Eine Familie in Berlin – Ursula und die Farben der Hoffnung

Ulrike Renk
Historischer Roman
erschienen im Aufbau Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank den Aufbau Verlag für das liebevolle Bloggerpäckchen

Auch der 2. Band hat mich begeistert

Ursula hat sich ganz der Kunst verschrieben.
Sie zeichnet schon seit ihrer Kindheit.
Als sie Vera Dehmel kennenlernt, die Kunst studiert, nimmt ihr Leben eine neue Wende ein.
Ursula lernt die Studienfreunde von Vera kennen und somit auch die Welt der Kunst.
Als Ursula den Bruder von Vera, Heinrich Dehmel kennenlernt, entsteht eine zarte Anziehung zwischen den jungen Leuten.
Vera und Heinrich bestärken Ursula mehr aus ihrem Talent zu machen, sich an der Kunstakademie in Berlin zu bewerben.
Dann bricht der 1. Weltkrieg aus. Besteht für Ursula noch Hoffnung, sich ihren Traum zu erfüllen?

„Eine Familie in Berlin-Ursula und die Farben der Hoffnung “ ist der 2. Band der Familiensaga „Eine Familie in Berlin“ von Ulrike Renk.

In diesem Band begleiten wir Ursula durch die Jahre 1911 – 1917.
Wenn ich sagen soll welche Frau mir besser gefallen hat, Paula oder Ursula so muss ich sagen, ich weiß es nicht.
Beides sind so spannende und interessante Persönlichkeiten die man einfach liebhaben muss.

Ursula zeichnet schon seit ihrer Kindheit. Besonders gefallen hat mir, wenn sie bei ihren Großeltern war und die feinen Damen die bei ihrer Großmutter zu Besuch kamen gezeichnet hat.
Ihre Großeltern haben Ursula auch immer unterstützt und gefördert.
Sie haben ihr ermöglicht an die Kunstgewerbeschule zu gehen.

Als Ursula die Bekanntschaft mit Vera und Paula Dehmel macht lernt sie allerdings eine ganz neue Freiheit kennen.
Die Schriftstellerin Paula Dehmel wird ihr großes Vorbild.
Vera Dehmel wird ihre beste Freundin, die sie auch in die Welt der Kunst einführt.
Vera ermutigt Ursula ihren Traum, Künstlerin zu werden zu leben.
Auch Veras Bruder Heinrich bestärkt Ursula.
Zwischen Heinrich und Ursula scheint sich e zartes Band zu ranken.

Die Protagonisten sind sehr lebensnah beschrieben.
Ursula ist ein toller und liebenswerter Charakter.
Am Anfang eher schüchtern durchlebt Ursula im Laufe der Geschichte eine enorme Entwicklung.
Der Gedanke ihr Talent zum Beruf zu machen verfestigt sich durch die Bestätigung der Dehmels immer mehr.

Ich habe mich auch sehr gefreut Paula Dehmel wieder zu treffen.
Paula habe ich im ersten Band schon verehrt.
Auch Vera und Heinrich sind sehr authentisch gezeichnete Charaktere, deren Werdegang ich gerne verfolge.

Ulrike Renk erzählt die Geschichte wunderschön und authentisch.
Ihre Erzählung ist bunt und facettenreich.
Einmal mit dem Buch angefangen wird man wie durch einen Sog in die Geschichte hineingezogen und erwacht erst wieder wenn die Geschichte zu Ende ist.

Am Ende zeigt die Autorin auf, welche Quellen sie nutzen durfte um Ursulas und zuvor schon Paulas Geschichte zu Papier zu bringen.
Natürlich hat Ulrike Renk sich auch die eine oder andere künstlerische Freiheit erlaubt.
Doch man kann Wirklichkeit und Fiktion nicht trennen, so gekonnt ist alles miteinander verflochten.

„Eine Familie in Berlin – Ursula und die Farben der Hoffnung“ ist ein wunderschöner historischer Roman über eine bemerkenswerte Frau von einer großartigen Autorin.
Ich freue mich schon auf den dritten Band „Eine Familie in Berlin-Ulla und die Wege der Liebe“ der im August 2022 erscheinen soll und in dem man Ursula wieder treffen darf.



Flüchtiges Glück

Ulla Mothes
Roman
erschienen bei Bastei Lübbe
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an www.lesejury.de für die Leserunde.

Emotional erzählte Familiengeschichte

Milla ist in Berlin bei ihrer Mutter aufgewachsen. Ihr Vater ist ihr unbekannt.
Jetzt ist Milla schwanger und möchte mit ihrem Freund Navid eine eigene Familie gründen.
Navid, der aus Kundus geflüchtet ist und seine ganze Familie verloren hat stellt die Behauptung auf, dass eine Familie ein festes Fundament braucht um glücklich leben zu können.
Er drängt Milla dazu nach ihren Wurzeln zu suchen.
Doch Millas Mutter möchte nicht über ihre Vergangenheit in der DDR reden. Auch die Großeltern Millas Großmutter Agnes hat so ihre Geheimnisse, sie hat für die Stasi gearbeitet.
So stößt Milla mit ihren Fragen nicht gerade auf fruchtbaren Boden.

“Flüchtiges Glück“ ist, wie schon „Geteilte Träume“ wieder ein sehr emotionaler Roman von Ulla Mothes.
Man spürt, dass die Autorin genau weiß wovon sie schreibt.
Sie ist selbst in der DDR aufgewachsen, hat einen Ausreiseantrag gestellt und konnte 1986 aus der DDR ausreisen.

Die Erzählung und auch die Protagonisten sind sehr authentisch.
Der Leser bekommt einen guten Eindruck vom Leben in der DDR.
Von den guten Seiten wie auch von den schlechten Seiten.
Von den Menschen die frei entscheiden wollen, die sagen wollen was sie denken.
Und auch von den Menschen die sich eins mit dem Staat fühlen.

Die Protagonisten sind sympathisch und interessant.
Milla sucht nach ihren Wurzeln.
Dabei stößt sie unbewusst in ein Wespennest.
Ihre Großmutter Agnes hat in der DDR für die Stasi gearbeitet.
Hier gibt es viel aufzuarbeiten.
Lange weiß man als LeserInn nicht was sich Agnes alles hat zu Schulden kommen lassen.
Man lässt seine Gedanken spielen und stellt Vermutungen an.
Agnes und ihr Mann Franz sind mir aber auch durchaus sympathisch.
Man erfährt einiges über ihr Leben zu DDR Zeiten.

Auch Millas Mutter Jola ist sympathisch, auch wenn ich lange nicht verstanden habe warum sie um Millas Vater so ein Geheimnis gemacht hat.

Nur mit Navid habe ich zeitweise gehadert. Er hat Milla oft sehr unter Druck gesetzt, damit sie der Vergangenheit nachgeht.
Auf der einen Seite konnte ich ihn verstehen. Er hat seine ganze Familie in Afghanistan verloren.
Jetzt wo er Vater wird möchte er sich eine eigenen Familie aufbauen und da soll es keine Geheimnisse geben.
Manchmal dachte ich aber auch er sollte etwas mehr Feingefühl Milla gegenüber haben. Schließlich ist es ihre Familie.
Dann hätten wir aber diese ergreifende Geschichte nie lesen können.

Ulla Mothes Schreibstil ist flüssig, sehr emotional und leicht verständlich.
Die Protagonisten sind gut gezeichnet.
Man konnte sich in die einzelnen Figuren sehr gut hineinversetzen.
Die Geschichte ist ergreifend und authentisch erzählt.

Beim Lesen ist mir wieder einmal bewusst geworden wie wichtig Familie ist.


Flüssiges Gold

Paolo Riva
Kriminalroman
erschienen im Hoffmann und Campe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an LovelyBooks für die tolle Leserunde

Unterhaltsamer Krimi mit viel italienischem Lebensgefühl

Commissario Luca ist Polizist im idyllischen Ort Montegiardino in der Toskana.
In diesem beschaulichen Ort passiert recht wenig. Commissario Luca muss hin und wieder einmal einen Verkehrssünder ermahnen oder einem Auffahrunfall nachgehen.
Doch dann wird plötzlich eine Olivenbäuerin mitten im Ort, auf der Terrasse des Cafés angeschossen.
Aus Florenz kommt die Vice-Questora Aurora Mair zu Hilfe, die im Ort allerdings auf Ablehnung stößt.
Als es einen weiteren Anschlag gibt stellt sich die Frage ob die Mafia ihre Finger nach dem Dorf ausstreckt.

„Flüssiges Gold“ ist der erste Fall für Luca aus der Bella-Italia- Reihe von Paolo Riva.
Der Krimi fängt ganz gemütlich an. Man lernt Land und Leute erst einmal richtig kennen.
Der „Dorfpolizist Commissario Luca lebt als alleinerziehender Vater mit seiner Tochter Emma auf dem Hof seiner Eltern.
Mit ihnen leben noch 6 Hühner und die 3 Esel Sergio, Matteo, Silvio auf dem Hof.
Die Esel sind ihrem Charakter entsprechend nach italienischen Politikern benannt.
Die Beschreibung fand ich sehr witzig.

Luca war mir vom ersten Moment an sympathisch. Er ist glücklich in Montegiardino, ist in dem kleinen Ort aufgewachsen und möchte seiner Tochter auch ein sicheres Leben bieten.
Er war allerdings nicht immer „Dorfpolizist“. Früher war er in Rom und später in Venedig tätig.
Man liest zwischen den Zeilen, dass in Venedig, wo auch Emma geboren wurde etwas vorgefallen ist.
Das Geheimnis lüftet sich nur zum Teil, was mit Emmas Mutter ist beleibt noch verborgen. Ich denke da muss man auf einen weiteren Band warten.

Auch die Vice-Questura Aurora Mair ist mir im Lauf der Geschichte ans Herz gewachsen. Sie macht einen strengem und harten Eindruck hat aber einen weichen Kern.
Auch sie hat ihr kleines Geheimnis was sie Luca anvertraut.

Dann ist da noch die Dottoressa Chigi die erste Hilfe an den Tatorten leistet und die auch einen alten Olivenbauer der im Koma liegt betreut.
Von ihr bekommt Luca einige wichtige Hinweise.
Auch sie ist äußerst sympathisch.

Und sie ist eine der Frauen die ein Auge auf Luca geworfen haben.

Natürlich darf bei einem Krimi aus Italien das gute Essen und er Wein nicht fehlen.
Auch damit wird man reichlich bedient und mir hat mehr als einmal der Magen geknurrt.

„Flüssiges Gold“ ist ein spannender und unterhaltsamer Krimi.
Paolo Riva hat einen angenehmen Schreibstil. Er kann Orte und Menschen so gut beschreiben, dass man sie bildlich vor sich sieht.

Die Spannung baut der Autor ganz langsam auf und hält sie dann bis zum Ende.
Das Ende war recht überraschend aber auch passend.
Ich habe den Krimi sehr gerne gelesen und würde mich über ein weiteres Treffen mit Commissario Luca freuen.

Die Buchhändlerin – Die Macht der Worte

Ines Thorn
Historischer Roman
erschienen im Rowohlt Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar.

Die Zeit steht auf Veränderung

Frankfurt, 1950.
Christa arbeitet weiterhin in der Buchhandlung und schreibt gleichzeitig an ihrer Doktorarbeit.
Ihre Welt sind die Bücher. Es macht ihr Freude Kunden zu beraten und ihnen mit den Büchern Freude zu schenken.
Privat muss Christa einige Schicksalsschläge einstecken.
Dabei bemerkt sie, dass sie immer mehr in das Leben gedrängt wird, dass sie eigentlich gar nicht leben wollte.
Auch als sie ihre einst große Liebe, den Lyriker Jako wiedertrifft ist ihr kein Glück vergönnt.
Die Vergangenheit steht zwischen den Beiden.

„Die Buchhändlerin – Die Macht der Worte“ ist der 2. Band aus dem Historischen Frankfurt von Ines Thorn.

Wir begleiten die Protagonisten von 1950 – 1968.
Mit ihrer Protagonistin Christa Schwertfeger hat die Autorin einen klugen und starken Charakter erschaffen. Ich habe Christa schon im 1. Band bewundert.
Hier wird an der Figur Christa verdeutlicht welche Zwänge der Frau zu dieser Zeit immer noch auferlegt wurden.

Ines Thorn baut , genau wie im 1. Band auch hier wieder viele Historische Ereignisse ein.
Ich bin in Frankfurt Bornheim geboren und lebe heute noch in Frankfurt Bornheim, unweit der Bergerstrasse.
Im ersten Band kannte ich vieles aus Erzählungen meiner Mutter.
Ab der 2. Hälfte von diesem 2. Band setzt meine eigene Erinnerung ein.
Vieles ist mir Bekannt z. B. die Demonstrationen, die Straßenkämpfe. Es verging fast kein Samstag an dem in der Innenstadt nicht demonstriert wurde.
Die erwähnten Filme und Musiktitel sind mir auch sehr präsent.
Ich weiß nicht wie oft ich im Schützenhof Kino war. Leider hat es im letzten Jahr geschlossen.

Ich habe das Buch genossen. Es hat viele Erinnerungen in mir wach gerufen.

Der Schreibstil von Ines Thorn ist leicht verständlich und flüssig, die Handlungsorte sind sehr gut beschrieben.
Vor allem die Sprache ist authentisch und ehrlich. Ich finde es manchmal irritierend, wenn Bücher in einem Wortlaut geschrieben sind, den man im Alltag, bei Unterhaltungen nie verwenden würde.

„Die Buchhändlerin – Die Macht der Worte“ ist ein gelungener Roman der die Zeit und den Handlungsort sehr authentisch widerspiegelt.
Wird es noch einen weiteren Band geben? Ich würde mich sehr freuen.

Das gekaufte Leben

Tobias Sommer
Roman
erschienen im dtv Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar.

Kann man sich ein anderes Leben kaufen?

Clemens Freitag ersteigert sich im Internet ein neues Leben.
Er ersteht nicht nur das Haus eines Fremden, sondern auch dessen Arbeitsstelle, seine Freunde und seine Hobbys.
Er zieht in die ostdeutsche Provinz und nimmt praktisch ein ganz neues Leben an.
Clemens Freitag scheint sich schnell in seinem neuen Leben zurechtzufinden.
Doch bald geschehen ungeahnte Dinge in seiner Umgebung.
Dann erfährt Clemens, dass vor einiger Zeit ein menschlicher Finger aus dem Dorfsee gefischt wurde.
Wird Clemens von der Vergangenheit des Fremden, dessen Leben er nun lebt eingeholt?

„Das gekaufte Leben“ von Tobias Sommer ist eine recht ungewöhnliche Geschichte.
Mich hat das Buch vom ersten Augenblick an gefesselt.
Kann man wirklich ein anderes Leben übernehmen?
Mir stellt sich da die Frage, warum möchte dieser Mensch sein Leben loswerden?

Clemens Freitag ersteigert so ein neue Leben im Internet.
Er lebt in Berlin und ist in seinem Leben nicht glücklich.
In seinem neuen Leben scheint sich Clemens wohl zu fühlen.
Er übernimmt immer mehr die Identität von Götz Dammwald.
Er arbeitet da wo Götz Dammwald gearbeitet hat. Die Freunde von Götz sind jetzt seine Freunde.
Er sitzt an dessen Stammtisch und ist in dessen Angelverein und Kegelverein.
Seine eigene Identität scheint zu verblassen.

Ich frage mich immer wieder ob das möglich ist. Ob man wirklich in das Leben eines Fremden schlüpfen kann.

Im Laufe der Geschichte wird es für Clemens dann auch langsam beschwerlich seine neue Identität aufrecht zu halten.
Es geschehen seltsame Dinge. An seinem Schuppen steht eine Warnung.
Langsam scheint sich Clemens auch die Frage zu stellen, was Götz zum Verkauf seines Lebens bewogen hat.

Tobias Sommer lässt einen Film in meinem Kopf ablaufen.
Der Autor beschreibt die Situation so echt, dass man denkt, man kenne Clemens und erlebe mit wie er in sein neues Leben schlüpft.

Eine ungewöhnlich und faszinierende Idee gelungen umgesetzt.

Mich hat „Das gekaufte Leben“ von Anfang bis Ende gefesselt.

Fuchsmädchen

Maria Grund
Thriller
erschienen im Penguin Verlag
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannendes Debüt

Im See eines verlassenen Steinbruchs wird die Leiche eines jungen Mädchens gefunden.
Neben ihr schwimmt eine unheimliche Fuchsmaske im See.
Die Ermittlerin Sanna Berling übernimmt die Ermittlungen.
Ihr zur Seite steht Eir Pedersen, die gerade neu vom Festland auf die Insel gekommen ist.
Ein paar Tage später wird wieder eine tote Frau aufgefunden. Auch in ihrem Umfeld stoßen die Ermittlerinnen auf eine Fuchsmaske.
Schnell ist klar, hier hinterlässt ein brutaler Serienmörder seine Spuren.
Jetzt gilt es schneller zu sein als der Täter und die nächste Tat zu verhindern.

„Fuchsmädchen“ ist ein sehr spannender Thriller und das Debüt von Maria Grund.
Die Autorin wurde für ihr Debüt von der Swedish Crime Fiction Academy ausgezeichnet.

Der Handlungsort ist eine kleine Insel vor der schwedischen Küste.

Die Protagonisten Sanna und Eir sind sehr unterschiedliche Charaktere.
Beide haben ihr Päckchen zu tragen, was ihnen auch dieser schwierige Fall immer wieder vor Augen führt.
Ich habe ein bisschen gebraucht um mich den beiden Ermittlerinnen anzufreunden.
Sanna und Eir entpuppen sich aber schnell als zwei starke Frauen.
In ihnen steckt viel Potential für weitere spannende Ermittlungen.

Die Ermittlungen führen immer wieder in die Vergangenheit und konfrontiert die Ermittlerinnen mit Geschehnissen die kaum grausamer sein könnten.

Die Atmosphäre der Geschichte ist regelrecht düster und geheimnisvoll.
Ich konnte die verschiedenen Protagonisten bis zum Ende nicht einschätzen. Jeder scheint etwas zu verbergen.

Maria Grund schreibt in einem gemächlichen Schreibstil.

Die Handlung geht in langsamen Tempo voran.
Dadurch steigt die Spannung immer weiter an, man spürt oft, dass einen eine Gänsehaut erfasst.
Das hält auch bis zum Ende des Buches an.

„Fuchsmädchen“ ist ein spannendes Thriller-Debüt von Maria Grund. Ich freue mich auf weitere Fälle mit den zwei Ermittlerinnen.

Lilienopfer – Dein Tod gehört mir

Leo Born
Thriller
erschienen bei Bastei Lübbe
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an die Bloggerjury und den Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar.

Auftakt einer neuen und spannenden Thriller-Reihe

In Frankfurt fallen mehrere Frauen einem Serienmörder zum Opfer.
Die Leichen werden immer an verlassenen Orten aufgefunden.
Sie wurden aufs brutalste misshandelt und vergewaltigt.
Die nackten Leichen wurden im Nachhinein mit weißen und blutigen Lilienblättern geschmückt.
Alles erinnert an den „Lilienmörder“, der vor 5 Jahren genau nach dieser Art gemordet hat.
Doch der Täter sitzt hinter Gitter.
Das LKA Hessen übernimmt den Fall.
Kommissar Jack Diehl verdankt dem Fall „Lilienmörder“ seine steile Karriere.
Bei der aktuellen Mordserie verzweifelt Jack und der Leiter der Dienststelle Robert Kornfeld .
Alle Spuren laufen ins Leere.
Es kommt sogar der Verdacht auf, dass vor 5 Jahren der falsche Täter gefasst wurde.
Der Profilerin Viola Hendrick fallen Ungereimtheiten auf denen sie nachgeht. Dadurch gerät sie selbst in große Gefahr.

„Lilienopfer – Dein Tod gehört mir“ ist der erste Fall für Jakob Diehl und somit der Start einer neuen Thriller-Reihe von Leo Born.

Schon mit seiner Mara Billinky Reihe hat der Autor große Erfolge gefeiert.
Die neue Reihe mit Jakob Diehl wird dem mit Sicherheit in nichts nachstehen.
Leo Born hat ein Händchen dafür Protagonisten ins Leben zu rufen die ihre Ecken und Kanten haben und nicht mit dem Mainstream schwimmen.

Kommissar Jakob Diehl wird nur Jack genannt.
Er ist der Cowboy im Kommissariat.
Sein Markenzeichen sind seine geliebten Cowboystiefel und sein Handyklingelton „Ring of Fire“.
Auch sonst liebt er Musik von Johnny Cash und sein Kuhflecken-Sofa.

Robert Kornfeld ist der Kommissariatsleiter. Er ist eher der Kumpeltyp, lässt den Chef nicht raus hängen.
Mit Jack verbindet ihn eine Freundschaft.
Robert versucht Jack immer etwas zu bremsen wenn das Temperament mit ihm durchgehen will.

Viola Hendrick ist Profilerin und dazu noch die Ex von Jack.
Viola macht so etwas den Eindruck als wäre sie immer auf Krawall gebürstet.
Als Profilerin hat sie es aber auch nicht einfach so in die Ermittlungen mit eingreifen zu können wie sie gerne möchte.

Berenice Silva Benevides, kurz die Brasilianerin genannt ist Tatortfotografin.
Sie ist neu im LKA und die Mordfälle ihr erster schwieriger Einsatz.
Jack ist nicht nur von ihren Fotos begeistert.

Dass sind die 4 Charaktere die, die LeserInnen in der neuen Thriller-Reihe begleiten werden.
Jeder der Charaktere ist auf seine Weise liebenswert.

Das LKA Hessen ist in Wiesbaden beheimatet.
Die Mordfälle passieren in Frankfurt.
Die Opfer stammen auch alle aus dem Großraum Frankfurt.
Wenn die Ermittler an einem Leichenfundort in Frankfurt ankommen, warte ich immer darauf, dass Mara Billinsky um die Ecke kommt.
Schließlich jagen die Ermittler vom LKA ja in ihrem Revier.
Ich denke, nach dem ersten harten Aufeinandertreffen von Mara und Jack würden die Beiden sich gut verstehen. Vielleicht begeben die die Zwei ja einmal.

Die Mordfälle sind grausam, die Ermittlungen laufen lange ins Leere.
Leo Born spannt seinen Spannungsbogen durch das gesamte Buch.
Zwischendurch lässt der Autor seine LeserInnen in die Gedanken des Täters schauen.
Dabei weiß man weder wer es ist noch ob es die Gedanken des alten oder des neuen Täter sind.
Oder ist es sogar ein und die selbe Person?
Leo Born hat auch mich, mit seinen immer neuen Wendungen, immer wieder auf den Holzweg geschickt.

Das Ende war lange nicht absehbar. Das Buch spannend bis zum Schluss.
Der Thriller hat mich zwei schlaflose Nächte gekostet.

Eine Frage ist noch offen geblieben und so bin ich gespannt wie es mit Jack weitergeht.

Engelchen Stirb

Leonie Haubrich
Psychothriller
erschienen im Selfpublishing
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Heike Fröhling / Leonie Haubrich für das Rezensionsexemplar

Ein echter Psychothriller

Sarah wird von der Polizei verdächtigt, schuld am Verschwinden von Liam und Mia zu sein.
Liam verschwand während Sarah ihn betreut hatte und dann verschwindet Mia, ihre Tochter.
Um ihre Unschuld zu beweisen und auch um die Kinder zu finden macht Sarah sich selbst auf die Suche und wird mit Angst und einem tiefen und ungeheurem Schmerz konfrontiert.

„Engelchen stirb“ ist der neue Psychothriller von Leonie Haubrich und wieder spannungsgeladen.
Im Mittelpunkt steht Sarah.
Sie ist in ihrer Ehe sehr unglücklich. Ihr Mann ist kontrollsüchtig und auch aggressiv.
Sarah möchte nur raus aus dieser Ehe.
Doch dann verschwindet Liam und Mia.

Leonie Haubrich beschreibt Sarahs Mann Sebastian und das Martyrium das Sarah durchlebt so eindringlich und deutlich, dass ich immer wieder eine Gänsehaut bekam.
Wie viel kann ein Mensch ertragen?
Zwischendurch immer wieder die Frage leben Liam und Mia noch? Gibt es Hoffnung die Kinder zu finden?
Immer wenn in einem Buch Kinder involviert sind berührt es mich besonders stark.
So habe ich auch hier immer wieder gezittert aber die Hoffnung nie aufgegeben.

Mit „Engelchen stirb“ hat Leonie Haubrich wieder einmal einen echten Psychothriller veröffentlicht.
Ihr Schreibstil ist sehr eindringlich und hat ein ordentliches Tempo.
Die Spannung in diesem Buch ist manchmal kaum auszuhalten.
So habe ich das Buch auch fast in einem Zug ausgelesen.

Enna Andersen und der falsche Täter

Anna Johannsen
Kriminalroman
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Anna Johannsen für das Rezensionsexemplar.

Wie immer sehr spannend und fesselnd

Enna und ihr Team rollen den Fall der ermordeten Rieke Erken neu auf.
Die Leiche von Rieke wurde vor 5 Jahren in einem Wald, in der Nähe von Leer gefunden.
Hauptverdächtiger war ihr Ehemann, der aber wegen eine manipulierten DNA Spur freigesprochen wurde.
Danach hat sich eine 2. Soko die Zähne an diesem Fall ausgebissen. Erfolglos!
Jetzt wollen Enna und ihr Team den wahren Täter finden.
Zeugenbefragungen ergeben, dass Rieke unter der Kontrollsucht ihres Ehemanns litt und aus dieser Ehe ausbrechen wollte.
Alles lässt darauf schließen, dass der Ehemann doch der Täter war, nur ihn darf man nicht mehr anklagen, da er damals freigesprochen wurde. Doch so schnell gibt das Team nicht auf.

„Enna Andersen und der falsche Täter“ ist der 4. Band der erfolgreichen Krimireihe von Anna Johannsen.

Das Ermittlerteam gefällt mir vom ersten Band an sehr gut.
Die Chefin der Truppe ist Enna Andersen. Sie hat nach dem Unfalltod ihres Mannes ein Jahr pausiert.
Ihre damalige Stelle wurde neu besetzt und somit ist für sie eine neue Abteilung aus dem Boden gestampft worden.
Mittlerweile fühlt Enna sich recht wohl in ihrer Abteilung, ihrer Position und vor allem mit ihrem Team.
Es ist auch bei weitem kein langweiliger Schreibstichjob wie sie am Anfang befürchtet hat.

Oberkommissar Jan Paulsen ist ein erfahrener Ermittler mit guter Vernetzung.
Er hat lange gehadert und mit einer Rückkehr in seine alte Dienststelle geliebäugelt, sich dann aber zum Bleiben entschlossen.

Pia Sims ist das Küken in der Truppe.
Auch sie fühlt sich mittlerweile sehr wohl in dem Team.
Auch wenn sich Jan Paulsen und und Pia des Öfteren kabbeln.

Im letzten Band hat das Team dann noch Verstärkung bekommen.
Jens ist eine echte Bereicherung für das Team wie auch für die Krimireihe.
Er betreibt meist Innendienst und betreibt Recherche.
Er ist sympathisch und enorm fleißig. Er findet alles und jeden.

Der Fall entpuppt sich als äußerst schwierig. Man spürt, wie schwer es ist nach all den Jahren die Zeugen noch einmal zu befragen. Es ist auch erstaunlich was Enna und ihr Team noch so alles aus den Menschen herauskitzeln.
So bewegt sich der Fall dann auch in eine ungeahnte Richtung.
Bei den Ermittlungen werden einige Straftaten aufgedeckt.
Doch die eigentliche Tätersuche bleibt schwierig und endet mit einer Überraschung.

Auch das Privatleben von Enna entwickelt sich weiter.
Die Beziehung zwischen Enna und Aaron wird ernster.
Ich finde es schön, dass man Enna auch nach Dienstschluss begleitet.
Die Aufteilung zwischen Privatleben und den Ermittlungen ist perfekt.
Das Privatleben findet immer wieder zwischendurch statt nimmt aber nicht zu viel Raum ein.

Der Schreibstil von Anna Johannsen ist wie gewohnt flüssig und leicht verständlich.
Die Autorin versteht es den Spannungsbogen von Anfang bis zum Ende hin aufrecht zu halten.
Immer wieder baut die Autorin Wendungen ein und hat so manche Überraschung parat.

Ich freue mich schon auf viele weitere Fälle, die ich mit dem Team erleben kann.

Tödlicher Inselfrühling

Christoffer Holst
Kriminalroman
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannung und Humor gut miteinander vereint

Es wird Frühling in Schweden.
Das bedeutet für Cilla. dass sie sich mit ihren Freunden wieder in ihrem Schrebergarten auf Bullholmen treffen kann.
Von ihrem Garten aus kann Cilla das gegenübergelegene Ufer sehen.
Dort beobachtet sie ein Paar auf einer Terrasse als was unglaubliches passiert.

„Tödlicher Inselfrühling“ ist der 4. Band der Cilla-Storm-Reihe von Christoffer Holst.

Die Protagonisten sind toll, alle etwas überzogen aber das macht den Witz an dem Krimi aus.

Cilla eine Journalistin und von Natur aus neugierig gefällt mir sehr gut.
Ihre Freundin Rosie eine pensionierte Kriminalbeamtin ist von Natur aus misstrauisch.
Auch sie gefällt mir gut. Die zwei sind ein gutes Team.

Auch Adam, mit dem Cilla mittlerweile in einer gefestigten Beziehung ist, ist sehr sympathisch.
Ich finde die Beiden passen gut zusammen.

Dann natürlich noch das Pärchen Zacke und Jonathan, sie sorgen immer für ein Schmunzeln. Die Beiden habe ich ziemlich schnell ins Herz geschlossen.

In diesem Buch kommt noch Julia mit dazu. Eine Autorin die, die Ruhe in den Schären nutzen möchte um ihr Buch über Wein zu vollenden.

Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt.
Zwischendurch führen einzelne Kapitel immer wieder in das Jahr 1968 zurück.
Immer neue Puzzleteile lassen die LeserInnen langsam hinter das Geheimnis kommen.

Mit Witz lockert Christoffer Holst die Geschichte immer wieder auf und zaubert seinen LeserInnen beim Lesen ein Lächeln auf die Lippen.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig. Es gibt einige Spannungselemente und wie kann es anders sein wenn Zacke in seinem Element ist auch einiges für Feinschmecker.

Ich fand es schön einmal einen witzigen und unterhaltsamen Krimi zu lesen bei dem nicht das Blut aus dem Buch tropft

Die Cilla Storm Reihe dürfte jetzt wohl beendet sein. Es waren 4 unterhaltsame, spannende und gleichzeitig humorvolle Bücher die ich gerne gelesen habe.