Nordlicht-Tod in den Fluten

Anette Hinrichs
Kriminalroman
432 Seiten
erschienen im Blanvalet Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Jeder Band ein Highlight

Die Sønderjyland Bank hat ihre betuchten Kunden zu einem Segelevent eingeladen.
Es herrscht Dauerregen und Starkwind, die Passagiere werden gebeten sich in Inneren des Schiffes aufzuhalten.
Plötzlich heißt es „Mann über Bord“.
Vermisst wird die Flensburger Bankerin Saskia Niekamp.
Einige Tage später wird der Leichnam an der Küste von Sønderby angespült.
Schnell stellt sich heraus, dass es kein Unfall sondern Mord war.
Das Sonderermittlungsteam der deutsch-dänischen Polizei kommt wieder zum Einsatz

„Nordlicht – Tod in den Fluten“ ist der 5. Band der spannenden Nordlicht-Reihe von Anette Hinrichs.
Das Ermittlerteam setzt sich aus deutschen und dänischen Ermittlern zusammen.
Die zwei Ermittler*innen gefallen mir sehr gut, ich mag Ermittler die ihre Ecken und Kanten haben.
So haben auch die Beiden eine bewegte Vergangenheit die sie mit sich herumtragen.

Vibeke Boisen, Teamleiterin bei der Mordkommission Flensburg auf der deutschen Seite.
Sie ist äußerst sympathisch, kann aber auch knallhart sein und hält sich immer strikt an die Regeln.
Sie leidet unter ihrer Vergangenheit. Ihre leibliche Mutter ist psychisch krank und Vibeke lebt immer mit der Angst die Krankheit geerbt zu haben.
Ihre Adoptiveltern liebt sie über alles. Ihr Adoptivvater ist auch bei der Kripo in Flensburg und Vibeke ist in seine Fußstapfen getreten.

Rasmus Nyborg von der Kripo Esbjerg ist der dänische Ermittler.
Er liebt die legere, unkonventionelle Art und hält sich nicht immer an die Regeln. Es darf bei ihn schon einmal der „kleine Dienstweg“ sein.
Auch er schleppt so einigen Ballast aus seiner Vergangenheit mit sich herum.
Vor allem den Tod seines Sohnes kann er nicht überwinden.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten verstehen sich Vibeke und Rasmus mittlerweile gut.
Doch der letzte Fall hat beiden sehr viel abverlangt so, dass der Kontakt abgebrochen ist.
Jetzt treffen sie das erste Mal wieder aufeinander.

Der Fall ist kompliziere. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig.
Weder im beruflichen noch im privaten Umfeld des Opfers scheint sich ein Verdächtiger oder ein Motiv zu finden.
Erst als die Ermittler auf einen ähnlichen, 20 Jahr zurückliegenden noch immer ungeklärten Fall aufmerksam werden regt sich etwas in den Ermittlungen.

Anette Hinrichs hat auch mit ihrem 5. Band wieder geliefert.
Die Autorin versteht es gut ihre Protagonisten in Szene zu setzten und zu führen.
Ohne viel Vorgeplänkel baut sie schnell Spannung auf die sie dann auch bis zum Ende aufrecht hält.
Dabei gibt es immer wieder neue Ansatzpunkte und Wendungen so, dass ich bis zum Ende keine Ahnung hatte wer der Täter sein könnte.
Der Schreibstil von Anette Hinrichs ist klar, flüssig und gut verständlich.
Die Beschreibung der Handlungsorte ist sehr anschaulich, man hat schnell ein Bild vor Augen.

„Nordlicht – Tod in den Fluten“ war wieder ein Lesegenuss mit viel Spannung.
Ich freue mich jetzt schon auf den 6. Band.

Refugium

John Ajvide Lindqvist
Thriller
524 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Übersetzt aus dem Schwedischen von Franziska Hüther, Ricarda Essrich, Thorsten Alms und Hannes Langendörfer
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Thriller aus Schweden

Mittsommer in den Schären.
Die Gäste einer Mittsommerfeier werden brutal ermordet.
Nur Astrid Helander, die Tochter des reichen Unternehmers kann entkommen.
Die zwei ehemaligen Ermittler Kim Ribbing und Julia Malmros werden Zeugen des Verbrechens und versuchen die Täter ausfindig zu machen.
Von Astrid Helander bekommen sie keine Hinweise, sie spricht seit dem Attentat nicht mehr.
Julia will Licht ins Dunkel bringen und nutzt ihr Beziehungen zur Kriminalpolzei, doch ausgerechnet ihr Exmann Johnny ist mit den Ermittlungen betraut.

„Refugium“ ist der erste Band der Stormland-Trilogie von John Ajvide Lindqvist .

Die beiden Ermittler Kim und Julia werden eingehend vorgestellt.
Es sind zwei sehr unterschiedliche Charaktere die sich erst einmal zusammenraufen müssen.
Alleine die Geschichte der Beiden kann schon einen Roman füllen.

Kim Ribbing ist Hacker der für Gerechtigkeit sorgen will. Ein Robin Hood der Neuzeit:
Mit seinem feinen Gesicht, seiner hellen Haut und den langen schwarzen Haaren fällt er auf. Sein Körper ist voller Narben genau wie seine Seele.

Julia Malmros hat ihre Karriere bei der Kriminalpolzei aufgegeben.
Jetzt schreibt sie Kriminalromane. Als sie das Angebot bekommt die berühmte „Millennium‹-Reihe“ fortzusetzen kommt das ihrer Suche nach einer Veränderung sehr gelegen.
Bei ihrer Recherche lernt sie den Hacker Kim Ribbing.

Die beiden Charaktere geben dem Thriller einen solides Fundament.
Beide sind sehr interessante Charaktere aber auch sehr verschieden.
Als sie aufeinandertreffen ist das eine explosive Mischung.
Man erfährt einiges aus ihrer Vergangenheit aber ich denke man weiß bei weitem nicht alles.

Die Kriminalpolizei, darunter Julias Exmann kommt in dem Fall nicht recht weiter.
Das veranlasst Julia um so mehr sich mit dem Fall zu beschäftigen zumal ein Jugendfreund von ihr unter den Opfern ist.

John Ajvide Lindqvist erzählt seine Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven seiner zwei Hauptcharaktere.
Die Ermittlungen stehen zu Anfang nicht unbedingt im Vordergrund.
Die Leser*innen werden immer wieder stückchenweise mit Informationen versorgt.
Die Atmosphäre die der Autor erzeugt lässt einen schon manchmal schaudern.
In der 2. Hälfte nehmen die Ermittlungen an Fahrt aus und die Spannung steigert sich zusehend.
Die kurzen Kapitel haben mich zum ständigen weiterlesen verleitet.
Je weiter ich in der Geschichte vorankam so mehr wurde ich hineingezogen.
Ich konnte nach einer Weile das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

„Refugium“ als Auftakt der Stormland-Trilogie erinnert mich etwas an die Millennium-Trilogie von Stieg Larsson.

Mich hat „Refugium“ sehr gut unterhalten und ich freue mich schon auf den 2. Band „Signum“ der im Juli 2024 erscheinen soll.

Die Spur der Aale

Florian Wacker
Kriminalroman
238 Seiten
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Thema Umwelt und Naturschutz verarbeitet in einem spannenden Krimi

Covertext:

Frankfurt im Hochsommer. Staatsanwältin Vogelsang wird während eines Bereitschaftsdienstes an den Main gerufen. Die Polizei hat eine Wasserleiche geborgen. Es handelt sich um Lars Mathissen, Zollfahnder am Frankfurter Flughafen.

Die Abteilung für Kapitalverbrechen übernimmt vorerst, doch Vogelsang lässt der Fall nicht los. Immerhin legte ihr Mathissen Hinweise auf ein Schmuggelnetzwerk vor, das von Frankfurt aus mit wertvollen Glasaalen handeln soll, und drängte sie zu Ermittlungen. Jetzt ist er tot. Und Vogelsang plagen Zweifel: Hätte sie seinen Hinweisen intensiver nachgehen müssen?

Sie beginnt, auf eigene Faust und gegen Widerstände aus den eigenen Reihen zu ermitteln, und stößt dabei tatsächlich auf Indizien, die Mathissens Verdacht zu belegen scheinen. Doch ihre Kolleg:innen bleiben skeptisch. Erst als eine zweite Leiche gefunden wird und Vogelsang selbst in die Schusslinie gerät, wird allen klar, dass das Netzwerk der Schmuggler weitaus gefährlicher, und ihre Ware heißer ist, als sie dachten.

Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse und Vogelsang holt ein lang verdrängtes Trauma ein.

„Die Spur der Aale“ ist ein spannender Krimi aus Sicht einer Staatsanwältin im Dezernat für Umweltverbrechen von Florian Wacker.

Was für mich völlig utopisch klang, ist tatsächlich an einen Fall angelehnt den es so ähnlich gegeben hat.

Im Mittelpunkt steht die Staatsanwältin für Umweltverbrechen Greta Vogelsang.
Der Tod des Zollfahnders Lars Mathissen lässt Greta Vogelsang nicht los.
Es scheint so, dass er einem Schmugglerring auf der Spur war. Dass ein Tod ein Unfall war glaub Greta Vogelsang auch nicht.
Als sie Unterlagen von Mathissen zugespielt bekommt stellt sie Ermittlungen an.

Greta Vogelsang gefällt mir gut in ihrer Rolle.
Außer Staatsanwältin ist sie eine ganz normale Frau mit Sorgen und Problemen.
Ihre Mutter leidet unter Demenz, was Greta Sorge bereitet.
Auch ist sie mit einem Trauma aus früherer Zeit belastet. Viel hat man in diesem ersten Band noch nicht erfahren aber es wird ja weitere Bände geben.

Der Fall ist mysteriös und spannend. Ich hätte nicht gedacht, dass Glasaale wie man die jungen, durchsichtigen Aale nennt geschmuggelt werden und das sie fast so einträglich sind wie Drogen.
Mir war ach bis jetzt nicht bewusst, dass Aale bedroht und geschützt sind.
Um so überraschter war ich, als ich im Internet über Aale recherchiert habe, dass es einen ähnlichen Fall gegeben hat und im letzten Jahr ein Schmugglerring aufgeflogen ist.

Die Geschichte fängt ganz ruhig an. Man verfolgt drei Handlungsstränge. Einmal die Staatsanwältin Greta Vogelsang in Frankfurt.
Dann die Chinesin Mian, die in Frankfurt in einem Chinarestaurant arbeitet.
Und dann Paul in Nantes. Er bekommt einen angeblich einfachen aber lukrativen Job angeboten.

Schnell wird klar wie die Handlungsstränge zusammenpassen.
Man ist als Leser in der Staatsanwältin voraus.
Je weiter man liest, je mehr nimmt die Spannung zu.

Florian Wacker hat seinem Krimi ein aktuelles und spannendes Thema zu Grunde gelegt.
Viele Informationen, die für mich neu waren sind in die Geschichte eingeflossen.
Auch eine Staatsanwältin als Hauptfigur ist einmal etwas anderes.
Das einzige was ich vermisst habe ist ein bisschen mehr Polizeiarbeit. Es hatte fast den Anschein als ermittelt die Staatsanwaltschaft alleine.
Der Schreibstil von Florian Wacker ist gut verständlich und spannend.

„Die Spur der Aale“ ist der erste Band der Reihe Staatsanwältin Vogelsang ermittelt.
Ich freue mich auf weitere Bände mit Greta Vogelsang.

Nicht ein Wort zu viel

Andreas Winkelmann
Thriller
400 Seiten
erschienen im Rowohlt Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Gut durchdachter und spannender Thriller

Faja arbeitet in einer Buchhandlung, ist Buchbloggerin und Mitglied in der kleinen Buchergruppe Bücherjunkies.
Hier tauscht sie sich mit anderen Buchliebhabern regelmäßig über Bücher aus.
Als sie ein Video auf ihr Smartphone bekommt in dem ihr Bloggerkollege Claas auf einem Suhl gefesselt sitzt und sie aufgefordert wird eine spannende Geschichte in fünf Worten zu erzählen, sonst würde Claas sterben nimmt sie es nicht ernst.
Sie denkt das ist einer seiner makabren Scherze.
Doch das nächste Video zeigt Claas geknebelt und in Todesangst.
Und Claas beliebt nicht das einzige Opfer.

„Nicht ein Wort zu viel“ ist der neue und spannende Thriller von Andreas Winkelmann.
Was soll man als Buchbloggerin über einen Thriller schreiben in dem Buchblogger die Bücher verreisen zu Tode kommen (grins).

„Nicht ein Wort zu viel“ ist aber wirklich ein gut durchdachter und intelligenter Plot.
Die Charaktere sind facettenreich. Faja ist eine sympathische junge Frau die ihre Freunde mehr unter den Booksagrammern findet als im wirklichen Leben.
Sie muss einiges aushalten und hat trotz allem immer wieder eine zündende Idee.

Die beiden Ermittler so unterschiedlich sie auch sind, geben ein gutes Team ab.
Jaroslav Schrader ist Zielfahnder. Er hält sich nicht immer an die Vorschriften, will meist mit dem Kopf durch die Wand.
Bei einer geplanten Festnahme gibt es zwei Tode. Jetzt muss er sich einer internen Ermittlung stellen.
Jaro wird erst einmal aufs Abstellgleis geschoben und mit einer Vermisstensuche beauftragt.
Dies bringt ihn mit Kommissar Simon Schierling zusammen der im Fall des toten Buchblogger ermittelt.
Kommissar Simon Schierling ist ein Polizeibeamter der seine Arbeit mit dem nötigen ernst verrichtet.
So unterschiedlich Jaro und Simon auch sind finden sie schnell einen Draht zueinander.
Beide wollen den Täter der im reich der Buchblogger sein Unwesen treibt so schnell wie möglich aufspüren.

Der Fall ist äußerst verzwickt. Es gibt zwar einige Verdächtige, darunter auch ein Autor, doch Beweise lassen sich nur schwer finden.
Auch mir war bis fast zum Ende nicht klar wer der Täter sein kann.
Erst als eine kleine Bemerkung rückwirkend wieder in das Gedächtnis der Ermittler kommt, kommen sie dem Täter näher. Trotz allem hält das Ende dann noch einmal eine Überraschung parat.

Das Bemühen die geforderte Geschichte in fünf Wirten zu erzählen und der Bezug auf Hemingway fand ich Interessent.

Andreas Winkelmann lässt seine Leser*innen auch bei „Nicht ein Wort zu viel“ in die Abgründe der menschlichen Seele schauen.
Der Autor versteht es gut den Spannungsbogen von Anfang bis Ende über die gesamte Geschichte zu spannen.
Von Andreas Winkelmann habe ich schon viele Thriller gelesen und war immer begeistert.
Mit „Nicht ein Wort zu viel“ hat der Autor sich allerdings noch einmal übertroffen.

Finsternebel

Camilla Läckberg / Henrik Fexeus
Kriminalroman
704 Seiten
erschienen im Droemer Knaur Verlag
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Plot, interessant gezeichnete Charaktere

Covertext:

Unter Hochdruck ermitteln die Stockholmer Kommissarin Mina Dabiri und ihr Team im Fall einer Kindesentführung, es gab bereits einen ähnlichen Vorfall, und der endete drei Tage später in einer Tragödie. Doch auch diesmal können sie das Kind nicht retten.
Als Mina auf einen dritten Fall stößt, ahnt sie, dass etwas Großes, Dunkles im Gange ist: Menschenhandel, ein Pädophilenring, gar eine Sekte? Da jede Spur in eine Sackgasse zu führen scheint, wendet sich Mina erneut an den genialen Mentalisten Vincent Walder. Nur gemeinsam kann es dem ungewöhnlichen Duo gelingen, das Rätsel hinter den Fällen zu entschlüsseln. Aber die Uhr tickt …

„Finsternebel“ ist der 2. Band der „Dabiri-Walder-Trilogie“ von den schwedischen Autoren Camilla Läckberg und Henrik Fexeus

In der Trilogie dreht sich alles um psychologische Untiefen, Rätsel, Codes und Illusionen.

Von Camilla Läckberg habe ich schon die Falck-Hedström-Krimireihe gelesen,
Henrik Fexeus ist mir vor dem 1. Band unbekannt gewesen.
Der Autor tritt wohl selber als Mentalist auf und ist ein Spezialist in Sachen Psychologie.
Also ein gutes Team wenn es um Spannung, Psychologie und um Rätsel und Illusionen geht.

Die Charakter sind schon besonders. Ich mag Charaktere die aus dem Mainstream herausstechen.

Mina Dabiri ist Kriminalkommissarin bei der Stockholmer Polizei.
Sie erinnert mit ihrer Angst vor Keimen ein bisschen an Monk.
Was ihre Arbeit angeht da ist sie zielstrebig und innovativ.


Vincent Walder ist Mentalist und Experte für die Geheimnisse des menschlichen Geistes. Er hat eine Autismus-Spektrum-Störung was ihm den Umgang mit Menschen schwer macht.

Alleine mit den beiden interessanten und gleichzeitig skurrilen Protagonisten kann man einen ganzen Roman füllen.
Beide haben Probleme auf zwischenmenschlicher Ebene und müssen erst lernen einander zu vertrauen.
Dazu kommt noch das Hygieneproblem von Mina.
Vincent ist bekannt durch seine Auftritte als Mentalist. verheiratet ist er mit der Schwester seiner Exfrau.

Der Fall ist spannend erzählt. Die Protagonisten haben es mit Kindermorden zu tun.
Keine leichte Kost.
Die Sonderkommission, die man aus Band 1 kennt ermittelt in den Fällen.
Da sie ziemlich in Dunkeln tappen zieht Mina wieder den Mentalisten Vincent Walder hinzu.
Ab hier nimmt die Geschichte dann Fahrt auf.
Vincent entdeckt einen gewissen Algorithmus in den Taten.

Die Autoren erzählen die Story spannend und leicht verständlich.
Trotz der 700 Seiten habe ich das Buch sehr schnell gelesen.
Camilla Läckberg und Henrik Fexeus geben ein gutes Autorenduo ab. Die Geschichte ist aus einem Guss.
Schon der 1. Band hat mir gut gefallen und der 2. steht dem in nichts nach.
Man kann das Buch unabhängig von Band 1 lesen. Da aber Bezug auf die Auflösung des ersten Falls genommen wird finde ich es besser wenn man ihn vorher gelesen hat. Im Nachhinein fehlt dann die Spannung.

Jetzt bin ich auf den 3. Band gespannt.

Bretonischer Ruhm

Jean-Luc Bannalec
Kriminalroman
326 Seiten
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Ein Krimi für Genießer

Covertext:

Kommissar Dupin und Claire verbringen ihre Flitterwochen an der Loire, im traumhaften Pays de Retz. Von Weingut zu Weingut, von einem kulinarischen Hochgenuss zum nächsten soll die Reise gehen. So zumindest der Plan. Doch dann wird ein bekannter Winzer ermordet, der Ex-Mann einer Freundin von Claire. Sie zählt auf Dupins Unterstützung. Oder ist sie am Ende in die Sache verwickelt?

„Bretonischer Ruhm“ ist bereits der 12. Band der erfolgreichen Krimireihe mit Kommissar Dupin von Jean-Luc Bannalec.
Für mich ist die Reihe die Mutter aller französischen Krimis. Mit Kommissar Dupin hat meine Leidenschaft für die mittlerweile vielen Krimis die ihren Handlungsort in französischen Regionen beheimatet haben angefangen.

Der 12. Band ist etwas anders angelegt aber nicht minder interessant.
Kommissar Dupin hat seine Claire endlich geheiratet und befindet sich auf Hochzeitsreise.
Nicht ohne Claire vorher das Versprechen gegeben zu haben alles kriminalistische links liegen zu lassen.
Auf ihrer Reise wollen Dupin und Claire einige Weingüter besuchen und sich ganz dem Genuss hingeben.
Als sie sich gerade auf dem Weingut von Claires Freundin Cécile befinden wird deren Ex-Mann ermordet.
Jetzt ist es Claire die Dupin dazu drängt im Verborgenen zu Ermitteln.

Kommissar Dupin ist mir vom 1. Band an sympathisch.
Er liebt gutes Essen und gute Getränke.
Er braucht seinen Kaffee wie die Luft zum atmen.
Wenn er an einem Fall arbeitet ist er wie besessen.
Er muss den Täter finden und zwar schnell.

In diesem 12. Band steht erst einmal der Wein und das Essen im Vordergrund.
Man begleitet Dupin und Claire bei einer Weinprobe.
Es wird so viel über Weine und im Besonderen über den Muscadet erzählt, dass ich mir eine Flasche davon bei meinem Weinhändler besorgen musste.
Jetzt konnte ich das Buch mit dem passenden Wein besonders genießen.
Erst im letzten Drittel des Buches nimmt der Fall dann Fahrt auf und Dupin beißt sich wieder einmal fest.
Eine kleine Nebengeschichte um einen Specht hat mich immer wieder schmunzeln lassen.

Jean-Luc Bannalec überzeugt mich immer wieder mit seinem lockeren Schreibstil.
Land und Leute beschreibt er ausführlich, seine liebe zur Bretagne kann man auf jeder Seite spüren.
Die Genüsse der Bretagne bringt er seinen Leser*innen immer wieder gekonnt näher.
Auch der 12. Band der Dupin Reihe hat mich wieder einmal begeistert und ich hoffe, dass es noch viele weitere Bände mit dem sympathischen Kommissar geben wird.

Der Club-Dabeisein ist tödlich

Ellery LLoyd
Kriminalroman
384 Seiten
Übersetzt aus dem Englischen von Susanne Wallbaum
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Pageturner

Covertext:

Auf einer vergessenen Insel vor der britischen Küste herrscht seit kurzem der Gipfel des Luxus. Nur die wahrhaft Reichen, Schönen und Berühmten haben Zugang zum elitären Private Member Club »Island Home«, wo sie geschützt vor neugierigen Augen ausgiebig feiern und andere Dinge tun können.

Um bei der drei Tage dauernden Eröffnungsparty des Clubs dabei zu sein, würde so mancher Prominente sein Leben geben. Und mindestens einer tut das auch. Als sich am dritten Abend alle im spektakulären Unterwasser-Restaurant versammeln, wird ein Land Rover gesichtet. Unter der Wasseroberfläche. Und mit einer Leiche darin.

„Der Club – Dabeisein ist tödlich“ ist ein sehr spannender Kriminalroman von Ellery Lloyd.
Hinter Ellery Lloyd verbirgt sich das Ehepaar Collette Lyons und Paul Vlitos.

Als Ned Groom einen Club in London erbt steht dieser fast vor dem aus.
Doch Ned hat eine Vision, zusammen mit seinem Bruder Adam will er dem Club zu neuem Erfolg verhelfen.
Mittlerweile ist die „Home Group“ einige Kette mit exklusiven Clubs geworden
Ein neuer Club mit dem Namen Island Home steht vor der Eröffnung. Dafür hat Ned sogar eine eine Insel erworben.
Hier gibt es die nötige Privatsphäre die, die Reichen und Schönen brauchen um ausgelassen feiern zu können. Fotografieren auf dem Gelände ist verboten. Auch die Handys müssen bei betreten abgegeben werden.
Es bekommt nicht jeder Zutritt, die Mitgliedsgebühren sind extrem hoch.
Viele der Reichen und Schönen würden alles tun um Zutritt zu bekommen.

Die Handlung wird aus 4 verschiedenen Perspektiven erzählt, dazwischen gibt es immer Abschnitte aus einen Artikel der Vanity Fair.
Ellery Lloyd lässt die Geschichte ruhig starten. Das Autorenpaar lässt die Leser*innen erst einmal die Charaktere aus deren Perspektive das Ganze erzählt wird kennenlernen.
Dann kommt es zu einer spektakulären Eröffnungsfeier und ungezügeltem Feiern.


Am letzten Abend der Eröffnungsfeierlichkeiten wird vom Unterwasser-Restaurant aus ein
Land Rover mit einer Leiche darin entdeckt.
Ab hier zieht die Spannung mächtig an.
Im Rückblenden erfahren die Leser*innen warum der Insasse von der Insel fliehen wollte.
Und man erfährt einiges über den Inhaber des Clubs Ned Groom.

Das Autorenpaar lässt seine Leser*innen in die schwärzesten Seelen blicken.
Immer wieder kommen neue und schockierende Einzelheiten zu Tage.
Man lernt die Charaktere von einer ganz anderen Seite kennen.
Das Autorenpaar hat einen flüssigen, unterhaltsamen und sehr spannenden Schreibstil.
Die facettenreiche Erzählweise lässt die Seiten wie im Fug dahinfliegen.
Einmal angefangen konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen und habe das Buch fast in einem Zug gelesen.

Ich würde mich noch viele solcher genialen Kriminalromane von Ellery Lloyd wünschen.

Trügerisches Lavandou

Remy Eyssen
Kriminalroman
525 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Immer wieder lesenswert

Covertext:
Gerichtsmediziner Leon Ritter und seine Partnerin Isabelle Morell freuen sich auf die letzten Wochen des Sommers in Le Lavandou. Doch die Sonnentage werden überschattet, als eine Frau in heller Aufregung bei der Polizei auftaucht, um ihre beiden Kinder vermisst zu melden. Zunächst wird die Gegend durchkämmt in der Hoffnung, die beiden könnten weggelaufen sein. Doch schnell wird klar: Lucas und Louisa wurden entführt. Die Eltern, die mit ihrer Firma in finanziellen Schwierigkeiten stecken, müssen das Lösegeld auftreiben und die Ermittler wissen, dass sie nur eine Chance haben, das Leben der Kinder zu retten.

„Trügerisches Lavandou“ ist mittlerweile der 9. Fall meiner liebsten französischen Krimireihe aus der Feder von Remy Eyssen.
Mit dem Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter hat er einen sympathischen wie auch interessanten Charakter erschaffen.
Leon Ritter ist ein ruhiger und stiller Typ, der am liebsten in seinem Keller alleine oder mit seinem Assistenten vor sich hinarbeitet.
Gerne sitzt Leon auch bei einem Kaffee Cremé in seinem Lieblings-Café oder lässt sich zu einer Runde Boule überreden.
Auch die Charaktere die sich Rund um das Café aufhalten sind mittlerweile alte Vertraute geworden und ich freue mich immer wieder sie zu treffen.

Seine Lebenspartnerin, die stellvertretende Polizeichefin Isabelle Morell ist mir vom 1. Band an sympathisch.
Sie hat es nicht immer einfach sich bei ihrem Vorgesetzten Zerna durchzusetzen.
Ihre Kollegen hat sie aber meist gut im Griff und ihre Ermittlungserfolge sprechen für sich.
Ihre Tochter Lilou steht kurz davor ihr Studium zu beginnen. Isabelle sieht immer noch das Kind in ihr und will sie am liebsten rund um die Uhr beschützen.

Der Fall ist kompliziert. Der Entführer meldet sich zwar, die Geldübergabe ist allerdings nicht so einfach.
Isabelle und ihr Team unternehmen alles um den Erpresser ausfindig zu machen.
Es gibt auch mehrere Verdächtige aber keinem ist etwas nachzuweisen.
So zieht sich die Entführung über einen längeren Zeitraum dahin, die Polizei steht im Fokus der Medien.

Der Schreibstil von Remy Eyssen gefällt mir gut. Er beschreibt die Landschaft sehr anschaulich, sodass man sich alles gut vorstellen kann. Dabei braucht der Autor nicht viel Worte er trifft alles mit wenigen Sätzen auf den Punkt.
Auch das französische Lebensgefühl kann der Autor sehr gut vermitteln.
Das Privatleben von Isabelle Morell und Dr. Ritter entwickelt sich von Band zu Band weiter, ist wie ein roter Faden der die Bände verbindet.
Mittlerweile ist Lilou, die Tochter von Isabelle erwachsen und möchte ihr Leben selbst bestimmen, was ihrer Mutter sehr schwer fällt

Der Autor findet hier genau die richtige Mischung aus Ermittlungsarbeit und Privatleben.

Auch wenn es mit über 500 Seiten wieder ein dickes Buch der Reihe ist, liest es sich in Windeseile. Ich hätte auf keine der Seite verzichten mögen.
Der Spannungsbogen zieht sich dann auch wie bei Remy Eyssen gewohnt über das gesamte Buch und legt am Ende noch einmal einen Zahn zu.
Mit den verschiedenen Verdächtigen hat der Autor mich ganz schön an der Nase herumgeführt.

„Trügerisches Lavandou“ bekommt von mir 5 Sterne es ist ein spannender Krimi der einen von Südfrankreich träumen lässt.

Die Toten von Bayreuth

Christina Wermescher
Kriminalroman
256 Seiten
erschienen im Emons Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Christina Wermescher und Emons Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Regionalkrimi

Covertext:
Eine toughe Ermittlerin mit eigenem Kopf und ein Mörder ohne Gewissen. Hauptkommissarin Mira Streitberg hat es nicht leicht. Nicht nur, dass sie in ihren Chef der Kripo Bayreuth verliebt ist und sich mit einem neuen Kollegen herumschlagen muss, plötzlich liegen auch gleich zwei grausame Mordfälle auf ihrem Tisch. Beide Opfer wurden eingesperrt und zurückgelassen, bis sie qualvoll zu Tode kamen. Einziges Indiz: eine rätselhafte Botschaft, die sich an den Tatorten fand. Kann Mira sie entschlüsseln, bevor der Täter erneut zuschlägt?

„Die Toten von Bayreuth“ ist ein Regionalkrimi von Christina Wermescher.

Für die Ermittlerin Hauptkommissarin Mira Streitberg kommt alles auf einmal.
Sie ist in ihren Chef verliebt und muss sich mit einem neuen Kollegen herumschlagen.
Dazu kommen auch noch zwei Mordfälle die ihre ganze Aufmerksamkeit beanspruchen.

Hauptkommissarin Mira Streitberg hat mir sofort gefallen. Mit ihr ist nicht immer gut Kirschen essen aber gerade ihre Ecken und Kanten macht sie liebenswert.
Der ehemalige Kollege von Mira ist seit 3 Monaten im Ruhestand. Mira weigert sich mit einem neuen Partner zusammenzuarbeiten, im Stillen hofft sie immer noch auf eine Rückkehr.
Doch ihr Chef sieht das anders.

Dann stand er plötzlich im Büro, Axel Bodenschatz.
Er war das genaue Gegenteil von Miras früherem Kollegen.
Groß, schlank, das Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden und er trinkt TEE.
Und gleich bekommen die beiden auch ihren ersten gemeinsamen Fall.
In einem Bestattungsinstitut liegt ein Toter.
Nichts ungewöhnliches wie Mira bemerkt.
Und schon sind die Leser*innen mitten im Geschehen.

Der Fall ist spannend und kompliziert. Die Ermittler tappen im Dunkeln.
Als sie schließlich einen Zusammenhang zwischen den beiden Mordfällen entdecken haben sie immer noch keinen Täter in Visier.

Christina Wermescher hat für ihren Krimi tolle Charaktere zum Leben erweckt.
Mira Streitberg und Axel Bodenschatz gefallen mir gut auch wenn sie sich erst noch aneinander gewöhnen müssen.
Die Autorin hat ein Händchen dafür Orte und Charaktere ihren Leser*innen gut zu vermitteln.
Auch die Atmosphäre passt sich immer gut den Geschehnissen an.
Christina Wermescher baut recht schnell Spannung auf und hält sie über die ganze Geschichte aufrecht.
Besonders gefällt mir der trockenen Humor der die Geschichte auflockert.

„Die Toten von Bayreuth“ ist ein spannender und unterhaltsamer Regionalkrimi. Ich würde gerne Mira Streitberger und Axel Bodenschatz bei weiteren Fälle begleiten.

Der Teufelshof

Eva Almstädt
Kriminalroman
352 Seiten
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen


Vielen Dank an die Bloggerjury für das Rezensionsexemplar

Spannender Krimi

Covertext:
Anwältin Fentje Jacobsen ist auf die Hochzeit ihres Freundes aus Kindertagen eingeladen. Als eine Nachbarin am nächsten Morgen das frisch vermählte Paar auf dem Hof der Familie aufsuchen will, findet sie die Eltern des Bräutigams ermordet, den Sohn schwer verletzt vor. Nur die Schwiegertochter konnte sich retten.
War es ein Überfall oder ein Familiendrama? Als die Polizei Letzteres vermutet, will Fentje die Unschuld ihres Freundes beweisen. Dabei trifft sie auf den Journalisten Niklas John, der im Interesse der überlebenden Ehefrau ganz eigene Ziele verfolgt.


„Der Teufelshof“ ist nach „Am dunkeln Wasser“ der 2. Band der „Akte Nordsee“ von Eva Almstädt.
Die Autorin hat schon mit ihrer „Kommissarin Pia Korittki“ große Erfolge gefeiert.

Das Ermittlerduo ist außergewöhnlich. Eine Anwältin und ein Journalist.
Die Anwältin Fentje Jacobsen lebt und arbeitet auf einem Bauernhof auf der Halbinsel Eiderstedt. Sie ist Single aus Überzeugung.

Der Journalist Niklas John lebt in einem Penthouse in St. Peter-Ording.
Er liebt den Flair von St. Peter-Ording.
Landleben ist nicht so sein Ding.

Fentje war zu Gast bei der Hochzeit eines Freundes. Einen Tag nach der Hochzeit sind dessen Eltern tot und er schwer verletzt.
Von seiner Frau fehlt jede Spur.
Fentje nimmt sich dem Fall an und trifft dabei wieder auf den Journalisten Niklas John.
Beide sind mir sympathisch, beide haben ihre Stärken, beide wollen den Fall aufklären.
Dabei gehen sie getrennt voneinander vor.

Die Leser*innen begleiten Fentje und Niklas bei der Suche nach Täter und Tatmotiv.
Bei der Suche nach dem Täter kommt so einiges über die Familie ans Licht was bisher unbekannt war.
Aber auch Anna hat ihre verborgene Seite.
Es gibt einige Verdächtige, auch unter den Hochzeitsgästen.

Eva Almstädt versteht es Spannung aufzubauen und im Laufe der Geschichte immer weiter zu steigern.
Ich hatte beim lesen einige Verdächtige die ich immer wieder verworfen habe.
Die Autorin baut immer wieder Wendungen in die Geschichte ein so, dass man als Leser*in dem wahren Täter nicht auf die Spur kommt.

Wie man es von Eva Almstädt gewohnt ist beschreibt sie Land und Leute sehr eingehend.
Es ist wie eine kleine virtuelle Reise zu den Handlungsorten.

„Der Teufelshof“ ist wieder ein spannender Krimi mit einem außergewöhnlichen Ermittlungspaar.
Ich würde mich freuen wenn die Reihe weitergeht.