Gegenlicht

Bernhard Aichner
Kriminalroman
erschienen im btb Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und an den btb Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannung pur

Klaus Rembrand sitzt mit Oxana im Garten seiner Jugendstilvilla.
Sie genießen die Sonne, trinken Bier und sind recht vergnügt.
Plötzlich meint Klaus etwas im Gegenlicht am Himmel aufblitzen zu sehen.
Da fällt auch schon ein Mann vom Himmel und schlägt mitten auf der Wiese im Garten ein.
Es ist ein blinder Passagier der sich im Fahrwerkraum eines Flugzeugs versteckt hatte.
Beim Landeanflug, als das Fahrwerk ausklappte ist er aus dem Fahrwerkraum gefallen.

Die Reporterin Svenja Spielmann interviewt Klaus Rembrand und der Pressefotograf David Bronski macht Fotos für eine große Reportage über den Mann der von Himmel gefallen ist.
Damit bringen sie den Verfolger des Toten auf eine Spur.
Denn der Tote trug etwas bei sich was andere haben möchten.
Eine Jagd getrieben von Brutalität und Gier beginnt.

„Gegenlicht“ ist der 2. Band der Bronski-Reihe von Bernhard Aichner.

Die Protagonisten die der Autor für diese Krimireihe konzipiert hat sind interessant und außergewöhnlich.
Im Mittelpunkt steht der Pressefotograf David Bronski.
Bronski ist ein sehr interessanter Charakter.
Nachdem er jahrelang keine Nähe zugelassen hat, scheint er sich jetzt seiner Kollegin Svenja Spielmann gegenüber zu öffnen.
Bronski ist mit Leib und Seele Fotograf. Für ein gutes Foto scheint er über Leichen zu gehen.

Svenja Spielmann ist stets an Bronskis Seite wenn es auf die Jagd nach einer guten Story geht. Dabei ist sie mittlerweile genauso hartnäckig und ehrgeizig wie Bronski.

Judith Bronski die als Säugling entführt wurde und im 1. Band wieder aufgetaucht ist ergänzt das Team gut.
Judith interessiert sich für die Pressearbeit und macht im Verlag ein Praktikum.
Ihre Sturheit scheint sie von ihrem Vater geerbt zu haben.

Anna Dragic ist die Schwester von David Bronski.
Sie ist Detektivin und der Fels in der Brandung, auf sie kann Bronski sich zu 100 Prozent verlassen.

Bronski und Svenja kommen dem Geheimnis des Toten auf die Spur, wollen daraus eine ganz große Story machen und bringen sich und andere damit in große Gefahr.

Die Story ist sehr spannend geschrieben. Der Spannungsbogen zieht sich durch das gesamte Buch. Für mich war der 2. Band noch einmal ein Stück spannender als der 1. Band.

Die Gliederung des Buches ist außergewöhnlich.
Bei jedem 2. Kapitel wohnt man einer Unterhaltung zweier Personen bei.
Dadurch hat man das Gefühl hautnah dabei zu sein.

Bernhard Aichner versteht es mit seinem spannenden Schreibstil und seinen oft kurzen Sätzen seine Leser*innen in Atem zu halten.
Einmal angefangen kann man das Buch nicht so schnell aus der Hand legen.

Ich freue mich schon wenn Bronski der nächstem großen Story hinterherjagt.

Rum oder Ehre

Carsten Sebastian Henn
Kriminalroman
erschienen im DuMont Verlag
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an LovelyBooks und den DuMont Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannend, informativ, humorvoll

Martin Störtebäcker ist mittlerweile 72 Jahre und wird von allen nur liebevoll Käpt’n genannt.
Nach dem Tod seines besten Freundes Lasse macht er sich endlich auf die Reise von Flensburg nach Jamaika, wo vor 20 Jahren sein Bruder Christian spurlos verschwunden ist.
Christian wollte mehr über die Herstellung des Rums auf der Karibikinsel lernen.
So wandelt Martin in Begleitung einer jungen Taxifahrerin auf Christians Spuren.
Doch die Fragen nach seinem verschwundenen Bruder muss jemanden aufgeschreckt haben.
Kurz nach seinem Eintreffen in eine berühmte Rum-Distillery wird dort der Brennmeister erschossen.
Auch Martin gerät ins Visier des Mörders.

„Rum oder Ehre ist nach „Der Gin des Lebens“ der 2. Kulinarische Kriminalroman von Carsten Sebastian Henn.
Es ist wieder ein wunderschön gestaltetes Buch, dass man gerne in die Hand nimmt.
Auch in diesem Krimi steht wieder ein Getränk im Mittelpunkt. Diesmal ist es der Rum.
So siedelt der Autor seinen Krimi auch in der Karibik an, genauer auf Jamaika.

Mit Martin hat der Autor einen tollen Charakter erschaffen. Er ist so wie man sich einen Norddeutschen vorstellt, etwas brummig und recht schweigsam.
Mit einem Moin ist eigentlich schon alles gesagt.
Auch die junge „Taxifahrerin“ Babe hat mir gefallen, sie ist das genaue Gegenteil von Martin.
Sie und Martin geben ein gutes Team auf der Suche nach Martins Bruder ab.

Der Handlungsort Jamaika ist natürlich ein Highlight. Die verschiedenen Destillerien, der Reggae und vor allem die Luminous Lagoon lassen einen in eine andere Welt eintauchen.

Zwischen den einzelnen Kapitel gibt es immer wieder Seiten die sich mit ihrer grauen Farbe vom eigentlichen Inhalt abtrennen.
Hier wird über die Herstellung von Rum erzählen und Aufschluss darüber geben welche Herstellungsverfahren es gibt, wie Rum destilliert wird und wie er reift.
Am Ende gibt es noch einige Rezepte. Ich fand diesen Teil recht interessant und informativ.

Der Schreibstil von Carsten Sebastian Henn ist flüssig und gut verständlich.
Er schreibt seine Krimis mit einem Augenzwinkern.
Der Autor kombiniert gekonnt Spannung, Humor und Information.
Ich bin jetzt schon gespannt welche kulinarische Köstlichkeit in seinem nächsten Krimi im Mittelpunkt steht.

Enna Andersen und der trauernde Enkel

Anna Johannsen
Kriminalroman
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Pageturner

Vor drei Jahren ist der Bauunternehmer Carl Thaysen an Herzversagen gestorben.
Jetzt meint sein Enkel Benjamin Hinweise gefunden zu haben, dass sein Großvater ermordet wurde.
Benjamin ist befreundet mit Pia Sims, die zum Ermittlerteam der Abteilung für Cold Case Fälle gehört.
Pia und Benjamin überreden Enna Andersen den Fall neu aufzurollen.
Schnell finden sich die ersten Hinweise, dass vor drei Jahren versucht wurde etwas unter den Teppich zu kehren. Einige Leute wurden erpresst und bedroht.
Es dauert nicht lange da gerät auch Enna und ihre Familie in den Fokus des Täters und Enna muss ihre Familie in Sicherheit bringen.

„Enna Andersen und der trauernde Enkel“ ist der 3. Band der erfolgreichen Krimireihe von Anna Johannsen.

Das Ermittlerteam gefällt mir vom ersten Band an sehr gut.
Die Chefin der Truppe ist Enna Andersen. Sie hat nach dem Unfalltod ihres Mannes ein Jahr pausiert.
Ihre damalige Stelle wurde neu besetzt und somit ist für sie eine neue Abteilung aus dem Boden gestampft worden.
Ich habe den Eindruck Enna fühlt sich mittlerweile recht wohl in ihrer neuen Abteilung und in ihrer Position.
Oberkommissar Jan Paulsen ist ein erfahrener Ermittler mit guter Vernetzung.
Er wurde degradiert und kam so in die Abteilung für Altfälle.
Er liebäugelte immer noch mit einer Rückkehr in seine alte Dienststelle die ihm auch in Aussicht gestellt wird.
Aber ich denke auch er ist jetzt angekommen.
Pia Sims ist das Küken in der Truppe.
Auch bei ihr habe ich das Gefühl, dass sie sich in der Abteilung gut eingefunden hat und sich auch wohlfühlt. Sie ist sehr eifrig, lässt allerdings die Fälle zu nahe an sich rankommen und hat dann auch den einen oder anderen Ausraster.
Jetzt bekommt das Team Verstärkung, Jens Lange ist der Neue.
Er ist kein Ermittler sondern für den Innendienst gedacht und wird so etwas wie die gute Seele der Abteilung.

Zwischen dem 2. und 3. Band ist nicht viel Zeit vergangen. Der letzte Fall ist gerade abgeschlossen da kommt Pia mit einem Freund und bittet um die Wiederaufnahme eines Todesfalls von vor drei Jahren.
Der Fall entpuppt sich als äußerst schwierig. Es ist schnell klar das vor drei Jahren etwas vertuscht wurde. Es wurden offensichtlich einige Leute bedroht damit sie nicht aussagen.
Das Ermittlerteam tappt lange im Dunkel. Dabei läuft ihnen die Zeit davon den auch die Familie von Enna wird bedroht.

Ich bin auch bis zum Ende im Dunkeln getappt. Habe alles und jeden verdächtigt. Meinte immer einen Hinweis zwischen den Zeilen gefunden zu haben der sich dann wieder zerschlagen hat.

Auch das Privatleben von Enna fährt Achterbahn. Mittlerweile hat sie die Akte des Mörders ihrer Eltern gelesen die ihr Aaron gegeben hat.
Auch ist Aaron plötzlich beruflich viel in Oldenburg, was er immer mit einem Abstecher bei Enna verbindet.
Beides interessante Ansätze. Ich bin gespannt was in den nächsten Bänden aus Enna und Aaron wird und auch ob Enna sich näher mit dem Mord ihrer Eltern beschäftigt.

Der Krimi ist wieder spannend von Anfang bis Ende, für mich der bisher spannendste der Krimireihe.
Der Schreibstil von Anna Johannsen ist wie gewohnt flüssig und leicht verständlich.
Die Einteilung zwischen Ermittlungsarbeit und dem Privatleben von Enna ist optimal gelöst. Man lernt Enna auch als Mensch kennen ohne den Fall aus dem Auge zu verlieren. Gerne würde ich noch viele Fälle mit dem Team lösen.

Düstere Provence

Pierre Lagrange
Kriminalroman
erschienen im Fischer Verlag
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Provence-Krimi

Der Drogenboss Louis Rey wird nach 25 Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen.
Kurz darauf beginnt eine Mordserie rund um Avignon.
Ein Bankier, ein Pfarrer und ein Restaurantbesitzer werden ermordet.
Eines haben alle drei Opfer gemeinsam, sie haben gegen Louise Rey ausgesagt und dazu beigetragen, dass er verurteilt wurde.
Nur Albin Leclerc, der mittlerweile in Rente ist ahnt wer hinter den Morden steckt.
Er bietet sich dem Ermittlerteam als Berater an.
Albin Leclerc ist klar, er hat Louis Rey damals festgenommen und steht somit ganz oben auf seiner Liste.


„Düstere Provence“ ist bereit der 5. Band der Reihe mit Commissaire Leclerc von Pierre Lagrange.

Der Autor lässt seine Leser*innen in die Provence reisen.
Die Beschreibung der Orte gefällt mir gut. Es vermittelt ein richtiges Urlaubsfeeling und lässt einen entspannt das Buch genießen.

Commissaire Leclerc ist mittlerweile in Rente, kann aber das Jagen nicht lassen. So drängt er sich seinen ehemaligen Kollegen mehr oder weniger als Berater auf.
Albin Leclerc, der Louis Rey damals verhaftet hat ist klar, auch er steht auf der Liste.
So schiebt er seine privaten Sorgen um seine Tochter und ihren (noch) Ehemann zur Seite
und konzentriert sich auf den Fall.
Am besten denkt Leclerc beim Gassigehen mit seinem Mops Tyson nach.
Ich muss immer schmunzeln wenn er mit seinem Mops Zwiesprache hält.
Oder er sitzt im Café seines Freundes Matteo, wobei Leclerc nie zugeben würde, dass sie befreundet sind.

Ich finde Albin Leclerc einen tollen Charakter. Er ist etwas kauzig aber durchaus sympathisch.
Auch die anderen Charaktere gefallen mir gut. Die Polizisten Theroux und Castel, bei Theroux kommt es einen immer so vor als stehe er auf der Leitung.
Die Gerichtsmedizinerin Berthe, auch sie verbindet eine langjährige Freundschaft mit Leclerc was der aber nie zugeben würde.
Veronique, Leclercs Partnerin und Manon seine Tochter.
Sie alle verleihen der Geschichte Leben.

Der Täter ist in diesem Band zwar von Anfang an bekannt, der Krimi aber nicht minder spannend.
Pierre Lagrange erzählt sehr lebendig, sein Schreibstil ist flüssig und gut verständlich. Die Spannung hält bis zum Ende, dass durchaus recht turbulent ist an.

Ich freue mich jetzt schon auf den 6. Fall mit dem sympathischen Commissaire Leclerc.

Bei Föhn brummt selbst dem Tod der Schädel

Jörg Maurer
Kriminalroman
erschienen im Fischer Verlag
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar

Jennerweins persönlichster Fall

Der Industrieelle Jakob Drittenbass wird tot aufgefunden. Es stellt sich die Frage war es ein natürlicher Tod oder Mord.
Alles spricht für Mord und auch die ersten Hinweise führen zu einer vielversprechenden Spur.
Doch dann gerät Kommissar Jennerwein selbst in den Fokus der Ermittlungen.
So etwas war noch nie dagewesen, Jennerwein steht unter Mordverdacht und muss gegen sich selbst ermitteln.

„Bei Föhn brummt selbst dem Tod der Schädel“ ist bereits der 14. Band der beliebten Alpenkrimi-Reihe mit Kommissar Jennerwein von Jörg Maurer.

Ich habe schon einige Kommissar Jennerwein Bände gelesen und mag den Kommissar. Seine Art, sein Humor, alles passt.
Dieser Band war jetzt etwas anders, etwas Neues.
Ich fand diesen Krimi schon sehr schräg und frage mich, wie der Autor immer wieder auf solche Ideen kommt.

Diesmal muss das Team um Jennerwein zum Teil ohne ihren Kommissar auskommen.
Sie sind aber ein eingespieltes Team und haben einen guten Lehrmeister.
Jennerwein ist verschwunden und steht dazu noch unter Mordverdacht.
Es wird alles aufgefahren war irgendwie in diesem Fall helfen kann.
Sogar das Ehepaar Grasegger hilft bei den Ermittlungen.

Jennerwein selbst kann sich an nichts erinnern, plötzlich steht er unter Mordverdacht.
Er glaubt er träumt und hofft endlich aufzuwachen.

Ich habe auch gehofft, dass Jennerwein irgendwann aus seinem Albtraum erwacht.
Am Ende wird dann auch alles aufgeklärt und Jennerwein und ich können wieder ruhig schlafen.

Natürlich hat Jörg Maurer seinen Fall wieder mit einem Augenzwinkern geschrieben.
Sein Humor ist köstlich und seine Krimireihe ist Kult.

Ich freue mich schon jetzt wenn es wieder heißt, Jennerwein ermittelt.

Bretonische Idylle

Jean-Luc Bannalec
Kriminalroman
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Krimi mit Urlaubsfeeling

Es ist August und eine Hitzewelle hat die Bretagne fest im Griff.
Zudem steht auch noch Dupins Dienstjubiläum an. Seine Kollegen haben sich eine Feier zu seinem zehnjährigen Dienstjubiläum nicht ausreden lassen.
Doch dann wird eine Leiche aus dem Meer geborgen.
Ein reicher Schafzüchter von der Insel Belle-Île wird vor der Küste Concarneau aus dem Wasser gefischt.
Es war eindeutig Mord und Kommissar Dupin muss mit seinem Team auf die Insel um die Ermittlungen aufzunehmen.
Schnell macht Dupin sich ein Bild vom Opfer.
Der Schafzüchter war bei allen verhasst, doch reicht das als Grund für einen Mord?

„Bretonische Idylle“ ist bereits der 10. Band der erfolgreichen Krimireihe mit Kommissar Dupin von Jean-Luc Bannalec.
Für mich ist die Reihe die Mutter aller französischen Krimis. Mit Kommissar Dupin hat meine Leidenschaft für die mittlerweile vielen Krimis die ihren Handlungsort in französischen Regionen beheimatet haben angefangen.

Der 10. Band bedeutet für Kommissar Dupin auch das zehnjährige Dienstjubiläum.
Vor dem würde er sich am liebsten drücken, doch seine Kollegen planen eine Feier.
Doch erst einmal heißt es einen Mord aufzuklären.

Kommissar Dupin ist mir vom 1. Band an sympathisch.
Er liebt gutes Essen und gute Getränke.
Er braucht seinen Kaffee wie die Luft zum atmen.
Wenn er an einem Fall arbeitet ist er wie besessen.
Er muss den Täter finden und zwar schnell.

Der Fall ist wieder spannend geschrieben.
Verdächtige gibt es viele doch jeder hat ein handfestes Alibi.
Der Spannungsbogen hält sich von Anfang bis zum Ende aufrecht.

Das Buch ist aber so viel mehr als ein Krimi. Es sprich alle Sinne an.
Die Beschreibung der Landschaft ist einzigartig.
Dieser Fall führt Kommissar Dupin auf die Insel Belle-Île.
Wie kann es anders sein, es ist die wohl schönste Insel der Welt.
Und so wird sie auch beschrieben. Dupin findet immer wieder einen neuen Platz, den er als wohl schönsten der Insel bezeichnet.
Die Beschreibung von Meer und Himmel, die vielen verschiedenen Blautöne lassen ein tolles Bild vor meinem inneren Auge erscheinen. Ich konnte fast das Meer rauschen hören und das Salz schmecken.
Ich habe richtig Lust bekommen mir diese Insel einmal anzusehen.
Auch die Beschreibung der kulinarischen Köstlichkeiten regt die Sinne an.
Alleine wenn Dupin in eine Speisekarte schaut und die Spezialitäten beschrieben werden läuft mir das Wasser im Mund zusammen.

Auch der 10. Band der Dupin Reihe hat mich wieder einmal begeistert und ich hoffe, dass es noch viele weitere Bände mit dem sympathischen Kommissar geben wird.

Der Polizist

John Grisham
Thriller
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Jake Brigance is bag

Jake Brigance der legendäre Verteidiger aus „Die Jury“ und „Die Erbin“ ist zurück.
Drew Gamble hat einen örtlichen Deputy getötet und Jake Brigance wird ihm als Pflichtverteidiger zugewiesen.
Es stellt sich die Frage war es Notwehr oder Mord?
Die Bewohner von Clanton fordern die Todesstrafe.
Der Beschuldigte Drew Gamble ist ein Jugendlicher von gerade einmal 16 Jahren.
Je mehr sich Jake Brigance mit dem Fall befasst, desto klarer wird ihm, er muss alles ihm mögliche für den Jungen tun.
Dabei bringt Jake Brigance seine Karriere und das Leben seiner Familie in Gefahr.

Die Thriller von John Grisham sind legendär.
In seinem neuen Roman „Der Polizist“ lässt der Autor den Verteidiger Jake Brigance wieder aufleben.
Jake Brigance übernimmt die Pflichtverteidigung des Jugendlichen Drew Gamble, der einen Deputy getötet hat.
Die Bevölkerung fordert die Todesstrafe.
Jake Brigance fragt sich, je tiefer er sich in den Fall einarbeitet ob es nicht doch Notwehr war.
Die sozialen Verhältnisse aus denen Drew Gamble kommt sind nicht die Besten.
Der getötete Polizist lebte mit dem beschuldigten und der Familie in einem Haushalt. Alkohol und Gewalt standen auf der Tagesordnung.

Mich hat das Schicksal von Drew beim lesen sehr berührt.
Es ist spannend und interessant die Hintergründe, die letztendlich zu dieser Tat geführt haben zu erfahren.
Der Verteidiger tut alles um Drew vor der Todesstrafe zu bewahren.

Jake Brigance arbeitet zusammen mit einem Freund noch an einem weiteren Fall, ein Fall der richtig Geld einbringen soll.
Leider erfährt man in diesem Buch nicht viel darüber.
Wahrscheinlich hätte es den Umfang des Buches gesprengt. Interessant wäre es trotzdem gewesen.

Der Schreibstil von John Grisham ist gut verständlich.
Er weiß genau wie er Spannung und Dramatik aufrecht hält.
Wer den Autor kennt, weiß auch, dass er gerne einmal etwas weiter ausholt und dadurch die Handlung etwas ins Stocken gerät.
Das sei ihm aber verziehen.

„Der Polizist“ ist ein spannender Thriller den ich allen Grisham-Fans und solche die es werden wollen nur empfehlen kann.

Die Karte

Andreas Winkelmann
Thriller
erschienen im Rowohlt Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an www.vorablesen.de für das Rezensionsexemplar.

Hochspannung von Feisten

Covertext:
Der neue Thriller des Nr.-1-Bestsellerautors.
Er gehört zu deinem Training wie die Schuhe und der Soundtrack: Dein Fitness-Tracker, der deine Laufstrecke online teilt. Jeder weiß, wo du warst – und wieder sein wirst. Doch damit inspirierst du jemanden zu einem ganz besonderen Kunstwerk, den du besser nicht auf dich aufmerksam gemacht hättest.
Er trackt deine Initialen in eine digitale Karte. Sein Zeichen, dass du die Nächste sein wirst …
Lauf, so schnell du kannst – es wird dir nichts nützen. Er erwartet dich.

„Die Karte“ ist bereits der 4. Band der Kerner und Oswald Reihe von Andreas Winkelmann.
Für mich war es das erste Buch des Autors.
Am Anfang habe ich etwas gebraucht um mich mit den Protagonisten anzufreunden, danach konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
„Die Karte“ ist ein echter Thriller, Hochspannung ist garantiert.
Das Thema ist sehr aktuell. Viele Menschen Posten ganz unbedarft Dinge über sich im Internet.
So auch in diesem Buch die Joggerinnen.
Sie Posten ihre Laufstrecke und ihre Zeiten. Wollen ihre Leistung mit anderen vergleichen, sich untereinander Austauschen.
Doch was ist, wenn dir jemand Böses will?

Andreas Winkelmann lässt uns in die Abgründe der menschlichen Seele schauen.
Der Täter hat sich einen perfiden Plan für seine Opfer ausgedacht.
Der Ermittler Jens Kerner und seine Kollegen ermitteln auf Hochtouren.
Dabei haben sie kaum Zeit zum Luftholen den es geht Schlag auf Schlag.
Die Spannung zieht sich von Anfang bis Ende.
Gleich am Anfang, im Prolog geschieht ein Mord.
Im weiteren Verlauf des Buchs kommt immer ein Mädchen zu Wort.
Das Mädchen hat sehr unter seiner Mutter zu leiden.
Die Mutter versucht dem Mädchen eine Männerwelt voller Bosheit, Hass und Gefahr darzustellen.
Ich habe mich immer wieder gefragt, wie passt das Mädchen in die Geschichte?
Was hat es mit dem Mord im Prolog auf sich?
Die Zusammenhänge wollten sich mir nicht erklären. Die Spannung stieg von Seite zu Seite.
Immer wieder hatte ich einen Verdächtigen, immer wieder hat sich der Verdacht zerschlagen.
Das Ende war dann überraschend aber auch stimmig.

Andreas Winkelmann hat es geschafft mich mit seinem Thriller in Atem zu halten.
Jetzt habe ich mir vorgenommen die vorherigen Bände der Reihe zu lesen.

Nordwestzorn

Svea Jensen
Kriminalroman
erschienen bei Harper Collins
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Harper Collins Verlag für das Rezensionsexemplar.

Die Soko St. Peter Ording ermittelt wieder

Endlich ist es offiziell, die Vermisstenstelle für alte und neue Vermisstenfälle ist gegründet.
So kehrt auch Anna Wagner als Leiterin der Vermisstenstelle nach St. Peter Ording zurück.
Ihr zur Seite gestellt wurde Nils Scheffler und auch Hendrik Norberg, der Dienststellenleiter der Polizei wird sie, immer wenn es seine Zeit erlaubt tatkräftig unterstützen.
Anna hat sich einen alten Fall vorgenommen.
Vor mehr als 15 Jahren ist ein Junge aus einem Sommercamp bei St. Peter Ording verschwunden.
Alles sah nach Kindesmissbrauch aus und es gab 3 Verdächtige.
Der Hauptverdächtige, der Leiter des Sommercamps wurde in einem Indizienprozess freigesprochen.
Doch den Verdacht und die Verachtung der Bewohner von St. Peter Ording konnte er nicht abstreifen.
So ist er für lange Zeit nach Mallorca ausgewandert. Jetzt ist er zurückgekehrt und sieht sich durch die Wiederaufnahme des Falles erneut im Fokus der Ermittlungen.

„Nordwestzorn“ ist der 2. Band der Krimireihe Soko St. Peter Ording von Svea Jensen.
Die Autorin schreibt schon lange unter ihrem realen Namen Kriminalromane.
Für ihre neue Krimireihe hat sie sich ein Pseudonym zugelegt.

Die Protagonisten sind mir schon im ersten Band „Nordwesttod“ sympathisch gewesen und ich freue mich sie wiederzutreffen.
Besonders freut es mich für Anna, dass ihr Wunsch zurück nach St. Peter Ording zu kommen in Erfüllung gegangen ist.

Kommissarin Anna Wagner arbeitete erfolgreich bei der Vermisstenstelle München.
Nach einer schmutzigen Scheidung brauchte sie eine Veränderung und kam für einen Vermisstenfall nach St. Peter Ording.
Jetzt wird sie Leiterin der neu gegründeten Vermisstenstelle für alte und neue Fälle die auf St. Peter Ording angesiedelt ist.

Hendrik Norberg war als Ermittler bei der Mordkommission Itzehoe.
Nach dem Tod seiner Frau wollte Hendrik mehr Zeit für seine Söhne haben und wechselte als Dienststellenleiter zur Schutzpolizei St. Peter Ording.
Für Hendrik der mit Leib und Seele Kommissar bei der Mordkommission war ist das kein leichter Schritt gewesen.

Nils Scheffler ist ein junger, sehr sympathischer Polizeibeamter, der seine Arbeit mit Leib und Seele verrichtet.
Er ist äußert motiviert und immer bereit von der Erfahrung seiner Vorgesetzten zu lernen.

Der Fall ist spannend und interessant erzählt.
Allen ist klar, dass der verschwundene Junge nicht mehr am Leben ist.
Es werden alle Personen die in dem Fall involviert waren noch einmal befragt.
Anna und Hendrik haben das Gefühl, dass die damaligen Ermittler etwas verschweigen.
Es gestaltet sich schwierig einen Täter nach über 15 Jahren zu finden, zumal die Leiche des wahrscheinlich toten Jungen nie aufgetaucht ist.

Der Schreibstil von Svea Jensen ist flüssig und leicht verständlich.
Die Autorin schafft beim Schreiben mühelos den Spagat zwischen den Ermittlungen, dem Privatleben der Ermittler und der Beschreibung der Handlungsorte.
Es ist genau die richtige Mischung.

Jetzt freue ich mich auf den 3. Band

Prost, auf die Wirtin

Friedrich Kalpenstein
Kriminalroman
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Auftakt einer spannenden Provinzkrimi-Reihe gewürzt mit einer Portion Humor

Die Wirtin des idyllischen Örtchens Brunngries wird tot im Wald aufgefunden.
Und das ausgerechnet an einem Sonntag.
Hauptkommissar Tischler ist gerade erst von München nach Brunngries gezogen,
wo er am Montag seine neue Stelle als Leiter der örtlichen Dienststelle antreten soll.
Am Tatort lernt er auch gleich seinen Kollegen Polizeiobermeister Fink kennen.
Auch Spusi und Gerichtsmedizin ist vor Ort und so wird Tischler gleich mit dem Ur-Bayrischen Menschenschlag bekannt an den er sich noch gewöhnen muss.
Schnell gerät der Ehemann des Opfers in Verdacht.
Nur war der Wirt wirklich der Täter?

„Prost, auf die Wirtin“ ist der 1. Fall der Provinzkrimi-Reihe von Friedrich Kalpenstein.

Nachdem ich den 2. Band Prost, auf die Erben schon gelesen habe, musste ich einfach wissen wie die Reihe mit Hauptkommissar Tischler begann. Wollte gerne wissen wie sein Start in Brunngries war.
In diesem 1. Band lernt man alle Charaktere kennen. Erfährt wie die ersten Zusammentreffen gelaufen sind.
Auch das Geheimnis eines gefalteten Kranichs, den Tischler immer wieder auf seiner Fußmatte findet nimmt hier seinen Anfang.

Die Protagonisten sind einfach genial.

Tischler, der von München nach Brunngries gekommen ist, ist ein Liebhaber guten Kaffees.
So hält auch als erstes eine Kaffeemaschine mit Siebträger, mit der man guten Espresso zubereiten kann Einzug in sein Büro. Mit seinem Espresso zaubert er sogar der Sachbearbeiterin Luise ein Lächeln auf die Lippen.
Tischler ist auch ein Liebhaber von Oldtimer. So fährt et einen alten Jaguar mit 265 PS.
Manch einer wird sich fragen, wie sich ein Hauptkommissar so ein teures Auto leisten kann.

Polizeiobermeister Fink ist genauso sympathisch.
Er wohnt noch bei Mama, die über alles und jeden im Ort bestens informiert ist.
Er trägt gerne sein Trachtenjankerl, weswegen ihn Tischler gerne aufzieht.
An seinen Vernehmungsmethoden muss er noch etwas arbeiten und auch in der Gerichtsmedizin fühlt er sich recht unwohl.

Auch wenn ich aus dem 2. Band schon wusste wer hier der Täter ist, war das Buch für mich spannend zu lesen.
Die Ermittler hatten schnell einen Verdächtigen aber keine handfesten Beweise.
So nahmen die Befragungen im Ort ihren Lauf.
Man lernte einige Bewohner näher kennen, die man bestimmt in einem der nächsten Bände wieder trifft.
So zieht sich der Spannungsbogen von Anfang bis Ende.
Die Auflösung ist dann stimmig und ich bin rundum zufrieden.

Gewürzt ist das Ganze mit einer ordentlichen Portion Humor.
Einige Male musste ich beim Lesen laut losprusten vor Lachen.
Dabei wird es aber niemals platt. Der Humor fliest fein in die Geschichte und in die Unterhaltungen ein.
Auch das Kauzige der Bayern vermittelt Friedrich Kalpenstein, der ja selbst Bayer ist sehr gut.
„Prost, auf die Wirtin ist ein super gelungener Auftakt für eine vielversprechende Krimireihe.

Jetzt freue ich mich schon auf den 3. Band Prost, auf die Jugend der Ende August erscheinen wird und hoffe, dass danach noch viele weitere Bände mit Tischler und Fink folgen.