Der letzte Chindit

Peter Balsiger
Thriller
erschienen im Münster Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Münster Verlag für das Rezensionsexemplar

Das Buch muss man einfach empfehlen

Klappentext:
Antoine Steiner glaubt das Leben zu kennen. Es hat ihn von Abenteuer zu Abenteuer geführt. Vom Kriegsreporter in Vietnam und Biafra in die Glitzerwelt der Casinos von Las Vegas, von den Handelsräumen der Börsen an einen paradiesischen Ort am Indischen Ozean. Er ahnt nicht, dass ihm das größte Abenteuer seines Lebens noch bevorsteht: Als sein bester Freund im Goldenen Dreieck Burmas, dem größten Opium-Anbaugebiet der Welt, spurlos verschwindet, erhält er den Auftrag, Joachim zu suchen. Es ist eine „Mission Impossible“. Sein Weg führt ihn über gefährliche Dschungelpfade in ein Gebiet, in dem brutale Banden, kriegerische Bergstämme und korrupte Drogenbarone um die Macht – und das Opium – kämpfen. Allen voran der grausame und mächtige chinesische Warlord Xu, gegen den Joachim kämpft und in dessen Visier bald auch Antoine gerät. Eine Veränderung bahnt sich an, als die französische Journalistin Claire Antoine im Dschungel aufspürt. Er ist inzwischen der „Chindit“, der „Löwe“, wie die Shan-Stämme ihren militärischen Anführer nennen. Doch Gefühle machen selbst einen Löwen verwundbar, und der Warlord Xu hat ihm ewige Rache geschworen …

„Der letzte Chindit“ von Peter Balsiger ist ein Thriller der Extraklasse.
Man begleitet Antoine Steiners auf eine unglaubliche Reise zum Goldenen Dreieck von Burma.
Er sucht nach seinem verschwundenen Freund Joachim.
Und der steckt mittlerweile mitten im Kampf gegen den Warlord Xu.

Die LeserInnen werden mit Drogenbaronen, kriegerischen Bergstämmen, und dem mächtigen chinesische Warlord Xu konfrontiert.
Alles dreh sich um die Macht des Opium.

Peter Balsiger war selbst lange Zeit als Kriegsreporter tätig und das spürt man auf jeder Seite.
Der Mann weiß von was er schreibt.
Die Erzählung ist so intensiv und ehrlich, dass mir beim lesen manchmal der Atem gestockt ist.
Plötzlich hat man Bilder im Kopf, wähnt sich selber mitten im Dschungel.
Schonungslos und ehrlich beschreibt der Autor die Macht der Drogen, der Drogenbarone und den Hintermännern.

Das Buch ist facettenreich und sehr spannend.
Einmal angefangen kommt man in einen Leserausch und kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Peter Balsiger ist ein Name den ich mir merken werde. Gerne würde ich von diesem Autor noch mehr solcher spannenden Bücher lesen.

Wenn der Schatten kommt

Carmen Mayer
Kriminalroman
erschienen im Maximum Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Maximum Verlag für das Rezensionsexemplar

Gelungener Auftakt einer spannenden Krimi-Reihe

Die Inspektion der Kriminalpolizei Eichstätt ist ganz neu eingerichtet.
Da bekommen es Hauptkommissar Konrad Bergmann und seine Kollegin Tessa Plank
schon mit ihrem ersten Fall zu tun.
Eine alte Dame wird tot in der Altmühl gefunden.
Erste Anzeichen sprechen für einen natürlichen Tod.
Die Identität der Frau muss noch geklärt werden.
Ein Ohrring der am Tatort gefunden wurde führt zu Tessa Plank.
Dann gibt es zwei weitere Tote in der Altmühl. Wieder ältere Menschen.
Dazu kommt noch, dass Tessa Plank plötzlich verschwunden ist.
Hauptkommissar Konrad Bergmann und seine Kollegen suchen nach Tessa und nach dem Täter.
Als Konrad Bergmann ein Tagebuch in die Hände fällt, stößt er auf bedrohliche Geheimnisse.

„Wenn der Schatten kommt“ ist der Auftakt der Bergmann und Plank-Reihe von Carmen Mayer.
Die Autorin hat schon einige Historische Romane veröffentliche. Für mich ist es das erste Buch von Carmen Mayer.

Für diese Krimi-Reihe hat die Autorin interessante Charaktere geschaffen.
Die Ermittler sind Konrad Bergmann und Tessa Plank. Die Dienststelle in Eichstätt ist ganz neu eingerichtet.
Wir LeserInnen sind also von Beginn an dabei.
Die Kollegen verstehen sich untereinander, alles ist recht familiär.
Auch mir waren die Charaktere schnell sympathisch.

Der Fall ist spannend und mysteriös.
Senioren werden ermordet.
Eine Kriminalbeamtin verschwindet.
Zwischendurch bekommt man immer wieder verstörende Einblicke in das Tagebuch von Irene Ott.
Hier tun sich wahre Abgründe auf.
Der Fall scheint irgendwie mit der Vergangenheit im Zusammenhang zu stehen.

Carmen Mayer baut immer wieder neue Wendungen in den Fall ein und hält die Spannung somit bis zu Schluss aufrecht.

„Wenn der Schatten kommt“ ist ein gelungener Auftakt der Krimi-Reihe und macht Lust auf mehr.

Brennweite

Bernhard Aichner
Kriminalroman
erschienen im btb Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und an den btb Verlag für das Rezensionsexemplar

Pageturner

David Bronski und seine Partnerin Svenja Spielmann machen Urlaub in Tirol.
Da kommt Bronski zu Ohren, dass in einem Kloster ein blinder Mönch, nach dem er von einer Marienstatue berührt wurde plötzlich wieder sehen kann.
Bronski wittert eine große Story und überzeugt Svenja mit ihm in das Kloster zu fahren.
Dort können sie den Mönch davon überzeugen ihnen die exklusive Berichterstattung zu erlauben. Als Gegenleistung versprechen sie dem Mönch, der das Kloster verlassen möchte, ihn zu seiner Schwester zu bringen.
Auf dem Weg hat er eine Eingebung und verhindert damit, dass Menschen bei einem Anschlag zu Schaden kommen.
Als der Mönch dann noch ein großes Unglück prophezeit kommen Bronski und Svenja Zweifel an der Ehrlichkeit des Mönchs.
Für alle anderen ist er ein neuer Messias.
Wie gefährlich ist dieser Mann?

„Brennweite“ ist der 3. Band der Bronski-Reihe von Bernhard Aichner.
Die Protagonisten die der Autor für diese Krimireihe konzipiert hat sind interessant und außergewöhnlich.

Im Mittelpunkt steht der Pressefotograf David Bronski.
Bronski ist ein sehr interessanter Charakter.
Er ist mit Leib und Seele Fotograf. Für ein gutes Foto scheint er über Leichen zu gehen.
Nachdem Bronski, nach jahrelanger Einsamkeit, sich endlich seiner Kollegin Svenja Spielmann geöffnet hat scheint die Beziehung in einer Krise zu stecken.

Svenja Spielmann ist stets an Bronskis Seite, wenn es auf die Jagd nach einer guten Story geht. Dabei ist sie mittlerweile genauso hartnäckig und ehrgeizig wie Bronski.
Auch privat steht sie an seiner Seite. Doch sie muss immer hinter seiner erwachsenen Tochter Judith zurückstehen.

Judith Bronski die als Säugling entführt wurde und im 1. Band wieder aufgetaucht ist, tritt in die Fußstapfen ihres Vaters.
Mittlerweile hat auch sie ein Händchen und den richtigen Blick für ein gutes Foto.
Für den richtigen Kick geht sie einen gefährlichen Weg.

Anna Dragic ist die Schwester von David Bronski.
Sie ist Detektivin und Bronski kann sich zu 100 Prozent auf sie verlassen.
Ihr Privatleben mit Mann und Kinder stellt Anna allerdings in Zweifel. Sie will sich von den Fessel befreien.

Bronski und Svenja sind am Anfang angetan von dem Mönch der wie durch ein Wunder wieder sehen kann.
Doch dann nehmen die Wunder überhand und eigentlich glaubt Bronsky auch nicht an Wunder.
Er glaubt eher, dass ein ganz perfider Plan hinter dem Ganzen steckt und dem will er auf den Grund gehen.
Dabei bringt er nicht nur sich in große Gefahr.

Die Story ist sehr spannend und mysteriös geschrieben. Dabei schlägt Bernhard Aichner ein rasantes Tempo an. Es geht Schlag auf Schlag.
Die Sätze sind kurz, die Spannung ist groß.
Der Autor schafft es die Spannung von Anfang bis Ende aufrecht zu halten.

Die Gliederung des Buches ist außergewöhnlich.
Bei jedem 2. Kapitel wohnt man einer Unterhaltung zweier Personen bei.
Dadurch hat man das Gefühl hautnah dabei zu sein.

„Brennweite“ ist wieder einmal ein spannender und außergewöhnlicher Kriminalroman.

Ich freue mich schon wenn Bronski der nächstem großen Story hinterherjagt.

Die Frauen vom Reichstag – Stimmen der Freiheit

Micaela A Gabriel
Historischer Roman
erschienen im Rowohlt Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar.

Starke Frauen kämpfen für ihre Rechte

Für die junge Juristin Marlene von Runstedt geht mit dem Frauenwahlrecht ein Traum in Erfüllung.
Seit Jahren setzt sich die Juristin schon für Frauen ein. Jetzt hofft sie auch endlich etwas bewegen zu können.
Von ihrem Vater, einem Rechtsprofessor und ihrem Verehrer ermutigt tritt sie in die neu gegründeten liberalen DDP bei.
Große Veränderungen stehen an.
Das Frauenwahlrecht setzt sich durch.
Die Nationalversammlung in Weimar wird eröffnet.
Marlene begegnet ihrer Jugendfreundin, der Schauspielerin Sonja Grawitz.
Auch Sonja ist politisch aktiv. Sie ist Mitglied der DNVP.
Sonja erwartet ein Kind von Justus von Ostwald einer früheren großen Liebe von Marlene.
Justus ist Marlene auch heute noch zugetan.

„Die Frauen vom Reichstag – Stimmen der Freiheit“ ist ein wunderbar geschriebener Roman von Micaela A. Gabriel.
Mir ist die Autorin schon viele Jahre unter dem Namen Micaela Jary bekannt.

In ihrem neuen Roman erzählt die Autorin von starken Frauen die den Schritt in die Politik wagten und vielen Frauen die nach ihnen gekommen sind den Weg ebneten.

Marlene von Runstedt war eine der ersten Frauen in der Politik.
Die 38jährige Frau hat Jura studiert und arbeite bei ihrem Vater in der Kanzlei.
An Heiraten denkt sie nicht. Sie will mehr als nur Hausfrau und Mutter sein. Sie will für die Frauen etwas bewirken.
So kämpft Marlene auch für das Frauenwahlrecht und das Recht der Frauen studieren zu können und vor allem dann auch einen Beruf ausüben zu können.

Die zweite Frau der wir begegnen ist die Schauspielerin Sonja Grawitz.
Marlene und Sonja kennen sich seit Schulzeiten.
Sonja hat als Kind in wesentlich einfacheren Verhältnissen gelebt als Marlene.
Heute hat sie an der Theaterbühne einen Namen.
Und diesen nutzt sie jetzt und tritt für die kaisertreue DNVP an.

Der Historischen Roman „Die Frauen vom Reichstag – Stimmen der Freiheit“
ist der Auftakt einer Trilogie von Micaela A. Gabriel.

Auf eine sehr unterhaltsame Art vermittelt die Autorin ihren LeserInnen welche Kämpfe die Frauen damals ausfechten mussten um ihre Rechte zu behaupten.
Die Charaktere und die Zeit der Handlung werden sehr realistisch dargestellt.
Micaela A. Gabriel hat viel Zeitkolorit in ihre Geschichte einfließen lassen. Das Leben und die politischen Ereignisse diese Zeit werden authentisch widergespiegelt.

Man spürt beim lesen wie viel Energie Micaela A. Gabriel für ihre Recherche aufgebracht hat und wie viel Herzblut in dieser Geschichte steckt.

Ich freue mich jetzt schon auf den 2. Band „Die Frauen vom Reichstag – Ruf nach Veränderung“ der im August erscheinen soll.

Prost, auf die Nachbarn

Friedrich Kalpenstein
Kriminalroman
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Friedrich Kalpenstein für das Rezensionsexemplar

Ein spannender Krimi mit viel Humor und tollen Charakteren

Der Rechtsanwalt im Ruhestand Kurt Lehmann kommt bei einem Verkehrsunfall ums Leben.
Der Anwalt ist aus erst unerklärlichen Gründen gegen eine alte Eiche geknallt.
Bei näherem Hinschauen stellen die Kriminaltechniker fest, dass jemand das Fahrzeug manipuliert hat.
Hauptkommissar Tischler und sein Kollege Polizeiobermeister Fink übernehmen die Ermittlungen.
Bekannt ist, dass Kurt Lehmann immer mit allen Mitteln versucht hat, dass seine Klienten möglichst geringe Strafen bekamen oder gar freigesprochen wurden.
Im Haus des Anwalts finden die Emitter einige Drohbriefe, die dieser fein säuberlich abgeheftet hat.
Die Ermittler fragen sich, wem der Anwalt so auf den Schlips getreten ist, dass er vor einem Mord nicht zurückschreckt.

„Prost, auf die Nachbarn“ ist der mittlerweile 4. Band der Kommissar Tischler Rehe von Friedrich Kalpenstein.

Wenn ein Krimi richtig spannend ist, man bis zum Ende nicht weiß wer der Täter ist und man auch noch Tränen lacht dann hat der Autor wohl alles richtig gemacht.

Die Protagonisten sind einfach genial.
Tischler, der vor einiger Zeit von München nach Brunngries gekommen war, ist ein Liebhaber guten Kaffees und alten Autos.
Er fährt einen alten Jaguar Baujahr 1969 und der ist ein ganzer Stolz.
Leider lässt der Oldtimer Tischler manchmal im Stich.
Mit Franz Steiner hat er einen zuverlässigen und fachkundigen Automechaniker gefunden. So dachte Tischler bis in diesem Band Steiners Machenschaften auffliegen.

Polizeiobermeister Felix Fink ist genauso sympathisch.
Er hat ein gutes Verhältnis zu seiner Mutter die über alles und jeden im Ort informiert ist. Und die es auch immer wieder versteht, das Neuste zu den aktuellen Fällen aus Felix herauszukitzeln.

Die Ermittlungen führen in verschiedene Richtungen.
Tischler und Fink tappen lange im Dunkeln.
Doch mit ihrer bewährten T-U-F Methode kommen sie auch bei diesem Fall der Lösung immer näher.

Der Spannungsbogen zieht sich von Anfang bis Ende.
Das Ende hält noch einmal eine Überraschung bereit.
Gewürzt ist das Ganze mit einer ordentlichen Portion Humor.
Einige Male musste ich beim Lesen laut losprusten vor Lachen.
Dabei wird es aber niemals platt. Der Humor fliest fein in die Geschichte und in die Handlung ein.
Auch den Bezug zur Region lässt Friedrich Kalpenstein spielend in die Handlung mit einfließen.
Was Lust macht die Chiemgauer Alpen mal wieder zu besuchen.

Die Reihe mit Kommissar Tischler wird hoffentlich weitergehen.
Ich würde gerne noch öfter sagen Prost auf…

Nebelopfer

Romy Fölck
Kriminalroman
erschienen bei Bastei Lübbe
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an die Bloggerjury und den Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar.

Spannung von Anfang bis Ende

An einem Morgen im Februar wird ein erhängter Mann gefunden.
Um den Hals hat er ein Pappschild auf dem steht, dass der Tote bei einer Zeugenaussage zum Prozess von Cord Johannsen gelogen hatte.
Haverkorn war damals in die Ermittlungen involviert und hatte ebenfalls als Zeuge ausgesagt.
Cord Johannsen wurde verurteilt seine Frau und zwei Söhne erschossen zu haben.
Johannsen sitzt seither im Gefängnis. Die Tat hat er immer geleugnet.
Als dann auch der Zweiter der drei Zeugen erhängt aufgefunden wird bekommen die Ermittler erste Zweifel ob Cord Johannsen damals zu Recht verurteilt wurde.
Dabei ahnt niemand wie nahe der Täter Bjarne Haverkorn kommen wird.

„Nebelopfer“ ist der 5. Fall mit Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn, einer Krimireihe die in der Elbmarsch spielt aus der Feder von Romy Fölck.
Ich freue mich Frida und Bjarne wieder zutreffen, sie sind mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen.
Es ist wie mit guten Freunden, wenn man sie längere Zeit nicht gesehen hat merkt man erst wie sehr man sie vermisst hat.

Die Protagonisten sind einfach liebenswert.
Bjarne Haverkorn, der ein Jahr vor der Pensionierung steht ist fester Bestandteil der Mordkommission in Itzehoe und für mich nicht wegzudenken. Doch in diesem Band macht Bjarne auch Bekanntschaft mit der Cold Case Unit in Kiel.

Frida ist im Dienst die Partnerin von Bjarne. Beide wissen, dass sie sich uneingeschränkt aufeinander verlassen können. Haben sie sich doch gegenseitig schon aus einigen brenzligen Lagen geholfen.

Zwei neue Charaktere bereichern die Geschichte ab diesem Band.
In der Mordkommission fängt ein neuer Kollege an. Leonard Bootz soll den in Pension gehenden Henning Kuhns ersetzen.
Um Bootz und seine frühere Tätigkeit beim SEK ranken sich Rätsel.
Frida sieht den neuen Kollegen erst einmal mit kritischen Augen.

Sonja Berger ist an die Abteilung für Cold Case in Kiel ausgeliehen.
Dort treffen Haverkorn und Sonja aufeinander. Eine Frau die dem in Scheidung lebenden Bjarne gefährlich werden kann.

In diesem Band arbeitet das ganze Team eng zusammen.
Nachdem ein Toter erhängt an einem Baum gefunden wurde und feststeht, dass es kein Suizid war ermittelt die Mordkommission auf Hochtouren.
Nach dem zweiten Toten kommen einem Teil des Teams erste Zweifel, ob der Verurteilte Cord Johannsen damals wirklich der Mörder seiner Familie war.
Wer beseitigt die damaligen Zeugen und bezichtigt sie der Falschaussage?
Der Leiter der Mordkommission und auch die Staatsanwaltschaft möchten nicht, dass der alte Fall noch einmal aufrollt wird.

Der Fall ist sehr spannend und nimmt immer wieder neue Wendungen an.
Den LeserInnen ist schnell klar, dass der alte und er neue Fall eng zusammenhängen.
Nur wer ist der wahre Täter? Und wer beseitigt die Zeugen von damals?
Ich hatte immer wieder Verdächtige was sich aber immer sehr schnell wieder zerschlagen hat.
Am Ende nimmt alles noch einmal eine recht überraschende Wendung.
Es wird aber alles stimmig und logisch aufgeklärt.
Ich fragte mich, warum ich da nicht drauf gekommen bin. Die Antwort ist ganz einfach. Romy Fölck hat mich und ihre LeserInnen wieder einmal ganz gekonnt in die Irre geführt.

Romy Fölck versteht es einfach Spannung aufzubauen und bis zum Ende aufrecht zu halten.
Ihr unterhaltsamer und gut verständlicher Schreibstil machen das Lesen zu einem Vergnügen.
Einmal angefangen kann man das Buch kaum aus der Hand legen.

Die Fälle der Krimireihe sind in sich abgeschlossen und können ohne weiteres einzeln gelesen werden.
Da die Personen aber auch ein ereignisreiches Privatleben haben das fortlaufend erzählt wird finde ich es schöner, wenn man die Bücher in der Reihenfolge des Erscheinens liest.
Die Mischung aus Kriminalfall, Ermittlungen und Privatleben ist recht ausgeglichen, interessant und unterhaltsam.

Jetzt heißt es warten und sich auf den 6. Fall von Romy Fölck freuen.


Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe

Ali Hazelwood
Roman
erschienen bei Rütten & Loening /Aufbau Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar

Unterhaltsame und witzige Liebesgeschichte

Olive ist Doktorandin in Biologie.
Wissenschaft ist für sie nachweisbar und belegbar. Die Liebe hingegen nicht, weshalb sie auch nicht an die große Liebe glaubt.
Olive kommt in die prekäre Lage eine Beziehung vortäuschen zu müssen und küsst einen Mann der ihr gerate über den Weg läuft.
Adam Carlsen heißt er geküsste und er ist der groß und gefürchtete Labortyrann von Stanford.
Bei Olive löst der Kuss eine Kette irrationaler Gefühle aus die sie dringend analysieren muss.

„Die theoretische Unwahrscheinlichkeit der Liebe“ ist der neu Roman von Ali Hazelwood.
Der ungewöhnliche Titel hat mich neugierig gemacht.
Und so bekommt man es hier auch nicht mit einer gewöhnlichen Liebesgeschichte zu tun.

Olive ist Doktorandin in Biologie. Sie lebt für die Wissenschaft. Für sie existiert nur das was sich wissenschaftlich belegen lässt. Die Liebe gehört nicht dazu.
Ihr übriges Leben ist ziemlich chaotisch.

Adam hingegen ist ganz anders. Sein leben ist sehr geordnet. Er gilt zwar im Labor als Tyrann aber das ist nur sein Äußeres.
In Wahrheit hat er einen weichen Kern und einen wunderbaren Humor.

Beide Charaktere waren mir ziemlich schnell sympathisch.
Mir haben die Gespräche zwischen Olive und Adam gut gefallen.
Auch wenn Adam manchmal etwas aufdringlich rüberkam.
Es wurde schnell klar, die beiden passen zusammen.

Das Buch ist schön aufgemacht. Besonders gelungen finde ich die Hypothesen am Anfang zu jedem Kapitel, was dem Ganzen wieder einen wissenschaftlichen Aspekt verleiht.

Der Schreibstil von Ali Hazelwood ist erfrischend und unkompliziert.
Immer wieder legt sie ihren Charakteren humorvolle Worte in den Mund.
Ich habe das lese der Geschichte sehr genossen.

Jeder Tag für dich

Abbie Greaves
Roman
erschienen im Fischer / Krüger Verlag
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Fischer/Krüger Verlag für das Rezensionsexemplar

Sehr bewegende Geschichte

Mary O’Connor wartet seit 7 Jahren auf Jim.
Sie wollten für immer zusammenbleiben, doch seit 7 Jahren hat Mary kein Lebenszeichen mehr von Jim erhalten.
Nach ihrer Arbeit geht Mary abends zum Londoner Bahnhof und hält ein Schild hoch auf dem steht: „ Komm nach Hause, Jim“.
Eines Tages wird die Reporterin Alice auf Mary aufmerksam und wittert eine Story.
Alice freundet sich mit Mary an und Mary hegt die Hoffnung, dass Alice Jim finden kann.

„Jeder Tag für dich“ von Abbie Greaves ist kein Liebesroman und doch wieder eine Liebesgeschichte.

Die Geschichte hat zwei Zeitebenen.
Einmal die Gegenwart in der Mary Abend für Abend zum Bahnhof geht, ein Schild in der Hand auf dem die Worte „ Komm nach Hause, Jim“ stehen.
Außer ihrer Hoffnung, dass Jim zu ihr zurückkommt ist ihr nicht viel geblieben.
Dann freundet sich Mary mit der Reporterin Alice an.
Alice möchte dem Geheimnis von Jims Verschwinden auf die Spur kommen.

Dann ist da die Vergangenheit.
Hier wird erzählt wie Mary und Jim sich kennengelernt haben.
Man erfährt mehr über die Beziehung und Marys großer Liebe.
Doch immer öfter kam mir der Gedanke, dass die Beziehung gar nicht so war wie Mary sie in ihrer Erinnerung hat.
Schritt für Schritt nähert man sich dem Zeitpunkt an dem Jim verschwunden ist.

Die Geschichte hat mich schon sehr stark berührt.
Die Autorin zeichnet ihre Charaktere sehr realistisch.
Ich konnte Marys Handlungen zwar nicht immer nachvollziehen, was aber logisch ist wenn man es von außen und mit anderen Auge sieht.

Die Autorin behandelt wichtige Themen die in unserer Gesellschaft viel zu kurz kommen.
So hat sie psychischen Erkrankungen, Verlust und Trauer in ihre Geschichte mit eingeflochten.

„Jeder Tag für ich“ ist eine traurige und sehr emotionale Geschichte.
Ein Buch das mich sehr berührt und zum Nachdenken angeregt hat.

Zeiten des Wandels

Carmen Bellmonte
Historischer Roman / Familiensaga
erschienen im Heyne Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

in Buch in das man ganz tief eintauche kann

Mallorca, 1913

Der Weinhandel auf Mallorca bricht ein, da die Konkurrenz auf dem Festland immer dominanter wird.
Das bedeutet für die Familie Delgado, dass sie dem Ruin entgegen geht wenn sie nicht handelt.
So gehen Antonia und ihr Verlobter nach Kuba um ein neues Weingut aufzubauen.
Carla bleibt auf der Insel und sucht nach Arbeit um die Familie zu unterstützen.
Leo wählt einen Weg der ihn von der Familie entfernt.
Kann die Familie Delgado ihr Weingut retten?

„Zeit des Wandels“ ist der Auftakt einer mehrteiligen Familiensaga von Carmen Bellmonte.
Hinter dem Namen Carmen Bellmonte verbergen sich die zwei Autorinnen Elke Becker und Ute Köhler.

In dieser Familiensaga geht es um die Delgados, einer Weinbaufamilie auf Mallorca.
Im Laufe der geplanten 4 Bände wird man die Familie über mehrere Jahrzehnte begleiten, man wird den Wandel in der Familie, der Insel und den Wandel der Zeit miterleben.

Der erste Band beginnt 1913.
Die Familie Delgato besitzt ein Weingut auf Mallorca, am Fuß des Tramuntana-Gebirges.
Die Konkurrenz auf dem Festland wird immer dominanter und die Existenz der Familie ist in Gefahr.
Der älteste Sohn Diego soll das Weingut einmal übernehmen, hat aber so gar kein Interesse am Weinanbau.
Leo der jüngste träumt hingegen davon eines Tages das Weingut zu übernehmen. Doch sein Weg wird ein anderer sein.

Die Tochter Antonia wandert mit ihrem Mann Mateo nach Kuba aus um dort ihr eigenes Weingut aufzubauen. Auch ihr Weg wird anders verlaufen als sie denkt.
Carla möchte ihre Eltern auf Mallorca unterstützen und sucht sich eine Arbeit wo sie Geld verdient. Aber auch ihr ist das Schicksal nicht hold.

Die Geschichte ist sehr facettenreich und wird abwechselnd aus dem Blickwinkel der Familienmitgliedern erzählt.
Es gibt immer wider Wendungen und Schicksalsschläge die die LeserInnen mitleiden lassen.
Die Handlungsorte wechseln zwischen Mallorca und Kuba ab.
Auf der einen Seite die Insel und die harte Arbeit auf der anderen Seite die Karibik-Insel und das lebendige Havanna.

Beide Handlungsorte werden sehr schön von den Autorinnen beschrieben.
Auch bekommt man im ersten Band schon die Veränderungen, die in der Familie vor sich gehen zu spüren. Und ich denke das ist erst der Anfang.

Ich bin schon sehr gespannt wie de einzelnen Charaktere sich im Laufe der Jahrzehnte entwickeln und wie die Handlungsorte sich verändern.

„Zeiten des Wandels“ ist ein Buch in das man ganz tief eintaucht und erst wieder aufschaut wenn es beendet ist.

Gezeitenmord

Dennis Jürgensen
Kriminalroman
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Spannender Krimi, tolles Ermittlerteam

Bei einem Spaziergang durchs Watt entdecken der Lehrer Lasse und sein Schüler Villads
eine Leiche.
Im Sand am Meeresgrund steckt ein toter Mann.
Lykke Teit übernimmt die Ermittlungen. Es ist ihr erster Mordfall und so verschweigt sie, dass sie den Toten gekannt hat.
Da der Fundort der Leiche auf der Grenze zwischen Deutschland und Dänemark liegt wird auch ein Ermittler aus Flensburg hinzugezogen.
Rudi Lehmann und Lykke Teit ermitteln nun gemeinsam in dem Mordfall.
Der Schwerpunkt liegt auf dem kleinen Ort Melum.
Aber damit ist es nicht genug. Villads ist, seit er die Leiche mit seinem Lehrer gefunden hat verschwunden und Villads ist nicht das erste Kind was in diesem Ort verschwindet.

„Gezeitenmord“ ist der Auftakt einer neuen Krimireihe von Dennis Jürgensen.
Der Schwerpunkt dieser Krimireihe liegt auf grenzübergreifende Ermittlungen.
Deutschland und Dänemark stehen im Fokus.
Das Ermittlerteam ist mir von Anfang an sympathisch gewesen.

Da ist Lykke Teit auf der dänischen Seite.
Sie ist Kriminalassistentin und kommt aus Kopenhagen.
Seit 3 Jahren gehört sie der Abteilung für Gewaltverbrechen an.
Für Lykke wird das der erste all bei dem sie die Ermittlungen leitet.
Ihr Handicap, Lykke kann fast kein Deutsch.

Und da ist Rudi Lehmann auf deutscher Seite.
Er ist Hauptkommissar der Landespolizei Schleswig-Holstein und tätig in der Polizeidirektion Flensburg.
Er hat schon einige Erfahrungen als Ermittler gesammelt.
Rudi spricht Dänisch.

Mit diesem Ermittler Duo bekommen wir es in dieser Krimireihe zu tun.
Die zwei sind recht unterschiedlich. Lykke ist noch jung und Rudi schon etwas erfahrener.
Durch seinen Humor nimmt Rudi die Menschen schnell für sich ein und so verstehen sich die Beiden auch auf Anhieb.

Ihr erster gemeinsamer Fall ist der Tod eines Mannes, der praktisch auf der deutsch-dänischen Grenze gefunden wurde.
Außerdem ist der Junge, der mit seinem Lehrer zusammen die Leiche gefunden hat verschwunden.
Die Ermittler sehen eine Verbindung zu einem früheren Fall.
Damals verschwand die kleine Rosa.
Und immer wieder führt sie der Weg in das kleine Ort Melum.

Die Ermittlungen und das Team werden authentisch dargestellt.
Auch die Beschreibung der Handlungsorte ist sehr bildhaft.
Man kann sich das Geschehen sehr gut vorstellen.
Dennis Jürgensen baut viele Wendungen, die zum Teil gruselig sind in seine Geschichte ein.
Auch legt der Autor gekonnt falsche Spuren und nicht nur die Ermittler tappen in die Falle.
Die Spannung hält dann auch bis zum Ende an.
Es fällt schwer das Buch zur Seite zu legen.

„Gezeitenmord“ ist ein gelungener Auftakt für diese neue Krimireihe.
Ich freue mich mehr davon zu lesen.