Fuchsmädchen

Maria Grund
Thriller
erschienen im Penguin Verlag
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannendes Debüt

Im See eines verlassenen Steinbruchs wird die Leiche eines jungen Mädchens gefunden.
Neben ihr schwimmt eine unheimliche Fuchsmaske im See.
Die Ermittlerin Sanna Berling übernimmt die Ermittlungen.
Ihr zur Seite steht Eir Pedersen, die gerade neu vom Festland auf die Insel gekommen ist.
Ein paar Tage später wird wieder eine tote Frau aufgefunden. Auch in ihrem Umfeld stoßen die Ermittlerinnen auf eine Fuchsmaske.
Schnell ist klar, hier hinterlässt ein brutaler Serienmörder seine Spuren.
Jetzt gilt es schneller zu sein als der Täter und die nächste Tat zu verhindern.

„Fuchsmädchen“ ist ein sehr spannender Thriller und das Debüt von Maria Grund.
Die Autorin wurde für ihr Debüt von der Swedish Crime Fiction Academy ausgezeichnet.

Der Handlungsort ist eine kleine Insel vor der schwedischen Küste.

Die Protagonisten Sanna und Eir sind sehr unterschiedliche Charaktere.
Beide haben ihr Päckchen zu tragen, was ihnen auch dieser schwierige Fall immer wieder vor Augen führt.
Ich habe ein bisschen gebraucht um mich den beiden Ermittlerinnen anzufreunden.
Sanna und Eir entpuppen sich aber schnell als zwei starke Frauen.
In ihnen steckt viel Potential für weitere spannende Ermittlungen.

Die Ermittlungen führen immer wieder in die Vergangenheit und konfrontiert die Ermittlerinnen mit Geschehnissen die kaum grausamer sein könnten.

Die Atmosphäre der Geschichte ist regelrecht düster und geheimnisvoll.
Ich konnte die verschiedenen Protagonisten bis zum Ende nicht einschätzen. Jeder scheint etwas zu verbergen.

Maria Grund schreibt in einem gemächlichen Schreibstil.

Die Handlung geht in langsamen Tempo voran.
Dadurch steigt die Spannung immer weiter an, man spürt oft, dass einen eine Gänsehaut erfasst.
Das hält auch bis zum Ende des Buches an.

„Fuchsmädchen“ ist ein spannendes Thriller-Debüt von Maria Grund. Ich freue mich auf weitere Fälle mit den zwei Ermittlerinnen.

Lilienopfer – Dein Tod gehört mir

Leo Born
Thriller
erschienen bei Bastei Lübbe
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an die Bloggerjury und den Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar.

Auftakt einer neuen und spannenden Thriller-Reihe

In Frankfurt fallen mehrere Frauen einem Serienmörder zum Opfer.
Die Leichen werden immer an verlassenen Orten aufgefunden.
Sie wurden aufs brutalste misshandelt und vergewaltigt.
Die nackten Leichen wurden im Nachhinein mit weißen und blutigen Lilienblättern geschmückt.
Alles erinnert an den „Lilienmörder“, der vor 5 Jahren genau nach dieser Art gemordet hat.
Doch der Täter sitzt hinter Gitter.
Das LKA Hessen übernimmt den Fall.
Kommissar Jack Diehl verdankt dem Fall „Lilienmörder“ seine steile Karriere.
Bei der aktuellen Mordserie verzweifelt Jack und der Leiter der Dienststelle Robert Kornfeld .
Alle Spuren laufen ins Leere.
Es kommt sogar der Verdacht auf, dass vor 5 Jahren der falsche Täter gefasst wurde.
Der Profilerin Viola Hendrick fallen Ungereimtheiten auf denen sie nachgeht. Dadurch gerät sie selbst in große Gefahr.

„Lilienopfer – Dein Tod gehört mir“ ist der erste Fall für Jakob Diehl und somit der Start einer neuen Thriller-Reihe von Leo Born.

Schon mit seiner Mara Billinky Reihe hat der Autor große Erfolge gefeiert.
Die neue Reihe mit Jakob Diehl wird dem mit Sicherheit in nichts nachstehen.
Leo Born hat ein Händchen dafür Protagonisten ins Leben zu rufen die ihre Ecken und Kanten haben und nicht mit dem Mainstream schwimmen.

Kommissar Jakob Diehl wird nur Jack genannt.
Er ist der Cowboy im Kommissariat.
Sein Markenzeichen sind seine geliebten Cowboystiefel und sein Handyklingelton „Ring of Fire“.
Auch sonst liebt er Musik von Johnny Cash und sein Kuhflecken-Sofa.

Robert Kornfeld ist der Kommissariatsleiter. Er ist eher der Kumpeltyp, lässt den Chef nicht raus hängen.
Mit Jack verbindet ihn eine Freundschaft.
Robert versucht Jack immer etwas zu bremsen wenn das Temperament mit ihm durchgehen will.

Viola Hendrick ist Profilerin und dazu noch die Ex von Jack.
Viola macht so etwas den Eindruck als wäre sie immer auf Krawall gebürstet.
Als Profilerin hat sie es aber auch nicht einfach so in die Ermittlungen mit eingreifen zu können wie sie gerne möchte.

Berenice Silva Benevides, kurz die Brasilianerin genannt ist Tatortfotografin.
Sie ist neu im LKA und die Mordfälle ihr erster schwieriger Einsatz.
Jack ist nicht nur von ihren Fotos begeistert.

Dass sind die 4 Charaktere die, die LeserInnen in der neuen Thriller-Reihe begleiten werden.
Jeder der Charaktere ist auf seine Weise liebenswert.

Das LKA Hessen ist in Wiesbaden beheimatet.
Die Mordfälle passieren in Frankfurt.
Die Opfer stammen auch alle aus dem Großraum Frankfurt.
Wenn die Ermittler an einem Leichenfundort in Frankfurt ankommen, warte ich immer darauf, dass Mara Billinsky um die Ecke kommt.
Schließlich jagen die Ermittler vom LKA ja in ihrem Revier.
Ich denke, nach dem ersten harten Aufeinandertreffen von Mara und Jack würden die Beiden sich gut verstehen. Vielleicht begeben die die Zwei ja einmal.

Die Mordfälle sind grausam, die Ermittlungen laufen lange ins Leere.
Leo Born spannt seinen Spannungsbogen durch das gesamte Buch.
Zwischendurch lässt der Autor seine LeserInnen in die Gedanken des Täters schauen.
Dabei weiß man weder wer es ist noch ob es die Gedanken des alten oder des neuen Täter sind.
Oder ist es sogar ein und die selbe Person?
Leo Born hat auch mich, mit seinen immer neuen Wendungen, immer wieder auf den Holzweg geschickt.

Das Ende war lange nicht absehbar. Das Buch spannend bis zum Schluss.
Der Thriller hat mich zwei schlaflose Nächte gekostet.

Eine Frage ist noch offen geblieben und so bin ich gespannt wie es mit Jack weitergeht.

Engelchen Stirb

Leonie Haubrich
Psychothriller
erschienen im Selfpublishing
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Heike Fröhling / Leonie Haubrich für das Rezensionsexemplar

Ein echter Psychothriller

Sarah wird von der Polizei verdächtigt, schuld am Verschwinden von Liam und Mia zu sein.
Liam verschwand während Sarah ihn betreut hatte und dann verschwindet Mia, ihre Tochter.
Um ihre Unschuld zu beweisen und auch um die Kinder zu finden macht Sarah sich selbst auf die Suche und wird mit Angst und einem tiefen und ungeheurem Schmerz konfrontiert.

„Engelchen stirb“ ist der neue Psychothriller von Leonie Haubrich und wieder spannungsgeladen.
Im Mittelpunkt steht Sarah.
Sie ist in ihrer Ehe sehr unglücklich. Ihr Mann ist kontrollsüchtig und auch aggressiv.
Sarah möchte nur raus aus dieser Ehe.
Doch dann verschwindet Liam und Mia.

Leonie Haubrich beschreibt Sarahs Mann Sebastian und das Martyrium das Sarah durchlebt so eindringlich und deutlich, dass ich immer wieder eine Gänsehaut bekam.
Wie viel kann ein Mensch ertragen?
Zwischendurch immer wieder die Frage leben Liam und Mia noch? Gibt es Hoffnung die Kinder zu finden?
Immer wenn in einem Buch Kinder involviert sind berührt es mich besonders stark.
So habe ich auch hier immer wieder gezittert aber die Hoffnung nie aufgegeben.

Mit „Engelchen stirb“ hat Leonie Haubrich wieder einmal einen echten Psychothriller veröffentlicht.
Ihr Schreibstil ist sehr eindringlich und hat ein ordentliches Tempo.
Die Spannung in diesem Buch ist manchmal kaum auszuhalten.
So habe ich das Buch auch fast in einem Zug ausgelesen.

Enna Andersen und der falsche Täter

Anna Johannsen
Kriminalroman
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Anna Johannsen für das Rezensionsexemplar.

Wie immer sehr spannend und fesselnd

Enna und ihr Team rollen den Fall der ermordeten Rieke Erken neu auf.
Die Leiche von Rieke wurde vor 5 Jahren in einem Wald, in der Nähe von Leer gefunden.
Hauptverdächtiger war ihr Ehemann, der aber wegen eine manipulierten DNA Spur freigesprochen wurde.
Danach hat sich eine 2. Soko die Zähne an diesem Fall ausgebissen. Erfolglos!
Jetzt wollen Enna und ihr Team den wahren Täter finden.
Zeugenbefragungen ergeben, dass Rieke unter der Kontrollsucht ihres Ehemanns litt und aus dieser Ehe ausbrechen wollte.
Alles lässt darauf schließen, dass der Ehemann doch der Täter war, nur ihn darf man nicht mehr anklagen, da er damals freigesprochen wurde. Doch so schnell gibt das Team nicht auf.

„Enna Andersen und der falsche Täter“ ist der 4. Band der erfolgreichen Krimireihe von Anna Johannsen.

Das Ermittlerteam gefällt mir vom ersten Band an sehr gut.
Die Chefin der Truppe ist Enna Andersen. Sie hat nach dem Unfalltod ihres Mannes ein Jahr pausiert.
Ihre damalige Stelle wurde neu besetzt und somit ist für sie eine neue Abteilung aus dem Boden gestampft worden.
Mittlerweile fühlt Enna sich recht wohl in ihrer Abteilung, ihrer Position und vor allem mit ihrem Team.
Es ist auch bei weitem kein langweiliger Schreibstichjob wie sie am Anfang befürchtet hat.

Oberkommissar Jan Paulsen ist ein erfahrener Ermittler mit guter Vernetzung.
Er hat lange gehadert und mit einer Rückkehr in seine alte Dienststelle geliebäugelt, sich dann aber zum Bleiben entschlossen.

Pia Sims ist das Küken in der Truppe.
Auch sie fühlt sich mittlerweile sehr wohl in dem Team.
Auch wenn sich Jan Paulsen und und Pia des Öfteren kabbeln.

Im letzten Band hat das Team dann noch Verstärkung bekommen.
Jens ist eine echte Bereicherung für das Team wie auch für die Krimireihe.
Er betreibt meist Innendienst und betreibt Recherche.
Er ist sympathisch und enorm fleißig. Er findet alles und jeden.

Der Fall entpuppt sich als äußerst schwierig. Man spürt, wie schwer es ist nach all den Jahren die Zeugen noch einmal zu befragen. Es ist auch erstaunlich was Enna und ihr Team noch so alles aus den Menschen herauskitzeln.
So bewegt sich der Fall dann auch in eine ungeahnte Richtung.
Bei den Ermittlungen werden einige Straftaten aufgedeckt.
Doch die eigentliche Tätersuche bleibt schwierig und endet mit einer Überraschung.

Auch das Privatleben von Enna entwickelt sich weiter.
Die Beziehung zwischen Enna und Aaron wird ernster.
Ich finde es schön, dass man Enna auch nach Dienstschluss begleitet.
Die Aufteilung zwischen Privatleben und den Ermittlungen ist perfekt.
Das Privatleben findet immer wieder zwischendurch statt nimmt aber nicht zu viel Raum ein.

Der Schreibstil von Anna Johannsen ist wie gewohnt flüssig und leicht verständlich.
Die Autorin versteht es den Spannungsbogen von Anfang bis zum Ende hin aufrecht zu halten.
Immer wieder baut die Autorin Wendungen ein und hat so manche Überraschung parat.

Ich freue mich schon auf viele weitere Fälle, die ich mit dem Team erleben kann.

Tödlicher Inselfrühling

Christoffer Holst
Kriminalroman
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannung und Humor gut miteinander vereint

Es wird Frühling in Schweden.
Das bedeutet für Cilla. dass sie sich mit ihren Freunden wieder in ihrem Schrebergarten auf Bullholmen treffen kann.
Von ihrem Garten aus kann Cilla das gegenübergelegene Ufer sehen.
Dort beobachtet sie ein Paar auf einer Terrasse als was unglaubliches passiert.

„Tödlicher Inselfrühling“ ist der 4. Band der Cilla-Storm-Reihe von Christoffer Holst.

Die Protagonisten sind toll, alle etwas überzogen aber das macht den Witz an dem Krimi aus.

Cilla eine Journalistin und von Natur aus neugierig gefällt mir sehr gut.
Ihre Freundin Rosie eine pensionierte Kriminalbeamtin ist von Natur aus misstrauisch.
Auch sie gefällt mir gut. Die zwei sind ein gutes Team.

Auch Adam, mit dem Cilla mittlerweile in einer gefestigten Beziehung ist, ist sehr sympathisch.
Ich finde die Beiden passen gut zusammen.

Dann natürlich noch das Pärchen Zacke und Jonathan, sie sorgen immer für ein Schmunzeln. Die Beiden habe ich ziemlich schnell ins Herz geschlossen.

In diesem Buch kommt noch Julia mit dazu. Eine Autorin die, die Ruhe in den Schären nutzen möchte um ihr Buch über Wein zu vollenden.

Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt.
Zwischendurch führen einzelne Kapitel immer wieder in das Jahr 1968 zurück.
Immer neue Puzzleteile lassen die LeserInnen langsam hinter das Geheimnis kommen.

Mit Witz lockert Christoffer Holst die Geschichte immer wieder auf und zaubert seinen LeserInnen beim Lesen ein Lächeln auf die Lippen.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig. Es gibt einige Spannungselemente und wie kann es anders sein wenn Zacke in seinem Element ist auch einiges für Feinschmecker.

Ich fand es schön einmal einen witzigen und unterhaltsamen Krimi zu lesen bei dem nicht das Blut aus dem Buch tropft

Die Cilla Storm Reihe dürfte jetzt wohl beendet sein. Es waren 4 unterhaltsame, spannende und gleichzeitig humorvolle Bücher die ich gerne gelesen habe.

Mrs. Potts Mordclub und der tote Nachbar

Robert Thorogood
Kriminalroman
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Der gute, alte englische Krimi ist zurück

Judith Potts wurde Zeugin als ihr Nachbar ermordet wurde.
Die Polizei glaub der der 77jährigen Kreuzworträtsel-Autorin nicht, da es keine Leiche gibt.
Was bleibt Judith Potts anderes übrig als selbst zu ermitteln.
Ihr zur Seite stehen die Hundesitterin Suzie und die Pfarrersfrau Becks.
Sie gründet den Marlow Murder Club und machen sich auf Spurensuche. Doch da gibt es einen weiteren Mord.

Mrs. Potts Mordclub und der tote Nachbar ist der Auftakt zu einer neuen Krimi Reihe von Robert Thorogood.

Der Handlungsort ist das kleine und beschauliche Städtchen Marlow an der Themse.
Die Protagonisten sind hervorragend konzipiert.

Mrs. Potts ist die Hauptperson. Sie ist 77 Jahre alt und Kreuzworträtsel-Autorin. Sie hat eine Leidenschaft für Whiskey und für das Nacktbaden in der Themse.
Nachdem sie mitbekommen hat, dass ihr Nachbar ermordet wurde und die Polizei ihr keinen Glauben schenkt ermittelt sie auf eigene Faust.

Auch Suzie Harris ist eher eine biedere Frau.
Sie führt die Hunde anderer Leute aus und raucht gerne selbstgedrehte Zigaretten.

Becks Starling, die Pfarrersfrau versorgt Mann und Kinder.
Außerdem singt sie den Sopran im Kirchenchor.

Alles drei sind ganz normale Frauen mit einem ganz normalen Leben.
Im Verborgenen sind sie die Mitglieder des Marlow Murder Club und versuchen den Mörder von Mrs. Potts Nachbarn aufzuspüren.

Robert Thorogood erzählt den Krimi nach guter, alter englischen Art und lässt mich etwas an Agatha Christie denken.
Der Krimi ist spannend und humorvoll zugleich.
Mit seinem britischen Humor zaubert der Autor seinen LeserInnen ein Lächeln ins Gesicht und lädt förmlich zum Mitraten ein.

Die neue Krimireihe Mord ist Potts Hobby ist eine Bereicherung für den Krimi-Markt.

Im Schatten der Wende

Frank Goldammer
Kriminalroman
erschienen im dtv Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar.

Ein Beitrag zum besseren Ost-West Verständnis

Tobias Falck hat gerade seine Ausbildung als Kriminalpolizist beendet als die Mauer geöffnet wird.
Seine neue Stelle beim Kriminaldauerdienst in Dresden wird zu einer großen Herausforderung, da die Öffnung der Mauer auch die Kriminalität im Land verändert.
Als Hauptkommissarin Suderberg aus Frankfurt am Main um Amtshilfe bittet, beginnt die Suche nach einem Auftragsmörder.
Dabei gerät das Ostdeutsche Team unter großen Druck. Unterscheidet sich die Vorgehensweise zwischen Ost und West doch erheblich.

„Im Schatten der Wende“ ist der erste Band einer neuen Krimireihe von Frank Goldammer.
Mit seiner Max Heller Reihe hat der Autor seinen LeserInnen schon recht viel geschichtliches Vermittelt.
Diese erfolgreiche Reihe endetet mit dem Bau der Mauer.
Jetzt macht Frank Goldammer einen Sprung in die Zeit des Mauerfalls.

Im Mittelpunkt steht der junge Tobias Falck.
Am Anfang ist er noch Volkspolizist, macht dann eine Ausbildung zum mittleren Dienst und findet sich danach beim Kriminaldauerdienst wieder.
Zusammen mit seiner Kollegin Steffi Bach und seinem Vorgesetzten Edgar Schmidt versucht er für Recht und Ordnung zu sorgen, was gar nicht so einfach war.
Nach dem Mauerfall werden die Polizisten plötzlich mit ganz anderen Verbrechen konfrontiert.
Auch das Verhalten der Bevölkerung gegenüber der Polizei verändert sich. Haben die Menschen früher noch strammgestanden und hatten Respekt, beschimpfen sie die Beamten jetzt, gehen sie sogar tätlich an.
Die Ermittlungen waren für mich in diesem Buch zweitrangig und auch etwas chaotisch. Leichen verschwanden und tauchten wieder auf. Die Polizei war oft rastlos.
Hauptkommissarin Suderberg aus Frankfurt am Main, die um Amtshilfe gebeten hatte, sah sich in eine andere Welt versetzt.

Viel wichtiger waren mir in diesem Buch die Gedanken und die Gefühle der Charaktere.
Die Polizisten hingen in der Luft.
Der Satz „Keiner sagt mir was“ der beschreibt es sehr gut.
Die Polizisten wussten nicht mehr wie sie vorgehen sollten, was sie durften.
Dabei behinderte die Respektlosigkeit derer sie sich plötzlich gegenüber sahen erheblich.
Die Mauer war zwar geöffnet aber immer noch war die DDR ein eigener Staat mit eigener Währung. Keiner wusste wie es weitergehen sollte.

Diese Gefühle und zum Teil auch die Hilflosigkeit der Menschen hat mir Frank Goldammer gut vermitteln können.
Ich, als Westdeutsche, die keine Berührungspunkte zur ehemaligen DDR hatte, habe mich damals sehr gefreut als die Mauer fiel.
Was das für die Menschen in der DDR bedeutet, die ja schließlich in diesen Staat hineingeboren wurden war mir nicht so richtig klar.

Ich denke im Laufe der nächsten Bände wird man noch einige interessanten Dinge erfahren. Auch die Kriminalpolizei wird sich bestimmt weiter entwickeln.
Ich bin schon sehr gespannt.

Schwedischer Todesfrost

Christoffer Holst
Kriminalroman
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Unterhaltsamer Cosy Krimi mit Humor

Cilla Storm wird von ihren Freunden Zacke und Jonathan eingeladen Weihnachten in ihrer neuen Skihütte im Skigebiet Idre Fjäll zu verbringen.
Da Cilla ihre Freundin Rosie Weihnachten nicht alleine lassen möchte lädt sie Rosie ein mitzukommen.
Alles sieht nach einer romantischen Winteridylle aus, bis Rosie eine Leiche im Schnee findet.
Alles sieht nach einem Unfall aus.
Doch Cilla und Rosie wollen wissen, warum der Tode mitten in der Nacht im Wald war und sterben musste.

„Schwedischer Todesfrost“ ist der 3. Band der Cilla-Storm-Reihe von Christoffer Holst.
Für mich ist es das bisher beste Buch der Reihe
Die Handlungsorte sind Stockholm und das Skigebiet Idre Fjäll.

Die Protagonisten sind toll, alle etwas überzogen aber das macht den Witz an dem Krimi aus.
Cilla eine Journalistin und von Natur aus neugierig gefällt mir sehr gut.
Ihre Freundin Rosie eine pensionierte Kriminalbeamtin ist von Natur aus misstrauisch.
Auch sie gefällt mir gut. Die zwei sind ein gutes Team.
Adam, mit dem Cilla mittlerweile in einer gefestigten Beziehung ist, ist ausgerechnet auch noch der Sohn von Rosie und dazu noch Kriminalkommissar. Auch ihn finde ich sehr sympathisch. In diesem Band spielte er aber nur eine kleine Rolle.

Dann natürlich noch das Pärchen Zacke und Jonathan mit denen Cilla und Rosie Weihnachten in einer Skihütte verbringen. Die Beiden zaubern mir immer ein Lächeln ins Gesicht.

Die Geschichte hat zwei Handlungsstränge.
Der eine beginnt einen Monat vor Weihnachten. Die Familie Niemi ist im Dezember in ihrer Eventfirma sehr eingespannt.
Deshalb engagieren sie einen persönlichen Assistenten für den im Rollstuhl sitzenden 17jährigem Frederik. Sebbe nimmt den gutbezahlten Job an und sorgt bis Weihnachten für Frederik, der unter Kinderrheuma leidet.

Der zweite Handlungsstrang beginnt eine Woche vor Weihnachten.
Cilla und Rosie nehmen die Einladung von Zacke und Jonathan an und fahren mit ihnen in die Skihütte.
Zwei Tage vor Weihnachten stößt Rosie auf einen Toten.
Ein junger Mann der in der Dunkelheit in den Tod gestürzt ist.

Die beiden Handlungsstränge nähern sich immer mehr einander an. Schnell ahnt man wer der wer Tote ist.
Nur wie der Unfall passiert ist und ob es wirklich ein Unfall war ist offen und sorgt für Spannung.

Mit Witz lockert Christoffer Holst die Geschichte immer wieder auf und zaubert seinen LeserInnen beim Lesen ein Lächeln auf die Lippen.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig. Es gibt einige Spannungselemente und wie kann es anders sein wenn Zacke in seinem Element ist auch einiges für Feinschmecker.

Ich fand es schön einmal einen witzigen und unterhaltsamen Krimi zu lesen bei dem nicht das Blut aus dem Buch tropft
Ich freue mich schon auf dem 4. Band „Tödlicher Inselfrühling“ der vor ein paar Tagen erschienen ist.

Todland

Kim Faber / Janni Pedersen
Thriller
erschienen im Blanvalet Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein Thriller wie ich ihn liebe

Der Ermittler Martin Juncker hängt gerade in den Ermittlungen zu einem ermordeten Anwalt.
Da konfrontiert ihn seine Frau Charlotte mit einen anonymen Hinweis den sie bekommen hat.
Martin soll in Vertuschungen verstrickt sein, ohne die der Terroranschlag in Kopenhagen vor 6 Monaten hätte verhindert werden können.
Martin Juncker bestreitet das allerdings.
Martins frühere Kollegin Signe will Charlotte helfen die Wahrheit herauszufinden. Allerdings hat Signe andere Beweggründe.
Doch als Charlottes Informant brutal ermordet wird legt Signe die Karten auf den Tisch.
Sie kommen einer Verschwörung auf die Spur die sich bis in die höchsten Kreise zieht.

„Todland“ ist nach „Winterland“ der zweite Teil einer spannenden Thriller-Reihe aus Dänemark.
Das Autorenpaar Kim Faber und Janni Pedersen haben für ihr Thriller-Reihe spannende und aktueller Themen aufgegriffen und zu einer Geschichte vereint.

Der 2. Band schließt unmittelbar an den 1. Band an.
Martin ist mitten in einem Fall eines ermordeten Anwalts.
Aber auch der Terroranschlag von Kopenhagen hallt noch nach. Der Geheimdienst PET hat den Mitarbeitern der Mordkommission strikt verboten weitere Ermittlungen zu unternehmen.
Alle Beweismittel wurden konfisziert.
Doch es taucht das Gerücht auf, dass Martin in Vertuschungen verstrickt war ohne die der Anschlag hätte verhindert werden können.
Martins Frau, die Journalistin Charlotte geht dem natürlich nach.
Signe unterstützt sie bei ihren Untersuchungen bis es einen weiteren Mordfall gibt.

Die beiden genialen Ermittler hat man ja im 1. Band schon gut kennengelernt.
Beide haben privat so ihre Probleme was sie recht menschlich und nahbar macht.
Die Themen die in die Geschichte einfließen sind aktuell und durchaus auch politischer Natur.

Man ist von Anfang an mitten im Geschehen drin.
Kaum das man sich versieht ist man mitten in einer Verstrickung zwischen Geheimdienst und den höchsten politischen Kreisen.

Die Story hat zwei Handlungsstränge.
In einem geht es um Martin und seinen Ermittlungen im Fall des ermordeten Anwalt.
Im zweiten um Signe und Charlotte die immer noch an den Gerüchten und dem Terroranschlag dran sind.
Nach und nach verknüpfen die Autoren gekonnt die zwei Handlungsstränge miteinander.

Die Geschichte legt auch gleich mit einem wahnsinniges Tempo los.
Die Spannung beginnt also fast auf der ersten Seite und zieht sich durch das gesamte Buch.
Der Schreibstil der Autoren ist fesselnd und rasant.
Die Autoren spannen den Spannungsbogen wieder über das gesamte Buch.
Man wird wie von einem Sog in die Geschichte hineingezogen und kann das Buch kaum aus der Hand legen.

Bevor man „Todland“ liest sollte man den ersten Band „Winterland“ gelesen haben. Einiges geht in den Büchern ineinander über, für mich gehören die beiden Bände unmittelbar zusammen.

Jetzt freue ich mich schon auf den 3. Band der Reihe „Blutland“ der im Mai erscheinen soll.

Ende einer Lesereise

Jan Spelunka
Kriminalroman
erschienen im Selfpublishing
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Jan Spelunka für das Rezensionsexemplar.

Spannender Auftakt einer neuen Krimireihe

Die junge Schriftstellerin Mona de la Mare befindet sich am Anfang ihrer Kariere.
Einige Bücher hat sie schon im Self-Publishing veröffentlicht.
Über ihr Talent scheiden sich die Geister. Die einen bezeichnen sie als Shootingstar die andern als talentlose Möchtegern-Autorin.
Doch da wird Mona kurz nach einer Lesung in Bad Münstereifel erstochen und am nächsten Morgen unter einer Erftbrücke aufgefunden.

Der Privatermittler Andreas Mücke wird von Monas Vater beauftragt mehr über Mona und ihren gewaltsamen Tod herauszufinden.

„Ende einer Lesereise“ ist das Krimi-Debüt von Jan Spelunka.
Genau wie seine Protagonistin veröffentlicht er als Selfpublisher.

Der Krimi ist spannend geschrieben.
Die Charaktere interessant und sehr unterschiedlich.
Mona de la Mare gefällt mir gut, sie ist etwas überzogen dargestellt, was hervorragend zu ihre angedachte Rolle passt.
Sympathisch hingegen ist mir nicht gewesen aber das war vom Autor auch bestimmt nicht angedacht.

Andreas Mücke hingegen mochte ich auf Anhieb.
Er ist clever und hat eine schnelle Auffassungsgabe.
Andy ist noch nicht lange als Detektiv tätig. Vor seiner Scheidung hat er in der Druckerei seines Schwiegervaters gearbeitet.
Verständlich, dass er das nach der Trennung nicht mehr wollte.
Es macht aber auch den Anschein als hätte Andy seine Berufung gefunden.
Mit dem Fall Mona de la Mare hat er einen komplizierten und recht interessanten Fall übernommen.

Es tauchen viele Namen auf, es gibt immer wieder Verdächtige.
In einigen Abschnitten liest man die Gedanken des Täters ohne seine Identität zu kennen.
Das fand ich sehr spannend.

Andy der eigentlich ein Lesemuffel ist quält sich durch Mona’s letzten Roman und durch Manuskripte die er auf ihrem PC gefunden hat.
Auch Mona’s Social Media Account durchforstet er. Immer wieder stößt er auf Namen denen er nachgeht.
Seine gute Kombinationsgabe lassen ihn dann eins und eins zusammenzählen und den Ermittlungen der Kriminalpolizei einen Schritt voraus sein.

Im Privatleben hat Andy nicht so ein gutes Händchen. Zweimal geschieden ist er jetzt in einer Beziehung mit Jessica die nicht ganz so verläuft wie er es gerne hätte.

Die Aufteilung zwischen dem eigentlichen Fall und dem Privatleben passt gut.
Der Fall steht immer im Vordergrunge. Das Privatleben wird wahrscheinlich wie ein roter Faden die weiteren Bände miteinander verbinden.

Jan Spelunke hat mich mit seinem Krimi-Debüt „Ende einer Lesereise“ gut unterhalten und zum, Miträtseln angeregt.
Ich freue mich auf weitere Fälle mit dem sympathischen Detektiven.