, der Milzbrand-Forscher Gereon Kirchner. Nina bittet ihren Bekannten Tom Morell, dorthin zu reisen und herauszufinden, was passiert ist. Schon kurz nach Toms Ankunft taucht in einem Eistunnel eine Frauenleiche auf. Ist Gereon schuld an ihrem Tod? Hat er gar mit dem qualvollen Tod der Obdachlosen in Berlin zu tun? Während Tom und Nina versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen, müssen sie begreifen, dass sie gegen einen sehr viel mächtigeren Gegner kämpfen, als sie dachten.

Mit ihrem Thriller „Toxin“ entführen die Autorinnen Kathrin Lang und Susanne Thiele ihre Leser*innen in die nicht all zu ferne Zukunft.
Die Handlungsorte sind Berlin und Alaska.
Das Wetter macht Kapriolen. Auf Hitzewellen folgt Unwetter.
Durch Überschwemmungen sind in Berlin Anthrax Sporen freigesetzt worden.
Obdachlose sterben an Milzbrand.
Die Geschehnisse erinnern an einen Fall der 10 Jahre zurückliegt.
Damals wurde durch das Auftauen des Permafrostbodens einen tödlichen Erreger freisetzt.
Die Wissenschaftsjournalistin Nina Falkenberg hat vor 10 Jahren schon gewarnt, dass der Klimawandel und das Tauen des Permafrostbodens ungeahnte Gefahren freisetzten kann.
Es gibt aber immer wieder Klimaleugner die zu drastischen Mitteln greifen.
Jetzt verschwindet Ninas Freund der Arzt und Wissenschaftler Gereon Kirchner.
Sie bittet ihren Bekannten Tom Morell, der in Kanada unterwegs ist nach Alaska zu reisen und nach Gereon zu suchen. Was er findet ist eine Frauenleiche und Gereon steht unter Mordverdacht.

Nach „Probe 12“ ist „Toxin“ der 2. Band mit der Wissenschaftsjournalistin Nina Falkenberg und dem Reise- und Food-Blogger Tom Morell.
Ich kenne den 1. Band leider nicht bin aber trotzdem sehr gut in die Geschichte reingekommen. Die Vorkenntnisse des 1. Band sind nicht nötig.

Den Autorinnen lagen für diese Geschichte viele wissenschaftliche Erkenntnisse zu Grunde.
Diese haben Kathrin Lang und Susanne Thiele gekonnt in ihrem spannenden Thriller verarbeitet.
Susanne Thiele ist Mikrobiologin und Biochemikerin und kann viel Fachwissen beisteuern.

Die Autorinnen schildern die Klimakrise sehr plastisch. Es ist erschreckend was der Erde bevorsteht wenn dem nicht Einhalt geboten wird.
Es gibt einige wissenschaftliche Details in der Geschichte die den Leser*innen verständlich vermittelt werden.

Die Autorinnen haben einen flüssigen Schreibstil und bauen gut Spannung auf.
Im zweiten Teil gibt es einige Wendungen und das Tempo steigert sich was die Spannung erhöht.

„Toxin“ ist ein Thriller der auch wenn die Buchdeckel zugeklappt sind noch lange nachhallt.

Erkül Bwaroo bittet zum Tanz

Ruth M. Fuchs
Fantasy-Krimi
360 Seiten
erschienen im Selfpublishing
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Ruth m. Fuchs für das Rezensionsexemplar

Ein Krimi in Märchengestallt

Der exzentrische Privatdetektiv Erkül Bwaroo wird von Königin Rosamunde zu einem großen Ball geladen. Natürlich ist er mächtig stolz darauf. Aber die Sache hat einen Haken. Unter all den Gästen ist ein Mörder. Der hat es auf zickige Prinzessinnen abgesehen. Und davon gibt es auf dem Ball so einige …

„Erkül Bwaroo bittet zum Tanz“ ist berste der 8. Band der Fantasykrimi-Reihe Erkül Bwaroo ermittelt von Ruth M. Fuchs.
Für mich ist es das erste Buch der Reihe und auch ohne Vorkenntnisse bin ich schnell in die Geschichte eingestiegen.

In diesem Band hat es ein Mörder auf zickige Prinzessinnen abgesehen von denen die Leser*innen einige treffen.
Der Ermittler Erkül Bwaroo ist ein Elfendetektiv und ermittelt zusammen mit Dr. Heystings.
Die beiden sind so unterschiedlich und doch gut miteinander befreundet.
Erkül Bwaroo macht eher den affektierten Eindruck wenn er mit seinen Lackschuhen durch die Gegend schreitet. Er weiß und macht immer wieder darauf aufmerksam, dass er der Beste ist.
Heystings dagegen steht oft auf dem Schlauch und es dauert etwas bis er Bwaroo folgen kann.

Ruth M. Fuchs hat zauberhafte Märchenwesen ins Leben gerufen.
Die Märchenwesen werden schön beschrieben, man hat sie deutlich vor Augen.
Es macht Spaß sie in dieser Geschichte zu begleiten.
Es fängt alles ganz still und leise an. Die Spannung wird nach und nach aufgebaut.
Man muss schon genau hinschauen und auch zwischen den Zeilen lesen wenn man dem Täter auf die Spur kommen will.

Die Autorin hat einen flüssigen und leicht verständlichen Schreibstil.
Sie versteht es gut ihre Protagonisten in Szene zusetzen.
„Erkül Bwaroo bittet zum Tanz“ ist eine gelungen Mischung zwischen Cosy Krimi und Märchen.
Mich hat die Geschichte gut unterhalten und ich werde bestimmt noch mehr von Erkül Bwaroo lesen.

Der Doppelte Tod

Daniel Holbe (Andreas Franz)
Kriminalroman
425 Seiten
erschienen im Droemer Knaur Verlag
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Frankfurtkrimi

Mitten in der Frankfurter Innenstadt kommt es zu einer blutigen Messerstecherei. Am Ende gibt es einen Toten, vom flüchtigen Täter fehlt jede Spur. Kommissarin Julia Durant und das K11 ermitteln in alle möglichen Richtungen, am ehesten scheint eine Beziehungstat oder ein Fall von Bandenkriminalität infrage zu kommen.
Doch dann taucht ein Handy-Video auf, auf dem zu erkennen ist, dass das vermeintliche Opfer der Bluttat in Wahrheit der Angreifer war. Ein Fall von Notwehr also?
Während Julia Durant und ihr Team erfolglos versuchen, die Identität des Geflüchteten festzustellen, gibt es einen Treffer bei der DNA-Analyse: Der Getötete hatte offenbar Kontakt zu einer Frau, deren Leiche man wenige Tage zuvor in einem Steinbruch gefunden hat.

„Der Doppelter Tod“ ist mittlerweile schon der 23. Band der Julia Durant Reihe.
Einst von Andreas Franz begonnen wird die Reihe schon seit einigen Jahren erfolgreich von Daniel Holbe weitergeführt.

Julia Durant ist eine couragierte Kommissarin. Sie jagt die Täter ohne Erbarmen. Nicht immer können ihre Kollegen/Kolleginnen ihr Handeln nachvollziehen.
Mir ist sie schon lange bekannt und sympathisch.
Ich mag es ihr durch die Straßen Frankfurts und Umgebung zu folgen.

Bei einer Messerstecherei in der Frankfurter Innenstadt gibt es einen Toten.
Der andere Beteiligte ist flüchtig.
Julia Durant und ihr Team ermitteln. Durch ein Video stellt sich heraus, dass das Opfer eigentlich der Angreifer war.
Die Fahndung nach dem 2. Beteiligten läuft erfolglos.
In einem Steinbruch werden die sterblichen Überreste einer Frau gefunden.
Offensichtlich wurde sie ermordet. Der Tod ist allerdings schon vor 30 Jahr eingetreten.
Doch an der Leiche der Frau wird DNA des Opfers der Messerstecherei gefunden.
Wie standen die zwei Opfer zueinander?
Und es gibt noch einen 20 Jahre zurückliegenden Fall.

Daniel Holbe führt die bekannte Frankfurter Krimireihe schon viele Jahre erfolgreich weiter.
Immer wieder lässt er sich spannende Fälle einfallen.
So ist auch dieser Band wieder spannend erzählt.
Lange habe ich mit gerätselt wie die einzelnen Fälle zusammenhängen.
Der Autor baut Spannung auf hält sie bis zum Ende aufrecht.
Es macht immer wieder Freude seine Charaktere durch Frankfurt zu begleiten.

Mörderland

Kim Faber / Janni Pedersen
Thriller
479 Seiten
Übersetzt von Franziska Hüther
erschienen im Blanvalet Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Pageturner

Klappentext:
Eine Explosion erschüttert ein Kohlekraftwerk in Dänemark. Der gezielte Angriff wurde von einer Kampfdrohne ausgeführt, und es soll nicht der letzte bleiben. Der nächste Angriff trifft ein Kraftwerk in Rostock. Eine Gruppe militanter Klimaaktivisten bekennt sich zu den Anschlägen.
Am selben Morgen wird in Kopenhagen der Sohn des Klimaministers ermordet aufgefunden. Martin Juncker und Nabiha Khalid ermitteln in dem Fall. Hinweise deuten auf eine Verbindung zwischen den Verbrechen. Als der Autopsiebericht die schwere Kokainabhängigkeit des Ministersohnes nachweist, stößt Signe Kristiansen zu den Ermittlungen. Diese ist inzwischen bei der Abteilung für Organisiertes Verbrechen und beschäftigt sich mit Drogengeschäften im großen Stil. Und genau darin war der Tote verwickelt.

„Mörderland“ ist nach „Winterland“, „Todland“ und „Blutland“ der 4. Band der spannenden Juncker & Kristiansen Reihe von Kim Faber und Janni Pedersen.

Das Autorenpaar Kim Faber und Janni Pedersen haben für ihr Thriller-Reihe spannende und aktuelle Themen aufgegriffen und zu einer Geschichte vereint.

Die Protagonisten hat man ja in den vorherigen Bänden schon gut kennengelernt.
Es ist schön sie wieder begleiten zu dürfen.

Es geht auf dem ersten Blick um zwei unterschiedliche Kriminalfälle.
Einmal die Angriffe militanter Klimaaktivisten auf Kohlekraftwerk in Dänemark und Deutschland.
Hier ermitteln Martin Juncker und Nabiha Khalid.
Und um die Ermordung des Sohns des Klimaministers.
Hier stößt dann Signe Kristiansen zu den Ermittlungen dazu.
Erste Hinweise, dass die beiden Fälle zusammengehören werden deutlich.

Das Autorenpaar versteht es Spannung aufzubauen.
Man ist von Anfang an mitten im Geschehen.
Die Geschichte schreitet in einem gewaltigen Tempo voran.
Die Spannung beginnt also fast auf der ersten Seite und zieht sich durch das gesamte Buch.

Der Schreibstil der Autoren ist fesselnd und rasant.
Die Autoren spannen den Spannungsbogen wieder über das gesamte Buch.
Man wird wie von einem Sog in die Geschichte hineingezogen und kann das Buch kaum aus der Hand legen.

Die Fälle sind immer in sich abgeschlossen, doch ziehen sich die privaten Aspekte wie ein roter Faden durch die Bände und ich denke, es ist schöner wenn man sie der Reihe nach liest.

Jetzt hoffe ich, dass es auch noch weitere Bände der Reihe geben wird.

Mord mit Verspätung

Dieter Kaufmann
Kriminalroman
346 Seiten
erschienen im Selfpublishing
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Dieter Kaufmann für das Rezensionsexemplar

Spannend von Anfang bis Ende

Klappentext:

Georg Becker ist auf der Heimreise von Sylt nach Frankfurt. Am Hauptbahnhof in Hamburg herrscht wegen des Winterwetters totales Chaos. Eine junge Frau spricht den Reisenden aufgeregt an, erzählt ihm eine abenteuerliche Geschichte und bittet ihn darum, wichtige Kurierpost für sie im ICE mit nach Frankfurt zu nehmen und dort jemandem zu übergeben, der ihn am Bahnsteig erwarten wird. Der hilfsbereite Mann kann ihr die Bitte nicht abschlagen.
Aber der von ihm gebuchte Zug fällt aus, der Ersatzzug kommt mit erheblicher Verspätung in Frankfurt an. Die Übergabe des dicken Briefumschlags scheitert, weil niemand mehr auf den Bahnreisenden wartet.
Kurz darauf wird Becker von einer Nachbarin tot in seiner Wohnung aufgefunden und Yunus Abbas übernimmt mit seinem Team den rätselhaften Fall. Etwa zur selben Zeit wendet sich der rechtmäßige Empfänger der Sendung an die Staatsanwaltschaft und fühlt sich plötzlich bedroht. Zeitgleich wird eine Informatikerin aus Frankfurt von ihrer Freundin bei der schwedischen Polizei als vermisst gemeldet.

„Mord mit Verspätung“ ist bereits der 9. Band der Krimireihe Yunus Abbas ermittelt in Frankfurt von Dieter Kaufmann.

Das Buch hat eine schöne Aufmachung. Die Cover, die immer in grün gehalten sind haben schon Wiedererkennungswert.
Das blütenweiße Papier mit der tiefschwarzen Schrift macht das Lesen auch für Menschen die schlechter Sehen zu einem Lesegenuss.

Das Ermittlungsteam besteht aus einer bunten Reihe interessanter Charaktere.
Der Leiter des Teams ist Yunus Abbas, er hat eine deutsche Mutter und einen türkischen Vater. Mit seiner Kollegin Sabine Riedel ist er mittlerweile verheiratet.
Beruflich wie privat sind beide ein tolles Team.
Birgit Holzapfel hat einen kleinen Sohn und all die Probleme die man als alleinerziehende Mutter so hat.
Bernhard Schulze ist der älteste im Team und besticht durch seinen innere Ruhe.
Michael Nosek ist mit einem Mann verheiratet, einem Abenteuer aber nicht abgeneigt.

Der Handlungsort ist Frankfurt am Main, was mir als Frankfurterin besonders gut gefällt.
So kann ich die Charaktere durch die Stadt und zu den einzelnen Handlungsorten begleiten, die mir alle gut bekannt sind.
Dieter Kaufmann wechselt in diesem Fall zwischen verschiedenen Stadtteilen hin und her.
Für Frankfurter*innen ist das natürlich ein Schmankerl. Die einzelnen Handlungsorte sind gut und authentisch beschrieben. Vor allem das Bahnhofsviertel, dass immer mehr verkommt.

Der Fall wird sehr spannend beschrieben.
Georg Becker ist ein hilfsbereiter Mensch und geht auf die Bitte einer jungen Frau ein. Er nimmt einen Briefumschlag mit nach Frankfurt, den er am Bahnsteig jemanden übergeben soll.
Aber wer die Bahn kennt der ahnt schon was passiert.
Der Zug fällt aus, die neue Verbindung verspätet sich. So kann der Umschlag nicht mehr übergeben werden.
Kurz darauf wird Georg Becker ermordet in seiner Wohnung aufgefunden.
Yunus Abbas und sein Team ermitteln.
Eine junge Informatikerin aus Frankfurt wird vermisst.
Bei der Ermittlung in ihrem Umfeld kommt immer mehr der Verdacht auf, dass die beiden Fälle zusammengehören.
Und der Empfänger der Sendung, die Georg Becker übergeben sollte wendet sich an die Staatsanwaltschaft. Er hat Angst das der Täter es auch auf ihn abgesehen hat.

Dieter Kaufmann hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Der Autor kann hervorragend Spannung aufbauen und die Schauplätze beschreiben.
Auch seine Charaktere sind gut in Szene gesetzt.
Sehr gut gefällt mir wie er sich in Menschen mit einem Handicap hineinversetzen kann.
In diesem Buch ist es Denise, die Schwester des Opfers. Sie sitzt im Rollstuhl, sorgt sich um ihren Bruder und kann nicht bei ihm nach den Rechten schauen da das Haus keinen Fahrstuhl hat.
Später macht sie sich Sorgen um die Wohnungsauflösung. Sie ist auf fremde Hilfe angewiesen und würde doch lieber alleine alles Regeln und nicht andere Menschen in Georgs zu Hause herumwühlen lassen.
Ich finde die Protagonistin, ihre Gedanken und ihr Handeln authentisch beschrieben.

Die einzelnen Bände sind in sich abgeschlossen und können einzeln gelesen werden.
Das Privatleben und die Entwicklung der Ermittler zieht sich wie ein roter Faden durch alle Bände.
Wenn man erst einmal einen Band gelesen hat und Blut geleckt hat wird man neugierig auf die vorherigen Bände.

„Mord mit Verspätung“ ist jetzt schon der 9. Band und Dieter Kaufmann ist schon längst ein leuchtender Stern am Frankfurter Krimihimmel.

In Zeiten des Verbrechens

Frank Goldammer
Kriminalroman
446 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Max Heller-wie alles begann

Klappentext:
1917 kehrt der 21-jährige Max Heller verletzt und traumatisiert aus dem Ersten Weltkrieg zurück. Im von Hunger, Gewalt und politischen Unruhen geprägten Dresden sucht er nach einem Weg zurück ins Leben, nach Ablenkung, nach Liebe und nach einer Aufgabe. Die Konfrontation mit brutaler Bandenkriminalität, sein großer Gerechtigkeitssinn und der Rat seines Großvaters Gustav Heller, einem Kriminalrat a.D., führen ihn in den Polizeidienst. Als frischgebackener Schupo verliebt sich Heller bei einem Elbdampferausflug in die junge Karin. Doch der Standesunterschied scheint eine Beziehung unmöglich zu machen.

„In Zeiten des Verbrechens“ ist die Vorgeschichte zu der Max Heller Reihe von Frank Goldammer.

Ich habe mich sehr gefreut und war gespannt als ich gesehen habe das Frank Goldammer seinen Protagonisten Max Heller noch einmal aufleben lässt.

Gekonnt hat der Autor die Rückkehr von Max Heller aus dem Krieg geschildert.
Max ist mit einer schweren Verletzung an seinem Fuß nach Hause gekommen. An der Front tobt noch der Krieg.
Max hatte ständig das Gefühl schräg angesehen zu werden, weil er zu Hause war und seine Kameraden an der Front kämpften.
Nicht nur äußerlich sondern auch innerlich versehrt tut Max sich schwer wieder ins Leben zurückzufinden.
Als sein bester Freund Armin aus dem Krieg heimkehrt hat Max jemand mit dem er reden kann.
Auch hier zeigt der Autor wieder gut auf wie versehrt die Seelen der jungen Männer sind.
Armin zieht alles ins Lächerliche und Max verschließt sich. Keiner will sein wahres Gesicht zeigen.
Der Krieg ist aus und rundherum lebt das Verbrechen auf.
Motiviert von seinem Großvater Gustav Heller, einem Kriminalrat a.D. entschließt Max sich zur Polizei zu gehen.
Wie es mit Max weiterging wissen die treuen Leser*innen ja auch der Max Heller Reihe.
Wer Max Heller noch nicht kannte hat jetzt die besten Voraussetzungen sich in die Krimireihe zu vertiefen.

Frank Goldammer hat mich wieder einmal mit seiner Geschichte begeistert.
Als treue Leserin der Max Heller Reihe habe ich die Vorgeschichte mit Spannung gelesen.
Sie hat mir Max noch einmal viel näher gebracht.
Frank Goldammer lässt das Zeitgeschehen unterhaltsam in seinen Text einfließen.
Die Nachwehen des Krieges, die Armut, Wohnungsnot und die Inflation sind überall zu spüren.
Frank Goldammer hat einen flüssigen und leicht verständlichen Schreibstil.
Er beschreibt die Handlungsorte und die Charaktere immer sehr deutlich.
Es ist eine Freude seine Geschichten zu lesen.

Ob Max Heller noch einmal in einer Geschichte zu den Leser*innen zurückkommt?
Ich lass mich überraschen.

Düstergrab

Romy Fölck
Kriminalroman
398 Seiten
erschienen bei Bastei Lübbe
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar.

Spannung von Anfang bis Ende

Frida Paulsen ist auf der Beerdigung eines Schulfreundes.
Am nächsten Tag kommt der Totengräber aufgeregt zu Frida. Es gibt Spuren am Grab ihres Schulfreundes, dass sich jemand an dem Grab zu schaffen gemacht hat.
Frida veranlasst alles, damit das Grab noch einmal geöffnet wird.
Als der Sarg geöffnet wird, liegt eine zweite Leiche darin.
Ein junges Mädchen in altertümlicher Kleidung und Kopftuch.
Es stellt sich heraus, dass das Mädchen eine der Zwillinge ist die vor Jahren verschwanden.
Bjarne Haverkorn, der mittlerweile in Kiel bei der Cold Case Unit ist unterstützt Frida bei den Ermittlungen.

„Düstergrab“ ist der 6. Fall mit Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn, einer Krimireihe die in der Elbmarsch spielt aus der Feder von Romy Fölck.
Ich freue mich Frida und Bjarne wieder zutreffen, sie sind mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen.
Es ist wie mit guten Freunden, wenn man sie längere Zeit nicht gesehen hat merkt man erst wie sehr man sie vermisst hat.

Nachdem Haverkorn die Mordkommission verlassen hat, hat Frida mit Leonard Bootz einen neuen Partner bekommen.
Mittlerweile kommen die beiden gut miteinander aus.
Als auf Bootz geschossen wird stellt Frida alles in Frage.

Bjarne Haverkorn, der kurz vor der Pensionierung steht war ein fester Bestandteil der Mordkommission in Itzehoe und für mich nicht wegzudenken. Doch mittlerweile ist Bjarne zu der Cold Case Unit in Kiel gewechselt. Er nimmt die Herausforderung an die Abteilung neu aufzubauen.

Auch Sonja Berger ist ein fester Bestandteil geworden. Sie ist beruflich wie privat die Partnerin an Bjarnes Seite.

Aber auch die anderen Charaktere sind liebenswert.
Romy Fölck weiß sie gut zu führen und lässt sie sich immer weiterentwickeln.
Es macht Freude sie dabei zu begleiten.

In diesem Band wird Frida psychisch auf einen harte Probe gestellt.
Sie ermittelt am Fall des toten Zwillingsmädchen.
Als Bootz angeschossen wird, heißt es gleichzeitig auch den Täter zu ermitteln.
Der Angriff auf ihren Partner setzt Frida sehr zu. Sie war unmittelbar hinter Bootz, der Schuss hätte auch sie treffen können.
Außerdem ist ihr Freund für unbestimmte Zeit in Süddeutschland, wo eine Bodyfarm eingerichtet wird.
Eine Fernbeziehung hat Frida nie gewollt.

Während Frida den Mörder des Zwillingsmädchens sucht rollen Bjarne und Sonja den alten Vermisstenstelle der Zwillinge wieder auf. Sie geben die Hoffnung nicht auf, dass ein Mädchen noch am Leben ist.
So arbeiten Frida und Bjarne doch wieder eng zusammen.

Der Fall der Zwillinge und der Fall Leonard Bootz sind sehr spannend und nehmen immer wieder neue Wendungen an.
Im Fall der Zwillinge werden wie bei ihrem Verschwinden die Pflegeeltern verdächtigt.
Dann taucht aber auch noch ein Ehepaar auf, dass ganz abgeschieden auf einem einrammen Hof lebt.

Im Fall Leonard Bootz vermutet man den Täter aus seiner früheren zeit beim SEK.
Aber auch hier nimmt es eine ganz andere Dimension an.

Romy Fölck versteht es einfach Spannung aufzubauen und bis zum Ende aufrecht zu halten.
Ihr unterhaltsamer und gut verständlicher Schreibstil machen das Lesen zu einem Vergnügen.
Einmal angefangen kann man das Buch kaum aus der Hand legen.
Auch die Beschreibung von Land und Leuten ist immer wieder sehr anschaulich.

Die Fälle der Krimireihe sind in sich abgeschlossen und können ohne weiteres einzeln gelesen werden.
Da die Personen aber auch ein ereignisreiches Privatleben haben das fortlaufend erzählt wird finde ich es schöner, wenn man die Bücher in der Reihenfolge des Erscheinens liest.
Die Mischung aus Kriminalfall, Ermittlungen und Privatleben ist recht ausgeglichen, interessant und unterhaltsam.

Jetzt heißt es warten und sich auf den 7. Fall von Romy Fölck freuen.