Wahnspiel

Kilian Eisfeld
Kriminalroman
415 Seiten
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Auftakt einer neuen Krimireihe

Der verurteilte Mörder Lukas Schneider wird frühzeitig aus der Haft entlassen.
Im Internet wird Jagt auf Schneider gemacht.
Es wird aufgerufen ihn zu Lynchen.
Mitten im beschaulichen Heidelberg wird seine Hand gefunden.
Sofija Marković, Leiterin des Dezernats für Kapitaldelikte nimmt die Ermittlungen auf.
Ihr zur Seite steht Alex Schwerdt, er unterstützt sie bei diesem verworrenen Fall.

„Wahnspiel“ ist der erste Band der neuen Krimireihe aus Heidelberg von Kilian Eisfeld.
Kilian Eisfeld ist mir besser als Daniel Wolf bekannt von dem ich schon einige Historische Romane gelesen habe.
Jetzt wagt der Autor den Schritt in ein neues Genre.
Als Handlungsort hat er sich die historische Stadt Heidelberg ausgesucht und hat auch in seinem Kriminalroman ein paar historische Mythen eingebaut.

Die Ermittler sind total verschieden und sich auch nicht besonders zugeneigt.
Sofija Marković hat eine recht kühle Art und hat von ihren Mitarbeitern den Namen Kaltfront bekommen.
Alex Schwerdt neigt etwas zum chaotischen und hat den Spitznamen Nerd.
Man lernt die beiden Ermittler im Laufe der Geschichten immer besser kennen, erfährt einiges aus ihrem Leben.
Auch die beiden nähern sich langsam an und haben schnell erste Erkenntnisse bei den Ermittlungen.
Richtig Grün sind sie sich allerdings bis zum Ende nicht.
Ich denke das braucht noch den einen oder anderen Band.
Mir hingegen sind sie sehr sympathisch.

Der Handlungsort Heidelberg wird sehr anschaulich beschrieben.

Ein historischer Ort in dem schon ein paar Geheimnisse schlummern können.

Der Kriminalroman wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt.
Am Anfang dachte ich zu wissen in welche Richtung es geht aber das änderte sich schnell.
Durch die eingebauten Mythen und abergläubische Gedanken werden die Ermittler und die Lesenden erst einmal in die falsche Richtung geführt.

Kilian Eisfeld glänzt auch im neuen Genre.
Er versteht es Spannung aufzubauen und die Lesenden in Atem zu halten.
Seine Beschreibungen sind detailreich aber nicht langatmig.
Man kann sich gut ein Bild von den Ermittlern wie auch vom Handlungsort machen.
Die Geschichte nimmt immer wieder Wendungen an so, dass man bis zum Ende nach der Auflösung sucht.

„Wahnspiel“ ist ein spannender Kriminalroman der die Lesenden bis zum Ende in Atem hält.

Bildrauschen

Bernhard Aichner
Thriller
283 Seiten
erschienen im btb Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und an den btb Verlag für das Rezensionsexemplar

Pageturner

Der Pressefotograf David Bronski hat in letzter Zeit viel schreckliches erlebt.
Seine Seele und seine Psyche sind angegriffen und er nimmt eine Auszeit.
Er mietet eine einsame Hütte in den Tiroler Bergen.
Bei einer Schneeschuhwanderung stolpert er über einen tote Frau.
Nachdem er die Frauenleiche fotografiert hat macht er sich auf den Weg zurück um sein Handy zu holen und die Polizei zu informieren.
Doch als er zurückkommt ist die Leiche verschwunden.
Die einzigen Menschen in der Nähe wohnen in einem Luxus-Chalet.
Es sind 5 Social-Media-Stars die zusammen ein Wochenende verbringen um noch mehr Reichweite zu bekommen.
Große Schneemengen Fallen, Lawinen gehen los, es ist kein Entkommen aus der weißen Wüste mehr möglich.
Bronski ist sich sicher, einer der 5 ist ein Mörder und Bronski ist mittendrin
Oder kommt der Mörder doch von außen?

„Bildrauschen“ ist der 4. Band der Bronski-Reihe von Bernhard Aichner.
Die Protagonisten die der Autor für diese Krimireihe konzipiert hat sind interessant und außergewöhnlich.

Im Mittelpunkt steht der Pressefotograf David Bronski.
Bronski ist ein sehr interessanter Charakter.
Er ist mit Leib und Seele Fotograf. Für ein gutes Foto scheint er über Leichen zu gehen.
Seine Beziehung zu Svenja Spielmann steckt in einer Krise.
Auch psychisch ist Bronski sehr mitgenommen.
So hat er sich eine Auszeit verordnet um mit sich und der Welt ins Reine zu kommen.
Doch wie gewohnt pflastern Leichen seinen Weg.
Vom Schnee eingeschlossen, in einem Luxus-Chalet mit 5 Social-Media-Stars wo einer möglicherweise ein Mörder ist kommt es zu einigen brenzligen Situationen. Bronski ist mehr als einmal kurz davor aufzugeben.
Niemand kann Bronski zur Hilfe kommen, auch nicht seine Schwester Anna Dragic die ihn schon öfter aus gefährlichen Situationen gerettet hat.

Auch die 5 Social-Media-Stars sind sehr interessant.
Bei den jungen Leuten geht es nur um Reichweite.
Davon leben sie allerdings auch nicht schlecht.
Oder ist das alles nur Schein?
Man fragt sich, ist einer von ihnen der Mörder?
Mir ging es wie Bronski.
Manchmal habe ich die Tat jedem zugetraut und manchmal dachte ich es kann keiner von ihnen sein.

Die Story ist sehr spannend und mysteriös geschrieben. Dabei schlägt Bernhard Aichner ein rasantes Tempo an. Es geht Schlag auf Schlag.
Die Sätze sind kurz, die Spannung ist groß.
Die Gliederung des Buches ist außergewöhnlich.
Die Story wird aus der Sicht von Bronski erzählt.
Die Kapitel der Erzählperspektive wechseln sich immer mit einer direkten Konversation ab.
Die Gespräche, die Bronski mit abwechselnden Personen führt geben den LeserInnen das Gefühl direkt dabei zu sein.

„Bildrauschen“ ist wieder einmal ein spannender und außergewöhnlicher Kriminalroman.
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, musste immer weiterlesen.
Ich wusste ja nicht ob Bronski durchhält bis ich wieder zum Buch greife.
So habe ich das Buch fast in einem Rutsch gelesen. Die Gänsehaut und die starre in mir hat sich erst gelöst als ich die Buchdeckel zugeklappt habe.

Bernhard Aichner ist einfach ein Meister der Spannung, ich hoffe es gibt noch viele gute Thriller aus seiner Feder.


Solange wir uns hatten

Leonie Wittkamp
Historischer Roman
erschienen bei Leonie Wittkamp
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Leonie Wittkamp für das Rezensionsexemplar

Eine Geschichte mit Sogwirkung

Die Geschichte hat zwei Handlungsorte. Einmal die Rheinprovinz in Preußen und dann Australien.
Als die Australische Regierung in Köln Siedler anwirbt entschließen sich Rose und Henri nach Australien auszuwandern.
Sie bauen sich trotz Strapazen eine Farm aus und bekommen zwei Kinder.
Als eines Tage ein Brief von Henri’s Bruder kommt verschwindet er spurlos.
Rose führt die Farm weiter und hofft, dass Henri eines Tages zurückkommt.
Viele Jahre später findet Joshua den Brief seines Onkels und reist zurück nach Preußen um seinen Vater zu finden.
In Deutschland findet er nicht nur die Liebe sondern auch ein Geheimnis dem sich die Familie stellen muss.

Ich habe Rose und Henri für ihren Mut bewundert fern von der Heimat ein neues Leben zu beginnen.
Als Henri verschwunden war stand Rose mit ihren zwei Kindern alleine da. Trotz aller Widrigkeiten hat sie die Farm weiter ausgebaut.

Es war interessant die zwei Handlungsorte zu verfolgen.
Als Lesender wusste man meist mehr als die Protagonisten. Man konnte ja beide Handlungsstränge, Preußen und Australien verfolgen.
Ich fand es spannend wie die Handlungsstränge zusammengelaufen sind.
Joshua kehrt nach Australien zurück und auch Rose muss sich dem Geheimnis stellen.

Leonie Wittkamp beschreibt vor allem die Handlungsorte und die Zeit der Handlung sehr gut. Man kann es sich richtig gut vorstellen. Die Schwierigkeiten und Strapazen die, die Charaktere in Australien erwartet haben.
„So lange wir uns hatten“ ist eine Geschichte über eine Liebe, einem Neuanfang und um ein Geheimnis.
Das Buch hat sich schnell gelesen. Nach ein paar Seiten wurde ich wie durch einen Sog in die Geschichte reingezogen. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Jetzt freue ich mich auf weitere Geschichten von Leonie Wittkamp.

Anno 1741 – Fremde Heimat

Sylvia Koppermann
Historischer Roman
erschienen bei Sylvia Koppermann
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Sylvia Koppermann für das Rezensionsexemplar

Eine Geschichte nach einer wahren Begebenheit

Im Frühjahr 1741 machen sich rund 180 Personen auf den Weg um von der Pfalz nach Pennsylvania (Amerika) auszuwandern.
Als Nicht-Katholik wird das Leben zusehend schwerer und das Erbschaftsgesetz tut sein übriges. Der Besitz wird zu gleichen Teilen auf alle Söhne verteilt. Das Land wird oft so klein, dass keine Familie mehr davon Leben kann.

Voller Hoffnung machen sich die Familien auf den Weg.
Doch die Reise soll schon in Schenkenschanz, am Niederrhein endet.
Lange Zeit müssen die Menschen Hoffen und Bangen das sie weiter Reisen können.
Doch den Meisten geht das Geld aus und sie können sich eine Überfahrt nach Amerika nicht mehr leisten.
Sie beschließen sich am Niederheim eine neue Heimat aufzubauen.
Doch Krankheit, Hunger und die Angst wieder verjagt zu werden machen ihnen das Leben schwer.

Sylvia Koppermann ist auf die Idee zu dieser Geschichte gekommen als sie Ahnenforschung betrieben hat.
Die Autorin ist darauf aufmerksam geworden, dass eine ganze Generation ihrer Vorfahren die Pfalz verlassen haben um an den Niederrhein zu kommen.
Das lies Sylvia Koppermann keine Ruhe, hier wollte sie Nachforschungen anstellen.

Entstanden ist eine ergreifende Geschichte.
Die Personen in dieser Geschichte haben so wirklich gelebt.
Mit diesem Wissen ist die Geschichte natürlich noch viel ergreifender.
Ich habe mich immer wieder gefragt was ein Mensch alles auszuhalten vermag.
Krankheit, Hunger und Not haben die Menschen lange Zeit begleitet. Immer wieder wurde ihnen Hoffnung gemacht die sich wieder zerschlagen hat und die Angst vor dem Scheitern war wieder da.

Sylvia Koppermann erzählt die Geschichte ungeschönt und glaubwürdig.
„Anno 1741 – Fremde Heimat“ ist eine Geschichte die mich sehr berührt hat, wo ich mit den Menschen gehofft und gebangt habe.
Diese Geschichte werde ich so schnell nicht vergessen.

Als wir von Schönheit träumten

Ines Thorn
Historischer Roman
362 Seiten
erschienen im Aufbau Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar.

Lebendige Familiengeschichte

Leipzig, 1959:
Die zwei Schwestern Annekathrin und Hanka haben Träume.
Annekathrin möchte Fotografin werden und Hanka möchte gerne Modedesignerin werden.
Die Schwestern wachsen in der DDR auf und müssen spüren, dass sich ihre Träume nicht so einfach verwirklichen lassen.
Die Gründerin der Modezeitschrift „Sibylle“ wird auf Hanka und ihre Entwürfe aufmerksam. Sie möchte Hanka als Mannequin engagieren.
Mit dem Geld was Hanka als Mannequin verdient kann sie sich eine Ausbildung an der Hochschule finanzieren.
Die beiden Schwestern Träumen weiter von einer glorreichen Zukunft doch es kommt anders als sie gedacht haben.

„Als wir von Schönheit träumten“ ist eine lebendige Familiengeschichte von Ines Thorn.
Die Autorin hat mir mit ihren Geschichten schon viele schöne Lesestunden geschenkt und auch der neue Roman ist wieder das reinste Lesevergnügen.

Die Lesenden begleiten die Familie Salomon durch die Jahre 1959 – 1971.
Eins hatten Rudi und Elli eine Maßschneiderei und waren bekannt für ihre ausgefallenen Modelle. Die Reichen und Schönen zählten zu ihrer Kundschaft.
Auch ihrer Tochter Hanka liegt das Nähen im Blut. Sie träumt davon ihre Mode einmal in Paris vorzustellen.
Doch nach dem Bau der Mauer wird es zusehend schwerer.
Im Modeatelier bleibt die Kundschaft weg.
Schöne und hochwertige Stoffe sind kaum noch zu bekommen.
Annekathrin träumt weiter davon Fotografin zu werden und Hanka bekommt die Chance als Mannequin Geld zu verdienen.
Beiden kommen Männer in die Quere und sie müssen eine Entscheidung für die Zukunft treffen.

Die Familie Salomon habe ich sehr schnell ins Herz geschlossen. Sowohl die Eltern Rudi und Elli wie auch die Töchter Annekathrin und Hanka sind tolle und liebenswerte Charaktere.
Die Töchter haben unterschiedliche Vorstellungen was ihren Lebensweg angeht.
Aber beiden werden vom Staat Steine in den Weg gelegt.
Den Zusammenhalt der Familie spürt man deutlich.
Die Eltern treten in die Partei ein um die Zukunft der Kinder einfacher zu machen.
Vielleicht können sie so ihre Träume doch verwirklichen.

Ich habe die Familie gerne begleitet, habe mit ihnen gelitten, mit ihnen gezittert und mich natürlich auch mit ihnen gefreut.

Ines Thorn erzählt ihre Geschichte sehr lebendig und bildhaft.
Das Leben in der DDR wird authentisch und ehrlich widergespiegelt.
Auch als Mensch der in Westdeutschland aufgewachsen ist, bekommt man einen guten Einblick vom Leben in der DDR vor und nach dem Mauerbau.
Die Autorin erzählt die Geschichte fesselnd und mitreißend. Ich habe das Buch nach wenigen Seiten nicht mehr aus der Hand legen können und es in 2 Tagen verschlungen.

Osterferien mit Rabauke und Biene

Anna Maria Kuppe
Kinderbuch
Altersempfehlung ab 5 Jahre
erschienen bei BoD – Books on Demand
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Anna Maria Kuppe für das Rezensionsexemplar

Rabauke und Biene besuchen die Ostsee

„Osterferien mit Rabauke und Biene“ ist wieder eine wunderschöne Geschichte über die zwei liebenswerten Kater von Anna Maria Kuppe.

Im Mittelpunkt stehen die zwei Katzen Rabauke und Biene.
Die Katzenmama und die Katzenoma sind am Kofferpacken. Und was da alles rein kommt. Die Koffer sind so voll, sie gehen kaum noch zu.
Auch Rabauke und Biene sind schon ganz aufregt, es geht in den Osterferien an die Ostsee.
Ihr erster Aufenthalt ist auf Fehmarn. Die zwei Kater sind hin und weg von Stand und Meer. Sie Besuchen das Meereszentrum und bestaunen was da alles im Wasser lebt.
Nach einigen Tagen geht die Reise weiter und sie besuchen noch mehr Orte an der Ostsee.

„Die Autorin Anna Maria Kuppe erzählt die Geschichte „Osterferien mit Rabauke und Biene“ wunderschöne.
Die Geschichte wird mit schönen Illustrationen begleitet.
Es macht Freude sich mit den Kleinen auf die Couch zu setzten und die Geschichte gemeinsam zu erleben.

„ Osterferien mit Rabauke und Biene“ ist eins von mehreren Abenteuern das die Kater erleben und macht Lust auf weitere Geschichten.

Die Reporterin – Zwischen den Zeilen

Teresa Simon
Historischer Roman
413 Seiten
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Die 1960er Jahre werden lebendig

Zum Inhalt:
München 1962: Marie Graf möchte gerne Reporterin werden. Sie möchte schreiben und immer nur schreiben.
Doch statt dessen hilft sie in der elterlichen Drogerie und studiert Pharmazie.
Pharmazie das war einst der Traum ihres Vaters, doch Marie tut sich damit schwer.
Heimlich bewirbt sie sich bei verschiedenen Zeitungen.
Die noch junge Zeitung „Der Tag“ bietet Marie die Chance bei einem Praktikum in die Zeitungsbranche reinzuschnuppern, mit der Möglichkeit eines anschließenden Volontariat.
Doch bis zur Reporterin ist es ein langer und steiniger Weg. Marie muss sich bei ihren Kollegen und vor allem bei ihren Eltern durchsetzen.
Ihr Mentor Baron Bárthoy steht ihr immer hilfreich zur Seite.
Aus Marie-Luise Graf wird bald Malou Graf, die als Gesellschaftskolumnistin Berühmtheiten wie Pierre Brice. Peter Kraus und Hildegard Knef interviewen darf.

„Die Reporterin – Zwischen den Zeilen“ ist der erste Band der Reporterin Reihe von Teresa Simon.
Als LeserIn begleitet man tolle und interessante Charaktere.
Im Mittelpunkt steht Marie Graf. Sie ist eine liebenswerte und intelligente junge Frau.
Marie hat den Wunsch zu schreiben und Journalistin zu werden was bei ihren Eltern auf Unverständnis trifft.
Eigentlich ist Marie gradlinig und ehrlich aber um ihren Traum zu erreichen muss sie zu einer Notlüge greifen.

Maries beste Freundin Roxy ist eher der sprunghafte Typ.
Sie wechselt ihren Style so schnell wie ihre Liebhaber.
Doch meist verliebt sich Roxy in die falschen Männer.
Dabei sucht sie doch nur Liebe und Geborgenheit.

Maries Großonkel Julius ist ihr Fels in der Brandung.
Er lebt in einer Seniorenresidenz.
Immer wenn Marie der Schuh drückt hat Onkel Julius ein offenes Ohr. Geheimnisse sich bei ihm immer sicher.

Auch bei der Zeitung lernen wir interessante Charaktere kennen.
Besonders gefallen haben mir der Baron der Marie unterstützt wo immer er kann und der Fotograf Samy.

Der erste Band spielt in den Jahren 1961-1965
An viele Personen und Ereignisse die in der Geschichte zur Sprache kommen kann ich mich noch gut erinnern.
So finden gleich zu Beginn der Geschichte die „Schwabinger Krawalle“ in München statt. Ganz vorne mit dabei Andreas Baader.
Man erlebt den ersten Besuch von Charles de Gaulle genauso wie den Besuch von Königin Elisabeth.
Man trifft auf Stars wie Pierre Brice. Peter Kraus, Herman Prey und Hildegard Knef.
Viele Musiktitel der 60er Jahre finden Erwähnung und ich hatte meist den Song gleich im Ohr.

Teresa Simon führt ihre LeserInnen unterhaltsam durch die 1960er Jahre.
Die Geschichte ist richtig lebendig.
Viele interessanten Informationen fließen ganz einfach und leicht in die Handlung mit ein.
Personen und Ereignisse an die ich mich noch gut aus Erzählungen meiner Eltern und aus meiner Jugend erinnere sind an meinem inneren Auge vorbeigezogen.

Wie alle Bücher von Teresa Simon gehört auch „Die Reporterin“ wieder zu meinen Highlights.
Die Geschichte ist interessant, die Charaktere liebenswert und die Informationen kaum zu übertreffen.
Mittlerweile ist bekannt, dass hinter dem Pseudonym Teresa Simon die Autorin Brigitte Riebe steckt.
Zwei meiner liebsten Autorinnen verbunden in einer Person.

Teresa Simon lässt den ersten Band mit einem Cliffhanger enden. Jetzt heißt es warten auf den zweiten Band „Die Reporterin – Worte der Wahrheit“ der zum Glück schon im August erscheinen wird.

Toskanische Sünden

Paolo Riva
Kriminalroman
236 Seiten
erschienen im Hoffmann und Campe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an Hoffmann und Campe für das Rezensionsexemplar

Unterhaltsamer Krimi mit viel italienischem Lebensgefühl

Commissario Luca ist Polizist im idyllischen Ort Montegiardino in der Toskana.
In diesem beschaulichen Ort passiert recht wenig. Commissario Luca muss hin und wieder einmal einen Verkehrssünder ermahnen oder einem Auffahrunfall nachgehen.
Doch zur Zeit sind die friedliebenden Einwohner von Montegiardino außer Rand und Band. Es kommt gehäuft zu Streitigkeiten.
Ist dafür der „Vollmond der Streitigkeiten“ verantwortlich? Alle zehn Jahre geschieht in den Hügeln der Toskana ein Naturschauspiel, der Vollmond steht dann so hell am Himmel, dass er zum Greifen nah erscheint.
Commissario Luca will nicht so recht daran glauben.
Doch dann wird ein Toter aus dem Fluss gezogen. Er wurde brutal erschlagen.
Aus Florenz kommt die Vice-Questora Aurora Mair zu Hilfe und ermittelt zusammen mit Commissario Luca.

„Toskanische Sünden“ ist der zweite Fall für Commissario Luca aus der Bella-Italia- Reihe von Paolo Riva.
Der Krimi fängt ganz gemütlich an. Man begleitet den Commissario durch Montegiardino.
Es gibt die ersten Anzeichen für die kommenden Unruhen im Dorf.
Auf dem Marktplatz geraten zwei Händler aneinander.


Der Dorfpolizist Commissario Luca lebt als alleinerziehender Vater mit seiner Tochter Emma auf dem Hof seiner Eltern.
Mit ihnen leben noch 6 Hühner und die 3 Esel Sergio, Matteo, Silvio auf dem Hof.
Die Esel sind ihrem Charakter entsprechend nach italienischen Politikern benannt.

Luca war mir schon im ersten Band gleich sympathisch gewesen. Er ist glücklich in Montegiardino, ist in dem kleinen Ort aufgewachsen und möchte seiner Tochter auch ein sicheres Leben bieten.
Er war allerdings nicht immer „Dorfpolizist“. Früher war er in Rom und später in Venedig tätig.
Im ersten Band liest zwischen den Zeilen, dass in Venedig, wo auch Emma geboren wurde etwas vorgefallen ist.
Was mit Emmas Mutter, die verstorben ist passierte liegt noch im verborgenen.
Der Commissario ist gutaussehend und der beliebteste Jungesselle im Dorf.

Ich habe mich gefreut die Vice-Questura Aurora Mair wieder zutreffen.
Sie macht einen strengem und barschen Eindruck hat aber einen weichen Kern.
Ja, und der Commissario gefällt Aurora.

Dann ist da noch die Dottoressa Chigi die, da der Tierarzt in Urlaub ist sich um den kranken Esel kümmern muss.
Auch zu dem Opfer wird sie gerufen um einen ersten Blick auf die Leiche zu werfen.
Auch sie ist äußerst sympathisch.
Und, auch sie hat ein Auge auf Luca geworfen.

„Toskanische Sünden“ ist ein spannender und unterhaltsamer Krimi.
Paolo Riva hat einen angenehmen Schreibstil. Er kann Orte und Menschen so gut beschreiben, dass man sie bildlich vor sich sieht.
Die Spannung baut der Autor ganz langsam auf und hält sie dann bis zum Ende.
Das Ende war recht überraschend aber auch passend.
Ich habe den Krimi sehr gerne gelesen und freue mich jetzt schon auf den 3. Band „Steinerne Schuld“ der im März 2024 erscheinen soll.

Der Traum vom Leben

Katharina Fuchs
Historischer Roman
458 Seiten
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer-Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Licht und Schatten der Modewelt

Die 17-jährige Luise lebt bei ihren Eltern auf dem Bauernhof in Ostfriesland
Sie hilft auf dem heimischen Hof und arbeitet im Friseursalon im Ort.
Morgens Kühe melken, dann in den Friseursalon eilen und am Abend wieder Kühe melken.
Luise findet sich immer zu groß, zu dünn und zu blass. Die Männer im Ort haben kein Interesse an Luise, überragt sie die Meisten doch um einen Kopf.
Doch dann verliebt sie sich in Nils, der Sohn des reichsten Bauer in der Umgebung.
Luise, als Tochter des ärmsten Bauer kommt für die Familie von Nils natürlich nicht infrage.
Bei einem Friseurwettbewerb lernt Luise den Startfriseur Udo Hammer kennen. Er gibt ihr die Chance als Hairstylistin mit nach Paris zu den Prét-á-porter-Shows zu kommen.
In den 1990er Jahren ist die Mode im Umbruch. Ein Modelabel nach dem anderen schießt aus dem Boden.
Kaum in Paris angekommen findet sich Luise auf dem Laufsteg wieder.
Von der Modewelt und von Paris beeindruckt muss Luise eine Entscheidung treffen.


„Der Traum vom Leben“ ist der neue Roman der Bestseller-Autorin Katharina Fuchs.
Die Geschichte liest sich wie ein modernes Märchen.

Die Protagonisten sind richtig lebendig.
Luise hat es schnell in mein Herz geschafft.
Sie durchlebt in der Geschichte innerhalb kürzester Zeit eine große Entwicklung.
Am Anfang ist sie ein großes blasses Mädchen, dass etwas naiv rüberkommt.
Sie wird in der Geschichte zusehend selbstständiger.
Es kam mir beim Lesen so vor, als ob sie sich immer mehr aufrichtet.

Es gibt viele Protagonisten die ich sehr mochte aber auch welche bei denen Vorsicht geraten ist.
Alle möchte ich nicht aufzählen.
Aber zwei sind mir noch besonders ans Herz gewachsen.
Der Restaurantbesitzer Aydin und der Choreograph Jean-Luc.
Mit ihnen hat Luise echte Freunde gefunden.

Die Modells werden meist nur mit Vornamen genannt aber jeder weiß sofort wer mit Claudia, Naomi oder Kate gemeint ist.

Zu Beginn der Geschichte liest man schon, dass es Luise in Paris zu etwas gebracht hat.
Ihre Geschichte soll aber von Beginn an erzählt werden. So führt sie zurück in das Jahr 1992 nach Ostfriesland wo alles begann.

Katharina Fuchs erzählt Luises Geschichte auf eine märchenhafte Art.
Man bekommt Einblicke in die schillernde Modewelt. Aber die Autorin zeigt auch die Schattenseiten auf.
Knebelverträge, ständiges Hungern wegen der Figur und auch der Kontakt mit Drogen ist nicht selten.
Nach den Modeschauen wird zusammen gefeiert bis zum nächsten Morgen, wobei der Alkohol reichlich fließt.

Es ist schön mit Luise, die ja vom Land kommt Paris zu entdecken.
Die Beschreibung der Stadt macht Lust Paris einen Besuch abzustatten.

Mit ihrem neuen Roman „Der Traum vom Leben“ ist es Katharina Fuchs gelungen mich total zu begeistern. Wie durch einen Sog wurde ich in die Geschichte hineingezogen.
Ich wollte das Buch kaum aus der Hand legen.

Jetzt bin ich gespannt ob es noch eine Fortsetzung geben wird. Potential dafür hätte die Geschichte.

Rabauke und Biene suchen den Osterhasen

Anna Maria Kuppe
Kinderbuch
Altersempfehlung ab 5 Jahre
erschienen bei BoD – Books on Demand
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Anna Maria Kuppe für das Rezensionsexemplar

Eine Ostergeschichte nicht nur für die Kleinen

„ Rabauke und Biene suchen den Osterhasen“ von Anna Maria Kuppe ist eine schöne Geschichte die sich mit Fragen um das Thema Ostern beschäftigt.

Im Mittelpunkt stehen die zwei Katzen Rabauke und Biene.
Die Katzenmama und die Katzenoma sind mit Planungen für das Osterfest beschäftigt.
Das wirft bei dem wissbegierigen kleine Kater Rabauke Fragen auf.
Sein Bruder Biene versucht geduldig die Fragen zu beantworten.
Zusammen wollen die zwei Kater dann den Osterhasen suchen.

„Die Autorin Anna Maria Kuppe erzählt mit „Rabauke und Biene suchen den Osterhasen“ eine wunderschöne Ostergeschichte die nicht nur Kindern gefällt.
Die Geschichte wird mit schönen Illustrationen begleitet.
Es macht Freude sich mit den Kleinen auf die Couch zu setzten und die Geschichte gemeinsam zu erleben.

„ Rabauke und Biene suchen den Osterhasen“ ist eins von mehreren Abenteuern das die Kater erleben und macht Lust auf weitere Geschichten.