Der Teufelshof

Eva Almstädt
Kriminalroman
352 Seiten
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen


Vielen Dank an die Bloggerjury für das Rezensionsexemplar

Spannender Krimi

Covertext:
Anwältin Fentje Jacobsen ist auf die Hochzeit ihres Freundes aus Kindertagen eingeladen. Als eine Nachbarin am nächsten Morgen das frisch vermählte Paar auf dem Hof der Familie aufsuchen will, findet sie die Eltern des Bräutigams ermordet, den Sohn schwer verletzt vor. Nur die Schwiegertochter konnte sich retten.
War es ein Überfall oder ein Familiendrama? Als die Polizei Letzteres vermutet, will Fentje die Unschuld ihres Freundes beweisen. Dabei trifft sie auf den Journalisten Niklas John, der im Interesse der überlebenden Ehefrau ganz eigene Ziele verfolgt.


„Der Teufelshof“ ist nach „Am dunkeln Wasser“ der 2. Band der „Akte Nordsee“ von Eva Almstädt.
Die Autorin hat schon mit ihrer „Kommissarin Pia Korittki“ große Erfolge gefeiert.

Das Ermittlerduo ist außergewöhnlich. Eine Anwältin und ein Journalist.
Die Anwältin Fentje Jacobsen lebt und arbeitet auf einem Bauernhof auf der Halbinsel Eiderstedt. Sie ist Single aus Überzeugung.

Der Journalist Niklas John lebt in einem Penthouse in St. Peter-Ording.
Er liebt den Flair von St. Peter-Ording.
Landleben ist nicht so sein Ding.

Fentje war zu Gast bei der Hochzeit eines Freundes. Einen Tag nach der Hochzeit sind dessen Eltern tot und er schwer verletzt.
Von seiner Frau fehlt jede Spur.
Fentje nimmt sich dem Fall an und trifft dabei wieder auf den Journalisten Niklas John.
Beide sind mir sympathisch, beide haben ihre Stärken, beide wollen den Fall aufklären.
Dabei gehen sie getrennt voneinander vor.

Die Leser*innen begleiten Fentje und Niklas bei der Suche nach Täter und Tatmotiv.
Bei der Suche nach dem Täter kommt so einiges über die Familie ans Licht was bisher unbekannt war.
Aber auch Anna hat ihre verborgene Seite.
Es gibt einige Verdächtige, auch unter den Hochzeitsgästen.

Eva Almstädt versteht es Spannung aufzubauen und im Laufe der Geschichte immer weiter zu steigern.
Ich hatte beim lesen einige Verdächtige die ich immer wieder verworfen habe.
Die Autorin baut immer wieder Wendungen in die Geschichte ein so, dass man als Leser*in dem wahren Täter nicht auf die Spur kommt.

Wie man es von Eva Almstädt gewohnt ist beschreibt sie Land und Leute sehr eingehend.
Es ist wie eine kleine virtuelle Reise zu den Handlungsorten.

„Der Teufelshof“ ist wieder ein spannender Krimi mit einem außergewöhnlichen Ermittlungspaar.
Ich würde mich freuen wenn die Reihe weitergeht.

Todesschlag

Randi Fuglehaug
Kriminalroman
384 Seiten
erschienen im Fischer Verlag
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den S. Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar

Guter Krimi mit kleinen Schwächen

Covertext:

Die Woche vor Ostern steht ganz im Zeichen des renommierten Jazz-Festivals, das alljährlich in Voss stattfindet. In diesem Jahr wird es eröffnet von der Königin des Saxophons: Marta Tverberg. Sie spielt zwei Stunden ohne Pause. Hält eine flammende Rede gegen den Sexismus im Musikbetrieb. Nimmt ihr Instrument für ein letztes Solo. Und bricht tot auf der Bühne zusammen.
Agnes Tveit sitzt im Publikum. Sie schreibt an einer Biographie über die weltberühmte Musikerin aus Voss. Als Agnes die Tagebücher der Künstlerin zugespielt werden, kommt schnell der Verdacht auf, dass dieser Tod gewollt war. In ihren Aufzeichnungen finden sich gleich mehrere Verdächtige. Doch wer kannte Marta Tverberg wirklich? Agnes recherchiert tiefer, stelle unbequeme Fragen. Und schwebt plötzlich selbst in Lebensgefahr. Denn Voss ist klein, und jeder kennt hier jeden …

Todesschlag ist der 2. Band einer Krimi-Reihe von Randi Fuglehaug.
Der Krimi führt die LeserInnen nach Norwegen, in das Örtchen Voss.

In diesem Krimi steht nicht die Polizei im Vordergrund sondern eine Journalistin die Ermittlungen zum Tod der Musikerin anstellt.

Agnes Tveit ist mir schon im 1. Band sympathisch geworden. Sie gräbt sich in die Recherche ein und deckt Geheimnisse auf. Allerdings ist sie der Polizei gegenüber wenig kooperativ.
So auch im Fall der toten Musikerin, die sie von Interviews für ihre Biografie persönlich kennt.
Marta Tverberg war keine einfache Person, man muss sie zu nehmen wissen und mit ihrer manchmal unhöflichen Art klarkommen.
In den Tagebüchern und Interviewaufzeichnungen der Künstlerin, die Agnes zugespielt werden erkennt sie, dass einige Menschen nicht sehr traurig über den Tod der Künstlerin wären.
Die Journalistin stößt in den Aufzeichnungen gleich auf mehrere Verdächtige.

Randi Fuglehaug hat einen unterhaltsamen und leicht verständlichen Schreibstil.
Die Idee eine Journalistin bei den Ermittlungen zu begleiten gefällt mir gut.
Der Fall ist kompliziert, wird allerdings erst in der 2. Hälfte des Buchs richtig spannend.
Die Autorin baut immer wieder Wendungen ein so, dass man den wahren Täter nicht so schnell entlarven kann.
Das Ende ist dann überraschen wenn auch etwas zu konstruiert.

Auch der 2. Band der Krimireihe mit Agnes-Tveit hat mir bis auf leichte Schwächen gut gefallen.
Ich freue mich schon auf einen 3. Band.

Die Tote am Fastensee

Anna Johannsen
Kriminalroman
318 Seiten
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Anna Johannsen für das Rezensionsexemplar

Spannende Ermittlungen auf Fehmarn

Auf Fehmarn wird die Polizistin Merle Harmsen tot am Fastensee aufgefunden.
Die Polizistin war seit einiger Zeit arbeitsunfähig, offenbar ein Burn out.
Außerdem hatte sie kurz vor ihrer Auszeit einen Kollegen wegen Korruption angezeigt.
Jetzt wohnt sie während ihrer Krankschreibung auf dem Hof der Eltern auf Fehmarn.
Die Inselkommissarin Lena Lorenzen wird mit diesem heiklen Fall betraut.
Zur Seite steht ihr die junge Polizistin Naya Olsen.
Es gibt einige Verdächtige im privaten Umfeld von Merle Harmsen sowie unter ihren Kollegen.
Hier ist Fingerspitzengefühl und Diskretion gefragt.

„Die Tote am Fastensee“ ist bereits der 10. Fall der sympathischen Inselkommissarin von Anna Johannsen und macht einem Jubiläumsband alle Ehre.

Anna Johannsen ist es auch beim 10. Band der erfolgreichen Krimireihe gelungen die Spannung von Anfang bis zum Ende aufrechtzuerhalten.
Ihre Kommissarin ist mir mittlerweile ans Herz gewachsen und ich freue mich immer, wenn wieder ein Treffen mit der taffen Lena Lorenzen ansteht.
Lena versucht nicht jeden Tag zur Dienststelle zu fahren sondern 2 Tage zu Hause in Husum im Homeoffice zu arbeiten.
Jetzt bringen sie die Ermittlungen nach Fehmarn.
Und wieder fühlt sie sich innerlich zerrissen wenn sie ihren Mann und ihren Sohn alleinlassen muss.

Auch im Privatleben von Lena stehen wieder Veränderungen an.
Ihr Mann Erck hat die Möglichkeit sein Unternehmen zu vergrößern.
Was aber auch bedeutet, dass er mehr Zeit für seine berufliche Tätigkeit braucht.
Das heißt für Lena, der Spagat zwischen Beruf und Familie fordert immer mehr von ihr.

Der Fall ist recht kompliziert und fordert mehr Zeit auf Fehmarn als gedacht.
Das Opfer ist eine Polizistin, die vor ihrem Burn out Unregelmäßigkeiten in der Dienstelle angezeigt hat, denen nachgegangen wird.
Auf Fehmarn hat Merle wieder Kontakt zu ihrer alten Clique aufgenommen.
Lena Lorenzen ermittelt zusammen mit ihrer jungen Kollegin Naya Olsen.
Ist der Täter im privaten oder beruflichen Umfeld zu suchen? Eine Frage auf die Lena Lorenzen versucht eine Antwort zu finden.

Anna Johannsen schafft genau die richtige Mischung zwischen Ermittlungsarbeit und dem Privatleben von Lena Lorenzen.
Es macht Freude die Entwicklung von Lena mitzuerleben und ihren kleinen Sohn aufwachsen zu sehen.

Der leichtverständliche und unkomplizierte Schreibstil der Autorin macht das Lesen zu einem Genuss.
Ganz nebenbei vermittelt die Autorin ihren LeserInnen auch immer wieder schöne Eindrücke von der Inselwelt, diesmal an der Ostsee.

Viel zu schnell hat sich der Krimi wieder gelesen, einmal angefangen kann man das Buch kaum aus der Hand legen.
Jetzt heißt es warten bis der 11. Fall der Inselkommissarin erscheint.

Stille Sainte-Victoire

Cay Rademacher
Kriminalroman
380 Seiten
erschienen im Dumont Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Dumont Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannung mit prähistorischem Hintergrund

Covertext:
Der April in der Provence ist warm, sonnig, grün und mörderisch. Capitaine Roger Blanc steht vor einem auf bizarre Weise getöteten Mann, ausgerechnet im Schatten der Sainte-Victoire, dem Berg, den Cézanne auf vielen Gemälden verewigt hat. Das Opfer: Roland Dallest, ein Bauingenieur aus Lyon, der die Statik eines Staudamms untersuchte, ein gewissenhafter, friedliebender Mann, der erst seit drei Wochen im Midi arbeitete. Für seinen Tod scheint zunächst niemand ein Motiv zu haben. Aber Blanc findet rasch heraus, dass dessen Zwillingsbruder Christian ganz in der Nähe arbeitet: ein berühmter Paläontologe, der seit Jahren Dinosaurierknochen an der Sainte-Victoire entdeckt. Ein schrecklicher Irrtum des Täters? Wollte der Mörder eigentlich den bekannten Wissenschaftler töten und verwechselte diesen mit dem zufällig anwesenden Zwillingsbruder? Nach und nach stößt Blanc auf Geheimnisse rund um den Staudamm und auf die Geheimnisse der Paläontologen, die sich einen gnadenlosen Wettkampf um Fossilien, Geld und Ruhm liefern. Und schon bald sehen er und seine Kollegen Marius und Fabienne mehr Verdächtige als ihnen lieb ist …

„Stille Sainte Victoire“ ist der 10. Fall der Krimireihe um Capitaine Roger Blanc von Cay Rademacher.
Ich liebe diese Krimireihe.
Bei diesem Band gehen allerdings die Rezensionen auseinander.
Für einige Leser*innen verliert sich der Autor etwas in der Paläontologie. Ich fand das Buch wie seine Vorgänger sehr gut und spannend. Die Informationen über die Funde der Dinosaurierknochen, die Cay Rademacher eingearbeitet hat fand ich interessant.

Ich mag den kauzigen und unkonventionellen Capitaine der, wenn es darum geht einen Fall zu lösen, sich nicht darum schert was seine Vorgesetzten von ihm verlangen. Das hat ihm schon seine Versetzung von Paris in die Provinz eingebracht.

Der Fall und die dazugehörigen Ermittlungen sind auch in diesem Band wieder recht spannend erzählt.
Das Opfer ist ein Bauingenieur aus Lyon der mit seiner Geschäftspartnerin die Statik des Staudamms prüfen soll.
Es gibt kein Motiv für die Tat.
In unmittelbarer Nähe am Fuße des Sainte-Victoire gräbt der Zwillingsbruder des Opfers nach Dinosaurierknochen.
Der Zwillingsbruder ist bekannt und hat Neider.
Es stellt sich die Frage, ob das Opfer mit seinem Bruder verwechselt wurde. Vielleicht sollte ja der Zwillingsbruder ermordet werden.
Capitaine Roger Blanc und sein Team ermitteln in alle Richtungen.

Es macht Spaß mit zu ermitteln, abzuwägen und zu rätseln wer der Täter ist.
Es gab verschiedene Verdächtige, es gab auch verschiedene Motivansätze.
Bis der wahre Täter gefunden wurde war ein schwieriger Weg.
Der Autor weiß einfach, wie er seine Leser in die Irre führen und wie er Spannung erzeugen kann.
Der Schreibstil von Cay Rademacher gefällt mir sehr gut. Er versteht es seinen Protagonisten Leben einzuhauchen, beschreibt die Landschaft so, dass man sie vor seinem inneren Auge sehen kann.
In jedem Band der Krimireihe gibt es neue Orte und Sehenswürdigkeiten zu entdecken.

Die Hauptsequenz des Inhalts liegt bei den Ermittlungen aber auch das Private liest sich gut. Es bringt einen den Kommissar etwas näher und ist ein Bindeglied zwischen den einzelnen Bänden der Krimireihe.
Die Fälle sind in sich abgeschlossen. So kann auch „Stille Sainte-Victoire“ unabhängig von den vorherigen Bänden gelesen werden.
Aber ich denke spätestens nach einem Band wird auch dich die Sucht erfassen.

Gnadenlose Provence

Pierre Lagrange
Kriminalroman
380 Seiten
erschienen im Fischer Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den S. Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar

Wie immer spannende Unterhaltung der Extraklasse

Im letzten Band hat der Commissaire im Ruhestand Albin Leclerc seine Veronique geheiratete.
Jetzt sind beide auf Hochzeitsreise auf Martinique.
Sonne, Strand und Meer, wer Albin Leclerc kennt, weiß das ihm schnell langweilig wird.
Da hört er von einem Mord in seiner Heimat.
Ein Scharfschütze macht Jagd auf Radfahrer und das kurz vor der Tour de France.
Die Ermittler Castel und Theroux sind mit dem Fall betraut.
Kaum zurück fängt Leclerc mit eigenen Ermittlungen an.
Der Täter muss gestoppt werden bevor die Tour de France durch Carpentras startet.

„Gnadenlose Provence“ ist bereit der 8. Band der Reihe mit Commissaire Leclerc
von Pierre Lagrange.

Der Autor lässt seine Leser*innen wieder in die Provence reisen.
Er beschreibt die Orte und die Liebe der Menschen zu ihrer Heimat sehr stimmungsvoll.

Commissaire Leclerc ist mittlerweile im Ruhestand, kann aber das Jagen nicht lassen. So drängt er sich seinen ehemaligen Kollegen mehr oder weniger als Berater auf.
Seine Kollegen, vor allem Castel und Theroux wissen aber was sie an Leclerc haben.
Seine Erfahrung, seine Hartnäckigkeit und seine Kombinationsgabe lassen ihn auch oft seinen Kollegen einen Schritt voraus sein. Dabei riskiert er nicht selten sein Leben.
So auch in diesem Fall.

Ich finde Albin Leclerc einen tollen Charakter. Er ist etwas kauzig aber durchaus sympathisch und liebenswert auch wenn er Gefühle nicht offen zeigen kann.
Wenn er Zwiegespräche mit seinem Mops Tyson hält muss ich immer schmunzeln.

Auch die eigentlichen Ermittler gefallen mir gut. Die Polizisten Theroux und Castel, bei Theroux kommt es einen immer so vor als stehe er auf der Leitung.
Es ist zum schmunzeln wenn sie genervt die Anrufe von Leclerc ignorieren und dieser immer wieder einen Weg findet um an Informationen aus erster Hand zu kommen.

Veronique und Albin haben im letzten Band geheiratet.
Sie hat meist Verständnis für ihren Mann, wenn er sich wieder mal in einen Fall seiner Kollegen verbeißt. Man spürt aber auch deutlich das da eine Spur Sorge um ihren Mann mitspielt.

Der Fall ist äußerst spannend.
Mehrere Radfahrer werden auf offener Strecke Opfer eines Scharfschütze.
Es gibt kaum Indizien das die Opfer sich gekannt haben.
Gerade jetzt soll die Tour de France durch Carpentras führen. Die Bergstrecke ist eine der schwierigsten.
Es stellt sich die Frage ob die Tour in Gefahr ist.

Pierre Lagrange erzählt sehr lebendig, sein Schreibstil ist flüssig und gut verständlich. Der Spannungsbogen zieht sich über das gesamte Buch. Das Ende ist dann noch einmal sehr aufregend und überraschend.
Ich freue mich jetzt schon auf den 9. Fall mit dem sympathischen Ex Commissaire Leclerc.

Das Ende

Jan Beck
Thriller
erschienen im Penguin Verlag
5 von 5 Sternen

Pageturner

Eine verstörte Frau steht an einer der meistbefahrenen Straßen Kölns. Sie macht einen Schritt in den fließenden Verkehr und ist augenblicklich tot. Zur gleichen Zeit taucht im Internet ein Livestream auf, der einen Mann in seinem Wohnzimmer zeigt. Er ahnt nicht, dass er gefilmt wird. Vor laufender Kamera wird er ermordet, und jeder kann dabei zusehen. Menschen, die scheinbar nichts miteinander verbindet, sterben vor den Augen der Welt. Europols Topermittler Inga Björk und Christian Brand sollen dem grausamen Spektakel ein Ende bereiten. Dabei gibt es nur ein Problem: Die neue Chefetage von Europol, die ihre beiden Star-Ermittler öffentlichkeitswirksam inszenieren will.

„Das Ende“ ist der 4.Thriller aus der Björk und Brand Reihe von Jan Beck.
Bisher haben mich alle Bände begeistert. Um so mehr habe ich mich auf dieses Buch gefreut und wurde natürlich nicht enttäuscht.
Da es sich immer um abgeschlossene Fälle handelt kann man die Bücher auch gut unabhängig voneinander lesen.

Die Charaktere sind interessant.
Inga Björk von Europol gefällt mir ausgesprochen gut.
Sie ist Super-Recogniserin, wenn sie einmal ein Gesicht gesehen hat vergisst sie es nie.
Ihre unkonventionelle Art und auch ihre Angewohnheit nicht viele Worte zu machen sondern zu handeln ist bemerkenswert.

Auch Christian Brand gefällt mir gut. Er war in einer Spezialeinheit in Österreich.
Auch er hat eine unkonventionelle Art.
An der Seite von Inga Björk läuft er immer wieder zu Hochtouren auf.
Ich finde die zwei sind ein sehr gutes Team.

In diesem Band bekommt Europol eine neue Führung.
Leona Willems übernimmt das Ruder und führt einige Neuerungen ein.
Die Abteilung Internationale Serienkriminalität wird ins Leben gerufen und die Leitung bekommt Christian Brand. Ihm zur Seite soll Inga Björk stehen.
Von der Tatsache plötzlich der Chef von Björk zu sein kann Brand sich nicht anfreunden.
Zum Team gehört auch der Pressesprecher Luca Gasser. Er soll die Ermittlungen in den Social Media Kanälen publik machen.

Mit Leona Willems und Luca Gasser konnte ich mich genauso wenig anfreunden wie Brand und Björk. So ist der Charakter aber auch angelegt.

Der Fall ist recht kompliziert aufgebaut.
Es gibt mehrere Handlungsstränge die den Anschein geben nicht im Zusammenhang zu stehen.
Vor laufender Kamera wird ein Mann ermordet und es wird als Livestream im Internet gesendet.
Björk und Brand ermitteln.

Da ist der Polizist Gregor Born der eine junge aufgelöste Frau mit einem Kind sieht. Er will ihr helfen aber sie läuft davon. Am nächsten Tag erfährt er, dass die Frau direkt auf die Straße gelaufen ist und von einer Straßenbahn erfasst wurde. Von dem Kind sagt keiner ein Wort.
Born stellt Nachforschungen an und wird von seinem Vorgesetzten ermahnt. 
An ein verschwundenes Kind glaubt außer Born niemand.

Dann ist da eine alte Frau, Margarethe Stramm, die in einer Altenresidenz. Sie hat ihren festen Ablauf und macht täglich Übungen um nicht wie die meisten Bewohner in einer Demenz zu enden.
Sie hat etwas zu erledigen und versucht mehrmals aus der Altersresidenz zu verschwinden.

Bis zum Ende ist nicht klar wie die einzelnen Handlungsstränge zusammenpassen.

Das Buch ist in kurze Kapitel eingeteilt, die dazu verleiten als weiterzulesen.
Ich wurde schnell wie durch einen Sog in die Story hineingezogen.
Immer wieder habe ich gerätselt wie die verschiedenen Personen und Handlungsstränge zusammen passen.
Je weiter man in das Buch eintaucht so mehr kristallisiert sich ein Zusammenhang heraus.
Doch bei weitem hatte ich nicht geahnt welche Ausmaße die Zusammenhänge haben.

„Das Ende“ ist ein Thriller der Extraklasse. Jan Beck baut enorm viel Spannung auf und gewährt seinen LeserInneneinen Blick in die Abgründen der menschlichen Seele.

Wenn man richtig in die Geschichte eingetaucht ist kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. 
Also seid gewarnt,die Nächte werden kurz.

Wie schon die vorherigen Bände ist auch „Das Ende“ wieder ein Thriller der Extraklasse.
Ich hoffe nur es ist nicht das Ende der Reihe mit Björk und Brand.

One of the Girls

Lucy Clarke
Thriller
431 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Übersetzt aus dem Englischen von Urban Hofstetter
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein tödlicher Junggesellinnenabschied

Es sollte der perfekte Kurzurlaub werden: Lexi reist mit fünf Freundinnen auf eine griechische Insel, um ihren Junggesellinnenabschied zu feiern. Von der abgelegenen Villa mit Meerblick bis hin zu den malerischen Tavernen und weiß getünchten Straßen scheint der Urlaub zu schön, um wahr zu sein. Und tatsächlich bekommt die Idylle bald Risse, denn abgesehen von ihrer Freundschaft mit Lexi haben die Frauen nur eines gemeinsam: Sie alle haben etwas zu verbergen. Nach und nach kommen versteckte Absichten ans Licht, Geheimnisse werden enthüllt und die Masken fallen – bis eine Leiche auf den Klippen unterhalb der Villa liegt.

„One of the Girls“ ist ein spannender Thriller mit Urlaubsatmosphäre von Lucy Clarke.

6 Freundinnen reisen auf eine griechisch Insel um einen Junggesellinnenabschied zu feiern.
Lexi, Bella, Fen, Robyn, Eleanor und Ana genießen Sonne, Strand und Meer.

Die Geschichte fängt ganz harmlos an. Man lernt die 6 Frauen erst einmal nach einander gut kennen.
Doch bald spürt man, dass jede so ihr Geheimnis hat.
Es scheint nicht nur der Junggesellinnenabschied von Lexi zu sein der die Mädels auf die Insel reisen lies. Jeder scheint ein anderes Ziel zu haben.
Als eine der Frauen tot auf den Klippen liegt, stellt sich die Frage ob es ein Unfall war oder nicht.

Lucy Clarke erzählt die Geschichte sehr atmosphärisch.
Die griechische, Insel, die Sonne und das Meer. Es kommt richtiges Urlaubsfeeling auf.
Die Charaktere sind gut gezeichnet und eigentlich mag ich die 6 Frauen.
Doch im Lauf der Geschichte habe ich keiner mehr so recht getraut.
Jede scheint ein Geheimnis zu haben. Nicht jede ist begeistert von Lexis bevorstehender Hochzeit.
Man spürt irgendwann, dass es eine Bedrohung gibt.
Es ist lange noch nicht greifbar aber es hängt etwas in der Luft.
Bis es dann zu einem Unglück kommt.

Lucy Clarke versteht es die Spannung langsam aufzubauen und über lange Zeit aufrecht zu halten.
Dabei ist ihr Schreibstil leicht, locker und unterhaltsam.
Die Atmosphäre passt sich der Geschichte an. Vom Urlaubsfeeling wechselt sie ins geheimnisvolle und dann ins bedrohliche.
Ab der Mitte des Buchs wurde ich so in die Geschichte reingezogen, dass ich die 2. Hälfte in einem Stück gelesen habe.

„One of the Girls“ war mein erstes Buch von Lucy Clarke und ich bin froh die Autorin für mich entdeckt zu haben.

Rot. Blut. Tot.

Anne Nørdby
Thriller
503 Seiten
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar.

Spannender Thriller aus Dänemark

Ein grausamer Mord.
Eine entstellte Leiche.
Ein aus der Haft entlassener Mörder.
Nach 31 Jahren wird der Mörder Hans Erik Rask aus der Haft entlassen.
Er wurde einst „Wolf von Møn“ genannt.
Seit der Mörder wieder auf freiem Fuß ist tauchen Leichen mit einem brutal auseinandergerissenen Kiefer auf.

Die Bewohner der Insel Møn geraden in Panik und setzten die Ermittler unter Druck.
Kirsten Vinther, Jesper Bæk und die Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen sind die Ermittler in diesem Fall.
Dabei müssen sie den alten Mordfall noch einmal unter die Lupe nehmen um Gemeinsamkeiten der Opfer zu finden.

Rot. Blut. Tot. Ist der 2. Band der Thriller-Reihe um die Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen von Anne Nørdby.
Ein Buch das es wirklich verdient im Genre Thriller angesiedelt zu sein.
Mir hat mehr als einmal der Atem gestockt und Gänsehaut war ein Dauerzustand.

Die Protagonisten gefallen mir sehr gut.

Die Super- Recognizerin Marit Rauch Iversen ist interessant.
Ich habe schon von Super- Recognizerin gehört und gelesen, Marit aber hier bei ihrer Vorgehensweise über die Schultern zu schauen war schon interessant.

Kirsten Vinther ist die Leiterin des Ermittlerteams. Sie ist mit Leib und Seele Polizistin.
Sie führt ihr Team mit harter Hand. Ich hatte das Gefühl, sie befürchtet immer mehr machen zu müssen als ihre Kollegen, hat immer die Befürchtung nicht zu genügen.
Sie ist die Chefin im Team und lässt das auch jeden Spüren.

Jesper Bæk ist noch nicht so lange im Team. Er kommt aus eine kleineren Stadt und hat sich nach der Trennung von seiner Frau nach Kopenhagen versetzen lassen.
Seit kurzer Zeit wohnt seine Tochter bei ihm, sie möchte in seine Fußstapfen treten.
Jasper ist ein sehr kluger und engagierter Kriminalkommissar.
Er hat eine gute Auffassungsgabe und kann gut kombinieren.

Auch die anderen Kollegen gefallen mir durchaus gut und bereichern das Buch ungemein.

Der Fall ist sehr bizarr und spannend.
Es gibt mehrere Leichen bei denen der Kiefer auseinandergerissen wurde.
Die Ermittler sind sich sicher, dass die Morde zusammenhängen und wahrscheinlich auch mit dem Mord an einem Mädchen vor 31 Jahren zu tun haben.
Damals wurde der Täter verurteilt und ist jetzt aus der Haft entlassen.
Interessant sind auch die nordischen Mythen die in die Geschichte eingebunden werden.

Es gibt immer wieder Rückblenden in das Jahr 1990 in dem der Mord an der kleinen Line geschah.
Auch ist man manchmal in den Gedanken des entlassenen Mörders der sich nur Nummer 25 nennt und der das Gefühl hat, dass ein Wolf in ihm steckt.

Anne Nørdby hat bei ihrem neuen Thriller was Spannung angeht alle Register gezogen. Ich denke das kann man kaum überbieten.
Immer wenn die Ermittler dem Täter ganz nah waren gab es eine neue Wendung und sie mussten ihre Ermittlungsergebnisse neu sortieren.
So blieb die Spannung wirklich bis zum Ende erhalten.

„Rot. Blut. Tot“. ist eine klare Leseempfehlung.
Wer Spannung liebt muss das Buch unbedingt lesen.
Es ist aber nichts für schwache Nerven.

In Schweden stirbt es sich am schönsten

Anders De La Motte / Måns Nilsson
Kriminalroman
383 Seiten
Übersetzt aus dem Schwedischen von Marie-Sophie Kasten
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannung und Humor gut kombiniert

Covertext:
Mitten im geruhsamen Hochsommer gerät das süd-schwedische Österlen in helle Aufregung. Auf dem bekannten Antiquitäten-Markt von Degeberga sitzt ein Händler tot in seinem Zelt, einen antiken Dolch im Rücken. Nur zu gern lässt sich der beurlaubte Mord-Ermittler Peter Vinston aus Stockholm auch in diesen Fall hineinziehen – sehr zum Ärger der jungen Kommissarin Tove Esping, die sich endlich beweisen will.
Bald muss das ungleiche Ermittler-Duo feststellen, dass die Welt der Antiquitäten so einige schräge Typen und dunkle Geheimnisse birgt. Aber wer würde für den Fund seines Lebens einen Mord begehen?

„In Schweden stirbt es sich am schönsten“ ist der zweite Band der Cosy Crime Reihe „Die Österlen-Morde“ von Anders de la Motte und Måns Nilsson.

Anders de la Motte ist mir durch seine Kriminalromane schon länger bekannt.
Måns Nilsson hingegen habe ich erst mit dem ersten Band „Der Tod macht Urlaub in Schweden“ kennengelernt.
Zusammen haben sie jetzt den zweiten Band eine Cosy Krimi Reihe veröffentlicht in der Humor eine große Rolle spielt.

Die zwei Ermittler sind so schräg und grundverschieden, man muss sie einfach lieben.


Kriminalkommissar Peter Vinston aus Stockholm ist nur auf Urlaub in Österlen.
Er kommt aus der Stadt und das sieht man ihm auch an. Er erscheint immer im dreiteiligen Anzug und mit blankgeputzten Schuhen.
Er passt so gar nicht in die Provinz.

Die junge Kriminalassistentin Tove Esping von der Polizei in Österlen ist da genau das Gegenteil.
Sie ist aus der Provinz, trägt gerne Gummistiefel und steht dem Schnösel aus der Stadt skeptisch gegenüber.

Der Fall fängt spannend an. Auf dem Antiquitäten-Markt von Degeberga wird ein Händler mit einem antiken Dolch im Rücken tot aufgefunden.
Kriminalkommissar Peter Vinston der in der Region Urlaub macht ermittelt mit der jungen Kommissarin Tove Esping.
Tove ist nicht sonderlich begeistert über die Mithilfe von Peter Vinston. Möchte sie sich doch endlich einmal beweisen und einen Fall eigenverantwortlich abschließen.

Die Charaktere gefallen mir gut.
Beide sind mir schon im ersten Band sympathisch gewesen.

Der Einblick in die Welt der Antiquitäten ist interessant. Man liest von Kunstgegenstände und lernt Sammler kennen.

Der Schreibstil der Autoren ist flüssig und gut verständlich.
Der Fall wird spannend erzählt und bleibt auch bis zum Ende spannend.
Es gibt einige Verdächtige doch den wahren Täter zu überführen gestaltet sich schwierig.
Getragen wird die Geschichte durch ihren köstlichen Humor.
Ich habe immer wieder laut lachen müssen.

„In Schweden stirbt es sich am schönsten“ ist ein leichter und unterhaltsamer Urlaubskrimi der Lust auf mehr macht.

Die Unverbesserlichen- Die Revanche des Monsieur Lipaire

Volker Klüpfel / Michael Kobr
Gaunerkomödie
384 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Gelungene Fortsetzung

„Die Unverbesserlichen – Die Revanche des Monsieur Lipaire“ ist der zweite Band der humorvollen Gaunerkomödie von Volker Klüpfel und Michael Kobr.
Das Autorenduo hat mit Kommissar Kluftinger große Erfolge gefeiert.
Jetzt verlassen sie das Allgäu und gehen an die Côte d’Azur, genauer gesagt in das idyllische Städtchen Port Grimaud.

Eine Gruppe sympathischer und dilettantischer Gauner haben sich, wie man im ersten Band lesen kann für den großen Coup zusammengefunden.
Doch leider waren sie nicht so erfolgreich wie erhofft.
Das Geld was sie erbeutet hatten ist schon wieder ausgegeben.
Die Vicomtes sind Dank der Unverbesserlichen an die lange vermisste Urkunde gekommen, die sie zu den Herrschern von Port Grimaud macht.
Jetzt wollen sie ihr Fürstentum ausrufen und Port Grimaud zu einem Platz der Reichen und Schönen machen.
Für unsere Unverbesserlichen ist dann kein Platz mehr. Dagegen müssen die sie etwas unternehme.

Die Unverbesserlichen bestehen aus Guillaume Lipaire.
Er kümmert sich um die Ferienhäuser seiner Kunden.
Da die meisten Besitzer sich nur selten dort aufhalten stehen die Objekte oft leer.
Guillaume Lipaire vermietet die Unterkünfte dann schon mal auf eigene Faust.
Schließlich muss er ja seinen Lebensunterhalt sichern.

Der Wassertaxifahrer Karim Petitbon ist der harmloseste von der Clique.
Er sieht in Guillaume einen väterlichen Freund und ist immer dazu bereit ihn zu unterstützen. Jetzt sollen die Wassertaxis abgeschafft werden und Karim steht ohne Arbeit da.

Delphine Berté ist Besitzerin eines Handyladens.
Es gibt kaum ein Handy das sie nicht reparieren kann.
Jetzt muss sie, Dank der Familie Vicomte ihren Laden räumen.

Paul Quenot Ex-Fremdenlegionär ist immer immer bis an die Zähe bewaffnet.
Heute ist er Gärtner und wohl der einzige von der Clique der von dem Vorhaben der Vicomtes profitiert.

Jacqueline Venturino möchte Schauspielerin werden. Sie weilt zur Zeit in Amerika.
Doch wenn die Freunde rufen ist sie zur Stelle.

Lizzy Schindler ist eine 84-jährige Lebedame.
Früher ist sie in den Kreisen der High Society verkehrt.
Sie liebt ihren etwas altersschwachen schwarzen Pudel Louise Quatorze.
Doch irgendetwas stimmt mit Louis nicht. Seit kurzer Zeit bekommt sein Fell helle Flecken und das Schwarz färbt ab.

Zusammen sind sie „Die Unverbesserlichen“.
Sie wollen gegen das Vorhaben der Adelsfamilie vorgehen.
Dazu müssen sie aber erst einmal einen Plan austüfteln. Das Phantom ermutigt sie wie schon im ersten Band per SMS.

Volker Klüpfel und Michael Kobr verweben in ihrer Geschichte Spannung mit einem feinen Humor.
Ihre Charaktere sind so unterschiedlich und so dilettantisch und schräg, dass es eine wahre Freude ist sie zu begleiten.
Die französischsprachigen Worte die eingestreut werden geben der Geschichte den richtigen Flair.
Am Ende gibt es ein Glossar in dem die französischen Begriffe übersetzt werden. Manchmal auch mit einem Augenzwinkern.

Das Hafenstädtchen Port Grimaud wird so authentisch beschrieben. Ich könnte gerade meine Koffer packen und hinreisen.
Naja, wer weiß, vielleicht vermietet Guillaume Lipaire mir einmal ein Apartment.

„Die Unverbesserlichen – Die Rache des Monsieur Lipaire“ ist eine gelungene Fortsetzung.
Den 1. Band „Die Unverbesserlichen – Der große Coup des Monsieur Lipaire“ sollte man vorher gelesen haben.

Jetzt wünsche ich mir nur noch, dass die Reihe der Unverbesserlichen weitergeht.